Zoologie Definition Ökosystem von Ellenberg: Ein Ökosystem ist ein

Werbung
Zoologie
Definition Ökosystem von Ellenberg:
Ein Ökosystem ist ein ganzheitliches Wirkungsgefüge zwischen Organismen untereinander
und ihren Wechselbeziehungen zur abiotischen Umwelt, das zum Teil offen ist aber auch
bestimmte geschlossene Kreisläufe enthält und zur Selbstregulation befähigt ist.
Stammbaum:
Progenoten (Urzellen)
Eukaryota (mit Zellkern)
Prokaryota (ohne echten
Zellkern)
Archaebacteria
Eubacteria
Plantae (Pflanzenreich)
Phycobionta
(Algen)
Mycobionta
(Pilze)
Bryobionta
(Moose)
Cormabionta
(Gefäßpflanzen)
Animalia (Tierreich)
30 Stämme
Protozoa
Metazoa
(Einzeller) (Mehrzeller)
6 Stämme 24 Stämme
Hierarchie im (Tier) – Reich / Systematik:
Deutsch
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
Art
Englisch
kingdom
phylum
class
order
family
genus
species
Latein
regnum
phylum
classis
ordo
familia
genus
species
Definition von Art:
Individuen mit erblich bedingten Ähnlichkeiten und gleichen Genpool
Fortpflanzungsgemeinschaft  Genfluss
Relativ gleiche Merkmale (Phenotypisch)
1
Gliederung des vorliegenden Skriptes:
REICH
UNTERREICH ABTEILUNG
STAMM
Chordata
Deutero stomia
Echinodermata
Mollusca
Weichtiere
Aschelminthes
Rundwürmer
Metazoa
Protostomia
Eumetazoa
Bliateria, Coelomata
Annelida
Ringelwürmer
Triploblastisch
Arthropoda
Gliederfüßler
Plathelminthes
Plattwürmer
Animalia
Tierreich
Radiata,
Coelenterata
Cnidaria
Nesseltiere
Diplo blastisch
Ctenophora
Rippenqualen
Porifera
Schwämme
Parazoa
Protozoa
Placozoa
…
Ciliata
Wimperntierchen
Sporozoa
Sporentierchen
Rhizopoda
Wurzelfüßler
Flagellata
Geißeltierchen
2
A. UNTERREICH PROTOZOA
Allgemeines:
 Eukaryotische Einzeller, die alle lebenswichtigen Funktionen selbständig ausführen
können
 Brauchen Wasser zum Leben
 Kommen überall auf der Welt vor
 Konsumenten und Destruenten organischer Substanzen
 Räuber oder Symbionten (mit Wiederkäuern)
 Nahrungsgrundlage für andere Lebewesen im Wasser
 Wichtig für das ökologische Gleichgewicht
 Aufbau
o Umschlossen von einer Membranschicht (Plasmalemma)
o Im inneren erst Ektoplasma (Außenplasma), dann Endoplasma (mit
Einschlüssen)
o Zwischen Ektoplasma und Endoplasma befindet sich eine Trennschicht (Aktin
– und Myosinfilamente), verhindert Übertritt von endoplasmatischen
Komponenten
o Im Zytoplasma: ER, Mitochondrien, Lysosomen, Golgi – Apparat,
Dictyosomen, Peroxisomen, Mikrofilamente
 Ernährung
o Heterotroph (Müssen zur Energiegewinnung und zum Aufbau körpereigener
Substanz organische Verbindungen aus anderen Organismen aufnehmen)
o Selten autotroph (bauen organisches Material aus anorganischem auf
o Manchmal amphitroph (je nach Lichtbedingungen auto – oder heterotroph)
o Phagocytose (Feststoffe)/Pinocytose (Flüssigkeiten), findet bei fehlendem
Zellmund (Cytostom) und Zellafter (Cytophyge) statt. Verdauung mittels
Enzymen.
Nahrung wird von Zellmembran umschlossen und bildet im Körperinneren
eine NahrungsvakuloleWasserregulation durch Osmoregulation
 Überdauerungsformen
o Ausbildung von Zysten um ungünstige Lebenssituationen zu überstehen
o Zysten zudem oft Ort von Vermehrung
o Schützhüllen aus Proteinen, Kalziumcarbonat usw. und auch aus eingelagerten
Fremdkörpern
o Zellkern oft nicht nur einfach vorhanden sondern in einer Vielzahl.
 Fortpflanzung
o Fortpflanzung durch Teilung (Zweiteilung oder Vielteilung)
o Agamogonie (ungeschlechtlich), es entstehen keine Geschlechtszellen
o Gametogamie (geschlechtlich)
1. Stamm: Flagellata (Geißeltierchen)

