Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein Rehabilitationszentrum am Hesselkamp Einrichtung zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation - Grundkonzeption - Leitung: Günter Laaken (Geschäftsführung) Dipl.-Pädagoge Jochen Becker (Einrichtungsleitung) Dr. med. Roland Schlepütz (Ärztliche Leitung stationär) Dr. med. Claus Witte (Ärztliche Leitung ganztägig ambulant) 49088 Osnabrück Knollstraße 167 Hesselkamp 6 (Wohnbereich) Tel.: 0541/18001-50 Fax.: 0541/18001-27 E-Mail: [email protected] Internet: www.os-verein-de Institutionskennziffer: 510340410 (stationär) 540340261 (ganztätig ambulant) Träger: Osnabrücker Verein zur Hilfe für seelisch behinderte Menschen e.V. Geschäftsstelle: Knollstr. 167, 49088 Osnabrück 1.) Allgemeines Für Menschen, die nach der Akutbehandlung einer psychischen Erkrankung nicht sofort voll wieder in den Alltag zurückkehren können oder bei denen wegen längerfristiger psychischer Probleme Behinderung droht, ergibt sich die Frage nach einer angemessenen Rehabilitation. Rehabilitation soll helfen, Chronifizierung der Erkrankung zu vermeiden, das Ausmaß einer Behinderung zu begrenzen, schon eingetretene Beeinträchtigungen im Bereich des alltäglichen Lebens und der Berufsausübung zu überwinden, berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten aufzufrischen und neu zu erwerben. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Rehabilitation liegt darin, dem Betroffenen bei der Verarbeitung und Bewältigung der psychischen Erkrankung und deren Folgen sowie Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 1 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein bei einer angemessenen Gestaltung des weiteren Berufs- und Lebensweges unter Einbeziehung der Familie und des sozialen Umfeldes zu unterstützen. Voraussetzung dafür ist die laufende gründliche Erfassung des psychischen Befundes und erkennbarer Risikofaktoren sowie eine solide medikamentöse und psycho-therapeutische Behandlung. Durch eine sorgfältige Abklärung der vorhandenen Fähigkeiten und möglicher Beeinträchtigungen wird auf der Grundlage gemeinsam erarbeiteter Zielvorstellungen eine individuelle Rehabilitations- und Förderplanung erstellt und im Verlauf immer wieder überprüft, weiterentwickelt und fortgeschrieben. Die Verknüpfung und nahtlose Aufeinanderfolge medizinischer und beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen unter dem Dach eines Reha-Zentrums eröffnet jene Möglichkeiten, den Reha-Teilnehmer über einen befristeten Zeitraum zu begleiten, wichtige Weichenstellungen für das weitere Leben gemeinsam zu erarbeiten und Schritt für Schritt umzusetzen - und so die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und eine Integration in die Arbeitswelt vorzubereiten. Wichtige Bestandteile der Rehabilitation sind Hilfen und Übungen zur Bewältigung der Alltagsanforderungen, Wiedererlernen sozialer Kommunikation und Kontaktaufnahme, Maßnahmen zur Gewinnung einer sinnvollen Tagesstruktur sowie eines sinnvollen Ausgleichs zwischen Anspannung und Entspannung, Überforderung und Unterforderung, Arbeit und Freizeit. Das spezielle psychiatrisch-rehabilitative Milieu des Reha-Zentrums sowie eine kontinuierliche Begleitung durch ein multiprofessionelles Team sollen dabei stützend wirken. Ein wesentliches konzeptionelles Bezugssystem für Rehabilitation und Teilhabe ist mittlerweile die ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit). Die ICF bietet eine gemeinsame Philosophie bzw. ein ganzheitliches Konzept zum Verständnis von Behinderung und Gesundheit auf der Grundlage der bio-psycho-sozialen Wechselwirkungen. Gesundheitsproblem / ICD 10 (Gesundheitsstörung oder Krankheit) Körperfunktionen und -strukturen Teilhabe (Partizipation) Aktivitäten Umweltfaktoren Kontextfaktoren Förderfaktoren + Barrieren - personbezogene Faktoren Abbildung: Das bio-psycho-soziale Modell der Komponenten der Gesundheit. Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 2 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein Wichtigste Grundlage der ICF ist der Begriff der funktionalen Gesundheit. Eine Person ist demnach funktional gesund, wenn – vor ihrem gesamten Lebenshintergrund (Konzept der Kontextfaktoren: Umweltfaktoren und personbezogene Faktoren) – 1. ihre körperlichen Funktionen (einschließlich des mentalen Bereiches) und Körperstrukturen allgemein anerkannten (statistischen) Normen entsprechen (Konzepte der Körperfunktionen und Körperstrukturen) 2. sie all das tun kann, was von einem Menschen ohne Gesundheitsprobleme (im Sinn der ICD) erwartet wird (Konzept der Aktivitäten) 3. sie ihr Dasein in allen Lebensbereichen, die ihr wichtig sind, in der Weise und dem Umfang entfalten kann, wie es von einem Menschen ohne Beeinträchtigung der Körperfunktionen oder Körperstrukturen oder der Aktivitäten erwartet wird (Konzept der Teilhabe an Lebensbereichen). Rehabilitation ist demnach darauf gerichtet, dem psychisch kranken und behinderten Menschen ein möglichst eigenständiges Leben mit Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen (durch Förderung von Gesundheit, Gesundheitsvorsorge und sozialer Kompetenzen, Förderung der Arbeits-, Erwerbsund Berufsfähigkeit, Förderung der Teilhabefähigkeit). Wesentliche sozialrechtliche Grundlagen der Arbeit sind die Sozialgesetzbücher II, III, V und VI mit ihren entsprechenden leistungsrechtlichen Vorschriften sowie die „Empfehlungsvereinbarung über die Zusammenarbeit der Krankenversicherungsträger und der Rentenversicherungsträger sowie der Bundesagentur für Arbeit bei der Gewährung von Leistungen zur Teilhabe in Rehabilitationseinrichtungen für psychisch kranke und behinderte Menschen vom 29. September 2005“ (Empfehlungsvereinbarung „RPK“). Eine Anerkennung der Gesetzlichen Krankenkassen durch Versorgungsvertrag nach § 111 SGB V sowie der Deutschen Rentenversicherung durch Verträge nach § 21 SGB IX liegt vor. Die „Grundsätze zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität in der medizinischberuflichen Rehabilitation psychisch kranker und behinderter Menschen in RPKEinrichtungen“ vom 01. Januar 2005 (Niedersächsische Qualitätssicherungsvereinbarung) finden Anwendung. 2.) Leistungsbeschreibung Die folgenden Rehabilitationselemente stehen während medizinischer und beruflicher Rehabilitation zur Verfügung: stationär: Der Reha-Teilnehmer bewohnt ein Einzelzimmer im Wohnbereich des Reha-Zentrums. Jede der sieben Wohnungen ist mit Wohnküche, Bad und separater Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 3 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein Toilette ausgestattet. Weiter stehen Gemeinschaftsräume, Büro- und Therapieräume sowie eine Gymnastikhalle und ein Internetzimmer zur Verfügung. (24 Plätze) Teilstationär / ganztägig-ambulant: Der Reha-Teilnehmer lebt in der eigenen Wohnung in Osnabrück oder Umgebung und nimmt von dort das Reha- und Therapieangebot in Anspruch. Im Reha-Zentrum gibt es Aufenthaltsräume mit Teeküche, Ruhemöglichkeit und Internetzugang, sowie Büro-, Therapieräume und eine Gymnastikhalle. (16 Plätze) ambulante Nachsorge: Einzelgespräche im Reha-Zentrum oder am Arbeitsplatz nach abgeschlossener RPK-Maßnahme über einen befristeten Zeitraum zur weiteren Begleitung bei Umschulung und Ausbildung sowie während des Übergangs in den Beruf (siehe Konzept zur ambulanten Nachsorge vom 01. April 2011). Behandlung und psychosoziale Begleitung Medizinisch-psychiatrische Behandlung - Visitengespräche: Beratung, Behandlung, Aufklärung, Krisenintervention diagnostische Abklärung, Erhebung des psychischen Befundes, Aussagen zur Prognose medikamentöse Therapie, Labordiagnostik Psychotherapeutische Behandlung - Psychotherapeutische Einzelgespräche, Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapie und Familiengespräche Bewältigungsorientierte Gruppentherapie auf der Basis des VulnerabilitätsStress-Coping-Kompetenz-Modells (Themen: u. a. Krankheitsbewältigung, Frühsymptom- und Medikamentenmanagement, Suchtbewältigung) psychologische