Seminar – Leitfaden Fortbildung zum Thema - DEPRESSION Im Kontext von Beratungsstellen Für Multiplikatoren (BeraterInnen) 1 Eröffnungsphase 1. A.) Begrüßung o Vorstellung der eigenen Person o Zielsetzung des Tages nennen; Gliederung/ Ablauf der Veranstaltung bekannt geben o Folie: - Ablaufplan o Hinweis auf die Einbindung in das Bündnis geg. Depression Folien: - Bündnis gegen Depression, - 4-Ebenen-Aktionsprogramm, - Ausweitungspartner o Hinweis zur Schweigepflicht 2 Einleitungsphase 1. B.) Vorstellungsrunde o Vorstellungsrunde der Teilnehmer; eventuell nach Erwartungen an das Seminar fragen 2. Häufigkeit und Verbreitung von Depression Einleitung: Frage an Teilnehmer „Wo und wie begegnet Ihnen Depression in Ihrem beruflichen/privaten Umfeld?“ 3 Einleitungsphase !!! Anhand der Beiträge der Teilnehmer und den folgenden Folien soll Relevanz aufgezeigt und Motivation geschaffen werden !!! o „Warum beschäftigen wir uns mit dem Thema Depression? Wie häufig sind Depressionen?“ Folien: - Weltweite Belastung - Häufigkeit depressiver Erkrankungen o Medizinische Versorgung depressiv erkrankter Menschen in Deutschland Folie: - Depression wird unzureichend behandelt - Diagnostisches/therapeutisches Defizit 4 Hauptteil 3. Symptome und Ursachen o Einleitung durch Videoausschnitt (max. 5 Minuten): Exploration einer depressiven Patientin → Aufforderung an Teilnehmer, Notizen zu machen o Frage an Teilnehmer nach gezeigten Symptomen und sammeln auf Flip-Chart oder Overhead-Folie o Einteilen lassen der genannten Symptome nach: Verhalten Gedanken / Gefühle körperliche Symptome: Hinweis auf Ausschluss körperlicher Ursachen Folien: - verschiedenen Ebenen der Depression - Merkmale / Symptome (psychische, körperliche, verändertes Verhalten) - Haupt- und Nebenkriterien - Differentialdiagnose - Folien: - Arten & Verlauf (3 Folien) 5 Hauptteil Teilnehmerfrage: „Frau Meyer hat nach dem Tod ihres Mannes über Wochen viele dieser Symptome. Ist sie depressiv?“ Folien: - Fallbeispiel - Wichtiges Kriterium Verdeutlichung anhand von Folien o Nochmals: Wie kann man Depression von Trauer / Befindlichkeitsstörung abgrenzen? Folie: - Fehleinschätzung als Befindlichkeitsstörung o Bei Verdacht: Immer Abklärung durch Experten empfehlen Ursachen depressiver Erkrankungen o Ursachen: sehr kurz halten; multifaktorielles Modell (erneuter Hinweis: Ausschluss körperlicher Ursachen!) Folie: - Multikausales Modell / 2 Seiten der Medaille 6 Hauptteil Zusammenfassung: „Depression ist eine Erkrankung.“ „Depression wird häufig nicht erkannt.“ Zielbotschaften: Depression kann jeden treffen. Depression hat viele Gesichter. Abgrenzung von Befindlichkeitsstörung und Trauer. Ursachen einer Depression sind immer komplex. 7 Hauptteil 4. Behandlung o Einstiegsfrage: welche Therapien kennen Sie, wie wirken diese? o Welche Behandlung ist besser? Wie werden Depressionen behandelt? Folie: - Behandlung: Die Säulen der Depressionstherapie o Wirksamkeit von Pharmakotherapie und Psychotherapie. Folie: - Wirksamkeit der Therapien o Therapieprinzipien bei Pharmakotherapie Vorurteile Folie: - Vorurteile zu Antidepressiva Unterschied von Beruhigungsmitteln, Neuroleptika und Antidepressiva, Folien: - wichtigste Medikamente Nebenwirkungen von gängigen Antidepressiva (optional!) Folie: - Am häufigsten eingesetzte Antidepressiva Hauptgründe für das Scheitern einer medikamentösen Behandlung Folie: - Gründe für eine erfolglose Pharmakotherapie 8 Hauptteil Prinzipien der Psychotherapie am Beispiel der kognitiven VT o Stufen bei der kognitiven Verhaltenstherapie Aufbau positiver Aktivitäten Erkennen und Korrigieren fehlerhafter Einstellungen und Überzeugungen Verbesserung des Sozial- und Kommunikationsverhaltens Aufbau eines Problemlöserepertoires Folie: - Psychotherapie o Vertrauensvolle Therapeut-Patient-Beziehung als Vorraussetzung der Therapie o Bei Therapeuten mit Kassenzulassung übernimmt die Krankenkasse die Kosten 9 Hauptteil Hilfe zur besseren Diagnose und Therapie durch: o