Stützgewebe: Knorpel 34) Rippenknorpel quer, Mensch, F-Alkohol, Gel., HE, 16ìm - Chondrozyt liegt in einer Knorpelhöhle, die von einer Knorpelkapsel (dunkle Linie) umschlossen ist. Der Chondrozyt füllt die Knorpelhöhle fast komplett aus. Mehrere zusammenliegende Chondrozyten bilden eine isogene Gruppe, die von einem basophilen Knorpelhof umgeben ist. Diese Gesamteinheit wird als Chondron oder Territorium bezeichnet. Die Grundsubstanz zwischen den Chondronen heißt Interterritorium. Sie enthält Chondroizinsulfat, wasserlösliche Proteine, sowie kollagene Fasern. Da die Fasern denselben Brechungsindex wie ungeformte Grundsubstanz aufweisen, sind sie normalerweise nicht sichtbar -> maskiert). Durch Einlagerung von Kalksalzen und Verlust von Wasser im Alter werden diese Fasern z.T. demaskiert und dann als Asbestfasern bezeichnet. Knorpelgewebe ist bradytroph. Die Ernährung erfolgt durch Diffusion vom Perichondrium aus. Chondroblasten produzieren die Knorpelgrundsubstanz (Knorpelmatrix), die aus Glykosaminglykanen und kollagenen Fasern besteht. Da Chondroblasten ihre Produkte nach allen Seiten hin abscheiden, mauern sie sich selber ein und werden Chondrozyten genannt. Vom Perichondrium aus kann der Knorpel durch Apposition wachsen. Das Perichondrium ist die Zone in der die Fibrocyten in die Chondrozyten „übergehen„. Es besteht aus einem knorpelnahen Stratum cellulare und einem Knorpelfernen Stratum fibrosum - Vorkommen: Gelenkknorpel, Rippenknorpel, Nasenknorpel, Epiphysenfugen, Knorpel der Atemwege 35) elastischer Knorpel, Ohr, Mensch, Resorcinfuchsin - siehe 34. Im Gegensatz zum hyalinen Knorpel sind die Chondrone zellärmer (1-2 Chondrozyten) und regelmäßiger verteilt. Die kollagenen Fasern sind hier ebenfalls maskiert, die netzartig verzweigten elastischen Fasern jedoch sichtbar. Es tritt keine Asbestfaserung auf - Vorkommen: Kehldeckel (Epiglottis), Ohrmuschel, äußerer Gehörgang, Teile der Tuba pharyngo-tympanica Eustachii 36) Faserknorpel, Zwischenwirbelscheibe, Aceton-Paraffin, HE, 10ìm - In der Übersicht sieht man in der Mitte den Discus intervertebralis. In dessen Mitte liegt ein weißer Fleck, der Nucleus pulposus, die „eigentliche Bandscheibe„ aus gallertigem Bindegewebe (nicht immer zu sehen). Um den Nucleus pulposus herum liegt der Anulus fibrosus aus Faserknorpel. Der Discus intervertebralis wird von oben und unten von sog. Deckplatten aus hyalinem Knorpel abgegrenzt, woran sich die Wirbelkörper aus Knochenbälkchen und Marksubstanz anschließen. Ein Ausschnitt aus dem Faserknorpel des Anulus fibrosus zeigt Kollagene Fasern (vom Typ 1) in denen Chondrozyten liegen. Faserknorpel entspricht Bindegewebsknorpel und hat die Bau- und Struktureigenschaften sowohl von dichtem faserigen Bindegewebe als auch von hyalinem Knorpel. - Vorkommen: Disci intervertebrales, Schambeinfuge 37) Röhrenknochen, Lamellenknochen, Querschliff, Substantia compacta, Mensch - Die Grundsubstanz des Knochens besteht aus Osteoid und kollagenen Fasern (Zugfestigkeit). Ins Osteoid werden Kalksalze eingelagert (Druckfestigkeit). Die Ernährung erfolgt von zentralen Gefäßen in den Havers’schen Kanälen und durch die Osteozyten, die mit Plasmaausläufern miteinander verbunden sind. Volkmann’sche Kanäle durchbrechen die Lamellensysteme und verbinden das in den Havers’schen Kanälen gelegene Blutgefäßsystem mit dem des Periost. Havers’sche und Volkmann’sche Kanäle stehen miteinander in Verbindung, wobei die Gefäße mit lamellärer Begleitung die Havers’schen und die ohne die Volkmann’schen sind. Am Rand des Präparates, direkt neben dem Periost, liegen Generallamellen. Zwischen den Osteonen (Knochenröhrchen, kleinste Baueinheit des Knochens, bestehend aus Zentralkanal und umgebende Speziallamellen) liegen Reste von älteren, weitgehend abgebauten Knochenröhrchen, die Schaltlamellen. 40) Deckknochenbildung, Schädel frontal, Schwein, Pikrinsublimat, HE, 10 ìm - In der Übersicht sieht man: Großhirnhemisphären getrennt durch Falx cerebri, die Augenhöhlen mit den Linsen, Nasengänge und Nasenseptum, Mundhöhle, Zunge und Kehlkopf. In einem Ausschnitt aus der Schädelplatte, die am Rand zwischen Großhirnhemisphäre und Augenhöhle liegt, sieht man einen Bereich der desmalen Ossifikation. Zu erkennen sind das Mesenchym (zellreiches Bindegewebe), Blutgefäße (z.T. mit Erythrozyten) und Knochenbälkchen. Im Inneren dieser Trabekel haben sich Osteozyten eingemauert und am Rand ist ein Osteoblastensaum zu sehen. - Vorkommen: die desmale Ossifikation findet nur beim Föten statt. Desmale Ossifikation - Das embryonale Bindegewebe zeigt in Regionen mit perspektivischer desmaler Knochengewebsbildung charakteristische Veränderungen. - Mesenchymzellen rücken näher aneinander und bilden einen gut vaskularisierten Zellverband, dessen Zellen über ihre Fortsätze in Kontakt stehen und sowohl amorphe Grundsubstanz als auch kollagene Fasern ausscheiden. - Vorläuferzellen (funktionell veränderte Mesenchymzellen) werden vornehmlich in Nähe von Gefäßen angetroffen. Die von ihnen produzierte Grundsubstanz bildet eosinophile Trabekel. - Osteoblasten. Vorläuferzellen vergrößern sich, werden intensiver basophil, ordnen sich zu einer zusammenhängenden Schicht an der Oberfläche der Trabekel an und sind nun als Osteoblasten tätig. - Osteozyten. Osteoblasten sezernieren Osteoid in eine, später in alle Richtungen. Damit werden sie allseitig von Grundsubstanz umgeben und als Osteozyten bezeichnet. - Trabekel. Aus dem umliegenden Mesenchym bilden sich weitere Vorläuferzellen, lagern sich den Trabekeln (Knochenbälkchen) an, differenzieren zu Osteoblasten und sezernieren Osteoid. Dadurch werden die Knochenbälkchen immer größer. Die Osteoblasten stehen über Fortsätze mit den Fortsätzen der Osteozyten in Verbindung. - Geflechtknochen. Der auf diese Weise zunächst entstandene Geflechtknochen wird später im größten Teil des Skeletts in den höher organisierten Lamellenknochen überführt. 42) Ersatzknochenbildung, Epiphyse, Oberschenkel längs, Hund, 3 Tage alt, 10 ìm - In der Übersicht sieht man die Patella, den hyalinen Knorpel, die Knochensubstanz und die perichondrale Knochenmanschette, an der die Osteoblasten perlschnurartig aufgereiht sind. In einem Ausschnitt aus der Ossifikationszone (enchondrale Ossifikation) sind folgende Zonen zu erkennen: hyaliner Knorpel, Zone des Säulenknorpels (Proliferations- oder Wachstumszone), Zone des hypertrophierten Blasenknorpels, die Eröffnungszone (Resorptionszone) und den Bereich der Trabekel (primäre Knochenbälkchen) und der primären Markhöhle. Der gequollene (hypertrophierte) Blasenknorpel wird schließlich durch die Tätigkeit der Chondroklasten abgebaut (Resorptionszone). Die unterschiedlich geformten Bälkchen mit fleckigem Aussehen sind Reste der verkalkten Knorpelgrundsubstanz, an deren Oberfläche durch Osteoblasten junges Knochengewebe abgelagert wird. In der Markhöhle sind teilweise Blutgefäße vorhanden. Die perichondrale Ossifikation an der Knochenmanschette ist appositionelles und die enchondrale Ossifikation interstitielles Wachstum. Chondrale Ossifikation - Hyaliner Knorpel. Aus dem Mesenchym entwickelt sich zunächst hyaliner Knorpel, dessen Form etwa der des sich später daraus entwickelnden Knochens entspricht. Er ist von einem Perichondrium umgeben, welches an den zukünftigen Gelenkenden fehlt. - Vorläuferzellen. In der inneren zellreichen Schicht des Perichondriums (Stratum cellulare) entwickeln sich Vorläuferzellen, die sich zu Osteoblasten differenzieren und in Richtung auf den Knorpel Osteoid ausscheiden. Die