1 Einführung in die Atomphysik Materie zeigt im Bereich der Mikrophysik Welleneigenschaften. Nach deBroglie ist einem „Teilchen“ eine Welle zuzuordnen. Weitergehend ordnen wir der Materie eine Wellenfunktion zu: (x,y,z,t) Materie wird damit in Raum und Zeit beschrieben, Meßbar ist nur Leistung = Strahlungsdichte. Für Welle ist diese I ≈ E2, wenn E = Feldstärke. Nach Max Born ist analog 2 Maß für mittlere Teilchenzahldichte. Bei nur einem „Teilchen“ soll 2 als Wahrscheinlichkeitsdichte interpretiert werden. Die Größe 2dV gibt die Wahrscheinlichkeit an, das betreffende Teilchen zur Zeit t im Volumenelement dV=dxdydz zu finden. Die Ortsbestimmung erfolgt nach statistischen Gesetzen. Deshalb Normierung notwendig: 2dV = 1 entspricht Wahrscheinlichkeit, das gesuchte Teilchen mit Gewissheit irgendwo zu finden. Erwin Schrödinger suchte verallgemeinerte Gleichung, die o.g. Wellenfunktionen genügt: h 2 2 ( x , t ) 8 2 m x 2 U ( x , t ) ( x , t ) i h ( x , t ) 2 t Schrödinger Gleichung Sie ist Grundlage der Quantenmechanik. Beschreibt Raum-Zeitliches Verhalten der Wellenfunktion , die wiederum die Eigenschaften mikrophysikalischer Objekte statistisch beschreibt. Die Schrödingergleichung hat analoge Bedeutung für die Mikrophysik, wie Newton’sche Gleichungen für die klassische Physik oder die Maxwell’schen Gleichungen für Elektrodynamik. Einfaches quantenmechanisches Beispiel: Teilchen in Box = Energiezustände einer 1D-stehenden Welle = Potentialtopf Stehende Welle für Energie: : n 2L ; n 1,2,3... Impuls: n h2 pn2 2 En n 2m 8mL2 Elektron in 1D- pn h n Beschreibung als zeitunabhängig Wellenfunktion: : x,tx) F(t), nh 2L 2 2 ( x ) 8 2 m 2 U ( x ) ( x ) 0 x 2 h Ansatz: x)=0 sin(knx), mit kn = n /L ergibt Eigenwerte U En n und Eigenfunktionen : 2 h2 8mL2 x)=0 sin(n x /L) mit 0 2 L Schlussfolgerungen 1.: Energie des Grundzustandes > 0 ! folgt aus Unschärferelation : Ortsunschärfe x =L ; Impulsunschärfe px = px - (-px) = 2px Aus Unschärferelation x px = h px = h/2L Gesamtenergie = kin.Energie: 2 h px2 E1 2m 8mL2 2.: Elektron hält sich in bestimmten Bereichen des Topfes länger auf, als in andern. n2(x) beschreibt Aufendhaltswahrscheinlichkeit. Stärkste Diskontinuität bei n=1, Tendenz zur „Gleichverteilung“ nimmt mit wachsendem n zu. 3.: Elektron kann aus dem Potentialtopf gelangen, Lösung der Schrödingergleichung für endlich-tiefen Potentialtopf führt zu kleinerer Energie und zur Ausdehnung der Wellenfunktion außerhalb des Topfes Die Wahrscheinlichkeit, das Teilchen außerhalb des Topfes zu finden, nimmt mit n zu ! Tunneleffekt Transmissionskoeffizient durch Barriere L: T exp( 2 L 8 2 m(U E ) h2 ) Anwendung : Raster-Tunnel-Mikroskopie Energiezustände des Wasserstoffatoms Schrödingergleichung in Kugelkoordinaten lösen: mit ² 1 ² 1 ² 1 1 ² r ² r ² r ² ² tan sin ² ² Der allein von () abhängige Anteil (Anteil in Runden Klammern) entspricht dem Drehimpulsoperator L l ,Zu dem Drehimpulsoperator gehört die Eigenwertgleichung 3 L ²Ylm ²l (l 1)Yml für die Bahnimpulsquantenzahl l=0,1,2…, die z-Komponente von L genügt der Eigenwertgleichung L z Yml l z Ylm mYlm Lösung sind Kugelflächenfunktionen für magnetische Quantenzahl m = -l,….,0,…+l. Yl , m ( , ) Cml eim Pl m (cos ) – ergeben s, p, d oder f-artige Winkelabhängigkeiten. Bleibt konkrete Lösung für radialabhängigen Anteil zu finden: ² 1 ² L² ER(r )Y ( , ) r U (r ) R(r )Y ( , ) 2m r r ² 2mr ² Die Wirkung des Drehimpulsoperators kann durch seinen Eigenwert L ² l (l 1) ersetzt werden. Lösung für den Radialanteil hängt von der Wahl des radialabhängigen Potenzials U(r) ab. Üblicherweise konstruiert man die Gesamtwellenfunktion aus n , l , m ( , , r ) Yl , m ( , ) Rnl (r ) mit Rnl (r ) unl (r ) Cnl r l e r / 2 L2nnl 11 (r ) , r wobei u (r ) ² die Aufenthaltswahrscheinlichkeit in einer Kugelschale zwischen r und r+dr , aber R(r ) ² die Aufenthaltswahrscheinlichkeit im Volumenelement drdd beschreibt. Lkm (r ) sind assoziierte Laguerre Polymome. Im Atom wird Potential U durch Coulomb-Wechselwirkung des Elektrons mit dem Atomkern (hier Proton) beschrieben. 2 1 e U (r ) 4 r r = Abstand Elektron-Proton. Setzt man U(r) in radialabhängige Schrödingergleichung ein, so erhält man Eigenwerte = Energiezustände analog der Lösung von Bohr: me 4 1 En 2 2 2 8 h n Die Eigenfunktion = Wellenfunktion des Grundzustands (n=1) hat die Form : R(r ) 1 a 03 e r / a0 a0 (Bohrscher Radius) = 0.052 9nm Wahrscheinlichkeitsdichte ist : R 2 (r ) 1 2 r / a0 e a 03 Radiale Wahrscheinlichkeitsdichte P(r+dr): P ( r ) R 2 ( r )( 4r 2 ) 4 2 2 r / a0 r e a 03 zeigt Maximum bei r = a0 , 90% Wahrscheinlichkeit bei r= 2.7 a0 . 4 Ordnung der Energieniveaus im Wasserstoff: Grundzustand gegeben durch QZ : n=1, l=0, ml =0, ms = +0.5 oder -0.5 erster angeregter Zustand : n=2, l=0, Wellenfunktion: 1 R200 (r ) ( 2 r / a 0 )e r / a0 4 2a 03 1 2 R 200 (r ) (2 r / a 0 ) 2 e 2 r / a 3 32a 0 1 P (r ) 8a0 0 2 r r 2 r / a 0 (2 )e a0 a0 Wellenfunktion für n=2, l=1, ml =-1,0,+1 entlang der x bzw. y-Achse 211 ( x) xe r / a , 210 ( z ) ze r / a 0 0 , alle 3 Zustände sind ohne äußeres Magnetfeld ununterscheidbar integrale Wahrscheinlichkeitsdichte: 1 3 1 3 1 3 1 1 4 2 r / a 0 2 2 r / a 0 221 (r ) r e ,............ P ( r ) r e 96a 05 24a 05 221 (r ) ( ) 2211 ( r , ) ( ) 2210 (r , ) ( ) 2211 (r , ) Bisherige Berechnung der Energieniveaus des Wasserstoffs gehen davon aus, dass Elektron um ortsfesten Kern rotiert, aber Elektron und Proton rotieren um „center of mass“ reduzierte Masse (siehe Mechanik) mM m m M 1 m M meff Für Wasserstoffatom: meff m 1 1 183615 . m 1000545 . verändert Bindungsenergie, anstelle E1= - 13.6057 eV E1 = -13.5983 eV für Deuterium M=Mproton+Mneutron E1=-13.6020 eV sichtbar als Doublett der Spektrallinien von E=0.027%, im Intensitätsverhältnis von 6000:1 Entdeckung des Deuteriums durch H.C.Urey 1932 , Nobelpreis für Chemie 1934 5 Vollständige Lösung des Wasserstoffproblems: erfordert Berücksichtigung von 4 Quantenzahlen: Hauptquantenzahl Nebenquantenzahl magnetische QZ Spinquantenzahl n l ml s (Energieniveaus) (Bahndrehimpuls) (Ausrichtung des Bahndrehimpulses) (Eigendrehimpuls des Elektrons) Spin wird nicht durch Schrödingergleichung beschrieben, erst in Dirac´scher QED !!! Bahndrehimpuls: klassisches Analogon eines kreisenden Elektrons , --> Vektor ! in Quantenmechanik ist Bahndrehimpuls quantisiert, nicht beliebige Werte von L sind L l (l 1 möglich, sondern l = 0,1,2,...(n-1), ist Bahndrehimpuls-QZ = NQZ l=0 für n=1. l=0,l für n=2, d.h. es gibt zwei Werte für L „kreisendes“ Elektron wirkt wie Stromschleife und erzeugt ein magnetisches Moment µ, klassisch µ = - (e/2m) L in QM: mit L = h/2µB= µ = eh/(4m) = 9.274 10-24 J/T Bohr’sches Magneton nach Bohr sollte µ (H) bei n=1 µ = µB sein, das ist falsch!, QM : µ(H)= 0, weil l=0 für n=1 ! Richtung von L: Vorzugsrichtung durch Anlegen eines äußeren Feldes entlang z. L kann nicht beliebige Lagen bezüglich z annehmen, sondern: Lz = ml h/2 ml ist magnetische Quantenzahl , mit ml = -l,...,-2.-1,0,1,2,...,l beschreibt Richtungsquantelung von L. Für n=2 und l=1 ist ml = -1,0,+1. Winkel zur z-Achse: = arccos (Lz/L) = arccos (1+ 1/ l)-1/2= 45° Nachweis über Zeemanneffekt ( später ) Stern-Gerlach Versuch (Otto Stern und Walther Gerlach 1922) führte zum Nachweis des Elektronenspins. Sz = ms h/2 mit ms = +1/2, -1/2, äußerstes Ag-Elektron ist entweder spin-up oder spin-down ausgerichtet Spin ist mit Schrödinger QM nicht zu erklären. Er ergibt sich erst aus der Dirac’schen Quantenelektrodynamik (QED) magn. Moment infolge Spin µs,z= - 2 ms µB QED-->2.002319.. doppelt so effektiv ist , wie das magn Moment infolge des Bahndrehimpulses: µl,z = - ml µB Spin kann durch äußeres Magnetfeld ausgerichtet , und durch ein Hochfrequenzfeld umgeklappt werden - Elektron-Paramagnetische Resonanz EPR 6 Aufbau der Atome und Periodensystem Bereits Mosely’sches Gesetz lässt Systematik der Atomanordnung erkennen. siehe Ordnungsprinzip ist Kernladungszahl Z, (nicht die Massezahl A, -->Isotope) Aufbauprinzip der Atome nach - Quantenzahlen n, l , m , s : Die Wasserstoff QZ können genutzt werden, um die Elektronen eines Atoms in Schalen und Subschalen aufzuteilen unabhängig von ihrer Zahl - Pauli Prinzip : In einem Vielelektronenatom können niemals zwei oder mehr Elektronen einen durch (n,l,m,s) gegebenen Quantenzustand gleichzeitig besetzen - Minimumenergie-Prinzip: Es werden immer die Energiezustände „von unten nach oben“ besetzt. Für gegebenes n steigt E mit l. HQZ n bestimmt Periode: NQZ l bestimmt Symmetrie des Bahnmoments l 0 1 2 3 4... Symbol s p d f g... sharp, principal, diffuse, fundamental… Notation: n=1, l =0 : 1s ; n=4, l =3 : 4f - Jede Periode beginnt mit Alkaliatom und endet mit Edelgasatom (besitzt sphärische Symmetrie) Zahl der Zustände pro Subschale ist :2(2 l +1) damit: l =0 : 2 ; l =1 : 6; l =2 : 10; l =3 : 14 Zahl der Zustände pro Periode: 2n2 : n=1 : 2 ; n=2: 2+6=8; n=3 : 2+6+10 = 18 - Elektronenkonfiguration: n l Zahl z.B. Li (Z=3) : 1s2 2s1 F (Z=9) : 1s2 2s2 2p5 Ne(Z=10) : 1s2 2s2 2p6 Na(Z=11) : 1s2 2s2 2p6 3s1 (H-ähnlich) (Edelgaskonfiguration) (H-ähnlich) - Bindungsstärke ändert sich mit l. äußerstes Elektron H-ähnlicher Atome haben geringste Bindungsenergie = Ionisierungsenergie ; Edelgasatome die größte !! , nimmt absolut mit steigendem n ab, wegen Abschirmung der Protonenladung durch die inneren Elektronen - Für Vielelektronensysteme ist Schrödingergleichung nicht mehr direkt lösbar. Wellenfunktionen sind nicht mehr „Wasserstoff- Funktionen“ sondern eher als Superposition „wasserstoffähnlicher“ zu verstehen. Variationsprinzip: Man variiere Zahl und Gestalt von so lange, bis E minimal wird. --> Etheorie > Eexakt z.B. über Hartree- Fock Ansatz 7 Atomspektroskopie Der Gesamtdrehimpuls eines Elektrons setzt sich aus Bahndrehimpuls und Spin zusammen J=L+S Dieser ist wiederum nicht direkt messbar. Man kann nur den Betrag |J| und Jz messen. |J| = (j ( j+1))1/2 h/2, mit j = ml + ms > 0 und Jz = mJ h/2 mit mJ = (-j, -j+1,....,+j-1,+j) damit sind (2j + 1) Einstellungen relativ zur z-Achse möglich : l =0, ml =0, ms = + ½ oder – ½ j= ½ Bsp. l =1, ml =1, ms = + ½ oder - ½ j = 3/2 und 1/2 l =2, ml =2, ms = + ½ oder - ½ j = 5/2 und 3/2 gilt für Einelektronensysteme : H, Li, Na... messbare Elektronenenergie ist von j abhängig spektroskopischer Übergang im Na-D: 1 ungepaartes Außenelektron wird thermisch (optisch) angeregt und springt zurück: aus angeregtem Zustand: n=3, l =1 (p-Zustand) 2 Zustände : j= 3/2 und j=1/2 in den Grundzustand : n=3, l =0 (s-Zustand) 1 Zustand j=1/2 Daher : 2 Spektrallinien : Übergang (Rücksprung von p s) Doublettstruktur Elektronenübergänge ist typische Erscheinung der Alkalispektren Grundzustand : l =0, und s = - ½ oder + ½ j= ½ angeregte Zustände l > 0 j = l + ½ Systematik der spektralen Energieniveaus: n R = S ( l =0), P ( l =1) , D ( l =2)... spektrale Übergänge genügen „Auswahlregeln“ (2S+1) Rj n = | nk - ni | , beliebig ganz zahlig l=| lk- li|=1 j= | j k - j i | = 0,1 Mehrelektronenspektren ( Zahl der Valenzelektronen > 1) J =L +S Gesamtdrehimpuls: Es treten verschiedene Multipletts der Spektrallinien auf: Bsp.: Helium (Z=2) : besteht aus Singulett S=0, 1S Parhelium aus Triplett