Trainings, z.B. zur Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit nach dem Integrierten Psychologischen Therapieprogramm (IPT) oder dem EDV-gestützten Cog-Pack-Verfahren Entspannungsverfahren psychologische Diagnostik Soziotherapeutische Anleitung - Hilfen und Übungen zur Bewältigung der Alltagsanforderungen, Leben in einer Wohngruppe, Übernahme von Pflichten, Zuständigkeit für das eigene Zimmer, selbständige Haushaltsführung Einzelgespräche und Begleitung durch den Wohngruppenbetreuer bzw. persönlichen Ansprechpartner (case-management) Wohngruppenbesprechung bzw. regelmäßige Gruppentreffen (teilstationär) RPK-Forum (-vollversammlung) Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 4 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein Sport, Bewegung, Freizeit, Kultur - Ballspiele, Gymnastik und Fitness, Lauftreff, Schwimmen, Wandern, Reiten Schach, Kochgruppe, künstlerisches Gestalten, Besuch von Kulturveranstaltungen Unterstützung bei der Aufnahme von Kontakten außerhalb des Hauses, z.B. Sport im SSC Dodesheide wechselnde Angebote an Wochenenden im Rahmen der Wohngruppe, der teilstationären Freizeitgruppe Angehörigenarbeit, soziales Umfeld - Angehörigengesprächskreis: Information und Aufklärung Beratung in Einzelgesprächen ( mit Ehepartner, Familie, Freunden, Arbeitskollegen) Hausbesuche, Kennenlernen des sozialen Umfeldes Regelmäßige (Besuchs-)Kontakte des Reha-Teilnehmers zur Familie, zum sozialen Umfeld (bei stationärer Reha) Rehabilitationsplanung und -begleitung, Informationsaustausch - gemeinsame Überlegungen bzgl. der nächsten Reha-Schritte mit dem Teilnehmer; Formulierung und Fortschreibung der individuellen Reha-Planung regelmäßige begleitende Reflexionsgespräche am Arbeitsplatz zwischen Reha-Teilnehmer, Arbeitstherapeuten / Praxisanleiter vor Ort und Wohngruppenbetreuer/ persönlichem Ansprechpartner wöchentliche Teamgespräche, täglicher Informationsaustausch innerhalb des Teams Sozialrechtliche und Rehabilitationsberatung - Unterstützung in Sozial- und Leistungsrechtsfragen und im Umgang mit Behörden Rehabilitationsberatung in Zusammenarbeit mit den Reha-Beratern der Agentur für Arbeit Osnabrück, anderen zuständigen Arbeitsagenturen, der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover und der Deutschen Rentenversicherung Bund. Begleitung während Umschulung und Ausbildung - - (im Vorfeld) Planung und Organisation der Umschulungs- bzw. Ausbildungsmaßnahme wird derzeit von einigen Kostenträgern als Einzelfallentscheidung mit zeitlicher Befristung bewilligt: Unterstützung bei auftretenden Schwierigkeiten Lernorganisation: Unterstützung bei der gezielten Aufarbeitung des Ausbildungsstoffes gezielte Prüfungsvorbereitung (Auseinandersetzung mit der Prüfungssituation, fachlich-inhaltliche Vorbereitung); Begleitung während der Prüfungszeit Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 5 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein Wechsel stationär/teilstationär, Entlassungsvorbereitung, Nachsorge - Unterstützung bei der Wohnungssuche, bei der Wohnungseinrichtung Arbeitsplatzsuche, Bewerbertraining, Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche Ablösung von den Strukturen der RPK und Heranführung an andere Hilfsangebote (SpD, Kontaktstelle Treff 82, BBD, IFD ...) Besonderes Angebot für Menschen mit psychischer Erkrankung und einer stoffgebundenen Suchtproblematik stationäre, medizinische Rehabilitation wie in dieser Grundkonzeption beschrieben unter Berücksichtigung der Suchtproblematik und sich daraus ergebender besonderer therapeutischer Notwendigkeiten im Reha-Verbund mit der Fachklinik Nettetal und dem Ameos Klinikum Osnabrück die Zahl der Aufnahmen in das Reha-Zentrum am Hesselkamp ist auf wenige Plätze begrenzt und umfasst eine Wohngruppe vor der Aufnahme muß der Reha-Teilnehmer einen Nachweis der Drogen- und Suchtmittelabstinenz erbringen regelmäßige Drogen-Screenings werden durchgeführt eine besondere therapeutische Vereinbarung wird über die allgemeine Hausordnung hinaus