„trans IT“ statt Transit

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„trans IT“ statt Transit
erschienen im SoWi-Monitor im Mai 2002
von
Manfried Gantner1
Seit kurzem ist Innsbruck um eine Unternehmensgründung reicher. In das Firmenbuch
wurde die Gesellschaft „trans IT Entwicklungs- und Transfercenter Universität Innsbruck
GmbH“ eingetragen. Mehrheitseigentümerin ist die Universität Innsbruck, weitere
Geschäftsanteile halten das MCI (Management Center Innsbruck) und die Tiroler
Zukunftsstiftung. Mit der Gründung einer Gesellschaft des Privatrechtes gehen die
Universität Innsbruck, das MCI und das Land Tirol einen völlig neuen Weg der
Wissenschafts-Praxis-Kooperation
und
damit
auch
der
Wissenschaftsund
Wirtschaftsförderung.
Der Name der Gesellschaft enthält auch zugleich das Programm. Im Mittelpunkt steht der
„transfer“ von angewandter Forschung. „IT“ nimmt Bezug auf Informationstechnologien oder
– weiter gefasst – auf Innovative Technologien. Die „transIT“ ist ein Marktplatz von
Forschungsideen, –fragestellungen und -lösungen. Das besondere Augenmerk der
Gesellschaft gilt der Umsetzung informatikbezogener Forschung und Lehre der Universität
Innsbruck und des MCI durch Kooperationsprojekte mit der Praxis. Darüber hinaus sollen
Projekte mit innovativen Technologien in breiterem Kontext bearbeitet werden. Diese
innovativen Technologien, also meist informatikgestützte Lösungsvorschläge und
Entwicklungen, können von ForscherInnen und Forschern sämtlicher Fakultäten der
Universität Innsbruck oder des MCI kommen und gemeinsam mit der Wirtschaft entwickelt
werden. Das „trans IT“ soll das Anwenderzentrum der Universität Innsbruck werden.
Standort der Gesellschaft wird künftig das am Areal der Baufakultät entstehende ICTGebäude sein. ICT steht für Informations- und Communications-Technologien. Dieser
Standort ist besonders geeignet, weil dort neben dem neuen Informatikinstitut und dem
universitären Rechenzentrum die Baufakultät mit Architektur und Ingenieurwissenschaften
sowie wesentliche Teile der Naturwissenschaftlichen Fakultät untergebracht sind. Der
Baubeginn für das von privaten Investoren errichtete Gebäude wird im Frühjahr 2003
stattfinden. Das „trans IT“ wird in diesem Gebäude Mieter sein.
Das „trans IT“ ist Teil der größeren ICT- Offensive im Land Tirol. Dieses soll im Endausbau
aus drei „Zwiebelschalen“2 bestehen:
- Die innere Schale stellt die universitäre bzw. Hochschulforschung und –lehre dar. Dazu
wurde an der Universität zu Beginn des WS 2001/2002 das Institut für Informatik neu
gegründet und wurde das Informatikstudium an der Universität Innsbruck sowie ein FHStudiengang für Informatik am MCI eingerichtet. Das Studium wird an der Universität mit
über 200 Erstinskribenten im 2. Studienjahr und am MCI mit 60 Studienplätzen überaus
erfolgreich angenommen. An der Universität Innsbruck wurden im vergangenen
Studienjahr 5 Top-ProfessorInnen an das Informatikinstitut berufen und Rechner-,
Seminar- und Übungsräume neu ausgebaut.
1
Manfried Gantner, derzeit karenzierter Prof. für Finanzwissenschaft, ist Vizerektor für Budget und Ressourcen
der Universität Innsbruck und Projektverantwortlicher des Rektorenteams für die Einführung des
Informatikstudiums und das „trans IT“. Gründungsgeschäftsführer des „trans IT“ ist Mag. Peter Mirski vom
MCI.
2
Tirol und die Universität Innsbruck verdanken Prof Dr. phil. DDr. hc Bruno Buchberger (Universität Linz)
ganz wesentliche Inputs für den Aufbau der in diesem Beitrag beschriebenen Aktivitäten.
-
Die mittlere Schale besteht aus dem neu gegründeten „trans IT“. Die Wissenschaft bietet
dabei Forschungs-Know How, den Zugang zu Netzwerken (Forschergruppen,
Datenbanken, Einrichtungen der öffentlichen Forschungsförderung, Gastprofessoren und
Gastvorträge) an. Gerade auch für die Studierenden bietet das „trans IT“ eine wichtige
Plattform für angewandte Diplomarbeiten und Dissertationen bzw. für die Mitwirkung in
Forschungsteams, die angewandte Fragestellungen im IT-Bereich bearbeiten. Die Praxis
liefert wichtige Fragestellungen für die Forschung. Gerade im IT-Bereich kommen
wichtige Impulse aus der Wirtschaft und der Verwaltung. Gemeinsam sind jeweils
Lösungs- und Umsetzungswege zu suchen. Das „trans IT“ bietet den Unternehmen auch
Ressourcenflexibilität bei Personal, Raum und Forschungsmitteln.
-
Die äußere Schale wird ein ICT-Park entlang der Kranebitter-Allee sein, der sich in den
nächsten Jahren entwickeln sollte. Für ihn ist das ICT-Gebäude die 1. Baustufe.
Der „Rat für Forschungs- und Technologieentwicklung“ stellt für das „trans IT“ eine sehr
wesentliche Anschubfinanzierung in Höhe von über 8 Mio € zur Verfügung. Damit wird die
Universität in Abstimmung mit dem Land Tirol zu einer sehr sichtbaren Institution der
regionalen Wirtschaftsförderung in einem zukunftsorientierten Bereich der Wirtschaft.
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