Ein oder mehr Geißeln aus Plasmafäden (Flagellum), meist mehr als körperlang
Ausgebildet als: Rudelschlag (seitlich an der Zelle)
Schubgeißel (hinten an der Zelle)
Zuggeißel (vorne an der Zelle)
Helicoidale (Mehre unterschiedlich schwingende Geißeln)
3



Sonst sehr vielfältiges Aussehen und Auftreten, unterschiedliche Größen, manche
leben parasitär, teils solitär teils in Gruppen lebend
Flagellata als Krankheitserreger, z.B. Trypanosoma spec. (Schlafkrankheit),
Übertragung auf den Menschen über die Tsetsefliege, die dem Trypanosoma spec.
als Wirt zur Vermehrung dient
Circa die Hälfte aller Arten haben durch Plastide die Möglichkeit zur Assimilation,
z.B. Euglena spec. (Augentierchen), die anderen müssen organische Substanzen
aufnehmen.
2. Stamm: Rhizopoda (Wurzelfüßler)



Pseudopodien (Ausstülpungen des Cytoplasma) sind Organellen zur
Nahrungsaufnahme und Bewegung
Ausgebildet als: Lobopodien (lappenartig)
Filopodien (fadenartig, oft verzweigt)
Reticulopodien (verzweigt mit Querverbindungen)
Pathogenität (können bei einem Wirt mit geschwächtem Immunsystem
Krankheiten auslösen) z.B. die im Darm des Menschen lebenden Entamoeba
histolytica die die Amöbenruhr auslöst.
Phagozytose und Pinozytose
3. Stamm: Sporozoa (Sporentierchen) auch Apicomplexa





Endoparasit (Parasit lebt IM Wirt)
Charakteristische apicale Strukturen: Polring (Verdickung der Zellmembran)
Conoid, Rhoptrien (zur Penetration der
Wirtszelle)
Mikronemen (langestreckte Gebilde)
Meist haploid
Geschlechtliche Fortpflanzung
Manchmal zusätzlich ungeschlechtliche Vielteilung (Überdauerungsformen:
Sporen können auf andere Wirte übertragen werden)
4. Stamm: Ciliata (Wimperntierchen)







Höchste organisierte Gruppe der Protozoen
Besitzen Cilien (ähnlich wie Geißeln, nur viel mehr und kürzer) die meist den
ganzen Körper überziehen, schlagen kontrolliert, so dass eine gezielte
Fortbewegung möglich ist
Frei lebend und auch in Wirtskörpern
Kerndualismus (Makronucleus für Stoffwechsel und Mikronucleus für
Fortpflanzung)
Ernährung von freischwimmenden Substanzen, Bakterien und anderen Protozoen
Strudler: Nahrung wird durch schnelle Bewegung in den Mund gestrudelt und dort
sofort von Vakuole umschlossen und verdaut
Schlinger: Zellmund wird erweitert, umschließt größere Nahrung mit dem
Zellmund.
Besitzen Zellmund (Cytostom)
Fortpflanzung meist durch Querteilung
4


Genaustausch mittels Konjugation (Verschmelzung zweier Zellen an der
Mundregion, Makrokern zerfällt, vier haploide Microkerne entstehen (Meiose),
drei Mirkokerne degenerieren, ein haploider Kern bleibt übrig, dieser Teil sich und
eine Hälfte wandert in die andere Zelle. Verschmelzung beider Kernhälften.
Teilung des Kerns in Mikro – und Makrokern.)
Hohes Reaktionsvermögen – Reaktionen auf Reize
- Phototaxis: Reaktion auf Licht
- Thigmotaxis: Reaktion auf Berührung
- Chemotaxis: Reaktion auf chemische Stoffe
- Phobotaxis: Schreckreiz - Reaktion
- Thermotaxis: Reaktion auf Wärme
- Pheotaxis: Strömungsreiz - Reaktion
B. UNTERREICH METAZOA
I. PARAZOA
1. Placozoa
Mögliches Bindeglied zwischen Einzellern und Mehrzellern
2. Porifera (Schwämme/Porenträger)











