Depression leichter erkennen und besser behandeln

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„Depression leichter erkennen und besser behandeln“
Ein interaktiver Workshop für Hausärzte
eine 4-stündige Fortbildungseinheit
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Einleitung
1. Begrüßung
o Vorstellung der eigenen Person / Hinweis auf Kompetenznetz Depression, Suizidalität
o Zielsetzung des Tages nennen; Ablauf der Veranstaltung (zweigeteilt)
Folie: - Ablauf der Veranstaltung
o Hinweis zur Schweigepflicht bezüglich Patientendaten
o Bei bis zu 15 Teilnehmern: kurze Vorstellungsrunde
Zielbotschaften: → Einstimmung der Teilnehmer
Überblick über Ablauf der Veranstaltung
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Einleitung
Allgemeine Überleitung zum Thema
o Impulsreferat (10 Min) Epidemiologie, gesundheitspolitische Bedeutung und Relevanz
für die Praxis
 Folien: - Weltweite Belastung durch Krankheiten
- Epidemiologie in Deutschland
- Häufigkeit beim Hausarzt
Diskussionsfrage:
„Warum erhalten derzeit nur rund 10% der Erkrankten eine ausreichende Behandlung?
Was glauben Sie?“
 Folie: - Warum bleiben 90% der Erkrankten ohne ausreichende Behandlung?
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Hauptteil
2. Symptomatik und Diagnosekriterien
o Videoausschnitt (ca. 5 Minuten) oder kurzes Rollenspiel mit einem der Teilnehmer
→ Teilnehmer soll sich in Rolle eines depressiven Patienten versetzen
→ Aufforderung an Teilnehmer, Notizen zu machen
o gemeinsam Symptome auf Flip-Chart oder Overhead-Folie sammeln
o Einteilen der genannten Symptome nach:


Hauptkriterien und Nebenkriterien (ICD-10)
Somatisches Syndrom
Folien: - Kasuistik
- Haupt- und Nebenkriterien
- somatisches Syndrom
- Diagnoseziffern nach ICD 10
- Arten und Verlauf (3 Folien)
- Erscheinungsbilder
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Hauptteil
3. Erklärungsansätze der Depression
Teilnehmerfrage:
„Welche Ursachen der Depression sind Ihnen bekannt?“
o Genese ist vor allem unter dem Fokus der Aufklärung des Patienten wichtig.
Nachvollziehbare und einfache Entstehungsmodelle vermitteln
Beispiel: Zweiseitige Medaille mit differenzierterer Darstellung der biologischen Ebene
Folien: - Stich von Dürer
- „Zwei –Seiten –Einer –Medaille“
- Serotonerges Neurotransmitter-System
- Biochemisches Korrelat
- Genetische Faktoren
Nur sehr knapp erläutern!
(optional)
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Hauptteil
4. Depression in der Hausarztpraxis erkennen
o Probleme bei der Diagnose durch



