Wörterbuch „Allgemeinmedizin“ Begriff Definition Quelle Abwendbar gefährlicher Verlauf Situation, deren potentielle gefährliche, eventuell lebensgefährliche Folge durch rechtzeitiges ärztliches Eingreifen abgewendet werden kann. Die möglichen bedrohlichen Folgen treten in der Regel zwar selten auf, müssen aber immer bedacht werden. Braun Abwartendes Offenlassen Beschreibt die Situation am Beratungsende, wenn keine überzeugende Zuordnung des Falles zu einem wissenschaftlichen Krankheitsbegriff möglich war. Aufmerksame Beobachtung des Verlaufes unter geteilter Verantwortung mit dem Patienten bzw. der Angehörigen nach Absprache über Zeit und Warnsymptome Braun Allgemeinmedizin Die Allgemeinmedizin umfasst die gesundheitlichen Aspekte des gesamten menschlichen Lebensbereichs, die Krankheitserkennung und –behandlung der Patienten, unabhängig von Alter, Geschlecht und Art der Gesundheitsstörung. Dazu gehören die Erkennung und Bewertung psychosomatischer Erkrankungen und psychosozialer Zusammenhänge, die Vorsorge und Gesundheitsführung, die Früherkennung von Krankheiten, die Behandlung lebensbedrohlicher Zustände, die ärztliche Betreuung von Familien, von chronisch Kranken und von alten Menschen, die Erkennung und Behandlung von milieu- und umweltbedingten Schäden, die Einleitung von Rehabilitationsmaßnahmen sowie die Integration der medizinischen, sozialen und psychischen Hilfen für die Kranken und die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten anderer Gebiete, Ärzten in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Definition Deutsche Ärztekamm er Allgemeinmedizin – Wesensmerkmale A) Die Allgemeinmedizin stellt normalerweise den ersten medizinischen Kontaktpunkt im Gesundheitssystem dar und gewährleistet einen offenen und unbegrenzten Zugang für alle Nutzer und für alle Gesundheitsprobleme, unabhängig von Alter, Geschlecht oder anderen Merkmalen der betroffenen Person. B) Sie nutzt die Ressourcen des Gesundheitssystems auf effiziente Weise durch Koordinierung der Betreuung, Zusammenarbeit mit anderen im Bereich der Primärversorgung tätigen Berufen, und durch das Management der Schnittstelle zu anderen Spezialgebieten, wobei sie nötigenfalls die Rolle als Interessen-vertreterin von Patientenanliegen übernimmt. C) Sie arbeitet mit einem personenbezogenen Ansatz, der auf das Individuum sowie auf dessen Familie und Lebensumfeld ausgerichtet ist. D) Sie bedient sich eines besonderen Konsultationsprozesses, der durch effektive Kommunikation zwischen Arzt und Patient den Aufbau einer Langzeitbeziehung ermöglicht. E) Sie ist für eine durch die Bedürfnisse des Patienten bestimmte Langzeitbetreuung verantwortlich. F) Sie verfügt über einen spezifischen Entscheidungsfindungsprozess, der durch die Prävalenz und Inzidenz von Krankheit in der Bevölkerung bestimmt wird. European Definition WONCA Europe 2002 Allgemeinmedizini scher Algorithmus Grundfragen der medizinischen Primärversorgung: Eher akut eher chronisch Eher banal eher gefährlich Eher somatisch eher psychisch Eher häufig eher selten Abwartend offen lassen oder handeln Handeln betrifft dabei Diagnostik, Behandlung, Überweisung, Einweisung. Algorithmus – klinischer Beschreibung der diagnostischen oder therapeutischen Schritte an Hand von Entscheidungsbäumen; genau definierten Handlungsablauf zur Lösung eines Problems Angehörigenbetre uung 1.Einbeziehung der Angehörigen in die Betreuung von Patienten, Voraussetzung ist das Einverständnis des Patienten 2.Betreuung der Angehörigen eines Patienten (Care for Carers) Antizipatorische Betreuung Arbeitsunfähigkeit Vorausschauende Betreuung, bei der zu erwartende Probleme des Patienten bedacht werden, um diesen entgegen zu steuern. Gesundheitliche Situation, in der die gewohnte Arbeit nicht ausgeführt werden kann oder die Gefahr besteht, dass sich der Zustand des Patienten durch die Ausübung der Arbeit verschlechtert. Arzt für Allgemeinmedizin Allgemeinmediziner sind Spezialisten, die eine Ausbildung in den Grundprinzipien der Disziplin erfahren haben. Als Hausärzte sind sie in erster Linie für eine umfassende und kontinuierliche Betreuung aller Personen verantwortlich, die der medizinischen Hilfe bedürfen, und zwar unabhängig von deren Alter, Geschlecht und Erkrankung. Sie betreuen Menschen im Rahmen ihrer Familie, ihrer Gemeinschaft und ihrer Kultur, wobei sie stets die Autonomie ihrer Patienten respektieren. Sie sind sich ihrer beruflichen Verantwortung innerhalb der von ihnen versorgten Gemeinschaft bewusst. Bei der Erarbeitung von