Darstellung und Wirkung des Sports in den Medien III Bedeutung und Wirkung von Sponsoring und Werbung im Sport Anna Schiereck e-mail: [email protected] Mandy Hennig e-mail: [email protected] Gliederung: 1. Entstehung und Entwicklung des Sponsorings 1.2. Zum Begriff des Sponsoring 1.3. Die Entwicklung des (Sport-)sponsorings 2. Sponsoring als Kommunikationsinstrument 2.1. Werbung 2.2. Verkaufsförderung 2.3. Öffentlichkeitsarbeit 2.4. Sponsoring 3. Kommunikative Umsetzung von Sponsoring 4. Wirkung von Sponsoring 5. Resumee 6. Literatur 1. Entstehung und Entwicklung des Sponsorings Die Wurzeln des Sponsorings lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Dort hat der, aus einem etruskischem Geschlecht stammende, römische Ritter Gaius Clinius Maecenas (*um 70 v.Chr., Rom 8 v.Chr.) die Dichter Vergil, Properz und Horaz gefördert. Er war ausschließlich Gönner und Förderer und prägte den Begriff des Mäzens. Unter einem Mäzen wird ein vermögender Privatmann verstanden, der mit finanziellen Mitteln Künstler oder Sportler beziehungsweise Kunst, Kultur oder Sport unterstützt. Von diesem Mäzenatentum unterscheidet sich das Sponsoring insbesondere durch die unternehmerische Motivation. Das Prinzip der im wesentlichen uneigennützigen Hingabe von Mitteln steht im Gegensatz zu dem marktlichen Prinzip. Sponsoring ist dadurch gekennzeichnet, dass Vertreter aus dem wirtschaftlichen Bereich mit anderen Vertretern gesellschaftlicher Bereiche zum finalen Zweck zusammenarbeiten, um die jeweilige Zielsetzung effektiver zu erreichen. Durch das Prinzip des Geschäfts auf Gegenseitigkeit grenzt sich das Sponsoring vom Mäzenatentum (heute fast nur noch in Stiftungen zu finden) und vom Spendenwesen ab (Drees, 1990, S. 7ff). Das Auftreten von Wirtschaftsunternehmen als Sponsoren im Sport wurde erstmals in den 60er-Jahren nenneswert und ist heute aus dem Sport nicht mehr wegzudenken. 1.2. Zum Begriff des Sponsorings Sponsoring ist eine Zuwendung von Finanzmitteln, Sach- und/oder Dienstleistungen durch ein Unternehmen (Sponsor) an Einzelpersonen, Personengruppen, Organisationen oder Institutionen aus dem gesellschaftlichen Umfeld des Unternehmens (Gesponserte) gegen Gewährung von wirtschaftlichen Rechten zur Nutzung von Person beziehungsweise Institution und/oder Aktivitäten des Gesponserten für Zwecke des Marketings (besonders der Kommunikationspolitik) auf der Basis einer vertraglichen Vereinbarung (Sponsorship)(Brockhaus, 2001). In diesem Sinne handelt es sich beim Sponsoring um ein Geschäft auf Gegenseitigkeit zwischen zwei Partnern, dem Sponsor und dem Gesponserten, bei dem Leistung und Gegenleistungen klar definiert werden. Sponsoring tritt für den Sponsor als Instrument in der Kommunikationspolitik auf, da für ihn die Nutzungsmöglichkeiten zur Erreichung angestrebter kommunikativer Ziele im Vordergrund stehen. Für den Gesponserten hingegen steht die Leistung des Sponsors im Mittelpunkt und kann aus seiner Sicht als Finanzierungsinstrument angesehen werden (Hermanns, 1989, S. 5ff). 1.3. Die Entwicklung des (Sport-)sponsorings Die Beliebtheit des Sportsponsorings begründet sich vor allem in der besonderen Stellung des Sports in der Gesellschaft und deren positiv besetzten Erlebnisfeldern (jung, dynamisch, modern, ect.). Sport ist eines der großen Freizeitthemen unserer Gesellschaft, dessen Faszination damit begründet werden kann, dass kein anderes gesellschaftliches Feld besser geeignet ist, die in der heutigen Freizeitgesellschaft vorherrschenden Bedürfnisse wie Spaß, Genußhaltung, Wohlbefinden oder Selbstverwirklichung zu befriedigen (Opaschowskis Megatrends ) Das Interesse spiegelt sich auch in den Einschaltquoten bei Sportsendungen im Fernsehen wieder. Das Sponsoring findet hier also ein sehr positiv besetztes Erlebnisfeld vor, dass attraktiv ist und in viele Lebensbereiche unmittelbar hineinreicht (Hermanns, 1989, S.10). Aus Sicht der Sponsoren ist