Bildung der Vorläuferzellen, ihre Umwandlung zu Osteoblasten und die Produktion von Osteoid beginnen in der Mitte des Knorpelschaftes und schreiten zu den Enden fort. Durch allseitige Abgabe von Osteoid bilden sich die Osteoblasten zu Osteozyten um, die untereinander über Fortsätze in Verbindung stehen. - Knochenmanschetten entstehen, welche mit der Osteoidanlagerung immer dicker werden und in Richtung Epiphysen wachsen. Perichondrale Ossifikation. - Die Ossifikation im Bereich des Perichondriums wird als perichondrale Ossifikation bezeichnet und entspricht im Prinzip einer desmalen Ossifikation. Aus dem Perichondrium wird das Periost: Enchondrale Ossifikation - Innere Bereiche der Knorpelmatrix materialisieren. Die dort liegenden Chondrozyten hypertrophieren und liegen in vergrößerten Knorpelhöhlen. Es ist Blasenknorpel entstanden. Seine Ernährung ist nur über Diffusion im Knorpelgewebe von den Enden der Skelettstücke aus möglich, da die Knochenmanschette den Weg vom Periost her blockiert. Zelluntergänge bewirken Veränderungen der Knochenmanschette. - Osteoklasten aus dem Periost bauen Knochengrundsubstanz an umschriebenen Stellen der Knochenmanschette ab. Es entstehen zunächst Löcher, später Kanäle. Durch diese wachsen Blutgefäße und perivaskuläres Mesenchym in den veränderten Knorpel unter der Knochenmanschette ein. Die zentralen Bereiche des Knorpels werden abgebaut und es entsteht eine primäre Markhöhle. - Eröffnungszone. in Richtung auf die Enden des Skelettstücks, die Diaphysen, wird weiterer Knorpel abgebaut. Dabei werden die Knorpelhöhlen eröffnet, Eröffnungszone. - Osteoprogenitorzellen. Mit den Gefäßen einwandernde Osteoprogenitorzellen differenzieren sich zu Osteoblasten, die sich den verbleibenden Resten der mineralisierten Knorpelgrundsubstanz auflagern und einen Osteoidüberzug bilden, Verknöcherungszone. So entstehen im Inneren des Knorpels Knochenbälkchen. - Osteoklasten bauen die primitiven Knochenbälkchen wieder ab. Damit wird einerseits die Markhöhle vergrößert und andererseits die Ausbildung von definitivem Knochengewebe ermöglicht. - Primäre Verknöcherungszentren im Bereich der Diaphysen der langen Röhrenknochen treten etwa im 3. Pränatalmonat auf. Später, z.T. postnatal, erscheinen auch im Bereich der Epiphysen Ossifikationszentren, Knochenkerne, die morphologisch denen des diaphysären Bereichs entsprechen. Aus dem Periost sprossen Gefäße mit perivalskulärem Gewebe ein. - Wachstumsfugen. Zwischen den epiphysären Knochenkernen und den Diaphysen verbleiben knorpelige Wachstumsfugen. Diese Epiphysenscheiben (Cartilago epiphyseos) stellen Reservebereiche dar (Wachstumszone), deren Zellen in Richtung der diaphysären und epiphysären Ossifikationszentren proliferieren – Proliferationszone und sich zu Säulen anordnen – Säulenknorpel. - Die enchondrale Ossifikation erfolgt bis zur endgültigen Skelettreife. Damit ist die Knorpelscheibe aufgebraucht und aus der Epiphysenfuge wird eine Sutura ossea. Danach können sich enchondral Ossifikationsprozesse nur noch im knorpeligen Kallus bei der Heilung von Frakturen der Knochen vollziehen. 42 b) Narbenverknöcherung mit Osteoklasten, Mensch, Goldner, 7 ìm - Am Rissrand zwischen Knochen (mit Osteozyten, Lamellen und Blutgefäßen) und kollagenem Bindegewebe sind große, mehrkernige Osteoklasten in Howship-Lakunen zu sehen. 42 a) Fingermittelgelenk längs, F, Azan n. Specht, 10 ìm - Sichtbar sind die beiden Epiphysen der beteiligten Knochen, der Lamellenknochen, die Markhöhle z.T. mit Fett, die hyaline Gelenkknorpelzone und der Gelenkspalt. Die hyaline Knorpelzone besteht aus einem verkalkten Bereich, der in Richtung des Knochens liegt und einem unverkalkten, der in Richtung des Gelenkspaltes liegt. Normalerweise sind die beiden Schichten nicht getrennt, hier sieht man jedoch eine beim Herstellen entstandene TideMark (rote Linie) dazwischen. Zum Gelenkspalt hin sind die Knorpelzellen abgeflacht. Im Gelenkspalt, der normalerweise hauchdünn ist (hier künstlich erweitert) können sich sog. Meniscuide Falten bilden, die der Oberflächenvergrößerung und dem Ausgleich von Inkongruenzen dienen. Der Gelenkspalt enthält Synovialflüssigkeit, die zum einen Gelenkschmiere ist, zum anderen aber auch den Knorpel durch Diffusion ernährt. Produziert wird diese Flüssigkeit von dem Stratum synoviale. Das Stratum synoviale ist ein Teil des Periost. Das Periost besteht aus zwei Schichten. Dem eng am Knochen anliegenden Stratum cellulare und dem darüberliegenden Stratum fibrosum. Im Bereich des Gelenkspaltes, über den sich das Periost zieht nennt man das Stratum cellulare Stratum synoviale. Es enthält Synovialzellen. Muskelgewebe 45) glatte Muskulatur, Vas deferens (Samenleiter) quer, Mensch, Azan n. Specht, 10 ìm - Zweireihiges Zylinderepithel innen, breite Muskelschicht in der Mitte und die Adventitia, mit Fett, Gefäßen und Nerven, außen. Die Muskelschicht besteht aus einem inneren QS, einem mittleren LS und einem äußeren QS. Der mittlere LS zeigt spindelförmige Zellen eingepackt in kollagenem Bindegewebe. Der Kern liegt zentral und ist ebenfalls spindelförmig, es sei denn bei Kontraktion, dann ist er korkenzieherförmig. Im QS sieht man Zusammenlagerungen von Zellen und je nach Schnitthöhe die Kerne. Umgeben sind die Muskelzellen vom (hier blaugefärbten) Endomysium und durch gap junctions (Nexus) miteinander verbunden - Vorkommen: Gefäßwandungen, Darmwand, Harnblase, Ureter, Uterus, Gallenblase, Haut (Haarbalgmuskeln), Luftwege, Endokard, innere Augenmuskeln. -> immer in der Nähe eines Lumens 36) quergestreifte Skelettmuskulatur, Zwischenwirbelscheibe, HE - rechts und links vom Discus intervertebralis gut sichtbare quergestreifte Skelettmuskulatur (längs) mit A- und I-Streifen, die für die Querstreifung verantwortlich sind. Die A-Streifen sind hier dunkel gefärbt, es kommt Aktin und Myosin vor und die I-Streifen sind heller, es kommt nur Aktin vor. Es sind keine Zellgrenzen erkennbar. Die Zellen liegen in einem Syncytium, d.h. in einem mehrkernigen Zellverband, der durch Verschmelzung von Einzelzellen entstanden ist, vor. Die Zellkerne liegen randständig (wenn nicht, so liegt es an der Aufsicht). Geg. sieht man blaugefärbtes Endomysium. - Vorkommen: ges. Skelettmuskulatur, Zunge, Schlund bis zum oberen Drittel des Oesophagus, äußerer Sphincter ani. 48) quergestreifte Augenmuskulatur quer - man sieht einen QS durch die quergestreifte Muskulatur des Auges. Fasern mit primär und sekundär Bündeln, die durch Bindegewebshüllen gebildet werden. Die Primär-Bündel werden vom Perimysium internum und die Sekundär-Bündel vom Perimysium externum umgeben. Zwischen den einzelnen Muskelfasern ist Endomysium mit kollagenem Bindegewebe. Gelegentlich ist eine Fibrillenfelderung, die Cohnheim Felderung, zu beobachten, die aber nur durch die Fixierung entstanden ist. Randständig der Muskelfasern sind Zellkerne zu sehen, nicht zu verwechseln mit den Zellen des Bindegewebes. Das Epimysium umgibt die Sekundär-Bündel und enthält Nerven und Blutgefäße. EM 2) Herzmuskulatur längs, Ratte, 10.000 - sichtbar sind: Z-, I-, A-, H-, M- Streifen, T-Tubuli im Bereich des Z-Streifens. Des weiteren sind Zellgrenzen, Zellkern und zahlreiche Mitochondrien in dessen Nähe zu erkennen. Unten rechts sieht man einen Glanzstreifen, der die Kardiomyozyten mechanisch fest miteinander verbindet. Die starke Verzahnung der Sarkolemmata der beteiligten Myozyten wird sichtbar. Eingelagerte Kittsubstanz und die Anheftung von Zytofilamenten an der Innenseite des Sarkolemms charakterisieren