Behandlungsplänen mit ihren Patienten berücksichtigen sie physische, psychologische, soziale, kulturelle und existentielle Faktoren, wobei sie sich das durch wiederholte Kontakte erworbene Wissen und das entstandene Vertrauensverhältnis zunutze machen. Allgemeinmediziner /Hausärzte nehmen ihre berufliche Rolle wahr, indem sie Gesundheit fördern, Krankheiten vorbeugen, und Heilung, Betreuung oder Linderunganbieten. Nach Maßgabe der gesundheitlichen Bedürfnisse und der in der Gemeinschaft verfügbaren Ressourcen geschieht dies entweder auf direktem Wege oder durch die Leistungen anderer, wobei Ärzte für Allgemeinmedizin ihren Patienten nötigenfalls beim Zugang zu derartigen Leistungen behilflich sind. Sie tragen die Verantwortung für die Weiterentwicklung und Erhaltung ihrer eigenen beruflichen Fähigkeiten, ihres persönlichen Gleichgewichts und ihrer Werte als Grundlage für eine wirksame und sichere Patientenbetreuung. ARR, absolute Riskoreduktion Unterschied zwischen der ER (Ereignisrate) in der Kontrollgruppe (z.B. 8%) und in der behandelten Gruppe (z.B. 6%). Im Beispiel also ARR 2% 1.Klinisches: Standardisierte Feststellung und Dokumentation der körperlichen, psychischen und sozialen Situation eines Patienten 2.Organisatorisches: Standardisierte Feststellung und Dokumentation der Situation einer Organisationseinheit z.B. allgemeinmedizinische Praxis (z.B. EPA) 3.Ausbildungsbezogenes: Formative oder summative Feststellung Assessment F.H.Mader European Definition of General Practice / Family Medicine WONCA EUROPE 2002 des Wissensstandes bzw. der erlernten Fertigkeiten Aufgabengebiet des Arztes für Allgemeinmedizin Das Aufgabengebiet des Arztes für Allgemeinmedizin mfasst den gesamten menschlichen Lebensbereich, die Krankheitserkennung und Krankenbehandlung sowie die Gesundheitsförderung aller Personen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Art der Gesundheitsstörung. Die wesentlichen Aufgaben des Arztes für Allgemeinmedizin liegen daher in der patientenorientierten Erkennung und Behandlung jeder Art von Erkrankungen, in der Vorsorge und Gesundheitsförderung, in der Früherkennung von Krankheiten, in der Behandlung lebensbedrohlicher Zustände, in der ärztlichen Betreuung chronisch kranker und alter Menschen, in der Erkennung und Behandlung von milieubedingten Schäden, in der Einleitung von Rehabilitationsmaßnahmen sowie in der Integration der medizinischen, sozialen und psychischen Hilfen für die Kranken und in der Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Gebiete, Angehörigen anderer Gesundheitsberufe sowie mit Einrichtungen des Gesundheitswesens, insbesondere mit Krankenanstalten. Österr. ÄrzteAusbildung s-ordnung BGBl 1994/152 i.d.F. BGBl 1998/169 Balint Gruppe Professionalisierung durch reflektierende Selbsterfahrung in einer Gruppe, die durch einen psychotherapeutisch kompetenten Leiter geführt wird. Ziel ist die Kenntnis der emotionalen Anteile der ArztPatienten-Beziehung Balint Bayes-Theorem Grundlage für das Rechnen mit Wahrscheinlichkeiten, die vom Auftreten bestimmter Bedingungen abhängen. Die Vortest – Wahrscheinlichkeit multipliziert mit dem Wahrscheinlichkeitsquotienten ergibt die Nachtest – Wahrscheinlichkeit [Angabe der Wahrscheinlichkeit in Chancen (Odds)] Die Wahrscheinlichkeit, dass die Zielerkrankung vorliegt, ist für die Aussagekraft eines Testergebnisses wichtig So ist bei STStreckensenkung im Belastungs- EKG bei einem jungen Mann ohne Symptome, der also eine niedrige Vortestwahrscheinlichkeit hat, nicht sehr aussagekräftig. Behandlungspfade klinische Vorgeschriebene Vorgangsweisen (Abfolge und Terminisierung) für Diagnose und Therapie um Behandlungsprozesse zu straffen. (Im Rahmen von DRG-Programmen) Beratungsanlass/ Beratungsursache Beratungsursachen sind geäußerte oder nicht-geäußerte Probleme, die zum Kontakt der Patienten mit dem Arzt führen. Beratungsergebnis Bewertung und Benennung der Erkenntnisse über das Beratungsproblem des Patienten am Ende der allgemeinärztlichen Beratung Beratungsergebnis se – konkurrierende Bei bestimmten Befunden zur Auswahl stehende Beratungsergebnisse (im Unterschied zum meist wissenschaftlich nicht berechtigten Begriff „Differentialdiagnosen“) Braun Biopsychosozialer Ansatz Ganzheitlicher Ansatz in Diagnostik und Therapie, der sowohl somatische Krankheitsaspekte als auch psychische und soziale Faktoren in die Patientenbetreuung mit einbezieht. Er beinhaltet eine differenzierte Diagnostik und Therapie des autonomen Patienten abhängig von Temperament, Persönlichkeitsstruktur, Geschlecht, sozialer