Sportsponsoring ein relativ junges Instrument der Marketing-Kommunikation und wurde von innovativen Unternehmen entwickelt, da die Wirksamkeit der klassischen Kommunikations-instrumente, wie Werbung und PR, in Frage gestellt wurden. Das Sportsponsoring erfreut sich heute vor allem deshalb so einer großen Beliebtheit, da es gegenüber anderen Kommunikationsinstrumenten verschiedene Vorteile aufweist: - - - enorme Popularität vieler Sportarten spricht Zielgruppen in nicht kommerziellen Situationen an es lassen sich teilweise Zielgruppen ansprechen, die mit klassischen Kommunikationsmaßnahmen nur sehr schwer oder unter Streuverlusten erreichbar sind bietet partiell Möglichkeiten bestehende Kommunikationsbarrieren (z.B. das Fernsehwerbeverbot für Zigaretten) zu umgehen Aufmerksamkeit und Image von Personen, Instituten und Veranstaltungen aus dem Sport lassen sich unter optimalen Transferbedingungen für die eigenen kommunikativen Zielsetzungen nutzen Die Massenmedien üben in vielen Fällen bei der Vermittlung von Sponsoringbotschaften eine Multiplikatorfunktion aus, was das Sportsponsoring besonders interessant macht Viele Unternehmen sehen sich durch die gesellschaftlichen Trends veranlasst ihre Sponsoringaktivitäten zu intensivieren, damit die sporttypischen Imagedimensionen auf das eigene Unternehmen und die Produkte übertragen werden. So erklärt sich auch, dass nicht nur Unternehmen aus der Sportbranche oder aus sportnahen Bereichen, sondern auch aus sportfernen und -fremden Branchen Sportsponsoring betreiben. 2. Sponsoring als Kommunikationsinstrument Die Kommunikationspolitik kennt als klassische Instrumente die Werbung, die Öffentlichkeitsarbeit und die Verkaufsförderung. Hinzu tritt das Sponsoring, welches selbst kein Werbeträger ist. Zusammengefasst bilden diese Instrumente den sogenannten Kommunikations-Mix: Kommunikations-Mix Abb. 1: Kommunikations-Mix Werbung / Verkaufsförderung / PR / Sponsoring 2.1. Werbung Die Werbung ist das wichtigste Instrument im Kommunikations-Mix und versucht zwangfrei die Meinung durch besondere Kommunikationsmittel zu beeinflussen. Die Absatzwerbung gilt als wichtiges absatzpolitisches Instrument und dient vor allem der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie der Sicherung beziehungsweise Erhöhung des Marktanteils gegenüber Konkurrenten. Werbemittel sind z.B. Anzeigen, Plakate, Drucksachen, Kataloge, Werbefilme, Verkaufsgespräche, Vorführungen, Ausstellungen, Werbegeschenke. Zu den wichtigsten Werbeträgern zählen Zeitungen, Zeitschriften, Litfaßsäulen, Hörfunk und Fernsehen, Werbung per Post, Anzeigenblätter, Außenwerbung, Filmtheater. Wird der potenzielle Verbraucher durch Briefe, Prospekte usw. unmittelbar kontaktiert, spricht man von Direktwerbung. Nach der Aufgabenstellung wird zwischen Einführungs-, Erinnerungs-, Stabilisierungsund Expansionswerbung unterschieden, nach dem Tenor der Werbeargumente zwischen informativer und suggestiver Werbung. Dem Anspruch, als Verbraucherinformation und Mittel der Markttransparenz zu dienen, wird Werbung nur bei Produkten gerecht, die von den Verbrauchern als homogen betrachtet werden, bei denen eine Veränderung des Marktanteils nur über die Preisgestaltung erfolgen kann und für die deshalb auch häufig Gemeinschaftswerbung zugunsten der Gesamtbranche und zulasten konkurrierender Branchen (z.B. Milch gegen Bier) durchgeführt wird. Bei starker Produktdifferenzierung mit behaupteten Qualitätsunterschieden innerhalb derselben Branche ist die Erhöhung des Marktanteils des eigenen Produktes zulasten konkurrierender Produkte einziges Werbeziel, so dass auch dann weiter geworben wird, wenn die Verbraucher bereits über Qualität und Preis des Produktes informiert sind (Brockhaus, 2001). 