die gap junctions und Desmosomen-ähnliche Strukturen. EM 3) Skelettmuskulatur, T-Tubulus und Zisterne des SR, Ratte - zu sehen: Z-, I-, A-, H-, M- Streifen, T-Tubuli im Bereich des A-I Übergangs (je zwei pro Sarkomer), Sarkoplasma mit Glykogengranula und glattem SR, Mitochondrien und eine Triade aus den Endzisternen des L-Systems und einem flachgeschnittenen T-Tubulus 49) Herzmuskel längs, Ratte, EH, 10 ìm - in der Übersicht: großes Lumen gehört zum linken Ventrikel, das kleine Lumen zum rechten Ventrikel. Dazwischen liegt das Septum interventrikularis. Innen liegt ein dünnes Endothel Myokard und ganz außen ein Epikard. Im Ausschnitt sieht man das Herzmuskelgewebe. Es wirkt wie ein funktionelles Syncytium, besteht jedoch aus einzelnen ein- oder zweikernigen Zellen, die verzweigt sind. Das ist die Voraussetzung für eine netzartige Anordnung der Myokardiozyten, die durch Glanzstreifen (dunkel, hier kaum oder gar nicht zu sehen) mechanisch fest durch Desmosomen und gap junctions miteinander verbunden sind. Die Zellkerne sind mittelständig und liegen in einem perinukleären, Fibrillenfreien Hof. Das weiteren sieht man die A- und I- Bande und geg. den Z-Streifen. Zwischen den Zellen liegt kollagenes Bindegewebe mit Fibrocyten. 50) Herzmuskel quer, Ratte, Hämatoxilin, 10ìm - Wieder sieht man die mittelständigen Zellkerne im Fibrillenfreien Hof. Zwischen den einzelnen Myokardiocyten liegt kollagenes Bindegewebe mit Fibrozyten und zahlreichen Kapillaren. Herzmuskelgewebe ist sehr gut vaskularisiert (6-8 Kapillaren pro Zelle). Der breitere weiße Raum zwischen den Zellen ist beim herstellen künstlich entstanden. Nervengewebe 51) Isolierte Ganglienzelle, Rückenmark, Rind, Ausstrich, verd. Chroms., Karmin - man sieht große verzweigte Nervenzellen (multipolare Nervenzellen), umgeben von kleinen Zellen des Rückenmarks, von denen meist nur der Kern zu erkennen ist, die aber nicht zu den Nervenzellen gehören. In den Zellen liegt ein großer runder, etwas dunkler gefärbter Zellkern. Die Dendriten sind reich verzweigt; Das Axon ist nicht leicht von ihnen zu unterscheiden. Es ist in der Regel dünner als die Dendriten und besitzt einen Ursprungskegel. Eine richtige Interzellularsubstanz gibt es nicht. Sie ist hier nur die Summe aller zerquetschten Zellbestandteile (zelluläres Material). Dendrit = input-System, Axon = output-System 56) Ganglion spinale quer, Rhesus, Susa, Masson, 6ìm - Ganglien, die eine Anhäufung von Somata vieler Nervenzellen darstellen, sin von einer dichten Bindegewebskapsel umgeben. Im Präparat sieht man quergeschnittene Perikarya von pseudounipolaren Zellen. In der Übersicht sieht man eine große hintere Wurzel und eine kleinere vordere Wurzel die aus dem Rückenmark entspringen und sich zum Spinalnerv vereinigen. Das Spinalganglion ist eingebaut in die Hinterwurzel (spindelförmige Verdichtung), die sowohl Nervenfasern, als auch Perikaryon enthält. Die Vorderwurzel enthält nur Nervenfasern. Das Gewebe, was den Spinalnerv umzieht ist das Perineurium (Kranz spezieller Gliazellen, blaugefärbtes Gewebe mit Gefäßanschnitten), das wiederum vom Epineurium umgeben ist (hier nur als Fussel zu erkennen). Zwischen den einzelnen Neuronen befinden sich andere Gliazellen und Blutgefäße. Vorderwurzel: man sieht quergeschnittene Nervenfasern mit Myelinscheiden (rot-braun) im Endoneuralraum. In den Myelinscheiden liegt das Axon. Die hellen Spalten sind Fixationsartefakte. Die Vorderwurzel ist eine Einbahnstraße aus dem Rückenmark, d.h. die Nervenfasern verlaufen nur in eine Richtung, efferente Nervenfasern des sympathischen und parasympathischen Systems Diese Nerven sind Motoneuronen. Hinterwurzel (afferente Nervenfasern): der blaue Strang ist das Perineurium des Spinalganges. Innen drin liegt das Endoneurium, das kleine Blutgefäße Kapillaren enthält. Die großen rot-braunen Flecken sind die Zellleiber von Nervenzellen. Man sieht die einzelnen Zellen mit Perikaryon und dem Zellkern mit Nucleolus. Um die Nervenzellen herum liegt ein Kranz von Zellkernen, die zur Glia gehören und als Satelittenzellen bezeichnet werden. Hier liegen neben den pseudounipolaren Nervenzellen auch noch Nervenfasern. 55) Spinalnerv quer, Rhesus, F, Azan n. Heidenhain, 5 ìm - Spinalnerv: besteht aus zwei großen Bündeln, den Faszikeln (hier nur einer). In jedem Faszikel kann man einen Querstrang erkennen, der das Faszikel teilt (hier nicht, nur ein ungeteilter Faszikel -> monofaszikulärer Nerv). Um alle Strukturen herum liegt das Epineurium (hier zerfranst) mit straffem kollagenem Bindegewebe, daß die typisch großen Gefäße (Vene und Arterie) und die Faszikel bündelt. Die Faszikel selber werden vom Perineurium externum (blauer Streifen) begrenzt. Der Zwischensteg, der ein Faszikel teilt ist das Perineurium internum (hier nicht zu sehen). Im Inneren der Faszikel befindet sich der Endoneuralraum. Hier sieht man myelinisierte Nervenfasern (Ringe mit einem dunklen Punkt in der Mitte, der ein Axon darstellt) und dazwischen endoneurales Bindegewebe. Nicht myelinisierte Fasern sind auch vorhanden, hier aber nicht zu sehen. Vom Perineurium ziehen Bindegewebsfasern in das Innere, wodurch eine Septierung zustande kommt. Dieses Endoneurium genannte Bindegewebe ist reich an retikulären Fäserchen, die schließlich die einzelnen Nervenfasern umhüllen und zusammen mit der Basalmembran der Schwann’schen Zelle die Endoneuralscheide bilden. Im Endoneurium befinden sich endoneurale Blutgefäße. EM 4) Peripherer Nerv quer, Kniegelenkskapsel der Katze, Neiss, 5.000 - zu sehen ist ein Nerv, der vom Epineurium (grau) umgeben ist. Im Inneren: - markhaltige Nervenfaser (dicke schwarze Myelinscheide) mit Axoplasma in Schwann-Zelle mit großem Zellkern und Mitochondrium von Basallamina umgeben. Der Myelinscheide liegt innen das Axolemm an - Schwann-Zelle mit mehreren marklosen Nervenfasern zusammengepackt in Remak-Bündel umgeben von einer Lamina - Fibrocyt mit großem Zellkern und Golgi-Apparat -> Synthese von Kollagen (Typ 3), das das Endoneurium bildet (querangeschnittene Kollagenfasern als schwarze Pünktchen). Er hat keine Basallamina, was ihn von der SchwannZelle unterscheidet - Die Nervenfaser ist vom Perineurium umgeben. Es bildet die Blut-NervSchranke und trennt die Nervenfaser vom umliegenden Gewebe. Eine intakte Blut-Nerv-Schranke ist die Voraussetzung für die Ausbildung von Myelinscheiden. - Außerhalb des Nerves sind weitere Kollagenfasern (Typ I) zu sehen, die das Epineurium bilden Gefäße 61 Arterie und Vene quer, macaca mulatta, Susa, HE, 10ìm - Es handelt sich um eine Arterie vom muskulären Typ. Dazu sieht man noch Venen, markreiche Nervenfasern, quergestreifte Skelettmuskulatur - Wandaufbau: Lumen (teilweise mit Erythrocyten gefüllt). Nach außen gehend kommt die Tunica intima, die hauptsächlich der Regulierung des Stoffaustausches dient. Sie besteht aus Endothelzellen mit deutlich sichtbaren Kernen, die als platte Zellen das Gefäßlumen begrenzen, und aus einer dünnen Membran feiner Bindegewebsfäserchen. (In Arterien kommen elastische Netze hinzu). In den Arterien tritt eine gefensterte elastische Membran, Membrana elastica interna (helle Schicht) hinzu. Geg. ist ein Stratum subendotheliale zu sehen mit feinem lockerem Bindegewebe, das gelegentlich glatte Muskelzellen enthalten kann. Die Endothelzellen aller Blutgefäße sind durch Zonula occludens, tight junctions miteinander verbunden. Dann folgt die Tunica media. Sie steht vorwiegend im Dienst der Gefäßmotorik und führt in wechselnder Zusammensetzung glatte Muskelzellen und Netze aus Elastin . Es kommen ebenfalls Kollagen und Proteoglykane vor. Als nächste Schicht kommt die Tunica adventitia, die das Gefäß mit der Umgebung verbindet und längs verlaufende Zellen und scherenförmige Fasergitter besitzt. Sie führt Gefäßnerven. Bei Arterien ist an der Grenze zur Media eine (schwache) elastische Membran, Membrana elastica externa, ausgebildet. Das Kollagen der Adventitia ist vom Typ 1 und das der Media vom Typ 1 und 3. In der Vene ist eine klassische Dreiteilung vorhanden. Im Lumen können Venenklappen (taschenförmige Intimafalten) zu sehen sein, die aus Endothel und elastischen Fasern bestehen. Die Media ist relativ schmal und enthält nur wenige glatte Muskelzellen, aber viel Bindegewebe mit kollagenen und elastischen Fasern. Die Adventitia ist gut entwickelt und kollagenfaserreich. 