AVIMEC AUDIOVISUELLES MODUL: ENZYME IN DER BIOORGANISCHEN CHEMIE Versuchsskript zum Thema Enzyme Zusammengestellt und bearbeitet von Cinzia Onnis und Peter Nürnberger Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................... III Vorwort................................................................................................................ IV Einleitung ................................................................. Error! Bookmark not defined. Vorbereitung ......................................................................................................... V Ansetzen von Pufferlösungen .......................................................................................................V Ansetzen von Nachweisreagenzien ...............................................................................................V Ansetzen von Indikatoren ........................................................................................................... VI 1 Gewinnung von Enzymen ............................................................................. 1 Alkoholdehydrogenase (ADH) aus Bäckerhefe * ......................................................................... 1 Ureasegewinnung aus Sojabohnenmehl * .................................................................................... 1 Katalase aus Kartoffeln* .............................................................................................................. 1 Katalase aus Leber oder Hefe* .................................................................................................... 2 2 Eigenschaften von Katalysatoren ................................................................. 3 Katalysatorwirkung mit Hilfe von Pflanzenasche* ...................................................................... 3 Knallgasreaktion und Aktivierungsenergie * ............................................................................... 3 Herabsetzung der Aktivierungsenergie der Knallgasreaktion durch einen Katalysator* ........... 4 Katalytische und biokatalytische Zersetzung von H2O2* ............................................................. 5 Erniedrigung der Aktivierungsenergie durch Urease* ................................................................ 5 Carboanhydrase: Vergleich einer unkatalysierten und einer katalysierten Reaktion .................. 6 3 Chemische Zusammensetzung der Enzyme ................................................ 8 Nachweis von Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff in einem Enzym* ..................................... 8 Nachweis der Eiweißnatur der Enzyme durch die Biuretreaktion* ............................................. 8 Die Xanthoproteinprobe bei Enzymen* ....................................................................................... 9 Probe nach Millon bei den Enzymen* .......................................................................................... 9 Nachweis der makromolekularen Struktur eines Enzyms* ......................................................... 10 4 Wirkung von Enzymen ............................................................................... 12 Wirkung von Urease* ................................................................................................................. 12 Wirkung von Katalase ................................................................................................................ 12 Der GOD-Test* .......................................................................................................................... 13 Experiment zur Katalase ............................................................................................................ 14 Experiment zur Thrombin........................................................................................................... 14 Experiment zum Enzym Lipase ................................................................................................... 16 Experiment zur Urease ............................................................................................................... 17 Experiment zur Urease ............................................................................................................... 19 Experiment zur Phosphatase ...................................................................................................... 19 Experiment mit Proteinasen ....................................................................................................... 21 Enzymatischer Abbau von Stärke ............................................................................................... 22 Nachweis von Peroxidase im Meerrettich .................................................................................. 22 Nachweis von Peroxidase in der Kartoffel ................................................................................. 23 Nachweis von Dehydrase in der Milch* ..................................................................................... 23 Die Abhängigkeit der Enzymwirkung von der Zeit* ................................................................... 24 Enzymkinetische Untersuchungen mit Katalase ......................................................................... 25 Nachweis der Katalaseaktivität in Kartoffelgewebe (in vivo-Test) ............................................ 25 Nachweis pflanzlicher Phenoloxidasen (Mikronachweis) .......................................................... 26 Bestimmung der Wechselzahl am Beispiel der Katalase ............................................................ 27 2 Bestimmung der Wechselzahl der Katalase ............................................................................... 28 Substratspezifität der Urease* ................................................................................................... 29 Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Substratkonzentration .............................................. 30 Stärkeabbau durch Ptyalin ......................................................................................................... 30 Nachweis von Malatdehydrogenase ........................................................................................... 31 5 Abhängigkeit der Enzymwirkung .............................................................. 32 Die pH-Wert-Abhängigkeit ; Enzymgifte (11) ............................................................................ 32 Die Temperaturabhängigkeit (12) .............................................................................................. 33 Einfluss hoher Temperaturen auf die Aktivität von Enzymen (16) ............................................. 34 Temperaturabhängigkeit der Katalaseaktivität (17) .................................................................. 34 Hitzeempfindlichkeit der Enzyme (42) ....................................................................................... 35 Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Ureasewirkung durch Leitfähigkeitsmessung ... 35 Eiweißabbau durch Pepsin und Trypsin bei verschiedenen pH-Wert ........................................ 37 Substrathemmung der Urease .................................................................................................... 38 Allosterische Hemmung ............................................................................................................. 38 Abhängigkeit der Amylase-Aktivität vom pH-Wert .................................................................... 40 Spaltung von Milchfett durch Pankreas-Lipase (Temperaturabhän-gigkeit) ............................. 40 Harnstoffabbau durch Urease (Enzymhemmung und Enzymspezifität) ..................................... 41 Kompetetive Hemmung der Succinat-Dehydrogenase ............................................................... 42 6 Wirkung von prosthetischen Gruppen und Co-Enzymen ....................... 45 Modellversuch zur Wasserstoffübertragung durch eine prosthetische Gruppe* ....................... 45 Modellversuch zur Wasserstoffübertragung durch ein Coenzym * ............................................ 46 7 Enzyme im Alltag ......................................................................................... 47 Nachweis der Proteasewirkung mit Gelatine * .......................................................................... 47 Nachweis der Proteasewirkung mit einem Diafilmstreifen ........................................................ 47 Nachweis der Proteasewirkung von gefärbten Hühnereiweiß ................................................... 48 Nachweis von Proteasen durch die schmutzablösende Wirkung ................................................ 49 Zersetzung von gekochten Fleisch durch Proteasen .................................................................. 50 Nachweis von Amylasen in Wasch- und Reinigungsmittel ......................................................... 50 Amylasen * ................................................................................................................................. 51 Proteasen * ................................................................................................................................ 52 Proteasen vs. Gummibärchen * ................................................................................................. 53 Cellulasen *................................................................................................................................ 53 Lipasen* ..................................................................................................................................... 54 8 Enzyme im Körper ...................................................................................... 55 Abbau von Fett durch Pankreatin (48)....................................................................................... 55 Modellversuch zur Verdauung und Resorption im Darm ........................................................... 55 Stärkeverdauung im Dünndarm ................................................................................................. 56 Pepsin und Salzsäure ................................................................................................................. 57 Temperatureinfluss auf Enzyme ................................................................................................. 57 Verdaulichkeit verschiedener Nahrungsmittel ........................................................................... 58 Fettverdauung im Dünndarm ..................................................................................................... 58 Enzymatischer Abbau von Stärke ............................................................................................... 59 9 Literaturverzeichnis ................................................................................... 68 10 Index ............................................................................................................ 69 II Abkürzungsverzeichnis III Vorwort IV Vorbereitung Ansetzen von Pufferlösungen Acetatpuffer 5,0: 75mL 1 M Natronlauge werden mit 75mL 1 M Essigsäure vermischt und in einem Messkolben mit destilliertem Wasser auf 500mL aufgefüllt. Barbituratpuffer: 18,42 mg Diethylbarbitursäure werden in 100mL H2O gelöst und anschließend werden 5mg Bromthymolblau hinzugeben. Phosphatpuffer pH= 6,0 : Lösung A: 100mL KH2PO4 (0,15 M) Lösung B: 100mL Na2HPO4 x 2 H2O (0,15M); Es werden 8,8 Volumenanteile der Lösung A und 1,2 Volumenanteile der Lösung B gemischt. Der pH-Wert sollte im Anschluss dabei mit einem PH-Meter überprüft werden. Phosphatpuffer pH=7,5: Es werden 9,7g K2HPO4 x 3H2O und 0,99g KH2PO4 mit destilliertem Wasser auf 1L aufgefüllt. Phosphatpuffer 8,2: Pyrophosphatpuffer 8,7: Es werden 16,725g Na4P2O7 x 10 H2O und 816,0mg Glycin mit destillierten Wasser auf 500mL aufgefüllt. Anschließend wird der pHWert genau eingestellt. Ansetzen von Nachweisreagenzien Lugol’sche Lösung: Ein 1g Iod und 2g Kaliumiodid werden in etwa 4mL Wasser gelöst. Nach erfolgter Lösung wird mit Wasser auf 300mL aufgefüllt. Fehlingsche Lösung I und II: I : 7g Kupfersulfat werden in 100mL Wasser gelöst. II: 35g Kaliumnatriumtartrat und 10g Natriumhydroxid werden in 100mL Wasser gelöst. Tris/HCl-Puffer 0,3 M: Es werden 3,7 g Tris in 100 mL H2O gelöst. Die Lösung titriert man dann solange bis der pH-Wert auf 7,5 eingestellt ist. V Millon’sche Reagenz: Es werden 15 g Quecksilber in 43 mL konzentrierter HNO3 gelöst, anschließend fügt man 80 mL H2O. Man erhält eine farblose Flüssigkeit. Sollte sich ein Niederschlag bilden, so muss die Lösung abfiltriert werden. Pyrogallol-Lösung: Eine Spatelspitze Pyrogallol wird in einem Reagenzglas mit Paraffinöl überschichtet. Im Anschluss werden 2 mL abgekochte 2 N NaOH zugeben. Folin-Ciocalteus-Reagenz: Dieses Reagenz lässt sich käuflich erwerben. Ansetzen von Indikatoren Phenolphthalein (ethanolisch): Man löst 1g Pheolphthalein in 100mL Ethanol. Methylenblau: Es wird 0,1g Methylenblau in 100mL Wasser gegeben und gelöst. Bromthymolblau: 20mg Bromthymolblau werden in 50mL Wasser gelöst. Malachitgrünlösung: Es werden 0,1g Malachitgrün [R21/22; S 24/25] in 250mL Phosphatpuffer pH 7,5 gelöst. Dichlorphenolindophenol (DCPIP): Dieser Farbstoff kann käuflich erwerbt werden. Cassulfon-Rot: Auch dieser Farbstoff ist käuflich zu erwerben. Phenolrot: 0,04g Phenolrot werden in 11mL 0,1M Natronlauge gelöst und mit Wasser auf 100mL aufgefüllt. VI 1 Gewinnung von Enzymen Alkoholdehydrogenase (ADH) aus Bäckerhefe * Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Gewinnung der Alkoholdehydrogenase aus Bäckerhefe. 500mL Pyrophosphatpuffer pH=8.7, 100g getrocknete Hefe Becherglas (1L), Rührer (oder Glasstab), Zentrifuge, Messzylinder Etwa 100g getrocknete Hefe werden in einem 1-LBecherglas durch 30 minütiges mechanische Rühren in 300mL Pyrophosphatpuffer suspendiert. Der Ansatz wird bei 37°C 2 Stunden unter gelegentlichem Umrühren inkubiert, dann noch 2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Anschließend wird bei 3000 Upm 30 Minuten zentrifugiert. Der Überstand wird dekantiert und in einem eisgekühlten Messzylinder gesammelt. Keine. Keine. Ureasegewinnung aus Sojabohnenmehl * Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit diesem Versuch lässt sich haltbare Urease mit Lebensmittelprodukten herstellen. Sojabohnenmehl, destilliertes Wasser, Aceton [R11-36-6667; S 9-16-26] Becherglas, Magnetrührer, Zentrifuge, Pipetten, Rotationsverdampfer, Rundkolben (100mL) Man extrahiert Sojabohnenmehl ca. 1 Stunde bei Raumtemperatur mit ca. 6 Teilen Wasser, zentrifugiert anschließend und setzt den Überstand mit 4 Volumen Aceton unter starken Rühren zu. Der Niederschlag wird mit Hilfe eines Rotationsverdampfers ins Trockene gebracht. Die entstandenen Kristalle können als solche oder in pulverisierter Form im Kühlschrank aufgehoben werden. Keine. Keine Katalase aus Kartoffeln* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Gewinnung einer Katalaselösung aus Nahrungsmitteln. Kartoffel, destilliertes Wasser Reibe, Teesieb, Bechergläser Eine rohe Kartoffel wird mit einer Reibe zerkleinert. Das Reibegut versetzt man mit der gleichen Menge destillierten Wasser. Anschließend filtriert man die Aufschlämmung mit Hilfe eines Teesiebes. Das Filtrat enthält die enzymaktive Katalaselösung. Keine. Keine. 1 Katalase aus Leber oder Hefe* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit diesem Versuch lässt sich mit Hilfe von Leber oder Hefe haltbare Katalase in kristalliner Form herstellen. 200g Leber (200g Hefe), Aceton [R11-36-66-67; S 9-1626], destilliertes Wasser Dialyseschlauch, Schere, Reibe, Glasstab (Rührer), Zentrifuge Es werden ca. 200g Leber (200g Hefe) in 200mL destilliertem Wasser homogenisiert. Diese Homogenisierung erfolgt mit einer Schere und einer kleinen Reibe. Verwendet man statt Leber Hefe so reicht eine Hefeaufschlämmung. Die dazu notwendigen Manipulationen können bei Raumtemperatur erfolgen. Dem Homogenat werden unter Rühren in kleinen Portionen ca. 140mL Aceton zugesetzt. Das Gemisch wird zentrifugiert; im Überstand ist anschließend das zu untersuchende Enzym vorzufinden. Man trennt den Überstand ab, kühlt die Lösung auf 4°C und gibt weitere 60 mL Aceton in das Gemisch. Anschließend wird erneut zentrifugiert. Der Proteinrückstand wird mit 15mL H2O extrahiert. Der Überstand wird in einen Dialyseschlauch gefüllt und gegen 5L H2O (4°C) unter Rühren dialysiert. Es entstehen nach ca. 2 Tagen gelbe Kristalle (über Nacht kann man die Apparatur im Kühlschrank aufbewahren). Die Kristalle kann man abzentrifugieren und stark konzentriert im Kühlschrank aufbewahren. Nach einen Tag lassen sich gelbe Kristalle im Dialyseschlauch erkennen. Wenn die Dialyse länger als eine Nacht durchgeführt werden sollte, empfiehlt es sich dass destillierte Wasser durch Neues zu ersetzen. Keine. 2 2 Eigenschaften von Katalysatoren Katalysatorwirkung mit Hilfe von Pflanzenasche* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit Hilfe dieses Versuches soll der Begriff des Katalysators erklärt werden. Würfelzucker, Pflanzenasche Streichhölzer, feuerfeste Unterlage (ersatzweise eine Porzellanschale mit Löschsand) Es werden zwei Würfelzucker auf die feuerfeste Unterlage gelegt. Eines der Würfelzucker wird leicht mit Pflanzenasche bedeckt, das andere hingegen bleibt ohne weiteren Zusatz. Als erstes versucht man mit Hilfe eines Streichholzes den Würfelzucker ohne Asche anzuzünden, dann das mit Asche. Der Würfelzucker ohne Asche brennt nicht, während der Würfelzucker mit Asche sich entzündet und karamellisiert. Um den Würfelzucker zum Brennen zu bringen bedarf es einer bestimmten Aktivierungsenergie. Diese kann erst mit Hilfe der katalytischen Wirkung der Pflanzenasche so erniedrigt werden, dass es zur Reaktion kommt. Knallgasreaktion und Aktivierungsenergie * Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, dass Aktivierungsenergie bei chemischen Reaktionen benötigt wird. Viele Reaktionen laufen bei Raumtemperatur nicht ab, weil die Aktivierungsenergie nicht erreicht wird. H2 (Stahlbombe) [R12; S 2-9-16-33] Gummischlauch, Glaskapillare An eine Wasserstoffflasche wird ein Schlauch und ein zur Spitze ausgezogenes Glasrohr (oder eine Pasteurpipette) befestigt. Um ein Zurückschlagen zu vermeiden, wird der Gasstrom durch zwei Sicherheitswaschflaschen geleitet. Anschließend wird das Ventil der Stahlbombe vorsichtig geöffnet, so dass ein schwacher Gasstrom entsteht. Es wird so lange gewartet, bis das Gas die Luft aus dem Schlauch verdrängt hat und dann der Wasserstoffstrom mit einem Streichholz entzündet. Der Wasserstoff entzündet sich bei ruhiger Flamme. Durch das Anzünden des Wasserstoffes, wird diesem genügend Energie zugefügt, um eine Reaktion mit dem Luftsauerstoff einzugehen. Bei dieser stark exothermen Reaktion entsteht Wasser. 