Entmagnetisierendes Feld B H 4M , M H aber: das angelegte Feld H0 ist in der Regel nicht mit dem Feld in der Probe identisch. Bsp.1: Kern eines magn. Kreises durch einen Luftspalt unterbrochen R L klein [alle Kraftlinien homogen] L Sei L Pr obe 2R 4 nI c HSP Durchflutungsgesetz: [durch I erzeugte Feldstärke] HSP 4 nI HP c P HL / HP HL L Magn. Fluss BP qP BL qL const. aus div. B 0 Annahme: qp qL BP BL BL HL , BP HP 4M Beachte: HP HL 4M HL das von der Spule erzeugte Feld HSp HSp HP P HL HL HSp 4M P HP HSp 4M L L (HL 4M) P HL L HL ( P L ) 4M p = entmagnetisierendes Feld He 1 [Feld, das in der Probe wirksam ist = äußeres Feld minus 4M entmagn. Feld He: L ] L ] - proportional zur Magnetisierung - hängt von der Geometrie der Probe ab [ allgemeine Schreibweise: Hi Ha NM , i = innen, a = außen N = geometr. Entmagnetisierungsfaktor N kann aus Tabellen gewonnen werden Bsp. 2: Kugelförmige Probe Das angelegte Feld Ho erzeugt in der Probe eine Magnetisierung M. Diese wiederum erzeugt außerhalb der Kugel ein zusätzliches H-Feld. siehe folgendes Bild magn. Dipol mit m V M (Magn. der Kugel) Feld außerhalb: Ha Ho für große r: Ha , V 4 R3 3 3(m r ) r r 2m 4r 5 Ho 2 3 In der Nähe der Kugel: Feldlinien werden hineingezogen, falls paramagnetisch herausgedrückt, falls diamagnetisch M // H M antiparallel H siehe Bild Im Innern der Kugel ist N 4 1 3 also für Paramagnetismus: Bsp. 3: aus analytischen Berechnungen Hi Ho 4 M 3 Entmagnetisierung bei Rotationsellipsoiden z y x Nx, Ny, Nz Entmagn. isotrop. Hi,x Ho,x NxMx Hi,y Ho,y NyMy Nx Ny Nz 4 1 [1 in SI] Hi,z Ho,z NzMz Beachte: Schicht: 'N'z 1 Kugel: 'N'x 'N'y 'N'z Nadel: Nz 0 , , Nx Ny 0 1 3 'N'x 'N' y 'N'i 1 2 N 4 SI-Einheit In einer dünnen Schicht findet eine Entmagnetisierung nur senkrecht zur Schichtebene statt siehe später: Formanisotropie [Spinausrichtung] 4 Auswirkung auf exp. bestimmte Magnetisierungskurven M(H): Es gilt M H unabhängig von der Form der Probe, aber H Hi Ho Bsp. Kugel: N 4 1 3 M H (Ho 4 M allg. M ) 3 Ho Ho 1 4 3 Gem 1 N Für große (ferrom.) wird N d.h. Gem Scheinbare Suszeptibilität 1 Gem 1 N N d.h. nur noch form-, aber nicht mehr materialabhängig wahre Suszeptibilität muss an einer Probe mit extrem kleinem N oder am geschlossenen Kreis bestimmt werden [kein Austritt von Feldlinien, z.B. Rahmenkristall ] Gescherte Magnetisierungskurve 5 2. URSACHE DES MAGNETISMUS Klassische Modellvorstellung von Bohr. e' + positiver Kern mit kreisenden Elektronen e' Kreisstrom I e e 2 Nach Ampère ist diesem Kreisstrom ein magnetisches Moment zugeordnet. 1 IF c F die vom Strom eingeschlossene Fläche F r 2 e 2 r 2c L mer 2 Der mechanische Drehimpuls ist: magnetomechanischer Parallelismus e L 2mec magn. Moment Drehimpuls wichtig: dieses Vorzeichen !! Quantenmechanische Einheit des Drehimpulses: wobei ħ h 2 h 6,62 1027 erg s 6 auch das magnetische Moment unterliegt einer Quantisierung. Natürliche Einheit des magnetischen Bahnmomentes: B e ħ 2mec 9,27 1021 [SI : B erg/Gauß Oe cm3 Gcm3 Bohr’sches Magneton e ħ 9,27 1024 Am2 ] 2me J/T B L ħ Bahndrehimpuls L und hiermit das magnetische Bahnmoment sind quantisiert. Die erlaubten Werte ergeben sich