zwischen dem Reha-Teilnehmer und der Einrichtung geschlossen. Näheres zu den strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen, zum Verfahren, den Behandlungs- und Reha-Zielen sowie den –inhalten, dem speziellen Aufnahmeverfahren ist in der Grundkonzeption „Reha-Verbund Psychose und Sucht in der Region Osnabrück“ vom 01. April 2011 beschrieben und geregelt. Hilfen zur Arbeit Das Reha-Zentrum am Hesselkamp verfügt über keine einrichtungseigenen Arbeitstherapie- und Werkstattplätze sondern nutzt in dem für die Rehabilitation wichtigen und bedeutenden Bereich der Hinführung zur Arbeits- und Erwerbsfähigkeit Möglichkeiten und Ressourcen der Region durch Kooperation. Phase der medizinischen Rehabilitation 1) Sorgfältige Abklärung im Zentrum für Arbeitsdiagnostik und Intensivförderung am Ameos Klinikum Osnabrück: Ermitteln und Trainieren der grundlegenden sozio-emotionalen und instrumentellen Arbeitfähigkeiten (Pünktlichkeit, Regelmäßigkeit, Ausdauer, Konzentration, Selbstvertrauen, Kontaktverhalten ...) Arbeit in den Bereichen Bürotätigkeiten, handwerkliches Tun (im Umgang mit Holz) Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 6 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein sowie Graphik und Gestaltung anhand eines semi-standardisierten Diagnostik- und Therapieprogramms, abschließend wird ein Arbeitsfähigkeitenprofil (OAFP Osnabrück, Wiedl & Uhlhorn) erstellt. 2) Weitergehende Arbeitstherapie zur Festigung und Stabilisierung der Arbeitsfähigkeiten unter betriebsnahen Bedingungen in den Arbeitstherapeutischen Werkstätten und den Servicebetrieben am Ameos Klinikum Osnabrück u. a. in den Bereichen Holz, Metall, Gartenbau, Elektrotechnik und Malerei. 3) Belastungserprobung möglichst unter betrieblichen Bedingungen in Osnabrücker Betrieben, Dienstleistungs- und Verwaltungseinrichtungen im erlernten bzw. angestrebten Berufsfeld sowie bei Trägern der beruflichen Bildung. Von besonderer Bedeutung sind dabei Arbeitssituation, Arbeitszeit, Arbeitstempo, Arbeitsleistung und Arbeitsqualität. Die Phase der medizinischen Rehabilitation insgesamt wird als ein prozess- und handlungsorientiertes Assessment zur Weichenstellung, erster beruflicher Orientierung und Vorbereitung zukünftiger Integration verstanden. Die Ergebnisse werden individuell im ärztlichen Abschlussbericht und der sozialmedizinischen Stellungnahme sowie im Förderplan für anschließende Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zusammengefasst. Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 7 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein Phase der beruflichen Rehabilitation (Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben) Die Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben werden in enger Abstimmung mit den Reha-Beratern der zuständigen Agenturen für Arbeit und der Deutschen Rentenversicherung geplant. Sie werden in Kooperation als Einzelmaßnahmen in Osnabrücker Betrieben, Dienstleistungseinrichtungen und Verwaltungsstellen aber auch in Zusammenarbeit mit Trägern beruflicher Bildung in der Stadt Osnabrück und Umgebung durchgeführt. Aktuelle Entwicklungen des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes finden bei der Auswahl von Praktikumsplätzen neben persönlichem Interesse und persönlichen Neigungen besondere Beachtung. Ziel ist eine frühzeitige und passgenaue Platzierung am Arbeitsmarkt im Rahmen eines individuellen Sondierungs- und Bewerbungsverfahrens. Die Mitarbeiter des Reha-Zentrums unterstützen den Reha-Teilnehmer in seinen Bemühungen, Arbeiten, Wohnen und Freizeit in Einklang zu bringen und berufliche Fortschritte zu machen, die seine Chancen nach abgeschlossener Rehabilitationsmaßnahme auf einen Arbeitsplatz verbessern und ihn befähigen, den Anforderungen der Arbeitswelt gewachsen zu sein. Als Maßnahmen mit unterschiedlichen Inhalten und Zielsetzungen kommen grundsätzlich in Frage: 4) Berufsfindung und Arbeitserprobung im Rahmen von begleiteten Praktika bei noch nicht feststehendem Berufsziel 