Sessile Lebensweise (Ortsgebunden)
Wenige Millimeter bis mehrere Meter groß
Starke Wandlungsfähigkeit in Form, Größe, etc.
Hohe Farbenvielfalt
Schwammkörper durchsetzt von einem Kanalsystem, beginnt mit tausenden
kleinen Poren und endet im Zentralraum
niedrige Zellorganisationsstufe, dennoch unterhalten die Zellen bereits
unterschiedliche Funktionen.
Amnipotente Zellen (Potential für verschiedene Zelltypen vorhanden)
 Bei Bedarf Umwandlung in verschiedene Zellen, z.B. Freßzellen,
Geschlechtszellen, etc.
Keine echten Organe
Ernährungstrakt:
Schwämme sind Strudler, Plankton und Bakterien werden durch Einstrudeln in die
Choanocyten (Kragengeißelzellen) aufgenommen und im Körper phagocytiert.
Atmung:
Die Atmung findet bei der Wasserfiltration statt.
3 Typen mit verschiedenen Bauplänen
- Ascon-Typ (Haupttyp):
röhrenförmig mit zahlreichen Poren, die einfache Öffnung zum Aussenmedium
heißt Osculum
- Sycon-Typ:
größer als Ascon-Typ, wie Ascon-Typ mit einfachem Osculum, jedoch mit
dickerem Wandkörper und länglichen Poren, die einfache Kanalsysteme bilden.
Die Kanäle werden von Choanocyten umgeben, die Wasser vom Aussenmedium
ins Innere pumpen und durch den Osculum wieder ausleiten.
5


- Leucon-Typ:
höchste Organisationsstufe, besteht aus feinen Geweben mit einer großen Anzahl
von Kanälen die in eine Vielzahl von Kammern enden welche mit begeißelten
Zellen ausgekleidet sind. Das Wasser strömt durch die Kanäle in die Kammern
und wird durch einen zentralen Kanal durch den Osculum nach Außen getrieben.
Fortpflanzung
- Vegetativ: Durch Sprossung oder Knopsenbildung (Abschnürung von
Zellverbänden an der Körperoberfläche oder im Körper)
Entwicklung von Kolonien/Schwammstock, Einzeltiere sind nicht mehr erkennbar.
- Generativ: Besamung  Larve  Verlässt Schwamm durch Osculum  Setzt
sich ab  wird sesshaft
Ökologische Bedeutung: Dienen als Nahrung, Wasserreinigung, wichtiger
Lebensraum für Organismen z.B. als Unterschlupf.
Schwämme bilden oftmals symbiotische Beziehungen mit vielen Bakterien, Algen
(Algen betreiben Photosynthese) und anderen Meeresbewohnern aus
II. EUMETAZOA
1.
Cnidaria (Nesseltierchen)











Radialsymmetrische Hohltiere, Coelenterata
Aus zwei Keimblättern entstanden
Circa 9000 Arten, meist maritim
Schnelle Bewegungen
Besitzen Cniden (Nesseln): trifft ein Beutetier auf die Tentakel, explodieren die
Cniden, durchschlagen die Körperhülle des Tieres und lähmen dieses.
Schlinger: Die Verdauung findet im Gastralraum statt. Meist ist der Gastralraum
jedoch kein durchgehender Hohlraum, sondern in viele kleine Säckchen unterteilt.
Diese verteilen (zum Teil durch Streckung und Zusammenziehen des ganzen
Tieres) die Nährstoffe im Tier. Exkretion findet wieder über dem Mund statt
Die zwei wichtigsten Formentypen sind Polyp und Meduse die als
unterschiedliche Lebensstadien bei ein und derselben Art auftreten können, also
keine systematische Bedeutung haben.
Die auch Medusen haben ein hut- oder glockenförmiges Aussehen und
schwimmen meist passiv in den Meeresströmungen mit (pelargisch). Ihre Tentakel
hängen frei nach unten. Durch koordinierte Muskelkontraktionen gegen das im
Gastralraum enthaltene Wasser können sie sich allerdings auch aktiv fortbewegen
- sie nutzen dabei das Rückstoßprinzip.
Polypen sind dagegen sessil. Naturgemäß zeigen ihre Tentakel nach oben. Polypen
treten oft in großen Kolonien auf.
Vermehrung
- Ungeschlechtliche Vermehrung durch Knospung und Kolonienbildung
(Einzeltiere sind erkennbar)
- Metagenese ( Wechsel zwischen geschlechtlicher und ungeschlechtlicher
Fortpflanzung): Hierbei gliedert der Polyp ungeschlechtlich Medusen ab. Die
Meduse bildet dann Eizellen und Spermien aus, die ins Wasser abgegeben werden
und sich zu Zygoten verbinden (Blastula). Treffen diese auf festen Grund
entwickeln sich wieder Polypen.
Klassen der Cnidaria:
6
Klasse Anthozoa (Blumentiere, z.B. Seeanemone)
Klasse Cubozoa (Würfelquallen)
Klasse Scyphozoa (Scheibenquallen)
Klasse Hydrozoa (z.B. Hydra spec. – Süßwasserpolyp)
2. Ctenophora (Rippenquallen)
3. Plathelminthes (Plattwürmer)















