Skripte Autor: Johannes Lümkemann Histologie (Zusammenfassung) 1. Kreislauforgane 1.1. Blutgefäße Endothel ( einschichtiges Plattenepithel) Glatte Muskulatur ( Einstellung der Wandspannung und Gefäßweite) 3-schichtiger Wandaufbau: 1) Intima ( Tunica intima ) Endothel und subendotheliale Schicht 2) Media ( Tunica media ) glatte Muskulatur 3) Adventitia ( Tunica adnventitia ) Bindegewebe evtl. Membrana elastica interna/externa Schichtaufbau der Wände regional unterschiedlich geprägt Gefäßdruck: Arterien ca. 100 mmhg Kapillaren ca. 25 mmhg Venen ca. 5 mmhg Vena cava inf. ca. 3 mmhg 1.1.1 Arterien 1.1.1.1 Arterien vom muskulären Typ: Mittelgroße ( z.B. A. femoralis ) bis kleineste Arterien Wandaufbau : 1) Intima: - Endothel (einschichtiges Plattenepithel; Basallamina; verbunden durch Tight junctions; Oberfläche durch dicke Glykokalix mehrfach negativ) Funktionen: 1) Diffusionsbarriere 2) Adhäsion ( lumenwärtige Oberfläche verhindert die Anheftung von Thrombozyten etc. ; sie wird aber durch Stimulation zu einem wichtigen Regulator der Leukozytenemigration! ) 3) Blutgerinnung 4) Gefäßweite ( Endothelzellen sind mit den innersten Media-Muskelzellen durch myoendotheliale Kontakte verbunden ) - Subendotheliale Bindegewebslamelle ( wenige Zellen, wenig Extrazellulärmatrix, stellenweise glatte Muskelzellen) Schauplatz der atheroskleros. - Membrana elastica interna (Elastica) Gefäßwandveränderungen Skripte 2) Media: - breiteste Schicht der Arterienwand - glatte Muskelzellen und Extrazellulärmatrix ( elastische& kollagene Fasern, Proteoglykane ) - Muskelzellen sind zirkulär oder in flachen Spiralen angeordnet; durch Gap junctions verbunden - Membrana elastica interna ( 2-dimensionales Netzwerk aus – von Media-Muskelzellen synthetisiert – elastischen Fasern. Öffnungen in der Membran begünstigen die Diffusion von Stoffen. 3)Adventitia: - Bindegewebsschicht. Enthält Fibrobalsten, Proteoglykane, elastische, längsorientiere Fasern und scherengitterartige kollagene Fasern; Blut- und Lymphgefäße und Nerven. - Vasa vasorum ( Blutgefäße der Gefäße ).Versorgen äußere Mediaschichten. Bildet an der Grenze zwischen Media und Adventitia ein Geflecht aus Arteriolen, Kapillaren und Venolen. 1.1.1.2. Arterien vom elastischen Typ Herznahe Arterien ( Aorta, Truncus pulmonalis ) Erfüllen Windkesselfunktion ( Gewährleistung eines kontinuierlichen Blut flusses ) Wandaufbau : 1) Intima: deutliche subendotheliale Schicht 2) Media: besteht aus konzentrisch ausgerichteten elastischen Lamellen und Schichten von glatten Muskelzellen ( Aorta thoracica: ca. 50! ). Muskelzellen sind über Fibrillin- Mikrofibrillen mit den Lamellen verBunden und verleihen ihnen eine gewisse Grundspannung. Stabilisierung durch Kollagenfibrillen. 3) Adventitia : reich an Vaso vasorum 1.1.1.3. Klinik: Arteriosklerose krankhafte Wandveränderungen Häufigste Form: Atherosklerose. elastische Arterien, große bis mittelgroße muskuläre Arterien Bildung von atheromatösen Plaques in der subendoth. Schicht. Skripte Folge: Ischämie und Stenose Komplikation: Thrombusbildung Infarkt! 1.1.1.4 Merke Dreischichtigkeit der Arterien (Intima, Media, Adventitia) Erkennungsregeln: rundes, leicht ovales Lumen; deutliche Ringmuskulatur 1.1.2 Venen Weniger deutliche Schichtgliederung Dünnere Wände Ähnliche Intima Media weist große regionale Unterschiede auf; viele elast. und kollagene Fasern (Vorkommen von Längsmuskelschichten) Adventitia kann longitudinale glatte Muskulatur enthalten ( Venen des Abdomens dort Adventitia dickste Schicht überhaupt! ) Stärker ausgeprägte Vasa vasorum Veneklappen (Valvulae): Intimaduplikaturen nach Art der Taschenklappen Funktion: Blutstrom zum Herzen freigeben. Merke: Dreischichtigkeit; Venenklappen Erkennungsregeln: meist ovales bis unregelmäßiges Lumen; dünne Wände; keine gut ausgebildete Media 1.1.3. Arteriolen ca. 20µm haben nur eine geschlossene Muskelzellschicht Adventitia reich an noradrenergen Nervenfasern „Wiederstandsgefäße“ 1.1.4 Kapillaren ca. 5-15µm Endothelrohre, die nur von einer Basallamina bedeckt sind. Größere Kapillaren ( ≥ 10µm ) heißen Sinus(oide) Wandaufbau: o Endothel ( 0,2µm ), o Basalmembran (Grenzmembran) o Gitterfaserhülle (Retikulinfaser) o Einzelne Pericyten (BG-Zellen Bildung der Gitterfaserhülle) Ort für den Gas- und Stoffaustausch Endotheltypen: 1) kontinuierliches ( geschlossenes ) Endothel Permeabilität je nach Organ sehr unterschiedlich Skelettmuskulatur, Myokard, BG, Gehirn, Lunge Skripte 2) Fenestirertes Endothel hohe Permeabilität für Wasser und kleine hydrophile Moleküle Nieren, Zilliarkörper, Gelenkinnenhaut 3) Diskontinuierliches Endothel völlige Permeabilität für alle Plasmabestandteile Stofftransport: o Cytopempsis: aktiver Transport von kleinen Stoffen innerhalb kleiner Vakuolen o Diffusion o Zelldiapedese: aktives Durchtreten eigenbeweglicher Zellen (z. Bsp. Leukozyten) Merke: o Dreischichtung (Endothel, Basalmembran, Gitterfaserhülle) o Kommen in fast allen Organen vor 1.2. Lymphgefäße Lymphe enthält u.a. Plasmaproteine und Zellen der Immunabwehr System: Lymphkapillaren Präkollektoren (Zwischensegmente) SammelGefäße (Kollektoren) Lymphknoten Lymphgänge (Ductus Lymphatici) Venen Lymphfluss durch rhythm. Kontrakturen der glatten Muskulatur und den Klappen! Bildung: Aus dem arterillen Schenkel der Kapillaren werden tägl. 20l Flüssigkeit abfiltriert, 18l kehren in den venösen Schenkel zurück, 2l werden über das Lymphsystem abgeführt Lymphkapillaren: initiale LG beginnen blind und bilden ein dichtes Netz großes Lumen ( 50µm) extrem dünnes Endothel mit ventilartigen Lücken keine Basallamina an der Außenseite „Ankerfilamente“ (Mikrofibrillen) gewährleisten ein offenes Lumen durch Verspannung mit dem BG! Sammelgefäße : Ähnlicher Wandaufbau wie die kleinen Venen Endothel mit Basallamina, dünner Muskelschicht, Adventitia Mikroskopierhilfe: großes Lumen, dünne Wand, homogner Inhalt, Klappen 1.3 Herz 1.3.1 Wandaufbau 1) Endokard Kleidet die Herzhöhlen aus Skripte Überzieht alle Strukturen, die ins Lumen vorspringen (Papillarmuskeln, Klappen) Besteht aus kontinuierlichem Endothel (einschichtig)+ subendotheliale Schicht (elast. +kollag. Fasern, glatte Muskelzellen) 2) Subendokardiale Schicht Lockeres Bindegewebe Enthält Nerven, Blutgefäße, Zellen des ELS ↑Cytoplasma (Sarkoplasma), ↑ Glykogen, ↓ Myofirbillen Nicht an den Papillarmuskeln und Sehnenfäden!! 3) Myokard Aufbau: o Äußere Längsmuskelschicht o Mittlere Ringmuskelschicht o Innere Längsmuskelschicht Stärkste Wandschicht Kardiomyozyten bilden durch Vermittlung von Zellkontakten (Glanzstreifen) lange, verzweigte Ketten (=Fasern) multizellulares Gewebe Gliederung des Myokards in Bündel durch Bindegewebe (Endomysium) beherbergt Mikrogefäße Dichtes Kapillarnetz (verläuft parallel zu den Myozyten) Vorhof- und Kammermyokard sind durch das Herzskelett (=straffes BG) getrennt Ursprung der Muskulatur, Bildung eines Faserrings (Anulus fibrosus) an dem die Klappen befestigt sind; elektr. Isolierung! 4) Epikard Serosaüberzug an der Außenseite des Herzens Besteht aus Mesothel (einschichtiges Plattenepithel) und BG Viszerales Blatt des Perikards 5) Subepikardiale Schicht BG Reich an Fettgewebe Enthält Nerven und Koronargefäße 6) Perikard (Herzbeutel) Aufbau: o Tunica serosa (Epithelüberzug) o Tunica fibrosa (Bindegewebe) Parietales Blatt des Perikards 1.3.2. Herzklappen Skripte Teil des Endokards Vollständig von Endothel überzogen Bindegewebiger Grundstock 2 Schichten: 1) Fibrosa (kollag. BG; steht mit dem Anulus fibrosus in Verbindung) 2) Spongiosa (enthält Fibroblasten, Makrophagen, hoher Anteil an Hyaluronan und Proteoglykanen gefäßfrei! 1.3.3 System der Erregungsbildung und Erregungsleitung 1) Sinusknoten: primärer Schrittmacher liegt an der Einmündung der V.cava sup. im rechten Vorhof! Generiert ca. 70 Schläge/min. Überleitung mit 0,5m/sec. über das Vorhofmyokard an den AV-Knoten 2) Atrioventrikularknoten Sekundärer Schrittmacher Liegt in der septalen Wand des rechten Vorhofs Hier Verzögerung der Erregung (ca. 0,05m/sec) Füllung der Kammerns 3) Antrioventrikularbündel (Av-Bündel, His-Bündel) Durchbicht das Herzskelett Einzige muskuläre Verbindung zwischen Vorhof und Kammer Teilung in der Pars membranacea des Ventrikelseptums in die 4) Kammerschenkel Ziehen vom Septum abwärts ( 1m/sec) 5) Purkinje-Fasern Verlaufen subendothelial zu den Papillarmuskeln und zum Wandmyokard (3m/sec) Bestehen aus rel. Dicken, kurzen Zellen mit hellemZytoplasma ( hoher Anteil an Glykogen) Mit den Zellen des Arbeitsmyokard verbunden 1.3.4 Hormone des Herzens 1) ANP (atriales natriuretisches Peptid) Vasodilatation und Natirurese (vermehrte Wasserausscheidung durch Na+- Ausscheidung) 2) BNP (brain natriuretic peptide) Erhöht bei Herzinsuffizienz (Diagnostik!) Skripte 1.3.5 Mikroskopierhilfe: Dreischichtaufbau des Herzens (Endokard, Myokard, Epikard) Erkennungsregeln: Erkennung der Zellen des ELS 2) Blut und Blutbildung 2.1. Blut 2.1.1 Eryhtrozyten ca. 5Mio/µl Blut! kernlos keine Organellen Roter Blutfarbstoff (Hämoglobin) Gut verformbare Zellmembran bikonkav (Scheibenform) durch Membranskelett Durchmesser: 7,5µm Zytoplasma enthält Hämaglobin (gut anfärbar mit Eosin) 95% des Gesamtproteins im Erythrozyten; besteht aus einem Tetramer aus zwei α- und zwei β-Untereinheiten Funktion: O2 – und CO2 -Transport Neubildung im Knochenmark dauert 8 Tage Lebensdauer ca. 120 Tage Abbau durch Makrophagen von Knochenmark, Leber, Milz Anämie: Verminderung des Hb-Gehalts im Blut Pathogenese: Verminderung der Erythrozytenzahl (gestörte Hb-Synthese, verkürzte Lebensdauer, Eisenmangel) Symptomatik: kurzatmig, verminderte Leistungsfähigkeit, Blässe 2.1.2 Thrombozyten ca. 250 Tsd./µl Blut Durchmesser: 2,5µm Bikonvexe Scheibenform durch Bündel von Mikrotubuli Aufbau: organellfreies peripheres Zytoplasma (Hyalomer); Zentrales Zytoplasma (Granulomer) mit Mitochondrien, Lysosomen, Glykogenpartikel und Speichergranula An der Plasmamembran befinden sich versch. Rezeptoren Skripte kernlose Fragmente der Megakaryozyten Funktion: Hämostase (Blutstillung-, Gerinnung) primäre Hämostase (Blutstillung) nach 2-4 Min sekundäre Hämostase (Blutgerinnung) Lebensdauer: ca. 10Tage Neubildung im Knochenmark dauert 8 Tage Abbau durch Makrophagen von Milz und Leber 2.1.3 Leukozyten ca. 5000/µl Blut Funktion der Immunabwehr Aktive Einwanderung der Leukozyten durch postkapilläre Venolen zum Wirkungsort 2.1.3.1 Granulozyten o o o o Vielgestaltete Kerne: Länglich-ovaler Kern jugendlicher Granulozyt Hufeisenförmiger Kern stabförmiger Granulozyt Bröckchen Segmentkerniger Granulozyt „Trommelschlegel“ Sitz des Geschlechtschromosoms 1) Neutorphile Granulozyten ca. 3000/µl Blut (=60% der Leukozyten) Durchmesser: 10-12µm Hauptvertreter der unspezifischen Immunabwehr Lebensdauer max. 3 Tage (im Blut 1 Tag) Neubildung im Knochenmark dauert 8 Tage Kern besteht aus 3-4 Segmenten (polymorphkernig) Kleine Granula, blass rosa bis fliederfarben Funktion: Phagozytose und Abtötung vieler Bakterien und Zelltrümmern Phagozytose nach rezeptorvermittelter Opositionierung Fusion des Phagosoms mit den Granula Abtötung des Bakteriums durch Inhaltsstoffe der Granula enzymatischer Abbau Schnelle Fortbewegung (ca. 20µm/min) Eiterbildung durch Absterben von vielen neutrophilen Leukozyten am Entzündungsherd Skripte 2) Eosinophile Granulozyten ca. 150/µl Blut Meist 2 Segmente Druchmesser 12-15µm Relativ große Granula (lassen sich meist ziegelrot anfärben!) Hoher Gehalt an kationischen Proteinen Amöboid beweglich Funktion: Vernichtung von Wurmparasitenlarven; spielt eine Rolle bei allergischen Reaktionen 3)Basophile Granulozyten Bizarr geformter Zellkern ≤ 50/µl Blut Durchmesser ca. 10µm Grobe Granula (dunkelblau-violett anfärbbar!) Hoher Gehalt an Heparin und Histamin 2.1.3.2 Monozyten (Makrophagen) ca. 300/µl Blut meist nierenförmiger Kern Durchmesser ca. 20µm Zytoplasma blass blaugrau Differenzieren sich nach 1-3 Tagen zu Makrophagen Professionellen Fresszellen des Körpers Teil des MPS (Mononukleäres Phagozyten System) Lebensdauer: monatelang Funktion: Abwehrmaßnahmen einleiten und koordinieren; Wundheilung 2.1.3.3 Lymphozyten ca. 1500/µl Blut meist runder, chromatischer Kern (füllt die ganze Zelle aus!) hellblauer, schmaler Zytoplasmasaum Durchmesser: 4-15µm Einteilung in B-Lymphozyten, T-Lypmhozyten Funktion: spezifische Abwehr 2.2 Blutbildung (Hämatopoiese) Pränatale Hämatopoiese: o Mesablastische Phase im Dottersack Skripte Mesenchymzellen Blutinseln Hämazytoblasten Megaloblasten Megalozyten o Hepatische Phase in Leber und Milz Mesenchymzellen Retikulumzellen Proerythroblasten Myeloblasten o Medulläre Phase im Knochemark Proerythroblasten Myeloblasten Postnatale Hämatopoiese im Extravasalraum des Knochenmarks Sämtliche Blutzellen stammen von multipotenten hämopoietischen Stammzellen ab Vorgang der Hämatopoiese: Prolieferation und Differenzierung Regulation durch Zytokine 2.2.1 Knochenmark Grundgerüst aus retiklärem Bindegewebe Das rote Knochenmark ist hämatopoietisch aktiv ( rot= große Anzahl an Erys); im gelben befinden sich viele Fetttropfen Rotes Knochenmark beim Kind in allen Knochen; beim Erwachsenen nur noch im Sternum, WK, Rippen, Beckenkamm, Schädelknochen, prox. Ende von Humerus und Femur Zellen des Knochenmarks: Fibroblastische Retikulumzellen bilden das Gerüst Fettzellen (Lipid-beladene Retikulumzellen) Platzhalter Makrophagen phagozytieren abgestorbene unreife Blutzellen Sinuswand trennt das Hämatopoiese-Kompartiment vom zirkulierenden Blut Herkunft der Blutzellen: multipotenten hämopoietischen Stammzellen lebenslang zur Selbsterneuerung fähig Erkennungsregeln der Zellen: Proerythroblast (großer, dunkelvioletter Zellkern, Cytoplasma leuchtend hellblau, „Öhrchen“) Makroblast (s. Proerythroblast; kleiner) Normoblast (runder Zellkern, lila-hellrotes Zytoplasma) Myeloblast (angedeuteter ovaler Zellkern; zypische helllila Nukleolen; schwach lila Cytoplasma) Promyelozyt (ovaler Kern, Cytoplasma schwach lila-blau mit heller Zone an der Einbuchtungsstelle des Zellkerns; leuchtend rote Körnchen) Myelozyt (grobe Zellkernstruktur; schwach rosa frabendes Zytoplasma mit deutlichen Granula) Metamyelozyt (bohnenförmiger Zellkern) Megakaryozyt (auffallend große Zelle; gelappter Kern) 2.2.2 Erythropoiese Skripte Hämopoietischen Stammzellen (HSZ) Progenitorzelle myeloische Progenitorzelle (CMP) Erythrozyten-Progenitor (Megakryozyt) Erythropoiese umfasst fünf