HÄMOSTASEOLOGIE FÜR MTA-SCHÜLER II VON – WILLEBRAND - ERKRANKUNG Dr. med. Hannelore Haubelt Institut für Hämostaseologie und Transfusionsmedizin Klinikum der Stadt Ludwigshafen gGmbH Themenübersicht 1. Physiologie des VWF 2. Von-Willebrand-Erkrankung 2.1 Übersicht: Klinik und Therapie 2.2 Klassifikation 3. Labormethoden zur Diagnostik der Von-Willebrand-Erkrankung 1 1. Physiologie des Von-Willebrand-Faktors Der VWF gehört zu den größten Plasmaproteinen, er wird in Endothelzellen und Megakaryozyten hergestellt. Endothelzellen speichern ihn in den sog. Weibel – Palade Körperchen und geben ihn auf Stimuli hin (Adrenalin, Thrombin), aber auch kontinuierlich ab. Der im Plasma zirkulierende VWF stammt überwiegend aus den Endothelzellen. Das überaus große Molekulargewicht ist durch die Multimerenbildung bedingt. Gleichzeitig bildet die intakte Multimerenstruktur die Vorraussetzung für die Funktion des VWF als wichtigstes Adhäsionsprotein in der initialen Phase der primären Hämostase. Jede Untereinheit besitzt Bindungsstellen sowohl für den Adhäsionsrezeptor der Plättchen, das Glykoprotein Ib als auch für den Aggregationsrezeptor, das GP IIb/IIIa. Außerdem enthält jede Untereinheit noch Bindungsstellen für Kollagen und Heparin, so dass das multimere VWF-Molekül die optimalen Vorraussetzungen für eine Sandwich-Funktion in der Entstehung des primären hämostatischen Pfropfes hat. Der plasmatische VWF dient zusätzlich durch seine Bindungsstelle für den Gerinnungsfaktor VIII als dessen Transportprotein und schützt ihn durch die Bindung vor einem proteolytischen Abbau durch aktiviertes Protein C (bei VWF – Spiegeln < 30% reicht die Bindungskapazität nicht mehr aus, so dass mit erniedrigten F VIII:C _ Spiegeln gerechnet werden muss. Von-Willebrand-Faktor: Syntheseort: Speicherort: Endothel, Megakaryozyten Weibel-Palade-bodies, -Granula der Plättchen Mol. Gewicht: 660.000-20 x 106 D je nach Multimerengröße Plasma-Konzentration: 5-10 mg/l VWF-Gen: Chromosom 12; Pseudogen: Chr. 22 Referenzbereich: 50 -150 % der Norm Blutgruppe 0 niedriger als A, B oder AB HWZ: 6-12 h Bindungsdomänen für: GP Ib, GP IIb/IIIa, Kollagen, Heparin, F VIII (s. Abb. unten) 2 Funktionen: 1. Adhäsion der Thrombozyten 2. Faktor-VIII-Carrier Protein Kopie aus: Budde, U und Pötzsch, B. Von-Willebrand-Faktor und Von-Willebrand-Erkrankung Kapitel 25, S. 228 (Abb. oben) und S. 229 (Abb. unten)in: Müller-Berghaus, G und Pötzsch, B.: Hämostaseologie; Springer-Verlag 1999 2 Normaler VWF wird als Pre-Pro-VWF (Molekül mit 2813 AS) im endoplasmatischen Retikulum synthetisiert und dort glykosiliert und sulfatiert. Im ER erfolgt auch die Abspaltung des Signalpeptids („Pre“); danach kommt es zur Dimerisierung über das Carboxy-terminale Ende des Moleküls (sog. CK-Domäane (= Cystin knot like domain). NH2 COOH 2 VWF Monomere mit Aminoterminalem (mit Pro-Peptid) und C- terminalem Ende des Moleküls. + NH2 COOH S-S Bildung eines VWF-Dimers über S-S-Brücken am Carboxyterminalen Teil der VWFMonomeren Bei Mutationen im COOH-terminalen Ende des VWF kommt es zu Störungen des Dimerisierungsvorganges und damit zur Ausprägung eines VWS Typ 2A (meist Subtyp IID), d.h. zum Fehlen mittlerer und großer Multimere in der VWF – Multimeren - Analyse (Elektrophorese; siehe oben) Im nächsten Schritt wandert der VWF in den Golgi-Apparat zur Multimerenbildung. Für diese ist das Vorhandensein eines normalen Propeptids (763 AS, Domäne D1 und D2) erforderlich: hier wird eine sog. Disulfidisomerasen – Konsensus - Sequenz (CGLC) erkannt, die dazu führt, dass es zur Ausbildung von Disulfidbrücken zwischen mehreren Cysteinresten benachbarter D3-Domänen kommt. Danach werden die Propeptide abgespalten. Golgi-Apparat: Bildung von VWF – Multimeren und Abspaltung des VWF – Propetids: S-S S-S -S-S- S-S -S-SAbspaltung der Propeptide -S-S- Mutationen im Bereich des Propeptids (D1- und D2-Domäne) und der D3-Domäne führen ebenfalls zu Typ 2 Varianten des VWS mit Fehlen oder Verminderung der großen und mittleren Multimeren. 