Lebenswelt Engel Biopsychosoziale Ressourcen, Ich-Bereich: physisch, emotional, mental Beziehungsbereich: Menschen, Arbeit, Dinge Bereiche Sinngebung: Ziele, Reflexionen Braun, Robert N. Pionier der wissenschaftlichen Allgemeinmedizin; Von ihm stammen: Diagnostische Programme der Allgemeinmedizin; Kasugraphie; Fälleverteilungsgesetz; Blickdiagnostik Erfassung der äußerlich sichtbaren Einzelheiten und Abschätzung ihrer möglichen Bedeutung für das zu Grunde liegende Krankheitsgeschehen Capitation Bezahlungsmodell, bei dem pauschaliert entsprechend der Zahl registrierter Patienten unabhängig von der Zahl der Leistungen bzw. Konsultationen abgegolten wird. Untersucht rückblickend Patienten, die das in Frage stehende Ereignis erlitten haben im Vergleich zu Kontrollpersonen ohne dieses Ereignis, auf das Vorliegen eines in Frage kommenden Auslösers 1.Symptomarme Krankheiten mit dauernder Behandlungsbedürftigkeit wegen gesetzmäßiger Folgeerkrankungen: z.B. Diabetes mellitus, Hypertonie, KHK, Perniziöse Anämie, Leberzirrhose 2.Lebensphasenbegleitende Leiden mit wechselnder Behandlungsbedürftigkeit: z.B. Asthma bronchiale, Colitis ulcerosa, Ulcus duodeni, Psoriasis, Herzinsuffizienz 3.Fortdauernde Krankheiten mit die Lebensqualität deutlich einschränkende Symptomatik: z.B. Chronische Bronchitis, chronische Polyarthritis, chronische Hepatitis, chronische Pyelonephritis, Arterielle Verschlusskrankheit, Neurosen, nichtgeheilte onkologische Erkrankung 4.„Geheilte“ Krankheiten, die Erlebnisspuren von dauernder Gefährdung hinterlassen: z.B. St.p.malignem Tumor, St.p.Nierentransplantationen, psychische und körperliche Traumen… Case-ControlStudy Chronische Erkrankungen, Typen Tischendorf Grimes, Lancet 2002;359 Frei nach Hartmann Chronic Care Modell Arbeitsteilige integrierte Versorgung mit Hilfe eines geschulten proaktiven Versorgungsteams, mit informierten aktiven Patienten und Informationssystemen (Entscheidungsunterstützung z.B. Leitlinien, Checklisten, Erinnerungssysteme, Patientenpass) Ed Wagner Cochrane Collaboration Wissenschaftliche Vereinigung zur Erarbeitung von Grundlagen für medizinische Entscheidungen (Reviewgruppen in weltweitem Wissenschafts-Netz erstellen systematische Übersichtsarbeiten zur Bewertung von Diagnostik und Therapien) Archie Cochrane Crossover – Study Zwei oder mehr Therapieformen werden nacheinander in spezifizierter oder in Random-Folge der gleichen Patientengruppe appliziert Zuordnung medizinischer Begriffe zu Codes (Nummern-ZahlenKombinationen) Codierung Cross- sectional Study Delphi- Methode Diagnose Eine definierte Population wird zu einem bestimmten Zeitpunkt oder kurzen Zeitraum auf das Vorliegen von Ursachen und von Ereignissen gleichzeitig untersucht Mehrstufiges Befragungsverfahren zur Bewertung von Verfahren mit schwieriger wissenschaftlicher Nachweisführung Stufen: Generation der Themen – Erstbewertung – Korrektur/Auslese - Zweitbewertung – Mittelwertbildung Ergebnisrunde (Anonymisierung zur Vermeidung des EminenzBias) Überzeugende Zuordnung von Symptomen und anderen Krankheitszeichen zu einem wissenschaftlichen Krankheitsbegriff Braun Diagnostische Situation Dokumentation, problemorientierte Donabedian, Avedis A Symptome (ca 25%) B Symptomgruppen (ca 25%) C Bilder von Krankheiten (ca 40 %) D Diagnose (ca 10%) wenn überzeugende Zuordnung zu einem Krankheitsbegriff (Kritierien werden dafür von einer Fachgesellschaft festgelegt) Dokumentation, die subjektive, objektive, analytische und planende Komponenten enthält (SOAP); im Unterschied zu rein zeitlichen Aufzeichnungen; emeritierter Professor für Public Health an der Universität von Michigan und Soziologe; Begründer von Qualitätsforschung im Gesundheitswesen. Von ihm stammen die Begriffe Strukturkriterien, Prozesskriterien und Ergebniskriterien als Pfeiler der Qualitätssicherung Effektivität Mass des Erfolges einer Maßnahme. Verhältnis von erreichtem zu geplantem Ziel. Effizienz Verhältnis von erreichter Qualität zum Aufwand der zur Zielerreichung notwendig war. EGPRN >European General Practice Research Network Netzwerkorganisation der WONCA Europe >Ziele:to promote and stimulate research in general practice and primary care, to initiate and coordinate multinational research projects, to exchange research experiences, and by doing so… , to develop a valid international base for general practice. >www.egprn.org Empfehlung Möglichkeit des Handelns oder Unterlassens, im Idealfall im Expertenkreis konsentiert, kann Vorstufe einer Leitlinie sein “Episode of Care” im ICPC wird für die Zeit von der ersten Präsentation einer Beschwerde bis zum Abschluss der Behandlung verwendet. Aus Patientensicht dauert sie vom Auftreten der ersten Symptome bis zur vollständigen Heilung. >Akut: Dauer unter 4 Wochen >Subakut: 4 Wochen bis 6 Monate >Chronisch: Dauer über 6 Monate Episode EquiP >European Association for Quality in General Practice/Family Medicine, a network organization within WONCA Europe >Arbeitsgruppe der WONCA Europe für Qualitätsförderung in der Allgemeinmedizin >www.equip.ch EURACT Europäische Organisation der Lehrer in Allgemeinmedizin Netzwerkorganisation der WONCA Europe www.euract.org EUROPREV Europäische Organisation für die Präventivmedizin in der Allgemeinmedizin www.europrev.org Evaluation Bewertung von Maßnahmen, Prozessen, Organisationen Voraussetzungen Leitlinie für Evaluation: www.degeval.de/index.php?class=Calimero_Webpage&id=9025 Event-Rate / Ereignisrate / ER Anteil der Patienten in einer Gruppe, bei denen das Ereignis beobachtet wurde. Wenn bei 35 von 100 beobachtet ist ER 0,35 Braun / Kamenski Internationa l Glossary of General Practice Evidenz Evidenz (lat. Evidentia = Augenscheinlichkeit) bedeutet umgangssprachlich: Augenschein, Offenkundigkeit, völlige Klarheit. „Das ist doch evident“ bedeutet somit, dass etwas nicht weiter hinterfragt werden muss. Im Kontext der Evidenzbasierten Medizin hat der Begriff Evidenz eine völlig andere Bedeutung. Hier leitet er sich vom englischen Wort „evidence“ (= Aussage, Zeugnis, Beweis; Ergebnis, Unterlage, Beleg) ab und bezieht sich auf die Informationen aus wissenschaftlichen Studien und systematisch zusammengetragenen klinischen Erfahrungen, die einen Sachverhalt erhärten oder widerlegen. Rabady Evidence Based Medicine Abstützung medizinischer Entscheidungen auf Patientenwünsche, individuelle klinische Erfahrung und externe Beweise aus systematischer Forschung Sacket «…der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten. Die Praxis der EbM bedeutet die Integration individueller klinischer Expertise mit der bestmöglichen externen Evidenz aus systematischer Forschung» (Sackett et al., 1997). Die Umsetzung erfolgt in einem mehrstufigen Prozess: Evidenzstufen Explizites Wissen Ableitung einer relevanten, beantwortbaren Frage aus dem klinischen Fall Planung und Durchführung einer Recherche der klinischen Literatur Kritische Bewertung der recherchierten Literatur (Evidenz) bezüglich Validität/Brauchbarkeit Anwendung der ausgewählten und bewerteten Evidenz beim individuellen Fall Bewertung der eigenen Leistung. levels of evidence; hierarchische Anordnung der Studientypen zur Beurteilung der Aussagekraft der Ergebnisse Formulierbares Wissen, das schriftlich, mündlich oder bildlich darstellbar, kodierfähig und leicht transferierbar ist z.B. in Leitlinien Fälleverteilungsge setz „Gruppen von mindestens tausend Menschen, die unter ungefähr gleichen Bedingungen leben, sind dem Faktor Gesundheitsstörung mit hoch signifikant ähnlichen Ergebnissen unterworfen. Ausgenommen davon sind Massengeschehen wie Seuchen, Katastrophen.“ Braun Familienmedizin Definition Die Familienmedizin ist Teil der Allgemeinmedizin. Sie umfasst die hausärztliche und gesundheitliche Betreuung von Familien oder familienähnlichen Gruppen in somatischer, psychischer und sozialer Hinsicht. Wesentliche Voraussetzung ist die Kenntnis der Beziehungen der Familienmitglieder untereinander und zu ihrer Umwelt. DEGAM Familienmedizinisc he Aufgaben 1.Stützung bzw. Behandlung unter Einbeziehung der Familie bei normativen und nicht-normativen Lebenskrisen 2.Erkennen der Hintergrundprobleme von Präsentiersymptomen insbesondere bei Kindern und Alten 3.Paar- und Familienbetreuung bei Lebenskrisen 4.Vermittlung spezieller Betreuung bei komplexen familiären Problemen: z.B. Suchterkrankung (Alkoholismus etc.) Missbrauch, familiäre Gewalt, psychische Erkrankung, Arbeitslosigkeit, OEGAM 2007 Pflegenotwendigkeit, Kriminalität etc. Familienmedizinisc he Anamnese Familienstruktur / Familiäre Situation / familiäre Erkrankungen / Belastungen / Gesundheitsverhalten / Soziale, berufliche und ökonomische Situation / Freizeitverhalten / Hilfsquellen Früherkennung Entdecken von Frühstadien potentiell behandelbarer Erkrankungen oder abnormer Entwicklungen Geriatrische Betreuung – Ziele Förderung des subjektiven Wohlbefindens bzw. der Lebensqualität, Erhaltung der Selbständigkeit bzw. Funktionalität Vermeidung von Hospitalisierung, Betreuung unter Berücksichtigung der Wertvorstellung des