Bilateria: besitzen linke und rechte Körperhälfte
Coelomata: zusätzliche Körperhöhlen (Lückencoelom: primäre Leibeshöhle
angefüllt mit Parenchym, darin befindet sich der Interzellularraum =
Gewebespalten)
Protostomia: bei der Gastrulation bildet Urmund den Mund
Triploblastisch: Nach Ecto- und Entoderm folgt nun das Mesoderm. Das
Mesoderm bildet die sekundäre Leibeshöhle aus.
(Hierzu gehören Blutgefäße, Muskulatur, keine echten Coelomräume,
Niere, Geschlechtstrakt, Haut und Bindegewebe).
Länge von 0,5 Millimeter bis mehrere Meter lang
Dorsoventral abgeflacht (um die Hauptachse)
Meist ohne Gliederung
Keine äußeren Körperanhängsel
Gehirn vorhanden, Einfaches Nervensystem, Darm vorhanden, kein After,
Sinnesorgane kaum ausgebildet
Zwitter, 2/3 des Organismus besteht aus dem Geschlechtsapparat, Begattung meist
gegenseitig, aber auch Selbstbefruchtung
Besitzen besonders hohe Anzahl an Stammzellen  Starke Vermehrung, gute
Regenerationsfähigkeit nach Zertrennung
Generations- und Wirtswechsel:
Erwachsene Tiere parasitisieren meist im Darm und anderen Organen von
Wirbeltieren.
Die Entwicklung ist indirekt, meist mit mehrfachem Generations- und oft mehr als
einfachem Wirtswechsel:
1. Zwischenwirt: Mollusken (meist eine Schnecke) hier entsteht aus
aufgenommener Wimpernlarve (Miracidium) ein Keimschlauch ( Sporocyste ):
1.Generation.
Aus den Sporocysten werden meist Redien (ungeschlechtlich): 2. Generation
Die Redien bilden viele geschlechtliche Schwanzlarven ( Cercarien ): 3. Generation
Die Cercarien gelangen dann nach verlassen des Mollusken auf verschiedenen
Arten in das Wirbeltier.
Klassen der Platheminthes:
- Trematoda: parasitische Saugwürmer
- Turbellaria: Strudelwürmer sind Carnivoren
- Cestoda: parasitische Bandwürmer
Beispiele für Plathelminthes: Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)
Planarien sind Indikatoren für Wassergüteklasse I oder II (unbelastet bis gering
belastet)
4. ASCHELMINTHES (RUNDWÜRMER)
7