3 2. Von-Willebrand-Erkrankung (VWS oder VWE) Das VWS ist die häufigste vererbte Gerinnungsstörung; möglicherweise haben bis zu 1% der Bevölkerung einen Mangel des VWF, es fallen jedoch weitaus weniger Personen durch eine Blutungssymtomatik auf (ca. 1: 8.000). Die typische Blutungsmanifestation besteht in Schleimhautblutungen wie Epistaxis und Zahnfleischbluten, bei Frauen oft Menorrhagien. Verstärkte Monatsblutungen bei jungen Frauen, die zu einer Anämie führen, sollten immer eine VWS Diagnostik veranlassen. 2.1 Von-Willebrand-Syndrom, Übersicht: Klinik und Therapie Erstbeschreibung 1926 durch E.A. von Willebrand Erbgang: autosomal dominant (Typ 3 autosomal rezessiv) Prävalenz: 1 pro 8.000 (bis zu 5 pro 1000 ) (Typ 3: 0,5-3 pro 1 Mill.) Blutungstyp: Schleimhautblutungen Nachblutungen nach Zahnextraktionen oder kleinen Verletzungen Menorrhagien Therapie: DDAVP (= 1-deamino-8-D-Arginin vasopressin oder kurz: Desmopressin): 0,3-0,4 µg/kg Körpergewicht s.c oder als Kurzinfusion; Cave: Typ 2B !!! Antifibrinolytika lokal oder systemisch, Cave: ableitende Harnwege In schweren Fällen: VWF-haltige Faktor-VIII-Konzentrate, 30-50 I.E./kg KG/die Bei Erwachsenen Minirin-Testung bei Diagnosestellung empfohlen Verlaufskontrolle z.B. postoperativ: Ristocetin-Kofaktor (=VWF:RCO) Spiegel steigen im Alter (Erkrankung wird besser!) im Stress durch Östrogene (Einnahme von „Anti-Baby-Pillen“) in der Schwangerschaft (ab ca. 11. SSW) Spiegel fallen (erworbenes VWS) bei: SLE Hypothyreose Angeborenen Herzfehlern (z.B. Aortenstenose) Multiplem Myelom / Monoklonaler Gammopathie Anderen Lymphomen Myeloproliferativen Syndromen (ET, PV) Therapie von Epilepsie mit Valproinsäure 4 2.2 Von-Willebrand-Syndrom, Klassifikation: Typ 1: partieller quantitativer Defekt des VWF, alle Multimeren vorhanden Typ 2A: qualitative Varianten mit verminderter Plättchen-VWF-Interaktion Fehlen der großen und/oder mittelgroßen Multimeren Typ 2B: qualitative Varianten mit erhöhter Affinität zu GP Ib; Fehlen der großen Multimeren Typ 2M: qualitative Varianten mit verminderter Plättchen-VWF-Interaktion, alle Multimeren vorhanden Typ 2N: qualitative Varianten mit verminderter Affinität zum FVIII-Molekül Typ 3: Kompletter quantitativer Defekt des VWF 3. Labormethoden zur Diagnostik der Von-Willebrand-Erkrankung Klassischerweise haben Von-Willebrand-Patienten eine verlängerte Blutungszeit; es kommt jedoch gelegentlich vor, dass Patienten mit einer Restaktivität von 10% trotz klinischer Blutungsneigung wiederholt eine normale Blutungszeit haben. Durch die Transportfunktion des VWF für den Faktor VIII fallen VWS-Patienten häufig durch leicht verlängerte PTT-Werte auf. Bei uns im Labor wird daher bei Patienten mit verlängerter PTT, die nicht heparinisiert sind, der VWF und der Faktor VIII bestimmt. Die in-vitro-Blutungszeit des PFA-100 ist bei Patienten mit mildem VWS oft normal, während ausgeprägte VWF-Mängel durch verlängerte Verschlusszeiten auffallen. Untersuchungsgang: VWE Screeningteste: Blutungszeit nach Mielke (=template bleeding time) PFA-100 (in vitro platelet function analyzer) aPTT-Bestimmung Bestimmung des Von-Willebrand-Faktors: Immunologische Methoden: Laurell-Elektrophorese, ELISA, LIA-Test Funktionelle Assays: Collagen-binding-activity (CBA) Ristocetin-Kofaktor-Aktivität Evtl. Faktor-VIII-Bindungsaktivität Ristocetin-induzierte Plättchen-Aggregation (RIPA) Multimeren-Analyse Die immunologische VWF-Bestimmung mit ELISA-Methoden ist meist unproblematisch. Auch die Laurell-Elektrophorese liefert bei einer Konzentration von 5-10 