kernhaltige Reifestufen mit insgesammt vier Mitosen und einer Differenzierung stetige Zunahme des Hämaglobins und Verkleinerung der Zelle Dauer der Erythropoiese: 8 Tage Förderung durch das Zytokin Erytrhopoietin ( Glykoprotein aus der Niere 2.2.3. Thrombozytopoiese Im Megakaryozyt bilden sich Granula Förderung durch Thrombopoietin in der Leber 2.2.4. Granulozytopoisese / Monozytopoiese Die Zellelemente der Granulozytopoisese sind im KM dreimal zahlreicher als die der Erythropoiese ! Verhältnisse beruhen auf der kurzen Lebensdauer der Granulozyten o Myeloblast (unreife Vorstufe) Ovaler Kern, deutlicher Nukleus, schwach basophiles Zytoplasma o Promyelozyt exzentrisch gelegener Kern; blaues Zytoplasma; grobe, fliederfarbene Azurgranula o Myelozyt kleinere Zelle, weniger Granula, azidophiles Zytoplasma o Metamyelozyt deutlich eingebuchteter Zellkern bohnenförmig! o Stabkerniger o Segmentkerniger ( Blut!!!) 3) Lymphatische Organe 3.1. Das Immunsystem 1) Unspezifische Abwehr Die unspezifische Abwehr (natürliche oder angeborene Immunität) ist von Geburt an funktionstüchtig! Zellvertreter: neutrophile Granulozyten; Makrophagen; NK (Natural Killer)-Zellen erkennen Virus-infizierte und abartige Zellen 2) Spezifische Abwehr Skripte Die spezifische Abwehr (erworbene, anpassungsfähige Immunität) kommt nach der Geburt erst langsam heran, nimmt aber im Laufe des Lebens an Effektivität ernorm zu! Zellvertreter: Lymphozyten, akzessorische Zellen, Makrophagen Humorale Immunabwehr B-Lymphozyten Besetzt mit löslichen Antikörpern (Immunglobuline, Ig) Glykoproteine (IgM, IgG, IgA, IgE) Können ein Antigen spezifisch binden und dadurch unschädlich machen Effektorzellen, die Antikörper sezernieren, heißen Plasmazellen! Plasmazellen enstehen aus Antigen-stimulierten B-Lymphozyten Histologische Merkmale: breiter Zellleib, basophiles Zytoplasma, exentrisch gelegener Kern mit „Radspeichenstruktur“ (keilförmiges, radiär angeordnetes Heterochromatin an der Kernmembran haftend) Zellvermittelte Immunabwehr T-Lymphozyten 2 große Fraktionen: 1) T-Helfer-Lymphozyten ( TH –Zellen ) kennzeichnend ist das CD4-Molekül an der Zelloberfläche 2) Zytotoxischen Lymphozyten ( CTL ) CD8-Molekül Entwicklung der B- und T-Zellen Nach der Bildung im Knochenmark zunächst Aufenthalt in den primären lymphatischen Organen: künftige T-Zellen im Thymus, künftige B-Zellen in Kompartimenten des Knochenmarks Dort Vermehrung und Reifung Anschließend Entlassung in die Peripherie als naive Lymphozyten ( aber nur 5% erreichen dieses Stadium!) Ablauf der Immunantwort Erkennung und Bindung eines Antigens an den Rezeptor des Lymphozyten T-Zellen benötigen dabei die Mitwirkung einer APZ (Antigenpräsentierender Zelle; in der Epidermis „Langerhanszelle“!!! Durch Antikörperbindung werden die betreffenden Lymphozyten aktiviert! Proliferation und Differenzierung der LZ Entstehung von Plasmazellen und Gedächtniszellen B-Zell-Antwort Skripte Die Reaktion auf ein nicht proteinartiges Antigen gelingt ohne Mithilfe der TH –Zellen B-Zellen binden an das Antigen und werden zur Proliferation stimuliert Differenzierung zu Plasmazellen Plasmazellen sezernieren Antikörper Die Reaktion auf ein Protein-Antigen erfordert die Mitwirkung von TH –Zellen. Primärantwort: naive B-Zellen werden zu Plasmazellen und Gedächtniszellen Schritte bei der B-Zell-Antwort o Bindung an das Antigen und Aktivierung o Gleichzeitig werden in der T-Tone TH –Zellen aktiviert o B- und T-Zellen treffen sich außerhalb des Follikels beiderseitige Stimulation o T-Zellen sezernieren Zytokine, B-Zellen profilieren o Entwicklung eines Keimzentrums in einem Follikel o Explosionsartige Vermehrung der B-Zellen (Zentroblasten) o Entstehung von Zellen(Zentrozyten), mit besserer und andere mit schlechter passenden Antigenen o Zellen mit bester Passung (=höchster Affinität zum Antigen) erhalten „Überlebenssignale“, alle anderen werden phagozytiert o Differenzierung der Zellen zu Plasma- und Gedächtniszellen Mastzelle Gewebsmastzelle ist eine freie Zelle im interstitiellen Bindegewebe Wichtigste Effektorzelle beim allergischen Geschehen Entstehen im Knochenmark Besonders reichlich in der Nähe von Gefäßen und Nerven sowie in allen SH Besitzen große Granula mit Heparin ( stark basophil ) Klinik: Allergiker neigen zur vermehrten Produktion von IgEAntikörpnern, die an der Oberfläche von Mastzellen Gebunden werden dieses führt zum Ausstoß von Heparin und Histamin allergische Reaktion Skripte 3.2 Grundsätzliche histologische Organisation der sekundären lymphatischen Organe Lymphknoten und MALT ( muskosa-assoziiertes lymphatisches Gewebe ) 1) Einteilung Lymphoretikuläre Organe Stroma aus retikulärem Bindegewebe o Lymphfollikel der Schleimhäute o Lymphknoten o Weiße Milzpulpa Lymphoepitheliale Organe Stroma aus Epithelzellen o Tonsillen o Thymus 2)Grundgerüst Dreidimensionales Gerüst aus fibroblastischen Retikulumzellen 3) B-Zone Ist durch Lymphfollikel gekennzeichnet (=kugelförmige Anhäufungen von LZ) Follikel sind entweder homogen dunkel und bestehen aus kleinen LZ (=Primärfollikel) oder sie besitzen ein helleres Zentrum (Keimzentrum) mit einem dunklen LZ-Mantel umgeben (Sekundärfollikel) Sekundärfollikel und Keimzentrum o Aus einem Primärfollikel entwickelt sich nach der Applikation eines Antigens durch die Bildung eines Keimzentrums ein Sekundärfollikel! o Auf dem Höhepunkt seiner Funktion zeigt das Keimzentrum eine dunkle und eine helle Region o In der dunklen Region findet die Proliferation der Antigenstimulierten B-Zelle statt o In der hellen Region erfolgt die negative Selektion der Zellen und die Differnezierung o Zellarten im Keimzentrum: Zentroblasten (dunkle Region) Zentrozyten (helle Region) Follikuläre dendritische Zellen (an der Oberfläche ist das Antigen zu finden, das die Immunantwort ausgelöst hat!) Makrophagen TH –Zellen 4) T-Zone Liegt in enger Nachbarschaft zur B-Zone Homogenes Aussehen Charakteristika: hoch-endotheliale Venolen; interdigitierenden dendrtischen Zellen (IDZ) IDZ: heller Kern; bilden ein Lager für die T-Zellen, wirksame APZ! Skripte Hoch-endotheliale Venolen (HEV)entsprechen postkapillären Venolen, bieten aber den LZ die Möglichkeit zur Emigration vom Blut ins lymphatische Gewebe 5) Reiseroute der Lymphozyten Verlassen des Blutes durch die Wand von HEV Aufenthalt im lyphatischen Gewebe oder Interstitium Per Lymphstrom in ein Hauptlymphsystem (z.Bsp. Ductus thoracicus) Blutkreislauf 3.3 Lymphknoten sind als Kette von Filterstationen in das LG-System eingeschaltet Die Lymphe wird über die zuführenden LG (Vasa afferentes) in den LK eingeleitet fließt durch den Lymphsinus Vasa efferentes Regionäre -LK enthalten Lymphe aus einem Organ oder Gebiet Sammel- LK sind nachgeschaltete Stationen 3.3.1 Histologische Organisation LK sind nierenförmig, meist einige Millimeter groß Außen befindet sich eine Kapsel aus kollagenem BG Ausläufer der Kapsel ragen als Trabekel radiär in das Organ hinein An der konvexen Seite durchbrechen zahlreiche LG (Vasa affernetia) die Kapsel Am Hilum treten einige efferneten LG aus, sowie Blutgefäße Weg der Lymphe: o Randsinus (Marginalsinus) unterhalb der Kapsel o Intermediärsinus innerhalb der Rinde o Marksinus o Vereinigung am Hilum Parenchym (Pulpa) o Rinde (Cortex) Follikel (entspricht der B-Zone) o Parakortex entspricht der T-Zone; HEV o Markstränge Plasmazellen, Makrophagen (besonders in anthrakotischen LK zu finden Kohlepartikel aus der Lunge) 3.3.3 Funktionen Phagozytose Speicherung (Ruß, Steinstaub, Farbstoffen, Fetten, Hämaglobin) Abfangen von Geschwulstzellen Blutbildung und Zelltbildung (pathologisch) Bildung der Lymphozyten Antikörperbildung 3.3.4 Mikroskopierhilfe Gliederung in Kapsel, Rinde und Mark Skripte System der Lymphsinus (insbesondere Rand- und Marksinus) Keine sofort auffallende Beziehung der Blutgefäße zum lymphatischen Gewebe Erkennungsregeln: o Deutliche helle Kreise (Reaktionszentren) mit dunklem, kernhaltigen Rand (Lymphozytenwall) o Kein Epithel! 3.4 Milz 3.4.1 Histologische Organisation Stützgerüst: o Milzkapsel o Peritonealüberzug (Tunica serosa) o Milztrabekel Grundgerüst aus fibroblastischen Retikulumzellen und durch retikuläre Fasern stabilisiert ( Fasern sind von Retikulumzellen umgeben, da bloßliegende Kollagenfibrillen die Thrombozyten zur Adhäsion und somit zur Blutgerinnung auslösen würden) Gefäße: o Am Hilum A.lienalis o Trabekelarterien o Pulpaarterien o Zentralarterien(arteriolen) Bei Eintritt in die weiße Pulpa werden sie von einer Manschette aus lymphatischem Gewebe (PALS) umgeben o Abgabe von Zweigen in die rote Pulpa (Pinselarterien) o Hülsenarterien o Retikulum der Milz o Venöse Sinus o Vernöse Kapillaren o Pulpavenen o Trabekelvenen o V.lienalis o V.portae hepatis Weiße Pulpa und perifollikuläre Zone o Periarterielle Lymphscheide (PALS) Dünne Manschette entlang der Zentralarterie Konzentrisches Gerüst aus fibroblastischen Retikulumzellen Enthält überwiegend T-Lymphozyten Entspricht der T-Zone und besitzt IDZ Angelagert an die PALS sind Lymphfollikel und sind Teil der B-Zone o Marginalzone Skripte o o o o o befindet sich um die Follikel herum Helle LZ-reiche Zone Enthält vorwiegend B-LZ, aber auch T-LZ Perifollikuläre Zone Gehört zur roten Pulpa ist aber eng mit der weißen Pulpa verbunden Hier enden Arteriolen offen von hier gelangen Erythrozyten, Thrombozyten und Granulozyten in die Pulpastränge Die T-Zellen wandern in die PALS Die B-Zellen streben in die Follikel o Funktion der weißen Milzpulpa o Neben den spezifischen Funktionen aller lymphatischen Organe hat die Milz eine Sonderfunktion: in der Marginalzone befinden sich spezifische B-Zellen, die einen septischen Schock verhindern helfen! Sie können rasch IgM-Antikörper gegen Polysaccharide aus Bakterienkapseln bilden (z.Bsp. Pneumokokken) Rote Pulpa o Besteht aus Pulpasträngen und venösen Sinus o Geschlossene Zirkulation (Verbindung zwischen den Arteriolen und den venösen Sinus) o Offene Zirkulation (Arteriolen münden offen in das Retikulum der roten Pulpa o Pulpastränge bestehen aus einem Netz von Retikulumzellen ( hier befinden sich Plasmazellen und Makrophagen!) Maschen sind voll von Erythrozyten, die in die Sinus gelangen wollen Die Sinus sind ausgekleidet von Endothelzellen mit echten Schlitzen gezielte Aussortierung alter Erythrozyten Funktionen der Milz o Phagozytose von Erythrozytenbruchstücken o Direkte Erythrozytenzerstörung (pathologisch: hämolytische Anämien) o Abbau von Granulozyten o Bildung von Lymphozyten o Phagozytose von Bakterien o Speicherung von Lipoiden o Immunisierungsvorgänge o Blutzellspeicherung (Erythrozyten, Thrombozyten) o Blutbildung o Eisenspeicherung 3.4.2 Mikroskopierhilfe Bindegewebige Trabekel mit großen Blutgefäßen Skripte Weiße Pulpa ziemlich gleichmäßig verteilt Räumliche Beziehung zwischen Zentralarterien und lymphatischen Gewebe sofort auffallend Blutsinus Keine Lymphsinus! 3.5 Mukosa-assoziiertes lymphatisches Gewebe (MALT) In der Lamina propria aller Schleimhäute können einzele Herde von organisiertem lymphatischen Gewebe vorkommen oder diffus verteilte Zellen der spezifischen Abwehr (Lymphozyten) Organe des MALT-System besitzen keine afferenten Lyphgefäße!!! Gerüst aus retikulärem BG; B-Zone(Follikel); T-Zone interfollikulär Spezifische Merkmale: o Enge räumliche und funktionelle Beziehung zum Epithel (Follikelassoziiertes Epithel) o Ausstattung mit besonderen Zellen (z.Bsp. M-Zellen), die Antigene durch das Epithel durchschleusen o Produktion von IgA-Antikörpern („Schutzanstrich“ auf der Epitheloberfläche) Eigenständige Organe: Tonsillen, Peyer-Plaques 3.5.1 Tonsillen Teile des lymphatischen Rachenrings (Waldeyerring): o Tonsilla palatina (paarig) o Tonsilla lingualis o Tonsilla pharyngealis o Tonsilla tubaria (paarig) Tonsilla palatina o Umschlossen von einer Bindegewebskapel o Von der Kapsel ziehen feine Septen in das Organ o Die zerklüftete Oberfläche ist von unverhorntem mehrschichtigem Plattenepithel überzogen und setzt sich in Krypten fort o Im Lumen der Krypten befinden sich Reste von toten Zellen („Detrius“) o Dicht unter dem Kryptenepithel sind Sekundärfollikel (B-Zone), meist mit einem großen Keimzentrum o LZ-Mantel ist zum Epithel hin kappenartig verbreitet o Follikel-assoziiertes Epithel (FAZ): Plattenepithel scheint aufgelöst, viele freie Zellen, Basallamina vielfach durchbrochen Skripte 3.5.1.1 Mikroskopierhilfe Krypten (Achtung: Mündung der Krypten oftmals nicht in der Schnittebene) Viele Sekundärfollikel Struktur mit strategischer Beduetung: Follikel-assoziiertes Epithel (FEA) Umgebung: Skelettmuskulatur und muköse oder gemischte Drüsen T.palatina: mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel T. lingualis: kurze Krypten, s.o.; Zungenmuskulatur! T. pharyngealis: keine Krypten, mehrreihiges Zylinderepithel mit Kinozillien (respiratorisches Epithel!) 3.5.2 Darm-assoziiertes Lymphatisches Gewebe Ganze Aggregate von Lymphfollikeln finden sich vor allem in der Wand von Ileum und Appendix vermiformis (Noduli lympoidei aggregati, PeyerPlaques) Der Gipfel jedes Follikels ist kuppelartig von Propriagewebe bedekct und von Domepithel überzogen (FAZ!) keine Zotten; Krypten oder Becherzellen; wenig Muzinüberzug; viele M-Zellen Funktionen des MALT Alle von der Außenwelt erreichbaren Epithelien werden prophylaktisch mit einer Schutzschicht aus IgA-Antikörpern versehen. Dendritische Zellen und MZellen schleusen Antigene durch die Epithelschranke! Die M-Zellen der Darmschleimhaut sind das Tor für die Aufnahme von oral applizierten Impfstoffen (Schluckimpfung) aber auch für einige pathologische Bakterien (Typhus, Polio) 3.6 Thymus (Bries) Primäres lymphatisches Organ des T-Zell-Systems Besitzt ein epitheliales Grundgerüst! 3.6.1 Histologische Organisation Gliederung in Mark und Rinde RInde: Thymozyten (ähneln Lymphozyten) starke Färbung Skripte Mark: mehr Epithelzellen blass Thymus ist von einer bg-Kapsel umgeben Von der Kapsel gehen gefäßführende Septen bis zur Rinden-MarkGrenze unterteilen das Parenchym vollständig in Pseudoläppchen Thymusepithelzellen: o Besitzen Zytokeratinfilamente o Helle Kerne o Durch Desmosomen verbunden o Bilden ein dreidimensionales Netz in dem die Thymozyten liegen o Im Mark bilden die Epithelzellen eosinophile Aggregate (Hassal-Körperchen!!!) Funktion des Thymus o Reifung der T-Zellen o Ziele: 1) Prolieferation (Zellvermehrung) 2) Ausbildung funktionierender T-Zell-Rezeptoren 3) Erkennung der körpereigenen MHC-Moleküle o T-Zellen, die diese Kriterien erfüllen, überleben (positive Selektion) o Reifungsprozess wird durch Thymusepithelzellen gesetuert o Erwerb der Selbst-Toleranz: o Thymusepithelzellen exprimieren eine große Anazahl von Genen und führen künftigen T-Zellen jene körpereigenen Antigene vor, die diese später im Körper antreffen, aber nicht binden dürfen 3.6.2 Mikroskopierhilfe Gliederung in Pseudoläppchen; Mark; Rinde; Hassall-Körperchen! 