2 H2 (g) O2 (g) 2 H2O (g) 3 Anmerkung: Zum Nachweis vom Wasser, hält man kurz einen kalten Spiegel oder eine Porzellanscherbe in die Flamme. An der kühlen Oberfläche schlägt sich Wasser nieder. Ein modifizierter Aufbau ist dem Video auf der Webseite AVIMEC zu entnehmen. Herabsetzung der Aktivierungsenergie der Knallgasreaktion durch einen Katalysator* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Es soll erkannt werden, dass Katalysatoren die Aktivierungsenergie herabsetzen und so Reaktionen teilweise schon bei Raumtemperatur ablaufen können. Wasserstoff (Stahlbombe) [R12; S 2-9-16-33] Gummischlauch mit Glaskapillare, Platindrahtnetz, Eisendrahtnetz, Kupferdrahtnetz, Tiegelzange An eine Wasserstoffflasche wird ein Schlauch und ein zur Spitze ausgezogenes Glasrohr (oder eine Pasteurpipette) befestigt. Um ein Zurückschlagen zu vermeiden, wird der Gasstrom durch zwei Sicherheitswaschflaschen geleitet. Anschließend wird das Ventil der Stahlbombe vorsichtig geöffnet, so dass ein schwacher Gasstrom entsteht. Es wird so lange gewartet, bis das Gas die Luft aus dem Schlauch verdrängt hat. Anschließend hält man mit einer Tiegelzange nacheinander das Eisendrahtnetz, das Kupferdrahtnetz und das Platindrahtnetz in den Gasstrom. Hält man das Platindrahtnetz in den Wasserstoffgasstrom so entzündet sich das Gas. Beim Eisen- und Kupferdrahtnetz bleibt eine Reaktion hingegen aus. Platin bietet an der Oberfläche günstige Anordnungs- und Bindemöglichkeiten für Sauerstoff. Trifft ein Sauerstoffmolekül auf das Platin, dann wird es adsorbiert und zerfällt in zwei Atome: O2 (g) Platin 2 O(*) (adsorbiert an Platin) Von etwa 1000 Zusammenstößen der Sauerstoffmoleküle mit dem Platin führt nur einer zur Adsorption. In einem zweiten Schritt verbindet sich ein Wasserstoffmolekül mit den reaktionsfreudigen Sauerstoffatomen: H2 (g) Anmerkung: O(*) H2O(g) (*) Die Platinoberfläche ist wieder frei und kann als Katalysator erneut Sauerstoff binden. Durch die Reaktionswärme erhitzt sich der Platindraht bis zum Glühen und der Wasserstoff entzündet sich. Ein modifizierter Aufbau ist dem Video auf der Webseite AVIMEC zu entnehmen. 4 Katalytische und biokatalytische Zersetzung von H2O2* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Es soll erkannt werden, dass Katalase (als bioorganischer Katalysator) genau so wirkt, wie Braunstein (als anorganischer Katalysator). Beide zersetzen Wasserstoffperoxid unter Freisetzung von Sauerstoff, welcher mit der Glimmspanprobe nachgewiesen werden kann. H2O2 (3 %) bzw. H2O2 (10 %) [R 34; S 3-26-36/37/39-45], Braunstein (MnO2) [R 20/22; S 25], Katalase Holzspan, Reagenzglas, Spatel In zwei Reagenzgläser mit je 2-3mL 3%igem (10%igem) Wasserstoffperoxid wird entweder eine Spatelspitze Braunstein bzw. eine winzige Prise Katalase (alternativ kann man auch etwas geschabte Leber, Kartoffel oder Rüben verwenden) gegeben. In den Reagenzgläsern bilden sich zunächst Bläschen und die Lösung beginnt zu schäumen. Das Wasserstoffperoxid wird gespalten in Sauerstoff und Wasser. Verwendet man die 10%ige Wasserstoffperoxidlösung so lässt sich der Sauerstoff durch die Glimmspanprobe nachweisen. H2O2 (l) H2O2 (l) Braunstein Katalase H2O (l) 0,5 O2 (g) H2O (l) 0,5 O2 (g) Die Reaktion verläuft unter Raumtemperatur nur sehr langsam ab. Anorganische Katalysatoren und eine Gruppe von Enzymen, die Peroxidasen, beschleunigen den Zerfall von Wasserstoffperoxid. Katalase ist eine im Tierund Pflanzenreich weit verbreitete Peroxidase. Erniedrigung der Aktivierungsenergie durch Urease* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Es soll erkannt werden, dass Urease als Katalysator bei der Zersetzung von Harnstoff wirkt. Harnstoff, Harnstofflösung (1%), Urease, Ureaselösung (0,1%), Bromthymolblau-Lösung, , verdünnte Essigsäure [R 10-35; S 23.2-26-36/37/39-45] Reagenzglas, Pipette, rotes Lackmuspapier In einem Reagenzglas kocht man ca. 5mL einer 1%igen Harnstofflösung auf. Man lässt erkalten und prüft mit 5-10 Tropfen Bromthymolblau. 5 Beobachtung: Erklärung: In einem zweiten Reagenzglas wird eine Spatelspitze Harnstoff trocken erhitzt. Auf den Rand des Reagenzglases wird ein angefeuchtetes rotes Lackmuspapier gelegt. In einem dritten Reagenzglas gibt man schließlich zu etwa 5mL 1%igen Harnstofflösung 0,5–1mL 0,1%ige Ureaselösung. Im ersten Reagenzglas bleibt die Lösung gelb. Beim Erhitzen des zweiten Reagenzglases kann man einen deutlichen Ammoniakgeruch wahrnehmen, außerdem färbt sich das Lackmuspapier blau. Wenn man Reagenzglas drei mit Lackmus, bzw. Bromthymolblau überprüft, kann man dort auch eine positive Reaktion nachweisen. Das erste Reagenzglas gilt als Blindprobe. Im zweiten Reagenzglas wird die thermische Zersetzung von Harnstoff gezeigt, bei der Ammoniak entsteht. NH 2 NH 2 O NH 2 O Hitze NH NH 2 + NH3 O O NH 2 NH 2 Gibt man jetzt im dritten Reagenzglas Ureaselösung auf Harnstoff, so kann man beweisen, dass der Harnstoff ebenfalls zersetzt und Ammoniak frei wird. Diesmal jedoch ohne Zufuhr von Hitze. NH 2 Urease + H2O O CO2 + 2 NH3 NH 2 Carboanhydrase: Vergleich katalysierten Reaktion Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: einer unkatalysierten und einer Bei diesem Versuch soll die Wirkungsweise von der Carboanhydrase dargestellt werden. CO2-haltiges Mineralwasser, Barbituratpuffer/Indikator, Enzymextrakt aus 1g Hefe 10 saubere Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Pipetten (5mL, 10mL) oder Automatikpipette (1mL) In zehn Reagenzgläser werden je 5mL des Barbituratpuffers vorgelegt. In fünf der zehn Reagenzgläser wird zusätzlich 1mL des Enzymextraktes hinzugefügt. Jetzt wird in den Reagenzgläsern 0,1mL, 0,2mL, 0,3mL, 0,4mL und 0,5mL Mineralwasser nacheinander zugegeben (jeweils einmal in ein Glas mit und in eins ohne Enzymextrakt). Man nimmt jeweils die (Reaktions-)zeit bis zum Farbumschlag (von blau nach gelb) auf. 6 Beobachtung: Erklärung: Anmerkung: In den Reagenzgläsern mit Enzymextrakt läuft die Reaktion jeweils schneller ab. Die Carboanhydrase katalysiert die Gleichgewichtseinstellung zwischen CO2 in H2O und H2CO3. Bei erhöhtem CO2-Angebot wird die Bildung von Kohlensäure, bei vermehrter Säureanlieferung die Freisetzung von CO2 begünstigt. Besondere Bedeutung kommt der weit verbreiteten Carboanhydrase bei der CO2-Regulation des Blutes (Blutgaskontrolle, CO2-Abgabe über die Lunge) und auch bei der Photosynthese zu. Fast alle atmenden Organismen enthalten dieses sehr wichtige Enzym. Es hat die höchste bisher aufgefundene Wechsel- oder Umsatzzahl: Sie liegt in der Größenordnung von 36x106 CO2-Molekülen in der Minute. CO2-Quelle in diesem Versuch ist gewöhnliches Mineralwasser. Die sehr rasche Enzymwirkung wird durch Pufferzugabe und niedriger Temperatur soweit abgebremst, dass sie gut ablesbar sind. Man sollte einen Ersatzpuffer wählen. Da der Barbituratpuffer strengen Auflagen unterliegt. 7 3 Chemische Zusammensetzung der Enzyme Nachweis von Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff in einem Enzym* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit diesem Versuch werden die verschiedenen Bestandteile der Enzyme nachgewiesen. Da Enzyme aus Proteinen und diese wiederum aus Aminosäuren bestehen, sollten sich Stickstoff in Form von Ammoniak, Kohlenstoff in Form von Asche und Wasserstoff in Form von Wasser nachweisen lassen. Casein (wahlweise auch ein anderes Enzym), wasserfreies CuSO4[R 22-36/38-50/53; S 20-60-61] Universalindikatorpapier, Reagenzglas, Spatel In einem Reagenzglas wird eine Spatelspitze Casein trocken erhitzt. Vor die Mündung des Reagenzglases hält man ein angefeuchtetes Indikatorpapier. Nach dem Erkalten bringt man auf die Flüssigkeitströpfchen, die sich im oberen Teil des Reagenzglases gebildet haben, eine dünne Lage von kristallwasserfreiem Kupfersulfat auf. Das Lackmuspapier verfärbt sich blau, ebenso wie das wasserfreie Kupfersulfat. Der Inhalt des Reagenzglases verfärbt sich hingegen schwarz. Enzyme sind organische Verbindungen und bei Verbrennung bleibt der Kohlenstoff in Form von Asche zurück. Durch den Versuch wurde außerdem ein weiterer Bestandteil der Enzyme, der Stickstoff (in Form von Ammoniak), durch die Blaufärbung des Indikatorpapiers nachgewiesen. Durch die Färbung des wasserfreien Kupfersulfates von weiß nach blau wurde Bildung von Wasser nachgewiesen, welches bei der Umsetzung des Wasserstoffs des Enzymmoleküls mit dem Luftsauerstoff entsteht. Nachweis der Eiweißnatur der Enzyme durch die Biuretreaktion* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Die Peptidbindungen, wie sie in Eiweißverbindungen vorkommen, sollen mit Hilfe der Biuretreaktion nachgewiesen werden. Casein (oder ein anderes Enzym), NaOH (c = 1 mol/L) [R 35; S 26-37/39-45], CuSO4[R 22-36/38-50/53; S 20-60-61] Reagenzglas, Spatel Eine Spatelspitze Urease oder Lipase wird in einem Reagenzglas mit 2mL Wasser aufgeschwemmt. Anschließend wird das Reagenzglas geschüttelt. Die Aufschwemmung wird mit 2mL Natronlauge und mit einigen Tropfen einer etwa 1%igen Kupfersulfatlösung versetzt. 8 Beobachtung: Nach Zugabe der Kupfersulfatlösung lässt sich eine Violettfärbung beobachten. Die Biuret-Reaktion ist ein spezifischer Nachweis für Peptidbindungen, wie sie in jeder Eiweißverbindung vorkommen. Hierbei komplexieren zwei Moleküle Biuret mit einem Kupferkation. Erklärung: O O HN 2 + 2 NaOH H 2N N H 2- H N O O NH + 2 Na+ + 2 H2O + H2SO4 Cu + CuSO4 HN NH NH 2 O N H O Die Xanthoproteinprobe bei Enzymen* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit der Xanthoproteinprobe lassen sich Proteine nachweisen. Da fast alle Enzyme aus Proteinen bestehen, fällt der Nachweis positiv aus. Urease oder Lipase, konz. Salpetersäure [R 8-35; S 23.226-36-45], konz. Ammoniaklösung [R 34-50; S 2636/37/39-45-61] Reagenzglas, Spatel In einem Reagenzglas wird eine Spatelspitze Urease oder Lipase mit 1mL konzentrierter Salpetersäure übergossen. Anschließend wird die Probe mit 1mL konzentrierter Ammoniaklösung neutralisiert. Nach Zugabe von Salpetersäure tritt eine Gelbfärbung ein. Durch die Neutralisation mit Ammoniak erhält man eine intensive Orangefärbung. Die Xanthoproteinprobe ist eine spezifische Nachweisreaktion für Eiweiße (genauer genommen für aromatische Aminosäuren). NH 2 NH 2 O + HNO3 O - H2O N O O HO HO HO HO Probe nach Millon bei den Enzymen* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Mit der Probe von Millon können Hydroxyphenylgruppen spezifisch nachgewiesen werden. Die einzige Aminosäure die dafür in Frage kommt ist das Tyrosin. Urease oder Lipase, Millon’sche Reagenz [R 23-33-50/53; S 7-45-60-61] Reagenzglas, Spatel, Brenner 9 Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Anmerkung: Mit einer Aufschwemmung von Urease oder Lipase wird die Millon’sche Probe durchgeführt. Dabei gibt man einige Tropfen des Millon’schen Reagenz hinzu und erhitzt die Reagenzlösung vorsichtig. Man beobachtet einen rotbraunen Niederschlag, der bei der Erhitzung des Reagenzglases entsteht. Die positive Reaktion ist ein spezifischer Nachweis für die Eiweißnatur der Enzyme. Hierbei entsteht ein ziegelroter Quecksilber-Protein-Komplex. Die Anwendung dieses Versuches im Unterricht sollte unterlassen werden, da Quecksilber eingesetzt wird, und dieser cancerogen ist. Als Alternative bietet sich das Video auf der Webseite AVIMEC an. Nachweis der makromolekularen Struktur eines Enzyms* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, dass Enzyme Makromolekülen sind. 20g Hefe, Malachitgrünlösung, Wasserstoffperoxyd (ca. 3%ig) [R 34; S 3-26-36/37/39-45] Dialyseschlauch, Schere, Bindfaden, Quarzsand (fein), Reibschale mit Pistill, Filter, Rührer (wenn vorhanden) In einer Reibschale wird die Hefe mit etwa 50mL Phosphatpufferlösung zu einem glatten Brei vermengt, der anschließend abfiltriert wird. Eine kleine Probe des Filtrats gibt man in ein Reagenzglas und prüft mit wenig 3%igem H2O2 auf Katalasewirkung. Schäumt das Filtrat auf, ist der Vorversuch positiv. Ein 10–15cm langes Stück eines Dialyseschlauchs wird angefeuchtet und an einem Ende fest mit Bindfaden abgebunden (oder einfach verknotet). Das Filtrat wird mit der gleichen Menge an Malachitgrünlösung gemischt und in den Dialyseschlauch gefüllt, der luftblasenfrei mit Bindfaden abgebunden wird. Der Schlauch wird sorgfältig mit destilliertem Wasser abgespült um Filtratreste abzuwaschen, die möglicherweise außen anhaften. An das Ende des Bindfadens knüpft man einen Schlaufe, so dass der Dialyseschlauch über einen quergelegten Glasstab wie eine Wurst in ein hohes, schmales Becherglas (oder einen Standzylinder) gehängt werden kann, das dann mit Phosphatpuffer pH=7,5 aufgefüllt wird. Der Dialyseschlauch sollte völlig vom Puffer umspült sein. Die Pufferlösung wird entweder mit dem Rührer oder durch Schwenken des Glases verrührt. Nach etwa 30 Minuten öffnet man den Schlauch über einem sauberen Becherglas und prüft sowohl die Probe des Schlauchinhaltes als auch des Außenmediums in je einem Reagenzglas mit 2-3mL Wasserstoffperoxyd auf Katalaseaktivität. 10 Beobachtung: Erklärung: Nach kurzer Zeit färbt sich das Außenmedium grün. Der Katalase-Nachweis ist für das Innenmedium nach wie vor positiv, für das Außenmedium jedoch negativ. Durch die Poren des Dialyseschlauchs können Moleküle bis zu einer Molmasse von 10000u durchtreten. Größere Moleküle werden zurückgehalten. Malachitgrün hat eine Molmasse von 330u und diffundiert entsprechend dem Konzentrationsgefälle durch die Membran des Dialyseschlauchs hindurch. Katalase, mit einer Molmasse von ca. 240000u, wird zurückgehalten. Die Molmassen der Enzyme liegen zwischen 10000 und 2 Millionen u (Ribonuclease 12700u, Urease 480000u). 11 4 Wirkung von Enzymen Wirkung von Urease* Lernziel: Mit diesem Versuch wird die katalysierte chemische Reaktion von Urease über Harnstoff zu Kohlendioxid und Ammoniak gezeigt. Urease, Harnstoff, Phenolphthalein Reagenzglas, Spatel Zu 2mL Harnstofflösung (10%) gibt man eine Spatelspitze Urease und 2 Tropfen Phenolphthalein. Das Reagenzglas wird geschüttelt. Nach kurzer Zeit tritt eine Rotfärbung ein. Der Harnstoff wird durch die Urease in Ammoniak und Kohlendioxid gespalten. Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: NH2 H2O O Urease CO2 2 NH3 NH2 Der Harnstoff ist ein tierisches Ausscheidungsprodukt. Im Boden und in der Jauche erfolgt die dargestellte chemische Reaktion mit Hilfe der Urease. Die Bildung des Ammoniaks erklärt den penetranten Stallgeruch. Wirkung von Katalase Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Dies ist ein eindrucksvoller Versuch, der die katalysierte Reaktion der Katalase über die Zersetzung von Wasserstoffperoxid darstellt. Hefe, H2O2 (3-10%) [R 34; S 3-26-36/37/39-45], Kartoffel Reagenzglas, Stopfen (durchbohrt), Glasrohr, Petrischale, glimmender Span Es werden einige Milliliter Hefeaufschwemmung in ein Reagenzglas gegeben und mit einer 3%igen (etwas höherprozentigere Lösungen eignen sich noch besser) Wasserstoffperoxidlösung aufgefüllt. Auf das Reagenzglas setzt man sofort einen durchbohrten Stopfen, durch das ein kurzes Glasrohr führt. Man dreht das Reagenzglas rasch um und fängt die heraustropfende Flüssigkeit über eine Schale auf. Mit einem glimmenden Span versucht man das entstehende Gas zum Aufflammen zu bringen. Es gelingt mit Hilfe des Glimmspanes das entstehende Gas zu entzünden. Die Hefe und die Zellen der Kartoffel enthalten das Enzym Katalase, das die Funktion hat, Wasserstoffperoxyd zu Wasser und Sauerstoff zu spalten. H2O2 Katalase H2O 0,5 O2 12 Das Wasserstoffperoxid, das ganz allgemein bei Stoffwechselprozessen entstehen kann, ist ein schweres Zellgift und muss sofort unschädlich gemacht werden. Deswegen ist die Katalase in lebenden Geweben weit verbreitet. Der GOD-Test* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Das Lernziel dieses Versuches besteht im Nachweis der Substratspezifität der Enzyme. Obwohl alle hier aufgeführten Zucker die gleiche Molekülmasse besitzen greift die Glucoseoxidase im Glucosetestpapier nur die Glucose an. Glucose, Fructose, Mannose, Galactose Glucosetestpapier Man führt den Glucoseoxidasetest mit etwa 2%igen Lösungen von Fructose, Glucose, Mannose und Galactose durch. Nur mit Glucose erhält man eine positive Reaktion. Die vier Hexosen, die dieselbe Molekülgröße und dieselbe Molekülzusammensetzung haben, unterscheiden sich nur durch ihre Struktur. Das Glucosetestpapier reagiert spezifisch auf die Struktur der Glucose und folglich tritt auch nur bei Glucose eine positive Reaktion ein. Geringe Teilspezifitäten mit anderen Sacchariden sind zwar vorhanden, aber ohne biochemische Bedeutung. CHO CHO H HO O OH HO H H H HO H HO H HO H H OH OH H OH H OH H OH HO H OH H OH H CH2OH D-Glucose Anmerkung: CH2OH CHO OH H CH2OH CH2OH CH2OH D-Mannose D-Galactose D-Fructose Der Glucoseoxidasetest verläuft teilweise auch Disacchariden wie der Saccharose (Glu-Glu) positiv. bei 13 Experiment zur Katalase Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit diesem Versuch soll die Katalaseaktivität bestimmt werden. gereinigte Katalase, eigene Präparation von Katalase (vgl. Kapitel 1), Erlenmeyerkolben (200mL, Weithals), Büretten, Vollpipetten, H2O2 [R 34; S 3-26-36/37/39-45], H2SO4 [R 35; S 26-30-36/37/39-45], KMnO4 [R 8-22-50; S 60-61] Eine definierte Menge H2O2 wird in einem Erlenmeyerkolben vorgelegt und durch das Enzym über einen festgelegten Zeitraum gespalten. Anschließend wird die Reaktion durch Zugabe von H2SO4 gestoppt und die verbliebene Menge H2O2 durch Titration mit KMnO4 quantitativ bestimmt. Keine. Die Katalase spaltet Wasserstoffperoxid in Wasser und Sauerstoff. Als Wirkgruppe findet man eine dem Hämoglobin verwandte Substanz, die Fe3+ als Zentralatom enthält. 