S=1, 3P Orthohelium ergibt zwei unabhängige Spektren : Interkombinationsverbot! Niveaubezeichung wie oben , wenn J=j, L=l ; Auswahlregeln : n = | nk - ni | , beliebig ganzzahlig L= | L k -L i | = 1 J= | J k - J i | = 0,1 Beachte Möglichkeit der Doppelanregung !! Wechselwirkung mit einem äußeren Magnetfeld 8 Unter Einfluss eines äußeren Magnetfeldes wird Entartung der J-Zustände (Entartung = Ununterscheidbarkeit Energiezustände – hier bezüglich mJ ) aufgehoben und jedes Niveau spaltet in (2J+1) Zustände auf Zeemaneffekt Bei Beobachtung senkrecht zu B (transversaler ZE) erscheinen die 3 Linien, linear polarisiert. Bei Beobachtung parallel zu B (longitudinaler ZE) verschwindet die Mittellinie, während die anderen beiden links/rechts zirkular polarisiert sind. Normaler Zeemaneffekt : Für den Spezialfall S = 0,(Singuletts- erfordert 2 Valenzelektronen) misst man 3 Linien: = |µB| B 2/h = mL ½ (e/m) B , Lamorfrequenz klassische Deutung als Präzessionsbewegung eines Kreisels um die Rotationsachse E = mL |µB| B Energieaufspaltung: mL = -L,....., L mL = (-1, 0, 1) magnetische QZ Energieniveaus spalten in (2L+1) äquidistante Niveaus auf. Im Cd (Hörsallversuch) sind die Niveaus mit L=2 , S=0 (Grundzustand) und L=3, S=0 (angeregter Zustand beteiligt. Grundzustand spaltet in 5 Subniveaus mit Abstand E(mJ – m(1-J) ) = |µB| B Angeregter Zustand in 7 Subniveaus mit gleichem Abstand ; Übergänge zwischen L=3 L=2 Niveaus ergeben 3 Liniengruppen mit je 5 Übergängen Siehe H.N.“Atome Abb. 8.3 Seite 229“ Anomaler Zeemaneffekt : Gilt für alle Niveaus mit S <>0 : Energieaufspaltung: E E = g |µB| B mJ mit mJ = -J,....., J mJ = (0,1) g - Landefaktor, beschreibt Projektion von L und S auf Richtung von B g 3J ( J 1) S ( S 1) L( L 1) 2 J ( J 1) Beachte : Im Normalen Zeemaneffekt ist g =1 und mJ = mL Im anormalen Zeemaneffekt ist g <> 1 und J = L + S (L-S Kopplung) Bsp. Na-D.Linie: ergibt 2 Serien: Im Zustand B=0 Doublett ; Grundzustand unf beide angeregte Zustände sind in B<>0 aufgespalten : Grundzustand --> 2S1/2 : g=2 ; mJ = - ½ , + ½ , d.h. 2 Niveaus E= ± µB B Angeregte Zustände : 1. 2P3/2 : g = 4/3 und mJ = -3/2, -1/2, 1/2, 3/2, d.h. 4 Niveaus mit E = 4/3 |µB| B mJ = (2, 2/3, -2/3,-2) |µB| B 2 2. P1/2 : g = 2/3 , und mJ = -1/2, ½ , d.h. 2 Niveaus mit E = 2/3 |µB| B mJ = (1/3, -1/3) |µB| B Spektroskopische Übergänge unter Berücksichtigung mJ = (-1,0,+1): 2 P3/2 2S1/2 6 Linien ; 2 P1/2 2S1/2 4 Linien siehe Hänsel & Neumann.