61a) Arterie und Vene quer, macaca mulatta, Susa, EH(W), Resorcin-Färbg. van Gieson, 10ìm - siehe 61 - durch spezielle Elastica-Färbung wird der Anteil der elastischen Fasern in den einzelnen Wandschichten sichtbar. Vorkommen v. a. in der Adventitia und in der Membrana elastica interna. 63) Aorta, M, F, links Azan, rechts Elastica-Färbung, 10 ìm - Arterie vom elastischen Typ. Die zerfledderte Seite ist die Außenseite, die Tunica adventitia, die im Präparat teils abgerissen ist. Sie besteht vorwiegend aus Kollagen. Nach innen hin folgt nun eine deutlich aufgelockerte Struktur, die Media. Hier sieht man glatte Muskelzellen und Fibroblasten (kaum zu unterscheiden), als Kerne in den überwiegend elastischen Lamellen, die durch Kollagen vernetzt sind. Elastica interna und externa sind unscharf und nicht durchgehend. Zum Lumen hin liegt die Intima, die ein breites Stratum subendotheliale (blau) erkennen läßt. Es ist subendotheliales Bindegewebe (Hier beginnt z.B. die Arteriosklerose). Das Endothel selber ist fast nicht mehr sichtbar, da es größtenteils abgerissen ist. Da die Wände der herznahen Arterien sehr dick sind, reicht die Ernährung durch Diffusion aus dem vorbeifließenden Blut nicht aus. Es bilden sich sog. Vasa vasorum, die etwa die Hälfte der Wand aus der Adventitia versorgen. Sie sind als kleine Gefäße, geg. mit Erythrocyten zu sehen. - Gleiche Wandbauten findet man auch am Beginn der Iliaca ext. und int., der subclavia und den Carotis communis. Alle herznahen Gefäße sind vom elastischen Typ -> Windkesselfunktion. 62) Vena jugularis, M, links HE, rechts Elastica-Färbung - man sieht eine sehr große Vene, die,da sie nicht gefüllt ist zusammengeklappt ist. Sie hat ein großes Lumen, jedoch im Vergleich zu Arterien eine dünne Wand. Im Prinzip ist der Wandbau der gleiche wie bei den Arterien. Allerdings sind hier die verschiedenen Schichten nicht so klar abzugrenzen. Am Rand zum Lumen sieht man die ein oder andere Endothelzelle. Darunter beginnt die Media aus vorwiegend elastischem und kollagenem Material. Runde Anschnitte sind Querschnitte durch glatte Muskelzellen, die hier wie in allen großen Venen (z.B. Vv. cavae sup. und inf., jugularis int. und Vv. communis ext. und int. des Beins) nicht cirkulär sondern längs angeordnet sind (Streckung des Halses). Es sind keine Venenklappen vorhanden. In der Adventitia sind geg. Arteriolen (Vasa privata = Vasa vasorum) zu erkennen. Blut 59a) Blutausstrich, M, May-Grünwald Blut - ist ein flüssiges Gewebe und nur deshalb flüssig, weil die Blutzellen keine Zell-Zell-Verbindungen eingehen -> sie schwimmen im Blutplasma - Blutbestandteile: 55 % Plasma: 90 % Wasser, 7-8% Eiweiße, sowie Globuline und Fibrinogen - Verhältnis Plasma : Blut ist der Hämatokrit, normalerweise ca. 45 % Zellen Blutzellen 1. Erythrocyten (? 5 mio/mm3, ? 4,5 mio/mm3), 43 %, Ø 7,5 ìm - rote Blutkörperchen - Torus-Form (bikonkav), im Präp. erscheint die Mitte heller, da sie weniger Hämoglobin enthält - reife Erythrocyten haben keinen Zellkern (Thrombocyten auch nicht), keine DNA, keine Mitochondrien -> keine eigene Reparatur -> Lebensdauer ca. 120 Tage - azidophil (-> bestehen zu 90 % aus Hämoglobin) 2. Thrombocyten (150.000 – 300.000 /mm3) Ø 1- 5 ìm - Blutplättchen - kein Zellekern, scheibenförmige Zellfragmente, die als Abschnürungen großer vielkerniger Megakaryocyten des Knochenmarks entstehen - dienen der Blutgerinnung bei Gefäßverletzungen - Fliegendreck im Mikroskop 3. Leukocyten ( ? 5000 – 1100 /mm3, ? 4000 – 1000 /mm3) - weiße Blutkörperchen - dienen der Abwehr 1. Granulocyten: Ø 8 – 15 ìm a) neutrophile (segmentkernige) 61 – 71 % (40 – 78 %) stabkernige 2 – 3 % b) eosinophile 2 – 4 % (5 %) stabkernige super selten c) basophile 0 – 1% (0,5 %) stabkernige super selten - amöboid beweglich, phagozytoseaktiv - zu a) neutrophile Granulocyten - mononucleär, aber Kern segmentiert und durch winzige Brückenbindungen verbunden - alte Zellen - als Fresszellen, Phagozyten, Vertreter des unspezifischen Abwehrsystems, fressen in Körper eingedrungene kleine Partikel - viele schwach gefärbte Granula - neutrophile stabkernige Granulocyten - s-förmig gewundener und zusammenhängender Kern - junge Zellen - siehe oben - zu b) eosinophile Granulocyten - lassen sich sehr gut mit Hämatoxylin Eosin färben, - eosinophil ist Synonym für azidophil - große rote Granula - gleichfalls Phagozytose, Abbau von Produkten aus spezifischem Abwehrsystem (Antigen- Antikörper- Komplexen) - inaktivieren Histamin -> Antagonisten zur Mastzelle des Bindegewebes, vermehrt bei Allergien und Parasitenbefall - zu c) basophile Granulocyten - lassen sich sehr gut mit basischen Farbstoffen, wie Methylenblau, Toluidinblau oder Azur (I, II, III) färben - basophile Zellen sind seltener, die Granula sind sehr stark gefärbt -> Zellkern überdeckt -> nicht sichtbar - bilden gerinnungshemmendes Heparin, setzen vasoaktives Histamin frei - zählen nicht zu den Phagozyten 2. Monocyten 4 – 8 % (1 – 5 %), Ø 15- 30 ìm - amöboid beweglich - gehören zum MPS (Mononucleäres Phagocyten System), syn. RES - sind die größten Makrophagen (große Fresser) des Menschen - rel. groß, Kern geformt wie Vanille-Kipferl, exzentrisch gelegen - rel. viel Zytoplasma - Je nach ihrer Umgebung differenzieren sie zu verschiedenen Typen von Makrophagen, ortständige Monozyten = Histiocyten - nicht verwechseln mit neutrophilen Granulocyten (die haben mehr Granula, Kerne segmentiert oder gebogen) 3. Lymphocyten 20 – 35 % ( 20 – 50 %) - rel. häufig - sehr klein Ø 6- 8 ìm - kräftig gefärbter Zellkern (sehr Chromatin reich) der eher rund ist - sehr schmaler Zytoplasmasaum um Kern - geringe amöboide Beweglichkeit, keine Phagozytose - differenzieren sich in T- und B- Lymphozyten 59b) Knochenmarksausstrich, M, Wright - das rote Knochenmark ist die Bildungsstätte der Blutzellen, daher befinden sich im Ausstrich außer den oben beschriebenen gereiften Blutzellen viele Vorstufen. alle Blutzellen entwickeln sich aus der gleichen undifferenzierten (pluripotenten) Stammzelle, dem Hämozytoblasten. Alle Blutzellen werden im Knochenmark gebildet. ¾ des Knochenmarks bestehen aus der weißen Reihe, die die weißen Blutkörperchen herstellt, ¼ besteht aus der roten Reihe, die die roten Blutkörperchen herstellt. Wir müssen für die Testate „nur„ die rote und die weiße Reihe können, also die Entstehung der Erythrozyten und der Granulozyten. Da sich die Zellen kontinuierlich entwickeln, ist eine exakte Zuordnung zu einem der folgenden Stadien nicht immer möglich. Erythropoese (rote Reihe): - alle Zellen die daran teilnehmen haben einen zentralständigen Kern und sind relativ rund. Sie haben ein basophiles Zytoplasma (un- oder schwach granuliert) -> dunkel blau - Hämazytoblast Proerythroblast Erythroblast (Makroblasten) Normoblast (eosinophiler Normoblast) (Retikulocyt) Erythrocyt 1) Proerythroblast: - Durchmesser ca. 20- 25 μm (größte Zelle der roten Reihe) - intensiv basophiles Zytoplasma - roter runder, zentralgelegener Kern 2) Erythroblast (= Makroblast): - Durchmesser 15- 20 μm - Zytoplasma nicht mehr so basophil - zentraler runder Kern, heller perinukleärer Hof - liegen oft in Gruppen um eine Retikulumzelle (= Ammenzelle), die an die Erythroblasten gespeichertes Ferritin abgibt, das diese phagozitieren und zum Hämoglobinaufbau verwenden 3) Normoblast: - Durchmesser ca. 8- 10 μm - hämoglobinreiches Zytoplasma -> azidophil - Kern wird pyknotisch und nun ausgestoßen 4) Retikulozyt: - unreife Erythrozyten, machen ca. 1 % der roten Blutzellen im zirkulierenden Blut aus - Autophagie und Ausschleusung von verbliebenen Zellorganellen und Kernresten 5) Erythrozyt: - Durchmesser ca. 7,5 μm - bikonkave Scheibe -> Oberflächenvergrößerung - helles Zentrum, dunkler Rand Granulopoese (weiße Reihe): - Zellen sind nicht rund, der Kern liegt exzentrisch und ist halbkreis- oder nierenförmig - Hämazytoblast Myeloblast Promyelozyt Myelozyt Metamyelozyt Granulozyt 1) Myeloblast: - Durchmesser ca. 15- 20 μm - großer runder exzentrisch gelegener Kern - Zytoplasma ungranuliert, basophil 2) Promyelozyt: - Durchmesser ca. 25- 30 μm (größte Zelle der weißen Reihe) - großer bohnenförmiger exzentrischer Kern mit Vakuolen - unspezifisch granuliertes basophiles Zytoplasma 3) Myelozyt: - Durchmesser ca. 15- 20 μm - ovaler exzentrisch gelegener Kern mit deutlicher Aufhellung in der Kernbucht - Zytoplasma verliert seine Basophilie. Es treten spezifische neutrophile, basophile oder eosinophile Granula auf. 4) Metamyelozyt: - Durchmesser ca. 15 μm - länglicher Kern mit tiefer Einbuchtung 5) Granulozyt: - stabkerniger - segmentkerniger - übersegmentierter Hier soll auch ein Megkaryozyt zu sehen sein. Das ist eine Riesenzelle mit mehreren Kernen, die einen Durchmesser von ca. 150- 300 μm hat. Lymphatisches System 64a) Lymphknoten, Macaca mulatta, Susa, HE, 8 μm - in der Übersicht sieht man einen runden oder nierenförmigen Lymphknoten, umgeben von einer Kapsel aus koll. Fasern mit elast. Netzen. Bei nierenförmigen Lymphknoten liegt an der eingezogenen Seite das Hilum (Gefäßstiel mit Arterien, Venen, Lymphgefäßen, Nerven) - bestehen aus lymphatischem Gewebe und liegen immer im Verlauf von Lymphgefäßen -> haben zuführende Gefäße (Vasa afferentia, an der konvexen Seite) und abführende Gefäße (Vasa efferentia (klappenhaltig), am Hilum) - Von der Organkapsel gehen Bindegewebsbalken (Trabekel) ins Organinnere und unterteilen das Parenchym unvollständig. Die Matrix besteht aus einem Netzwerk aus Fibroblasten, die von ret. Fasern umsponnen werden und mit dem Bindegewebe der Trabekel in Verbindung stehen. Eingelagert sind freie Zellen -> charakteristische Gliederung des Lymphknotens in: Rinde und Mark, dazwischen befindet sich eine parakortikale Zone. - Rinde: besteht aus dem unmittelbar unter der Kapsel gelegenen Randsinus (helle, dünne Linie), den Intermediärsinus, einem Netzwerk aus Fibroblasten mit darin enthaltenen B- und vereinzelten T-Lymphozyten sowie Primär- oder Sekundärfollikel (Rindenknötchen), die aus einem dunklen Lymphozytenwall mit zentralen Aufhellungen, dem Reaktion- oder Keimzentrum bestehen, überwiegend von B-Lymphozyten besiedelt - parakortikale Zone: befindet sich in den das Mark begrenzenden Rindenteilen und ist gekennzeichnet durch das Vorkommen von hochendothelialen postkapillaren Venolen und durch Anhäufung von T-Lymphozyten als thymusabhängig. Rezirkulierende T- und B-Lymphozyten verlassen hier die Blutbahn durch die hochendothelialen Venolen, um in den Lymphknoten einzuwandern - Mark: nimmt das Organinnere und das Hilum ein, besteht aus einem engen Maschenwerk von Marksinus und dichten Marksträngen aus Fibroblasten, Plasmazellen und Makrophagen. Die Markstränge stehen mit der lymphozytenreichen Rinde in Verbindung - Lymphsinus: Strombahnen für die Lymphe im Lymphknoten. Durch sie fließt die Lymphe von der konvexen Seite des Lymphknotens, der sie von klappenhaltigen Vasa afferentia zugeleitet wird, zu den am Hilum befindlichen ableitenden Vasa efferentia. Sie werden begrenzt von Fibroblasten (Uferzellen), zwischen denen Makrophagen bzw. deren Fortsätze liegen. Sie werden von einem lockeren Schwammwerk aus Fibroblasten durchzogen (lockeres lymphatisches Gewebe). Das Lumen enthält rezirkulierende B- und T-Lymphozyten, die den Lymphknoten mit der efferenten Lymphe verlassen sowie freie Makrophagen. Zu unterscheiden sind: 1. Randsinus: liegt zwischen Organkapsel und Rindensubstanz 2. Intermediärsinus: verlaufen radiär durch die Rindensubstanz 3. Marksinus: liegen zwischen den Marksträngen und bilden ein vielfach untereinander verbundenes Kavernensystem 4. Terminalsinus: sammelt die Lymphe bevor sie in das Vas efferens gelangt 66b) Thymus, Kalb, Susa, HE, 8 μm - gehört zu den zentralen Lymphorganen und liegt im oberen Mediastinum etwas oberhalb der großen Herzgefäße. Ihm fehlen Lymphfollikel und afferente Lymphgefäße, efferente sind vorhanden. Er ist unterteilt in Rinde und Mark. Sowohl das Mark als auch die Rinde stehen kontinuierlich miteinander in Verbindung -> räumlich gesehen ist der Thymus strauchartig aufgebaut. Er besteht aus verzweigten Epithelzellen, zwischen denen in der Rinde dichter, im Mark lockerer angeordnete T-Lymphozyten (Thymozyten) liegen, charakteristisch für das Mark sind die Hassall-Körperchen, die aus zwei oder mehr abgeflachten, konzentrisch angeordneten Epithelzellen, die deutliche Zeichen einer Degeneration aufweisen, bestehen, Durchmesser von 30-150 μm - Organkapsel: besteht aus dichtem kollagenen Bindegewebe, das sich in kurze Bindegewebesepten fortsetzt. Dadurch entstehen unvollkommene Läppchen (pseudolobulär) mit einem Durchmesser von ca. 0,5-2 mm. Jedes Läppchen läßt eine lymphozytenreiche Rinde und ein lymphozytenärmeres Mark erkennen. - Rinde: enthält v.a. kleine Lymphozyten, die eine zusammenhängende Schicht, die von einem Läppchen zum anderen zieht bilden. Hier werden Lymphozyten neu gebildet. Plasmazellen kommen in der Regel im Thymus nicht vor. Die Epithelzellen fallen durch lange Fortsätze auf, mit denen sie Gruppen von Lymphozyten einhüllen. Das Rindenparenchym des Thymus ist weitgehend von den Gefäßen getrennt. Der perivaskuläre Spalt zwischen den Kapillaren und den Epithelzellen enthält eine Basalmembran und Makrophagen. Hier besteht eine Blut-Thymus-Schranke, durch die antigenes Material nur schwierig hindurchdringen, und mit den sich entwickelnden oder geprägten T-Lymphozyten in Kontakt kommen kann - Mark: es besteht keine solche Schranke, da die Umhüllung der Gefäße durch epitheliale Retikulumzellen nur unvollständig ist. Lymphoblasten, Lymphozyten und Epithelzellen herrschen hier vor. Hier liegen auch die Hassall-Körperchen, deren Funktion noch immer unbekannt ist - Besonderheiten des Thymus: - Grundgerüst ist nicht ret. Bindegewebe, sondern en Netzwerk aus entodermalen Epithelzellen -> lymphoepitheliales Organ - liegt fern von Eintrittspforten von Antigenen in den Körper - keine Antigenabwehr, keine Antikörperbildung - Lymphozytenbildung nicht an Lymphfollikel mit Reaktionszentren gebunden, da diese nicht vorkommen - 90 % der (Thymus-) Lymphozyten gehen in der Rinde wieder zugrunde - Pubertätsinvolution; danach jedoch genügend Reserveparenchym - Hassall-Körperchen 66c) Thymus, M, weibl. 