4) Atmungsorgane 4.1 Atemwege 4.1.1 Allgemeine Bauprinzipien charakteristische Schleimhaut durch Versteifungen in der Wand offen gehalten Nasen und Rachen sind von Knochen umgeben Skripte die Wand der tieferen Atemwege enthält Knorpel Schleimhaut (Tunica mucosa) o Fest mit der Unterlage verwachsen o Besteht aus Lamina epithelialis und Lamina propria o Trägt mehrreihiges hochprismatisches Flimmerepithel mit Becherzellen respiratorisches Epithel o In der Lamina propria liegen seromuköse Drüsen (Endstücke sind tubuloazinös und mit Myoepithelzellen; innerviert) o Becherzellen und Drüsen sezernieren Muzine bedecken das Epithel schützen vor Austrocknung Anfeuchten der Atemluft Reinigung der Atemwege o Dichte Gefäßnetze, Zellen der Abwehr ebenfalls in der L.propria 4.1.2 Extrapulmonale Atemwege 1) Nasenhöhle Regio cutanea: Auskleidung durch Epidermis; reich an Haaren und Talgdrüsen; apokrine Schweißdrüsen Nasenvorhof Regio olfactoria : Riechepithel Riechschleimhaut: Nasenhöhlendach Hohes, mehrreihiges Epithel und Lamina propria Oberfläche mit Riechschleim besetzt (von Bowman-Drüsen sezerniert) Glandulae olfactoriae: tubuloalveoläre Drüsen in der Lamina propria Vier Zelltypten: o Sinnenszellen Bipolare Nervenzellen Runder, heller Kern Kolbenartiger Fortsatz mit Zilien (9x2+2 Mikrovilli) überragt Epitheloberfläche Plasmamembran der Zilien enthält die Rezeptormoleküle Bei Bindung der Geruchsstoffe (Odorantien) Depolarisierung der Membran Axone sind bei Eintritt in die Lamina propria von olfaktorischen Gliazellen zu Bündeln (Fila olfactoria) zusammengefasst o Stützzellen Hochprismatisch Tragen Mikrovilli Bilden mit den Sinneszellen Haftkomplexe Ovale Kerne o Basalzellen Skripte Undifferenzierte Stammzellen o Mikrovillizellen Regio respiratoria : respiratorisches Epithel; seromuköse Drüsen (Glandulae nasales); Kapillarnetz dicht unter dem Epithel (teilw. zu Schwellkörpern ausgebildet) 2) Rachen (Pharynx) Epipharynx: reiner Luftweg mit respiratorischem Epithel; Schleimhaut mit seromukösen Drüsen; am Rachendach lymphatisches Gewebe (Tonsilla pharyngealis) Gaumensagel: nasale Fläche mit respiratorischem-, freier Rand mit unverhorntem Plattenepithel Mesopharynx/Hypopharynx: gleichzeitiger Luft- und Speiseweg mit unverhorntem mehrrschichtigem Plattenepithel; muköse Drüsen (Glandulae pharyngeales) produzieren Gleitspeichel 3) Kehlkopf (Larynx) Skelett (Schild-, Ring-, Stellknorpel) aus hyalinem Knorpel Knorpel der Epiglottis, Processus vocalis aus elastischem Knorpel Epiglottis: lingualer Teil mit unverhorntem, mehrschichtigem Plattenepithel; im übrigen respiratorisches Epithel; Lamina prorpia mit seromukösen Drüsen und lymphatischen Gewebe Innenraum durch Plicae vestibulares und Plicae vocales unterteilt Kehlkopfschleimhaut: überwiegend respiratorisches Epithel; seromuköse Drüsen Glottis: stimmbildene Teil des Kehlkopfes; Verschlussapparat Stimmritze durch Plicae vocales begrenzt (bg-Grundlage: Lig. vocale) M.Vocalis verantwortlich für die Feinstellung der Stimmfaltenschwingung Die freie Kante der Stimmfalte trägt unverhorntes mehrrschichtiges Plattenepithel. Reinke-Raum (lockere subepitheliales BG) ermöglicht Verschieblichkeit gegenüber dem Lig. vocale Stimmfalten sind drüsenfrei!!! 4) Trachea und Hauptbronchen Stützgerüst aus c-förmigen, nach dorsal offenen Knorpelspangen (hyalin) Knoreplspangen sind durch Ligg. anularia verbunden Wand (Paries membranaceus) aus BG und Muskulatur (M. trachealis bzw. M. bronchialis) bildet dorsalen Abschluss Gesammter Stützapparat: Tunica fibro-musculo-cartilaginea Mukosa: respiratorisches Epithel; reichlich afferente Nervenfasern Lamina propria: seromuköse Drüsen 4.1.2.1 Mikroskopierhilfe: Skripte Respiratorisches Epithel und seromuköse Drüsen! 4.2 Lunge 4.2.1 Bronchialbaum Bronchien: Knorpelgewebe und seromuköse Drüsen Bronchiolen: knorpel- und drüsenfrei Aufzweigung: Hauptbronchien Segmentbronchien Bronchien Bronchioli (≤ 1mm) Bronchioli terminalis (ca. 0,4mm) Bronchioli respiratorii Ductus alveolares Sacculi alveolares Alveolen Azinus : alle Lufträume, die von einem Bronchiolus terminalis abhängig sind Durchmesser: ca. 0,5cm Besteht aus Br. Respiratorii, Ductus alveolares, mehrere tsd. Alveolen Lobus: mehrere Azini Wandaufbau der Bronchen: 1.Schleimhaut respiratorisches Epithel Laminia propria reich an elastisches Fasern viele Lymphozyten, Mastzellen 2.Muskelschicht scherengitterartige Anordnung glatte Muskulatur 3.Stützgerüst aus Knorpel unregelmäßige Knorpelplatten hyalin, weiter distal elastisch mit BG zu einer Knorpel-Faser-Schicht verbunden 4-peribronchiales Bindegewebe Verlauf der Vasa privata; Nerven ggf. seromusköse Bronchiladrüsen ( liegen eigentlich zwischen Muskulatur und Stützgerüst ) Neuroendokrine Zellen: Hormonbildene Zellen im Epithel der unteren Luftwege Bronchen: neuroepitheliale Körperchen Reagieren als Chemorezeptoren auf Verminderung des O2 Gehalt Wandaufbau der terminalen Luftwege: o In der Wand der Bronchiolen fehlen Knorpel und Drüsen! Skripte o Durch radiären Zug der elastischen Faserns des BG und den BG-Septen werden die Bronchiolen und die Blutgefäße offen gehalten o Br. Respiratorii: schon einzeln Alveolen in der Wand o Eingägne in die Ducuts alveolares und Sacculi alveolares sind durch einen Ring aus glatten Muskelzellen, kollagenen und elastischen Faserns verstärkt Epithel der Bronchiolen Einreihiges zylindrisches Flimmerepithel Wenig Becherzellen Ab Br. Terminales: einfaches kubisches Epithel, keine Becherzellen und Clara-Zellen Ab Br. Respiratorii: Clara-Zellen und Pneumozyten Typ II Clara-Zellen: Sekretorische Zellen der distalen Luftwege Produzieren Produkte der unspezifischen Abwehr: Surfactant- Proteine SP-A und SP-D sowie das Clara-ZellProtein CC10 Dämpfung von übermäßigen Entzündungsreaktionen antimikrobielle und opsonisierende Wirkung Regulierung der Lumen-Weite: Bronchialmuskulatur reguliert Größe des Totraums Parasympathikus ↑ Muskeltonus Bronchokonstriktion Sympathikus ↓ Muskeltonus Bronchodilatation Asthma bronchiale : Leitsymptom: expiratorische Dispnoe ( Obstruktion des Bronchialbaumes Brochospasmus, Mukosaödem ↑↑ Schleimproduktion Ursache: ↑ Histamin; Wirkstoffe der Mastzellen: Entzündungsmeditatoren Folgen: langfristiger Umbau der Bronchialwände ↑Becherzellen, ↑Bronchialdrüsen, ↑Muskulatur, ↑Abwehrzellen 4.2.2 Alveolen: Ort des Gasaustausches Gesamtzahl ca. 300Mio Durchmesser ca. 250µm Wanddicke ca. 5-8µm Oberflächen sind mit Alveolarepithel bedeckt Pneumozyten Typ I (großer, dünner Zellleib; Deckzellen) Pneumozyten Typ II (kubisch, produzieren Surfactant; Bilden Typ I –Zellen Bindegewebiges Grundgerüst aus Kollagenfibrillen und elastischen Fasern Wenig Bindegewebszellen Skripte Interalveolarsepten mit (Kohn-)Poren Alveolen können auch bei verlegten Luftwegen belüftet werden Blut-Luft-Schranke: Kapillarendothel; Penumozyten Typ I; Basallamina Dicke: 0,2 bis 0,6µm Antiatelektasefaktor (Surfactant) 90% Phosphorlipide ↓Oberflächenspannung bei zu hoher Oberflächenspannung würden die Alveolen bei Expiration kollabieren und es würden sich Atelektasen bilden! 10% Surfactant-assotiierten Proteinen wird von Typ II-Zellen synthetisiert und in Speicherorganellen als Vorrat gelegt 4.2.3Abwehrmechanismen: Mukoziliäre Reinigung durch den viskosen Schleimteppich Rachenwärts gerichteter Zilienschlag Alveolarmakrophagen (unterstützt durch die SurfactantProteine SP-A und SP-D 4.2.4Pleura: Überzieht Lunge Serosaepithel (Mesothel) Umschlag am Lungenhilum in die Pleura parietalis Dazwischen: Pleuraspalt mit hyaluronan-reicher Flüssigkeit 5) Mundhöhle (Cavum oris) 5.1 Mundschleimhaut Mehrschichtiges Plattenepithel enthält Melanozyten, Langerhanszellen, Merkelzellen Bindegewebige Lamina propria enthält Abwehrzellen (Lymphozyten, Makrophagen) Ggf. bindegewibe Submukosa mit kleinen (sero)mukösen Drüsen Viele sensorische Nervenendungen Skripte Drei unterschiedliche Schleimhauttypen: 1. Mastikatorische Schleimhaut (beim Kauen beansprucht) Am Zahnfleisch und am harten Gaumen Verhorntes Epithel Dicht stehende BG-Papillen SH unverschieblich 2. Auskleidende Schleimhaut (Lippen, Wangen, Mundboden…) Unverhorntes Epithel Submukosa mit Drüsen 3. Spezialisierte Schleimhaut (Zahnrücken) Spezielle Zungenpapillen mit Einrichtungen für Geschmacks-, Tast- und Temperaturempfindung 5.2 Wangen, Lippen, Gaumen Grundstock: M.buccinator bzw. M. orbicularis oris Submukosa mit kleinen Speicheldrüsen (Glandulae buccales bzw. labiales) 5.3 Zunge Hauptmasse: Zungenmuskulatur o Aussenmuskeln (M. genioglossus; -hyoglossus; -styloglossus o Binnenmuskeln (M. longitudinalis superficialis, - profundus; M.transversus linguae; M. verticalis linguae) Schleimhaut an der Unterfläche sehr dünn und unverhorntes Plattenepithel Schleimhaut am Zungenrücken mit Aponeurose mit der Z-Muskulatur verbunden unterteilt durch V-förmigen Sulcus terminalis Zungenpapillen: sichtbarer Erhebungen der Schleimhaut Papillae filiformis (fadenförmig) Tastsinn Papillae fungiformis (pilzförmig) Geschmacksknospen Thermo- und Mechanorezeptoren Papillae foliatae (blattförmig) Geschmacksknospen Papillae vallatae (Wallpapillen) Ca. 2mm Durchmesser 10 Papillen am Sulcus terminalis aufgereiht viele Geschmacksdrüsen mit von Ebner-Spüldrüsen 5.4 Geschacksorgan Vermittlung der Geschmackssensationen (sauer, süß, bitter, salzig) durch sekundäre Sinneszellen der Geschmacksknospen Seitliches Epithel der Papillae valatae , weniger in den Paillae fungiformis und foliatae Skripte Geschmacksknospe nimmt gesamte Höhe des Epithels ein helles, ovales Gebilde Grübchenförmige Öffnung der Epitheloberfläche (Geschmacksporus) Rezeptoroberfläche: Plasmamembran von Mikrovilli, die in den Schleim hineinreichen 5.5 Speicheldrüsen tägl. Speichelproduktion: 1000-1500ml allgemeiner Aufbau: Endstücke: Serös(azinös) schwer auszumachendes Lumen Mukös(tubulär) blass, wabiges Zytoplasma, Zellkern basal und platt Seromuköse(tubuloazinös) seröser Halbmond (von EbnerHalbmond) End- und Schaltstücke besitzen Myoepithelzellen Ausführgangsystem: Schaltstücke: intralobulär dünnsten Zweige des Drüsenbaums einfaches, flaches Epithel deutlich erkennbares Lumen Streifenstücke: intralobulär gut erkennbares Lubmen einschichtiges prismatisches Epithel azidophil (Mitochondrien) und basale Streifung Interlobuläre Ausführungsgänge von BG umgeben weites Lumen ein- bis mehrreihiges prismatisches Epithel Hauptausführgänge oft zweischichtiges prismatisches Epithel Wassersekretion: Struktur-Funktions-Beziehung Speichel besteht zu 99% aus Wasser Endstücke sind für die Sekretion zuständig Motor: Na+ /K+ - ATPhase Primärspeichel ist isoton; Sekundärspeichel hypoton Kennzeichen der großen Speicheldrüsen: 1. Parotis: rein serös; viele Schalt- und Streifenstücke; viele Fettzellen 2. Gl. Submandibularis: gemischt seromukös; unteschiedl. Verteilung von serösen und muskösen Elementen; viele seröse Halbmonde; Skripte 3. Gl. Sublingualis: überwiegend muskös; Abschnitte von serösen Endstücken; wenig Halbmonde oder Streifenstücke 5.6 Zähne Milchgebiss 20 Zähe; bleibende Gebiss 32 Zähne Unterscheidung nach Zahn-Krone, -Hals, -Wurzel Wurzel steckt im knöchernen Alveolarfach des Keifers Hauptmasse des Zahn besteht aus Dentin(Zahnbein) An der Krone ist das Dentin von Enamelum(Schmelz), an der Wurzel von Cementum überzogen Schmelz ist die härteste Substanz des Körpers (95% Mineralien) Pulpahöhle ist ausgefüllt mit Zahnpulpa Gefäße und Nerven ziehen durch den Wurzelkanal und durch das Foramen apicis dentis in das Kronenkavum 5.6.1 Zahnentwicklung Entwicklung beginnt im 2. Embryonalmonat und dauert 2-4 Jahre 6. Embryonalwoche: Ausbildung von zwei bogenförmigen Bereichen mit odontogenem Epithel induziert durch das determinierte Zahnmesenchym. Odontogenes Epithel aus Ausgangspunkt der Zahnbildung! Zahnkeim: ektodermales Schmelzorgan (Schmelzbildung), Zahnpapille (Dentinbildung, Pulpa), Zahnsäckchen (Bildung des Zahnhalteapparats) Schmelzorgan: o Ausbildung einer generellen Zahnleiste vom odontogenen Epithel o Entstehung von 10 Epithelknospen (=10 Milchzähne) o Schmelzknospe Schmelzkappe Schmelzglocke o Begrenzung der Schmelzglocke durch das innere und äußere Schmelzepithel (Grenze: Schmelzpulpa mit Stratum reticulare und intermedium) o Schmelzorgan ist gefäßfrei! o Zellen des inneren Schmelzepithels Präameloblasten Zahnpapille und Zahnsäckchen o Parallel zur Entwicklung des Schmelzorgans o Unter Einfluss des inneren Schmelzepithels entwickeln sich Prädontoblasten! o Aus dem Zahnsäckchen entsteht später der Zahnhalteapparat Bildung der Zahnkrone o Bildung der Hartsubstanzen beginnt am höchsten Punkt der Krone und schreitet dann zervikal fort o Kurz vor Beginn der Dentinbildung verdickt sich die Basalmembran zwischen innerem Schmelzepithel und Prädontoblasten Membrana praeformativa Skripte o Differenzierung der Odontoblasten lagern organsische Dentinmatrix (Kollagenfibrillen) an der Membran an Bildung von Prädentin! o Differenzierung der Ameloblasten o Nach der ersten Mineralisation des Dentins produzieren die Ameloblasten organische Schmelzmatrix Bildung der Zahnwurzel o Bildung eines zweischichtigen Epithels als epitheliale Wurzelscheide (Hertwig-Epithelscheide) o Odontoblasten bilden Wurzeldentin o Bildung von Zement und Wurzelhaut (Desmodont) durch Mensenchymzellen des Zahsäckchens 5.6.2 Feinbau der Zähne Ameloblasten und Odontoblasten liegen vor Beginn der Hartsubstanzbildung dirket gegenüber- getrennt durch die Membrana praeformativa Schmelz-Dentin-Grenze Ameloblasten weichen von der Mineralisierungsfront des Schmelzes zurück Schmelz ist zellfrei! Odontoblasten ziehen sich von der Dentinfront zurück, hinterlassen aber einen Fortsatz Dentin ist ein lebendes Gewebe Odontoblasten / Dentin o Perykarien leigen an der Pulpa-Dentin-Grenzfläche o Von jeder Zelle erstreckt sich ein Fortsatz („Tomes-Faser“) in einem Dentinkanälchen bis zur Dentingrenze o Extrazellulärmatrix des Dentins besteht aus