“Atome” Abb 8.6 Seite 235 Weitere Aufspaltungen : Hyperfeinstruktur Auch bei B=0 kann man Aufspaltung der Niveaus beobachten infolge der WW zwischen dem resultierenden Bahnmoment der Elektronen J und dem „resultierendem“ Kernspin 9 siehe Kernphysik ; Kernspin I ist isotopenabhängig: im Na-Isotop 23 Na : Z=11, N=12 : I =3/2 WW des Elektronen- mit dem Kernmoments : F=I+J 2 S1/2 Niveau: F = 3/2 + 1/2= 2; 3/2 - 1/2=1 ; 2 Unterniveaus Es P1/2 : F = 2, 1 2 Unterniveaus; mit Ep < Es 2 P3/2 : F = 3/2+3/2,..,-3/2 = 3,2,1,0 4 Unterniveaus Übergangsregeln : F = -1, 0, 1 Hyperfeinstrukturübergänge: 2 P1/2 --> 2S1/2 : 4 messbar 2=0.0023nm 2 P3/2--> 2S1/2 : 6 =0.0021nm Bei B<> 0 spalten diese Zustände entsprechend der Regel des anomalen Zeemaneffektes auf. 2 Paschen - Back- Effekt : L-S- Kopplung gilt nur für „kleine“ Feldstärken von B , sonst ergibt sich eine andere Kopplung (j-j-Kopplung ) und die magnetische Aufspaltung ist für E = |µB| B ( mL + mS ) jeden Zustand : 2 2 Das hat zu Folge dass die P3/2 und P1/2 Zustände im Na in insgesamt 5 Niveaus aufspalten und infolge der Übergangsregeln 2 x 3 Linien beobachtet werden. Elektron-Paramagnetische Resonanz : Anlegen eines konstanten Magnetfeldes führt zu (2J+1) facher Aufspaltung der Energieniveaus. Gleichzeitig wird ein HF –Feld eingespeist, welche eine Energie bereitstellt, die gerade der Differenz der durch das Magnetfeld induzierten Niveauaufspaltung entspricht. I.Allg wird B=const. und HF (E= h ist variabel : Resonanzabsorption wird beobachtet, wenn die Energie der HF ik E i E k g | B | B(mk mi ) gleich der Energiedifferenz zweier (B-Feldinduzierter) Subniveaus entspricht. Ebenso kann Energie der HF fest sein und B = B(Zeit) variieren. Mit ESR kann man die atomare Struktur im Magnetfeld messen (Zahl der Linien ist abhängig von Zahl der Valenzelektronen) Stark –Effekt : ähnlich wie magnetische Felder (Zeeman) führt auch ein elektrisches Feld zu einer Aufspaltung von Energiezuständen. ---> Starkeffekt Durch angelegtes Feld wird Kugelsymmetrie des Systems gestört, (2J+1)-fache Entartung teilweise aufgehoben. Dehimpulskomponente || E <> _|_ E lineare Abhängigkeit nur für schwache E ; für größere E quadratischer Effekt : Größe der Aufspaltung: E = - mDipol (E) E ~ E2 ; weil mDipol = α E im H-Atom : aus 2s und 2 p Niveaus entstehen im E-Feld je 3 Linien 10 Systematik spektroskopischer Zustände Elektronensystem aus Ein - Zwei- Mehr Elektronen Na | Mg | Al 2 6 1 + 2 1.Grundzustand 1s ,2s ,2p ,3s | Na ,3s | Na+,3s2,3p1 | | 2.angeregte Zustand. 3p1 3s1 3p1 z.B. 3s1 3p2 3.Feinstruktur: S= s ; Zahl der Linien: 2S+1 (S ist positive Zahl !) S= 1/2 | 0, 1 | 1/2, 3/2 2 L-S Kopplung: 32P1/2, 3/2 | 31P1 3 P1/2, 3/2 | 2 3 4 L+S 3 D3/2, 5/2 3 P0,1,2 3 P5/2,3/2,... 3 3 D1,2,3 4.Hyperfeinstruktur --->siehe 5.Magnetfeld=0 : Zahl der Niveaus : 2J+1 32P1/2: 2 31P1: 3 32P1/2 : 2 32P3/2 : 4 33P2 : 5 34P5/2 : 6 6. Übergangsregeln: mJ = 0,1 , |l | =1 32PJ->32S1/2 31P1->31S1 32PJ->32S1/2 B=0 2 1 2 B<>0 4, 6 3 4,6 33PJ->33S1/2 34P5/2->34S1/2 B=0 3 4 B<>0 9 12 2 Drehimpulse in der Atomphysik Generell sind Drehimpulse quantisiert. Der Impuls J eines Rotators ist der Messung nicht zugänglich, sondern nur sein Betrag J J ( J 1) und die Projektion des Vektors J auf eine Vorzugsachse, wahlweise z-Achse J Z m k , wobei m eine Quantenzahl mit dem Wertevorrat m= -J...