Beschwerdeprofil von depressiven Hausarztpatienten
Die Interpretation körperlicher Beschwerden
Angst der Patienten vor psychiatrischer Diagnose
Folien: - Beschwerdeprofil von Depressionspatienten in der Hausarztpraxis
- Körperliche Beschwerden sind Teil des Teufelkreises
o Screening im Wartezimmer mit WHO 5
Folie: - WHO-5 Fragebogen (2 Folien)
o Aufforderung an Teilnehmer: Screening-Fragebogen selbst ausfüllen
o WHO als sensitives Screening; bei Verdacht Diagnose anhand ICD-10 Kriterien
Diskussionsfrage:
„Wie können Sie sich vorstellen, diesen Fragebogen in Ihren Praxisalltag zu integrieren?“
(Ähnlich integrierbar wie Blutzucker- und Blutdruckmessung?)
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Hauptteil
o Algorithmus zu Diagnose und Behandlung (erhalten Teilnehmer in
laminierter Ausführung)
Folie: - Diagnose-Algorithmus
o Differentialdiagnose
Folie: - Differentialdiagnose
Fallbeispiel „Frau Meyer“:
 Folie: - Fallbeispiel
o „Hat Frau Meyer eine Depression? Warum?“
o „Was müsste man für eine verlässliche Einschätzung zusätzlich erfragen?“
o „Welche Behandlung empfehlen Sie Frau Meyer?“
 Folie: - Fehleinschätzung als Befindlichkeitsstörung
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Hauptteil
Exemplarisches Rollenspiel (mit einem der Teilnehmer, der Arztrolle
übernimmt):
„Wie kann ich das Thema Depression ansprechen?“
Gespräch mit Patienten in Hausarzt-Praxis (nach Ausschluss körperlicher Ursachen):
-
Symptome erfragen und Diagnose stellen
-
Diagnose behutsam mitteilen
-
Aufklärung über Erkrankung, Ursachen und Therapiemöglichkeiten
-
Weitergabe von Infomaterial (Video, Broschüre)
-
Konkret weiteres Vorgehen besprechen
 Folien: - Demonstration und Rollenspiel
- Auswertung Rollenspiel
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Hauptteil
Übung in Kleingruppen zu je drei Personen (mit Karten für Arzt-, Patientenund Beobachterrolle)
Zusammenfassung:„Diagnose“
Folie: - Zusammenfassung 1
Zielbotschaft:→
Aktives Screening nach Depression ist sinnvoll und ökonomisch.
Bei Verdacht gezieltes Nachfragen (ICD-10-Kriterien) und
eventuell weitere Differentialdiagnostik (Labor, CT/MRT).
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Hauptteil
5. Therapie
o Therapieprinzipien nennen, v.a. auf Pharmakotherapie genauer eingehen, da größte
Relevanz für Hausarzt
o Wirksamkeit von Therapien
o Kleine „Medikamentenschule“
 Folien: - Die Behandlung der Depression
- Wichtigsten Medikamentengruppen
- Antidepressiva
Diskussionsfragen:
„Behandeln Sie selbst? Wie gehen Sie vor? Was verschreiben Sie?“
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Hauptteil
Einzelne Medikamente und ihre Anwendung
o TZA, SSRI und neuere Antidepressiva
o Nebenwirkungsprofile
o Wahl des geeigneten Medikaments
 Folien: - TZA und Tetrazyklika;
- TZA-Nebenwirkungen
- Kombination anticholinerger Medikamente
- SSRI und SSNRI
- SSRI / SSNRI - Nebenwirkungen
- Vor-& Nachteile
- Anwendbarkeit
- Pharmakotherapie d. affektiven Störungen
Optional!
Nur bei konkreten
Fragen zeigen. Vorsicht
vor zuviel Information.
o Therapiephasen (Akuttherapie, Erhaltungstherapie, Phasenprophylaxe)
 Folien: - Unterscheidung verschiedener Therapiephasen
- Akuttherapie mit Antidepressiva
- Wichtigkeit der Rückfallprophylaxe
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Hauptteil
o Behandlungsschritte / Indikation für fachärztliche Behandlung
 Folien: - Algorithmus Depressionsbehandlung (anhand einer Medikation besprechen)
- Indikationen für fachärztliche Behandlung
Diskussionsfragen:
„Was glauben Sie: wie viele Menschen lehnen eine medikamentöse Behandlung ab?
Woran könnte das liegen?“
 Folie: - Vorurteile zu Antidepressiva
o Problematische Zeitpunkte der Compliance
 Folie: - Kritische Zeitpunkte für Therapieabbrüche
o Ergänzung: Psychotherapie
o Zusammenfassend: Umgang mit Patienten
 Folien: - Psychotherapie
- Überblick: Umgang mit dem Patienten
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Hauptteil
Zusammenfassung:„Depression ist behandelbar“
 Folie: - Zusammenfassung
Zielbotschaften:→ Depression ist behandelbar
Antidepressiva sind für den Hausarzt das Mittel der Wahl
Wirksames AD sollte 6 Monate weitergegeben werden
Ausführliche Aufklärung der Patienten (siehe Infomaterial) ist für
Compliance entscheidend.
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Hauptteil
7. Suizidalität
o psychische Erkrankungen sind häufigste Ursachen von akuter
Suizidalität
 Folie: - Depression und Suizidalität
o Statistische Daten zu Suizidalität in Deutschland, Indikatoren
 Folien: - Todesursachen 2001
- Suizidraten 1997
- Akute Suizidalität: Risikogruppen
- Indikatoren für akute Suizidalität
o Viele scheuen das Thema Suizid, um keine „schlafenden Hunde“ zu wecken
o Eventuell emotionaler Einstieg in die Thematik:
10minütiger Austausch zu zweit über berufliche / private Erfahrungen mit Suizid
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Hauptteil
o Einfühlsames, elaborierendes Gespräch ist wichtigstes Instrumentarium für
Diagnose von Suizidalität: Wo befindet sich der Betroffene – Gedanken, Idee, Plan?
 Folien: - Stadien der Suizidalität
- Abklärung von Suizidalität: Kernfragen
Knappe Demonstration mit Teilnehmer: Abklärung akuter Suizidalität
Vorgehen bei akuter Gefährdung
o Krisenintervention: sich Zeit nehmen, zuhören; Verantwortung abnehmen
o Hilfe durch Dritte hinzuziehen
 Folie: - mögliche Schritte bei akuter Suizidalität
o Bei akuter Gefahr: Einweisung auch gegen Wunsch des Betroffenen möglich
o Rechtliche Aspekte (Polizei; Selbstgefährdung)
 Folie: - Vorgehen bei Fremdeinweisung
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Seminarabschluss
8. Seminarabschluss
o Hinweis auf beiliegendes Info-Blatt zu Abrechnungsmöglichkeiten der DepressionsBehandlung nach EBM 2000 plus
o Zusammenfassung der Zielbotschaften
 Folie: - Zusammenfassung 3
o Feedback der Teilnehmer
o Zertifikate der Landesärztekammer / Weiterbildungspunkte
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