Histo Epithelgewebe (Oberflächenepithel) - polare Bau- und Funktionsweise der Zellen Verankerung auf der Basallamina kleiden Körperoberfläche und innere Hohlorgane (Verdauungs-, Respirations-, Uro-Genitaltrakt) aus Schutzfunktion vor physikalischen, chemischen oder mikrobiellen Schädigungen Diffusionsbarriere Resorption - einschichtig (Epithelium simplex) - einfach - Plattenepithel (Epithelium simplex squamosum) - V: Gefäßendothelien, Mesothelien (Körperhöhlen), Alveolarepithel (Lunge), Niere, Auge (Corneaentothel) - isoprismatisches Epithel (E. s. cuboideum) - hoch wie breit - V: Niere (Sammelrohre), Mesothel auf dem Ovar, Linsenepithel des Auges, Gallengänge - hochprismatisches Epithel (E. s. columnare) - höher als breit - V: Magen, Darm, Gallenblase (Verdauungstrakt mit Mikrovilli); Eileiter, Uterus, (viele Drüsen) - mehrreihig (E. pseudostratificatum) - prismatisch, unterschiedliche Höhe - Basalzellen/ Reservezellen - Funktionszellen (reichen bis zur Oberfläche) - V: Nebenhodengang, Samenleiter, Eileiter (Stereozilien); Trachea (Kinozilien) - mehrschichtig (E. stratificatum) - mehr als zwei Zelllagen; Basal-, Intermediär-, Superficialschicht) - nach der Form der Superficialzellen unterteilt - prismatisches Epithel (iso- und hochprismatisch) (E. stratificatum cubuideum/columnare) - 2-5 Zelllagen - - - Drüsenepithel - V: selten; isoprismatisch: Ausführgänge der Schweißdrüsen, Ziliarkörper des Auges, distale Urethra Plattenepithel (E. str. squamosum) - meist mehr als 10 Zelllagen - wo Oberflächen hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind - besonders dichtes Netz aus Cytokeratinfilamenten (Tonofilamenten) und Desmosomen - unverhorntes Plattenepithel (E. str. sq. noncornificatum) - V: Beginn und Ende des Verdauungssystems (Mundhöhle, Speiseröhre, Analkanal), Innenwand der Vagina, Ausgang der Harnröhre, Augapfel (Horn- und Bindehaut) - meist mehr als 20 Zelllagen und 4 Stockwerke - Stratum basale, (Str. parabasale), Str. intermedium, Str. superficiale - verhorntes Plattenepithel (E. str. squamosum cornificatum) - dauerhafter und direkter Luftkontakt Hornbildung (Schutz vor Austrocknung) - typisches Epithel der Haut - Stratum basale, Str. spinosum, Str. granulosum, Str. corneum Urothel/ Übergangsepithel (E. transitionale) - nur in harnableitenden Organen - Crusta (Deckzellschicht), oft mehrere Zellkerne - können Oberfläche reduzieren/vergrößern - Permeabilitätsschranke (Harn) Sekretion Synthese und Export von Stoffen in den extrazellulären Raum im Bindegewebe unterhalb des Oberflächenepithels exokrine Drüse: Sekretabgabe über Ausführgang/-system Klassifizierung nach folgenden Gesichtspunkten: - Mechanismus der Sekretausschüttung: - merokrin/ ekkrin: Sekretabgabe durch Exocytose - - - fast alle exokrinen (und endokrinen) Drüsen apokrin: Sekretabgabe durch Abknospung (Apocytose) - Zelle schnürt ein Stück ihres Zellleibs ab - V: laktierende Brustdrüsen, Schweißdrüsen/ Duftdrüsen holokrin: Sekreteinlagerung in der Zelle und anschließendes Absterben (gr: holos, ganz) - nur in der Talgdrüse - Sekret: hauptsächlich Fett - Gestalt der Endstücke: - tubulös: - schlauchförmig - Lumen lichtmikroskopisch erkennbar - V: alle schleimsezernierenden Drüsen, ekkrine Schweißdrüsen - azinös: - kugel-/ beerenförmig - Lumen eng, lichtmikroskopisch kaum erkennbar - V: Pankreas (Bauchspeicheldrüse), Parotis - alveolär: - sackförmig - Lumen weit, gut erkennbar - gemischte Drüsen (tubuloazinös, tubuloalveolär) - V: Glandula submandbularis, laktierende Brustdrüse, apokrine Schweißdrüse - Architektur der Drüse: - einfache Drüsen: ein Ausführungsgang mit einem oder mehreren Endstücken - zusammengesetzte Drüsen: baumartig gegliedertes System von Ausführungsgängen - Beschaffenheit des Sekrets: - serös: - dünnflüssiges, proteinreiches Sekret - Endstücke i. d. R. azinös (Lumen eng), Ausnahme: Tränendrüse tubuloalveolär - Zellkerne zentral - V: Pankreas, Parotis - mukös: - - zähflüssiges (visköses), muzinreiches Sekret - Endstücke tubulös - Zellkerne oft platt und an der Zellbasis liegend - V: Speiseröhre, bestimmte Magenregionen (Duodenum) seromukös: - gemischte Drüsen (Form der Endstücke) - beide Endstücktypen nebeneinander oder auch in direkter Kombination (Kappe von serören Zellen am Ende des Tubulus (seröser Halbmond) - V: Glandula submandibularis, Gl. sublingualis - endokrine Drüse: Sekret- (Hormon) Abgabe über das umgebende Bindegewebe ins Blut (ohne Ausführgang) Myoepithelzellen - kontraktile Epithelzellen auf der Basallamina schmale oder sternförmig verzweigte Zellen (Korbzellen) liegen den sekretorischen Endstückzellen und dem Gangepithel an Funktion: Austreibung des Sekrets aus dem Endstück und der Anfangsstrecke des Gangsystems V: Schweiß-, Brust-, Speichel-, Tränendrüsen; (nicht im Pankreas) Bindegewebe - alle Binde- und Stützgewebe gehen aus dem embryonalen Bindegewebe (Mesenchym) hervor ortsständige Zelle (Fibroblast), mobile freie Zellen (hauptsächlich im lockeren kollagenen Bindegewebe) embryonales Bindegewebe - mesenchymal - wenige, undifferenzierte Zellen bilden mit dünnen Fortsätzen ein dreidimensionales Netz; durch Gap-Junctions miteinander verbunden; Maschen des Netzes mit Matrix gefüllt (reich an Hyaluronan) - Grundlage für alle Binde- und Stützgewebszellen, auch Muskel-, Gefäßendothel- und Mesothelzellen - gallertig - Aufbau ähnlich mesenchymales Bindegewebe - arm an Zellen und Kollagenfasern, reich an Hyaluronan und Wasser - gallertiger Charakter der Matrix (Wharton-Sulze) - nicht komprimierbar, aber flexibel - V: Nabelschnur - retikuläres Bindegewebe - lympho- und hämoretikulär - 3D-Netzwerke aus - Retikulumzellen - retikulären Fasern - V: nur im Knochenmark und in den sekundären lymphatischen Organen (Lymphozyten/ Plasmazellen, Makrophagen, Histiozyten - - Fettgewebe Adipozyten (Fettzellen) synthetisieren Fett und speichern es in Form von Lipidtropfen - Fettzellen von Basallamina und retikulären Fasern umgeben - univakuoläres (weißes) Fett: - Größe: bis 100 µm - große, kugelförmige Vakuole mit schmalem Zytoplasmasaum - platter, randständiger Zellkern - Adipozyten durch retikuläre und kollagene Fasern zu Paketen verbunden („Depotfett“) - einzelne Fettzellen oder kleine Gruppen im interstitiellen Bindegewebe - weit verbreitet - hormonell gesteuert - F: Energiespeicher, Wärmeisolator, Druckpolster (Fußsohle) - plurivakuoläres (braunes) Fett: - Größe: 15-25 µm - Zellleib mit vielen Vakuolen - viele Kapillaren - hoher Mitochondriengehalt ( braun) - vegetativ gesteuert - F: Wärmeproduktion (Winterschläfer: zwischen den Schulterblättern und retrosternal, Nesthocker-Jungen), bei adulten Tieren: Schilddrüse und Nierenhilus kollagenes Bindegewebe - lockeres - isoliert liegende Zellen, dazwischen wellig verlaufende Kollagenfasern - hauptsächlich Typ I und III- Kollagen, elastische Fasern, viel Hyaluronan, Decorin - häufigster Bindegewebstyp „interstitielles Bindegewebe“ (Lückenfüller) V: Verschiebeschichten der Wände von Hohlorganen, als Stroma in allen epithelialen Organen, bettet alle Blutgefäß-Nerven-Bündel ein, unter der Epithelschicht