25 Jahre, F, HE, 8 μm - während und nach der Pubertät verfällt der Thymus der Altersinvolution: - Rückbildung nach der Pubertät, die in der Rinde beginnt, welche schrittweise dünner wird und stärker betroffen ist als das Mark. Die Läppchengliederung geht verloren. Verminderung der Lymphozyten und Einlagerung von univakuolärem Fettgewebe ins ret. Bindegewebe. Das rückgebildete Organ wird als Thymusrestkörper bezeichnet, der hauptsächlich aus veränderten Marksträngen besteht. Außerdem verbleiben die widerstandsfähigen HassallKörperchen, die vermehrt und rel. groß sind - siehe 66b 65) Milz, M, F, HE, 8 μm - Die Milz ist die Wiege der Lymphozyten und das Grab der Erythrozyten - Kapsel aus dichtem koll. Bindegewebe umgeben von elast. Fasern. Trabekel aus der Kapsel untergliedern das Parenchym der Milz, die Milzpulpa, unvollständig. An der medianen Oberfläche der Milz befindet sich das Milzhilum, wo die meisten Trabekel verankert sind, die gleichzeitig Leitbahnen für die am Hilum eintretenden Nerven und Arterien, sowie die austretenden Venen und Lymphgefäße sind. Die Milzpulpa enthält keine Lymphgefäße, diese entstehen erst in den Trabekeln. Kapsel und Trabekel enthalten einige glatte Muskelzellen, die beim Menschen jedoch rar sind -> Stoffwechselmilz, hier sind in der Milzkapsel Myofibroblasten, d.h. Fibroblasten mit der Fähigkeit sich zu kontrahieren. Sie ist nur sympathisch nicht parasymphatisch innerviert, die Symphatikusfasern verlaufen mit den Gefäßen und lassen die Kapsel und die avaskulären Teile der Trabekel frei von Nervenfasern -> ein - - - - - Symphatikusreiz kann keine Kontraktion der Milz auslösen, sondern nur die Durchblutung der arteriellen Gefäße steuern Milzpulpa: Grundgewebe besteht aus Fibroblasten, ret. Fasern mit stützender Funktion und verschiedene Populationen von Makrophagen. Die Zellen stehen untereinander in Verbindung und bilden eine lockeres Maschenwerk weiße Pulpa: mit bloßem Auge erkennbare weißliche Knötchen (Milzknötchen, Malpighi-Körperchen) sind Lymphfollikel (im Präparat dunkle Knötchen). Weitere Anteile der weißen Pulpa sind periarterioläre lymphatische Scheiden (PALS) rote Pulpa: das blutreiche Gewebe zwischen den Milzknötchen, sie überwiegt beim Gesunden gegenüber der weißen. Hier sind sog. Milzstränge zu erkennen, die ein dreidimensionales System, das die ganze Milz durchzieht bilden. Zwischen den Strängen befinden sich postkapilläre Sinus Gefäßverlauf: noch außerhalb der Milz teilt sich die Milzarterie (A. lienalis) in durchschnittlich zwei Hauptäste, aus denen Segmentarterien (5-10) hervorgehen, die Endarterien sind -> segmentale Gliederung der Milz. Jede Segmentarterie verläuft innerhalb der Milz in einem Bindegewebstrabekel -> Balkenarterie oder Trabekelarterie (A. trabecularis), diese verzweigen sich weiter und verlassen schließlich die Trabekel, sie gelangen ins Parenchym (TRegion), wo sie sofort von einer Lymphozytenscheide umgeben werden und sich damit in der weißen Milzpulpa befinden (Pulpaarterien). Dann verlaufen sie durch den Randwall der Milzknötchen = B-Region, hier heißen sie Zentralarterien (A. centralis). Von den Zentralarterien gehen zahlreich Äste ab, die im äußeren Bereich der weißen Pulpa, der Marginalzone, durch weite Kapillaren, sog. Sinus (Marginalsinus) miteinander in Verbindung stehen. Bevor die Zentralarteriolen die weiße Pulpa verlassen, teilen sie sich z.T. in viele kleine Ästchen, die Pinselarteriolen (Arteriolae penicillares) auf (ca. 50 aus einer Zentralarterie). Wo die Pinselarteriolen in Kapillaren übergehen, weisen diese Kapillaren eine dichte, meist einschichtige zylindrische Scheide aus Makrophagen auf (Schweigger-Seidel-Hülse) -> Hülsenkapillaren, an denen eine Basalmembran stellenweise fehlen kann, ein Endothel jedoch immer vorhanden ist. Ihnen folgen einfache arterielle (End)kapillaren, die das Blut den Sinusoiden (Sinus der roten Pulpa) zuleiten. Diese Sinusoide sind den Venen vorgeschaltet. Der Blutabfluß erfolgt durch Pulpavenen, die sich zu großen Venen vereinen, in die Trabekel eintreten (Trabekelvenen) und schließlich die V. lienalis bilden, die die Milz am Milzhilum verläßt. Die Trabekelvenen haben keine eigene Muskulatur, ihre Wand besteht nur aus Endothel, das von Trabekelgewebe (koll. Bindegewebe mit elast. Fasern und evtl. einigen glatten Muskelzellen) umfaßt wird. Die Kapillaren können sich entweder direkt in die Sinusoide fortsetzen (geschlossener Kreislauf), oder sie öffnen sich und das Blut gelangt zunächst in die Spalträume zwischen den Retikulumzellen und kommt dann erst in die Sinusoide (offener Kreislauf) Sinus der Milz: unterscheiden sich von Kapillaren durch: erweitertes und unregelmäßiges Lumen, Öffnungen zwischen den Endothelzellen (Blutzellen können durchtreten), Fehlen einer zusammenhängenden Basalmembran, aber Vorkommen von die Sinus ringförmig umfassenden Basalmembranstreifen. Außen liegen den Endothelzellen ret. Fasern an, die die Sinus wie Reifen umgeben (Ringfasern), sie bilden ein lockeres Netzwerk um die Endothelzellen. In der Wand der Milzsinus erfolgt Phagozytose durch Makrophagenfortsätze, die in die Spalträume zwischen angrenzenden Endothelzellen eindringen, Erythrozyten und andere Blutzellen können hindurchtreten 66) Milz, M, Bouin, Versilberung nach Gomori, 10 μm - deutlicher zu erkennen sind: das ret. Grundgerüst, der große Anteil an ret. Fasern in den Trabekeln, sowie die Lymphscheiden. Auch der Übergang der Gefäße ineinander ist besser zu sehen. Bei stärkster Vergrößerung sieht man den Aufbau der Sinusoide -> Ringfasern - siehe 65 72) Tonsilla palatina, M, FEA, HE, 10 μm - liegen auf jeder Seite des Pharynx am Übergang von der Mundhöhle in den oralen Teil in einer Fossa tonsillaris und sind zusammen mit Tonsilla pharyngealis und Tonsilla lingualis ein Teil des Waldeyer'schen Rachenrings. Sekundärfollikel entstehen erst nach Antigenstimulierung, d.h. nach der Geburt. Je nach Antigenbefall können sich die Follikel vermehren oder vermindern, auch ganz verschwinden oder neu gebildet werden. Mit zunehmendem Alter nimmt sowohl das Tonsillengewicht als auch der Bestand an B-Lymphozyten ab; der der T-Lymphozyten nimmt dagegen leicht zu, Charakteristisch sind: Krypten, Sekundärfollikel (helles Zentrum, dunkler Lymphozytenwall) mit kryptenwärts gelegenen Lymphozytenkappen und interfollikulären Regionen. In den Reaktionszentren überwiegen BLymphozyten. In der interfollikulären Zone die T-Lymphozyten. An ihrer Oberfläche weist die Tonsille mehrschichtig unverhornendes Mundhöhlenepithel auf - Krypten: 10-20 schmale Einbuchtungen des Epithels tief ins Organinnere die der Oberflächenvergrößerung dienen. In den Kryptengrund münden gelegentlich Ausführungsgänge muköser Drüsen, die sich außerhalb der Tonsillenkapsel befinden. Inhalt der Krypten besteht aus Zelldetritus des Kryptenepithels, aus Zellen, die aus dem Tonsillengewebe ausgewandert sind (Lymphozyten, Granulozyten), und aus Material, das von außen in die Krypten gelangt ist (Entzündungsgefahr). Das Kryptenepithel ist im oberen Bereich mehrschichtig unverhornt, in der Kryptentiefe netzartig aufgelockert -> Durchdringungszone. Charakteristisch für das Epithel der Krypten • aufgelockerte, netzartige Anordnung der Epithelzellen • zwischen den Epithelzellen das Vorkommen vieler Lymphozyten einschließlich Plasmazellen sowie M-Zellen (microfold cells), die auf Resorption antigener und immunogener Substanzen spezialisiert sind • Diskontinuität der Basalmembran - Durchdringungszone: Über der Mitte der unter dem Epithel gelegenen