Kollagenfirbillen o Mineralgehalt ( Hydroxylapatit-Kristallen) macht 70% des Feuchtgewichts aus o Zwischen Odontoblasten und Dentin befindet sich Prädentin (nicht mineralisiert!) Ameloblasten / Schmelz o Schmelz besteht zu 95% aus Hydroxylapatit-Kristallen und ist in Säulen (Schmelzprismen) angeordnet o Ameloblasten sind durch komplette Haftkomplexe an beiden Polen verbunden o Bilden in Richtung der Membrana praeformativa einen Fortsatz („Tomes-Fortsatz“) Sekretion der Schmelzmatrixproteinen Mineralisation! o Ameloblasten ziehen ihren Fortsatz zurück und werden zu resorbierenden Ameloblasten entziehen dem Schmelz überflüssige organische Matrix und Wasser fördern die Schmelzfüllung Zement o Ähnelt der Knochenextrazellulärmatrix mit Kollagenfibrillen („Sharpey-Fasern“) o Befestigen die Wurzel am Alveolarknochen Skripte o Entsteht durch desmale Ossifikation o Azellulär-fibrilläres Zement: zervikale Hälfte der Wurzel; zellfrei o Zelluläres Zement: apikalen Wurzelhälfte; Zementozyten Pulpahöhle o Kronenkavum und Wurzelkanäle sind von Pulpagewebe eingenommen wassereiche Grundsubstanz mit retikulären Fasern Odontoblasten und Abwehrzellen o Reichlich mit Blut- und Lymphgefäßen ausgestattet o Raschkow-Plexus (Nervenfasern) unterhlab der Odontoblasten 5.6.3 Zahnhalteapparat (Parodontium) 1. Zement (s.o.) 2. Wurzelhaut (Desmodontium) Durchspannt 200µm großen Spalt zwischen Zahnwurzel und Alveolarknochen Enthält ein kompliziertes System aus Kollagenfaserns („SharpeyFasern“) wirken den passiven Bewegungen des Zahns entgegen 3. Alveolarknochen Teil des Alveolarfortsatzes „Becher mit durchlöcherter Wand“ Eintritt der Gefäße 4. Zahnfleisch (Gingiva) Überzieht den koronalen Teil des Alveolarfortsatzes und den Zahnhals Gingiva-Rand(Margo gingivalis)- mukogingivalen Grenze Orales verhorntes Gingivaepithel 6)Speiseröhre und Magen-Darm-Kanal 6.1 Grundsätzlicher Wandaufbau 1) Mukosa (Schleimhaut) Einschichtiges Zylinderepithel Diffusionsbarriere (Tight junctions) Lamina propria zellreiches Bindegewebe mit retikulären Fasern Skripte Blut- und Lymphgefäße; Nervenverzweigungen Abwehrzellen Muscularis mucosae glatte Muskelzellen verleiht der Mukosa eigene Bewegungsfähigkeit 2) Submukosa Lockeres Bindegewebe Blut- und Lymphgefäße Plexus submukosus (Meissner-Plexus) o Teil des enterischen Nervensystem (ENS) o Innerviert die Schleimhaut Verschiebeschicht Eigenbeweglichkeit der Mukosa 3) Muskularis Ringmuskelschicht (Stratum circulare) Längsmuskelschicht (Stratum longitudinale) Plexus myentericus (Auerbach-Plexus) o Teil des ENS o Innerviert die Muskularis Pendel- und Segmentierungsbewegungen (=Durchmischen des Nahrungsbrei) Peristaltik 4) Serosa / Adventitia Serosa (Peritoneum viscerale) Einschichtiges Plattenepithel (Mesothel) Sitzt auf der lamina propria serosa Manchmal Vorkommen einer Subserosa Adventitia Bei extraperitonealen und retroperitonealen Abschnitten Lockeres Bindegewebe 6.2 Oesophagus (Speiseröhre) 6.2.1 Wandschichten Mukosa: o mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel o durch BG-Papillen eng mit der Lamina propria verzahnt o Lamina propria reich an Kollagenfasern o Muscularis mucosae breiter Submukosa o Starke Faltenbildung sternförmiges Lumen!!! o Muköse Drüsen (Glandulae oesophageae) sezernieren Gleitschleim für die Epitheloberfläche o Enthält Nerven und Gefäße Muskularis o Oberes Drittel: Skelettmuskulatur Skripte o Mittleres Drittel: Skelett- und glatte Muskulatur o Unteres Drittel: glatte Muskulatur Adventitia / Serosa o Adventitia: thorakale Teil o Serosa: abdominale Teil 6.2.2 Mikroskopierhilfe Mehrschichtiges, unverhorntes Plattenepithel Sternförmiges Lumen mit großem Durchmesser Verwechslung mit dem Ureter und der Harnblase Muskosa beachten: kein Urothel!!! Gl. Oesophageae! Breite Muskularis 6.3 Magen (Gaster) 6.3.1 Wandschichten Starke Längsfaltenbildung der Mukosa und Submukosa Muskularis : Ring- und Längsmuskelschicht + Fibrae obliquae Serosaüberzug 6.3.2 Magenschleimhaut ca. 1mm hoch 100-200µm breiter Schleimteppich ( Muzintypen MUC5AC und MUC6) schützt das Oberflächenepithel vor der Salzsäure besteht aus Magenfeldern (Areae gastricae) von kleinen, trichterförmigen Vertiegungen, den Magengrübchen (Foveolae gastricae) druchsetzt einschichtiges zylindrisches Oberflächenepithel (bildet MUC5AC) tubulöse Magendrüsen ziehen von den Grübchen aus in die Lamina propria Drüsen von Corpus und Fundus (Glanulae gastricae propriae) o Nebenzellen Drüsenhals Sekretion von Muzinen (MUC6) Schmal, blass gefärbt Zellkern an der Zellbasis (liecht eingedellt) Skripte o Parietalzellen (Belegzellen) Sezernieren Salzsäure bakterizid, Denaturierung der Nahrung, Aktivierung der Pepsine Sezernieren den Intrinsic Factor (VitB12-Resoption) Drüsenhals Stark azidophil ( ↑Mitochondrien) Mikrovilli Aktivität wird durch das ENS und Enterohormone (Acetylcholin, Histamin, Gastrin) Oft zweikernig Viele Granula o Hauptzellen Haupteil Sezernieren Pepsinogene ↑ raues ER basophil durch Gastrin stimuliert runder, mittig-liegender Zellkern o Enteroendokrine Zellen Drüsen der Pars cardiaca und Pars pylorica o Kardiadrüsen am Mageneingang (blass) sezernieren Schleim o Pylorusdrüsen am Magenausgang: Tiefere Foveolae Stark gewundene Drüsen Enthalten nur einen Typ von mukösen Zellen (MUC6) Lamina propria: einzelne Lymphfollikel Sog. G-Zellen sezernieren Gastrin Schutzmechanismen der Magenschleimhaut o Schleimteppich o Blutfluss in den Propria-Gefäßen o Kontinuierliche Zellerneurerung o Hormonelle Steuerung der sekretorischen Aktivität 6.3.3 Mikroskopierhilfe 4-schichtiger Aufbau Mukosa: Oberflächenepithel Lamina propria aus retikulärem BG L.muscularis mucosae aus glatter Muskulatur Epitheleinstülpungen=Magengrübchen 6.4 Dünndarm 6.4.1 Wandaufbau Tunika mukosa: o Epithel (einschichtiges Zylinderepithel; Becherzellen; Panethsche Körnerzellen) Skripte o Lamina propria (Stroma der Zotten; Zottenkapillaren) o Muskularis mucosae Submukosa (scherengitterartige Kollagenfaserzüge und elastische Fasern Dehnbarkeit des Darmrohres) Besonderheit: Ringfalten (Plicae circulares, Kerckring-Falten) werden von der Muskosa und Submuksoa gebildet! Aufhängung am Mesenterium 6.4.2 Dünndarmschleimhaut Zotten (Villi intestinales) o Erhebungen der Mukosa (Muscularis muscosae nicht beteiligt!) o Dienen der Resoption Krypten (Glandulae intestinales, Lieberkühn-Krypten) o Tubulöse Einsenkungen des Epithels in die Lamina propria o Ort der Zellerneuerrung Zottenstroma o Zellreiches BG der Lamina propria mit vielen Blut- und Lymphgefäßen o Flächiges Netz gefensterter Kapillaren unter dem Epithel dient dem Abtransport der durch das Epithel resorbierten Moleküle o ↑ Abwehrzellen (Makrophagen, Mastzellen, Granulozyten, Lymphozyten, Plasmazellen), Lymphfollikel o glatte Muskelzellen aus der muscularis muscosae „Zottenpumpe“ (Auspressen der Lymphgefäße) Dünndarmepithel o Einschichtiges Zylinderepithel o Diffusionsschranke durch Tight junctions o Enterozyten: Resorption! Durch Mikrovilli ist die apikale Membran vergößert In der Membran finden sich viele Transmembranmoleküle o Sekretorische Zellen Becherzellen sezernieren Muzine (MUC2) Paneth-Zellen am Grund der Krypte unspezifische Immunabwehr ( sez. Atnimikrobielle Stoffe) o Zellerneuerung Zellen des Dünndarmepithels leben 5 Tage In den Krypten liegen multipotente Stammzellen Zellersatz 6.4.3 Regionale Besonderheiten Duodenum o Hohe Kerckringsche Falten o Breite, blattförmige Zotten Skripte o Wenige Becherzellen o Brunner-Drüsen (Glandulae dudodenales) Muköse, tubuloalveoläre Drüsen Submukosa Ausführungsgänge münden in den Krypten Sezernieren Muzine (MUC6) und HCO3 Werden durch Sekretin stimuliert Keine Ringfalten am Beginn des Duodenums! Ileum o Niedrige Plicae o Kurze Zotten o Viele Becherzellen o ↑Lymphfollikel (Peyer-Plaques, Noduli lymphoidei aggregati) o Lamina propria mucosae / Submukosa o Epithel (Domepithel) enthält M-Zellen 6.5 Dickdarm 6.5.1 Wandaufbau Mukosaepithel: o einschichtiges hochprismatisch aus Saumzellen und kurzen Mikrovilli Resorption von NaCl und tägl. 1,5l Wasser o ↑Becherzellen Mukosa und Submukosa bilden zeitweise zirkuläre Falten (Plicae semilunares), keine Zotten, nur Krypten!!! Muskularis kräftig ausgebildet; mit Tänien (Taenia liberia, Taenia mesocolica und Taenica omentalis) Von Adventitia oder Serosa bedeckt Subseröse Bindegewebe mit vielen Fettzellen (Appendices epiploicae) 6.5.2 Apendix vermiformis Gleicher Wandaufbau wie der übrige Dickdarm (s.o.) Funktion: Lymphatisches Organ ↑ Lymphfollikel (reichen von der Lamina propria bis in die Submukosa) an den Gipfeln der Lymphfollikel fehlen die Krypten hier liegt das Domepithel mit den M-Zellen Im Lumen oft Reste von Darminhalt und abgestorbene Epithel- und Abwehrzellen Skripte 7) Anhangsdrüsen des Verdauungssystems 7.1 Leber 7.1.1 Zu- und abführende Blutgefäße Hauptanteil des Blutes (70%) gelangt über die V.portae - ; 30% gelangt über die A.hepatica propria in die Leber beide Gefäße treten an der Leberpforte in das Organ ein Gallengang (Ductus hepaticus) verlässt an der Leberpforte das Organ! Intrahepatischen Äste von Pfortader, Leberarterie und Gallengang laufen stets parallel! Venöser Abfluss durch die Äste der V. hepatica (Zentralvenen als mikroskopische Anfänge in den Leberläppchen) verlaufen allein! Sinusoide nehmen das Blut der zuführenden Blutgefäße auf und leiten es in die V. hepatica weiter! 7.1.2 Bindegewebe Glisson-Kapsel aus Bindegewebe umgibt die Leber Ausläufer der Kapsel strahlen von der Leberpforte aus in das Organ ein Glisson-Felder (Portalfelder) Im Portalfeld: Glisson-Trias (Pfortader, Leberarterie, Gallengang); Lymphgefäße, Nerven 7.1.3 Histologische Gliederung des Leberparenchyms Baueinheit der Leber: Zentralvenen-Läppchen (Lobulus) o Enthält die Hepatozyten, Sinusoide, Zentralvene o Sechseckige Säule mit Durchmesser ca. 2mm2 o Entlang der Säule laufen die Glisson-Felder Sinusoide liegen intralobulär verlaufen speichenförmig auf die Zentralvene zu Zwischen den Sinusoiden liegen die Hepatozyten-Bälkchen Gallenkanälchen bilden sich, wo Hepatozyten „Rücken an Rücken“ liegen 7.1.4 Sinusoide (Sinus) Weites Lumen (ca. 15µm) Sinusendothelzellen : o Flacher Zellleib o Große transzelluläre Poren diskontinuierliches Endothel Skripte o Keine Basallamina o Endothel ist von den Hepatozyten durch einen perisinusoidalen Raum (Disse-Raum) getrennt o Ort des Stoffaustausches: Mikrovillibesetzte, dem Disse-Raum zugewandten Hepatozyten o Sinusendothel stellt keine Diffusionsbarriere dar ↑Stoffaustausch Kupferzellen: o Leberspezifische Makrophagen Ito-Zellen: o Liegen im Disse-Raum o Enthalten große Fetttropfen o Speichern im Lipidtropfen Vit. A o Produzieren intralobuläre BG-Fasern 7.1.5 Intralobuläre Gallenkanälchen und interlobuläre Gallengänge Gallenkanälchen (Durchmesser ca. 1µm) o Besitzen keine Wandauskledung o Nur durch die Plasmamembran von den Hepatozyten getrennt o Rinnen benachbarter Hepatozyten werden durch haftkomplexe zu Röhren o Fortbewegung der Galle durch Aktin/Myosin im Zytoplasma der Hepatozyten o Gelangt in die interlobulären Gallengänge durch die HeringKanälchen (=kurzes Schaltstück) Gallengänge (Ductuli biliferi) o kubisches oder hochprismatisches Epithel (cholangiozyten) 7.1.6 Feinbau und Funktion des Hepatozyten Blutpol: zeigt zum Sinus Aufnahme von Stoffen aus dem Blut Abgabe von Syntheseprodukten (z.Bsp. Proteine) und Glucose Gallepol: dem Gallenkanälchen zugewandt aktive (ATP verbrauchende Abgabe der Galle Zellorganellen: o rER / Golgi-Apparat Synthese bzw. Verpackung und Sekretion von Albumin, Gerinnungsfaktoren o Mitochondrien Harnstoffsynthese o Lysosomen Abbau von Zellbestandteilen o gER Synthese der Gallensäuren und Lipide / Entgiftungsfunktion Glykogenspeicherung o Glykogen ist in Form von α-Partikeln im Zytosol sichtbar! o Bei Glucoseüberangebot im Blut Speicherung Skripte o Regulation durch Adrenalin, Insulin, Glukagon Entgiftung und Gallesekretion o Galle (wässriges Sekret; mit Gallensäuren, Phosphorlipiden, Cholesterin) Fettresorption und Ausscheidung von Abfallprodukten (z. Bsp. Bilirubin aus dem Hämaglobin) o Entgiftungsfunktion: körpereigene Substanzen (z. Bsp. Bilirubin) und Fremdstoffe (z. Bsp. Arzneimittel) werden durch die Hepatozyten wasserlöslich gemacht (Biotransformation) und Richtung Galle oder Blut aktiv herausgepumpt o Gallensekretion: Synthese der Gallensäuren im gER Gallenkanälchen Duodenum Resorption im Ilium Leber Aufnahme durch die Hepatozyten (enterohepatischer Kreislauf) 7.1.8 Funktionen Aufnahme von Kohlenhydraten und Aufbau von Glykogen Kohlenhydratspeicher (Glykogen) Entgiftung Gallenbildung Exkretion Blutabbau Harnstoffbereitung Vitaminspeicher Eiweißsynthese (Albumine) 7.1.8 Klinik Ikterus (Gelbsucht) o prähepatisch (hämolytischer Ikterus) o Intrahepatisch (Ausgelöst durch Alkohol oder Hepatitis) o Posthepatisch (Verlegung der Gallengänge) Leberzirrhose o Hepatozyten Regenerationsknoten mit veränderter Gefäßarchitektur Wandlung des Sinusendothels ↑ Vermehrung des Bindegewebes durch die ItoZellen 7.1.9 Mikroskopierhilfe Leberkapsel Skripte Glisson-Trias Läppchengliederung Erkennungsregeln: mehreckige Felder mit zentralem Gefäß; 7.2 Gallenblase Fassungsvermögen: ca. 70ml Aufgaben der Gallenblase: o Eindickung der Galle o Austreibung der Galle Wandaufbau: o Mukosa mit Gallenblasenepithel (einschichtig zylindrisch; Mikrovilli) resobierendes Epithel (Wasserentzug und Konzentrierung) Produktion von Muzinen gefäßreiche Lamina propria keine Muscularis mucosae ! o Muskularis Scherengitterartige Anordnung Gesteuert durch Cholecystokinin und dem vegetativen NS o Subserosa (sehr dick) o Serosa / Adventitia Ausgeprägtes Schleimhautrelief mit „Schleimhautbrücken“ Tiefe bis in die Muskularis reichende und mit Epithel asugekleidete Hohlräume ( Rokitansky-Aschoff-Krypten) ! Mikroskopierhilfe: o 3-Schichtbau o einschichtiges Zylinderepithel (ohne Becherzellen) o keine Lamina muscularis mucosae und Submukosa 7.3 Bauchspeicheldrüse (Pankreas) 7.3.1 Exokriner Anteil Histologische Gliederung rein seröse Drüse mit azinösen Endstücken (dunkles Zytoplasma, dunkle Granula, runder Zellkern) Parenchym ist durch BG-Septen in Lappen und Läppchen (Lobuli) gegliedert Skripte Blut-, Lymphgefäße und Nerven verlaufen in den BG-Straßen Lobuli bestehen aus mehreren Acini werden von Schaltstücken drainiert Bild der zentroazinären Zellen (Schaltstücke sind in den Azinus hineingestülpt) Mehrere