Patienten, Beratung zur Selbsthilfe und Familienhilfe, Sicherstellung der Hauskrankenpflege OEGAM Grundfragen der Basisversorgung Fragen, die bei einer vorgebrachten Beschwerde gestellt werden sollten, um eine mögliche Gefahr für Patienten auszuschließen Raetzo /Restellini Hausbesuch Medizinische Betreuung zu Hause bei gehunfähigen Patienten bzw. wenn der Transport zur oder Aufenthalt in der Ordination eine Gefährdung mit sich bringen könnte. Health Belief Model Schweregrad und Vulnerabilität ergeben zusammen die wahrgenommene Bedrohung, werden beide meist unterschätzt Kosten-Nutzen-Analyse – lohnt sich das Sporttreiben, wenn ich dafür Lebenszeit gewinne, die ich durch Sport vorher verliere? Cues to action, oder Handlungsreize etwa die Aufforderung eines Arztes oder das Vorhandensein von Sportmöglichkeiten oder Symptomen, können intern und extern sein International Classifikation of Disease, Injuries and Causes of Death – entwickelt im Rahmen der WHO >International Classification of Primary Care >Internationale Klassifizierung der medizinischen Primärversorgung, >Codierungssystem der Allgemeinmedizin Becker Implizites Wissen Tacit knowledge: Erfahrungen, Gefühle, persönliche Überzeugungen und Wertungen, die schwer dokumentierbar, formalisierbar, artikulierbar, transferierbar sind, jedoch Grundlage der Entscheidungskompetenz von Experten bei Vorliegen verschiedener Entscheidungsmöglichkeiten darstellen. Werden z.B. im Qualitätszirkel oder in der Lehrpraxis vermittelt Polanyi 1969 Informed decision Evidence-based patient choice: 1.Bewusstsein für Bedürfnisse und Erwartungen des Patienten, Rechte und Eigenverantwortung , Verpflichtung zur ausreichenden Information auch Unsicherheiten, Auswahlmöglichkeiten. 2.Beachtung von Regeln des Sozialversicherungssystems, Begrenztheit der Ressourcen, Schutz der Allgemeinheit vor individuellen Wünschen, Konsumentenschutz Hope 1996 Integrierte Versorgung Versorgung auf der am besten geeigneten Ebene mit sektorenübergreifenden Leitlinien und Definition von Aufgaben und Verantwortlichkeiten von primären, sekundären und tertiären Leistungserbringern Inzidenz Anzahl von Erkrankungsfällen, die in einer Population von bisher Gesunden über einen bestimmten Zeitraum auftreten Thesaurus, mit dessen Hilfe Praxisfälle, in denen keine ICD ICPC Kasugrafie Hamm 1986 WONCA Classification Committee Braun überzeugenden Krankheitserkennung möglich ist, so benannt werden können, dass andere Ärzte, die die Kasugrafie kennen, wissen, worum es sich handelt. Klassifikation Ordnungssystem für Begriffe mit Zusammenfassung in Klassen Beispiele: ICD (International Classification of Diseases, Injuries and Causes of Death), ICPC (International Classification of Primary Care) Kohorten-Studie Verfolgung von 2 Patienten-Gruppen über einen festgesetzten Zeitraum, von denen eine die zu untersuchende Intervention erhielt, die andere nicht. 1.Erkennen abwendbar gefährlicher Verläufe 2.Abwartendes Offenlassen 3.Symptomorientierte Soforttherapie neben kausaler Behandlung 4.Berücksichtigung der Multimorbidität 5.Berücksichtigung der Mehrdimensionalität des Krankseins (physischen, psychischen, sozialen, kulturellen und existentiellen Dimension des Krankseins) 6.Syntheseleistung nach Eintreffen vielfältiger fachärztlicher Befunde und Behandlungsvorschläge Kompetenzen, notwendige, für medizinische Grundversorgung Kontinuität der Betreuung Krankengut unausgelesenes OEGAM 1.Form der Betreuung, bei der der Patient immer wieder vom selben Arzt betreut wird. Synonym: Personal Care 2.Betreuung ohne Unterbrechung über mehrere Krankheitsepisoden Unselektierte Patienten aller Altersgruppen, beiderlei Geschlechts mit Beratungsproblemen aller Art Langzeitbetreuung , hausärztliche Aufgaben 1.Betreuung verschiedener Episoden aber auch chronischer Störungen bei der gleichen Person 2.Gleichzeitige Behandlung akuter Erkrankungen neben der chronischen Erkrankung 3.Strukturierte Betreuung chronisch Kranker mit Einbeziehung von medizinischer, sozialer und psychischer Betreuung 4.Auswahl der optimalen Behandlungsebene 5.Einleitung und Begleitung von Rehabilitations- und Nachsorgemaßnahmen 6.personenbezogene Integration der Leistungserbringung verschiedener Ebenen (Fachärzte, stationärer Bereich, soziale und medizinische Dienste) sowohl während einzelner Episoden als auch im Rahmen strukturierter Behandlungsprogramme Lebensstil – medizinisch betrachtet Art und Weise der Lebensführung: Ernährung, Bewegung, Gewichtsverhalten, Umgang mit Genussmitteln, Sexualverhalten, Entspannungsmechanismen