5) Arbeitstraining in Kooperation mit den Werkstätten für behinderte Menschen (Osnabrücker Werkstätten) zur weiteren Förderung und Abklärung mit der Zielsetzung einer Übernahme in den Arbeitsbereich der WfbM oder einer Fortführung der beruflichen Förderung in einer der nachfolgend beschriebenen Maßnahmen mit dem Ziel der Integration auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt 7) Berufsvorbereitung nach angestrebtem beruflichem Ziel unter angenäherten Umschulungs- bzw. Ausbildungsbedingungen im Betrieb oder einer überbetrieblichen Einrichtung der beruflichen Bildung zur Förderung aber auch zur nochmaligen Überprüfung des Reha-Zieles und des richtigen Zeitpunktes für den Beginn einer derartigen weiterführenden Maßnahme 8) Anpassungsqualifizierung für Reha-Teilnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung oder längerer beruflicher Erfahrung zur Ermöglichung der Rückkehr in den erlernten/angelernten Beruf oder zur späteren Arbeitsaufnahme in einem sozialen Betrieb, einer Selbsthilfefirma 9) Umschulung oder Ausbildung in anerkannten Lehrberufen mit Abschluß vor der IHK, der Handwerkskammer als betriebliche oder überbetriebliche Maßnahme (in Einzelfällen und nach Leistungsträger unterschiedlich ist eine Begleitung durch das Team des RehaZentrums teilweise zeitlich befristet im Rahmen ambulanter Nachsorge möglich) Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 8 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein 3.) Dokumentation - Verlaufsdokumentation mit Formulierung und Fortschreibung des individuellen Reha-, Förder- und Integrationsplanes Regelmäßige teilnehmerbezogene Berichterstattung gegenüber dem Leistungsträger Teilnehmerbezogene Datenerhebung und Auswertung von Verlauf und Ergebnis der Reha-Maßnahme Einrichtungsbezogene Gesamtauswertung Teilnahme an der bundesweiten Dokumentation der BAG RPK 4.) Maßnahmedauer (richtet sich nach den in der Empfehlungsvereinbarung „RPK“ vorgesehenen Zeiträumen) Die medizinische Rehabilitation kann sich je nach Verlauf bis zu einer Dauer von 12 Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 9 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein Monaten erstrecken. Die Dauer der beruflichen Rehabilitation hängt von der Maßnahmeart ab (z. B. 6 Monate Berufsvorbereitung, 9 Monate berufliche Anpassung, 12 Monate allgemeines Arbeitstraining ...) 5.) Mitarbeiter und Teamstruktur Im Rehabilitationszentrum arbeiten 3 Fachärzte (des Ameos Klinikums Osnabrück in Nebentätigkeit), 2 Diplom-Psychologen (psychologische Psychotherapeuten), 1 Diplom-Psychologe in Ausbildung (PiA), 3 Diplom-Pädagogen, von denen einer dem Leitungsteam angehört, 2 Diplom-Sozialarbeiter/in sowie 4 Gesundheits- und Krankenpfleger. Diese Mitarbeiter bilden das multiprofessionelle Team. Hinzu kommen hauswirtschaftliches Personal, Mitarbeiter der Verwaltung und Honorarkräfte, sowie Ergotherapeuten, Anleiter und Ausbilder in den kooperierenden Einrichtungen und Betrieben. Alle Rehabilitationsteilnehmer werden regelmäßig ärztlich und psychotherapeutisch behandelt bzw. betreut. Jedem Reha-Teilnehmer steht ein in den Personen festes Team aus Arzt, Psychologe, Sozialpädagoge und Gesundheits-/Krankenpfleger als Behandler, Therapeut, persönlichen Ansprechpartner, Casemanager und Coach zur Verfügung. Dieses Kernteam begleitet ihn kontinuierlich durch die gesamte Rehazeit. Hinzu kommen die jeweiligen je nach Phase und Ort wechselnden Therapeuten, Anleiter und Ausbilder in den kooperierenden Einrichtungen und Betrieben. Außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeiten ist ein Mitarbeiter im Sinne einer Rufbereitschaft erreichbar. Das Reha-Zentrum verfügt über 3 Funktionsbereiche (stationär, Psychose & Sucht, ganztägig ambulant) mit entsprechenden Teilteams. Das folgende Organigramm verdeutlicht die Team-Struktur: Organigramm „RPK“ Leitung (-steam) Projektbeauftragter, Projektteam QM-Team Gesamtteam Team stationär Team Psychose & Sucht Team Ganztägig ambulant