mg/l noch akzeptable Ergebnisse. Inzwischen ist ein Latex verstärkter Immunoassay für den Gerinnungsautomaten STA-R verfügbar, der auch die Messung von Einzelproben im Routinelabor ermöglicht und mit den Ergebnisse der anderen Methoden gut korreliert. In der Schwangerschaft und bei Einnahme von oralen Kontrazeptiva (s. oben) ist die Diagnostik der VWE oft erschwert, da die VWF - Spiegel durch Östrogene gesteigert werden 5 können. Bei Frauen wird eine Blutentnahme zur Diagnostik des VWS am 3. bis 5. Tage nach Menstruationsbeginn empfohlen, weil hier die niedrigsten Spiegel zu erwarten sind. Die Blutentnahme sollte behutsam durchgeführt werden, da Stress die VWF - Spiegel erhöht; insbesondere bei Kindern wird durch diese Problematik häufig die Diagnose verfehlt. Im Alter bessert sich die Erkrankung, weil der VWF ansteigt. (nicht bei Typ 3, da hier überhaupt keine Eigensynthese!!!) Ristocetin-Kofaktor-Bestimmung: Um die Typ 2-Patienten mit normalen Konzentrationen des Antigens, aber qualitativen Veränderungen des VWF, die zu Funktionsdefekten führen, zu erfassen, sollte mindestens ein funktioneller Test durchgeführt werden. In den meisten Labors ist dies der RistocetinKofaktor-Assay. Er nutzt die Beobachtung, dass das Peptidantibiotikum Ristocetin im GP Ib normaler Thrombozyten eine Konformationsänderung herbeiführt, die in Anwesenheit von VWF zur Plättchenagglutination führt. Es handelt sich hier um eine Agglutinationsreaktion, die im Gegensatz zu den Aggregationsreaktionen nicht Stoffwechsel-abhängig ist, und auch mit Formalin-fixierten Plättchen funktioniert. Bei den kommerziell verfügbaren Tests (z.B. Dade Behring) wird eine Suspension Formalin-fixierter Plättchen normaler Spender, die Ristocetin enthält, mit (PPP) Patientenplasma gemischt und nach einer kurzen Inkubationsphase auf Agglutination überprüft. Eine Negativkontrolle mit VWF-Mangelplasma oder Kochsalzlösung sowie eine Normalkontrolle eines Standardhumanplasmas werden mitgeführt. Es wird die Patientenplasmaverdünnung bestimmt, bei der gerade noch eine Agglutination beobachtbar ist. Mit Hilfe eines vom Hersteller ermittelten Faktors für Normalplasma erhält man den Patientenwert in % der Norm. Normale Werte liegen oberhalb von 50% d.N. Patienten und Normalpersonen der Blutgruppe 0 haben deutlich niedrigere Werte des VWF als Probanden anderer Blutgruppen. Die Diskrepanzen sind ausreichend groß, dass korrekterweise getrennte Normbereiche ermittelt werden sollten. Bei Grenzwerten sollte zumindest die Blutgruppe als Entscheidungshilfe herangezogen werden. Dies gilt auch für die Ergebnisse der immunologischen Tests. Die Beurteilung des manuellen Ristocetin-Kofaktor-Tests erfordert einige Erfahrung, insbesondere unter schlechten Lichtverhältnissen werden oft falsche Werte abgelesen. Daher ist die Automatisation mit Erstellung einer Bezugskurve am Aggregometer oder einem Gerinnungsautomaten (z.B. BCS von Dade/Behring) vorzuziehen, aus der dann anhand der Transmission einer Patientenprobe die Patientenwerte ermittelt werden. Collagen binding activity Der Kollagen-Bindungsassay soll Veränderungen in der Multimerenstruktur des VWF besser erfassen als die Ristocetin-Kofaktor-Aktivität. Veränderte Multimerenzusammensetzungen stellen jedoch den wesentlichen Unterschied zwischen dem Typ 1 und dem Typ 2 der VWE dar. Bei der klassischen VWE sind alle Multimeren vorhanden, jedoch in verminderter Konzentration, während beim Typ 2 die Großen oder die Mittleren fehlen und dadurch ein Funktionsdefekt entsteht. Daher wäre es wünschenswert einen Assay zur Verfügung zu haben, der diese Veränderung zuverlässig erfasst. Letztlich ist jedoch für eine sichere Entscheidung die Multimerenanalyse mittels Agarosegelelektrophorese unumgänglich. Bislang standen für die Messung