Bilateria: besitzen linke und rechte Körperhälfte
Coelomata: zusätzliche Körperhüllen
Protostomia: bei der Gastrulation bildet Urmund den Mund
Triploblastisch: Nach Ecto- und Entoderm folgt nun das Mesoderm. Das
Mesoderm bildet die sekundäre Leibeshöhle aus.
(Hierzu gehören Blutgefäße, Muskulatur, (Hydro)Skelett, keine echten
Coelomräume, Niere, Geschlechtstrakt, Haut und Bindegewebe).
Es gibt keine gemeinsamen Merkmale aller Gruppen, einzelne Merkmale
verknüpfen die Gruppen untereinander.
Besitzen harte, starre Cuticula
Durchgehender Darmkanal (Mund  Darmkanal  Magen  After)
Getrennt geschlechtlich
Feste Zellkonstanz (keine Zellteilung, nach dem Schlüpfen nur noch
Streckenwachstum
Extrem lange Dauerstadien bei extremen Bedingungen (heiße Quellen,
Trockenheit, etc.)
Pseudocoel: Eine (meist) stark flüssigkeitsgefüllte mesodermale sekundäre
Leibeshöhle zwischen Hautmuskelschlauch und Darm, die durch eine starre
Cuticula ein festes Hydroskelett aufbaut. Da die Muskulatur in dem Hydroskelett
einen Antagonisten findet, wird somit die schlängelnde Bewegung erleichtert.
Selten ist ein Bindegewebe ausgebildet.
Keine Atmungsorgane (Atmung über die Oberfläche)
Zwei behandelte Klassen:
- Rotatoria (Rädertierchen)
 0.05mm – 2mm
 Ca 2000 Arten
 Überwiegend in Süßwasser lebend
 Können in extremen Lagen überleben, z.B. Heiße Quellen, Eis,
Trockene Standorte)
 Besitzen einen 3-Zonigen Aufbau
 Strukturstabil
 Besitzen Räderorgan  kompliziertes Kau- und Greifsystem
- Nematoda (Fadenwürmer)
 1cm – 8m
 Ca 15 000 Arten
 Oft parasitär
 Kommen im Boden vor (etwa 20 000 Individuen pro m² Boden)
 Getrennt geschlechtlich
 Im Menschen circa 50 verschiedene Nematoden – Arten
 Strukturstabil
 Lebenszyklus eines Spulwurms (Ascaris lumbicoides):
- Lebt nur im Menschen
- Erste und Zweite Larve im Dünndarm
- Dritte Larve in der Leber
- Vierte Larve in Herz/Lunge
- Adult: Luftröhre und Dünndarm
 Bedeutung: Insektenpathogene, Nematoden gegen
Dickmaulrüssler, Engerlinge, Käferarten und Trauermücken
8
5. Mollusca (Weichtiere)




Bilateria: besitzen linke und rechte Körperhälfte
Coelomata: zusätzliche Körperhüllen
Protostomia: bei der Gastrulation bildet Urmund den Mund
Triploblastisch: Nach Ecto- und Entoderm folgt nun das Mesoderm. Das Mesoderm
bildet die sekundäre Leibeshöhle aus.
(Hierzu gehören Blutgefäße, Muskulatur, Atmungsorgane, keine echten
Coelomräume, Niere, Geschlechtstrakt, Haut und Bindegewebe).
 Circa 50 000 Arten
 Lebensraum: Meer, Süßwasser, Land
 Echte Atmungsorgane: Kiemen – oder Lungenatmer oder auch Hautatmung
 Einteilung:
-Kopf: Cerebralganglion (Spiralfurchung, Nervensystem), Sinnesorgane,
Mundöffnung mit Reibeplatten
-Fuß: Muskulatur, abgegliedert von ventraler Körperregion, zur Fortbewegung, bei
Cephalopoda als Fangarme ausgebildet
- Rumpf: Eingeweidesack (dorsale Ausbuchtung) mit Darm, Niere, Leber, Herz,
Blutgefäßen und Fortpflanzungsorganen
- Mantelfalte: Bildet Schale (außer bei Cephalopoda), als Außenskelett (Schutz)
- Mantelhöhle: Sitz der Atmenorgane
 Asymmetrie der Organe, unpaarig
Klassen:
- Polyplacophora (Käferschnecken)
Circa 1000 rezente Arten
- Gastropoda (Schnecken)
Circa 100 000 rezente Arten
- Bivalvia (Muscheln)
Circa 28 000 Arten
- Cephalopoda (Kopffüßler)
Circa 700 Arten
 Gastropoda (Schnecken)
- Landschnecken
Begleituntersuchungen in der Landschaftsplanung (Geringer
Aktionsradius, kommen fast ganzjährig vor, Bioindikator für Feuchte
und Temperatur, Vorkommen in fast allen Biotopen)
z.B. Helix pomatia (Gewöhnliche Weinbergschnecke)
Unterklassen:
Prosobranchier (Vorderkiemer)
Opistobranchier (Hinterkiemer)
Pulmonata (Lungenschnecken)
Torsion (Verdrehung): Der Eingeweidesack dreht sich während der
Embryonal – Entwicklung um 180° nach rechts, mit ihm auch die
Eingeweide. Liegen dann die Kiemen vor dem Herzen spricht man von
Vorderkiemenschnecken, liegen sie dahinter, Hinterkiemer
Kiemen: Ausstülpungen der Körperwand, z.B. Sumpfdeckelschnecke in
den Binnengewässern, Wellhorschnecke im Meer
Lungen: Einstülpungen der Mantelhöhle, z.B. Weinbergschnecke,
Gartenschnirkelschnecke, Hainschnirkelschnecke
9
-
Ökologische Bedeutung: Einwanderung artfremder Muscheln und
Schnecken in Bodensee, Schneckenfrass in Gärten
6. Annelida (Ringelwürmer)