2 H2O2 (aq) O2 (g) + 2 H2O (l) Experiment zur Thrombin Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Mit diesem Experiment lässt sich sowohl die Enzym- als auch Substratabhängigkeit von Thrombin bestimmen. Außerdem wird in den Teilversuchen B und C das pHOptimum sowie das Temperaturoptimum bestimmt. Im Teilabschnitt D hingegen wird der Einfluss der Chemikalien auf die Enzymaktivität des Enzyms überprüft. 500mL NaCl (0,85%), 100mL Rinderfibrinogen 0,3%ig (in 0,85%iger NaCl angesetzt), 10mL Rinderthrombin, Puffer Wasserbad, Thermometer, Pipetten, Fettstift (Edding) Es sind Charakteristika dieses Enzyms zu unterscheiden. Prinzipiell inkubiert man das Enzym und das Fibrinogen, jeweils bei der gewählten Temperatur, getrennt (Inkubationstemperatur: 30°). Anschließend versetzt man das Fibrinogen mit Enzym und misst die Zeit, bis sich im Reagenzglas ein fester Klumpen gebildet hat. Die Zeit soll 180s nicht überschreiten, da für längere Messzeiten die Methode nicht genau genug ist. A) Zuerst wird die Enzymkonzentrationsund Substratkonzentrationsabhängigkeit der Reaktion nachgewiesen. 14 Enzymabhängigkeit: Es werden 6 Proben angesetzt. Die Enzymkonzentration ist variabel, während die Temperatur und die Substratkonzentration konstant bleiben. Substratabhängigkeit: In diesem Versuch wählt man 6 verschiedene Substratkonzentrationen, während die Enzymkonzentration und die Temperatur konstant bleiben. Für die weiteren Versuche wählt man die Substratkonzentration derart, dass man in der Sättigung arbeitet. B) Ermittlung der Temperaturabhängigkeit der Thrombinreaktion: Der Test wird wie zuvor beschrieben durchgeführt. Für jede Temperatur ist bei der optimalen Testzusammensetzung, die Agglutinationszeit in Sekunden zu bestimmen und die Konstitution der Agglutinate zu beschreiben. Zu wählende Temperaturbereiche: 2°, 6°, 18°, 24°, 37°, 45° und 60° C. Die Ergebnisse sind graphisch darzustellen. Es ist das Temperaturoptimum zu bestimmen. C) Ermittlung der pH-Abhängigkeit der Thrombinreaktion: Der Test wird wie zuvor beschrieben durchgeführt. Es wird im Temperaturoptimum gemessen. Man wähle aus einer Puffertabelle mehrere geeignete Puffer aus, und zwar derart, dass sich über den ganzen Bereich bei Pufferwechsel jeweils zwei Werte überschneiden. Beispiel: pH -Wert : Puffer A: Puffer B: Puffer C: 2 2 4 4 6 6 6 7 8 10 12 7 8 8 10 12 Es ist vorher zu untersuchen, ob der gewählte Puffer die Reaktion hemmt. Die Pufferkonzentration soll 0,2 M betragen. Durch die Zugabe der Puffer wird die Enzym- bzw. Substratkonzentration verringert. Aus diesem Grunde ist es notwendig, diese Konzentrationen hier entsprechend zu erhöhen. Die Ergebnisse sind graphisch darzustellen und das pHOptimum zu bestimmen. 15 D) Ermittlung der Wirkung von Chemikalien auf die Thrombinaktivität : Die Messungen werden bei optimaler Temperatur und optimalen pH-Wert durchgeführt. CHEMIKALIEN: NaCl (0,85%ig), CaCl2 (0,25 u. 0,025 M), Natriumcitrat (5%ig), HgCl2 (1%ig), Puffer. Beobachtung: Erklärung: Zu jedem Testansatz fügt man lediglich 0,1mL der entsprechenden Salze hinzu. Die Wirkungen sind in einer Tabelle zusammenzufassen und zu diskutieren. Zu jeder der oben untersuchten Bedingungen lässt sich jeweils ein Optimum bestimmen. Das Enzym Thrombin ist ein hochspezifisches proteolytisches Enzym, welches das Substrat Fibrinogen in einen unlöslichen Fibrinklumpen umwandelt. Die Eigenschaft des Blutes, beim Austritt aus den Gefäßen zu gerinnen, ist ein lebenswichtiger Vorgang, dessen Bedeutung im Schutz des Körpers vor Verlust seiner Blutflüssigkeit liegt. Der hier ablaufende Prozess ist sehr komplex. Vereinfacht kann man sagen, dass es sich um die Umwandlung eines löslichen Proteins in eine polymere unlösliche Faserform, die das Blutgerinnsel bildet, handelt. Experiment zum Enzym Lipase Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: a) Bestimmung der Enzymabhängigkeit Mit diesem Teilexperiment wird die Enzymabhängigkeit der Lipase bestimmt. Milch, 8%iges Natriumcarbonat, Phenolphthalein, Lipase (1-7%ig) Pipetten, Reagenzglashalter, Reagenzglasständer, Reagenzgläser, Becherglas, Stoppuhr, Thermometer Je 3mL der vorgegebenen Lipaselösung werden mit 1mL 8%iger Na2CO3-Lösung versetzt und mit zwei Tropfen Phenolphthalein gefärbt. Nach Zugabe von 2mL Milch wird die Entfärbezeit gemessen. Ergebnis: Entfärbezeit: 1) 1% Lipaselösung 2) 2% Lipaselösung 3) 3% Lipaselösung 4) 4% Lipaselösung 5) 5% Lipaselösung 6) 6% Lipaselösung 7) 7% Lipaselösung a) a) a) a) a) a) a) b) b) b) b) b) b) b) 16 Erklärung: Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Lipase zersetzt Fette zu Glycerin und freien Fettsäuren. Die Säuren senken in der wässrigen Lösung den pH-Wert, was mit dem Indikator gut zu verfolgen ist. b) Bestimmung der Temperaturabhängigkeit Im zweiten Teilexperiment hingegen geht um die Temperaturabhängigkeit des Enzyms Lipase. Milch, 8%iges Natriumcarbonat, Phenolphthalein, Lipase (5%ig) Pipetten, Reagenzglashalter, Reagenzglasständer, Reagenzgläser, Becherglas, Stoppuhr, Thermometer Je 3mL der 5%igen Lipaselösung werden mit 1mL 8%iger Na2CO3-Lösung versetzt und mit zwei Tropfen Phenolphthalein gefärbt. Nach Zugabe von 2mL Milch wird die Entfärbezeit bei der entsprechenden Temperatur gemessen. Temperatur Entfärbezeit 0°C 10°C 20°C 30°C 40°C 50°C 60°C 70°C 80°C 90°C 100°C Erklärung: a) a) a) a) a) a) a) a) a) a) a) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) b) Wie bei allen Enzymen existiert auch bei Lipase ein optimaler Wirkbereich der Temperatur. Über die graphische Auftragung der erhaltenen Werte lässt sich dies leicht ermitteln. O O O C H2 O C H2 O O C H2 OH n Lipase n n O OH + 3 HO OH C H2 n Experiment zur Urease Lernziel: Chemikalien: Es ist die Substrat- und die Temperaturabhängigkeit zu prüfen. Ferner lässt sich auch eine Hemmung mit Schwermetallionen feststellen. Urease (hier ist auch Ureaselösung aus Sojabohnen geeignet), Essigsäure [R34; S23.2-26-36/37/39-45], Schwermetallsalze, Harnstofflösung (1%ig) 17 Materialien: Durchführung: Magnetrührer, Leitfähigkeitsmessgerät, Becherglas, Platinelektroden, Batterie A) Es ist die Ureasereaktion in Abhängigkeit der Substrat- und Enzymkonzentration zu bestimmen. Substratabhängigkeit: In jeweils 120mL Puffer pH7 löst man folgende Mengen Harnstoff: 5, 10, 15, 20, 25 und 30g. Die Reaktion wird mit 1mL Urease (30%ig) gestartet. Es wird bei jeder Harnstoffkonzentration die Leitfähigkeit nach einer Reaktionszeit von drei Minuten gemessen. Das Ergebnis ist graphisch aufzutragen. (Ohm’sches Gesetz: U=R*I ; Reaktionstemperatur = Raumtemperatur). Es wird die Zeit gegen die Stromstärke aufgetragen. (Ordinate : mA; Abszisse: Minuten) Enzymkonzentration: Bei diesem Versuch bleibt die Harnstoffkonzentration konstant. Die Enzymkonzentration wird bei jeder Messung variiert (Temperatur = Raumtemperatur; Substratkonzentration: Man wählt eine Konzentration, die im vorigen Versuch im Sättigungsbereich lag). Das Ergebnis ist graphisch darzustellen, wobei die Reaktionsgeschwindigkeit gegen die Enzymkonzentration aufgetragen wird. B) Es ist das Temperaturoptimum der Urease zu ermitteln. Folgende Reaktionstemperaturen sind zu wählen: 0°, 10°, 20°, 30°, 35°, 45° und 60°C. Das Ergebnis ist graphisch darzustellen. Beobachtung: Erklärung: C) Es ist die Wirkung von Schwermetallionen auf die Ureaseaktivität zu untersuchen. Man wählt mit Hilfe der Ergebnisse der vorhergegangenen Experimente optimale Reaktionsbedingungen und fügt dem Reaktionsgefäß in geringen Mengen (z.B. in einer Konzentration von 10-310-5 mol/L) Schwermetallionen zu, z.B. Cd, Zn, Hg etc. Der Einfluss dieser Ionen auf die Enzymaktivität ist in einer Tabelle festzuhalten. Es lassen sich verschiedene Optima anhand der graphischen Darstellung ermitteln. Das Enzym Urease katalysiert die Spaltung von Harnstoff und weist wie alle anderen Enzyme Optima in bei den Reaktionsbedingungen auf. Mit Hilfe der grafischen Auftragung lassen sich diese Optima bestimmen. Der letzte Versuch zeigt die Enzymhemmung durch Schwermetalle, die hier exemplarisch an Urease durchgeführt wird, aber ebenfalls bei allen anderen Enzymen zu zeigen ist. 18 O + H2O H 2N Urease 2 NH3 + CO2 NH 2 Experiment zur Urease Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Dieser Versuch dient als Alternativexperiment zum obigen, falls kein Leitfähigkeitsmessgerät zur Verfügung steht. Essigsäurelösung [R34; S23.2-26-36/37/39-45], Ureaselösung, Harnstofflösung Reagenzgläser, Pipetten, Filzstift, Universalindikator, Stoppuhr Die Reaktionsgeschwindigkeit wird in diesem Versuch über den erreichten pH-Wert ermittelt. Man misst also die Zeit, die das Enzym braucht um einen vorgegebenen pH-Wert zu erreichen – man ermittelt diesen pH-Wert in einen Vorversuch. Es werden 5 Reagenzgläser vorbereitet. In jedes Glas gibt man 5mL der Harnstofflösung (1%ig) und 2mL der Essigsäurelösung. Zu jedem Glas gibt man eine entsprechende Menge Urease bzw. Wasser (so dass die Volumina jeweils ein vordefiniertes Gesamtvolumen erreichen – z.B. 1mL Urease+ 4mL Wasser; 2mL Urease, 3mL Wasser; etc). In Abständen von jeweils 45 Sekunden wird der pH-Wert der einzelnen Lösungen gemessen. Die Ergebnisse sind graphisch aufzutragen. Durch grafische Auftragung lässt sich hier ein Optimum der Enzym-, bzw. Substratkonzentration bestimmen. Das Enzym Urease katalysiert die Spaltung von Harnstoff. Hierbei entsteht Ammoniak. Der frei werdende Ammoniak löst sich teilweise in der wässrigen Lösung und hebt den pH-Wert an, welcher durch Messung zu bestimmen ist. O + H2O H 2N Urease 2 NH3 + CO2 NH 2 Experiment zur Phosphatase Lernziel: Chemikalien: Materialien: Es soll das pH-Optimum sowie die Abhängigkeit von der Substratkonzentration ermittelt werden. je 50mL Natriumcitrat-Puffer (0,1M) mit folgenden pHWerten: 3,0; 3,5; 4,0; 4,5; 4,8; 5,0; 5,2; 6,0; 6,5; 7,0 3mL p-Nitrophenylphosphat (45mg/3mL), KartoffelPhosphatase (5mg/5mL), 0,05M NaOH [R 35; S 26- 37/3945] Photometer, Reagenzgläser 19 Durchführung: 1. Bestimmung des pH-Optimums: Es werden jeweils zwei Lösungen in Reagenzgläsern angesetzt. Einmal eine Probelösung und einmal eine Kontrolllösung. In die Probelösung kommt 0,6mL des jeweiligen Puffers mit 0,2mL des Substrats (pNitrophenylphosphat), 0,3mL der Kartoffelphosphatase und 0,1mL Wasser. Die Kontrolllösung wird analog angesetzt mit dem Unterschied, dass das Enzym weggelassen wird und stattdessen die Menge an Wasser von 0,1 auf 0,4mL erhöht wird. Diese Proben werden 25 Minuten bei 37°C inkubiert und die Reaktion mit 4mL 0,05M NaOH gestoppt. Man misst die Extinktion bei 400nm. Die Extinktion des Kontrollwertes wird von der Probelösung subtrahiert. Der Kontrollwert ist die Extinktion, die nicht auf die enzymatische Reaktion zurückzuführen ist. Das Ergebnis ist graphisch aufzutragen. 2. Substratkonzentrationsabhängigkeit: Es wird der Puffer mit optimalen pH-Wert eingesetzt. Auch hier werden jeweils zwei Reagenzgläser pro Substratkonzentration von einem Gesamtvolumen von 1,2mL angesetzt. Es wird jeweils 0,5mL des Puffers und 0,3mL des Enzyms in das Reagenzglas pipettiert. Die Konzentration des Substrates und des Wassers ermitteln sich wie folgt: a) b) c) d) e) Beobachtung: Erklärung: Substrat Wasser 0,05 mL 0,10 mL 0,15 mL 0,25 mL 0,35 mL 0,35 mL 0,30 mL 0,25 mL 0,15 mL 0,05 mL Es wird wie bei der Bestimmung des pH-Optimums verfahren. Die Inkubationszeit beträgt auch hier 25 Minuten und die Reaktion wird ebenfalls mit 4mL 0,05M NaOH gestoppt. Die Extinktion wird gegen die Substratkonzentration graphisch aufgetragen. Durch graphische Auftragung lassen sich die Optima bestimmen. Phosphatasen lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Phosphomonoesterasen und Phosphodiesterasen. Das hier benutzte Enzym spaltet Monoester. Zur Bestimmung dieses Enzyms macht man sich die Tatsache zu Nutze, dass bei der Spaltung des Substrats pNitrophenylphosphat zu p-Nitrophenol entsteht, das bei alkalischem pH gelb ist. Der Test kann auch mit Phenolphthalein durchgeführt werden. Der Test mit 20 Phenolphthaleinphosphat beruht darauf, dass diese Substanz im alkalischen pH-Bereich farblos bleibt, während freies Phenolphthalein durch Alkali eine charakteristische Rotfärbung zeigt. Experiment mit Proteinasen Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Über die Gerinnungszeit der Milch wird die Abhängigkeit von der Temperatur, des pH-Wertes sowie der Enzymkonzentration ermittelt und graphisch aufgetragen. Enzymlösung (z.B. Pepsin, Fa. Boehringer), Puffer: pH=5 (zu diesem Zweck werden 75mL 1M NaOH [R35; S2637/39-45] mit 1M Essigsäure [R10-35; S23.2-2645]vermischt. Anschließend wird die Lösung in einem Messkolben mit dest. H2O auf 500mL aufgefüllt), 50g Milchtrockenpulver und 1,5g CaCl2 x 6H2O [R36; S22-24] in 150mL H2O Reagenzgläser, Uhr, Wasserbad Es werden 2mL Puffer, und 2mL Lösung in einem Reagenzglas gut vermischt. Die Reaktion wird anschließend durch Zugabe von einem Milliliter Enzymlösung gestartet. Die Gerinnungszeit ist wird ermittelt. a) in Abhängigkeit von der Temperatur b) in Abhängigkeit des pH-Wertes c) in Abhängigkeit von der Enzymkonzentration. Man wähle die Versuchsstrategie in Anlehnung an die zuvor geschilderten Versuche. Die Ergebnisse sind graphisch darzustellen. Durch graphische Darstellung lassen sich die verschiedenen Optima bestimmen. Proteolytische Enzyme teilt man ein in Exopeptidasen, die jeweils nur die endständige Aminosäure abspalten und Endopeptidasen, die die Proteine unspezifisch in der Mitte des Moleküls spalten. Enzyme, die Proteine spalten, sind bisher am besten aus tierischen Organen (und höheren Pflanzen) isoliert worden (z.B. Pepsin, Trypsin, Chymotrypsin, Papain und Bromalin). Interessant ist eine Proteinase aus Bacillus subtilis, die extrem temperaturstabil ist und selbst bei einer Temperatur von 90°C nicht zu inaktivieren ist. Der hier vorgestellte Versuch, die Gerinnung der Milch durch eine Proteinase, beruht auf der Umwandlung des Caseins in unlösliches Paracasein. Es handelt sich hierbei um eine Hydrolyse von Peptidbindungen. 21 Enzymatischer Abbau von Stärke Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Über die Lugol’sche Lösung lässt sich die Stärke spezifisch nachweisen. Da die Amylase Stärke abbaut, entfärbt sich die Lugol’sche Lösung nach einer Weile, bis die komplette Stärke umgesetzt worden ist. Lugol’sche Lösung [R52/53; S61], 1%ige Stärkelösung, Mundspeichel 5 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Pipette Mundspeichel (benötigt werden etwa 5 mL; entspricht einer 100%igen Ausgangslösung) wird mit Wasser im Verhältnis 1:2 (gegebenenfalls auch 1:3, 1:4 oder 1:5) verdünnt. Anschließend werden 5 saubere Reagenzgläser mit 1mL der verdünnten Speichellösung beschickt. Der Start der Enzymreaktion erfolgt zeitgleich durch Zugabe des Substrats, der Stärkelösung. Nach jeweils 1, 2, 3, 4 und 5 Minuten wird mit Lugol’scher Lösung auf vorhandene Stärke geprüft. Da diese Lösung alkoholisch ist, bricht sie die Enzymreaktion gleichzeitig ab. Zu notieren ist die Färbung bei verschiedenen Testansätzen nach unterschiedlichen Versuchszeiten. Ist bereits nach 1 oder 2 Minuten Reaktionszeit der gesamte vorgegebene Stärkevorrat im Ansatz abgebaut worden, wiederholt man den Versuch mit einer entsprechend stärker verdünnten Enzym-Lösung. Pflanzliche Stärke (Amylose/Amylopectin) kann durch Amylasen hydrolytisch abgebaut werden. Eine recht aktive Amylase (alter Name: Ptyalin), die Stärkemoleküle über so genannte Dextrine (=kurzkettige Amylose-Fragmente) bis zum Disaccharid Maltose abbaut, ist unter anderem im Mundspeichel enthalten. Als Maß für die Aktivität dieses Mundspeichelenzyms (zum Proteinnachweis Biuret-Test) wird in diesem Versuch die Nachweisbarkeit des Enzymsubstrats Stärke verwendet. Stärkelösung ergibt mit einer alkoholischen Iodiodkaliumlösung (=Lugol’sche Lösung) eine charakteristische schwarzviolette/blauviolette Färbung. Je weiter die Molekülketten der Stärke durch die Wirkung der Amylasen abgebaut wurden, umso schwächer fällt die typische Stärkereaktion gegen Lugol’sche Lösung aus, bis sie nach vollständigem Abbau des Substrats völlig ausbleibt. Dextrine geben je nach Kettenlänge mit Lugol’scher Lösung braunrote oder gelbbraune Farbtöne. Nachweis von Peroxidase im Meerrettich Lernziel: Chemikalien: Im Meerrettich ist die Peroxidase enthalten, die zur Gruppe der Katalase angehört. Mit Pyrogallol lässt sich diese einfärben. Pyrogallol [R20/21/22-52/53-68; S36/37-61], Wasserstoffperoxidlösung (3%)[R34; S3-26-36/37/39-45], Meerrettich 22 Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Becherglas 400mL 2,5mL Wasserstoffperoxydlösung werden mit 250mL Wasser verdünnt. Zu dieser Lösung werden 25mg Pyrogallol gegeben. Anschließend werden 10mL wässriger Meerrettich-Extrakt zugerührt. Nach 30 bis 60 Sekunden färbt sich die Flüssigkeit rot. Peroxydasen spalten Wasserstoffperoxid und übertragen den Sauerstoff auf eine andere Verbindung. In diesem Experiment entsteht das rote Purpurogallin. Nachweis von Peroxidase in der Kartoffel Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Auch in der Kartoffel ist die Peroxidase anzutreffen. Neben Pyrogallol kann man auch Benzidin zum Einfärben verwenden. Presssaft von frischen Kartoffeln, [R34; S3-26-36/37/3945], Eisessig (Essigsäure 100%) [R34; S 23.2-26-36/37/3945], Wasserstoffperoxid (3%) [R34; S3-26-36/37/39-45], Benzidin 3 Reagenzgläser 2mL Kartoffelpressaft werden unter Schütteln mit 3 Tropfen Benzidinlösung (0,5g Benzidin in 3mL Eisessig) und 5 Tropfen Wasserstoffperoxydlösung versetzt. Man kocht ein wenig Kartoffelpresssaft auf und verfährt mit 2mL dieser Lösung ebenso. Die Ergebnisse werden verglichen. Beim rohen Kartoffelpresssaft tritt eine Blaufärbung auf, beim gekochten nicht. Bei zu hoher Hitzezufuhr (kochen) wird das Enzym Peroxydase denaturiert. Es ist zerstört und inaktiv. Nachweis von Dehydrase in der Milch* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Mit diesem Versuch kann man die Dehydrase in Milch nachweisen. Methanallösung (35%) [oder Benzaldehydlösung], Rohmilch (direkt unbehandelt von der Kuh), Methylenblaulösung [R22] 2 Reagenzgläser, Reagenzglasgestell, Laborthermometer, Becherglas 400mL In zwei Reagenzgläser werden je 10mL Rohmilch mit so viel Methylenblaulösung versetzt, dass eine deutliche Blaufärbung zu erkennen ist. Zu