Sachliche Aufklärung über die Erkrankung o Einbeziehung der Angehörigen o Informationsmaterial zum Mitgeben (Material an Teilnehmer verteilen!) Broschüre „Ratgeber Depression“ Video für Patienten Homepage des Bündnisses gegen Depression (www.buendnis-depression.de) CD-ROM o Exemplarische Demonstration: Wie kann ich das Thema „Depression“ ansprechen? Folien: - Was können BeraterInnen tun ...? - Demonstration oder Rollenspiel - Auswertung Rollenspiel - Anschließend Rollenspiel in Kleingruppen (Fallvignetten an Seminarteilnehmer verteilen!). Teilnehmer sollen im Raum bleiben.. Dauer: 10 Min + 5 Min Auswertung - Anschließend knappe Nachbesprechung im Plenum (5 Minuten) 10 Hauptteil Zusammenfassung:„Depression ist behandelbar“ Zielbotschaften: Antidepressiva und Psychotherapie sind die Mittel der Wahl Für den Erfolg der Behandlung ist die Compliance entscheidend Vorurteilen muss entgegengewirkt werden !!! PAUSE !!! 11 Hauptteil 5. Suizidalität o psychische Erkrankungen sind häufigste Ursachen von akuter Suizidalität Folie: - Depression und Suizidalität o Statistische Daten zu Suizidalität in Deutschland, Risikogruppen, Indikatoren Folien: -Todesursachen 2001 - Suizidzahlen / Suizidraten 1997 - Risikogruppen - Indikatoren 10minütiger Austausch in Kleingruppen (zwei oder drei Personen) „Haben Sie in Ihrer beruflichen Tätigkeit oder im persönlichen Umfeld schon einmal einen Suizid erlebt?“ Folie: - Die eigenen Erfahrungen mit Suizidalität Hinweis: Ein hohes Maß an Erfahrungen und zahlreiche Emotionen stehen im Raum. Fast jeder fühlt sich beim Thema Suizid persönlich betroffen. Die Seminarteilnehmer sollten ganz besonders darauf achten, was mit Ihnen im Laufe des Gesprächs passiert. 12 Hauptteil o Viele Laien aber auch Profis scheuen das Thema Suizid, um keine „schlafenden Hunde“ zu wecken ABER: Einfühlsames, elaborierendes Gespräch ist wichtigstes Instrumentarium für Diagnose von Suizidalität: Wo befindet sich der Betroffene – Gedanken, Idee, Plan? Folien: - Wann ist Suizidalität gefährlich? - Verschiedene Stadien von Suizidalität o Kernfragen zur Diagnose: vom Allgemeinen zum Konkreten; besonders wichtig bei depressiven Patienten! Folien: - Abklärung von Suizidalität: Kernfragen - Formulierungshilfen o Exemplarische Demonstration von Exploration anhand von Kernfragen Folien: - Fallbeispiel für Rollenspiel - Beispiel: Gespräch mit Betroffenem 13 Hauptteil Vorgehen bei akuter Gefährdung o Krisenintervention: sich Zeit nehmen, zuhören; Verantwortung abnehmen Folie: - Umgang mit Betroffenen o Hilfe durch Dritte hinzuziehen Folie: - akute Suizidalität Gegebenenfalls zu Arzt oder in Notfallambulanz begleiten Hinweis: Beruhigungsmittel können kurzfristig die Situation deutlich entschärfen o Bei akuter Gefahr: Einweisung auch gegen Wunsch des Betroffenen möglich o Rechtliche Aspekte (Polizei; Selbstgefährdung) Folie: - Vorgehen bei Unterbringung gegen den Willen des Betroffenen o Telefonnummern für Krisen Liste mit Nummern von Krisenhotlines (regional; vom Dozenten selbst erstellt) oder Flyer 14 Hauptteil Zusammenfassung:„Suizidalität aktiv explorieren“ Zielbotschaften:→ Suizide geschehen zu 90% im Kontext psychiatrischer Erkrankungen. Depression und Suizidalität sind eng verknüpft. Bei Verdacht auf Depression Suizidalität immer aktiv explorieren. Bei akuter Suizidalität: weitere Hilfe hinzuziehen (Facharzt/ Klinik / Krisendienst) In der Anfangsphase Engmaschige Termine sind sehr wichtig 15 Schlussphase 6. Seminarabschluss o Feedback der Teilnehmer, Erwartungen erfüllt? o Zertifikate des Bündnisses gegen Depression o Hinweis auf weiterführende Literatur geben Folie: - Literaturverzeichnis MATERIALIEN ZUM VERTEILEN: o o o o o o o o Hand-Out (Präsentationsfolien) für alle Teilnehmer Video „Kasuistik“ zur Demonstration Broschüren „Ratgeber Depression“ Videos für Patienten CD-ROMs Liste mit Telefonnummern von Krisendiensten regional oder Flyer Zertifikate des Bündnisses gegen Depression für alle Teilnehmer Literaturliste