aus der Schrödingergleichung des Systems. Kurz-Repetition [streng nur für Einteilchen-Problem durchführbar] Einzelnes Elektron im Zentralfeld der pos. Kernladung Ze zeitunabhängige Schrödingergleichung 2m Ze2 (E ) ħ r Da das Potential nur von r abhängt: Kugelkoord. r, , ) f(r) Y ,m (, ) wobei Y ,m Randbedingungen: Kugelflächenfunktionen (r ) 0 , (o , o ) (o 2k , 2j) Quantenzahlen n 1, 2, 3... bestimmt die Energie (in erster Näherung) 0, 1, 2,... n 1 m , 1, ...... 1, 7 Lösungen des Eigenwertproblems für das Quadrat des Drehimpulses ergeben die Eigenwerte: (L)2 Y ,m (, ) ( 1)ħ2 Y ,m (, ) L2 ( 1)ħ2 0, 1, 2... n 1 Diskrete Werte des magn. Bahnmomentes: Beachte: ( 1) B Nur eine Drehimpulskomponente und das Drehimpulsquadrat gleichzeitig exakt messbar Sei die ausgewählte Komponente die z-Komponente des Drehimpulses und parallel zu einem Magnetfeld Hz L z Y ,m (, ) mħY ,m (, ) Lz m ħ m , 1, ... z-Komponente des magnetischen Bahnmoments ist auch ein ganzzahliges Vielfaches des Bohr’schen Magnetons. Beispiel: z 2 m B (d.h. n 3! ) L2 2(2 1)ħ2 6ħ2 [ L 6ħ 2,45ħ] Lz 2ħ, -1ħ, 0, +1ħ, + 2ħ [aber L z L ! ] da ( 1) Ursache: Unschärferelation m=2 L m=1 m=0 m = -1 2 Drehimpulskomp. sind nicht simultan messbar s 0 p 1 d 2 f 3 m = -2 Die Richtung des gesamten Bahnmoments ist nicht fest, sondern präzessiert um die Magnetfeldrichtung 8 Eigendrehimpuls [Spinbewegung] Die klassische Vorstellung der Bahnbewegung war aber nicht ausreichend zur Erklärung der vorhandenen Spektroskopischen Daten. Stern-Gerlach-Versuch (1922): Strahl von Wasserstoffatomen [kein Bahnmoment] durch ein inhomogenes Magnetfeld Ag-Atomstrahl (kein Bahnmoment, 0 ) durch inhomogenes Magnetfeld B Resultat: Aufspaltung in 2 Teilstrahlen Goudsmit und Uhlenbeck (1925): Elektron führt zusätzlich noch eine Eigenbewegung durch: zusätzliches magnetisches Moment Ms Spinmoment Klassische Betrachtung: Elektronenmodell = eine um ihre Achse rotierende Kugel mit re und der homogen verteilten Ladungen e s analog Bahnmoment 2mc Aber: Stern-Gerlach-Versuch und Zeeman-Effekt zeigen 1) nur 2 Einstellungen s 1 2 2) Verhältnis von Moment zu Drehimpuls ist um einen Faktor 2 größer als bei der Bahn e L 2me c man schreibt: s ge s e s 2B s me c ħ e s 2mc ge gyromagn. Faktor [gyromagn. Anomalie] ge 2 gemäß Dirac’scher Theorie des Elektrons ge 2,002319 genaue Messungen und neuere Theorien Eigenwerte der Spins: s 2 s(s 1)ħ s 1 s z m s ħ = ħ 2 beachte: Spindrehimpulsquantenzahl ms s, s 1...s 1 2 sz s s s(s 1) 1 2 0,866 9 Einstein-de Haas - effect light source mirror magnetic coil Energy and angular momentum exchange ! 10 Magnetische Spinmomente s ge s(s 1) B sz ge s B 3 B 1B Der Landé’sche Faktor Bahn- und Eigendrehimpuls eines einzelnen Elektrons addieren sich vektoriell zu einem Gesamtdrehimpuls JLS Für den Betrag des Gesamtdrehimpulses gilt: J j(j 1) ħ j = Gesamtdrehimpulsquantenzahl j s 1 2 Jz m j ħ mit m j m ms 1 3 5 , , , etc. 2 2 2 d.h. jedes J spaltet im Magnetfeld in maximal 2j+1 Komponenten mit m j j, j 1, ... , j 1, j Gesamtdrehimpuls entspricht wieder einem magn. Moment, aber infolge der magnetomechanischen Anomalie tritt in der Verknüpfung