einem Stoffgemisch werden noch 2mL Methanallösung (Benzaldehydlösung) gegeben und beide Reagenzgläser im Wasserbad auf 70°C erhitzt (Temperatur halten). Das Gemisch, in dem Methanal enthalten ist, entfärbt sich nach ein bis zwei Minuten, das andere nicht (Man kann das 23 Erklärung: Reagenzglas schütteln, um die Färbung wieder her zu stellen und den Versuch zu wiederholen). Methanal liegt in wässriger Lösung durch Keto-EnolTautomerie auch als Ethandiol vor. Mit Hilfe des Enzyms Dehydrase der Milch wird aus dem Diol Wasserstoff abgespalten. Methylenblau wirkt als Wasserstoffakzeptor und geht in eine farblose Leukoverbindung über. O OH + H H H 2O OH H H Methanal Methandiol OH H OH H Bemerkung: O + H 2 [H] OH Dieser Versuch wurde auch mit Apfelstücken (mit Schale) statt Benzaldehyd durchgeführt. Bei der Fruchtreifung entsteht Ethanal als Reifegas und kann deswegen für diesen Versuch eingesetzt werden. Da das Gas aber nur in sehr geringer Konzentration vorliegt läuft die Reaktion entsprechend langsamer ab. Die Abhängigkeit der Enzymwirkung von der Zeit* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, dass Enzyme zwar katalytisch wirken, aber dennoch Zeit benötigen um die chemische Reaktion einzuleiten. Stärkelösung, konz. Schwefelsäure, Kupfersulfat [R2236/38-50/53; S22-60-61], Iodiodkaliumlösung [R52/53; S61] Reagenzglas In einem Reagenzglas wird nach Zugabe von Mundspeichel und nach dem Durchmischen der Stärkelösung sofort mit einem Tropfen Iodiodkaliumlösung geprüft. Ein zweites Reagenzglas mit Stärke und Mundspeichel lässt man fünf Minuten in einem Wasserbad von 37°C stehen. Danach gibt man einen Tropfen Iodiodkaliumlösung hinzu. Während im ersten Reagenzglas eine Blaufärbung eintritt, bleibt diese im zweiten Reagenzglas aus. Die Iodiodkaliumlösung ist ein spezifischer Nachweis für Stärke. Im Mundspeichel ist Amylase enthalten, die die Stärke in einzelne Zuckereinheiten spaltet. Da in das erste Reagenzglas gleich die Nachweislösung zugegeben wurde, hatte die Amylase noch nicht genügend Zeit die Stärke komplett umzusetzen. Wartet man hingegen fünf Minuten ist die Stärke komplett gespalten und der Nachweis fällt daher negativ aus. 24 Enzymkinetische Untersuchungen mit Katalase Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Auch hier lässt sich beobachten, dass je mehr Zeit das Enzym hat, die Reaktion in Gang zu setzen, umso mehr sich Schaum bildet. Dabei ist die Katalyse eine endliche Reaktion. Wenn kein Substrat mehr vorhanden ist, stagniert die Reaktion. Katalaselösung (s. Kapitel 1), Wasserstoffperoxyd (8%ig) [R34; S3-26-36/37/39-45] Bechergläser (500 mL), Reibe, große Petrischale, Teesieb, Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Thermometer, Brenner, Messzylinder (250mL) Eine rohe Kartoffel wird mit einer Reibe zerkleinert. Das Reibegut wird mit gleicher Menge destilliertem Wasser versetzt und durch ein Teesieb filtriert. Je 5mL des Filtrats werden in sieben Reagenzgläser pipettiert und noch einmal die gleiche Menge Wasser zugesetzt. Diese Lösungen lässt man auf je 50mL 0,0625%ige, 0,125%igem 0,25%ige, 0,5%ige, 1%ige, 2%ige, 4%ige und 8%ige Wasserstoffperoxidlösung einwirken. Die nach 1, 2, 3, 4 und 6 Minuten entstandene Schaummenge wird gemessen. Das Ergebnis wird grafisch dargestellt. Es entstehen unterschiedliche Volumina an Schaum. Katalase zersetzt Wasserstoffperoxyd zu Wasser und Sauerstoff. Das entstehende Gas schäumt die Flüssigkeit auf und es entsteht der Schaum. Je nach Wasserstoffperoxid-Konzentration entsteht mehr oder weniger Schaum. Nachweis der Katalaseaktivität in Kartoffelgewebe (in vivo-Test) Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Dieser Versuch eignet sich durchaus auch als Schülerexperiment. Es soll gezeigt werden, dass in vielen Lebensmitteln die Katalase enthalten ist. Wasserstoffperoxyd (3%) [R34; S3-26-36/37/39-45], Kartoffel, Zwiebel, Apfel Reagenzglas, Petrischale, Rührstab aus Glas, Reibe Etwas zerriebener, frischer Kartoffelbrei wird in ein Reagenzglas gefüllt und anschließend mit etwa 0,1mL H2O2 – Lösung auch auf eine frische Kartoffel-, Zwiebeloder Apfelscheibe pipettieren. Die heftig einsetzende Schaumbildung in oder auf den Versuchsansätzen ist ein Anzeichen für rasche O2Entwicklung durch zellbzw. gewebeeigene Katalaseaktivität. Das Enzym Katalase ist in der Lage, in einer einfachen Reaktion Wasserstoffperoxyd zu zerlegen. Wasserstoffperoxyd entsteht bei verschiedenen Stoffwechselreaktionen und ist als starkes Oxidationsmittel gleichzeitig ein beachtliches Zellgift. Aus diesem Grunde muss es in der Zelle sofort unschädlich gemacht werden. Katalase ist in 25 lebenden Geweben daher weit verbreitet. Das Enzym ist unter anderem auch im Blutserum enthalten. Die Katalase zerlegt ihr Substrat in einer Zweistufenreaktion. In der ersten Teilreaktion oxidiert das Wasserstoffperoxid zunächst die eisenhaltige prosthetische Gruppe der Katalase (A-Fe3+-OH) und wird dabei selbst zum Wasser reduziert. Die oxidierte prosthetische Gruppe (A-Fe3+-OOH) reduziert darauf ein zweites Molekül Wasserstoffperoxid und geht ihrerseits unter Sauerstofffreisetzung in den Grundzustand zurück. Bei der ersten Teilreaktion ist H2O2 der Elektronen-Akzeptor, bei der zweiten dagegen Elektronen-Donator. Die Gesamtreaktion ist eine typische Disproportionierung, da jeweils ein weniger (H2O) und ein stärker (O2) oxidiertes Produkt entsteht. Bei der Reaktion findet im Unterschied zum Elektronentransport bei der Photosynthese oder Atmungskette kein Valenzwechsel der beteiligten Fe-Ionen statt. Nachweis pflanzlicher Phenoloxidasen (Mikronachweis) Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Wie der Titel schon sagt, ist der hier vorgestellte Versuch ein Mikronachweis von pflanzlichen Phenoloxidasen. 10%ige Brenzkatechin-Lösung [R21/22-36/38; S22-26-37], 2%ige Prolinlösung, Kartoffel, Apfel, Birne, Banane, Tomate Petrischalen, Filterpapier (Rundfilter; 8cm Durchmesser), Glaskapillare, Pasteur-Pipette oder Automatikpipette Mit einer Kapillare oder einer Pipettenspitze entnimmt man frischen Presssaft aus Kartoffel, Apfel, Birne, Tomate, Bananenschale oder anderem Pflanzenmaterial und gibt davon wenige Tropfen auf das Filtrierpapier in der Petrischale. Anschließend werden je ein Tropfen Brenzkatechin-Lösung (Enzymsubstrat) und Prolinlösung zugegeben. Sofern im Gewebeextrakt (Presssaft) aktive Phenoloxidasen (Phenolasen) vorhanden sind, färbt sich die Auftropfzone auf dem Filterpapier nach einiger Zeit intensiv braunrot an. Das entstehende Pigment geht nach einiger Zeit in violette bzw. bräunliche Färbungen über. Bestimmte gut fassbare Enzymreaktionen lassen sich nicht nur im isolierten System (in vitro) messen oder darstellen, sondern auch im Halbmikro- oder im Mikromaßstab (Tüpfelprobe). Ein Beispiel dafür ist die Mikrotechnik des vorliegenden Versuches, die mit minimalen Mengen auskommt. Pflanzliche Phenoloxidasen setzen Mono- oder Diphenole unter Verbrauch von molekularem O2 zu Chinonen um, die über eine Reihe weiterer Zwischenschritte (vor allem Polymerisationen) braune oder schwärzliche Melanine 26 bilden. Die Braun- oder Schwarzfärbung von Pilzen, Bananen, Kartoffeln, Äpfeln oder anderer Gewebe beruht auf diesen Reaktionen. Ascorbinsäure verhindert als Elektronen-Donator eines beteiligten Enzyms (Chinonreduktase) die Polymerisation zu Melaninen und damit die Dunkelfärbung. Die physiologische Funktion der beteiligten Enzyme ist noch nicht abschließend geklärt, doch scheinen sie an verschiedenen Stellen des Sekundärstoffwechsels beteiligt zu sein. Bestimmung der Wechselzahl am Beispiel der Katalase Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Die Wechselzahl von Katalasen, die käuflich zu erwerben sind, variieren. Wie eine Wechselzahl bestimmt wird, soll hier gezeigt werden. 1%ige H2O2-Lösung [R34; S3-26-36/37/39-45], Pyrogallol-Lösung [R20/21/22-52/53-68; S36/37-61], PilzKatalase (0,1%ig) Saugflasche, Kolbenprober, Stativmaterial, Injektionsspritze (5 oder 10mL), Gummistopfen für Saugflasche, Stoppuhr Mit der Injektionsspritze wird die Enzymlösung bekannter Menge und Konzentration in die Substratvorlage (Saugflasche) gegeben. Den Ansatz kurz umschütteln. O2Entwicklung nach drei Minuten mit dem Kolbenprober ablesen oder Zeit nehmen, wenn 50mL O2 aus der KatalaseReaktion im Kolbenprober enthalten sind. Die Messergebnisse in mL O2/min sollen festgehalten werden. Keine. Zur Berechnung der Wechselzahl muss die molare Masse des eingesetzten Enzyms und die Substratmenge [S] zur Versuchszeit t bekannt sein. Da [S] in diesem Fall im laufenden Versuch jedoch nicht zu bestimmen ist, rechnen wir mit der Menge des gebildeten Produktes [P] (= Sauerstoff), zumal [S] und [P] nach folgender Reaktionsgleichung in einem ganzzahligen Verhältnis zueinander stehen. Mess- und Rechengrößen sind: M(Katalase): ca. 250 000 g/mol Eingesetzte Enzym-Menge: 1 mL 0,01%ige Enzym-Lösung (= 0,01g Enzym in 100 mL; 1 mL davon enthält 0,0001g Enzym) sowie die gemessenen Volumina an freigesetztem Sauerstoff. Wenn 0,0001 g Enzym in der Zeiteinheit x mL O2/min freisetzen, bilden 250 000 g Enzym (1 mol) y mol O2/min. Unter Berücksichtigung der Avogadro-Zahl (6,02 x 27 1023) ist dann der Schluss erlaubt, das ein Molekül Katalase z Moleküle O2/min freisetzt. Bei der Rechnung ist zu berücksichtigen, dass in der vorliegenden Reaktion jeweils 2 mol Substrat (H2O2) umsetzen sind, um 1 mol Produkt (O2) zu erhalten. Der Sauerstoffnachweis erfolgt indem das bei der Reaktion entwickelte Gas, welches sich im Kolbenprober befindet, mit einer angeschlossenen PasteurPipette in das Reagenzglas mit Pyrogallol-Lösung drückt. Es entsteht eine auffällige Verfärbung nach dunkelbraun, die zeigt dass eine O2-abhängige Oxidation des Pyrogallols abläuft. Bestimmung der Wechselzahl der Katalase Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Auswertung: Hier wird eine andere Möglichkeit zur Bestimmung der Wechselzahl der Katalase vorgestellt. Katalase reinst (Lösung = 10mg in 10mL aqua dest.), Wasserstoffperoxid (3%ig) [R34; S3-26-36/37/39-45] Gasometer, Schnappdeckelgläschen, Stoppuhr, Pinzette, Saugflasche mit Stopfen Eine Saugflasche wird mit dem Gasometer über einen Schlauch verbunden. Man schließt den Verbindungshahn zur Saugflasche und öffnet den zweiten Hahn am Gasometer. Der Messzylinder wird bis zu einer bestimmten Marke (z.B. 100mL) hochgehoben und dann der Hahn geschlossen. Der Nullwert wird notiert. Auf den Boden der Saugflasche gibt man 50mL 3%ige Wasserstoffperoxidlösung. In das Schnappdeckelgläschen füllt man 1mL 0.1%ige Katalaselösung und stellt es ohne zu kippen mit einer Pinzette auf den Boden der Saugflasche. Die Saugflasche wird mit einem Stopfen dicht verschlossen. Der Verbindungshahn zur Saugflasche wird geöffnet und die Versuchsanordnung auf Dichtigkeit geprüft. Der Nullwert darf sich nicht verändern. Durch Kippen und Schwenken der Saugflasche bringt man das Schnappdeckelgläschen zum Umfallen und vermischt die Katalase mit dem Wasserstoffperoxid. Gleichzeitig drückt man die Stoppuhr. Die gebildete Sauerstoffmenge wird je nach Stärke des Reaktionsverlaufs in Abständen von 10 oder 20 Sekunden abgelesen. Der Versuch wird abgebrochen, sobald sich 200-400mL Sauerstoff gebildet haben. Der Auslasshahn am Gasometer wird geöffnet. Am einfachsten ist es, den Versuch bei Zimmertemperatur durchzuführen, da dann ohne Wasserbad bei konstanter Temperatur gearbeitet werden kann. Die Temperatur des Reaktionsgemisches wird gemessen und notiert. Die Wechselzahl (oder molekulare Aktivität) der Katalase bei vorgegebener Temperatur kann as folgenden Größen errechnet werden: 28 Molekularmasse (Katalase) Beteiligte Enzymmenge Freigesetztes Volumen O2 Benötigte Zeit Rechenbeispiel: = 250000u = 1mg = X mL = Y Minuten Berechnung der Sauerstoffmenge, die 1Mol Katalase bei gegebenen Bedingungen liefern würde (T=18°C, 230mL O2, t=1min) 0,01 g Katalase liefern 0,230 250000 g Katalase liefern 5,75x107 L O2/min L O2/min Umrechnung der Sauerstoffmenge auf 1 Mol 22,4 L O2 = 7 5,75x10 L O2 = 1 Mol 6 2,6x10 Mol 1 Mol Katalase setzt pro Minute folglich 2,6x106 Mol Sauerstoff frei. Berechnung der Wechselzahl (Es müssen 2 Mole Substrat umgesetzt werden um 1 Mol Sauerstoff zu bilden) 2x 2,6x106 Mol = 5,2x106 Mol Substratspezifität der Urease* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Es soll demonstriert werden, dass Enzyme substratspezifisch sind und schon ein winziger Unterschied unter Umständen reicht, dass das Enzym das Substrat nicht zersetzt. Urease (aus eigener Präparation siehe Kapitel 1), Harnstoff, Thioharnstoff [R22-40-51/53-63; S36/37-61], Bromthymolblau, Essigsäure (verdünnt) [R10-35; S23.2-26-45] Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Becherglas (200mL), Tropfpipette, Wasserbad Jeweils ein Reagenzglas wird mit 1 Spatelspitze Harnstoff-, bzw. Thioharnstoff befüllt, das Pulver mit ca. 5mL destilliertem Wasser gelöst und mit 3-5 Tropfen Bromthymolblau versetzt. Wenn nötig wird mit Essigsäure so weit sauer gestellt, dass eine deutliche Gelbfärbung zu erkennen ist. Anschließend gibt man in beide Reagenzgläser 1-2mL Ureaselösung und stellt sie in ein Wasserbad von 30-40°C. Bei der Harnstofflösung tritt nach kurzer Zeit ein Farbumschlag von blau nach gelb ein. Bei der Thioharnstofflösung bleibt dieser Farbumschlag aus. Harnstoff und Thioharnstoff unterscheiden sich nur geringfügig. Der einzige Unterschied ist, dass das Sauerstoffatom des Harnstoffs durch ein Schwefelatom 29 ersetzt wurde. Trotzdem ist deutlich zu erkennen, dass der Thioharnstoff durch die Urease nicht zersetzt wird. Das Schwefelatom hat einen größeren Radius als das Sauerstoffatom. Das Molekül ist folglich zu groß und „passt“ nicht in das aktive Zentrum des Enzyms. Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Substratkonzentration Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Es soll erkannt werden, dass das Substrat bei zu hoher Konzentration das Enzym in seiner Aktivität hemmen kann. Ureaselösung (1%ig in destilliertem Wasser), Harnstofflösung (10%ig in destilliertem Wasser) Leitfähigkeitsapparatur, Messzylinder (100mL), Pipette (5mL), Stoppuhr Die Apparatur wird aufgebaut wie im Versuch der Temperaturabhängigkeit. Aus der 10%igen Harnstofflösung stellt man eine Verdünnungsreihe aus folgenden Konzentrationen her: 1%, 0.1%, 0.05% und 0.025%. Da alle Messungen der Verdünnungsreihe bei gleicher Temperatur stattfinden müssen, empfiehlt sich die Anwendung eines Wasserbades. Zu 50mL Harnstofflösung gibt man jeweils 2mL 0.1%ige Ureaselösung (Messung erfolgt wie in anderem Versuch). Die Leitfähigkeit wird 5 Minuten lang alle 30 Sekunden abgelesen. Die Enzymaktivitäten werden in ein Diagramm eingezeichnet (Ordinate I in mA, Abszisse t in Minuten). Von 0.025% bis 1% ist die Substratkonzentration der Enzymaktivität proportional. Bei 10%iger Lösung ist die Aktivität verringert. Durch die hohe Konzentration des Substrats tritt eine Hemmung der Enzymaktivität ein. Stärkeabbau durch Ptyalin Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Es wird die Einwirkung von Speichel auf Stärke untersucht. dest. Wasser, Iodiodkaliumlösung [R52/53; S61], Fehlingsche Lösung I+II, Weißbrot Reagenzgläser, Wasserbad oder Brenner, Mörser und Pistill Zwei Stücke Brot werden jeweils mit 10mL Wasser in einem Reagenzglas aufgeschlämmt und mit Iodiodkaliumlösung auf Stärke, bzw. mit Fehlingscher Lösung auf Zucker getestet. Ein Teil des restlichen Brotes wird etwa 5 Minuten im Mund zerkaut, anschließend in einen Mörser 30 Beobachtung: Erklärung: gegeben und mit 20mL Wasser verdünnt und verrieben. Die Lösung wird anschließend gleichmäßig auf zwei Reagenzgläser verteilt. Der Inhalt des ersten wird mit Iodiodkaliumlösung auf Stärke getestet, das andere wird mit Fehlingscher Lösung auf Zucker getestet. Die unzerkauten, aufgeschlämmten Brotstücke weisen eine Blaufärbung beim Stärkenachweis auf, die Fehlingprobe fällt negativ aus. Bei den behandelten Brotproben kann man bei der Stärkeprobe keine Blaufärbung mehr erkennen, wohingegen die Fehlingprobe nun positiv ausfällt. Stärke ist eine lange Verkettung von Zuckermolekülen. Das Ptyalin im Speichel zerstört spezifisch die Bindung zwischen den einzelnen Zuckermolekülen. Da dadurch die Helixstruktur zerstört wird, kann sich das Iodiodkalium nicht mehr in die Helix einlagern und der Stärkenachweis fällt dementsprechend negativ aus. Allerdings sind nun die einzelnen Zuckermoleküle zugängig und die Fehlingprobe kann dies beweisen. Nachweis von Malatdehydrogenase Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Es soll die Malatdehydrogenase in Kartoffeln nachgewiesen werden. Extraktions- und Messpuffer: 100mL 0,3M Tris/HClPuffer, 6,0mg Oxalessigsäure in 10mL H2O lösen, 102mg MgCl2 x 6 H2O in 10mL H2O lösen, 7,8mg NADH in 5mL H2O lösen (berechnet für das Dinatriumsalz), Kartoffelstücke Verbandmull, Laborzentrifuge, Spektralphotometer, Meßküvetten (Schichtdicke 1cm), Stoppuhr, Pipetten (1, 2 und 5mL) Kartoffelstücke werden im Mörser zerkleinert, mit H2O oder Puffer versetzt und durch einige Lagen Mull abgepresst. Den erhaltenen Extrakt klärt man durch Zentrifugation. Alternativ kann man auch frisch gepressten Orangensaft verwenden (partikelfrei durch Zentrifugation). Die Photometerküvetten werden nach der nachfolgenden Abbildung beschickt: ABBILDUNG EINFÜGEN Der Reaktionsstart erfolgt durch Zugabe des Enzymsubstrat Oxalessigsäure (OAA). Am Photometer werden die jeweiligen Extinktionen bei 340nm bzw. 366nm nach 1, 3 und 5 Minuten abgelesen und in eine Ergebnistabelle eingetragen. Die Auswertung erfolgt nach Untersuchung der folgenden Kriterien: 31 1) Sind die Messergebnisse linear? Liegt eine unveränderte Zeitabhängigkeit oder Beschleunigung/Verlangsamung der Reaktion vor? 2) Sind die Messergebnisse proportional? Ist die Reaktionsgeschwindigkeit linear steigerungsfähig, wenn man das Substratangebot entsprechend erhöht? Beobachtung: Erklärung: In der analytischen Biochemie werden Enzymaktivitäten möglichst nicht aus dem Rohextrakt, sondern nach vielschichtiger, technisch und zeitmäßig jedoch sehr aufwendiger Reinigung gemessen. Enzymatische Bestimmungen aus einem Rohextrakt können naturgemäß nur vorläufige Daten liefern. Keine. Die Umsetzung von Oxalessigsäure zu Äpfelsäure durch das NADHabhängige Enzym Malatdehydrogenase (MDH) ist die Rückreaktion eines sehr wichtigen Stoffwechselschritts aus dem oxidativen Stoffabbau. Im vorliegenden Versuch stehen die Gewinnung eines aktiven Enzyms, die Testtechnik sowie Aussagen zur Enzymaktivität im Vordergrund. Dem Test liegt folgende Enzymreaktion zugrunde: REAKTIONSMECHANISMUS EINFÜGEN Das wasserstoffliefernde Nicotinamid-adenin-dinucleotid (= Cosubstrat der MDH) absorbiert in seiner reduzierten Form (=NADH) bei 340 bzw. 366nm besonders stark, im oxidierten Zustand (=NAD) dagegen fast gar nicht mehr. Dieser beträchtliche Unterschied eröffnet eine sehr bequeme und gleichzeitig zuverlässige Möglichkeit, enzymbedingten NADH-Verbrauch im Spektralphotometer zu verfolgen und als Maß der Enzymaktivität zu verwenden. 