Bilateria: besitzen linke und rechte Körperhälfte
Coelomata: zusätzliche Körperhüllen
Protostomia: bei der Gastrulation bildet Urmund den Mund
Triploblastisch: Nach Ecto- und Entoderm folgt nun das Mesoderm. Das Mesoderm
bildet die sekundäre Leibeshöhle aus.
(Hierzu gehören Blutgefäße, Muskulatur, Atmungsorgane, Coelomräume, Niere,
Geschlechtstrakt, Haut und Bindegewebe).
Besitzen echtes Coelom (sekundäre Leibeshöhle vollständig von mesodermalen
Epithel ausgekleidet)
Metamerie: Gliederung des Körpers in homonome Segmente (Aufbau des Körpers aus
hintereinander liegenden Teilstücken (Metamere oder Segmente), die in ihrer
Organisation übereinstimmen und je eine Garnitur Ganglien, Metanephridien, Coelom
und Gonaden enthalten
Besitzen geschlossenes Blutgefäßsystem
Sinnesorgane:
- Tast- und Chemorezeptoren
- Ocellen bis Linsenaugen
Unterteilung in zwei Klassen:
- Polychaeta (Vielborster)
 meist Meeresbewohner, sessil, große Gestaltsvielfalt
 Kiemen
 die einzelnen Segmente besitzen paarige Anhänge (Parapodien)
zur Fortbewegung, welche mit zahlreichen Borsten aus
Proteinen und Chitin besetzt sind
 Die Mundöffnung liegt vom Kopflappen verdeckt. Der Schlund
ist hervorstülpbar und meist bezahnt. Der Darm verläuft gerade
durch die Segmente und endet mit dem After im letzten
Hinterleibssegment.
- Clitellata (Gürtelwürmer)
 Besitzen drüsenreichen Hautabschnitt (Clitellum), auch Gürtel
genannt
 Atmung über die Haut
 Zwei Ordnungen:
 Oligochaeta (Wenigborster) z.B. Eisenia foetida (Mistwurm),
Lumbricus terrestris (Regenwurm), Lumbricus rubellus
(Rotwurm)
Vermehrung des Regenwurmes:
Regenwürmer sind zwittrig, befruchten sich jedoch gegenseitig.
Zwei Würmer legen sich bauchseits in entgegengesetzter
Richtung aneinander. Sie sondern nun Schleim ab, bis der
andere Wurm davon fest umwickelt ist. Der Schleim wird
langsam härter und hält den anderen Wurm fast wie ein Gürtel
10
fest. Beide Würmer tauschen jetzt miteinander den männlichen
Samen aus und speichern ihn in einer Samentasche, die sie im
Körper haben. Nun befreien sich die Würmer wieder und
kriechen fort.
Bald darauf sondert jeder Wurm erneut viel Schleim in seiner
Gürtelregion ab. Dieser wird wieder hart und legt sich wie ein
Ring um den Körper des Wurms. Danach kriecht der Wurm
ganz langsam rückwärts aus diesem Ring heraus und presst ein
Ei hinein und ein Stückchen weiter drückt er aus seiner
Samentasche männlichen Samen dazu. Wenn der Wurm aus
dem Schleimring herausgekrochen ist, verkleben dessen Ränder
miteinander und das befruchtete Ei liegt mittendrin. Das Ei wird
„Kokon“ genannt. 20-90 Kokons legt jeder Regenwurm ab. Aus
diesen Kokons schlüpfen nach sieben bis zwölf Wochen die
kleinen Würmer, die gleich nach dem Schlüpfen wie große
Regenwürmer leben.
Ökologische Bedeutung: Humusbildung
 Hirudina (Egel)
11
Herunterladen