wieder ein g-Faktor auf Landé’scher Faktor j g j(j 1)B g 3j(j 1) s(s 1) ( 1) 2j(j 1) j, , s Drehimpulsquantenzahlen Drehimpuls!! falls 0 : g 2 falls s 0 : g 1 11 Sei ge 2 , Beweis: a b Kosinussatz: a2 b2 c 2 2bc cos c b2 c 2 a 2 bc s c cos j b J a L Beachte: j s S [beachte: andere nennen es nicht j , sondern , da parallel zu J ] im Allg. j a b c a 2b ge 2 cos J, L s cos J, S [wobei 1 B , s ge s(s 1) B ] Kosinussatz cos(J, L) cos(J, S) J2 L S2 2JL J2 S2 L2 2JS j(j 1) ( 1) s(s 1) 2[j(j 1) ( 1)] 1 2 j(j 1) s(s 1) ( 1) 1 2[j(j 1) s(s 1)] 2 12 j g j(j 1) B j(j 1) ( 1) s(s 1) j(j 1) s(s 1) ( 1) B B 2 j(j 1) j(j 1) 3j(j 1) s(s 1) ( 1) j(j 1) B 2j(j 1) g (Landé Faktor) Beispiel: Ag: 0, s j g 1 2 1 s 2 4j(j 1) 2 ge 2j(j 1) In einem homogenen Magnetfeld präzessiert j um die magnetische Feldrichtung. Das magnetische Moment muss in dieser Richtung auch eine Quantenbedingung erfüllen. jz g mj B mj m ms g Landé Faktor siehe oben j, j 1,.... j 13 14 15 Freie Atome: Mehr-Elektronen-Zustände Bisher: Atom mit nur 1 Elektron (H-ähnlich) Jetzt: Mehr-Elektronen-Zustände, aber Beschränkung auf nicht wechselwirkende Atome, d.h. Vernachlässigung von Kristallfeld [Bändern] und Austausch zwischen den Atomen. Gesamtes magnetisches Moment berechnet sich aus dem Gesamtdrehimpuls J Neue Def.: i , si, j i L, S, J Drehimpulse eines einzelnen Elektrons Gesamtdrehimpuls aller Elektronen eines Atoms Spin-Bahn-Wechselwirkung [Zeta] Koppelt Spin- und Bahndrehimpuls zum Gesamtdrehimpuls j WW-Energie Spin-Bahn-Wechselwirkung W s (r) s verknüpft (r) , das Bahn- mit s e 1 dV 2me2 r dr dem Spinmoment über das elektrostatische Coulomb-Potential V. dV sehr groß, bei großen Kernladungszahlen dr 2 Grenzfälle a) LS-Kopplung oder Russel-Saunders Kopplung L i i b) S si JLS i jj-Kopplung für schwere Atome ji i si J ji i 16 Russel-Saunders- oder L-S Kopplung [ L-S Austausch] Wechselwirkung zwischen den Spin-Momenten untereinander und den Bahn-Momenten untereinander größer als zwischen Spin und Bahn. L L L(L 1) ħ L 0, 1, 2, 3, 4,.... S si S S(S 1) ħ 1 3 S 0, , 1, 2 2 JLS J J(J 1) ħ 1 3 J 0, , 1, 2 2 Eigenwerte i Quantenzahlen, nicht Vektoren!! [also > 1 ] 2 Sei L und S gegeben und L>S J beschränkt auf 2S+1 Werte: LS , L S 1 , ….. L S 2S 1 Multiplizität (falls S L 2L 1) Ein Mehr-Elektronen-Zustand schreibt sich: Bsp.: 6 P3 2 L1 5 S 2 J 7 D1 2S 1 LJ L2 S3 J1 3 2 (beachte: J S L ) Für die z-Komponenten der Drehimpulse gelten die gleichen Beziehungen wie für die EinElektronen Zustände. [Doch beachte: Ms kann Werte von S bis S annehmen, nicht nur LZ ML ħ ML L, L 1,.... L SZ MS ħ MS S, S 1,.... S JZ MJ ħ MJ J, J 1,.... J 1 1 oder ] 2 2 17 Auch die magnetischen Momente und der g-Faktor berechnen sich analog wie bei den EinElektronenzuständen J g J(J 1) B Bsp.: 6 Bsp.: 7 g S P3 2 5 3J(J 1) S(S 1) L(L 1) 2J(j 1) 2 L1 J 32 S3 L2 J1 D1 g 3 3 2 5 2 5 2 7 2 2 72 12 3 52 30 5 g 6 12 6 3 4 Nicht sämtliche Elektronen tragen zum magnetischen Verhalten bzw. zum Gesamtdrehimpuls bei, denn für „abgeschlossene Schalen“ ist L S 0 J 0 nur nicht abgeschlossene Schalen sind relevant Fe Ion : Ar 3d 4s 2 Bsp.: 6 voll 2 voll 5 D4 Grundzustand