5 Abhängigkeit der Enzymwirkung Die pH-Wert-Abhängigkeit ; Enzymgifte (11) Lernziel: Chemikalien: Materialien: Die Hemmung über die pH-Wertverschiebung außerhalb des Optimums und das Katalysatorgift Kupfersulfat soll hier gezeigt werden. Stärkelösung, konz. Salzsäure [R 34-37; S 26-36/37/39-45], Kupfersulfat [R22- 36/38; S 22-60-61], Iodiodkaliumlösung [R 52/53; S 61] Reagenzgläser 32 Durchführung: Beobachtung: Erklärung: In drei Reagenzgläserwerden jeweils Stärkelösung und Mundspeichel eingefüllt. In eines der Reagenzgläser gibt man zusätzlich einen Tropfen konz. Salzsäure, in ein zweites 2 Tropfen einer 1%igen Kupfersulfatlösung. Umschütteln! Die drei Reagenzgläser stellt man fünf Minuten in ein Wasserbad von etwa 40°C. Beim Prüfen mit je einem Tropfen Iodiodkaliumlösung erfolgt Blaufärbung in den beiden Reagenzgläsern, die einen Zusatz erhalten haben. Im Speichel ist das Enzym Ptyalin (=Amylase) enthalten. Die Stärke wird durch dieses Enzym abgebaut zu Maltose, die mit Iodlösung keine Reaktion mehr zeigt. REAKTIONSGLEICHUNG EINFÜGEN MIT CHEMDRAW Die Gelbfärbung der Flüssigkeit rührt vom Iod her. Die Enzymwirkung ist vom pH-Wert abhängig. Jedes Enzym hat sein eigenes pH-Optimum (die Amylase liegt bei pH=6,6). Durch die Salzsäure wird die Amylase inaktiviert, so dass man Stärke nachweisen kann. Schwermetallsalze (Hg2+, Cu2+, Ag+ usw.) stellen mehr oder weniger starke Katalysatorgifte dar. Sie hemmen die Enzymwirkung. In unserem Fall blockieren Cu2+- Ionen die Amylasewirkung, der Stärkenachweis ist positiv. Die Temperaturabhängigkeit (12) Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Das Temperaturoptimum der Amylase lässt sich mit diesem Versuch sehr schön zeigen. Er eignet sich besonders als Schülerexperiment. Stärke, Iodiodkaliumlösung, Speichel Wasserbad, Reagenzgläser, Eis, Heizplatte Die Stärke wird mit dem Speichel zu einer Lösung vermischt. Das Stärkespeichelgemisch wird in ein Wasserbad von rund 90°C für 5 Minuten gestellt. Anschließend nimmt man es heraus und lässt es abkühlen und gibt Iodiodkaliumlösung hinzu. Ein weiteres Stärkespeichelgemisch stellt man in ein mit Eis gefülltes Becherglas für 5 Minuten und gibt wieder Iodiodkaliumlösung hinzu. Als Blindprobe wird dem noch körperwarmen Stärkespeichel-gemisch nach etwa 5 Minuten Iodiodkalium-lösung zugesetzt. Das Stärkespeichelgemisch im Wasserbad und das im Eisbehälter geben einen positiven Stärkenachweis. In den Lösungen tritt eine intensive Blaufärbung ein. Während in der Blindprobe der Nachweis negativ ausfällt. Das Temperaturoptimum der Speichel – Amylase ist die Körpertemperatur. Nur dort kann sie die Stärke optimal abbauen. Bei 90°C hingegen denaturiert die Proteinstruktur 33 von der Amylase und wird so irreversibel geschädigt. Deswegen fällt der Stärkenachweis bei 90°C positiv aus. Die Probe, die ins Eis gestellt worden ist, ist zwar noch katalytisch aktiv. Die chemische Umsetzung erfolgt jedoch so langsam, dass der Stärkenachweis auch hier positiv ausfällt. Einfluss hoher Temperaturen auf die Aktivität von Enzymen (16) Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, dass es nicht dringend notwendig ist, das enzymhaltige Material zu erhitzen, um es zu deaktivieren. Es reicht schon der Einfluss einer heißen Münze, um das Enzym Katalase zu hemmen. Kartoffel, Wasserstoffperoxid (3%ig) Messer, kleine Petrischale, Pipette, 5-Centstück, Tiegelzange, Brenner In eine Petrischale wird eine Kartoffelscheibe gelegt (etwa 0,5cm dick) anschließend wird die Münze mit der Brennerflamme zum Glühen gebracht. Die glühende Münze wird auf die Kartoffelscheibe gelegt und nach etwa einer Minute wieder entfernt. Die ganze Schnittfläche der Kartoffel wird daraufhin mit Wasserstoffperoxyd beträufelt. An den rohen Stellen schäumt das Wasserstoffperoxyd auf, die Fläche, die von der Münze abgedeckt wurde, weist keine Schaumbildung auf. Das Enzym (Katalase) wird durch die Hitze der glühenden Münze denaturiert und inaktiv. Temperaturabhängigkeit der Katalaseaktivität (17) Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Mit diesem Versuch lässt sich das Temperaturoptimum genau bestimmen. Katalaselösung (s. Kapitel 1) , H2O2 (5%) [R34; S3-2636/37/39-45], Becherglas (500mL), Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Thermometer, Bunsenbrenner, Glaspipetten, Messzylinder (250mL) Je 5mL der Katalaselösung wird in sieben Reagenzgläser pipettiert und diese in ein mit wassergefüllten Becherglas gestellt. Anschließend erhitzt man das Wasser und damit 34 Beobachtung: Erklärung: den Inhalt der Reagenzgläser, über einen Dreifuss mit dem Bunsenbrenner. Im Becherglas wird die Temperatur mit Hilfe des Thermometers überprüft und bei 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80°C entnimmt man jeweils ein Reagenzglas. Man lässt alle Reagenzgläser auf 20°C abkühlen. In sieben Messzylinder füllt man je 50mL Wasserstoffperoxid. Nun schüttet man den Inhalt der Reagenzgläser in die Messzylinder. Nach jeweils 2, 4, 6, 8 und 10 Minuten wird die Schaummenge abgelesen in allen Messzylinder ab und notiert diese. Die Schaummenge wird graphisch gegen die Zeit aufgetragen. Keine. Hitzeempfindlichkeit der Enzyme (42) Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Ein weiterer Versuch, der zeigt, dass Enzyme über hohe Temperaturen irreversibel geschädigt werden. Urease bzw. Katalase, Harnstoff, Wasserstoffperoxid 3%, [R34; S3-26-36/37/39-45], Bromthymolblau Tropfpipette, Reagenzgläser, Bunsenbrenner In 10mL Wasser wird eine Spatelspitze Urease gelöst. Der Ansatz wird anschließend auf jeweils zwei Reagenzgläser gleichmäßig aufgeteilt. Die Urease im ersten Reagenzglas wird jeweils 2 bis 3 Minuten gekocht. Anschließend setzt man beiden Reagenzgläsern jeweils etwa 5mL 1%ige Harnstofflösung zu und prüft mit 5-10 Tropfen Bromthymolblau auf Ammoniak. Der Ansatz mit der Katalase verläuft gleichermaßen, nur wird an Stelle von Harnstoff 3%ige Wasserstoffperoxydlösung zu (und Indikator ist keiner nötig). Bei den gekochten Enzymen tritt keine Reaktion auf. Man kann weder Ammoniak nachweisen, noch treten bei der Katalase Bläschen auf. Hitze zerstört hier wie bei allen Proteinen und Enzymen die Struktur (Denaturierung). Die Enzyme sind somit tot und inaktiv. Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Ureasewirkung durch Leitfähigkeitsmessung Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Es soll erkannt werden, dass Enzyme ein Temperaturoptimum besitzen. Ureaselösung (1%ig in aqua dest.), Harnstofflösung (1%ig in aqua dest.), Eiswürfel Leitfähigkeitselektrode, Trafo, Amperemeter, Magnetrührer, Stativ, Pipette (10, 20 oder 40mL), Pipette 1mL, Stoppuhr, Thermometer, 5 Bechergläser (groß), 5 Bechergläser (100mL) Die Versuchsapparatur wird entsprechend der Zeichnung aufgebaut, dabei ist zu beachten, dass das Amperemeter im 35 Auswertung: Hauptschluss zwischen Messstab und Trafo eingebaut wird. Es empfiehlt sich, eine Spannung von ca. 10V Wechselstrom zu wählen. Bei höheren Spannungen können elektrolytische Erscheinungen stören. Bei Gleichstrom tritt eine Polarisation der Elektroden auf, die das Messergebnis verändern. Die Messung selbst wird im 3-10 mA-Bereich durchgeführt. Da bei allen Messungen eine konstante Temperatur die Vorraussetzung ist, müssen die Enzymlösung und die Substratlösung zuvor im Wasserbad auf die gewünschte Temperatur gebracht werden. In ein kleines Becherglas werden 40mL 1%ige Harnstofflösung gegeben. In das Reagenzglas gibt man 10mL Enzymlösung. Es werden 5 Ansätze zu folgenden 5 Temperaturen vorbereitet. 5°, 15°, 35°, 50° und 70°C. Der Messstab wird so tief wie möglich in die Harnstofflösung eingetaucht, wobei darauf zu achten ist, dass sie nicht durch die Rührfische beschädigt wird. Es wird bei geringer Geschwindigkeit gerührt. Vor jeder Messung muss der Nullwert bestimmt werden. Hierbei wird die Leitfähigkeit der Harnstofflösung über 1 bis zwei Minuten gemessen, bis sich ein konstanter Wert eingestellt hat. Dieser Wert wird als Wert t0 (Nullwert) in die Tabelle eingetragen. Unmittelbar vor Versuchsbeginn wird die genaue Temperatur abgelesen, dann die Harnstofflösung mit Urease versetzt und gleichzeitig die Stoppuhr gedrückt. Im Abstand von 20 Sekunden wird der Wert des Amperemeters abgelesen und notiert. Man führt die Messung über einen Zeitraum von 5 Minuten durch. Nach Versuchsende wird die Messzelle und der Rührfisch mit destilliertem Wasser abgespült und die nächste Messung durchgeführt. Zeichne die Graphen für die relative Enzymaktivität in mA bei den fünf verschiedenen Temperaturen. Trage auf der Ordinate die Stromstärke I in mA und auf der Abszisse die Zeit t in Minuten auf. Berechne die relative Reaktionsgeschwindigkeit v, indem du den Anstieg des Graphen für die Enzymaktivität zwischen der zweiten und dritten Minute berechnest. v I (t 2) I (t1) (t 2) (t1) Hierbei: v = relative Reaktionsgeschwindigkeit I = Stromstärke in mA t = Zeit in Minuten Trage die Reaktionsgeschwindigkeit in Abhängigkeit zur Temperatur als Graph auf. (Ordinate = 36 Beobachtung: Erklärung: Reaktionsgeschwindigkeit (v), Abszisse = Temperatur (T) in °C) Im Gegensatz zur RGT-Regel (van’t Hoffsche Regel) verdoppelt sich die Reaktionsgeschwindigkeit nicht mehr bei einer Temperaturerhöhung um 10 Kelvin, wenn die Temperatur eine bestimmte Temperatur überschreitet. Enzyme sind organischen Ursprungs. Sie haben ein Temperaturoptimum, in dem sie besser arbeiten, darüber und darunter arbeiten sie schlechter. Hinzu kommt, dass Enzyme bei zu hoher Temperatur denaturieren und komplett inaktiv werden. Eiweißabbau durch Pepsin und Trypsin bei verschiedenen pH-Wert Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Es soll erkannt werden, dass Enzyme ein pH-Optimum besitzen. Pepsin, Trypsin, Salzsäure (1N), Natronlauge (0,1N), Universalindikatorpapier Wasserbad (oder Wärmeschrank), 7 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Becherglas (100-200mL), Glasstab, Messpipetten (10mL), Eiklar In einem Becherglas wird in 25-30mL Wasser 1-2mL Eiklar eingerührt und so weit erhitzt, bis das Eiweiß unter ständigem Rühren fein ausflockt. In je 5mL Wasser wird eine Spatelspitze(10mg) Pepsin, bzw. Trypsin aufgeschlämmt und gut geschüttelt. In fünf beschriftete Reagenzgläser gibt man je 5mL Eiweißsuspension und ergänzt nach folgendem Muster: Glas 1: Kontrolle ohne Enzym Glas 2: 2mL Pepsin Glas 3: 2mL Pepsin und einige Tropfen Salzsäure (pH auf 2 stellen) Glas 4: 2mL Trypsin Glas 5: 2mL Trypsin und einige Tropfen Natronlauge (pH auf 8-9 stellen) Beobachtung: Erklärung: Die Reagenzgläser werden in ein Wasserbad von 40°C gegeben und die Entwicklung nach einer Stunde (besseres Ergebnis nach 1 Tag) kontrolliert. In Reagenzglas 1 geschieht nichts. Auch in Glas 2 und 4 ist kaum ein Unterschied zu erkennen. In Reagenzglas 3 und 5 jedoch kann man eine deutliche Zersetzung beobachten. Pepsin und Trypsin sind in ihrer Wirkung sehr stark vom pH-Wert abhängig (pH-Optimum). Nur bei entsprechendem pH-Wert erreichen sie ihr Wirkungsoptimum. 37 Substrathemmung der Urease Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Dieser Versuch dient zur Veranschaulichung, dass auch eine zu hohe Substratkonzentration die Effektivität eines Enzyms einschränken kann. Urease, Harnstoff, aqua dest. Leitwertprüfgerät, Stromversorgungsgerät, Voltmeter, Ampèremeter, Messzylinder 100mL, Stoppuhr, 8 Glasstäbe, 8 Bechergläser 150mL, 8 Bechergläser 50mL In sieben Bechergläser (150mL) wiegt man folgende Harnstoffmengen ein und löst diese jeweils in 100mL aqua dest. Becherglas Harnstoff [g] 1 0,1 2 0,5 3 1 4 1,5 5 2 6 4 7 6 Becherglas 8 wird nur mit destilliertem Wasser gefüllt und dient als Leerwert. Man misst die Stromstärke I in den Bechergläsern bei 5V Wechselstrom. In 8 Bechergläser (50mL) wiegt man je 0,2g Urease ab. Man stellt die Bechergläser mit Urease je eins neben eines der anderen Bechergläser mit der Lösung und legt je einen Glasstab bereit, da nach Zugabe kräftig gerührt werden muss. Zugabe und Messung erfolgt nach folgendem Schema: Becherglas Zeitpunkt Urease [s] Zeitpunkt Messung [s] Auswertung: Erklärung: 1 der 0 2 30 3 60 4 90 5 120 6 150 7 180 8 210 der 240 270 300 330 360 390 420 450 Nach 4 Minuten (siehe Schema) taucht man Leitwertprüfer in Becherglas 1, schaltet Stromversorgung ein und misst die Stromstärke I. Elektrode wird anschließend mit aqua dest. abgespült dann nach Schema in das nächste Becherglas getaucht der Wert gemessen. Man trägt die gemessenen Werte in ein Diagramm wobei die Stromstärke die Ordinate ist und Harnstoffkonzentration die Abszisse ist. Keine. den die Die und und ein, die Allosterische Hemmung Lernziel: Chemikalien: Neben den vorgestellten Hemmungen, kann man an mit diesem Versuch die allosterische Hemmung von Enzymen zeigen. Bäckerhefe, Glucose, Natriumcitrat, Nährbouillon 38 Materialien: Durchführung: 8 Büretten 50mL, 8 Reagenzgläser mit seitlichem Ansatz, 8 dazu passende Stopfen, 8 kurze Gasableitungsröhrchen, 8 Gummischlauchverbindungen, 9 Bechergläser 500mL (weite Form), Messzylinder 50mL, 2 Bechergläser 100mL, Becherglas 50mL, 10 Glasstäbe, Messpipette 1mL und Messpipette 10mL, 8 Thermometer, Stoppuhr, Wasserbad Vorbereiten der Lösungen: 1 Stunde vor Versuchsbeginn suspendiert man 10g frische Hefe in 50mL Nährbouillon. Man stellt die Suspension in ein auf 37°C aufgeheiztes Wasserbad und rührt ab und zu um. In einem Becherglas 100mL löst man 10g Glucose in 50mL Wasser und wärmt die Lösung ebenfalls im Wasserbad auf 37°C vor. In einem Becherglas löst man 1g Natriumcitrat in 10mL aqua dest. Und wärmt die Lösung im Wasserbad auf 37°C vor. Vorbereitung der Gasmessröhren: 8 Büretten werden mit geschlossenem Hahn mit Leitungswasser gefüllt. Man verschließt die Bürettenöffnung mit dem Daumen und bringt die Bürette mit der Öffnung nach unten in ein mit 37°C warmen Wasser gefülltes Becherglas (500mL). Dann befestigt man die Bürette am Stativ und sorgt durch kurzes Öffnen des Auslaufhahns dafür, dass der Wasserspiegel auf die Nullmarke absinkt. In 8 gekennzeichnete Reagenzgläser mit seitlichem Ansatz pipettiert man 5mL angewärmte Hefesuspension. Durch kurze Gummischläuche verbindet man die ReagenzgläserAnsätze mit den Gasableitungsröhrchen. In die vorbereiteten Reagenzgläser pipettiert man Lösungen nach folgendem Schema: Reagenzglas Glucoselösung [mL] Citratlösung [mL] Aqua [mL] 1 2 3 4 5 6 7 8 0,25 0,50 1,00 2,00 0,25 0,50 1,00 2,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 - dest. Man rührt kurz mit einem Glasstab um, verschließt nach ca. 5 Minuten mit dem Gummistopfen und setzt die Stoppuhr in Gang. Während des Versuches schwenkt man die Reagenzgläser ab und zu etwas um die Hefe aufzuwirbeln. Nach 30 Minuten liest man die KohlenstoffdioxidVolumina an den Büretten ab. 39 Auswertung: Die Messwerte werden in ein Koordinatensystem eingetragen, wobei das Kohlenstoffdioxid-Volumen die Ordinate ist und die Glucosekonzentration in mg als Abszisse aufgetragen wird. Abhängigkeit der Amylase-Aktivität vom pH-Wert Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Anmerkung: Die Arbeit der Enzyme vollzieht sich durchaus nicht unabhängig von den äußeren Versuchsbedingungen (Parametern). Eine der wirksamsten Einflussnahmen auf die Enzymaktivität sind Veränderungen des pH-Wertes. Dies soll in diesem Versuch nachgewiesen werden. Lugol’sche Lösung, 1%ige Stärke-Lösung, Mundspeichel, Pufferlösungen von pH 2 -10 6 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Pipetten (5, 10mL) oder Automatikpipette (1mL) Mundspeichel (benötigt werden etwa 5mL; entspricht einer 100%igen Ausgangslösung) wird mit Wasser im Verhältnis 1:2 (gegebenenfalls auch 1:3, 1:4 oder 1:5) verdünnt. Anschließend werden 5 saubere Reagenzgläser mit 1mL der verdünnten Speichellösung beschickt. Zusätzlich wird jeweils ein Milliliter der entsprechenden Pufferlösung in das Reagenzglas gegeben. Der Start der Enzymreaktion erfolgt zeitgleich durch Zugabe des Substrats, der Stärkelösung. Nach Ablauf von 4 Minuten wird mit Lugol’scher Lösung die Reaktion gestoppt. Die unterschiedlichen Farbreaktionen werden in einem Versuchsprotokoll notiert. Enzymreaktionen werden in lebenden Systemen ebenso wie auch unter in vitro - Bedingungen von verschiedenen Parametern beeinflusst. Zu den wichtigen Stellgrößen gehört neben der Temperatur der pH-Wert im Reaktionsansatz bzw. im Zellmillieu. Über diese Größe kann in gewissem Umfang sogar eine Regulation der Enzymaktivität erfolgen. Zu dem Versuch gibt es drei Fragestellungen, die gelöst werden sollen: 1) Wo liegt das pH-Optimum der Amylase-Reaktion? 2) Wie könnte man das Ergebnis graphisch darstellen? 3) Kennen Sie Enzyme mit deutlich abweichendem pHOptimum? Spaltung von Milchfett durch Pankreas-Lipase (Temperaturabhängigkeit) Lernziel: Auch hier wieder ein weiterer Versuch zum Themenbereich der Temperaturabhängigkeit von Enzymen. 