2.2. Verkaufsförderung (sales promotion) Verkaufsförderung steht als Sammelbegriff für eine Vielzahl kommunikativer Maßnahmen, die den Absatz eines Produktes bzw. einer Unternehmung kurzfristig und unmittelbar beeinflussen sollen. Verkaufsförderung richtet sich auf die Effizienz der eigenen Absatzorgane, die Marketingtätigkeit der Absatzmittler sowie auf die Beeinflussung der Verwender bei der Beschaffung und Benutzung der Produkte. Viele Aktionen der Verkaufsförderung sind allerdings von anderen Parametern des Marketing nicht unabhängig und bedingeneine enge Abstimmung. Marketing-Mix Angebots-Mix Distributions-Mix Kommunikations-Mix Produkt Absatzwege Werbung Programm Absatzorganisation Verkaufsförderung Preis Warenverteilung Public Relations Sponsoring Abb.2: Marketing-Mix 2.3. Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations) Während Werbung und Verkaufsförderung in erster Linie und direkt eine positive Beeinflussung der Absatzchancen anstreben, richtet sich die Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations) darauf, die Kommunikationsbeziehungen zwischen öffentlichen oder privaten Institutionen und der Öffentlichkeit zu verbessern. Hauptaufgabe der Public Relations ist Imagepflege und Vertrauensbildung. Begriff und Methoden sind nicht fest umrissen, im Gegensatz zur Werbung zielt Public Relations nicht unmittelbar auf Absatz von Gütern oder Dienstleistungen und setzt vielfach auch außerhalb des ökonomischen Bereichs an. Der Kommunikation-Mix bezeichnet die Zusammenfassung konkreter Ausprägungen von Werbung, sales promotion und PR, die geeignet sein sollen, die jeweils eigenen Ziele zu erfüllen und andererseits entsprechend der für die Kommunikationspolitik formulierten Ziele aufeinander abzustimmen. 2.4. Sponsoring Das Sponsoring ist aufgrund der mit diesem Instrument verfolgten Ziele und Art der Sponsoring-Maßnahmen als Kommunikationsisnstrument definiert. Die wichtigsten Ziele des Sportsponsoring stellen die sogenannten kommunikativen oder psychologischen Ziele dar (Hermanns / Glogger 1995, S. 64-65). Dazu gehören: - Erhöhung / Stabilisierung des Bekanntheitsgrades - Aufbau / Veränderung / Stabilisierung des Unternehmens- oder Produkt-Images - Kontaktpflege mit ausgewählten Zielgruppen Es wird also angestrebt mit allen Arten des Sponsorings die Stabiliesierung oder Veränderung des Images zu beeinflussen. Letztendlich sollen mit dem Einsatz des Sportsponsorings jedoch auch ökonomische Ziele verfolgt werden. Es handelt sich dabei um - Die Steigerung des Umsatzes - Die Steigerung des Gewinns - Die Erhöhung des Marktanteils Die genannten Ziele werden zunächst einmal langfristig angestrebt. Dabei geht man davon aus, daß die ökonomischen Erfolgsgrößen über das Einwirken auf die psychologischen Konstrukte in die gewünschte Richtung beeinflußt werden. Kurzfristige ökonomische Ziele, wie die unmittelbare Erhöhung des Produktverkaufs, spielen demgegenüber besonders für solche Unternehmen eine Rolle, deren Produkte eine enge Verbindung zum Tätigkeitsfeld des Gesponserten aufweisen. (z.B. Hersteller von Erfrischungsgetränken). Allerdings bemühen sich zunehmend auch „sportferne“ Unternehmen um die kurzfristige Beeinflussung ökonomischer Zielgrößen. Dies wird vor allem über eine konsequente Integration des Sponsoring-Engagements in anderer Kommunikationsinstrumente, wie die Verkaufsförderung, angestrebt. 3. Kommunikative Umsetzung von Sponsoring Die von den Gesponserten als Gegenleistung gewährten kommunikativen Rechte können von den Sponsoren in verschiedener Weise umgesetzt werden. Man unterscheidet hier sponsoringspezifische Maßnahmen sowie Maßnahmen im Rahmen der integrierten Marketing-Kommunikation. Sponsorigspezifische Maßnahmen lassen sich folgendermaßen kategoriesieren: - Trikotsponsoring: Markieren von Ausrüstungsgegenständen und Kleidung sowie Transsportmittel mit Namen und Logo des Sponsors / seiner Marke. - Presenting: Präsenz im Umfeld von Sportveranstaltungen. Unternehmens- oder Markennamen und Logos können auf Banden, Spielflächen, Organisationsmitteln wie Anzeigentafel, Start- und Zielbändern