aller Schleimhäute (Lamina propria), Dermis der Haut (Stratum papillare) straffes - hauptsächlich Typ I-Kollagen - dicke Bündel - geflechtartig angeordnet - Beanspruchung in verschiedene Richtungen - V: Organ- und Gelenkkapseln, Muskelfaszien, Sklera und Cornea des Augapfels - parallel angeordnet - Beanspruchung in eine Richtung - V: Sehnen, Aponeurosen, Bänder - - Knorpelgewebe - - - Chondrozyten und Extrazellulärmatrix (hauptsächlich Proteoglykane und Kollagenfibrillen) feste Konsistenz, geringfügige Verformbarkeit und Druckelastizität, gefäßfrei, Versorgung über Diffusion durch EZM., meist durch Perichondrium umgeben (Ausnahme: Gelenkknorpel) Entstehung: dicht zusammengelagerten Mesenchymzellen Chondroblasten: produzieren Matrix Chondrozyten ovale, oft in Gruppen liegende Chondrozyten stark basophile Matrix Knorpelhof/ Territorien, Interterritorien, (inter)territoriale Matrix, isogene Gruppe von Chondrozyten + Territorium = Chondron hyaliner Knorpel: - weit verbreitetster - V: Gelenkknorpel, Atemwege (Nasenseptum, Kehlkopfskelett, Trachea, Bronchien), Rippenknorpel, Wachstumsplatten elastischer Knorpel: - Netze aus elastischen Fasern in der Matrix, die in das Perichondrium einstrahlen druck- und biegeelastisch - V: Ohrmuschel, äußerer Gehörgang, Epiglotis (kleinste Kehlkopfknorpel) Faserknorpel: - dicke Kollagenfasern (Fischgrätenmuster) - Knochengewebe - - Knochenentwicklung zugfest, druckelastisch V: Disci intervertebrales, Symphysis pubica, Druckzonen von Gleitsehnen, Gelenkflächen des Kiefergelenks, Meniskus, Hufknorpel Osteoblasten (Knochenbildner) Osteozyten (ehemalige Osteoblasten; eingemauert) Osteoklasten (Knochenzerstörer; viele Zellkerne) mineralisierter Extrazellulärmatrix: - 65% anorganisch: Hydroxylapatidkristalle, Magnesium, Fluorid, Carbonat - 35% organisch: Kollagenfibrillen (Typ I) 90%, nicht kollagene Proteine 10% zeitlebens im Umbau innere Knochenoberflächen von Endost bedeckt (Osteoblastenvorstufen, ruhende Osteoblasten, Osteoklasten) äußere Knochenoberflächen mit Periost überzogen (Ausnahme: Gelenkflächen) anhand der räumlichen Organisation der EZM werden unterschieden: - Geflechtknochen - Kollagenfibrillen in verflochtenen Bündeln - schneller Knochenaufbau lässt zuerst Geflechtknochen entstehen - Lamellenknochen - biomechanisch hochwertiger - aus Geflechtknochen entstanden - - desmale Osteogenese (Knochenbildung aus Mesenchymzellen) - V: Schädeldach, Gesichtsschädel, (Clavicula) - chondrale Osteogenese (Knochenbildung aus Mesenchymzellen über hyalines Knorpelgewebe) häufigste Form der Osteogenese - perichondrale Ossifikation um den Knorpel herum (Diaphyse) - enchondrale Ossifikation im Inneren des Knorpels (Epiphysenfuge) - Säulenknorpel (Proliferationszone): mitotisch aktive Chondrozyten ordnen sich in longitudinalausgerichteten Säulen an Blasenknorpel (Resorptionszone): Volumenvergrößerung der Chondrozyten (trägt wesentlich zum Längenwachstum des Knochens bei); Mineralisation der Chondrozyten - Eröffnungszone (Verknöcherungszone): Degeneration der Chondrozyten, Abbau durch Chondroklasten, Einwachsen von Blutgefäßen und undifferenzierten Mesenchymzellen des Periost (Osteoblasten), Einmauern durch Bildung von Knochengrundsubstanz Osteozyten Geflechtknochen: - Diaphyse - Epiphyse - Wachstumsfuge/ -platte - Metaphyse: trichterförmige Erweiterung des Schaftes an der Wachstumsplatte - Umbau zu Lamellenknochen - Osteoklasten bauen primären Knochen ab - es entstehen Lakunen, in die Gefäße und Osteoprogenitorzellen eindringen, die zu Osteoblasten