Schaltstücke intralobulärer Ausführungsgang interlobulärer Ausführungsgang Hauptausführungsgang (Ductus pancreaticus) Keine Streifenstücke ! Azinus- und Gangepithelien Azinuszellen produzieren Verdauungsenzyme Proteinsynthese und – sekretion ↑rER Basophilie des Zytoplasmas Pankreas besitzt keine Myoepithelzellen! Schaltstücke/intralobuläre Ausführungsgänge mit gut sichtbarem Lumen, aber kleinerem Umfang als die Endstücke kubisches Epithel Sekretion von HCO3 –Ionen und Wasser Interlobuläre Ausführungsgänge Einschichtiges kubisches oder zylindrisches Epithel Sezerniert Muzine Vorkommen von enterokrinen Zellen 7.3.2 Endokriner Anteil 1Mio Langerhans Inseln o helle Areale ( ca. 100-200µm ) o netzartige Verband aus tausend Epithelzellen o zahlreiche Kapillaren mit gefenstertem Epithel Inselhormone o Als Prähormone synthetisierte Peptide o A-Zellen (20%) Glukagon Inselperipherie Durch Glukagon stimuliert o B-Zellen (70%) Insulin Gleichmäßig verteilt o D-Zellen (5%) Somatostatin Inhibitor für die A-Zellen Wirkt auf das exokrine Pankreas o PP-Zellen (≤5%) Pankreatisches Polypeptid 8) Endokrine Organe Skripte 8.1 Allgemeine Prinzipien Endokrine Drüsen besitzen keine Ausführungsgänge endokrine Sekretion über die Blutbahn Dichtes Netz aus fenestrierten Kapillaren Meisten Zellen sind Epithelzellen Neurosekretion: Neurone setzen Hormone frei Eigenständige Organe: Hypophyse, Nebenniere, Schilddrüse, Nebenschilddrüse Endokrine Zellen im Pankreas, Ovar und Hoden Diffuses Neuroendokrines System (DNES): einzelne endokrine Zellen 8.1.1 Allgemeine Struktur-Funktions-Beziehungen Ultrastruktur der endokrinen Zellen bestimmt durch die chemische Struktur der synthetisierten Hormone! o Polypeptide (Insulin), Glykoproteine (Gonadotropine), biogene Amine (Adrenalin) hydrophil gespeichert in Sekretgranula freigesetzt durch Exozytose o Steroidhormone (NNR undGonaden) lipophil (membrangängig) gespeichert in Lipidtröpfchen o Schilddrüsenhormone lipophil gespeichert in Follikeln Regulation der Hormonsynthese und –Ausschüttung o Zielzellen der Hormone sprechen auf niedrigste Konzentrationen an strenge Regulation notwenig! o Hormondrüse wird durch spezifischen Reiz aktiviert und durch negative Rückkopplung gebremst o Regulationsmechanismen: Aktivierung durch Innervation Nebennierenmark Aktivierung durch Unterschreitung eines bstimmten negativen Sollwertes Pankrasinseln, Nebenschilddrüse Aktivierung einer untergeordneten Drüse durch eine übergeordnete Drüse NNR, Schilddrüse, Gonaden 8.2 Hypophysen-Hypothalamus-System 8.2.1 Gliederung Hypophyse: Skripte o Neurohypophyse Hypophysenstiel (Infundibulum) + HHL (Pars nervosa) o Adenohypophyse HVL (Pars distalis), Trichterlappen (Pars tuberalis), Mittellappen (Pars intermedia) Hypophysenvorderlappen (HVL) Adenohypophyse 5 endokrine Zelltypen für 6 Hormone: nicht-glandotropen Hormone (Wachstumshormone; Prolaktin) glandotropen Hormone (NNR, Schilddrüse, Gonaden) beeinflusst durch hypothalamische Steuerhormone 8.2.2 Hypophysenhinterlappen (HHL) Neurohypophyse (Fortsetzung des Hypothalamus) enthält marklose Axone von Neuronen (Kerngebiete im Hypothalamus), Gliazellen (Pituizyten), weitlumige Kapillaren klassisches Beispiel der Neurosekretion: ADH (Antidiuretisches Hormon) Niere Oxytocin Uterus (Wehentätigkeit) Synthese im rER und Verpackung in „neurosekretorische Granula“ axonaler Transport entlang dem Tractus hypothalamo-hypophysialis zum HHL Hormonspeicherung und Sezernation durch fenestrierte Kapillaren Herring-Körper: größere Varikositäten (Erweiterungen) der Axone mit neurosekretorischen Granula (↑Hormongehalt) 8.2.3 Hypophysenvorderlappen (HVL) Adenohypophyse Epithelzellen in Strängen und Nestern angeordnet umgeben von Basallamina und retikulären Fasern dazwischen liegen sinusoide Kapillaren Hormone (Polypeptide und Glykoproteine) gespeichert in Sekretgranula durch chemische Unterschiede unterschiedliche Anfärbung azidophile, basophile, chromophobe Zellen Azidophile Zellen: o Nicht-glandotrop (Wirkung des Hormons ohne Zwischenschaltung einer anderen endokrinen Drüse) o Mammotrope Zellen: Prolaktion o Somatotrope Zellen: Wachstumshormone Basophile Zellen o Glandotrop o Kortikotrope Zellen: ACTH (NNR) o Thyrotrope Zellen: TSH (SD) o Gonadotrope Zellen: FSH, LH (Gonaden) Regulierung der Vorderlappenzellen Skripte 1. Hypothalamische Steuerhormone Freisetzung und Übertritt ins Blut in der Eminentia mediana (Infundibulum) 2. Negative Rückkopplung Hypophysen-Pfortader-System o Blutversorgung des HVL indirekt aus den Aa. hypophysiales sup. (A.carotis interna) erstes Kapillarbett der Eminentia mediana (mit fenestriertem Endothel Aufhebung der Blut-Hirn-Schranke neurohämale Region) Vv. portales hypopyhsiales zweites Kapillarbett des Vorderlappens Stuererhormone mit nur begrenzter Lebensdauer erreichen so den HVL unverdünnt und schnell Hypothalamische Steuerhormone o jeder endokrinen Zelltyp wird durch ein Freisetzungshormon (RH) stimuliert o Hemmendes Steuerhormon für die somatotropen Zellen (Somatostatin) o Mammotrope Zellen wird durch hemmende Faktoren (Dopamin) reguliert 8.2.4 Mikroskopierhilfe Typische Gliederung in Vorder-, Mittel- und Hinterlappen Azidophile und basophile Zellen im HVL Pituizyten im HHL Drüsenzellstruktur 8.3 Nebenniere 8.3.1 Nebennierenrinde (Cortex) Hauptmasse des Organs Parenchym aus Ballen und Strängen von Epithelzellen enge Beziehung zu den sinusoiden Kapillaren! Zoneneinteilung: o Zona glomerulosa Sekretion der Mineralcorticoide o Aldosteron ↑RR o Reguliert durch Angiotenstin II Schmale Schicht unter der Kapsel Relativ kleine Zellen Zu Nestern angeordnet Nur wenige Lipidtröpfchen o Zona fasciculata Sezerniert Glucocorticoide Skripte o Cortisol ↑Glukogenese; ↑BZ; Entzündungshemmend o Reguliert durch ACTH (HVL) Größter Teil der Rinde Radiäre Anordnung der Zellen Dazwischen Sinusoide ↑Lipidtröpfchen schaumiges Aussehen des Zytoplasmas o Zona reticularis Hauptprodukt: Androgene Netzartige Anordnung der Zellen Zellen: kleiner, azidophil ↓Lipidtröpfchen ↑Lipofuszingranula 8.3.2 Nebennierenmark (Medulla) große epithelartige Zellen in Gruppen und Nestern angeordnet Markzellen sind modifizierte zweite Neurone des Sympathikus! werden über cholinerge Synapsen des ersten Neurons innerviert dicke Bündel von Nervenfasern sezerniert Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin) können Noradrenalin in Adrenalin umwandeln! 8.3.3 Mikroskopierhilfe Zonengliederung der Rinde 8.4 Schilddrüse (Glandula thyroidea) 8.4.1 Schilddrüsen-Follikel SD ist von einer BG-Kapsel umgeben (besteht aus 2 Blättern) zwischen den Blättern liegen die Blutgefäße und die Nebenschilddrüsen Unterteilung in Läppchen durch Septen des inneren Blattes Jedes Läppchen besteht aus zahlreichen Follikeln (histologisches Merkmal!) Follikel: o kugelförmige Gebilde (50-900µm) o einschichtiges Epithel o mit Kolloid gefüllt Skripte o Größe der Follikel abhängig vom Funktionszustand o umgeben von Basallamina und engmaschigem Kapillarnetz (fenestriertes Endothel) o Funktion: Synthese von Thyroglobulin durch Iodidanreicherung, Oxydation und Kopplung enstehen T4 und T3 Regulation der Schilddrüsenfunktion durch TSH (Hypophyse) und TRH (Hypothalamus) 8.4.2 C-Zellen (parafollikuläre Zellen) Einzeln im Verband mit den Follikelepithelzellen Ohne Anschluss an das Follikellumen Calcitonin wird in Granula gespeichert 8.5 Nebenschilddrüse (Glanulae parathyroidea) Auffallend kleine Epithelzellen histologisches Merkmal! Parenchym: Hauptzellen (Hormonbildner) und oxyphilen Zellen o Hauptzellen: 4-8µm polygonal runder Kern hell und dunkle Anfärbung Variabler Gehalt an Glykogen o oxyphile Zellen: größere kleinerer Kern azidophil (↑Mitochondrien) Anordnung der Zellen in Strängen mit BG-Straßen, Kapillaren und Fettzellen Sezernation vom Parathormon o ↑Ca 2+ -Spiegel im Blut mobilisiert Ca 2+ aus der Knochenmatrix 8.6 Diffuses Neuroendokrines System 8.6.1 neuroendokrine Zellen Produktion und regulierte Sekretion von Monoaminen (Serotonin, Histamin) und/oder Peptiden Expression von Proteinen Skripte 8.6.2 Disseminierte neuroendokrine Zellen des Magen-Darm-Traktes (Enteroendokrine Zellen) Große Zell- und Hormonvielfalt Drüsenepithel des Magens Epithel von Dünn- und Dickdarm Morphologisches Merkmal der Zellen: o Breiter basaler Pol o Schmaler Apex o Geschlossener/offener Bautyp (Mikrovilli erreichen (nicht) das Lumen) Funktionell große Ähnlichkeit mit den Langerhansschen Inselzellen Zelltypen des gastro-entero-pankreatischen System (GEP-System) A-Zellen:Glucagon B-Zellen:Insulin D-Zellen:Somatostatin EC-Zellen:Serotonin (↑Darmmotalität) ECL-Zellen:Histamin (↑HCL) G-Zellen:Gastrin I-Zellen:Cholecystokinin S-Zellen:Sekretin 9) Harnorgane 9.1 Niere 9.1.1 Makroskopische Gliederung Kapsel o Tunica fibrosa (äußere Kapsel aus straffem BG) o Tunica subfibrosa o Capsula adiposa (Fettkapsel) Mark (Medulla) o Pyramidenform (Markpyramide) o Spitze (Papille) ragt in den Kelch des Nierenbeckens o Freie Oberfläche der Papillen ist von Mündungen der Nierenkanälchen durchsetzt Endharn wird ins Nierenbecken gelassen Rinde (Cortex) o ca. 1cm breiter Streifen an der Basis der Markpyramiden o Fortsetzung als Columnae renalis zwischen den Pyramiden Skripte o Markstrahlen von der Basis in die Rinde o Rindenlabyrinth: Bereiche ohne Markstrahlen! 9.1.2 Mikroskopische Bauelemente Nierenkörperchen (Glomerulus) o Durchmesser ca. 0,2mm o Kapillarknäul (Glomerulus) Kapillarschlingen sind am Mesangium befestigt o Zentrum des Kapillarknäuls o Mesangiumzellen o Stabilisieren die Kapillarwand ca. 30 Kapillarschlingen Front der Kapillare Teil der Blut-Harn-Schranke Endothel mit Fenster ohne Diaphragma Plasmamembran mit dicker, geladener Glykokalyx o Bowman-Kapsel (doppelwandig) Viszerales Blatt am Kapillarknäul o Spezialisierten Epithelzellen (Podozyten) o ragen in den Harnraum o besitzen fingerförmige Sekundärfortsätze (Füße) bilden fast vollständige Abdeckung der Kapillaren gegenüber dem Harnraum schmale Schlitze mit einem Schlitzdiaphragma überbrückt Parietales Blatt o Einschichtiges, flaches Epithel o Umlagert von einer Basallamina und retikuläre Fasern Kapselraum dazwischen o Glomeruläre Basalmembran (GBM) Zwischen Kapillarendothel bzw. Mesangium und den Podozyten (viszerales Blatt der Bowman-Kapsel) Grundgerüst: Lamina densa (Kollagen Typ IV, Laminin, …) o Zelladhäsionsproteinen (Integrine) zur Verankerung der Podozyten o Heparansulfat-Proteoglykane negativ geladene Glykokalyx Lamina rara interna und externa o Blut-Harn-Schranke (glomerulärer Filter) Kapillarendothel Basalmembran (GBM) Podozytenfüße lässt Wasser und kleine gelöste Teilchen aus dem Blutplasma durch, hält Proteine und Blutzellen zurück!!! o Gefäßpol: Skripte Arteriola afferens (Blutzufluss) Arteriola efferens (Blutabfluss) o Harnpol: Abgang des Tubulus Nierenkanälchen (Tubuli renalis) o Funktion: Umwandlung des Primärhrans in den Endharn Rückresorption von physiologisch filtrierten „wertvollen“ Stoffen (z. Bsp. Elektrolyte, Glucose, Aminosäuren, Proteine…) o Grundsätzliche strukturelle Merkmale: Diffusionsbarriere durch tight junctions Basales Labyrinth ↑Mitochondrien o Proximaler Tubulus Entspringt am Harnpol Pars convoluta Rindenlabyrinth Pars recta Mark o Intermediärtubulus Pars descendens Pars ascendens HenleSchleife o Distaler Tubulus Pars recta Mark Berührt an der Macula densa den Gefäßpol Pars convoluta Rindenlabyrinth o Verbindungstubulus o Sammelrohr Beginnt oben im Markstrahl Mündung von 11 Verbindungstubuli Durchzieht das äußere Mark Blutgefäße im Interstitium Funktionseinheit: Nephron o Nierenkörperchen o Tubulus o Sammelrohr Topographische Verteilung der Bauelemente o Rindenlabyrinth: Nierenkörperchen Proximale und distale Tubuli Unterscheidung zwischen juxtamedullären – und oberflächlichen Nephronen o Markstrahlen Gehören zur Rinde Sammelrohre Henle-Schleifen o Mark Sammelrohre Henle-Schleifen Skripte Gegeliedert in äußeres und inneres Mark Lichtmikroskopische Merkmale der Tubulussegmente o Proximaler Tubulus: Kubisches Epithel Basale Streifung Hoher Bürstensaum lange Mikrovilli ↑Endozytose-Grübchen ↑Lysosomen Unscharf begrenztes Lumen o Distaler Tubulus: Kubisches Epithel Basale Streifung Klar begrenztes Epithel Wasserdichte tight junctions ↑ ↑Mitochondrien wasserundurchlässig! o Intermediärtubulus Dünnste Kanälchen Niedriges Epithel ↓Zellorganellen absteigender Schenkel: ↑wasserdurchlässig aufsteigender Schenkel: wasserdicht Verwechslung mit Kapillaren! o Sammelrohr Hauptzellen (Harnkonzentrierung) Helles Zytoplasma Kubisch bis hochprismatisch Basale Falten Schaltzellen (Säure-Basen-Haushalt) Dunkel ↑Mitochondrien Mikroplicae Klar begrenztes Lumen Wasserdichte tight junctions Hormonell regulierbare Wasserdurchlässigkeit der Plasmamembranen durch ADH o Juxtaglomerulärer Apparat (JGA) Makula densa (Messung der NaCl-Konzentration) Extraglomeruläres Mesangium Juxtaglomeruläre Zellen (sezernieren Renin) Gefäßarchitektur A. renalis Aa. Interlobares (im Sinus renalis) Aa. Arcuatae Aa. Corticales radiatae Vasa afferentia Kapillarbett der glomerulären Kapillarschlingen (erstes Kapillarbett!) (↑RR) Peritubuläres Kapillarnetz von Rinde und Mark (zweites Kapillarbett!) (↓RR) Vv. corticales radiatae Vv. arcuratae V. interlobaris V. reanlis Nieren als endokrines Organ Skripte o Renin o Erythropoetin o Calcitrol (Vit. D-Hormon) Ca 2+ -Haushalt Niere als Zielorgan von Organen o ADH o Vit. D-Hormon o Parathormon o Aldosteron Merke: o 3 Nierenkapseln o Nierengewebe aus Mark und Rinde o Mark: Pyramiden mit Markstrahlen in die Rinde; gestreifetes Aussehen durch Sammelrohre; Pyramidenspitze=Papille o Baueinheit der Niere: Nephron (Nierenkörperchen, Tubuli, Sammelrohre) o Erkennungsregel: Glomerulus! 9.2 Ableitende Harnwege Wandaufbau: o Mukosa Urothel Beginnt am Kelch des Nierenbeckens Abhängig von der Füllung der Harnwege Urothelzellen sehr langlebig (ca. 1Jahr) Deckzellen Plasmamembran: o Steifen Platten (Plaques) o Asymetrischer Bau spezielle Transmembranproteine (Uroplakien) Widerstandsfähigkeit o Zwischen den Plaques schmale Straßen aus flexibler Membran o Muskularis Unterschiedliche stark ausgebildet o Adventitia Bindegewebige Schicht zur Verankerung Ureter Sternförmiges Lumen 4-schichtiger Aufbau: 1. Mukosa mit Urothel 2. Submukosa 3. 