40 Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: 1-, 3-, und 5%ige Lipaselösung, 8%ige Sodalösung, Phenolphthalein, Kondensmilch (10% Fettgehalt) 6 Reagenzgläser , Reagenzglasständer, Pipetten (2, 5, 20 mL), Wasser-bad (40°C), Eisbad (5-10°C), Stoppuhr Je drei Reagenzgläser mit 3mL einer 1-, 3-, und 5%igen Lipase- Lösung werden mit 1mL der Sodalösung versetzt. Anschließend werden 2 Tropfen Phenolphthalein zugetropft und die Reaktion mit 2mL des Substrats (Kondensmilch) gestartet. Das ganze wird rasch und gründlich vermischt und auf die verschiedenen Inkubatoren (Eisbad, Wasserbad vs. Raumtemperatur) verteilt. Durch die Sodalösung, die alkalisch ist verfärbt sich die Probelösung rot. Gemessen wird die Zeit, welche jede Probe bis zur Entfärbung (der Farbwert entspricht in etwa dem Cremeweiß der Kondensmilch) benötigt. Nach Zugabe von 2mL Kondensmilch tritt allmählich eine Entfärbung der Ansätze ein. Fette sind Ester des dreiwertigen Alkohols Glycerin (Propantriol) mit langkettigen Monocarbonsäuren (= Fettsäuren). Die Spaltung der Esterbindung in Fetten wird Verseifung genannt. Sie kann durch Erhitzen in stark alkalischen Lösungen oder durch die Einwirkung eines geeigneten Enzyms, zum Beispiel einer Pankreas-Lipase, eingeleitet werden. Als Maß für die Aktivität des Enzyms Lipase wird in diesem Fall die Tatsache genutzt, dass die durch Enzymkatalyse aus den Fettmolekülen abgespaltenen Fettsäuren nach Dissoziation von H+- Ionen aus den Carboxylgruppen den pH-Wert des Reaktionsansatzes erniedrigen (Ansäuerung durch Produkt). Diese pHVeränderung kann mit dem Indikator Phenolphthalein (alkalisch: karminrot, neutral und sauer: farblos) erfasst werden. Harnstoffabbau durch Urease (Enzymhemmung und Enzymspezifität) Lernziel: Chemikalien: Mit diesem Versuch soll die Enzymspezifität sowie die Enzymhemmung der Urease gezeigt werden. 2%ige Kupfersulfat-Lösung, 1%ige Cysteinlösung, 2%ige Silbernitratlösung, 30%ige Formalinlösung (Methanal), 20%ige Harnstofflösung, 10%ige Thioharnstofflösung, 41 Materialien: Durchführung: 10%ige Guanidinlösung, Phenolphthalein, 0,5%ige Ureaselösung 7 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Pipetten (1, 2 und 5mL) Es werden 5 saubere Reagenzgläser mit 2mL Harnstofflösung beschickt. Anschließend werden 2 Tropfen Phenolphthalein zugegeben und um die Reaktion starten zu lassen gibt man je 1mL der Ureaselösung hinzu. In das sechste Reagenzglas wird statt der Harnstofflösung Thioharnstofflösung und in das siebte Guanidinlösung gegeben. Außerdem werden wie nachfolgend beschrieben in die verschiedenen Reagenzgläser zusätzlich zugegeben: Reagenzglas: 1) 1 Tropfen 2%ige Kupfersulfat-Lösung 2) 1 Tropfen 2%ige Kupfersulfat-Lösung und 0,5mL 1%ige Cysteinlösung 3) 1 mL 2%ige Silbernitratlösung 4) 1 mL 30%iges Formalin 5) 1 mL Wasser 6) 1 mL Wasser 7) 1 mL Wasser Beobachtung: Erklärung: Die Ergebnisse werden tabellarisch festgehalten. Keine. Das Enzym Urease (=Harnstoff-Amidohydrolase) katalysiert den hydrolytischen Abbau von Harnstoff durch Spaltung in Kohlendioxid und Ammoniak. Harnstoff ergibt in wässriger Lösung einen Ansatz mit einem pH-Wert im Neutralbereich. Durch die Anhäufung des Spaltprodukts Ammoniak wird der pH-Wert jedoch allmählich in den basischen Bereich verschoben – die gleichzeitig entstehende Kohlensäure durch Lösung von Kohlendioxid in Wasser kann man wegen ihrer geringfügigen Wirkung vernachlässigen. Die Verschiebung lässt sich mit dem Indikator Phenolphthalein verfolgen (unterhalb pH=8: farblos; oberhalb pH=8: karminrot). Dieses einfache Testsystem wurde dazu verwendet, den Einfluss bestimmter Schwermetall-Ionen auf die Enzymreaktion sowie den Effekt zum Substrat chemisch nahe verwandter Verbindungen, Thioharnstoff und Guanidin, zu prüfen. Kompetetive Hemmung der Succinat-Dehydrogenase Lernziel: Neben der allosterischen Hemmung gibt es auch die kompetetive Hemmung. Diese soll hier am Beispiel der Succinat-Dehydrogenase gezeigt werden. 42 Chemikalien: Materialien: Durchführung: Dichlorphenolindophenol (DCPIP)-Lösung (0,05%ig; 10 mL), Phosphatpuffer pH=6, Natriumsuccinat (0,1M; 10 mL) in Phosphatpuffer lösen, Malonsäure (0,3M; 10mL) in Phosphatpuffer lösen, K2HPO4-Lösung (1%ig; 100mL), Paraffinöl, Sellerieknolle Homogenisator (z.B. ein Küchenmixer) oder Reibschale mit Pistill, 4 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Bechergläser (250mL), Erlenmeyerkolben (100 oder 250 mL), Pipetten (2mL), Verbandmull oder großer Faltenfilter, Glastrichter, Eis und Eisbehälter (Eisbad), Wasserbad (40°C) Etwa 50g Gewebe einer Sellerieknolle werden mit der Reibschale oder dem Küchenmixer homogenisiert. Den erhaltenen Gewebebrei gibt man zusammen mit 100mL kalter K2HPO4-Lösung in ein Becherglas, verrührt und filtriert über den Faltenfilter (oder mehrere Lagen Verbandmull) in einen Erlenmeyerkolben ab. Das Filtrat wird sofort auf Eis gestellt. Anschließend sind Ansätze der nachfolgenden Tabelle herzustellen: Komponenten RG 1 RG2 RG3 RG4 Sellerieextrakt 1,5 mL 1,5 mL 1,5 mL DCPIP Natriumsuccinat Malonat H2O Phosphatpuffer 0,3 mL 0,5 mL 0,5 mL --------0,5 mL 0,3 mL 1,0 mL --------------0,5 mL 0,3 mL ---------------1,0 mL 0,5 mL 1,5 mL (erhitzt) 0,3 mL 0,5 mL ------------------1,0 mL Beobachtung: Erklärung: Zu notieren ist für jeden Ansatz die Zeit bis zur Entfärbung bzw. zum Farbumschlag. Das Ergebnis soll diskutiert werden anhand der jeweiligen Probenzusammensetzung. Die Succinat-Dehydrogenase ist Bestandteil des CitratZyklus und setzt streng substratspezifisch Succinat in Fumarat um. Dieses Enzym ist ein Flavoproteid, das FAD als prosthetische Gruppe mit wasserstoffaufnehmender Funktion besitzt. Es ist ferner in die Atmungskette integriert, wo es mit weiteren Redoxproteinen funktionell eng verbunden ist. Der physiologische Akzeptor für den FAD-Wasserstoff ist ein Chinon, das hydriert wird und seinerseits ein Cytochrom aus dem nachgeschalteten Cytochrom-Komplex reduzieren kann. Anstelle der physiologischen Akzeptoren können auch künstliche verwendet werden, z.B. Methylenblau oder DCPIP (2,6 – Dichlorphenolindophenol). In beiden Fällen kann die Wasserstoffaufnahme über die dabei stattfindende Entfärbung verfolgt werden. Man kann nun diese Wasserstoffübertragung durch Zugabe von Malonat in vitro hemmen. Dieses Substrat kann sich zwar an das Enzym anlagern, aber nicht umgesetzt werden, weil es als 43 kompetitiver Inhibitor die aktive Enzymseite gleichsam „verstopft“, dabei unterliegt die Bernsteinsäure im Wettbewerb um das aktive Zentrum. Michalis-Menten-Kinetik der Alkoholdehydrogenase (ADH) Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Komponente (mL) An diesem Beispiel soll im Versuch die Substratsättigung des Enzyms ermittelt werden. Alkoholdehydrogenase (ADH) 0,2mg Enzym/mL, NADLösung 7,8mg/ 5mL (berechnet für das Dinatriumsalz), Ethanol 0,5 M in destillierten Wasser (= 1,85mL in 100mL H2O, verdünnen 1:10 auf 0,05 M sowie 1:100 auf 0,005 M), Phosphatpuffer 0,1 M pH= 8,2 Photometer (Wellenlänge 340 oder 366nm), Photometerküvetten (Schichtdicke 1cm), Reagenzgläser, kleine Rührstäbchen (Plümper), Messpipetten (0.5, 1 und 2mL), Stoppuhr Zur Bestimmung des Einflusses verschiedener Substratkonzentrationen auf die Enzymkatalyse werden die folgenden Ansätze zusammengestellt. Küvette 1 NAD-Lösung 0,5 Phosphatpuffer 1,0 Ethanol (0,0005 M) 0,3 Ethanol (0,0005 M) Ethanol (0,05 M) Ethanol (0,5 M) H2O (dest.) 1,7 Reaktionsstart jeweils mit Enzymlösung 0,1 Erklärung: Küvette 2 Küvette 3 Küvette 4 0,5 1,0 0,5 1,0 0,5 1,0 0,5 0,2 1,5 1,8 0,1 1,9 0,1 0,1 0,1 Die Extinktionswerte sollen abgelesen werden sobald die Reaktion zum Stillstand gekommen ist (Endpunktbestimmung). Da die Umsetzung (Bildung von NADH/Verbrauch Ethanol) im Verhältnis 1:1 steht, kann man die Extinktionsänderung direkt als Maß der Reaktionsgeschwindigkeit verwenden. Die erhaltenen Messwerte sollen als Michaelis-Menten-Diagramm dargestellt und daraus der KM-Wert des Enzympräparates ermittelt werden. Alternativ bietet sich auch eine Darstellung nach Lineweaver-Burk an. Dazu werden die reziproken Werte der Reaktionsgeschwindigkeit V und der Substratkonzentration [S] in ein Koordinatensystem eingetragen. Die ADH katalysiert mit Hilfe des Coenzyms (Cosubstrats) NAD Ethanol zu Acetaldehyd – diese Umsetzung entspricht 44 der Rückreaktion der ethanolischen Gärung. Wegen der charakteristischen Absorptionsunterschiede von oxidiertem NAD und der reduzierten Form NADH lässt sich die Reaktion ebenso im Fall der Malatdehydrogenase sehr einfach am Photometer verfolgen. 6 Wirkung von prosthetischen Gruppen und Co-Enzymen Modellversuch zur Wasserstoffübertragung durch eine prosthetische Gruppe* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Manche Enzyme brauchen um katalytisch zu wirken so genannte Cofaktoren. Diese Cofaktoren können fest an das Enzym gebunden sein, dann nennt man sie prosthetische Gruppen, sind sie hingegen lose gebunden werden sie Coenzyme genannt. Methylenblaulösung (0,01%), Ethanal, rohe Milch Reagenzglas, Pasteur - Pipette Zu 5mL roher Milch (ungekocht, nicht pasteurisiert) werden im Reagenzglas einige Tropfen 0,01%ige Methylenblaulösung gegeben. Das Reagenzglas wird in einem Wasserbad von 40°C gestellt. Nach rund 10 Minuten tritt Entfärbung ein. Schüttelt man einige Male kräftig durch, so erfolgt wieder Blaufärbung. Mit gekochter Milch erhält man keine Reaktion. Das Enzym Xanthinoxidase, das in der Milch vorkommt, ist ein Flavoprotein und hat als Wirkgruppe Flavin-adenindinucleotid (FAD). REAKTIONSMECHANISMUS EINFÜGEN MIT CHEMDRAW Das Hydrat des Ethanals wird dehydriert und dabei zu Essigsäure oxidiert. Der Wasserstoff wird von der Wirkgruppe der Xanthinoxidase übernommen und auf das Methylenblau übertragen. Durch Zusatz von Methylenblau, das als Wasserstoffakzeptor wirkt, kann man die Reaktion sichtbar machen. Die Blaufärbung, die durch das Schütteln zustande kommt, wird durch den Luftsauerstoff bewirkt. Leukofarbstoff + O2 H2O2 Methylenblau + H2O2 H2O + ½ O2 Die Xanthinoxidase gehört zu den „gelben Fermenten“. Dazu gehören auch die Flavinenzyme der Atmungskette. Man rechnet sie zu den wasserstoffübertragenden 45 Enzymen. Ihre Substratspezifität hat – ein Ausnahmefall – einen sehr weiten Bereich. So oxidiert die Xanthinoxidase ganz allgemein Alkanale zu den entsprechenden Säuren und vor allem das Xanthin, das Abbauprodukt der Purine, zur Harnsäure. Sie kommt in der Leber und in den Nieren, aber auch in der Milch vor. Beim Kochen der Milch wird das Enzym zerstört. Der vorliegende Versuch kann auch dazu dienen, um festzustellen, ob Milch frisch ist. Probe auf ungekochte Milch nach Schardinger! Modellversuch zur Wasserstoffübertragung durch ein Coenzym * Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Wie oben schon beschrieben ist, werden lose gebundene Cofaktoren, Coenzyme genannt. Mit diesem Versuch soll die Wirkgruppe NAD gezeigt werden. Hefeaufschwemmung (2%); Ethanol (96%); Methylenblaulösung (0,01%) Wasserbad, Reagenzglas, Thermometer, Pipetten Zu 5mL Hefeaufschwemmung gibt man 0,5mL Methylenblaulösung und einige Tropfen Ethanol. Man stellt das Reagenzglas in ein Wasserbad von 40°C. Nach 10 bis 15 Minuten zeigt sich eine Reaktion durch Entfärbung an. Als Wirkgruppe liegt hier das NAD, das Nicotinamidadenin-dinucleotid vor. Das Coenzym reagiert wie ein zweites Substrat (Cosubstrat). Es fungiert als Wirkgruppe von 2 Enzymen, die sich in der Hefe befinden, sowohl von der Alkoholdehydrogenase und einer zweiten Dehydrogenase, die unspezifisch ist. Methylenblau ist auch in diesem Fall Wasserstoffakzeptor. REAKTIONSMECHANISMUS EINFÜGEN MIT CHEMDRAW Bei beiden Modellversuchen werden die Wirkgruppen und damit auch die Katalysatoren chemisch verändert. In einer zweiten Reaktion wird der ursprüngliche Zustand dann wieder hergestellt. Die geläufige Defi-nition eines Katalysators muss demnach modifiziert werden. 46 7 Enzyme im Alltag Nachweis der Proteasewirkung mit Gelatine * Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Wird Gelatine erwärmt, so bildet sich eine feste dickflüssige, feste Masse. Proteasen zersetzen jedoch die Proteinstruktur und die Gelatine bleibt dünnflüssig. Gelatine, Protease (falls vorhanden), Waschmittel (enzymfrei), Waschmittel (enzymhaltig) Becherglas (250mL), Bechergläser (50mL) oder Schnappdeckelgläser Durch lösen von 2g Gelatine in 100mL heißem Wasser (ca 70-75°C / wenn das Wasser zu heiß ist, denaturiert die Gelatine und der Versuch misslingt) wird eine etwa 2%ige Gelatinelösung hergestellt. Jeweils ca. 0,25g Waschmittelprobe und 100mg Protease (falls vorhanden) werden in je einem Becherglas (50mL) oder Schnappdeckelglas gegeben und mit 10mL der heißen Gelatinelösung vermischt und gut durchgeschüttelt, so dass sich das Pulver möglichst komplett löst. Zum Vergleich wird in eines der Bechergläser oder Schnappdeckelgläser nur mit Wasser und ein anderes nur mit Gelatinelösung gefüllt. Anschließend stellt man die Gefäße möglichst kühl (Kühlschrank), damit die Gelatine erstarren kann. Siehe Erklärung. Nur in enzymfreien Lösungen kann die Gelatine fest werden. Sind Proteasen anwesend, wird die Gelatine teilweise hydrolysiert und bleibt dünnflüssig. Das Experiment ist einfach durchführbar. Es eignet sich gut als Schülerversuch und kann als Hausaufgabenexperiment ohne Risiko in der heimischen Küche durchgeführt werden. Nachweis der Proteasewirkung mit einem Diafilmstreifen Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: In diesem Versuch geht es auch um den Einsatz von Proteasen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass in diesem Fall ein gelatinehaltiger Diafilm Verwendung findet. Gelatinehaltiger belichteter Diafilm (am besten vorher ausprobieren), Protease (falls vorhanden), Waschmittel (proteasehaltig), Waschmittel (proteasefrei), Maschinengeschirrspülmittel (proteasehaltig), Handgeschirrspülmittel (proteasefrei). Reagenzgläser, Reagenzglasständer Man gibt eine Spatelspitze (ca. 200mg) Waschmittel- und Geschirrspülmittelprobe und (falls vorhanden) eine halbe Spatelspitze (100mg) Protease in ein Reagenzglas, fügt etwa 4mL destilliertes Wasser (2 Finger breit) hinzu, mischt und 47 Beobachtung: Erklärung: Anmerkung: fügt zu jedem Reagenzglas ein klein geschnittenes Stückchen Diafilm (5 x 10mm) hinzu. Das Diafilmstück muss sich vollständig in der Lösung befinden. Der Versuch kann bei Zimmertemperatur oder im Wasserbad bei erhöhter Temperatur, z.B. bei 40°C und 60°C, durchgeführt werden. Bei Zimmertemperatur ist nach 30 Minuten eine deutliche Farbreaktion zu beobachten, bei erhöhter Temperatur entsprechend früher. Nach einem Tag ist die Färbung noch intensiver. In enzymhaltigen Lösungen wird die Gelatineschicht des Diafilmes gelöst, der Farbstoff wird frei und geht in die wässrige Lösung über. Die enzymhaltigen Lösungen verfärben sich dunkel (je nach Belichtung des Filmes violett bis bräunlich). In enzymfreien Lösungen ist auch nach mehreren Tagen noch keinerlei Verfärbung zu beobachten. Das Experiment eignet sich wegen der einfachen Durchführung gut für Reihenuntersuchungen und als Hausaufgabenexperiment. Es ist nicht ganz einfach, gelatinehaltige Filme zu finden. Bewährt hat sich ältere Filme, z.B. aus alten Diasammlungen zu nehmen. Durch einen Vortest mit einem proteasehaltigen Waschmittel kann die Eignung des Filmes überprüft werden. Nachweis der Proteasewirkung von gefärbten Hühnereiweiß Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Bei diesem Versuch verfärbt sich die enzymhaltige Lösung rot, da dass Eiweiß hydrolysiert und den Farbstoff ausscheidet. Cassulfon-Rot, Ethanol, Protease (falls vorhanden), Waschmittel (proteasehaltig), Waschmittel (proteasefrei), Handgeschirrspüler (proteasefrei), Maschinengeschirrspülmittel (proteasehaltig), zwei Hühnereier Bechergläser, Mörser mit Pistill, Glasstab, Filtriereinrichtung, Faltenfilter, Reagenzgläser, Reagenzglasständer Zwei Hühnereier werden hart gekocht. Das Eigelb wird abgetrennt und das Eiweiß möglichst gut mit Hilfe von Mörser und Pistill oder besser mit einem Pürierstab fein zerkleinert. Anschließend wird das Eiweiß in ein Becherglas überführt, mit 10 mL der vorbereiteten 0,5%igen Farbstofflösung übergossen und gut verrieben. Dann wird im Wasserbad langsam auf 80°C erwärmt und fünf Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Es wird über einen Faltenfilter filtriert und der Rückstand für vier bis sechs Stunden bei 80° C getrocknet. Die vollständig getrocknete Masse ist gut verschlossen jahrelang haltbar. 