der Kollagen-Bindungsaktivität nur Haus-Assays zur Verfügung, die aufgrund der unterschiedlichen Kollagenpräparationen nicht gut vergleichbar waren. Seit Anfang des Jahres 1999 vertreibt die Firma Progen einen Assay zur Messung der CBA des VWF. (Immunozym vWF:CBA). Es handelt sich um einen Zweischritt-ELISA. Die Vertiefungen der ELISA-Testplatte sind mit Typ III - Kollagen (human) beschichtet; während der Inkubationszeit der verdünnten Plasmaprobe mit dem Kollagen hat der VWF der Probe Gelegenheit, an das Kollagen zu binden. Nach einem Waschschritt wird ein Peroxidase - konjugierter Anti-VWF-Antikörper zugegeben und inkubiert. Nach einem weiteren Waschschritt erfolgt die Zugabe von Substrat. Die bei 450 nm gemessene Farbintensität ist der VWF:CBA direkt proportional 6 Wir haben den Assay in unser Laborprogramm aufgenommen; er ist in Serie gut durchführbar, für Einzelbestimmungen jedoch wie alle ELISAs zu aufwendig. Die Korrelation mit der Ristcetin-Kofaktor-Aktivität, manuell bestimmt, ist in unseren Händen gut. Ristocetin-induzierte Aggregation (RIPA) Die Ristocetin-induzierte Aggregation mit Patienten-eigenen Thrombozyten im PRP stellt eine wenig sensitive Methode dar. Hier werden Aggregationsdefizite nur bei ausgeprägtem VWF-Mangel und beim Fehlen des GP Ib-V-IX-Komplexes (BSS) beobachtet. Überwiegend dient die Methode der Erkennung von Patienten mit VWS Subtyp 2b, deren VWF mit dem GP Ib der Plättchen überaus gut reagiert und daher schon bei niedrigen RistocetinKonzentrationen von 0.5-0.7 mg/ml eine Agglutination/Aggregation induziert werden kann. Die Multimerenanalyse zeigt dann ein verändertes Muster. Tabelle 1: Zusammenfassende Übersicht der Teste in der Diagnostik des VWS Typ BltZ PFA-100 VWF:Ag VWF:RCO RIPA F VIII:C Multimere 1 /N /N N/ alle vorhanden 2A N/ /N /N große + mittlelgroße 2B /N /N große 2M /N /N /N alle vorhanden 2N N N/ N/ N/ N alle vorhanden 3 < 2% < 5% fehlt fehlen 7 Liste der Abkürzungen: ADAMTS-13 = VWF-Multimeren spaltendes Enzym AS BCS BSS CBA DDAVP ER ET LIA PFA-100 PV RIPA RCOF VWE VWF VWS A Disintegrin-like And Metalloprotease domain [reprolysin-type] with Thrombospondin type I motifs Aminosäure(n) Behring Coagulation System Bernard-Soulier-Syndrom Collagen binding activity 1-Des-Amino-8-D-Argininvasopressin Endoplasmatisches Retikulum Essentielle Thrombozytämie Latex Immuno Assay Platelet function analyzer-100 Polycythämia vera Ristocetin-induzierte Plättchenaggregation Ristocetin Kofaktor Von-Willebrand-Erkrankung Von-Willebrand-Faktor Von-Willebrand-Syndrom 8 Literatur: 1. Müller-Berghaus G., Pötzsch B. (Hrsg.) Hämostaseologie Molekulare und zelluläre Mechanismen, Pathophysiologie und Klinik Springer - Verlag, Berlin Heidelberg 1999. 2. Barthels M., von Depka M. Gerinnungsanalysen Georg Thieme Verlag Stuttgart New York, 7. Auflage 3. Hiller E und Riess, H. Hämorrhagische Diathese und Thrombose Grundlagen, Klinik, Therapie Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 3. Auflage 2002 4. Loscalzo J and Schafer AI (eds.) Thrombosis and Hemorrhage 3rd edition 2002, Williams &Wilkins 5. Gawaz M Das Blutplättchen Georg Thieme Verlag 1999 6. Kemkes-Matthes B, Oehler G. Blutgerinnung und Thrombose Georg Thieme Verlag 1998, 2. völlig neu bearbeitete Auflage 7. Pötzsch, B und Madlener, K. Gerinnungskonsil Rationelle Diagnostik unf Therapie von Gerinnungsstörungen Georg Thieme Verlag 2002 8. Bombeli, Th. Management von Thrombosen und Blutungen Ein klinisches Vademecum Verlag Hans Huber, 2002 9. Goodnight, SH and Hathaway, WE. Disorders of Hemostasis and Thrombosis McGraw-Hill Companies, 2nd edition 2001 10. Schneppenheim, Reinhard und Budde, Ulrich Von Willebrand-Syndrom und Von Willeband-Faktor (Aktuelle Aspekte der Diagnostik und Therapie) UNI-MED Verlag 2004 Bremen 9