3-schichtige Muskelschicht 4. Adventitia Skripte Harnblase Realtiv dicke Mukosa Deutliche Falten Dichter Kapillarplexus unterhalb des Urothels Kräftige Muskularis (M.detrusor vesicae) ↑vegetative Ganglienzellen weibliche Urethra sternförmiges Lumen Anfangsteil mit Urothel, ansonsten unverhorntes mehrschichtiges Plattenepithel Stellenweise muköse Glandulae urethrales Breite Lamina propria mit dichtem venösem Plexus Männliche Harnröhre 1. Pars intramuralis (Harnblasenwand) 2. Pars prostatica 3. Pars diaphragmatica 4. Pars cavernosa 10) Männliche Geschlechtsorgane 10.1 Hoden 10.1.1 Makroskopie Viszerales Blatt (Epiorchium) mit der Tunica albuginea verwachsen Parietales Blatt (Periorchium) 10.1.2 Histologische Gliederung Derbe Bindegewebskapsel (Tunica albuginea) Enthält glatte Muskelzellen BG-Septen (Septula testis) ziehen vom Mediastinum testis radiär in das Organ Hodenläppchen (Lobuli testis) Jedes Hodenläppchen enthält mehrere Hodenkanälchen (Tubuli seminiferi contorti ) Skripte 200µm dick Keimepithel o Somatische Zellen (Sertoli-Zellen) Eigentlichen Epithelzellen Dienen als Stützzellen Haftet an der Basallamina, durchzieht Keimepithel Bilden Gitterwerk Teil der Blut-Hoden-Schranke basales (Blutmileu) und adluminales Kompartiment (Mikromilieu für die Spermatogenese) Histologische Merkmale: Ovaler, heller, länglicher Zellkern Homogene Färbung Deutlicher Nukleus Liegt in der unteren Hälfte des Keimepithels o Keimzellen Basalmembran mit schmaler Lamina propria (Myofibroblasten) Jeder Tubulus ist durch den Tubulus rectus mit dem Rete testis verbunden Rete Testis: anastomosierende Spalten im BG des Mediastinums einschichtiges flaches bis prismatisches Epithel Fortsetzung in die Ductuli efferentes treten in den Nebenhoden ein Interstitium: lockeres BG, ↑Blutgefäße, ↑Leydig-Zellen 10.1.3 Spermatogenese Dauer der gesamten Entwicklung: 10 Wochen + 2 Wochen Aufenthalt im Nebenhoden 1) Vermehrung der Spermatogonien (miotische Teilungen) Pränatal; ab Pubertät lebenslang Im basalen Kompartiment Stammzellen: Stamm-Spermatogonien Spermatogonien Typ A: o Vermehrung o Nach der Teilung verbleit eine Tochterzelle; die andere wird vervielfältigt o Sitzen der Basalmembran auf Spermatogonien Typ B: o Entstehen aus der Typ A Zelle o Bereiten die 1.Reifeteilung vor o Nur geringeVerbindung zur Basalmembran 2) Reifung (Meiose) der Spermatozyten Erst ab der Pubertät möglich Skripte Spermatogonien Typ B verdoppeln DNA-Gehalt Gelangen durch die Blut-Hoden-Schranke in das adluminale Kompartiment heißen jetzt Spermatozyten I (primäre Spermatozyten) Spermatozyten sind diploid und brauchen 3 Wochen für die Meisose größten Zellen des Keimepithels große Zellkerne in unterschiedlichen Stadien Nach Abschluss der 1.Reifeteilung: 2 Spermatozyten II (sekundäre Spermatozyten) verweilen nur wenige Stunden (selten zu finden) Aus 2 Spermatozyten II entstehen durch die 2.Reifeteilung 4 Spermatiden! 3) Differenzierung der Spermatiden (Spermiogenese) Erst ab der Pubertät möglich Im adluminalen Kompartiment Nähe des Lumens Kleinste Zellen im Keimepithel Frühe Spermatide: runde Zelle mit rundem Kern Kernkondensierung (Reduzierung des Kernvolumens auf 10%) Bildung des Akosoms (geht aus dem Golgi-Apparat hervor und enthält ein modifiziertes Lysosom) Schwanzbildung (Enstehung eines Bewegungsapparates aus Mikrotubuli und Dynein) späte Spermatide Spermatozoon: o nach der Spermiation (späte Spermatide wird von der Sertoli-Zelle „entlassen“ o Unterscheidung in Kopf (4µm) und Schwanz (60µm) o Kopf: Zellkern und Akrosom o Schwanz: Halsstück Verankerung Mittelstück (ca. 100 Mitochondrien) Hauptstück (Ringfaserscheide) Endstück (ungeordnete Mikrotubuli) 10.1.4 Endokrine Funktion und Regulation des Hodens 10.1.4.1 Androgene Produzenten der Androgene (Testosteron) sind die Leydig-Zellen zwischen den Hodenkanälchen enge Beziehung zu den Kapillaren (kontinuierliches Endothel) entsprechen den Theca interna-Tellen des Ovars histologische Merkmale: o ↑Zytoplasma o Lipidtröpfchen o ↑gER o ↑Mitochondrien o Reinke-Kristalle im Zytoplasma Skripte Wirkung: o Stimulierung der Spermatogenese o Entwicklung und Funktionserhaltung der Samenwege o Akzessorische Geschlechtsdrüsen o Sekundäre Geschlechtsmerkmale Regulation: durch FSH 10.1.5 Mikroskopierhilfe Tunika albuginea mit Epiorchium Bindegewebsstränge Tubuli contorti mit Interstitium Erkennungsregeln: (Tunika albuginea; rundliche Gebilde (Tubuli) mit körnigem Inhalt (Zellkerne); verschiedenartige Zellen und – größen; Spermien! 10.2 Samenwege und akzessorische Drüsen 10.2.1 Nebenhoden (Epididymis) Makroskopie o Dient der funktionellen Ausreifung (12 Tage) und Speicherung der Spermatozoen o Besteht aus Ductus epididymidis (Nebenhodengang) o Gegliedert in Kopf, Körper und Schwanz Ductuli efferentes o Im Kopfteil des Nebenhodens o ca. 12 o umgeben von Myofibroblasten Transport o mündet in den Ductus epididymidis o 1-2 reihiges Epithel wellenförmige Oberfläche o manche Zellen mit Kinozillien (Transport) oder Mikrovilli (Resorption von Flüssigkeit ↑Spermienkonzentration) Ductus epididymidis o Im Nebenhodenkörper o ca. 6m lang auf 6cm zusammengeknäult o zweireihiges Zylinderepithel mit Sterozillien hohe Hauptzellen (rER, ↑Golgi-Apparat) Resorption und Sekretion (Glykoproteine) niedrige Basalzellen o Im Lumen meist Spermatozoen o Lumen gleichmäßig rundlich o Unter dem Epithel Myofibroblasten und glatte Muskelzellen 10.2.2 Ductus deferens (Samenleiter) Skripte Makroskopie: o Fortsetung des Nebenhodenganges (Ductus epididymidis) o 40cm lang o dient dem Transport o verläuft im Samenkanal o erweitet sich vor der Prostata zur Ampulla ductus deferentis Eintritt der Müdnung der Bläschendrüse o Fortsetzung im Ductus ejaculatorius öffnet sich auf dem Colliculus seminalis (Samenhügel) in die Urethra Histologische Merkmale: o Dreischichtige dicke Muskelwand o Sternförmiges, enges Lumen o Zwei- oder mehrreihiges Zylinderepithel mit Kinozillien o Dünne Lamina propria 10.2.3 Bläschendrüse (Samenblase) (Glanula vesiculosa) 15cm langer Schlauch, auf 5cm zusammengeknäult von einer BG-Kapsel umgeben Wand mit glatter Muskulatur Mukosa mit dünnen Falten und Nischen Ein- zweirehiges prismatisches Epithel Zellen produzieren visköses, Fructose-reiches Sekret (pH 7,6) Sekretion von Testosteron abhängig 10.2.4 Prostata Makroskopie o Von Urethra und 2 Ductus ejaculatorii durchzogen o Colliculus seminalis ragt ins Urethralumen o Prostatische Urethra leicht nach ventral abgeknickt Histologie o 30-50 tubuloalveoläre Einzeldrüsen mit 15-30 Ausführungsgängen (Ductuli prostatici) münden in die Urethra o BG-Stroma ↑glatte Muskelzellen! o Fibromuskuläre Kapsel o Zweireihiges Epithel mit Haupt- und Basalzellen o Endokrine Zellen im Epithel o Einzelne Prostatasteine im Lumen der Drüsenalveolen Funktion o Produktion von dünnflüssigem Sekret (pH 6,4) 30% des Ejakulats o Enthält saure Phosphatase und PSA Skripte Gliederung o Periphere Zone (70% der Organmasse) o Zentrale Zone (25% der Organmasse) o Periurethralzone o Transitzone (Übergangszone) zwischen Periurethral- und peripherer Zone 10.3 Äußeres männliches Genitale 10.3.1 Penis Makroskopie o Paarige Schwellkörper (Corpora cavernosa) Umgeben von BG Tunica albuginea o Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum) Dünne BG-Hülle Dichtes Venengeflecht o Schwellkörper umgeben von der Fascia penis Corpus cavernosum o Schwellkörper mit arterieller Blutzufuhr o Besteht aus anastomosierenden Hohlräumen (Cavernae) o Von Endothel ausgekleidet o In ein Bälkchengerüst eingelagert BG glatte Muskelzellen o Zentral: A.profunda penis Erektion o Beruht auf maximaler Blutfülle im Corpora cavernosa o Voraussetzung: Erschlaffung der glatten Muskulatur der zuführenden Arterien und den Trabekeln der Corpora cavernosa 10.4 Sperma Volumen: ca. 4ml Korpuskulärer Anteil: Spermatozoen Flüssiger Anteil: o Hoden o Nebenhoden o Bläschendrüse (70%) o Prostata (30%) o pH: 7,2-7,8 11 Weibliche Geschlechtsorgane Skripte 11.1 Ovar 11.1.1 Histologische Gliederung kubisches Oberflächenepithel („Müller-Epithel“) Tunica albuginea als schmale BG-Schicht Rinde: zellreiche spinozelluläres BG bettet Follikel ein! Mark in der Nähe des Hilums: lockeres BG; ↑Blutgefäße, Nerven 11.1.2 Follikel Allgemein besteht aus Keimzelle (Oozyte) und somatischen Begleitzellen (Follikelepithel) Hülle (Theca) aus Stromazellen Aufgaben: Beherberung der Oozyte, Produktion von Estrogenen Oogenese und Enstehung Bildung und Reifung der Oozyte in der befruchteten Eizellen beginnt in der Embryonalzeit Gliederung in Vermehrungs- (bei der Geburt abgeschlossen) und Reifungsperiode Beginn der Meiose vor der Geburt, nach 1. Reifeteilung 12-50 Jahre Ruhestatium 1. Vermehrungsperidode / Bildung der Primordialfollikel Urkeimzellen Oogonien Meiose primäre Oozyten Entstehung von Primordialepithel Primordialfollikel! Bildung der Primordialfollikel bis zur Geburt abgeschlossen (12Mio) 2. Reifungsperiode Verharrung der primären Oozyte im Ruhestadium (Diktyotän) Dekondensation der homologen Chromosomen Erbinformation kann abgelesen werden Erscheinung eines Nukleolus Vergrößerung des Durchmessers (120µm) Ausbildung von Zellorganellen Bildung der Zona pellucida (Hülle aus Glykoproteinen) Kurz vor der Ovulation: Vollendung der 1. Reifeteilung Entstehung der sekundären Ooyzte und eines Polkörperchens (geht später unter) Während der Ovulation: Beginn der 2.Reifeteilung und Verharrung in der Metaphase Abschluss der 2. Reifeteilung nach Eindringen eines Spermatozoen Ohne Befruchtung Absterben der sekundären Oozyten (≤24h) Follikelstadien Primordialfollikel Skripte 1. Primärfollikel Sekundärfollikel Tertiärfollikel Ruhender Vorrat Primordialfollikel Einschichtiges Plattenepithel Liegen in der oberflächlichen Rinde Durchmesser ca. 40µm 2. Gonadotropin-unabhängiges Follikelwachstum Primärfollikel Vergrößerung der Oozyte und Prolieferation des Follikelepithels Einschichtiges, kubisches Epithel Basalmembran zwischen Eptihel und Stroma Andeutung der Zona pellucida zwischen Epithel und Oozyte Durchmesser ca. 100µm Sekundärfollikel Vergrößerung der Ooyzte Mehrschichtiges Eptihel (Stratum granulosum) Deutliche Zona pellucida Zirkuläre Anordnung der Stromazellen um das Follikel (Theca folliculi) Gefäßversorgung Durchmesser ca. 200µm Tertiärfollikel (Graafscher Follikel) Auftreten von flüssigkeitsgefüllten Spalten im Epithel Vereinigung zur Follikelhöhle (Antrum folliculare) enthält Liquor follicularis (↑Hyaluronan und Proteoglykanen) Entstehung des Cumulus oophorus (Eihügel) Bildung der Corona radiata (Epithelzellen zirkulär um die Ooyzte) Dicke Zona pellucida o Hülle aus Glykoproteinen o Von Mikrovilli der Oozyte durchsetzt Theca folliculi : Theca interna (epitheloiden Zellen); Theca externa (Myofibroblasten) Durchmesser von 2-5mm Entwicklungsdauer Primär- bis Tertiärfollikel: 6 Monate! 3. Gonadotropin-abhängige Entwicklung ↑Wachstum des Tertiärfollikels (durch FSH stimuliert) Durchmesser ca. 8mm Auswahl eines Follikels dominanter Follikel sprungreifer Follikel (1 Woche) Atresie der übrigen Follikel Hormonproduktion Skripte Estrogen (Estradiol) wird hauptsächlich vom dominanten Follikel gebildet Entsteht durch Kooperation zwischen Theca interna (Synthese von Androgenen) und Granulosazellen (Umsetzung zu Estrogenen) Entscheidend: FSH! Steroidhoron Wirkung: Stimulation Prolieferation der Gewebe im weiblichen Reproduktionstrakt (besonders Unterursschleimhaut) und der Brustdrüse Ovulation Gekennzeichnet durch ↑Anstieg der LH-Konzentration Anordnung dirket unter der Tunica albiginea Ausbuchtung der Organoberfläche (Stigma) Verfall des Cumulus oophorus, Ablösen der Oozyte samt Corona Radiata von der Follikelwand Flottierung im Liquor Abbau der Extrazellulärmatrix durch Proteine Zerreißen von Follikelwand, Tunica albuginea und Oberflächenepithel Entleerung des Follikel durch Myfibroblasten in der Theca externa Herausschwemmen des Follikels samt Corona radiata Aufnahme von der Tube 11.1.3 Corpus luteum Besteht aus Theka-Luteinzellen (periphere Lage; ehemals Theca interna) und großen Granulosa-Luteinzellen Theka-Luteinzellen sezernieren Androgene Granulosa-Zellen produzieren Gestagene (Progesteron) Differenzierung der Gewebe des Reproduktionstraktes (besonders Unterus-SH) und Aufrechterhaltung der Schwangerschaft Lebensdauer: 14Tage (Hochblüte 7Tage nach der Ovulation) Leutolyse Corpus albicans: Verblüter Corpus luteum (nach 6 Wochen) Schwangerschaft: durch HCG (Humanes Chorion-Gonadotropin) Corpus luteum gravidatis (bis 30mm) 11.1.4 Atresie Programmierter Untergang von Follikeln, ehe sie Sprungreife erreicht haben 1-2Mio Follikel vor der Geburt 400000 bei Beginn der Pupertät atretisch werdende Thertiärfollikel: o keine Granulosazellen Skripte o o o o faltige Kontur Einwucherung von BG Verdickung der Basalmembran Hypertrophie der Theca interna 1.1.5 Mikroskopierhilfe Schnitt durch einrundliches bis ovales Gebilde Große Hohlräume verschiedener Größe Primär- und Sekundärfollikel 11.2 Tube Aufbau und Funktion o Infundibulum (Auffangen der Eizelle) o Ampulla (Ort der Eibefruchtung) o Isthmus o Pars uterina Tunica muscosa o Komplexer Faltenapparat o Einschichtig prismatisches Epithel mit Flimmerzellen Zilienschlag unteruswärts, Keimtransport) o Drüsenzellen Sekret für das Tubenmilieu o ↑Blut- und Lymphgefäße in der Lamina propria Muskulatur o Drei unscharf getrennte Systeme o Muskularis Peristaltik o Muskelbündel nahe der subserösen Tubengefäße und unter dem Peritoneum Eigenbewegung Eiabnahme Embryologische Relikte o Epoophoron (Urnierenkanälchen) o Paroophoron (Wolff-Gang) 11.3 Uterus 11.3.1 Corpus uteri Endometrium (Tunica mucosa) sitzt dem Myometrium unmittelbar auf einschichtiges, prismatisches Oberflächenepithel ( ↓Flimmerzellen) tubulöse Drüsen Stroma (Lamina propria) BG Skripte Stratum functionale ca. 5mm durchläuft ausgeprägten zyklischen Veränderungen wird periodisch abgestoßen Stratum basale ca. 1mm wird nicht abgestoßen Augangspunkt des Wandaufbaus der Schleimhaut Unscharfe Grenze zur Muskularis Führt die sog. Basalarterien Myometrium (Tunica muscularis) ca. 1,5cm System aus longitudinalen, zirkulären und schrägen Zügen glatter Muskulatur Durchsetzt von Gefäß-führendem BG Nicht schwangeren Uterus: 50µm lange Muskelzellen Schwangerschaft: Hyperplasie (Vermehrung) und Hypertrophie Vergrößerung der Zellen auf 800µm!) Drei unscharf begrenzte Schichten: Stratum submucosum Stratum vasculosum Stratum supravasculosum Perimetrium (Tunica serosa und Tunica subserosa) Serosaüberzug Fortsetzung in das Lig. latum Subseröses BG geht