angebracht werden. Weiterhin bieten sich Möglichkeiten zur Produkt- oder Leistungsdemonstration, zum Aufstellen von Infoständen und zur Einrichtung sog. Hospitality-areas zur Bewirtschaftung geladener Gäste (VIP-Lounge). Verbreitet sind auch Werbedurchsagen und die Verteilung von Produktproben, das sog. Sampling. - Nutzung von Prädikaten: Vor allem Sportverbände, aber auch die olympischen Komitees bieten gegen Entgeld die Verwendung von Prädikaten wie „offizieller Ausstatter“ an. - Titel-sponsoring: Bennenung des Sponsoring-Objekts nach dem Sponsor: Möglichkeiten zum Titelsponsoring bieten vor allem Veranstalter internationaler Turniere oder sonstiger Sportereigniesse (Event-Sponsoring). - Athletensponsoring: Einzelvermarktung eines Sportlers hat große Chancen, wenn sich zur Exklusivität auch Erfolg einstellt. Wichtig ist vor allem die Passgenauigkeit von Person und Marke. Risiken bestehen bei bleibenden Mißerfolgen. Maßnahmen im Rahmen der integrierten Marketing-Kommunikation resultieren aus der formalen, inhaltlichen und zeitlichen Vernetzung des Sportsponsorings mit anderen vom Umternehmer angesetzen Instrumente der Marketing-Kommunikation. Integrierte Maßnahmen sind z.B.: - Testimonial-Werbung mit gesponsorten Sportlern - Direct mailings mit dem Thema des Sponsorships - Preisausschreiben mit dem Thema des Sponsorships auf Konsumenten-Ebene - Sponsorship bezogene Pressearbeit Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich das Wirkungspotential des sponsorships im Sinne der angestrebten Ziel nur dann vollständig entfalten kann, wenn es zusätzlich auch über die genannten Maßnahmen im Rahmen der integrierten Marketing-Kommunikation an die Zielgruppen kommuniziert wird. 50% keine Angaben 40% 30% Vernetzung mit 1-4 weiteren Werbeformen 20% Vernetzung mit 5 und mehr Werbeformen 10% keine Vernetzung 0% Abb.3: Vernetzung (Quelle: Quelle: Horizont Sport Business, 6/2002, S.15) Die Gesamtaufwendungen für das Sportsponsoring lagen im Jahre 1995 bei ca 1,6 Mrd. DM und sollen bis 2006 auf über 1,9 Mrd. EURO pro Jahr ansteigen (Horizont Sport Business, 6/2002, S. 17). Laut der Studie „Sponsor Vision“ werden die Ziele, die die Werbetreibenden mit ihren Maßnahmen verfolgen, werden jedoch neu gewichtet. Spielte bislang vor allem die Bekanntheit für die Unternehmen die vorrangige Rolle um eine Partnerschaft einzugehen, dürfte dies in den nächsten Jahren abgelöst werden vom Sponsorenziel Image. An Bedeutung gewinnen auch die Aspekte, mit Sponsoring direkte und mittelfristige Umsatzziele zu erreichen, die Kontaktpflege mit Kunden und Meinungsführeren sowie Medienvertretern zu intensivieren und die eigenen Mitarbeiter zu motivieren. Bekanntheit 80% 70% Image 60% direkte Umsatzziele 50% 40% mittelfristige Umsatzziele 30% 20% Kontaktpflege mit Kunden, Meinungsführern und Medienvertretern 10% Motivierung von Mitarbeitern 0% Abb.4: Sponsoringziele (Quelle: Horizont Sport Business, 6/2002, S. 17) Säule (3D) 8 Entscheidend für den Erfolg eines Sponsorings wird die Passgenauigkeit sein zwischen Marke, Maßnahme und Event. Voraussetzung dafür ist eine hohe Selbstreflexion über die Beschaffenheit des eigenen Produkts. 4. Wirkung von Sportsponsoring Grundlage jeder Wirkung kommunikationspolitischer Instrumente und damit auch des Sponsoring ist der jeweilige Kommunikationsprozeß. Für den Kommunikationsprozeß beim Sponsoring werden in der Regel zwei Trägermedien benötigt, um die Botschaft an die Zielgruppe heranzutragen (Gesponserter; Medien). Studien zur Untersuchung der Wirkungsbedingungen haben nicht die eigentliche Wirkungsmessung zum Gegenstand, sondern analysieren die Rahmenbedingungen, von denen man annimmt, daß sie für das Zustandekommen erwünschter kommunikativer Wirkungen eine wesentliche Voraussetzung darstellen. Die wichtigsten Untersuchungsgegenstände sind: - Einstellung der Bevölkerung gegenüber Sportsponsoring Erlebnisdimensionen des Sports Interesse