+J ist. Daraus ergeben sich (2J+1) diskrete Einstellmöglichkeiten. Anwendungen : 1. Bahndrehimpuls eines Hüllenelektrons wird durch Bahndrehimpulsvektor l beschrieben. Energiezustände hängen von n und l ab. Messbar sind l l (l 1) , wobei l die Nebenquantenzahl mit dem Wertevorrat l =0,1,2,..(n-1) ist, und die Projektion auf zAchse l z m k , mit m als Quantenzahl m = - l....+ l .m- Zahl der möglichen Projektionen des Bahndrehimpulses auf die z-Achse. 2. magnetisches Bahnmoment lässt sich klassisch damit erklären, dass ein elektrischer q Kreisstrom ein magnetisches Moment der Größe m L hervorruft. In QM ist m 2m e quantisiert. m l mit m l (l 1) B , mit l = 0,1,2..(n-1), und m z m B k 2m mit m = - l ,...0,...+ l als magnetische Quantenzahl. m beschreibt die Zahl der Einstellmöglichkeiten des magnetischen Momentes in Bezug auf ein äußeres Feld. 11 3. Elektronenspin lässt sich nur QM beschreiben: “Eigendrehimpuls des Elektrons“. Betrag des Eigendrehimpulses s s( s 1) und dessen Projektion auf z-Achse sind messbar s m s k mit ms= - ½ , + ½ als Spinquantenzahl. 4. Magnetisches Spinmoment ist m s 2 s( s 1) B und dessen Projektion m sz B gs sz 2m s B , mit gs - gyromagnetisches Verhältnis, gs =2 für freie Elektronen. 5. Gesamtdrehimpuls eines Hüllenelektrons j l s , messbar sind der Betrag j j ( j 1) mit j l m s 0 als Gesamtdrehimpuls, und die Projektion j z m j k mit mj =-j,...,+j als Gesamtdrehimpulsquantenzahl., ergibt (2j+1) Einstellmöglichkeiten von j auf die z-Achse. 6. Gesamtdrehimpuls mehrerer Valenzelektronen J wird im Rahmen der L-S Kopplung beschrieben . J L S l n s n ,wobei sich jeweils die Bahndrehn n impulse und die Spins der Valenzelektronen summieren. L-S Kopplung gilt für Atome niedriger Kerladungszahl Dann gelten o.g. Regeln sowohl für das resultierende Gesamtbahnmoment L mit Betrag L L( L 1), mit L z Mk , M=-L,.., +L und des resultierendes magnetisches Bahnmoment M L mit M L | L( L 1) B und M Lz M B k und M=-L,...,+L; Als auch für Gesamtspin S S ( S 1) und dessen magnetischen Spinmoment M S 2 S ( S 1) B und deren Projektionen auf die z-Achse. Daraus resultiert Gesamtdrehimpuls für J mit J J ( J 1) mit J =L+Ms >0 und J z M J k mit MJ = -J,...+J, als Zahl der möglichen Einstellwerte des Gesamtbahndrehimpulses zur z-Achse = (2J+1). 7. Das magnetische Moment des Gesamtdrehimpulses M J M L M s besitzt die Projektion M Jz g L B J ( J 1) cos( J , k ) g L B M J auf die Richtung des magnetischen Feldes. 3J ( J 1) S ( S 1) L( L 1) und MJ ist magnetische 2 J ( J 1) Quantenzahl der Valenzelektronen. gL ist der Lande-Faktor g L