48 Beobachtung: Erklärung: Anmerkung: Enzymtest: Die Anzahl der Reagenzgläser richtet sich nach der Zahl der vorhandenen Proben. In jedes Reagenzglas werden zwei Spatelspitzen gefärbtes Hühnereiweiß und 2mL Wasser gegeben. Anschließend gibt man in jeweils ein Reagenzglas eine Spatelspitze bzw. drei Tropfen Wasch- und Geschirrspülmittel. Zum Vergleich wird ein Reagenzglas nicht mit einer Probe versetzt. Nach 30 Minuten wird ausgewertet, bei erhöhter Temperatur entsprechend vorher. Die enzymhaltigen Lösungen verfärben sich rot. In den enzymhaltigen Lösungen wird Eiweiß hydrolysiert, der Farbstoff wird frei und geht in die wässrige Lösung über. Dieser Versuch wurde früher mit Kongorot beschrieben. Das Experimentieren mit Kongorot ist heute aus Sicherheitsgründen in der Schule nicht mehr zulässig, weil dieser Azofarbstoff die krebserregende Benzidinkomponente enthält. Cassulfon Rot hingegen ist genauso gut geeignet und weit sicherer in der Handhabung. Nachweis von Proteasen durch die schmutzablösende Wirkung Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, wie die Waschmittel, mit Hilfe der Enzyme, proteinhaltige Flecke entfernen. Kakaogetränk aus Milch, Waschmittel (proteasehaltig), Waschmittel (enzymfrei), Maschinengeschirrspülmittel (proteasehaltig), Handgeschirrspülmittel (enzymfrei) Bechergläser, weiße Baumwollstücke (Größe ca. 6 x 6cm bis 5 x 10cm), gut geeignet sind z.B. Mullkompressen aus der Apotheke oder Einkaufstaschen aus ungefärbter Baumwolle Einige Tropfen Kakaogetränk werden auf die Baumwollstücke getropft. Die Textilstücke werden an der Luft getrocknet und anschließend mit einem Bügeleisen heiß überbügelt. Die verschmutzten Gewebestücke werden in vorbereitete Bechergläser bei etwa 40°C mit jeweils 200mL 2 bis 5%iger Wasch – oder Geschirrspülmittellauge gegeben und mit Hilfe eines Glasstabes unter jeweils gleichen Bedingungen in der Lösung bewegt. Man kann auch bei Zimmertemperatur über Nacht stehen lassen. Die Gewebestücke werden anschließend kurz unter fließendem Wasser gespült und betrachtet. Siehe Erklärung. In enzymhaltigen Lösungen verläuft die Schmutzablösung von eiweißhaltigem Schmutz deutlich besser als in enzymfreien Lösungen. Der Versuch eignet sich als Hausaufgabenexperiment. Der eiweißhaltige Schmutz muss 49 genügend fest haften, z.B. durch Altern oder Erhitzen, sonst löst er sich auch ohne Anwesenheit von Enzymen ab. Zersetzung von gekochten Fleisch durch Proteasen Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Mit diesem Versuch lässt sich der Verdauungsvorgang von Fleisch in vitro zeigen. Protease (falls vorhanden), Waschmittel (proteasehaltig), Waschmittel (enzymfrei), gekochtes Hühnerfleisch oder Fisch Wasserbad, Thermometer, Reagenzgläser In jeweils ein Reagenzglas gibt man ca. 500mg eine der verschiedenen Waschmittelproben (1/2cm hoch) bzw. (falls vorhanden) eine Protease, füllt 4mL Wasser hinzu (zwei Finger breit) und mischt. Als Vergleichsprobe dient ein Reagenzglas nur mit Wasser. Alle Reagenzgläser werden anschließend auf eine Temperatur von ca. 40°C gebracht. Man gibt in jedes Glas die gleiche Menge fein zerkleinertes Hühnerfleisch oder Fisch (ca. 1 Spatel-spitze), hält die Temperatur konstant und beobachtet über einen Zeitraum von 15 bis 30 Minuten. In den Reagenzgläsern mit proteasehaltigen Waschmitteln lässt sich eine Zerfaserung des Fleisches erkennen, der in der Blindprobe schwächer ausfällt. In enzymhaltigen Lösungen wird das Fleisch sehr stark angegriffen. Außer dem Fleisch kann man auch gekochtes Hühnereiweiß verwenden, allerdings sind die Effekte dann nicht ganz so deutlich. Nachweis von Amylasen in Wasch- und Reinigungsmittel Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Der Nachweis von Amylasen in Waschmitteln ist manchmal schwierig darzustellen aufgrund der stark alkalischen Lösung und der Anwesenheit von Bleichmitteln nicht immer positiv. Mit Phadebas-Tabletten hingegen wird dieser eindeutig. Phadebas-Tabletten, Amylase (falls vorhanden), Vollwaschmittel (amylasehaltig), Waschmittel (enzymfrei), Maschinengeschirrspülmittel(amylasehaltig), Handgeschirrspülmittel (enzymfrei) Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Filter und Filterpapier Eine Phadebas-Tablette wird vorsichtig im Mörser zerrieben. Mit einer Tablette können 6 – 8 Enzymtests durchgeführt werden. Man gibt jeweils eine Spatelspitze (ca. 200mg), bei flüssigen Proben 2 Tropfen Wasch- bzw. Geschirrspülmittelprobe in ein Reagenzglas, fügt etwa 4mL destilliertes Wasser hinzu, mischt und fügt zu jedem Reagenzglas eine Spatelspitze der pulverisierten Phadebas50 Beobachtung: Erklärung: Tablette hinzu. Man lässt mindestens 30 Minuten bei Zimmertemperatur oder 15 Minuten im Wasserbad von 40°C stehen und filtriert. Als Vergleichsprobe kann, falls vorhanden, der Versuch mit reiner Amylase durchgeführt werden. Siehe Erklärung. Amylasen sind heute neben den Proteasen die wichtigsten Enzyme in Wasch- und Reinigungsmitteln und in den meisten Voll- und Colorwaschmitteln sowie in maschinellen Geschirrspülmitteln enthalten. Die klassische Nachweisreaktion für Amylasen, die Entfärbung des blauen Iod - Stärke – Komplexes, verläuft in Gegenwart von Wasch- und Reinigungsmitteln durch die stark alkalische Lösung und die mögliche Anwesenheit von Bleichmitteln nicht eindeutig oder versagt ganz. Ein sicherer Test ist in diesen Fällen mittels Phadebas-Tabletten möglich. Diese Tabletten sind für medizinische Zwecke entwickelt worden und bestehen aus wasserunlöslicher Stärke, die kovalent mit einem blauen Farbstoff gekoppelt wurde. Durch enzymatischen Abbau der Stärke wird der blaue Farbstoff freigesetzt und löst sich im Wasser. Bei Anwesenheit von Amylasen färbt sich die wässrige Lösung somit blau. In amylasefreien Lösungen sind die Phadebas-Tabletten völlig unlöslich. Die Geschwindigkeit der Stärkehydrolyse ist proportional zur Enzymaktivität, so dass über photometrische Analyse auch quantitative Bestimmungen der Amylaseaktivität möglich sind. Mit Hilfe der PhadebasTabletten lässt sich auch die Amylaseaktivität z.B. von Speichel oder Getreide-Keimlingen untersuchen. Dadurch können Bezüge zur Biologie hergestellt werden. Das Experiment eignet sich wegen der einfachen Durchführung gut als Schülerversuch und für Reihenuntersuchungen. Amylasen * Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Ein weiterer Versuch Amylasen mit Substraten aus dem Alltag nachzuweisen. Sil Fleckensalz, modifizierte Stärke, verdünnte Iodlösung, Essigessenz Plastikpipette, Spatel, Schnappdeckelgläser Ein kleiner Spatellöffel voll modifizierter Stärke wird in ca. 20-30mL Wasser gelöst, die Lösung auf zwei Schnappdeckelgläser verteilt. Dem einen Glas fügt man einen Spatellöffel voll Fleckensalz mit Amylase hinzu, schüttelt vorsichtig (wegen der Schaumbildung) um und lässt die Gläser etwa 1 bis 2 Stunden stehen. Dann fügt man 1-2mL Essigessenz hinzu (um die Anteile an Natriumcarbonat zu neutralisieren) oder so viel Essigessenz, dass keine Gasentwicklung mehr auftritt. 51 Beobachtung: Erklärung: Schließlich werden beide Gläser einige Tropfen Iodlösung hinzu pipettiert. Die unbehandelte Stärkelösung färbt sich intensiv blau, die Lösung mit dem Fleckenmittel dagegen ist deutlich violett gefärbt. Die Veränderung der Farbe der Iod-StärkeEinschlussverbindung von Blau nach Rotviolett zeigt den Abbau der Stärkemoleküle an. Amylasen sind Enzyme, die als Hydrolasen Stärke entweder direkt oder über Dextrine abbauen können. Die Rotviolettfärbung zeigt die Entstehung von Dextrinen an. Endprodukte des Abbaus sind Maltose und Glucose. Die Lösung muss angesäuert bzw. neutralisiert werden, damit das Iod nicht zu Iodid und Hypoiodit disproportioniert. FORMEL ZUR EINSCHLUSS DISPROPORTIONIERUNG/ IOD Proteasen * Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Ein Nachweis von Proteasen in Waschmitteln. Kupfersulfat, Sil Fleckensalz, Vollwaschmittel (ohne Protease), Gelatine gemahlen, Soda (Natriumcarbonat) Plastikpipette, Spatel, Schnappdeckelgläser In zwei Schnappdeckelgläser wird je ein Spatellöffel voll gemahlener Gelatine mit ca. 10mL Wasser geschüttelt. In einem dritten Schnappdeckelglas fügt man einen kleinen Spatellöffel voll Soda hinein. In die ersten beiden Gläser mit den gelatinehaltigen Proben werden einige Tropfen der entstandenen tiefblauen Suspension zugegeben. Es entsteht nach einigen Minuten ein violetter Farbton. Jetzt fügt man in das erste Schnappdeckelgläser einen Spatellöffel voll Sil Fleckensalz, in das zweite hingegen einen mit Vollwaschmittel, das keine Proteasen enthält, und schüttelt das Ganze bis sich das Waschmittel löst. Nach kurzer Zeit entsteht in den Gelatine Proben mit sodaalkalischer Lösung eine blauviolette Trübung. Im Glas mit dem Vollwaschmittel tritt nach kurzer Zeit eine graugrüne Trübung auf, nur im Bodensatz ist eine solche blau-violette Färbung zu beobachten. Die Probe mit dem Fleckensalz bleibt nahezu unverändert blauviolett. Die Farbe ändert sich erst nach längerem stehen lassen. Proteasen gehören wie auch die anderen Enzyme in Waschund Reinigungsmitteln zur Klasse der Hydrolasen. Sie spalten Peptidbindungen. Man unterscheidet zwischen Peptidasen und Proteinasen; sie werden auch proteolytische Enzyme genannt. Peptidasen spalten am Amino-CarboxyEnde von Proteinen einzelne Aminosäuren ab, Proteinasen spalten im Inneren eines Polypeptids. Dem Versuch liegt die Biuret-Reaktion zugrunde. 52 REAKTIONSGLEICHUNG Proteasen vs. Gummibärchen * Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Anmerkung: Dieser Versuch lässt sich gut als Schülerexperiment anwenden. Das Lernziel dabei ist, dass die Gelatine, aus denen die Gummibärchen bestehen, von den proteasehaltigen Waschmitteln abgebaut wird, während die Blindprobe mit Wasser aufquillt. rote Gummibärchen, AS Fleckensalz Schnappdeckelgläser, Spatel In zwei Schnappdeckelgläser wird je ein rotes Gummibärchen mit Wasser bedeckt. Einem Glas fügt man einen Spatellöffel voll Fleckensalz hinzu. Die Gläser lässt man über Nacht stehen. Am nächsten Tag ist das Gummibärchen in reinem Wasser auf mehr als das doppelte Volumen aufgequollen. Ein Teil des roten Farbstoffes hat sich gelöst. Im Glas mit den Proteasen ist eine milchige farblose Suspension entstanden. Das Gummibärchen ist farblos und kleiner geworden. Die Gelatine quillt durch die Aufnahme von Wasser auf. Im Glas mit dem Fleckensalz haben die Proteasen einen Teil der Proteine aus der Gelatinematrix soweit abgebaut, dass sie als milchige Suspension erscheinen. Dieser Versuch lässt sich auch mit Spülmaschinen-Tabs durchführen. Das Video auf der Website AVIMEC zeigt die Ergebnisse dazu an. Cellulasen * Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Mit Waschmitteln lassen sich nicht nur Proteasen und Amylasen nachweisen, sondern auch Cellulasen. Dieser Versuch zeigt die katalytische Wirkung der Cellulase am Beispiel einer Zwiebelschale. Basiswaschmittel (ohne Cellulasen) , Vollwaschmittel (mit Cellulasen) oder Backofen Aktiv-Gel, Zwiebel (braune Schale) Schnappdeckelgläser, Spatel In drei Schnappdeckelgläser werden Stückchen von gelbbraun gefärbter Zwiebelschale zu zwei Dritteln des Glasvolumens mit Wasser bedeckt. Zu zwei der drei Gläser fügt man jeweils einen Spatellöffel Basiswaschmittel bzw. Vollwaschmittel hinzu. Die Gläser lässt man verschlossen über Nacht stehen. Im Glas ohne Zusatz hat sich das Wasser schwach gelbbraun gefärbt. Die Zwiebelschalen haben sich kaum verändert. Im Glas mit dem Basiswaschmittel hat sich das Wasser braun, die Zwiebelschale ebenfalls braun verfärbt. Im Glas mit den Cellulasen aus dem Vollwaschmittel ist 53 Erklärung: das Wasser nur schwach gelb verfärbt, die Zwiebelschalen dagegen sind farblos geworden. Cellulasen katalysieren als Enzyme den Abbau von Cellulose. Sie gehören zur Gruppe der Hydrolasen und greifen glucosidische Bindungen am Ende der Cellulose an, wobei die Cellulose zur Cellobiose hydrolysiert wird. Im Experiment ist der Abbau bereits nicht mehr unter Cellulose (braun) zu beobachten. Die Hydrolyse der mikrokristallinen Cellulose ist ein ziemlich komplizierter Vorgang, an dem mehrere Enzyme synergistisch beteiligt sind. Das Bleichmittel auf Sauerstoffbasis im Vollwaschmittel hat auch die braune Farbe mit abgebaut. Lipasen* Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Anhand der Entfärbung von Sudanrot III, lässt sich der Abbau des Öls über die Lipasen mitverfolgen. Sudanrot III, Persil Kraft Gel (mit Protease), Persil Mega Perls (mit Lipase), Sonnenblumenöl Schnappdeckelgläser, Pipetten, Spatel Drei kleine Schnappdeckelgläser werden jeweils zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Dann fügt man Sonnenblumenöl, gefärbt mit etwas Sudanrot III hinzu, sodass sich ein dünner Ölfilm auf der Oberfläche des Wassers bildet. Dann fügt man einem Glas einen Spatellöffel Feinwaschmittel (mit Lipase) und einem zweiten einige Tropfen „Kraftgel“ hinzu, schüttelt mehrmals um und lässt alle drei Gläser bis zum nächsten Tag stehen. Alternativ kann man diese Schnappdeckelgläser auch auf eine vorgewärmte Heizplatte bei 40°C stellen. Dadurch verläuft die Reaktion schneller ab. Im Glas mit Wasser und gefärbten Öl sowie dem Glas mit Waschmittel ohne Lipase zeigt sich keine Veränderung – die wässrige Phase ist ungefärbt und klar geblieben. Im Glas mit lipasehaltigen Waschmittel ist eine rosa bis rötlich gefärbten Trübung entstanden. Lipasen gehören zu den Hydrolasen. Sie setzen aus Fetten die Säuren frei und wirken an der Grenzschicht Öl/Wasser. Im Experiment herrschen nicht die optimalen Bedingungen – weder wurde das Temperaturoptimum (30 - 40°C) noch die für die Hydrolyse erforderliche Emulsion erreicht. Trotzdem lässt sich wie beschrieben die Wirkung der Lipasen im Vergleich zu den unbehandelten Proben gut beobachten. 54 8 Enzyme im Körper Abbau von Fett durch Pankreatin (48) Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Durch das Freiwerden von Fettsäuren bei der Spaltung von Fett, kann dieser Vorgang mit einem Säure-Base-Indikator mitverfolgt werden. Olivenöl, Phenolrot (oder Phenolphthalein), Sodalösung (0.2% in aqua dest.), Pankreatin Mixer, Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Becherglas (300-400mL), Tropfpipette Ein Esslöffel Olivenöl wird mit 200mL Wasser im Mixer milchig gerührt. Von der Emulsion gibt man 5-10mL in ein Reagenzglas und versetzt sie mit 5-10 Tropfen Indikatorlösung. Es wird so lange Sodalösung zugegeben, bis sich die Farbe eindeutig in den alkalischen Bereich verschoben hat (Phenolorange = rosa, Phenolphthalein = rosa). Die Emulsion wird auf zwei Reagenzgläser aufgeteilt (zweites Reagenzglas dient zur Kontrolle). In das eine Reagenzglas gibt man 1-2mL Pankreatinlösung. Beide Reagenzgläser stellt man nun in ein Wasserbad von 3040°C und beobachtet. Nach kurzer Zeit färbt sich die Lösung mit Pankretin und Öl gelb (wird farblos). Das Pankreatin spaltet das Öl und setzt die Fettsäuren frei. Diese bewirken eine pH -Wert-Verschiebung in den sauren Bereich. Modellversuch zur Verdauung und Resorption im Darm Lernziel: die Chemikalien: Materialien: Durchführung: Wie der Titel schon besagt, lässt sich über diesen Versuch Verdauung sowie die Resorption im Darm in vitro darstellen. Eiklar oder Albumin, Stärke (wasserlöslich), Pankreatin, Folin-Ciocalteus-Reagenz, Natronlauge (0,5N), Fehlingsche Lösung I+II, Glucoseteststreifen Dialyseschlauch, Bindfaden, Schere, Glasstab, 2 Bechergläser (100mL), 4 Bechergläser (200mL), 1 Reagenzglas, 1 Standzylinder (oder hohes Becherglas), Wasserbad (40°C) Stärkelösung: In ein Becherglas wird in 100mL Wasser 1g Stärke eingerührt und aufgekocht Eiweißlösung: In ca. 50mL Wasser gibt man 1-2mL Eiklar oder eine Spatelspitze Albumin und rührt, bis es sich gelöst hat 55 Enzymlösung: In 5mL Wasser wird eine gehäufte Spatelspitze Pankreatin aufgeschlämmt Beobachtung: Erklärung: Die Eiweiß- und Stärkelösungen werden in einem Becherglas gut miteinander vermischt und auf zwei Gläser gleichmäßig verteilt. Das eine Becherglas dient als Blindprobe, zu dem anderen gibt man die Enzymlösung hinzu. Zwei Dialyseschläuche von 15cm Länge werden an ihren Enden fest verknotet. In den einen gibt man die Blindprobe, in den anderen die Lösung. Beide werden oben mit Bindfaden sorgfältig zugeknotet und mit destilliertem Wasser abgespült. Anschließend werden sie in ein Becherglas mit warmen (30-40°C) Wasser gehängt und die Temperatur mit Hilfe eines Wasserbades konstant gehalten. Nach 30 Minuten nimmt man eine Probe aus dem Becherglas und prüft auf Zucker mit der Fehlingprobe, bzw. auf Aminosäuren mit dem Folin-Ciocalteus-Reagenz. Für den Aminosäuretest gibt man zu ca. 2mL Probelösung 1mL Reagenz und 2mL 0,5N Natronlauge zu. Aromatische Aminosäuren bilden einen blau-lilanen Farbstoff. Bei der Blindprobe kann nichts nachgewiesen werden, bei dem zu beobachtenden Ansatz kann man sowohl Zucker, als auch Aminosäuren nachweisen. Eiweiß bzw. Albumin und Stärke sind zu groß, um durch die Poren des Dialyseschlauches zu dringen. Die Enzyme zerlegen die Makromoleküle in ihre Bauteile (Zucker und Aminosäuren), die wesentlich kleiner sind und durch die Poren des Dialyseschlauches diffundieren können. Stärkeverdauung im Dünndarm Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Bei diesem Versuch soll der Verdauungsvorgang der Stärke im Darm simuliert werden. Iodiodkaliumlösung, Fehlingsche Lösung I+II, Pankreatinlösung 100mL (1%ig), Stärkelösung 4 Reagenzgläser, Reagenzglasgestell, Becherglas (600mL), Thermometer, Pipette, Brenner, Dreifuß, Asbestnetz, Spatel In einem Reagenzglas 5mL Stärkelösung mit einigen Tropfen Iodiodkaliumlösung blau färben, anschließend etwa 1mL Pankreatinlösung zusetzen. Das Reagenzglas im Wasserbad auf einer Temperatur von ca. 37°C halten. Der Farbton des Gemisches wird beobachtet. In Abständen von ein paar Minuten mehrere Proben mit der Pipette entnehmen und in einem neuen Reagenzglas mit der Fehlingprobe auf Zucker untersuchen. Das ursprünglich blaue Gemisch färbt sich erst langsam lila, und entfärbt sich schließlich ganz. Die ersten entnommenen Proben reagieren auf die fehlingsche Probe negativ, die späteren positiv. 56 Erklärung: Durch die von der Bauchspeicheldrüse abgegebene Diastase wird die vom Mundspeichel noch nicht gespaltene Stärke im Dünndarm über Dextrin zu Malzzucker gespalten. Pepsin und Salzsäure Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Die pH-Abhängigkeit der Enzymwirkung soll vermittelt werden. Salzsäure 300mL (0,2%), Pepsinlösung 50mL (1%), Fibrin oder Fischfleisch 50g 3 Reagenzgläser, Becherglas (600mL), Brenner, Dreifuß, Asbestnetz, Thermometer, Fettstift Die drei Reagenzgläser werden mit I, II und III beschriftet und anschließend wird in alle Reagenzgläser die gleiche Menge Fibrin oder Fischfleisch gegeben. In Glas I 1mL Pepsinlösung und 10mL Wasser, in Glas II 10mL 0,2%ige Salzsäure und in Glas III 10mL 0,2%ige Salzsäure und 1mL 1%ige Pepsinlösung zusetzen und alle Gläser anschließend gut schütteln. In Glas I tritt keine Änderung ein, in Glas II quillt das Gewebe auf und in Glas III wird das Gewebe kleiner und löst sich schließlich ganz auf. Pepsin ist in Wasser alleine unwirksam, da kein pH-Wert vorliegt, bei dem das Enzym arbeiten würde. In verdünnter Salzsäure (Glas II) quellen Eiweiße lediglich auf und werden nicht zersetzt. Erst bei den Bedingungen in Glas III, wo zu dem vorhandenen Enzym der richtige pH-Wert dazu kommt, beginnt das Enzym zu arbeiten und zersetzt das Gewebe. Temperatureinfluss auf Enzyme Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Es soll vermittelt werden, dass Enzyme ein Temperaturoptimum besitzen. Salzsäure 300mL (0,2%), Pepsinlösung 50mL (1%), Eis, Fibrin oder Fischfleisch 4 Reagenzgläser, Reagenzglasgestell, 3 Bechergläser (600mL), 2 Thermometer, Brenner, Dreifuß, Asbestnetz, Fettstift In 4 Reagenzgläser werden jeweils 1omL 0,2%ige Salzsäure und 1mL 1%ige Pepsinlösung abgemessen. Die Gläser werden mit I, II, III und IV beschriftet. Glas I wird auf Eis gestellt, Glas II bei Zimmertemperatur stehen gelassen, Glas III im Wasserbad auf 37°C erwärmt (und Temperatur gehalten) und Glas IV wird im Wasserbad auf etwa 65°C erwärmt (ebenfalls Temperatur halten). Nach erreichen der Zieltemperaturen wird in alle Reagenzgläser 57 Beobachtung: Erklärung: eine gleich große Menge von Fibrin oder Fischfleisch gegeben und das ganze beobachtet. Das Fibrin (das Fischfleisch) löst sich in den Reagenzgläsern unterschiedlich schnell auf. Am schnellsten geht das ganze bei Körpertemperatur. Enzyme haben ein Temperaturoptimum, bei dem sie die zugehörigen Substrate besonders schnell umsetzten. Sowohl bei höherer, als auch bei niedrigerer Temperatur findet die Umsetzung langsamer statt. Kommt man mit der Temperatur zu hoch oder zu niedrig, denaturieren die Enzyme und werden inaktiv. Verdaulichkeit verschiedener Nahrungsmittel Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Beobachtung: Erklärung: Bei diesem