betreffend Leitlinien Systematisch entwickelte Empfehlungen, die Grundlagen für die gemeinsame Entscheidungsfindung von Ärzten und deren Patienten zu einer im Einzelfall sinnvollen gesundheitlichen Versorgung darstellen LeitlinienKlassifizierung Leitlinien der Mitgliedsgesellschaften der AWMF werden in drei, auf die Entwicklungsmethodik bezogene Klassen eingeteilt: S1: von einer Expertengruppe im informellen Konsens erarbeitet (Ergebnis: Empfehlungen) S2: eine formale Konsensfindung („S2k“) und/oder eine formale „Evidenz“-Recherche („S2e“) hat stattgefunden OEGAM Rabady S3: Leitlinie mit allen Elementen einer systematischen Entwicklung (Logik-, Entscheidungs- und „outcome“-Analyse). Managed Care Organisations- und Finanzierungsmodelle mit dem Ziel durch Kontrolle und Steuerung des Leistungsgeschehens die Kosten zu senken, die Effizienz zu erhöhen und die Qualität zu verbessern. Non-sickness Kontakt Inanspruchnahme des AQrztes ohne Gesundheitsstörung: Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen, Krankenbestätigungen, Atteste… Gesundheitsproblemen, das ohne zeitlichen Aufschub schnelle, kompetente Versorgung benötigt Notfall NNT = Number Needed to Treat Objektivität Odds Offenlassen abwartendes Organisationskultu r Kamenski Anzahl der Patienten, die behnadelt warden müssen, um ein negatives Ereignis zu verhindern. Formel: NNT = 1 / ARR Wenn ARR z.B. 2% (= 0,02), dann ist NNT = 1/0,02 = 50 Wertfreie Darstellung eines Sachverhalts Verhältnis von Ereignissen zu Nicht-Ereignissen. Siehe EventRate: Wenn ER 0,1 also 10 von 100, dann ist Nicht-Ereignis 90 von 100. Die Odds sind daher 1:9 = 0,111 Aufmerksame Beobachtung des Verlaufes einer Symptomatik ohne sich vorschnell auf eine Diagnose festzulegen. Unter geteilter Verantwortung mit dem Patienten bzw. der Angehörigen nach Absprache über Zeit und Warnsymptome Braun Verhaltens-Muster, wie eine Organisation auf Aufgaben und Probleme reagiert. Bedeutet für eine Organisation (Praxis) dasselbe wie Charakter für ein Individuum. Jede Organisation entwickelt sich in einer für sie typischen Weise. 1.Leistungserbringer-Perspektive: Berücksichtigung von und Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse und Bedarfe der Patienten (Im Gegensatz zur Krankheitsorientierung) 2.Patienten-Perspektive: Mitsprache, Wissen, Autonomie, Selbstverantwortung, Selbstmanagement Westrum 2004 Patientenorientiert e Konsultation Exploration von „Krankheit“ (disease) und „Kranksein“ (illness): 1.Aktive Fragen nach der Sichtweise des Patienten, nach den Auswirkungen im psychosozialen Bereich, nach seinen Vorstellungen über Diagnostik und Therapie. 2.Auftragsklärung, Festlegung einer gemeinsamen Agenda, Suche nach einer gemeinsamen Entscheidung Jan McWhinney Patientenzufrieden heit Das Ausmaß mit dem ein Patient bei Befragung seine Zufriedenheit mit Behandlung, Service, Ergebnis ausdrückt. Wissenschaftlich validiertes Beispiel: EUROPEP Peer Review / Qualitätszirkel 1.Kritische Stellungnahme zu einer meist schriftlichen Arbeit durch Personen gleicher Stellung in der Hierarchie 2.Qualitätszirkelmethodik: „A continuos, systematic and critical reflection on their own and others’ performance by a number of colleagues in general practice, with the aim of achieving a continuous improvement in the quality of patient care: 1) Choosing a topic, starting priorities (What do we want to review ? ) 2) Selecting or agreeing on guidelines/criteria ( What do we want to achieve? ) 3) Observing practice and collecting data ( What is exactly what we do? ) 4) Evaluating information on practice ( Do we perform in line with our bjectives? ) 5) Planning and implementing change ( What must we change and how to achieve these changes? ) Patientenorientieru ng /Patientenzentrieru ng Grol/Lawre nce: Quality Improveme nt by Peer Review 6) Evaluating changes, repeating the cycle (Have we succeeded in improving care?) Prävalenz Zahl der Erkrankten bzw. die Häufigkeit des Merkmals in einem definierten Anteil einer Population Prävention Vorbeugende Maßnahmen um ein unerwünschtes Ereignis oder eine unerwünschte Entwicklung zu verhindern. 