am Sport allgemein bzw. an bestimmten Sportarten Images verschiedener Sportarten Images, und Bekanntheit von Sportlern Affinität von verschiedenen Sportarten zu verschiedenen Produkten Sportspezifisches Medienverhalten der Bevölkerung Medienpräsenz von Sportveranstaltungen Durch diese Untersuchungen gewonnenen Erkenntnisse können im Sinne von Plausibilitätsüberlegungen Eingang in die Planung des Sportsponsoring finden und haben prognostischen bzw. diagnostischen Charakter (Hermanns / Glogger, 1995, S.67) Wirkungsforschung im Sportsponsoring Theoretische Wirkungs-forschung Übertragung verschiedener Wirkungsmodelle auf das Sportsponsoring als Ausgangspunkt für weitere Forschungsbemühungen Empirische Wirkungs-forschung Untersuchung der Wirkungsbedingungen Untersuchung der tatsächlichen Wirkungen und deren Einflußfaktoren Abb.5: Aufgabenfelder der Wirkungsforschung (Hermanns / Glogger, 1995, S. 68) 5. Resumee Die weltweite Verbreitung des Sports, seine werbewirksame Ausstrahlungskraft, besonders auch Möglichkeit, die der international zunehmenden bedeutsame Kosten, Sportartikelmarkt verbunden mit der sich eröffnen die steigernden Erwartungshaltung, über die Wirtschaft (Werbung) zu kompensieren, was aber zu starken Abhängigkeiten und Verzahnungen von Sport und Wirtschaft führt. Sportliche Großveranstaltungen werden in erster Linie finanziert durch Sponsoren und die Medien, unter denen das Fernsehen dominiert (hohe Aufwendungen für Übertragungsrechte) sowie durch eine konsequente Vermarktung von Symbolen (die Einnahmen des Internationalen Olympischen Komitees aus seinen Rechten an den olympischen Symbolen stehen denen eines großen Wirtschaftsverbandes nicht nach). Telegene Schausportwettbewerbe mit hochrangigen Athleten sichern dem Sport die Aufmerksamkeit der Medien und legitimieren somit die Entgelte der Sportler. Verwischt haben sich dabei die Grenzen zwischen dem Sport zum Selbstzweck treibenden Amateur und dem in Abhängigkeit vom Kommerz stehenden Berufssportler. Unter dem Motto »Spiele für die Besten der Welt« passte die olympische Bewegung ihre Regeln der Realität an und ermöglicht nun allen Spitzensportlern die Teilnahme an den Olympischen Spielen, seien diese nun reine Berufssportler oder von Staat und/oder Wirtschaft geförderte Spitzenathleten. Die Vermarktung des sportlichen Erfolges und des Prestiges einzelner Sportler ist ein wichtiger Faktor bei der Ausübung sportlicher Aktivitäten geworden. Durch das Sponsoring sowie durch die Rücksichtnahmen auf die Interessen der Sponsoren ist die Autonomie des Sports in Bezug auf Zeitpläne bei Wettkämpfen etwa durch Reservierung entsprechend günstiger Übertragungszeiten, die Vergabe exklusiver Senderechte an finanzkräftige Sendeanstalten, aber auch in Bezug auf seine Regelautonomie gefährdet. Im Kampf um telegene Darstellung werden gezielt Regeln angepasst. Es stellen sich also abschließend die Fragen, ob durch die zunehmende Kommerzialisierung die Chancengleichheit gewährleistet ist und ob sich der Sport immer mehr zum Dienstleistungsinstrument entwickelt? Ob diese Entwicklung positiv oder negativ ist liegt im Ermessen eines jeden selbst und bietet eine breite Fläche für Diskussionen. 6. Literatur Bassenger, C.(2000). Dienstleister als Sponsoren: Imageprofilierung durch kommunikatives Engagement, Wiesbaden: DUV. Brockhaus Multimedial 2001. Hackforth, J. (Hrsg.) (1994) Bilanz eines Booms; Studie zur Präsentation und Wirkung von Werbung im Sport. Berlin: Vista Verlag Hermans A.(1989).Sport- und Kultursponsoring. Vahlen. Hermanns A., Glogger, A. (1995). Wirkungsforschung im Sportsponsoring. In: Werbeforschung & Praxis, 2, S.64-69. Hermanns, A., Glogger, A. (1998). Sportsponsoring: eine Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Sport. In: Sportwissenschaft:Sportökonomik, 1998/3-4, Schorndorf: Karl Hofmann Verlag, S. 358-369. Drees, N. (1992). Sportsponsoring, 3. Aufl., Wiesbaden: DUV.