Versuch soll vermittelt werden, dass nicht alle Nahrungsmittel gleich leicht verdaulich sind. Salzsäure 30mL (0,2%), Fischfleisch 50g, Rindfleisch 50g, Käse 50g, Eiweiß hart gekocht (von einem Hühnerei), Pepsinlösung 30mL (1%) 4 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Spritzflasche, Thermometer, Brenner, Asbestnetz, Dreifuß In 4 Reagenzgläser je 10mL 0,2%ige Salzsäure und 1mL 1%ige Pepsinlösung geben. Daraufhin in das erste Reagenzglas Fischfleisch, in das zweite Rindfleisch, in das dritte Käse und in das letzte das hart gekochte Eiweiß geben. Alle Reagenzgläser im Wasserbad auf 37°C erhitzen und die Temperatur halten. Die einzelnen Nahrungsmittel lösen sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf. Die Verdaulichkeit der eiweißhaltigen Nahrungsmittel ist unterschiedlich. Sie erfolgt bei den angegebenen Nahrungsmitteln in der Reihenfolge Fisch, Käse, Rind, Eiweiß. Fettverdauung im Dünndarm Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Mit diesem Versuch soll die Fettverdauung im Dünndarm simuliert werden Phenolphthalein, Natriumcarbonatlösung 100mL (1%), Pankreatinlösung 60mL (1%), Gallenflüssigkeit 60mL, Vollmilch 100mL 3 Bechergläser, Becherglas 600mL, Thermometer, Brenner, Dreifuß, Asbestnetz, Pipette, Fettstift In drei Reagenzgläsern werden je 3mL Vollmilch mit 3mL Wasser gemischt und anschließend im Wasserbad auf 37°C erwärmt (Temperatur halten). Die Gläser werden mit I, II und III beschriftet. In Glas I und III werden je 2mL Gallenflüssigkeit und in Glas I und II je 1mL Pankreatinlösung gegeben. Daraufhin wird jedem 58 Beobachtung: Erklärung: Reagenzglas 1 Tropfen Phenolphthaleinlösung zugesetzt. Unter gründlichem Schütteln wird jedem Reagenzglas so lange 1%ige Sodalösung zugegeben, bis alle Lösungen eine gleichmäßige Färbung aufweisen. Nach einigen Minuten verschwindet die Rotfärbung in Glas I, nach längerer Zeit verschwindet auch die Farbe in Glas II, in Glas III jedoch bleibt die Färbung unverändert vorhanden. Das Enzym Lipase aus der Bauchspeicheldrüse spaltet Fette in Fettsäuren und Glycerin. Die Fettsäuren können über die Entfärbung der Phenolphthaleinindikation nachgewiesen werden. Durch die Reaktion von freien Fettsäuren mit Gallsäuren wird die Fettspaltung wesentlich beschleunigt (Verschiebung des Gleichgewichts durch entfernen eines Produkts). Enzymatischer Abbau von Stärke Lernziel: Chemikalien: Materialien: Durchführung: Auswertung: Erklärung: Hiermit soll gezeigt werden, dass Mundspeichel fähig ist Stärke zu Zucker abzubauen. Speichellösung (ca. 10mL Mundspeichel über ein feuchtes Filterpapier filtrieren und 20mL Wasser zusetzen), Stärkelösung (1g Stärke in 100mL lösen, aufkochen und abkühlen lassen), Iodiodkaliumlösung, Fehlingsche Lösung I+II 3 Bechergläser 50mL, Reagenzgläser, Brenner, Asbestnetz, Dreifuß, 2 Bechergläser 150mL (hohe Form), Tüpfelplatte, Messpipette 10mL, 2 Tropfpipetten, Glasstab, Stoppuhr Es werden 1,5mL Stärkelösung in ein Reagenzglas pipettiert und je 2,5mL Fehlingsche Lösung I und II zugegeben. Anschließend stellt man das Reagenzglas in ein kochendes Wasserbad. In ein weiteres Reagenzglas pipettiert man 10mL Stärkelösung und setzt 5mL Speichellösung zu. Zum Zeitpunkt der Zugabe setzt man die Stoppuhr in Gang. Unmittelbar danach entnimmt man einen Tropfen des Reaktionsgemisches und verrührt diesen auf einer Tüpfelplatte mit einem Tropfen Iodiodkaliumlösung. Im Abstand von jeweils 1 Minute entnimmt man jeweils einen Tropfen der Lösung und versetzt ihn auf der Tüpfelplatte mit Iodiodkaliumlösung. Nachdem die blaue Farbe nicht mehr auftaucht bei der Lugol’schen Probe (Test mit Iodiodkaliumlösung), testet man mit einem Tropfen der Lösung die Fehlingprobe durch (Zugabe von jeweils einem Tropfen Fehlinglösung I und II) Man protokolliert den Farbwechsel in Abhängigkeit von der Zeit. (Erst durchführen für genaue Ergebnisse). Beim Reagenzglas im Kochenden Wasserbad wird beim Stärkenachweis immer eine Blaufärbung eintreten, da das 59 Enzym denaturiert ist. Beim zweiten Reagenzglas tritt nach einiger Zeit keine Blaufärbung mehr auf, weil die Stärke vom Enzym abgebaut wurde. Dafür kann man das Abbauprodukt (Zucker) mit der Fehlingprobe nachweisen. Hinweise auf besondere Gefahren : R-Sätze R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8 R9 R 10 R 11 R 12 R 13 R 14 R 15 R 16 R 17 R 18 R 19 R 20 R 21 R 22 R 23 R 24 R 25 In trockenem Zustand explosionsgefärlich Durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zündquellen explosionsgefährlich Durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zündquellen besonders explosionsgefährlich Bildet hochempfindliche explosionsgefährliche Metallverbindungen Beim Erwärmen explosionsgefährlich Mit und ohne Luft explosionsfähig Kann Brand verursachen Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen Explosionsgefahr bei Mischung mit brennbaren Stoffen Entzündlich Leichtentzündlich Hochentzündlich Hochentzündliches Flüssiggas Reagiert heftig mit Wasser Reagiert mit Wasser unter Bildung hochentzündlicher Gase Explosionsgefährlich in Mischung mit brandfördernden Stoffen Selbstentzündlich an der Luft Bei Gebrauch Bildung explosionsfähiger/leichtentzündlicher DampfLuftgemische möglich Kann explosionsfähige Peroxide bilden Gesundheitsschädlich beim Einatmen Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut Gesundheitsschädlich beim Verschlucken Giftig beim Einatmen Giftig bei Berührung mit der Haut Giftig beim Verschlucken 60 R 26 R 27 R 28 R 29 R 30 R 31 R 32 R 33 R 34 R 35 R 36 R 37 R 38 R 39 R 40 R 41 R 42 R 43 R 44 R 45 R 46 R 47 R 48 R 49 R 50 R 51 R 52 R 53 R 54 R 55 R 56 R 57 R 58 R 59 R 60 R 61 R 62 R 63 R 64 R 65 R 66 Sehr giftig beim Einatmen Sehr giftig bei Berührung mit der Haut Sehr giftig beim Verschlucken Entwickelt bei Berührung mit Wasser giftige Gase Kann bei Gebrauch leicht entzündlich werden Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase Gefahr kumulativer Wirkungen Verursacht schwere Verätzungen Verursacht schwere Verätzungen Reizt die Augen Reizt die Atmungsorgane Reizt die Haut Ernste Gefahr irreversiblen Schadens Verdacht auf krebserzeugende Wirkung Gefahr ernster Augenschäden Sensibilisierung durch Einatmen möglich Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich Explosionsgefahr bei Erhitzen unter Einschluss Kann Krebs erzeugen Kann vererbbare Schäden verursachen Kann Missbildungen verursachen Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition Kann Krebs erzeugen beim Einatmen Sehr giftig für Wasserorganismen Giftig für Wasserorganismen Schädlich für Wasserorganismen Kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben Giftig für Pflanzen Giftig für Tiere Giftig für Bodenorganismen Giftig für Bienen Kann längerfristig schädliche Wirkungen auf die Umwelt haben Gefährlich für die Ozonschicht Kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen Kann das Kind im Mutterleib schädigen Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen Gesundheitsschädlich: Kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen 61 R 67 R 68 Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen Irreversibler Schaden möglich Kombination der R-Sätze R 14/15 R 15/29 R 20/21 R 21/22 R 20/22 R 20/21/22 R 23/24 R 23/25 R 23/24/25 R 24/25 R 26/27 R 26/28 R 26/27/28 R 27/28 R 36/37 R 36/38 R 36/37/38 R 37/38 R 39/23 R 39/24 R 39/25 R 39/23/24 R 39/23/25 R 39/24/25 Reagiert heftig mit Wasser unter Bildung hochentzündlicher Gase Reagiert mit Wasser unter Bildung giftiger und hochentzündlicher Gase Gesundheitsschädlich beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken Gesundheitsschädlich beim Einatmen und Verschlucken Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut Giftig beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut Giftig beim Einatmen und Verschlucken Giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut Giftig bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken Sehr giftig beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut Sehr giftig beim Einatmen und Verschlucken Sehr giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut Sehr giftig bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken Reizt die Augen und die Atmungsorgane Reizt die Augen und die Haut Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut Reizt die Atmungsorgane und die Haut Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der Haut Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Verschlucken Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und bei Berührung mit der Haut Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und durch Verschlucken Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der Haut und durch Verschlucken 62 R 39/23/24/25 R 39/26 R 39/27 R 39/28 R 39/26/27 R 39/26/28 R 39/27/28 R 39/26/27/28 R 42/43 R 48/20 R 48/21 R 48/22 R 48/20/21 R 48/20/22 R 48/21/22 R 48/20/21/22 R 48/23 R 48/24 R 48/25 R 48/23/24 R 48/23/25 R 48/24/25 R 48/23/24/25 R 50/53 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der Haut Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Verschlucken Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und bei Berührung mit der Haut Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und durch Verschlucken Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der Haut und durch Verschlucken Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen, bei Berührung mit der Haut und durch Verschlucken Sensibilisierung durch Einatmen und Hautkontakt möglich Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition mit der Haut Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Verschlucken Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen und durch Berührung mit der Haut Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen und durch Verschlucken Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Berührung mit der Haut und durch Verschlucken Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Berührung mit der Haut Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Verschlucken Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen und durch Berührung mit der Haut Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen und durch Verschlucken Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Berührung mit der Haut und Verschlucken Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben 63 R 51/53 R 52/53 R 68/20 R 68/21 R 68/22 R 68/20/21 R 68/20/22 R 68/21/22 R 68/20/21/22 Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben Schädlich für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch Einatmen. Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens bei Berührung mit der Haut. Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch Verschlucken. Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch Einatmen und bei Berührung mit der Haut. Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch Einatmen und durch Verschlucken. Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens bei Berührung mit der Haut und durch Verschlucken. Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken Sicherheitsratschläge: S-Sätze S1 S2 S3 S4 S5 S6 S7 S8 S9 S 10 S 11 S 12 S 13 S 14 S 15 S 16 S 17 S 18 S 19 S 20 S 21 Unter Verschluss aufbewahren Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen Kühl aufbewahren Von Wohnplätzen fern halten Unter ... aufbewahren ( geeignete Flüssigkeit vom Hersteller anzugeben) Unter ... aufbewahren ( inertes Gas vom Hersteller anzugeben) Behälter dicht geschlossen halten Behälter trocken halten Behälter an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren Inhalt feucht halten Zutritt von Luft verhindern Behälter nicht gasdicht verschließen Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten Von ... fernhalten ( inkompatible Substanzen sind vom Hersteller anzugeben) Vor Hitze schützen Vor Zündquellen fernhalten - Nicht rauchen Von brennbaren Stoffen fernhalten Behälter mit Vorsicht öffnen und handhaben Staub nicht einatmen Bei der Arbeit nicht essen und trinken Bei der Arbeit nicht rauchen 64 S 22 Staub nicht einatmen S 23 Gas/Rauch/Dampf/Aerosol nicht einatmen (geeignete Bezeichnung(en) vom Hersteller anzugeben) S 24 Berührung mit der Haut vermeiden S 25 Berührung mit den Augen vermeiden S 26 Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser ausspülen und Arzt konsultieren S 27 Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen S 28 Bei Berührung mit der Haut sofort abwaschen mit viel ... ( vom Hersteller anzugeben) S 29 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen S 30 Niemals Wasser hinzugießen S 31 Von explosionsfähigen Stoffen fernhalten S 32 Geeignete Schutzhandschuhe tragen S 33 Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen S 34 Schlag und Reibung vermeiden S 35 Abfälle und Behälter müssen in gesicherte Weise beseitigt werden S 36 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen S 37 Geeignete Schutzhandschuhe tragen S 38 Bei unzureichender Belüftung Atemschutzgeräte anlegen S 39 Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen S 40 Fußboden und verunreinigte Gegenstände mit ... reinigen (Material vom Hersteller anzugeben) S 41 Explosions- und Brandgase nicht einatmen S 42 Bei Räuchern/Versprühen geeignetes Atemschutzgerät anlegen (geeignete Bezeichnung(en) vom Hersteller anzugeben) S 43 Zum Löschen ... (vom Hersteller anzugeben) verwenden S 44 Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen) S 45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich, dieses Etikett vorzeigen) S 46 Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Ei S 47 Nicht bei Temperaturen über ... °C aufbewahren ( vom Hersteller anzugeben) S 48 Feucht halten mit ... (geeignetes Mittel vom Hersteller anzugeben) S 49 Nur im Originalbehälter aufbewahren S 50 Nicht mischen mit ... ( vom Hersteller anzugeben) S 51 Nur in gut gelüfteten Bereichen verwenden S 52 Nicht großflächig für Wohn- und Aufenthaltsräume zu verwenden S 53 Exposition vermeiden - vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen S 54 Vor Ableitung in Kläranlagen Einwilligung der zuständigen Behörden einholen S 55 Vor Ableitung in die Kanalisation oder in Gewässer nach dem Stand der Technik behandeln 65 S 56 Diesen Stoff und seinen Behälter der Problemabfallentsorgung zuführen S 57 Zur Vermeidung einer Kontamination der Umwelt geeigneten Behälter verwenden S 58 Als gefährlichen Abfall entsorgen S 59 Information zur Wiederverwendung/Wiederverwertung beim Hersteller/ Lieferanten erfragen S 60 Dieser Stoff und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen S 61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen / Sicherheitsdatenblatt beachten S 62 Beim Verschlucken kein Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder dieses Etikett vorzeigen S 63 Bei Unfall durch Einatmen: Verunfallten an die frische Luft bringen und ruhig stellen S 64 Bei Verschlucken Mund mit Wasser ausspülen (nur wenn Verunfallter bei Bewusstsein ist) Kombination der S-Sätze S 1/2 S 3/7 Unter Verschluss und für Kinder unzugänglich aufbewahren Behälter dicht geschlossen halten und an einem kühlen Ort aufbewahren S 3/7/9 Behälter dicht geschlossen halten und an einem kühlen, gut gelüfteten Ort aufbewahren S 3/9 Behälter an einem kühlen, gut gelüfteten Ort aufbewahren S 3/9/14 An einem kühlen, gut gelüfteten Ort, entfernt von ... aufbewahren (die Stoffe, mit denen der Kontakt vermieden werden muss, sind vom Hersteller anzugeben S 3/9/14/49 Nur im Originalbehälter an einem kühlen, gut gelüfteten Ort, entfernt von ... aufbewahren (die Stoffe, mit denen Kontakt vermieden werden muss, sind vom Hersteller anzugeben) S 3/9/49 Nur im Originalbehälter an einem kühlen, gut gelüfteten Ort aufbewahren S 3/14 An einem kühlen, von ... entfernten Ort aufbewahren (die Stoffe, mit den Kontakt vermieden werden muss, sind vom Hersteller anzugeben) S 7/8 Behälter trocken und dicht geschlossen halten S 7/9 Behälter dicht geschlossen an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren S 7/47 Behälter dicht geschlossen und nicht bei Temperaturen über ...°C aufbewahren (vom Hersteller anzugeben S 20/21 Bei der Arbeit nicht essen, trinken, rauchen S 24/25 Berührung mit den Augen vermeiden S 27/28 Bei Berührung mit der Haut beschmutzte Kleidung sofort ausziehen und sofort abwaschen mit viel ... (vom Hersteller anzugeben) 66 S 29/35 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen. Abfälle und Behälter müssen in gesicherter Weise beseitigt werden S 29/56 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen S 36/37 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen S 36/37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen S 36/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen S 37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen S 47/49 Nur in Originalbehälter bei einer Temperatur von nicht über ...°C (vom Hersteller anzugeben) aufbewahren 67 9 Literaturverzeichnis K. Klein: Praktische Biochemie, Biologische Arbeitsbücher - Quelle und Meyer, XXX. H.Bannwarth, B.P. Kremer, D.Massing: Stoffe und StoffwechselGrundlagen, Abläufe, Experimente, Biologische Arbeitsbücher- Quelle und Meyer, XXX. G. Schwedt: Noch mehr Experimente mit Supermarktprodukten - Das Periodensystem als Wegweiser, …. W. Pilhofer: Biochemische Grundversuche, Praxis Schriftenreihe Chemie, Band 25, Aulis Verlag Deubner & CO KG Köln Unterricht Chemie, Rund um die Waschmittel, XXX F. Füller: Biologisches Praktikum, C. C. Buchner XXX: Chemische Schulexperimente – Organische Chemie, Verlag Harri Deutsch, Thun, Frankfurt am Main H.W. Baer: Biologische Versuche im Unterricht, Aulis Verlag Deubner & Co KG K. Kuhn, W. Probst: Biologisches Grundpraktikum Band I, 4. Auflage, Gustav Fischer Stuttgart J. Knoll, G. Demmer, M. Thies: Stoffwechsel 68 10 Index A Aktivierungsenergie 3, 4, 5 Aktivität 34, 40 Alkoholdehydrogenase 1 Amylase 25, 40, 50, 51 L Lipase 8, 9, 10, 16, 54 M Millon 9, 10 C P Carboanhydrase 6, 7 Coenzym 46 D Dehydrase 23 Pankreatin 55 Pepsin 37 Peroxidase 5, 23 Phosphatase 20 Protease 47, 54 G Gelatine 47 GOD-Test 13 Gummibärchen 53 S Schwefelsäure 24 Stärke 22, 24, 25, 33, 51, 56, 57, 58 H Harnstoff 5, 6, 12 Hemmung 39, 43 K T Thrombin 14 Trypsin 37 U Urease 5, 8, 9, 10, 11, 12, 18, 19, 29, 38, 42 Katalase 1, 2, 5, 10, 11, 12, 13, 14, 25, 28 Katalysator 4 W Wasserstoff 3, 4, 8 69