Carver & Scheier, Chapter 9: Angst, Abwehr und Selbstschutz Angst Realangst: beruht auf einer Gefahr oder Bedrohung in der Umwelt Neurotische Angst: unbewusste Angst, dass die Ansprüche des Es außer Kontrolle geraten und man dafür bestraft wird; die Gefahr entsteht innerhalb der Person, daher unberechenbar Moralische Angst: entsteht, wenn man die übernommenen moralischen Standards verletzt oder verletzen will. Die Quelle ist völlig innerhalb der Person. Abwehrmechanismen können unbewusst arbeiten und verändern/ verfälschen die Realität Anna Freud (1966) Verdrängung: hindert unangenehme Erlebnisse, Information oder Es-Impulse daran, bewusst zu werden bzw. ausgedrückt zu werden (bewusst: Unterdrückung, meistens: unbewusst); es gibt auch teilweise Verdrängung die Inhalte entstehen innerhalb der Dynamik der Seele Verleugnung: Weigerung, einen Sachverhalt zu akzeptieren / zu glauben (z.B. Suchtprobleme), externe Quellen der Bedrohung, beide Mechanismen kosten viel Energie, um die unangenehmen Inhalte vom Bew. abzuhalten Projektion: Zuschreibung der eigenen unangenehmen Impulse, Wünsche oder Eigenschaften zu anderen Personen; schafft die Möglichkeit, dass die Impulse „rauskommen“, aber in einer weniger bedrohlichen oder sogar unbemerkten form Rationalisierung: eine (vermeintlich) rationale Erklärung für inakzeptables Verhalten (sprich: Ausrede) Intellektualisierung: über Gefahren/ Bedrohungen kühl, analytisch nachdenken und auf diese Weise die Gedanken (bewusst) von den dazugehörigen Gefühlen (unbewusst) trennen Reaktionsbildung: Vermeiden eines unerwünschten Impulses durch Betonung seines Gegenteils (oft ist es schwer zu erkennen, ob es sich um einen wirklichen Impuls oder um R.B handelt) Bsp: neugeborenes Geschwister übertrieben knuddeln, obwohl man es hasst Regression: unter starkem Stress fallen Personen in kindliche Muster der Bewältigung zurück, und zwar auf die Ebene, wo eine Fixierung vorliegt; allerdings symbolisch Verschiebung oder Sublimierung: weniger neurotisch und angemessener; besonders S. ist eine normale und reife Form der Ich-Abwehr Forschung Abwehrmechanismen: uneinheitliche Befunde (S. 228) ; Weinberger, Schwartz und Davidson (1979): individuelle Unterschiede in Tendenz zur Verdrängung (Represser): niedriger berichteter Stress und gleichzeitig hohe physische Erregung Unbewusster Konflikt: Silverman (1976) : Inhalte so kurz präsentiert, dass nur „unbewusst wahrgenommen“: bei Personen, die zur Depression neigen, verstärkten Inhalte, die ihre unbewussten Konflikte berührten, die Symptome; dies geschah nicht, wenn die Inhalte ins Bewusstsein gelangten scheinbar kann in bestimmten Grenzen auf diese Weise ein Konflikt hervorgerufen werden, d.h. das Unbewusste spielt eine Rolle Psychopathologie des Alltags Fehlleistungen: Vergessen, Versprecher (sexuelle Versprecher sind am häufigsten bei Männern mit einer hohen Messung in „sex guilt“, Motley,1995), Unfälle Träume: - manifester Inhalt - latenter Inhalt ( unbewusste Gedanken etc., die man. Inhalt erzeugen) entsteht aus 3 Quellen: o sensorische Stimulation o aktuelle Sorgen / Themen o unbewusste Es-Impulse - - Wächter des Schlafes: T. bauen äußere Reize und beunruhigende Impulse ein, und verhindern somit, dass man davon aufwacht Prozesse, die erlauben, dass verbotene Impulse im Traum verarbeitet werden: o Symbolisierung o Traumarbeit: „condensation“ und Mechanismus des Gegenteils sekundäre Elaboration: Prozess, der Träume zu einem „sinnvollen Ganzen“ zusammenfügt Humor: viele Witze beruhen auf verbotenen/ gehemmten Gedanken Assessment: Projektive Verfahren - assoziative, konstruktive, Vervollständigungstechniken - zweideutige Reize - Auswertung liegt sehr bei subjektivem klinischen Urteil Rorschach Test -10 Karten mit Tintenkleksen, Person beschreibt, was sie sieht, im 2. Durchgang fragt der Untersucher, warum sie so gedeutet wurden - Vergleich mit normativen Daten - Analyse: Location, Determinants, Inhalt - Interne Konsistenz und Test-Retest-Reliabilität sind niedrig, Validität schwer zu erstellen - Anspruch: Objektiver Test oder einfach klinisches „Werkzeug“ ? Verhaltensprobleme und Veränderung Ursprünge von Problemen: -Kindheitserfahrungen - ausgeprägte Verdrängung essentieller Bedürfnisse und Triebe - begrabene Traumata (besonders: sexueller Missbrauch in der Kindheit) Verhaltensänderung: - Ziel der Therapie: Konflikte aufdecken und libidinöse Energie „freilassen“, Erkenntnis, Wiedererleben der verdrängten Konflikte, Akzeptanz der „verbotenen“ Teile der Persönlk. und weniger Verdrängung - Hypnose, Freies Assoziieren, Übertragung-Gegenübertragung Effektivität: je nachdem, was man unter Erfolg versteht Kritik: - Abwehrmechanismen können alles mit allem erklären zu flexibel - kontroverse sicht der Effektivität der Therapie