wieso? L2 5 –1 S 2 2 J4 Nach dem Pauli-Prinzip kann nur 1 Elektron einen Zustand besetzen mit bestimmten n, , me und ms Kästchenschema: s-Elektronen p-Elektronen 0 1 1 2 m 2 ms ms 1 2 m ms 1 2 1 2 1 2 1 2 0 d-Elektronen 1 0 1 m 2 1 0 1 2 [Falls Schale voll in jedem Kästchen ein e L S J 0 ] 18 Hund’sche Regel für den Grundzustand Empirisch gefundene Regel (spektroskopische Daten). Für freie Atome (bei T 0 ) gilt: Der Gesamtspin S 1. Regel: keine e- am gleichen Ort Coulombgewinn msi ist maximal i Der Gesamtbahndrehimpuls L 2. Regel: m i ist maximal i e- weit weg vom Zentrum Coulombgewinn ohne Verletzung von Regel 1 3. Regel: Der Gesamtdrehimpuls ist J L S falls Schale weniger als oder genau halbvoll ist. J L S falls Schale mehr als halbvoll ist. also II s also II s D.h. Auffüllen der Kästchen von links nach rechts. [Beachte: J, L, S = Quantenzahlen, nicht Vektoren] Xe 4f 7 6s2 Eu3+: Europium Bsp. 1: Xe 4f 6 f 3 ms 1 2 1 2 m S3 3 2 1 0 -1 -2 7 L3 F0 J L S 0 -3 gefüllt L S0 Fe 2 : Eisen Bsp. 2: [Ar] 3d6 4s2 ms S2 1 2 1 2 2 1 0 -1 -2 m 5 L2 D4 - Multiplett J L S 4 19 Bsp. 3: Ar 3d5 4s2 Mn: gefüllt Symbol 6 S5 5 2 J LS 2 ms 5 2 L0 S 1 2 1 2 m 2 1 0 -1 -2 siehe Tabelle Bild 1.4 Magnetische Momente S 2 Fe 2 5 : D4 : g L 2 J 4 3 45 23 23 3 245 2 J g J(J 1) B 3 4 5 3 5 B 2 [Beachte: das ist nur richtig für den Grundzustand] (L, S) Multipletts [Anzahl Entartungen] alle mögl. Zustände Bsp.: C 1s2 2s2 2p2 gefüllt Grund zus tand, 1 2 Elektronen mit si 2 i 1 2p Elektron 0, 1, 2 S si L 1 0 Grundzustand 3 p0 1 i Zusammenhang verschiedener Gesamtspin- und Gesamtdrehimpulse 20 [Beachte: s und dürfen nicht gleich sein, d.h. falls s1 s2 S = 0 Spinsinglett 1 2 ] s1 s2 1 m 1, 0, 1 Bahn-L Mulitplett Entartung Ms ML 1 L0 1 S 1 0 0 0 L 1 1 P 3 0 0, 1 L2 1 5 0 0, 1, 2 D S = 1 Spintriplett s1 s2 1 -1 2 Bahn-L Mulitplett Entartung Ms ML L0 3 S 3 0, 1 0 L 1 3 P 9 0, 1 0, 1 L2 3 D nicht möglich, da s1 = s2, 1 = 2 1 = 2 1 + 2 = 2 00 10 -1 0 01 11 -1 1 0 -1 11 -1 -1 Aufhebung der Entartung im Magnetfeld E Energie im Magnetfeld E E0 mB 1 S m1 m0 m 1 1 P E0 mJgJ BB0 1 D 3 S 3 P B0 (Grundzustand nach Hund: 3 P0 ) 21 Entartung von z.B. 3 P kann durch die Spin-Bahn-Kopplung noch aufgespalten werden (auch bei B = 0) (Spin-Bahn-Aufspaltung) ELS (L S) JLS [Zeta] Spin-Bahn WW Konstante J2 L2 S2 2LS 1 L S (J2 L2 S2 ) 2 ELS 1 (J2 L2 S 2 ) 2 Für 2 benachbarte Niveaus eines Multipletts ist S = const. und L = const., nur J variiert um 1 ELS (J 1,J) 1 [J(J 1) (J 1) J] J 2 S1 E 3 P 3 P2 3 P1 P 1 2 3 P0 Annahme: Große Multiplettaufspaltung: J Bsp. C [2P2 ] kT J0 3 J1 3 P1 J2 3 P2 P ELS 2 J LS 3 P2 3 P1 +2 +1 0 -1 -2 MJ= 1 MJ= 0 MJ= -1 2 3 9-fach entartet ELS 1 [Spin-Bahn-Kopplung] E 3 P0 P0 B0 J=0 B0 Beachte Aufspaltung ohne äußeres Magnetfeld 22 J J Kopplung tritt nur bei den schwersten Elementen auf. Falls die Spin-Bahn-Kopplung für jedes einzelne Elektron sehr stark wird, bildet sich zuerst ji und erst dann J i si j i i Bsp.: UO2 (U [Rn]5f 3 6d17s2 ) Grundzustand 5f 2 angeregter Zustand: 5f 16d1 5f 1 : 3, s 1 5 7 , j1 , j2 2 2 2 6d1 : 2, s 1 3 5 , j3 , j4 2 2 2 [ s, s] der tiefste Zustand ergibt sich aus J j1 j3 4 23