über in das Parametriums (Uterus-Haltebänder) 11.3.2 Menstruationszyklus Betrifft alle Bestandteile der Funktionalis (Drüsen, Stroma, Gefäße) Phasen: o Prolieferation ( Estrogen) o Differenzierung (Progesteron) o Abbruchblutung o Wundheilung Phasen des Schlaumhautzyklus 1)Desquamationsphase Menstruationsphase (Tag 1-3) Funktionalis zerfällt Eröffnung der Blutgefäße Herabgesetzte lokale Blutgerinnung Menstrualblut: Blut und Trümmer der Funktionalis Basalis bleibt bestehen 2)Prolieferationsphase bis zur Ovulation (Tag 4-14) Skripte Epithelisierung der Wundfläche (von den Drüsenstümpfen) Rasche Zunahme der SH-Höhe (Prolieferation des Drüsenepithels) ↑Mitosen geschlängelte Drüsen 3)Sekretionsphase (Tag 15-28) keine Prolieferation mehr frühe Sekretionsphase: Drüsenzellen zeigen „retronukleäre Vakuolen“ Zellkerne nach apikal verschoben basales Zytoplasma erscheint leer Vakuolen: Glykogen bis zum 20.Tag späte Sekretionsphase „Sägeblattform“ des Drüsenepithels Im Lumen: Sekret (Glykoproteine, Muzine, Lipide) Keimernährung Sprialarterien Zunahme der Höhe der Funktionalis Anschwellen der Stroma-Zellen durch Proteine, Lipdie…) Prädezidualzellen Einteilung in Stratum compactum (enge Lumina) und Stratum spongiosum Ende der Sekretionsphase: Ischämie der Funktionalis durch DauerKonstriktionen der Spiralarterien; Abnahme der SH-Höhe, Zellabsterben Menstrationsblutung Gravidität Serzernation von HCG ↑Progesteron 11.3.2 Cervix Schleimhaut: o Parallele Falten (Plicae palmatae) und Krypten o Stark zerklüftet o Zylindrisches Epithel mit schleim-produzierenden Zellen mit hellem Zytoplasma und basalem Kern einige Zellen mit Kinozillien o Epithelbasis: niedrige Reservezellen 11.3.3 Portio vaginalis cervicis Mehrschichtiges unverhortens Palttenepithels Schichtaufbau der Vaginalschleimhaut: o Stratum basale (Prolieferation) Skripte o Stratum paravasale (beginnende Differenzierung) o Stratum intermedium o Stratum superficiale (höchste Differenzierungsphase) 11.3.4 Mikroskopierhilfe Dicke Schicht aus glatter Muskulatur Keine Submukosa Zylindrische Drüsenzellen Dünne, langgestreckte Drüsen (Prolieferationsphase) Dicke, buchtige (sägeblattform) Drüsen (Sekretionsphase) 11.4 Vagina Mukosa: o Mehrschichtiges unverhortens Palttenepithels, o Drüsenfrei o Oberfläche wird von Zervikalschelim und Transsudat befeuchtet o CD4-positive dendritische Zellen Dienen der Mukosaabwehr Begünstigen den Eintritt des AIDS-Virus! Muskularis: dünn, von BG durchetzt Adventitia aus BG 11.5 Plazenta Implantation und Entwicklung der Plazenta o Implantation: Aktives Eindringen des Trophoblasten in das Endometrium o Gliederung in Synzytiotrophoblast (außen) und Zytotrophoblast (innen) o Synzytiotrophoblasten Trophoblastzellen, die mit maternalem Gewebe in Kontakt kommen und zu vielkernigen Zellen ohne seitliche Zellgrenzen fusionieren (=Synzytium) o Zytotrophoblasten miotisch aktive Zellen, die eine Vergrößerung der Zellmasse bewirken, indem sie mit den Synzytiotrophoblasten fusionieren o 10 Tage nach der Befruchtung: Keim ist vollständig im Endometrium untergetaucht o Endometrium-Stromazellen zytoplasmareiche Deziduazellen o Funktionalis Decidua („hinfällig“, Abstoßung nach der Geburt) o Ab 9.Tag Lakunenbildung im Synzytiotrophoblasten fließen zu einem Labyrinth zusammen (künftiger intervillöser Raum) o Lakunen füllen sich mit maternalem Blut o Bildung der Chorionzotten (Chorion: fetale Teil der Plazenta) bestehen aus Primärzotten (beide Trophoblastenschichten) Skripte Sekundärzotten (Binnengerüst aus extraembryonalem Mesoderm) Tertiärzotten (mit Blutgefäßen) o Zellsäulen des Zytotrophoblasten wachsen aggressiv in die Decidua hinein und bilden Zytotrophoblastenschale Verankerung des Chorions o Bildung der embryonalen Plazenta bis zum 4.Monat Decidua basalis o Anzapfung der Trophoblasten an die mütterlichen Spiralarterien Auflösen der Arteirenwände Spiralarterien münden in den intervilliösen Raum! Bau und Funktion der reifen Plazenta o „Flacher Topf“: Basalplatte (Boden), Chorionplatte (Deckel), intervilliöse Raum (Topflumen) o Von der Basalplatte ausgehende Septen unterteilen Plazenta in Kotyledonen o Entspringen von Zottenbäumen o Haftzotten verankern Plazenta an der Dezidua o Sämtliche Oberflächen sind von Synzytiotrophoblasten bekleidet o Basalplatte: oberer Teil der Decidua; enthält blass gefärbte Dezidualzellen und basophile Trophoblasten maternofetale Durchdringungszone o Chorionplatte: Extraembryonales Mesenchym; bedeckt von einschichtig prismatischem Amnioneptihel Blutzirkulation o Fetale Blut gelangt über 2 Nabenarterien in die Arterien der Chorionplatte Zottenstämme o Ab der 10. Woche direkte Einleitung über die Spiralarterien in den intervilliösen Raum Plazentazotten o Dienen dem Stoffaustausch o ↑Kapillaren (Gesamtoberfläche 12m!) o Zottenkern aus Mesenchym mit Makrophagen (Hofbauer-Zellen) Plazentaschranke o Synzytiotrophoblast, ggf. Zytotrophoblast, Basallamina, Mesenchym, Basallamina der fetalen Kapillare, geschlossenes Endothel o Einfache Diffusion von Gasen und hydrophoben Molekülen o Diffusionsbarriere für hydrophile Moleküle o Synzytiotrophoblasten sind für die selektive Durchgängigkeit von physiologischen Molekülen (AS, Glucose, Antikörper)verantwortlich Hormonbildung o HCG Gelbkörper o Estragene Brust- und Uteruswachstum o Progesteron o Chrorion-Somatomammotropin Nabelschnur o Führt die Nabelarterein (Aa. Umbilicales) und die Nabelvene Skripte o Oberfläche mit Amnioneptihel ausgekleidet o Stroma aus gallertartigem BG 12)Haut und Hautanhangsgebilde 12.1 Hautdecke 12.1.1 Allgemein Oberflächenrelief regional unterschiedlich: Felderhaut und Leistenhaut (Palmar- und Plantarflächen) Felderhaut besitzt Haare, Schweiß- und Talgdrüsen Leistenhaut ist unbehaart und tagdrüsenfrei Schichten der Hautdecke: o Epidermis: verhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel als Deckschicht, gefäßfrei o Dermis: BG für die mechanische Widerstandsfähigkeit und führt terminalen Blutgefäße, Hautdrüsen und Haarfollikel o Subkutis: Verschiebeschicht; Verbindung zwischen Kutis und Faszien bzw. Periost 12.1.2 Epidermis Verhorntes, mehrschichtiges Epithel Besteht aus Keratinozyten, Melanozyten, Langerhaszellen und Merkelzellen Stratum basale Vitale Keratinozyten Eine Lage von prismatischen Zellen Sitzen einer Basallamina auf Für den ständigen Zellnachschub verantwortlich (Prolieferation) Enthält kleine Gruppen basaler Stammzellen Stratum spinosum (Stachelzellschicht) Vitale Keratinozyten Beginn der Differenzierung 2-5 Lagen polygonaler Zellen Bild der Stachelzellen durch Desmosomen-Kontakte Stratum granulosum Vitale Keratinozyten ca. 3 Zelllagen enthält ↑Keratohyalingranula Verhornungsprozess Stratum corneum (Hornschicht) Skripte Kernlose und organellenlose Schicht 25-100 Zelllagen Hornzellen werden einzeln abgeworfen (Desquamation) Nur in der Leistenhaut: Stratum lucidum Übergangsstadien zwischen Keratinozyten und Hornzellen Zeitspanne: 4 Wochen Ultrastruktur Keratinozyten werden durch Desmosomen zusammengehalten Basazellen zusätlich mit Hemidesmosomen Zytokeratinfilamente (Tonofilamente) durchziehen den Keratinozyten Durch Haftkontakte entsteht ein auf Zugkräfte übertragenes Netzwerk Barrierestruktur Epidermis als Diffusionsbarriere verhindert den Austritt von Wasser und das Eindringen hydrophiler Stoffe Hornschicht schützt aufgrund der chemischen Widerstandfähigkeit des Keratins gegen Säuren Diffusionsbarriere durch Lipidverschluss (Verschluss der Interzellularspalten durch polare Lipide Ceramide) und Tight junctions (Verbindung der Zellen im oberen Stratum granulosum durch Zonulae occludentes) Andere Zelltypen Melanozyten o Heller Zellleib o Basalschicht o Pigmentierung der haut o Synthese von Melanin in den Melanosomen o Versorgen ca. 36 Keratinozyten (epidermale Melanin-Einheit) Langerhanszellen o Dendritische Zellen der Epidermis Antigen-präsentierende Zellen für die Immunabwehr der Haut o Heller Zellleib o Stratum spinosum o Stammen aus dem Knochenmark Merkelzellen o Dienen dem Tastsinn Dermoepidermale Verbindungszone Basale Keratinozyten, Basallamina und papilläre Dermis sind druch Haftmechanismen miteinander verbunden Übertragung von Schwerkräften von der Epidermis auf die Kollagenfasern der Dermis 12.1.3 Dermis (Lederhaut) Stratum papillare Lockeres BG Dünne Fasern aus Kollagen (Typ III und I), elastische Fasern ↑Zellen (Abwehr…) Skripte Jede Papille besitzt eigene Kapillarschlinge mit vielen freien Nervenendungen (Schmerz- und Juckempfindungen) Meissner-Tastkörperchen Stratum reticulare Straffes BG mit dicken Kollagenfasern (Typ I) und elastische Fasern Verleiht dem Haut die mechanische Widerstandsfähigkeit Dermis ist reißfest, aber reversibel dehnbar! 12.1.4 Subkutis Lockeres BG ↑Fettgewebe (Druckpolster, Energiespeicher, Wärmeisolator) von BG-Zügen (Retinacula cutis) durchzogen 12.1.5 Leitungsbahnen Blutgefäßsystem mit Versorgungsfunktion und Thermoregulation Plexus superficialis direkt unter den Papillen Plexus profundus an der Dermis-Subkutis-Grenze Geflecht durch vertikale Gefäße verbunden 12.1.6 Mechanorezeptoren der Haut Merkel-Zellen o Druckrezeptor o Stratum basale der Epidermis / epitheliale Wurzelscheiden o Durch Desmosomen mit den umliegenden Epithelzellen verbunden o Dichte Granula (Neuropeptide) im Zytoplasma o Zählen zu den neuroendokrinen Zellen Ruffini-Körperchen o Druckrezeptor o Dermis o Von Perineuralkapsel umgeben Meissner-Tastkörperchen o Tastsinn o Ovale Gebilde im Stratum papillare o Stapel von keilförmigen Schwannzellen Bewegungen der Basamembran werden über Kollagenfibrillen übertragen Vater-Pacini-Körperchen o Vibration o Subkutis o Lammelkörperchen mit zwiebelartiger Struktur Haarfollikel o Merkel-Zellen o Freie Nervenendungen Skripte 12.2 Hautanhangsgebilde 12.2.1 Haare und Nägel Haare und Nägel als Verhornungsprodukte Wachsen aus Epidermiseinstülpungen hervor Matrixzellen (miotisch aktive Zellen) 12.2.1.1 Haare Besteht in einer zylindrischen Epidermiseinstülpung Haarfollikel Jedem Follikel sind eine Talgdrüse (Haar-Talgdrüse-Einheit) und ein glatter Muskel (M. arrector pili) zugeordnet Anlegung vor der Geburt Histologische Bestandteile o Haarschaft: Vollständig verhornt Rinde mit Melanosomen-haltigen Hornzellen Mark aus locker gepackten Hornzellen o Haarwurzel Unverhornte Zellen Keratogene Zone zwischen Wurzel und Schaft (Verhornung) o Haarbulbus (Haarzwiebel) Aktive Matrixzellen Epitheliale Anfang am Boden des Follikel Melanozyten zwischen den Matrixzellen o Haarpapille Zellreiches BG Enthält Kapillarschlinge Fibroblasten steuern Teilungsverhalten der Matrixzellen o Haartrichter (Infundibulum) Mündung des Follikels zur Hautoberfläche Mündung der Talgdrüse o Epitheliale Wurzelscheiden Innere Wurzelscheide: Verhornt Scheidencuticula (Innen), Huxley-Schicht, Henle-Schicht (außen) Äußere Wurzelscheide: ↑Schichten heller, unverhornter Zellen Wulst: unterhalb des Haartrichters enthält Stammzellen o BG-Wurzelscheide Umhüllt den Follikel Glasmembran zwischen BG- und epithelialen Wurzelscheide o M. arector pili Glatter Muskel Unterhalb der Talgdrüse Skripte o Haarzyklus: Anagen (Wachstum, 3-8 Jahre) 90% der Haupthaare Katagen (Rückbildung, 3 Wochen) Telogen (Ruhe, 3 Monate) 12.2.1.2 Nägel Dicht gepackte Hornschuppen Nagelplatte seitlich in die Hautaschen (Nagelpfalz) eingelassen überragt von einer Hautfalte (Nagelwall) am Epithel des Nagelbettes verankert geht in die Nagelmatrix über Nagelwurzel Nagelhäutchen (Eponychium) verschließt die proximale Nagepfalz 12.2.2 Drüsen der Haut Talgdrüsen o Holokrine Sekretion o Öliges Sekret aus abgestorbenen fetthaltigen Epithelzellen Schweißdrüsen o Bestehen aus einem sekretorischen Schlauch (Endstück und Ausführungsgang) 1) Ekkrine Schweißdrüsen Thermoregulation Sezerniert isotone NaCl-Lösung Endstück mit einschichtigem Epithel und Myoepithelzellen Ausführungsgang mit zweischichtigem kubischen Epithel 2) Apokrine Schweißdrüsen Duftdrüsen Axilla, Perigenital- und Perianalregion, Brustwarzen Endstücke: ↑Lumenweite Deutliche Myoepithelzellen Wechselnde Höhe der Epithelzellen 13) Organe der somatoviszeralen Sensibilität 13.1 Allgemein Skripte Somatoviszerale Senisibilität Reize, die von Rezeptoren der Haut und einiger Schleimhäute (=Oberflächensensibilität), des Bewegungsapparats (=Tiefensensibilität) und der Eingeweide (Viszerosensibilität) aufgenommen werden Weitergabe über Nervenfasern ins ZNS Verarbeitung Rezeptor (Sensor) übersetzt chemischen oder physikalischen Reiz in eine elektrische Erregung (Rezeptorpotential) zu übersetzten (Transduktion) Unterscheidung nach Mechano-, Thermo-, Chemo-, Nozizrezeptroren (Schmerzrezeptoren) Rezeptorfunktion: Primäre Sinneszelle: rezeptorischer Fortsatz + Axon Geruchsorgan Sekundäre Sinneszelle: bildet Synapse mit afferenter Nervenfaser Freisetzung von Transmittern bei Erregung Auslösung eines Aktionspotentials ZNS/RM Geschamcks-, Gehör- und Gleichgewichtsorgan, evtl. Merkelzelle Rezeptorische Endung: Axonende als Ort der Potentialentstehung freie Nervenendungen (umgeben von Schwann-Zellen) somatoviszerale Sensibilität 13.2 Mechanorezeptoren Meist Axonenenden („freie Nervenendungen“ oder umgeben von speziellen Strukturen und einer Perineuralkapsel) Mechansorezeptoren des Bewgungsapparates (Propriorezeptoren) o Muskelspindeln Messen die Muskellänge Im Perimysium o Golgi-Sehnenorgane Messen die Muskelspannung Muskel-Sehnen-Übergang Bei Bindung der Geruchsstoffe (Odorantien) Depolarisierung der Membran Axone sind bei Eintritt in die Lamina propria von olfaktorischen Gliazellen zu Bündeln (Fila olfactoria) zusammengefasst o Stützzellen Hochprismatisch Tragen Mikrovilli Bilden mit den Sinneszellen Haftkomplexe o Basalzellen Undifferenzierte Stammzellen o Mikrovillizellen Skripte 14) Ohr 14.1 Äußeres Ohr Ohrmuschel: elastischer Knorpel Äußerer Gehörgang: Angangsteil elastischer Knorpel, innerer Teil Knochen Haut des knorpeligen Teils enthält Talg- und Zeruminaldrüsen (Ohrenschmalzdrüsen) 14.2 Mittelohr Paukenhöhle o Mit Luft gefüllt o Von Schleimhaut ausgekleidet (überzieht auch die Gehörknöchelchen) o Einschichtiges kubisches Epithel mit zilientragenden- und Schleim-bildenden Zellen Trommelfell o Dreischichtiger Aufbau: Stratum cutaneum Stratum fibrosum Stratum mucosum Tuba auditiva o Verbindet Paukenhöhle mit dem Epipharynx o Gliederung: Pars ossea Pars cartilaginea Lamina membranacea 14.3 Innenohr 14.3.1 Allgemein Liegt im Felsenbein Sinnesepithelien liegen im häutigen Labyrinth (mit Endolymphe gefüllt) Häutige Labyrinth o liegt im knöchernem Labyrinth 1. cochleäre Labyrinth (Ductus cochlearis) in der Cochlea (Schnecke) enthält Sinnesapparat 2. vestibuläres Labyrinth 5 Unterabteilungen Skripte jede Abteilung traägt ein Sinnesepithel des Vestibularorgans Vestibulum als zentraler Raum des knöchernen Labyrinths o Ovale Fenster als funktionelle Verbindung zur Paukenhöhle in der Öffnung liegt die Steigbügelplatte überträt Schwingungen auf die Perilymphe Perilymphraum: Zwischen häutigen und knöchernden Labyrinth (mit Perilymphe gefüllt) durchzogen von BG-Trabekeln Perlymphe: wässrige Flüssigkeit (entspricht der allgemeinen interstitiellen Flüssigkeit ↑ Na+- und ↓K+- Konzentration) Endolymphe: umgekehrtes Ionenverhältnis! 