1.Primäre Prävention: Maßnahmen, die das Eintreten einer Gesundheitsschädigung verhindern sollen (Krankheitsentstehung verhindern, z.B. Impfung) 2.Sekundäre Prävention: Maßnahmen zur Früherkennung und Frühbehandlung (z.B.Krebsvorsorge, Screening, Erkennen von Risiken) 3.Tertiäre Prävention: Maßnahmen, die die verhindern sollen, dass sich bereits eingetretene Erkrankungen verschlimmern oder dass Folgeschäden auftreten (Begrenzung von Krankheitsfolgen oder Verschlimmerung, Rückfallvermeidung) Prävention hausärztliche Aufgaben 1.Förderung der Gesundheit und des gesunden Lebensstils 2.Durchführung und Koordination von Früherkennungsprogrammen ( z.B. Mutter-Kind-Paß- Vorsorge-, Schuluntersuchungen) 3.Systematische Primär – und Sekundär- und Tertiärprävention mit Erstellung von individuellen Gesundheitsförderungsplänen 4.Impfprogramme für alle Lebensabschnitte OEGAM Primary Health Care health care that is provided by a health care professional in the first contact of a patient with the health care system wordnet princeton Primary Health Care Socially appropriate, universally accessible, scientifically sound first level care provided by a suitably trained workforce supported by integrated referral systems and in a way that gives priority to those most need, maximises community and individual selfreliance and participation and involves collaboration with other sectors. It includes the following: health promotion, illness prevention , care of the sick, advocacy, community development. Declaration Alma Ata WHO 1978 Problemorientierte s Handeln Professionelles Handeln in Situationen, wo keine festgelegte Routine angewendet werden kann. Es steht im Gegensatz zum bürokratischem Handeln, das auf festgeschriebenen Entscheidungsanweisungen beruht. Allgemeinmedizinisches Handeln beinhaltet die Vermittlung von professionellem und bürokratischem Handeln. Programmierte Diagnostik Systematische Vorgangsweise in der primärärztlichen Versorgung um abwendbar gefährliche Verläufe auszuschließen. Psychometrische Tests Wissenschaftlich geprüfte Untersuchungsverfahren zur Objektivierung psychischer und psychiatrischer Aspekte; Beispiele: Maslach Burnout Fragebogen, Mini-Mental-Stautus, Mini Cog, Schnelle Uhrendreier; Qualitätszirkel, ärztlicher Gruppe von 6 – 12 gleichberechtigten Ärzten mit dem Ziel einer strukturierten Auseinandersetzung mit Problemen des Alltagshandelns. Lernort für implizites Wissen, Entwicklung einer Wissensgemeinschaft, Synthese von explizitem und implizitem Wissen, Transformation von implizitem in explizites Wissen Merkmale: freiwillig - kollegial - kontinuierlich - themenzentriert erfahrungsbezogen - strukturiert - zielbezogen Braun RCT – randomised controlled Trial Rehabilitation Zuteilung in eine experimentelle und Kontrollgruppe nach Zufallskriterien Gesamtheit der Bemühungen, einen erkrankten oder behinderten Menschen durch umfassende Maßnahmen in die Lage zu versetzen, eine Lebensform und Lebenseinstellung, die ihm entspricht bzw. seiner würdig ist, zu finden, bzw. wiederzuerlangen. Reliabilität verlässlichkeit; Maß für die Wiederholbarkeit der Ergebnisse eines Tests unter denselben Bedingungen ( Maßzahl ist Cronbachs Alpha) Zustände, Merkmale oder Ereignisse, deren Vorhandensein oder Ausprägung die Vorhersage erlauben, dass ein bestimmter Zustand oder ein bestimmtes Zielereignis eintreten wird (z.B. Diabetes für das Auftreten eines Herzinfarkts). Der Begriff Risikomarker wird oft verwendet, um eine Assoziation ohne gesicherte Kausalität auszudrücken, während der Begriff Risikofaktor häufig eine Kausalität impliziert. Wie gut sich Outcomes aus Prädiktoren voraussagen lassen, wird in der Epidemiologie mithilfe von Regressionsanalysen ermittelt. www.ebmnetzwerk.d e/grundlage n/glossar Salutogenese Gesunderhaltung auf Basis des Kohärenzgefühls mit den 3 Säulen: 1.Gefühl für Verstehbarkeit (sense of comprehensibility), 2.Gefühl für Handhabbarkeit bzw. Bewältigbarkeit (sense of manageability), 3.Gefühl für Sinnhaftigkeit bzw. Bedeutsamkeit (sense of meaningfulness) Aaron Antonovsky Selbstwirksamkeit subjektive Kompetenzerwartung und meint dass man etwas meister kann, was Anstrengung erfordert, zusammen mit Handlungsergebniserwartungen, bzw. Konsequenzerwartung. Kann situationsspezifisch, generell, oder auf Bereich beschränkt sein Grundbedingung für Ausdauer, Innovation, Motivation und Kreativität beim Ausführen von Aufgaben, setzen von höheren Zielen SozialKognitive Theorie von Bandura Sensitivität Prozentsatz der richtig positiven Ergebnisse eines Tests bei Patienten mit der betreffenden Erkrankung. Eine hohe Sensitivität wird angestrebt, wenn eine Erkrankung mit hoher Sicherheit gefunden werden soll. Sentinel Praxis Beobachtungspraxis für epidemiologische, Nebenwirkungsbezogene oder andere Fragestellungen Sexualberatung Häufige Anlässe in der Allgemeinmedizin sind Fragen der Empfängnisverhütung bzw. Familienplanung und Konflikte mit