differenzieren - Osteoblasten produzieren Lamellen um die Blutgefäße Osteone Lamellenknochen - - Periost - straffes, kollagenes Bindegewebe - über Sharpey-Fasern mit dem Knochen verbunden - enthält zu- und abführende Versorgungsbahnen Knochenlamellen (Knochenschichten aus Osteozyten und Osteoid); Dicke: 3-7µm - äußere und innere Generallamellen - Speziallamellen - Osteon: Grundstruktur aus 3-20 konzentrisch angeordneten zylindrischen, mehrere Zentimeter langen Speziallamellen mit gefäßführenden Zentralkanälen - Havers-Kanäle (Canales centrales) Ø: 20-300 µm enthalten Versorgungsbahnen (Havers-Gefäße), Nerven und lockeres Bindegewebe stehen über Volkmann-Kanäle in Verbindung - Volkmann-Kanäle (Canales perforantes) enthalten Gefäße, Nerven und lockeres Bindegewebe aus dem Periost durchbohren Lamellen quer - Schaltlamellen - ehemalige ab- oder umgebaute Osteonfragmente zwischen Osteonen Substantia spongiosa Substantia compacta Nervengewebe - zur Markhöhle (Cavuum medullare) hin, epiphysenwärts orientierte Lamellen (flächig) wenige, gefäßlose, teilweise Hohlräume einschließende Knochenleisten siehe Lamellenknochen - Verband von Zellen, die zur Reizaufnahme, -verarbeitung und -leitung in der Lage sind Nervenfaser - Axone und dazugehörige Gliahüllen zu Nerven gebündelt - dünne Axone: sehr einfach gebaute Hülle (marklose Faser; s. Aufbau-Neuron-graue Substanz) - dickere Axone: Myelinscheide (markhaltige/myelinisierte Faser; s. Aufbau-Neuron-graue Substanz) - Neurone - Aufbau - Perikaryon (Soma) - Ø: 4-150µm - Zellleib mit euchromatischem (hellem) Zellkern und Nukleolus - auffällig viel raues ER (Ergastoplasma, Nissl-Schollen) - viele freie Ribosomen, Golgi-Felder, Mitochondrien und Lysosomen, Telolysosomen/ Lipofuscin - 25% der Oberfläche mit Synapsen besetzt - Dendriten - vom Perikaryon ausgehende, sich verjüngende Strukturen - stark verzweigte, kurze Fortsätze - Oberfläche mit Synapsen besetzt - an den bis proximal in die Dendriten reichenden Zellorganellen (ER, Golgi-A., Ribos.) histologisch von den Axonen zu unterscheiden (Nissl-Schollen) - Axon (Neurit) - langer Fortsatz; Länge bis 1m, Dicke bis 15 µm - schmaler Ursprungskegel (Axonhügel) besonders reich an Na+-Kanälen/ bes. erregbar - Abgang der Reize vom Perikaryon - Myelinscheide (Mark) - aus konzentrischen Lipidproteinlamellen aufgebaut - Schwannzellen/ Oligodendrozyten umwickeln peripheres Axon spiralig mit breitflächigem Ausläufer - Kette von Myelinsegmenten, regelmäßig durch myelinfreie Zonen unterbrochen (Ranvier Schnürringe), Strecke zwischen zwei Schnürringen = Internodium - um „dicke“ Axone - weiße Substanz (Farbe bedingt durch Myelin) - Ansammlung von myelinisierten Nervenfasern = markreich - graue Substanz - reich an Perikaryen - wenig myelinisierte Nervenfasern = markarm - im Rückenmark zusammenhängende Säulen im Inneren von weißer Substanz umgeben schmetterlingsförmige Erscheinung der grauen Substanz - - Synapse - Kontaktstelle zwischen Endknopf des Axons und anderem Neuron oder Effektor, z.B. Muskelfaser (interneural, neuromuskulär, neurosensorisch) - Struktur der interneuralen Synapse: - Endkolben mit - synaptischen Vesikeln, Ø: ca. 50nm, (Transmitter: Acetylcholin, Adrenalin, Dopamin ect.) - Cytoplasma, Mitochondrien - präsynaptische Membran - synaptischer Spalt, Breite: 20-30nm - postsynaptische Membran des Empfangsneurons Form - unipolar - ein Fortsatz - V: Retina - bipolar - ein Dendrit und ein Axon - V: Retina, Ganglienzellen des Innenohrs - pseudounipolar - Dendrit und Axon haben gemeinsamen Stamm, der sich