14.3.2 Cochlea Allgemein Sinneszellen wandeln Schallwellen (FRQ: 16-16000HZ) in elektrische Potenziale um Übertragung an den N.cochlearis Sinneszellen liegen im Corti-Organ ruht auf der Basilarmembran des Ductus cochlearis Bei Vibrationen der Steigbügelplatte im ovalen Fenster werden Wellenbewegungen hervorgerufen, die entlang den Wänden (insbesondere der Basiliarmembran) des Ductus cochlearis wandern Scherbewegungen am Corti-Organ Abknickung der Stereozilien der Sinneszellen (Deflektion) Umwandlung in Rezeptorpotentiale (mechanoelektrische Transduktion) Räume der Cochlea Schneckenkanal (Canalis spinalis) windet sich um eine konische Achse (Modiolus) Einteilung des Canalis spinalis in drei Etagen o Scala vestibuli (Perilymphraum) o Scala tympani (Perilymphraum, steht mit der Scala vestibuli über das Schneckenlock in Verbindung) o Ductus cochlearis (Scala media) Ductus cochlearis Epithel bildet mittels Tight junctions eine Diffusionsbarriere gegenüber den Perilymphräumen Gliederung: o Reissner-Membran o Am Dach des Ductus cochlearis o Besteht aus einer Basalmembran mit einschichtigem flachen Epithel (unten) und Mesothel (zur Perilymphe hin) o Äußere Wand (Lig. Spirale) o Liegt dem Knochen an o Besteht aus BG mit spezialisierten Fibrozyten o 2 Vorsprünge: Prominentia spiralis und Crista spiralis Skripte o Stria vascularis (speziellen Epithel zwischen Prominentia spirlais und der Reissner-Membran) produziert Endolymphe und besteht aus Marginalzellen, Intermediärzellen und Basalzellen o Boden (Lamina spiralis ossea / Basilarmembran) o Corti-Organ liegt auf der Basilarmembran o Lamina spiralis ossea: Knochenvorsprung, entspringt vom Modiolus, durchzieht die gesamte Schnecke; besteht aus 2 Lamellen; Limbus spiralis (Interdentalzellen) produziert Membrana tectoria o Basilarmembran: Flechtwerk von Kollagenfibrillen Corti-Organ (Organum spirale) o Sinnes- und Stützzellen o Sinnenzellen: o Innere und äußere Haarszellen o Innere Haarzellen erregen durch Freisetzung eines Transmitters (Glutamat) die afferenten Nervenendungen des N.cochlearis bei der Deflektion der Sterozilien als Folge von Abschwerbewgungen gegenüber der Tektorialmembran o Apikal mit 50-100 Stereozilien („Haarschopf“) o Äußere Haarzellen dienem dem cochleärem Verstärkungsmechanismus Voraussetzung für die niedirge Hörschwelle und für die feine Frequenzdiskriminierung o Basale Synapsen von den Stereozilien mit Nervenfasern o Stützzellen: o Phalangenzellen (stützen die Sinnenzellen) o Pfeilerzellen (Bildung des inneren Tunnels) Sinnes- und Stützzellen sind durch ein Zytoskelett aus Mikrotubuli und Aktinfilamenten versteift o Kommunizierende Spalträume (innerer Tunnel, Nuel-Raum, äußerer Tunnel) durchziehen Corti-Organ o Tektorialmembran (Membrana tectoria) Zellfreies, gallertiges Gebilde Äußere Haarzellen ragen mit ihren längsten Stereozilien in die Membran hinein Besteht aus Kollagen (Typ II) Wird von Interdentalzellen produziert o Funktion des Corti-Organs Wanderwelle hat hohe Frequenzen nahe der Schneckenbasis und niedrige Frequenzen wieter apikal Auslenkung der Basilarmembran Verschienungen des Sinnenepithels gegenüber der Tektorialmembran periodische Deflektion der äußeren Haarzellen Skripte Übersetzung der elektirschen ereignisse in messbare oszliierende Längenänderungen des Zellleibes Amplizifierung der Wanderwelle Bewegung der inneren Haarzellen Übertragung auf die Endigungen des N.cochlearis o Stria vascularis und Ligamentum spirale (Struktur-FunktionsBeziehungen Voraussetzung für die mechanoelektrische Transduktion ist das endocochleäres Potential (ca. +85 mV) ↑ K+Konzentration der Endolymphe Stria vascularis sezerniert Endolymphe! 14.3.3 Vestibularapparat Vestibuläres Labyrinth besteht aus Sacculus, Utriculus und drei Bogengängen (Ductus semicirculares) Sinneszellen sind Sensoren für Linear- und Winkelbeschleunigungen und tragen ein langes Kinozilium und Stereozilien verbunden mit dem N.vestibularis Ovaler Epithelfleck (Macula) mit Sinneszellen auf Sacculus und Utriculus Querstehende Leiste der Lamina propria ragt in das Lumen der Ampulle hinein Crista ampullaris Statokonienmembran: liegt über den Maculae Cupula: liegt über der Cristae ampullares Epithel aus Sinnes- und Stützzellen Sinneszellen(Haarzelle): Kinozilium (mit Mikrotubuli 9x2+2) und ca. 80 Stereozilien! 15) Auge 15.1 Einteilung Innere Augenhaut (Tunica interna bulbi, Retina) o Pars opticae retinae (Netzhaut) Stratum pigmentosum Stratum nervosum Umsetzung von Licht in elektrische Signale durch Sinneszellen Skripte o Pars caeca retinae Epithel des Ziliarkörpers Epithel der Iris lichtunempfindlich o Grenze zwischen beiden Teilen liegt an der Ora serrata Mittlere Augenhaut (Tunica vasculosa bulbi, Uvea) o Ziliarkörper (Corpus ciliare) Sezerniert das Kammerwasser Enthält den M. ciliaris o Iris (Regenbogenhaut) Zentrum: Pupille o Aderhaut (Choroidea) Gefäßgeflecht zur Versorgung der Retina Äußere Augenhaut o Kornea (Hornhaut) o Sklera (Lederhaut) o Konjunktiva (Bindehaut) Vordere Teil der Sklera Grenze zwischen Kornea und Sklera: Limbus corneae Licht-brechende Medien: o Kornea – Kammerwasser – Linse – Glaskörper 15.2 Äußere Augenhaut 15.2.1 Kornea Durchsichtiges, gefäßfreies Fenster des Bulbus ( ca. 0,5mm dick) Aufbau: 1) Hornautepithel 2) Bowmansche Membran 3) Substantia propria 4) Descemetsche Membran 5) Hornhautendothel Epithel o 6-schichtiges, unverhorntes Plattenepithel o Oberflächliche Zellen mit Mikroplicae Diffusionsbarriere gegenüber der Tränenflüssigkeit o Funktionen: 6) Verhindert Eindringen von Krankheitskeimen 2) Regulation des Wassergehalts im Korneastroma o Erneuerung innerhalb von 7 tagen o Stammzellen am Limbus o Oberfläche des Epithels durch wässrigen Tränenfilm benetzt o ↑ freie Nervenendungen Lidschlussreflex! Skripte Stroma o 90% der Kornea o Enthält Kollagenfibrillen (Typ I), Proteoglykane, Wasser (80 %) und Fibroblasten (Keratozyten) o Zellfreier oberster Stromabereich (Bowman-Membran) besteht aus dünnen Kollagenfibrillen Endothel o Bedeckt die Hinterfläche o Haftet an der Descemet-Membran (Kollagen Typ IV) Diffusionsbarriere gegenüber der Vorderkammer o Hauptverantwortlich für die Kornea-Transparenz kontrolliert Wassergehalt im Stroma Ernähung der Kornea o Diffusion aus 1) dem Kammerwasser 2) den Blutgefäßschlingen am Limbus 3) dem Tänenfilm 15.2.2 Sklera „Weiße im Augapfel“ Straffes, geflechtartiges BG Durchtritt des Sehnerven siebartige Durchbrechung (Lamina cribrosa) Undurchsichtiges Aussehen Kollagenfibrillen uneinheitlich…; ↓ Wassergehalt 15.2.3 Konjunktiva Mehrschichtiges, unverhorntes Plattenepithel Fortsetzung des Korneaepithels Stroma aus lockerem BG (Abwehrzellen, Mastzellen, ↑Blutgefäße 15.3. Lichtbrechende Strukturen im Bulbus 15.3.1 Linse Rein epitheliales Organ Bikonvexe Form Vorder- und Hinterfläche treffen sich am Äquator Mittelpunkte der Flächen sind der vordere bzw. hintere Pol Hauptmasse: Linsenfasern (vitale Zellen ohne Kern und Organellen) Linsenvorderfläche mit einschichtig-kubischen Linsenepithel bedeckt Linsenkapsel (dicke Basallamina) umgibt Linse Skripte Positionhaltung durch Zonulafasern (ziehen bis zum Zilliarkörper) Transparenz durch hohe Konzentration von Crystallin-Proeteinen und dem intrazellulären Wassergehalts (nur 65% des Gewichts) Ernährung durch transzelluläre Diffusion vom Kammerwasser 15.3.2 Glaskörper (Corpus vitreum) Liegt zwischen Linse und Netzhaut Stabilisiert die Form des Bulbus und wirkt der Ablösung der Netzhaut entgegen 99% Wassergehalt mit gelöstem Hyaluran Dünne Kollagenfibrillen (Typ II), Makrophagen 15.4 Mittlere Augehaut (Uvea) 15.4.1 Choroidea Hintere Teil der Uvea Enthält Blutgefäße zur Versorgung der äußeren Retinaschichten Bruchmembran: o ca. 2μm o Netz von elastischen Fasern o Stabile, faltenfreie Unterlage für die Netzhaut o Anagonist des M.ciliaris ( Akkomodation) BG-Stroma mit vielen Melanozyten! 15.4.2 Zilliarkörper (corpus ciliare) Sezerniert das Kammerwasser Enthält den M.ciliaris o Glatte Muskelzellen o Meridionale Anordnung (Brücke-Muskel) und zirkuläre Anordnung (Müller-Muskel) o Entspring vom Sklera-Sporn o Innerviert durch den Parasympathikus Liegt anterior von der ora serrata Gliederung in pars plana (eben) und Pars plica (mit Relief) Pars plica mit 70 Ziliarfortsätzen (Proc. Ciliares) ↑Blutgefäßen Zweischichtiges Zilliarepithel mit Basallmembran (auf beiden Seiten!) Pigmentiertes (mit Melanosomen) Epithel außen (PE) Nicht-pigmentiertes Epithel (NPE) innen Skripte Zonulafasern an der Basalmembran des NPE verankert Akkomodation: o Nahakkomodation (Scharfsehen aus der Nähe) kostet Muskelarbeit M.ciliaris arbeitet passiven Zugkräften entgegen Ziliarkörper wird nach vorne gezogen Zonulafasern erschlaffen ↑Krümmung und Brechkraft der Linse o Fernakkomodation ist „kostenlos“ Zonulafasern stehen unter Spannung, Linse ist abgeflacht passive Zugkräfte der Choroidea (Bruchmembran) und Sklera 15.4.3 Iris (Regenbogenhaut) Vorderster Teil der Uvula Aufbau: 1) Irisendothel 2) Stroma iridis (M. sphincter /dilatator pupillae) 3) Irisepithel (Hinterfläche) Hinterfläche pigmentiert und lichtdurchlässig Bildet eine Lochblende vor der Linse Zweischichtiges Iris-Epithel (beide Schichten pigmentiert) Vordere Schicht mit Myoepithel (M. dilatator pupillae) Unebene Vorderfläche aus platten Fibrobalsten und Melanozyten Lockeres, kollagenreiches Stroma mit dichtem Gefäßnetz und dem M. Spincter pupillae 15.5 Augenkammern, Kammerwassersekretion, Kammerwinkel Augenkammern: o Iris (vorn), Glaskörper (hinten), Linse (mitte), Zilliarkörper (seitlich) als Grenzen der Hinterkammer o Kornea (vorn) und Iris (hinten) als Grenzen für die Vorderkammer o Kammerwasser (ca. 0,3ml pro Auge) wird vom Epithel des Zilliarkörpers in die Hinterkammer sezerniert Kammerwinkel (Iridokornealwinkel) o Gebildet von Iris, Kornea und Sklera o Im skleralen Teil der Schlemm-Kanal o Innen vom Schlemmkanal liegt der Sklerasporn mit dem M.ciliaris o System von Trabekeln ist am M. ciliaris befestigt o Durch die Spalten der Trabekel (Fontana-Räume) sickert das Kammerwasser episklerale Venen o Weg des Kammerwassers als „Einbahnstraße“, da der Augeninnendruck (12mmHg) höher ist, als der Druck in den episkleralen Venen (9mmHg) Skripte 15.6 Retina Pars opticae retinae Reich an Blutgefäßen Papille (Papilla nervi optici) Durchtritt des Sehnerven Liegt nasal von der Makula Rezeptorfreier Bereich blinder Fleck Macula lutea mit Fovea centralis (Bereich des schärfsten Sehens) Konzentration der Zapfenzellen in der macula lutea Gefäßversorgung der Makula Äste der A.centralis retinae Fovea centralis gefäßfrei! Versorgung durch die Choriokapillaris Zellen und Schichten der Retina Enthält die ersten drei Neurone der Sehbahn: 1.Neuron: Photorezeptorzellen (Zapfen und Stäbchen; ca. 130Mio) 2.Neuron: Bipolare Zellen (Aufnahme und Wietergabe von Signalen) 3.Neuron: Ganlienzellen (ca. 1Mio) Außer den vertikalen Verbindungen bestehen auch laterale Verbindungen durch weitere Interneurone (Horizontalzellen, amakrine Zellen) Gliazellen („Müller-Zellen“) Sonderform der Astroglia Zellkern in der inneren Körnerschicht Schichten 1. Pigmentepithelschicht 2. Schicht der Stäbchen und Zapfen (Fortsetze der Photorezeptorzellen) 3. Äußere Grenzschicht (Zellkontakte zwischen Müller-Zellfortsätzen und den Photorezeptorzellen) 4. Äußere Körnerschicht (Perykarien der Photorezeptorzellen; also des 1.Neurons) 5. Äußere plexiforme Schicht (Synapsen zwischen den axonalen Fortsätzen des 1. und Dendriten des 2.Neurons) 6. Innere Körnerschicht (Perikaryen der bipolaren Zellen, also des 2.Neurons, Perikaryen der Horizontalzellen, amakrinen Zellen und Müller-Zellen) 7. Innere plexiforme Schicht (Synapsen zwischen den Axonen des 2. und 3. Dendrtien des 3.Neurons) 8. Ganglienzellschicht (Parikaryen der Opticusganglienzellen , also des 3.Neurons) 9. Nervenfaserschicht (Axone der Ganglienzellen) 10. Innere Grenzschicht (Endfüßchen der Müller-Zellfortsätze und Basallamina) Pigmentepithel Skripte Mehrschichtiges kubisches Epithel mit zalhriechen Melanosomen (Pigment Melanin verhindert Lichtreflexion; schützt vor Streulicht) Epithel sitzt fest auf der Bruch-Membran Zellen sind untereinander durch Haftkomplexe verbunden (BlutRetina-Schranke) Vermittelt Stoffaustausch zwischen der Choriokappilaris und den Photorezeptorzellen Photorezeptorzellen 1. Stäbchen (ca. 120Mio) mit ↑ Lichtempfindlichkeit (Dämmerungssehen, skotopisches Sehen) 2. Zapfenzellen (ca. 6Mio) mit ↓ Lichtempfindlichkeit (Sehen bei Tageslicht, photopisches Sehen) Blutgefäße der Retina und Diffusionsbarrieren im Auge 1. A. centralis retinae 2. Gefäße der Choriokapillaris 15.7 Hilfseinrichtungen Augenlid (Palpebrae) Schützt die freie Oberfläche des Bulbus vor Verletzungen Aufbau: Kutis Platte aus Skelettmuskulatur (M.orbicularis oculi) Lidplatte (Tarsus) aus straffem BG Innenseite mit Knojunktiva überzogen (mehrschichtiges kubischisches Epithel mit einigen Becherzellen) Liddrüsen Beteiligt an der Aufrechterhaltung des Tränenfilms Tarsus: 30 große Talgdrüsen (Glanulae tarsales, Meibom-Drüsen) Münden nahe der Hinterkante des Lidrandes Zeis-Drüse (reguläre Talgdrüse) und apokrine Schweißdrüse (MollDrüse) am Follikel der Wimper Oberlid: akzessorische Tränendrüsen (Krause-Drüsen) Tränendrüse (Gl.andula lacrimalis) In Läppchen geglidert Verzweigte tubuloalveolaäre Drüse mit serösen Endstücken (weites Lumen) Liefern isotone Tränenflüssigkeit und antimikrobielle Stoffe) Tränenfilm Auf den Epithelien von Kornea und Konjunktiva Bestandteile: isotonische Elektrolytlösung mit antimikrobilennen Stoffen, Muzine (Becherzellen; Tärnendrüse)