Kooperationspartner Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 10 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein 6.) Ort und Lage Das Rehabilitationszentrum liegt im Osnabrücker Stadtteil Dodesheide (Kreuzungsbereich Haster Straße / Knollstraße). Das Stadtzentrum ist mit dem Stadtbus (Linie 31, Haltestelle Schulzentrum Sonnenhügel) oder in ca. 20 Minuten zu Fuß zu erreichen. In der näheren Umgebung der Einrichtung gibt es ein städtisches Gemeinschaftszentrum, ein Hallen- und Freibad sowie eine Eislaufhalle. Darüber hinaus ist im Stadtteil einen Sportverein mit den Sparten Fußball, Handball, Volleyball, Schwimmen, Tennis, Gymnastik und Sport für Jedermann vorhanden. 7.) Einzugsgebiet Das Rehabilitationszentrum versteht sich als Teil der psychiatrischen Versorgung und der gewachsenen Strukturen in der Region Osnabrück und ist aktives Mitglied in der Psychiatrischen Arbeitsgemeinschaft für die Region Osnabrück (PAR). Bei der Planung und Ausgestaltung der einzelnen Reha-Maßnahmen insbesondere in Bezug auf Tagesstruktur, Arbeit und Beschäftigung kommt der Region Osnabrück mit den vorhandenen Ressourcen im Rahmen von Kooperationsbeziehungen sowie für eine spätere Integration besondere Bedeutung zu. Insofern ist das Rehabilitationszentrum zunächst ein Angebot für Menschen aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück aber darüber hinaus zur Sicherung einer flächendeckenden Versorgung im Lande Niedersachsen auch ein Angebot für Menschen aus den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim, dem südlichen Landkreis Diepholz sowie den angrenzenden Teilen des südlichen Oldenburger Landes. Der regionale Bezug und das Kooperationsmodell bieten größtmögliche Realitätsund Wohnortnähe, Flexibiliät in der Ausgestaltung und Umsetzung des individuellen Reha-Planes sowie frühest mögliche Platzierung und Training am Arbeitsmarkt mit dem Ziel der Integration und weiteren Begleitung. 8.) Personenkreis In das Rehabilitationszentrum aufgenommen werden psychisch kranke oder behinderte Menschen, die nicht mehr krankenhausbehandlungsbedürftig sind, wegen der Art oder Schwere ihrer Beeinträchtigungen einen Bedarf an medizinischer und / oder beruflicher Rehabilitation haben und bei denen neben eigener Motivation zur Rehabilitationsmaßnahme durch vorherige Untersuchung abgeklärt ist, ob die Maßnahme Aussicht auf Erfolg bietet. Wenig sinnvoll ist eine Aufnahme von Personen unter 18 und über 50 Jahren. Folgende Diagnosengruppen (nach ICD 10) stehen im Vordergrund: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen, affektive Störungen sowie Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen. Nicht aufgenommen werden Personen mit wesentlichen intellektuellen Leistungsbeeinträchtigungen sowie alleiniger Alkohol-, Drogenund Medikamentenabhängigkeit. Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 11 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K Reha-Zentrum am Hesselkamp (RPK) Konzept QM-Ordner Grundkonzeption RPK allgemein 9.) Aufnahmeverfahren - Telefonische oder schriftliche Kontaktaufnahme des Interessenten Allgemeines, unverbindliches Informationsgespräch zum gegenseitigen Kennenlernen, über die Einrichtung und deren Möglichkeiten zur Rehabilitation sowie Abklärung der Anspruchsvoraussetzungen Zusendung ärztlicher Unterlagen (insbesondere Unterlagen des derzeit behandelnden Arztes) Vorstellungsgespräch mit dem ärztlichen Leiter des Rehabilitationszentrums (ärztliche Begutachtung) Weitergabe der Antragsunterlagen durch das Reha-Zentrum an die zuständige Krankenkasse ggf. den zuständigen Rentenversicherungsträger Eine Aufnahme erfolgt bei vorliegender Kostenzusage und einem dann verfügbaren Platz Osnabrück, 15. Februar 2013 Leitung des Reha-Zentrums Günter Laaken Geschäftsführer Jochen Becker Einrichtungsleiter Dr. Roland Schlepütz Ärztlicher Leiter Dr. Claus Witte Ärztlicher Leiter Geltungsbereich rpk-os Bearbeitung: QM-Team Freigabe: Leitungsteam Gültig ab: 15.02.2013 Version: 01 Seite: 12 von 12 Nr. Dok. 001 Kennung: K