in einiger Entfernung vom Perikaryon t förmig aufzweigt - - Saltatorische Erregungsleitung Muskelgewebe - Spinalganglion multipolar - weitaus häufigster Typ - zahlreiche Dendritenabgänge (motorische Neurone, Pyramidenzellen, Sternzellen) - V: ZNS Gliazellen - nicht-Nervenzellen - zahlreiche Ausläufer - zentrale Glia: - Makroglia (aus Neuroektoderm) - Astrozyten (mechanische und metabolische Aufgaben) - Oligodendrozyten (Myelinscheidenbildung im ZNS) - Ependymzellen (Auskleidung der inneren Liquorräume) - Mikroglia (aus Mesenchym) - Abwehr - ca. 10% der zentralen Gliazellen - als Makrophagen des ZNS - Mitose - periphere Glia (aus Neuralleiste) - Schwannzellen (Myelinscheidenbildung im PNS) - Mantel-/ Satellitenzellen (Umhüllung der peripheren Ganglienzellen) elektrische Erregung (Aktionspotential) „springt“ von Schnürring zu Schnürring daher höhere Reizleitungsgeschwindigkeit als an marklosen Axonen - Verband von Zellen/Fasern, die zu aktiver Verkürzung fähig sind Kontraktion durch Myofilamente aus Aktin und Motorprotein Myosin glatte Muskulatur - spindelförmige Zellen; Dicke: 5-8µm - zentrale, längliche Zellkerne - perinukleäres Cytoplasma frei von kontraktilen Filamenten - im Cytoplasma und an der Plasmamembran: zahlreiche Verdichtungszonen - - zahlreiche Ω-förmige Grübchen (Caveolae) - Myozyten durch Nexus (Gap Junctions) miteinander verbunden - Innervation: vegetatives Nervensystem - V: Wandbestandteil von Hohlorganen (Blutgefäße, Verdauungskanal, Urogenitaltrakt, Atemwege quergestreifte Muskulatur - Skelettmuskulatur - Muskelfaser: - viele Zellkerne (ca. 50 pro mm) mit longitudinaler Ausrichtung - Zellkerne nicht teilungsfähig, (teilungsfähige Satellitenzellen) - Ø: 40-80µm - Enden der Muskelfasern mit Kollagenfasern befestigt - Myofibrillen, Mitochondrien, sarkoplasmatisches Retikulum - Sarkoplasmatisches Retikulum (SR): - flache Hohlräume unter der Zellmembran, die die Myofibrille manschettenartig umgeben - longitudinale Tubuli (L-System) - Terminalzisternen/ junktionales SR: zirkulär, im Bereich des I-Streifens um die Myofibrille herum laufende Zisternen - Steuerung der Ca2+ - Ionenkonzentration/ Ca2+ - Ionen-Speicher - T-Tubuli (Transversaltubuli) - Kanälchensystem um die Myofibrillen herum im Bereich des Sarkolemm - veranlassen das SR bei Aktionspotential zur Freisetzung von Ca2+ - Ionen - transversaler Verlauf - zwischen zwei SR-Segmenten, zusammen Triade - umgeben von Basallamina und retikulären Fasern des Endomysiums - Querstreifung: - Muster aus dunklen A-Banden (Myosinfilamente, teilweise mit Aktinfilamenten überlappend) und hellen I-Banden (Aktinfilamente) - Z-Linie (Verankerung der Enden der Aktinfilamente zweier benachbarter Sarkomere durch α-Actinin) halbiert I-Bande - Strecke zwischen zwei Z-Linien: „Sarkomer“ - A-Bande durch H-Zone (Myosinfilamente) und mittelständige M-Linie (kopflose, verzweigte Myosinfilamente unterteilt - Herzmuskulatur - Thymus - - - Lymphfollikel - 3D-Netz aus verzweigten, meist einkernigen Herzmuskelzellen (Kardiomyozyten), verbunden durch mechanische Haftkontakte und Gap Junctions im Bereich der Glanzstreifen SR spärlich, T-Tubuli weitlumig Kardyomyozyt: zylindrische Form (Länge 100µm, Ø: 15-20) Zellkern (gelegentlich zwei) zentral Cytoplasma an den Kernpolen: frei von Myofibrillen; Ort der Zellorganellen Mitochondrien zahlreich lange, von einer gemeinsamen Basallamina und retikulären Fasern umgebene Ketten durch End- zu End-Kontakte Glanzstreifen (Disci intercalari) - Haft- und Kommunikationskontakt zweier Herzmuskelzellen - kurze Membraneinstülpungen mit Desmosomen und Fascia adhaerens bestückt - Gap Junctions in den longitudinal orientierten Anteilen keine Terminalzesternen Embryologie: - Derivat der 3./4. Schlundtasche - aus dem Entoderm der Schlundtaschen entstehen die Retikulumzellen des Tymus (epitheliale Retikulumzellen) Lage: retrosternal Funktion: - Prägung der T-Lymphozyten - Hormon: Thymopoetin (Determination und Proliferation) Mikroskopischer Bau: - Bindegewebskapsel mit Septen: Lobi-Lobuli (Pseudoläppchen) - Rinde (Cortex): Retikulumzellen, viele Lymphozyten (starke Färbung), Proliferationszone, Prägung (Blut Thymus-Schranke) - Mark (Medulla): Retikulumzellen, wenige (T-) Lymphozyten (wenig Färbung) - „Hassalsche Körperchen“: Ø: 30-150µm aus konzentrisch angeordneten Retikulumzellen kugelförmige Anhäufungen von Lymphozyten Ø: 0,2-1µm - aus ca. 100% B- und T-Lymphozyten; zusätzlich: dendritische Zellen (aus dem Knochenmark), Makrophagen kommen in der B-Zone der lymphatischen Organe vor Primärfollikel: homogen dunkel, nur pränatal Sekundärfollikel - helleres Zentrum - dunkler Lymphozytenmantel Tonsillen - Bsp.: T. palatina (Gaumenmandel) - zerklüftete Oberfläche (Krypten; ca. 20) - Sinus tonsillaris - feine Septen in der Kapsel - mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel - Sekundärfollikel Lymphknoten - nierenförmig Größe im Millimeterbereich Kapsel aus kollagenem Bindegewebe, Kapselausläufer (Trabekel) ragen in das Organ lymphoretikuläres Bindegewebe mit Rinde (Ansammlung von Lymphfollikeln) und Mark Lymphgefäße durchbrechen die Kapsel - an Vasa afferentia (zuführende Lymphgefäße) - am Hilum (konkave Seite): Vas efferens (abführendes Lymphgefäß, auch: Austrittspforte für Blutgefäße) Sinussystem - Vasa afferentia münden in Marginalsinus (Rand-) (flacher Raum, der sich unter der Kapsel ausdehnt - Intermediärsinuus ziehen radiär durch die Rinde und setzen sich in den Marksinus (weitlumig) fort - Marksinuus vereinigen sich am Hilum zum Vas efferens Funktion: Filter für Fremdstoffe, Toxine, Tumorzellen, Immunantwort - Milz - - lymphoretikuläres Bindegewebe mit - weißer Pulpa (ca 25%, Gesamtheit der Lymphfollikel, hellgraue 1mm große Pünktchen) - roter Pulpa (ca 75%, blutreiche Areale) Kapsel aus kollagenem Bindegewebe mit Trabekeln, in denen Gefäße verlaufen Gefäßsystem - Arteria splenica tritt am Hilum ein - Aufzweigung in Trabekelarterien (Trabekelvenen), die in weiße Pulpa eintreten (von Manschette aus Histologische Standardfärbungen lymphatischem Gewebe umgeben) - je nach Größe unterscheidet man: Zentralarterie/ Zentralarteriole (gibt Zweige ab, die in die rote Pulpa eintreten) - Blut erreicht venösen Sinus Pulpavenen Trabekelvenen Vena splenica Pfortader Leber - Funktion: - embryonale Blutbildung - Abbau von Erythrozyten - Immunabwehr - Blutspeicher (bes. Pfd. & Hd.) Kerne Cytoplasma Kollagenfasern elastische Fasern einschl. Muskulatur & Erythrozyten Hämatoxylin (blau), Eosin (rot) blau rot rot blassrot (HE) Eisenhämatoxylin schwarz Van Gieson Eisenhämatoxylin, braun - schwarz Säurefuchsin, Pikrinsäure grau (A-Banden); schwarz (Mitoch.) grau grau rot grün blassgrün Versilberung: Reduktion (modifizierter) Silbernitratlösung & Entstehung elementaren Silbers schwarzer Niederschlag (grau-schwarze Färbung) Immunhistochemie F: Funktion V: Vorkommen - Identifizierung und histologische Lokalisierung eines Stoffes mittels der Antigen- Antikörper – Reaktion nachzuweisender Stoff ≈ Antigen Prinzip der Färbung: zu untersuchendes Gewebe + spezifisch markierte Antikörperlösung