Plathelminthes – Plattwürmer (ca. 16000 Arten) 1) Turbellaria – Strudelwürmer (bewegen sich mit Cilien oder Schleimbändern fort) 2) Trematodes – Saugwürmer (Endoparasit) 3) Cestodes – Bandwürmer (Endoparasit) Aufbau Epidermis Ringmuskeln Längsmuskeln (= genau umgekehrt zu Cnidaria) Kennzeichen Typisches Merkmal: zwischen Verdauungstrakt und Hautmuskelschlauch keine sekundäre Leibeshöhle oder Coelom (dieser Bereich ist mit mesodermalem Gewebe, dem Mesenchym ausgefüllt) Körpergröße sehr verschieden (a) mikroskopisch kleine Formen, b) bis zu 20m lange Formen (Bandwürmer) Haben Nervensystem mit Cephalisation am Kopfpol, Markstränge sind neuronale Längsverbindungen, enthalten Axone und Dendriten => haben konzentriertes Nervennetz! Photorezeptoren machen das Tier lichtempfindlich, Pigmentzellen können Licht sehen (gehen immer dorthin, wo am wenigsten Licht hinkommt) Protonephridialsystem (=> erstmalig Exkretionssytem bei Mesostoma) Sind protandrische Zwitter, Tiere sind einfach gebaut, Fortpflanzungsapparat kompliziert (=> zwei Tiere können sich gegenseitig begatten, die Eier können dann entweder über den Genitalporus entweichen, oder die Körperhülle platz einfach auf) Tier kann Sommereier (Hoden klein, Dottersäcke auch klein) und Wintereier (bzw. Dauereier) haben. Mesostoma ehrenbergii Eumetazoa Abteilung: Bilateria U. Abteilung: Protostomia Stamm: Plathelminthes Klasse: Turbellaria (Strudelwürmer) Ordnung: Rhobadocoela Familie: Typhloplanidae Gattung und Art: Mesostoma ehrenbergii 1) Gewebe, Leibeshöhle, Haut? Bei Befruchtung entwickelt sich die Zygote, durch Furchung entstehen nach 2-, 4-, 8Zellstadium die Blastula. Diese „Kugel“ stülpt sich dann ein und wird zur Gastrula mit Urmund. Die Gastrula ist der erste Punkt, wo Zellen differenziert werden. Das Mesoderm findet man zuerst halbmondförmig auf der Blastula, etwa an der stelle, wo sich die Zygote einstülpt. Es gibt dann eine Stelle, die stärker wuchert und sich zw. das Ektoderm und das Entoderm drückt. Aus dem Mesoderm entstehen z.B. das Blutgefäßsystem und das Coelom. Bei den Plathelminthes ist noch kein Coelom, sondern eine Zwischenstufe vorhanden (=Acoelomaten). 2) Ernährung? Parasitär. 3) Verdauung? Haben blind endendes Gastrovascularsystem, der Mund ist gleich dem After (in vielen Fällen) 4) Exkretion/ Osmoregulation? Es ist kein besonderer Stoffkreislauf vorhanden, Protonephridien (Reusengeißelzellen) und Kanalzellen dienen der Exkretion. Die Exkretionsprodukte kommen aus dem Blutkreislauf über Poren in den Primärharn. 5) Atmung? Hautatmung, kann durch Diffusion erfolgen 6) Bewegung? (Muskeln, Skelett) Ring-, Längs- und Dorsoventralmuskulatur vorhanden, haben hydrostatisches Skelett als Widerlager. Die Muskeln sitzen unter der Epidermis. 7) Nervensystem? Cephalisation im Kopfbereich, Markstränge, Zellkörper nicht in Ganglien konzentriert, Fasertrakte und Nervenzellkörper gemischt. 8) Fortpflanzung? Es gibt Generationswechsel und damit verbundene Wirtswechsel. a) Unterscheidung: Vorderende/Hinterende, Rückenseite/Bauchseite? Mesostoma bewegt sich in Richtung seines Kopfpoles, der sich optisch stärker verjüngt, und an dem eine Konzentration von Nervenzellen vorliegt => Cephalisation des Nervensystems. Die Ventral- (Bauch-)seite lässt sich von der Dorsal-(Rück-)seite durch den auf der Ventralseite vorhandenen Bauchsaugnapf unterscheiden. b) Ist Mesostoma segmentiert? Nein, es liegt keine Segmentierung vor. c) Wie lässt sich die Fortbewegung charakterisieren? Die Fortbewegung findet durch An- und Entspannen der Längs-, Ring- und Dorsoventralmuskulatur statt, wobei das Hydroskelett hier den Antagonisten bildet. Es sieht so aus, als würde sich Mesostoma schlängelnd, in Richtung seines Kopfpoles hinund herbewegen und zum Teil um die eigene Achse winden. d) Wird die Beute gezielt aufgesucht? Nein, erst ab einer gewissen Nähe zur Beute kann diese wahrgenommen und dann gezielt gefangen werden, es findet jedoch keine gezielte „Jagd“ statt. e) Wie wird die Beute gefangen? Mesostoma schlingt seinen Körper sehr schnell um die Daphnie und drückt sie an seine ventral gelegene Saugöffnung. f) Wie lange dauert der Vorgang? Der Vorgang des Fangens geht, wenn Mesostoma die Daphnie bemerkt hat, in Bruchteilen einer Sekunde von statten. I) Welche systematische Stellung nehmen Plathelminthes ein? Sie gehören zu den bilateralsymmetrischen Eumetazoa und gehören weiterhin zu den Protostomia. II) Skizze vom Bauplan und Definition der Begriffe: Mesenchym bzw. Parenchym Im Mesenchym sind alle inneren, mesodermal gebildeten Organe eingebettet. Das Mesenchym wird vom dritten Keimblatt – dem Mesoderm – gebildet, es ist das dritte neben Ento- und Ektoderm. III) Lebensweise des kleinen Leberegels Der große und der kleine Leberegel gehören zu den Trematodes (Saugwürmer) und leben endoparasitär in den Gallengängen verschiedener Säugetiere. Dabei vollziehen sie sowohl einen Wirts- als auch einen Generationswechsel.