Follikel liegen v.a. B-Lymphozyten und Plasmazellen, seitlich davon T-Lymphozyten. Hier erfolgt vermutlich die Antigenaufnahme und –verarbeitung. - Tonsillenkapsel: dichtes Bindegewebe, das das lymphatische Gewebe von der Umgebung trennt. Wirkt als Barriere gegen die Ausbreitung von Infektionen der Tonsille. In der Umgebung der Tonsille liegen muköse Drüsen und Skelettmuskulatur des Pharynx Zunge, Mundhöhle 73) Glandula parotis, M, Bouin, mod. Azan, 5 μm - Glandula parotidea (Ohrspeicheldrüse) ist eine verzweigte, azinöse Drüse. Ihre Endstücke bestehen ausschließlich aus serösen Drüsenzellen. Sie ist durch bindegewebige Septen in Läppchen gegliedert. In den Septen befinden sich große Ausführungsgefäße und Nerven. Im interstitiellen Bindegewebe kommen häufig Fettzellen, sowie viele Plasmazellen und Lymphozyten vor. Die Drüsenendstücke bestehen aus sezernierenden Zellen und zwischen Zellbasis und umgebender Basalmembran kommen Myoepithelzellen vor. Das Ausführungsgangsystem setzt sich prinzipiell aus Schaltstücken und Streifenstücken, die intralobulär liegen, sowie interlobulär aus sammelnden Abschnitten (Ausführungsgänge, Ductus interlobulares) zusammen, die schließlich in einen Ductus excretorius münden. - Acinus: Endstück mit kleinem Lumen (da dünnflüssiges eiweißhaltiges Sekret). Hohes Epithel; runde, dunkel gefärbte, hier basale, sonst zentrale Kerne, im Präp. meist quer getroffen - Schaltstück: lang und verzweigt, flaches Epithel, schwächer angefärbt - Streifenstück: hier sind die basalen Zellmembranen tief eingefaltet. iso- bis hochprismatisches Epithel, basal gelegene Mitochondrien sind parallel angeordnet (schwer zu erkennen) -> basale Streifung. größeres Lumen als Acini. - Ausführungsgang: interlobulär im Bindegewebe, weitlumig, Epithel wird hochprismatisch 75) Glandula submandibularis, M, Tri-Pas, 6 μm - verzweigte tubuloazinöse Drüse. Es handelt sich um eine gemischte seromuköse Drüse. Die sezernierenden Abschnitte bestehen aus Acini (Endstücke), die aus mukösen und halbmondförmigen serösen Zellen bestehen (Ebner- oder Glanuzzi- Halbmonde). Außerdem kommen gestreckte Abschnitte mit mukösen Zellen vor (verschleimte Schaltstücke). Seröse Zellen haben einen runden, euchromatischen Zellkern und im basalen Drittel Ansammlungen von Ergastoplasma. Apikal liegen proteinreiche Sekretgranula. Die Zellkerne der mukösen Drüsen dagegen haben flache, nahe an der Zellbasis gelegene Kerne mit dichtem Chromatin. Sie haben weder Ergastoplasma, noch deutliche Sekretgranula. Die Schaltstücke sind kurz und werden von kubischem Epithel begrenzt. Die Streifenstücke bestehen aus hochprismatischen Zellen, die Invaginationen der basalen Zellmembran und basale Ansammlungen von Mitochondrien aufweisen. Die Anzahl von Schalt- und Streifenstücken ist geringer und das Lumen der mukösen Endstücke größer als bei 73. Die mukösen Anteile sind rot-violett gefärbt, die serösen Anteile zart rosa. Die Ausführungsgänge haben kein Endothel 69) Papillae filiformes, M, F, Azan, 10 μm - von Schleimhaut überzogene Muskelmasse. Am Zungenrücken und Zungenrand lieht unter der Schleimhaut eine horizontale Bindegewebsplatte, die Aponeurosis linguae. Sie dringt mit zahlreichen Ausläufern zwischen die Muskulatur. Epithel und Aponeurosis linguae sind unverschieblich miteinander verbunden. Bedeckt sind unter anderem muköse Zungendrüsen mit dazwischenliegenden gefäßhaltigen Bindegewebesepten. Muskelfasern kreuzen in allen Ebenen: M. longitudinalis sup. (oberflächlicher Längsmuskel, verläuft nahe der Schleimhaut), M. longitudinalis inf. (verläuft längs an der Unterseite), M. transversus linguae, M. verticalis linguae. - Schleimhaut: bedeckt die Zungenoberfläche im Bereich des Zungenkörpers. Da sie zahlreiche Papillen enthält ist sie uneben. Die Grenze zur Zungenwurzel bildet die Linea terminalis, wohinter die Zungenoberfläche zahlreiche Vorwölbungen zeigt, die hauptsächlich durch Ansammlungen von lymphatischem Gewebe in der Lamina propria zustande kommt. -> Zungentonsille Papillen: werden getragen von einem Bindegewebsstock Papillae filiformes: zahlreich, kommen auf der gesamten Oberfläche des Pars anterior des Zungenrückens vor und sind in Linien angeordnet. Ihre Spitzen sind rückwärts gerichtet, aufgesplittert und häufig verhornt.. Geschmacksknospen kommen nicht vor. Funktion: Tastempfinden, mechanische Transportfunktion - Papillae funghiformes: Pilzform, kommen weniger zahlreich und weniger verstreut auf dem ganzen Zungenrücken vor. Makroskopisch als helle rote Punkte zu erkennen. Epithel nur andeutungsweise verhornt. Es enthält Geschmacksknospen. Breit sich vorwölbende Primärpapille mit nur wenigen kurzen Sekundärpapillen. Funktion: Thermorezeption - blau ist kollagenes Bindegewebe, rot quergestreifte Skelettmuskulatur 67) Lippe längs, M, Neugeb., F, Azan, 8 μm - Auf der Innen(Schleimhaut)seite ist mehrschichtig unverhorntes, auf der Außen(kutanen)seite mehrschichtig verhorntes Plattenepithel. Das Übergangsgebiet zwischen Ober- und Schleimhaut bildet das Lippenrot. Hier kommen besonders tiefe und engstehende Bindegewebspapillen vor. Sie sind kapillarreich. Verhornung und Pigmentierung nehmen im Lippenrot zur Schleimhautseite hin ab. Im Gebiet des Lippenrots treten freie Talgdrüsen (holokrine Drüsen) auf. An der Außenseite liegen teilweise Schweißdrüsen. Gestützt wird die Lippe durch den quergestreiften M. orbicularis oris, der nach außen abknickt und dort verdickt ist. Auf der oralen Seite liegen im lockeren Bindegewebe unter dem Epithel zahlreiche Glandulae labiales (muköse Drüsen) mit Ausführungsgängen, Nerven und Gefäßen, großes Drüsenlumen, hohe Zellen mit basalständigen Kernen, keine Schleimhautfärbung.. Auf der kutanen Seite sind Hautanhangsgebilde (Haare) zu beachten. - Zähne 76) Zahnglocke, Schweineembryo frontal, FEA, HE, 5 μm - Aus dem Epithel von Ober- und Unterkiefer wächst je eine bogenförmige Zahnleiste ins Bindegewebe. Aus dieser sprossen je 10 epitheliale knospenförmige Schmelzorgane, die Glockenform annehmen. Die Glocke ist doppelwandig. Sie enthält die Schmelzpulpa, umgeben von einem außeren Blatt (äußeres Schmelzepithel) und von einem inneren Blatt (inneres Schmelzepithel). Die Schmelzpulpa besteht aus dem Mesenchym ähnlichen Bindegewebezellen, die jedoch dem Epithel entstammen. Das glockenförmige Schmelzorgan überstülpt mit seinem Hohlraum die Zahnpapille, die spätere Zahnpulpa. Die Zellen, die von Seiten der Zahnpapille (Außenseite der Basalmembran des Epithels) auf der hell erscheinenden Basalmembran (Membrana praeformativa) liegen, differenzieren zu Odontoblasten, die Dentin bilden. Sie sitzen mit Zellfortsätzen auf der Basalmembran (Tomes-Fasern, die in Dentinkanälchen liegen). Die Zellen des inneren Epithels werden zu hochprismatischen Ameloblasten (Adamantoblasten), die Schmelz bilden. Schmelzglocke und Zahnpulpa werden von zellreichem Bindegewebe, dem Zahnsäckchen umgeben. Oberhalb der Zahnglocke sieht man eine Epithelleiste, die Ersatzzahnleiste, aus der sich die bleibenden Zähne entwickeln. - An der Umschlagfalte wächst die Wurzel in die Tiefe, bis sie auf Widerstand (Hartsubstanz des Alveolarknochens) stößt -> Der Zahn wächst nach oben raus. Aus dem inneren Schmelzepithel wird der Schmelz der Zahnkrone. Aus den Odontoblasten wird das Zahnbein von Krone und Wurzel, aus dem Rest die Zahnpulpa. - Ameloblasten, sowie äußeres Schmelzepithel und Schmelzpulpa gehen nach dem Durchbruch des Zahns zugrunde. 