sexuellen Regungen im Alter. Es handelt sich um Gespräche über sexuelle Aktivität und dabei auftretende Störungen und Probleme unter Akzeptanz persönlicher und kultureller Wertungen des Patienten bei zurückhaltender ärztlicher Bewertung. Skills Praktisches Wissen in Verbindung mit Fertigkeiten Sokratischer Unterricht Eine dialektische Methode des Unterrichts, die Fragen verwendet um den Lernenden zu den richtigen Schlüssen zu leiten. Sozialbereich, 1.Problemerkennung und Intervention im Sozialbereich Risikofaktoren/ Prädiktoren Wolfgang Rönsberg hausärztliche Aufgaben 2.Begutachtung zur Arbeitsfähigkeit und zu anderen sozialen Problemstellungen 3.Organisation und Begleitung der sozialen Betreuung mit Hilfe von Netzwerken (z.B. Altenhilfe, Hauskrankenpflege, Essen auf Rädern…) 4.Unterstützung im Pflegegeld- und Selbstbehaltbereich Spezifität Prozentsatz der richtig negativ Ergebnisse eines Tests bei Gesunden. Eine hohe Spezifität wird angestrebt, wenn eine Erkrankung mit großer Sicherheit ausgeschlossen werden soll. Subjektivität Einzel-Wahrnehmung eines Individuums; >in der quantitativen Forschung auszuschließen, >in der qualitativen Forschung einzuschließen (zum Beschreiben, Verstehen, Interpretieren von Zusammenhängen auf Grundlage von Einzelaussagen). Syndrom Gruppe von Krankheitszeichen, die für eine bestimmtes Krankheitsbild charakteristisch sind mit meist einheitlicher Aetiologie aber nicht bekannter Pathogenese Test Validität Die Zielgenauigkeit mit der ein Test das misst, was er messen soll. Thesaurus Systematisch geordnete Begriffesammlung eines Themengebietes; Internationales medizinisches Beispiel ist der MeSH des National Library of Medicine, Bethesda, mit dem eine Suche in Medline erleichter wird. UEMO politische europäische Organisation der Allgemeinmediziner www.uemo.org Validität Gültigkeit, Vorhandensein exakter logischer und methodischer Qualitätskriterien einer wissenschaftlichen Feststellung VortestWahrscheinlichkeit > pre-test probability: Schätzung der Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung vor der Durchführung eines Tests. Sie beruht im Allgemeinen auf der Prävalenz* der Erkrankung in einem bestimmten Umfeld (z.B. Normalbevölkerung, Primär-, Sekundärversorgung, im Krankenhaus, in der eigenen Praxis). Sind diese Informationen nicht verfügbar, müssen sie gegebenenfalls geschätzt werden. Wirksamkeit Wirksamkeit ("efficacy") bescheibt in der EbM, ob eine Maßnahme unter Idealbedingungen gute Ergebnisse hervorbringt. Effektivität ("effectiveness") beschreibt in der EbM, ob die Wirksamkeit einer Maßnahme unter Alltags/Routinebedingungen. Im Gegensatz zu Efficacy-Studien untersuchen Effectiveness-Studien die Frage: Wirkt die Maßnahme unter den Bedingungen der Routineversorgung? Effizienz ("efficiency") beschreibt in der EbM das Verhältnis zwischen dem Aufwand einer spezifischen Intervention (den benötigten Ressourcen, z. B. finanzieller, personeller, zeitlicher Aufwand) und ihrem Ergebnis. Unter Kosten-Effektivitäts-Analyse ("Cost effectiveness analysis" CEA) versteht man eine Analyse, die Kosten und Effektivität einer Intervention in Relation setzt und mehrere Interventionen vergleicht, in wie weit sie die vorgegebenen Ziele erreichen. Eine Pschyremb el bevorzugte Intervention erreicht ein gegebenes Ziel zu möglichst geringen Kosten, oder unter gegebenen Kosten wird größte Effektivität erreicht. Wissensmanagem ent systematischer Umgang mit Wissen durch Auswählen, Organisieren, Filtern, Darstellen und Erarbeiten von Hilfen für Wissens-Suche, Speichern, Anwendung. Wissensgemeinsc haft, allgemeinmedizinis che >Learning community: Gemeinsamer Wissensbereich mit Sammlung von Themen, Schwerpunkten, offenen Problemen, Zielen. >Beziehungsgemeinschaft mit persönlichen und institutionellen Beziehungen, und Entwicklung einer gemeinsamen Identität, allgemeinmedizinischer Erfahrungsbereich mit neuen Ideen, Instrumenten, Ansätzen, Erstzellung von Dokumenten etc Beispiele: WONCA, OEGAM, steirische Akademie für Allgemeinmedizin WONCA >World Organisation of National Colleges, Academies and Academic Associations of General Practitioners/Family Physicians. WONCAs short name is World Family Doctors. WONCA Europe >Weltweite Gesellschaft für Allgemeinmedizin >www.globalfamilydoctor.com . >Europäische wissenschaftliche Organisation der Allgemeinmediziner (beinhaltet EURACT, EQuiP, EGPRW, Europrev) >Die steirische Akademie für Allgemeinmedizin ist als konstituierendes Mitglied der OEGAM Mitglied der WONCA Europe >www.woncaeurope.org