78) Zahn in Alveole längs, Hund, F, Cel, HE, 20 μm - Aufbau aller Zähne im Prinzip gleich An jedem Zahn zu unterscheiden: 1. Zahnkrone, Corona dentis 2. Zahnhals, Cervix dentis 3. Zahnwurzel, Radix dentis 4. Schmelz, Enamelum 5. Dentin, Dentinum 6. Zement, Cementum die mineralisierten Teile des Zahns umschließen eine zentrale Höhle: 7. Pulpahöhle, Cavitas dentis 1. Zahnkrone - sichtbarer Teil des Zahnes oberhalb der Gingiva 2. Zahnhals - dort wo sich die Gingiva am Zahn befestigt 3. Zahnwurzel - der Teil des Zahnes, der in der Alveole (Alveolus dentalis), einer Vertiefung im Processus alveolaris des Ober- bzw. Unterkiefers steckt - Ihr tiefster Punkt ist die Wurzelspitze (Apex dentis) 4. Schmelz - bedeckt die Zahnkrone - ist das härteste Gewebe des Körpers und besteht zu 97% aus anorganischem und zu 3% aus organischem Material - bedeckt am Zahnhals das Dentin 5. Dentin - härter als Knochen, aber weniger hart als Schmelz - 70% anorganische, 20% organische, 10% Wasseranteile - von der organischen Matrix bestehen ca. 90% aus Kollagen, der Rest aus nichtkollagener Grundsubstanz - kommt in allen Zahnabschnitten vor (Krone, Hals, Wurzel) - Dentinkanälchen: verlaufen radiär, im Kronendentin S-förmig, im Wurzeldentin eher geradlinig. Sie enthalten Odontoblastenfortsätze (Tomes-Fasern), der Zelleib der Odontoblasten liegt außerhalb des Dentins an der Pulpa-DentinGrenze 6. Zement - bedeckt das Dentin an der Zahnwurzel - kann durch die Foramina apicalia in die Pulpahöhle gelangen und Teile der Wände der apikalen Wurzelkanäle bedecken - ähnelt in seinem Aufbau dem Knochen - wichtigste Bestandteile: Zementzellen (Zementozyten), Kollagenfibrillen, verkalkte Grundsubstanz - Gefäße fehlen - man unterscheidet: 7. Pulpahöhle - ihre Form entspricht in etwa der der Zahnoberfläche - an der Wurzelspitze hat der Zahn eine Öffnung (Foramen apicis dentis) durch die Nerven, Blut- und Lymphgefäße in die Pulpa ein- bzw. austreten - enthält die Zahnpulpa, Pulpa dentis 7.1. Pulpa: - lockeres Bindegewebe - Hauptbestandteile dünne Kollagenfasern und gallertiges Bindegewebe - die wichtigsten Zellen sind Odontoblasten, Fibroblasten, Ersatzzellen, Abwehrzellen 7.2. Odontoblasten: - bilden palisadenförmige Zellschicht an der Dentingrenze - Zellkörper unterschiedlich lang und ineinandergeschaltet -> scheinbare Mehrschichtigkeit - untereinander durch Tight junctions und Desmosomen verbunden - Zellkern basal - apikal kräftiger Fortsatz (Tomes-Faser), der in eines der benachbarten Dentinkanälchen eintritt 7.3. Gefäße, Nerven: - reich vaskularisiert und innerviert - Gefäße bilden subodontoblastischen Kapillarplexus - Nervenfasern teils markhaltig, teils marklos - fächern sich in der Kronenpulpa stark auf, erreichen mit freien Nervenendigungen die Odontoblasten, können vereinzelt in Dentinkanälchen eintreten Parodontium: - Zahnhalteapparat - dazu gehören: Zement, Periodontium (Desmodontium), Alveolarknochen 1. Zement: - siehe oben 2. Periodontium: - füllt den Raum zwischen der Oberfläche des Zements und den umgebenden Alveolarfortsätzen - dichtes, straffes Bindegewebe mit zahlreichen Zellen (v.a. Fibroblasten für den Kollagenersatz) - Nerven (teilweise markhaltig, teilweise markfrei) und Gefäße (dichtes Kapillarnetz) kommen vor - Bindegewebe ist vorwiegend Kollagen, dessen Fasern (Sharpey-Fasern) einerseits im Zement, andererseits im Alveolarknochen befestigt sind. Sie bilden im periodontalen Raum ein Geflecht sich kreuzender und untereinander verbundener Faserbündel 3. Alveolarknochen: - Teile des Os maxillare bzw. Os mandibulare - Vorkommen von feinen Knochenkanälchen unter der Zahnwurzel für Gefäße und Nerven - Lamellenknochen mit Osteonen und interstitiellen Lamellen - senkrecht zur Oberfläche treten Bündel von Sharpey-Fasern ein und befestigen sich dort Zervikaler Gingivalsaum - Sulcus gingivalis: schmaler, häufig rinnenförmiger Spalt zwischen Zahnoberfläche und Gingivalsaum. wird begrenzt von einem mehrschichtigen unverhornten Plattenepithel ohne Bindegewebepapillen. Sulcusepithel setzt - sich in der Tiefe als Grenzepithel fort und haftet dabei unmittelbar am Schmelz - Sulcusepithel + Grenzepithel = inneres Saumepithel, das seitlich in das äußere Saumepithel der Gingiva übergeht - die Umschlagfalte (Marginale Gingiva) kann evtl. verhornen 78a) Unterkiefer längs, Macaca mulatta, Pikroblauschwarz, 10 μm - Man sieht einen QS durch in Alveolen sitzende Zahnwurzeln. Zu erkenne sind von innen nach außen: Pulpahöhle, Dentin mit Dentinkanälchen (mit TomesFasern), Zement, Kollagene Sharpey-Fasern und den Alveolarknochen. - siehe 78. Magen Grundsätzlicher Aufbau der Schleimhaut: 1. Tunica Mucosa: Lamina epithelialis mucosae, oder Epithelium mucosae Lamina (Tunica) propria mucosae (Bindegewebe mit Lymphocyten, Lymphoretikuläres wo resorbiert und sezerniert wird) Lamina muscularis mucosae (die der Mucosa eigene Muskelschicht schiebt Stück Schleimhaut an Speisebrei hin und her -> intensiverer Kontakt 2. Tela submucosa. - bindegewebige Verschiebeschicht - koll. und el. Bindegewebe mit Blutgefäßen und Nerven (auch Lymphgefäße zur Aufnahme des resorbierten Materials 3. Tunica musculais: - innere Ring- und äußere Längsmuskulatur Stratum circulare Stratum longitudinale 4. Tunica adventitia bzw. Tela subserosa - koll. Bindegewebe - intraperitoneale Organe haben in der Adventitia noch einen serösen Überzug, das Peritoneum 5. Tunica serosa Lamina propria serosae Lamina epithelialis 79) Oesophagus quer, M, F, Cel, HE, 15 μm - Transport eingespeichelter Speise zum Magen Tunica mucosae: - mehrsch. unverh. Plattenepithel mit hohen Bindegewebepapillen (keine Resorption) - 25 cm lang - Magennahe ist sie von einer Serosa bekleidet. Ansonsten ist sie mit Adventitia mit Trachea und Halsbindegewebe fixiert -> auch noch im Brustkorb und direkt hinter dem Herzen, erst dann durchtritt sie das Zwerchfell (Piotus oesophagus) - inneres Lumen entspannt Markstück groß und kontrahiert Bleistift groß - beginnt als Form eines musculären Trichters in der Larynx-Pharynx-Partie - Innere- Ring und äußere Längsmuskulatur sind im oberen Drittel der Speiseröhre Skelettmuskulatur und vom cerebro-spinalen Nervensystem innerviert - Der Wandaufbau entspricht dem generellen des Magen-Darm-Kanals. Lamina propria mucosae - in ihr kommen in der Nähe des Magens muköse Glandulae oesophageae cardiacae vor. Lamina muscularis mucosae ist rel. dick, bes. proximal, ihre Muskelfasern verlaufen in Längsrichtung Tela submucosa - besteht v.a. aus lockerem Bindegewebe, das in den proximalen Ösophagusabschnitten zahlreiche Glandulae oesophageae propriae enthält, außerdem viele Gefäße und Venen Tunica muscularis - besteht im oberen Drittel nur aus quergestreifter, im mittleren Drittel aus quergestr. und glatter und im distalen Drittel nur aus glatter Muskulatur - Kontraktionen der Ringmuskulatur werden durch den Auerbach-Plexus, der zwischen innerer Ring- und äußerer Längsmuskulatur liegt, verursacht (Ansammlung vegetativer Nervenzellen) - Der Meissner-Plexus, der in der Submucosa liegt (Plexus submucosus) reguliert die Tätigkeit der Schleimhaut (Eng-Weitstellung der Blutgefäße, Drüsenaktivität, Transportsysteme in der Schleimhaut) - innere Ringmuskulatur der Speiseröhre entspricht cranialer Schließmuskulatur des Magens - Am Übergang zum Magen liegt der untere Ösophagussphincter, morphologisch nicht abgrenzbar -> verhindert Reflux von Mageninhalt - wenn wir im Präp. eine Lamina muscularis mucosae sehen können, so muß es sich um den Rumpfabschnitt des Ösophagus handeln - 25% der Bruchlast werden von der T. muscularis getragen, 75% von der Submucosa