Name Klasse Datum Soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Ungleichheit Zum Hearing „Wie viel Sozialstaat ist genug?“ In der folgenden Texttabelle werden einige Fragen gestellt bzw. Aspekte angesprochen, die kontrovers -diskutiert werden. Befürworter und Gegner sollten ihre Argumente vorbringen und zur Diskussion stellen. Argumente für und gegen einen gut/großzügig ausgebauten Sozialstaat Fragen/Aspekte Pro Kontra Sollte das soziale Netz weiter ausgebaut werden? Wird ein soziales Netz überhaupt benötigt? Wie viel Sozialstaat können wir uns leisten? Sollte der Staat mehr Geld für eine bessere soziale und wirtschaftliche Integration und für Wirtschaftsanreize ausgeben? © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2014 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterricht gestattet. Für inhaltliche Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. Kapitel 4 Soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Ungleichheit Anstöße Politik Autor: Jürgen Feick 1 von 2 Lösungshinweise Fragen/Aspekte Pro Kontra Sollte das soziale Netz ausgebaut werden? – Der Staat muss Familien besser fördern. – Jeder Mensch muss ein Dach über dem Kopf haben. – … Der Ausbau des sozialen Netzes bedeutet steigende Lohnnebenkosten und/oder Steuern und damit Nachteile für den Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb. Wird ein soziales Netz überhaupt benötigt? – Es gibt Lebensrisiken, es gibt Armut, es gibt Chancenungleichheit, das macht sozialstaatliche Sicherungssysteme und sozialstaatliche Förderung unverzichtbar. – Der Sozialstaat ist eine Errungenschaft in allen Ländern Europas. Er garantiert soziale und politische Stabilität und dient damit auch der Wirtschaft. Durch das soziale Netz fühlen sich manche Menschen zu sicher und neigen dazu, sich auf dieser Sicherheit auszuruhen und die Leistungen zu missbrauchen: Sie tun z. B. zu wenig, um sich vor Krankheit zu schützen, sorgen nicht selbst ausreichend für die Zukunft vor, und viele strengen sich nicht genug an, um sich zu qualifizieren und Arbeit zu finden. Wie viel Sozialstaat können wir uns leisten? – Die gesetzlichen Sozialversicherungen benötigen mehr Beitragszahler – auch die, die jetzt in anderen, z.T. teureren Sicherungssystemen untergebracht sind. – Die Frauenerwerbsquote muss gesteigert und die Zuwanderung von Fachkräften erleichtert werden, damit mehr Arbeitnehmer mehr Beiträge einzahlen. – Mit stärkerer Eigenvorsorge, könnten Beiträge gesenkt und Einzahler (Versicherte und Unternehmen) entlastet werden. – Die Sozialleistungen müssen gekürzt werden, da durch den demografischen Wandel (sinkende Einnahmen im Verhältnis zu den Ausgaben) das Leistungsniveau nicht aufrecht erhalten werden kann. Sollte der Staat mehr Geld für eine bessere soziale und wirtschaftliche Integration und für Wirtschaftsanreize ausgeben? – Im Vergleich mit anderen europäischen Staaten – z. B. den skandinavischen – ist Deutschland kein besonders großzügiger Sozialstaat. – Vor allem wird mehr Geld für Ausbildung und Qualifizierung benötigt, um Menschen in Arbeit zu bringen. – Arbeitslosigkeit muss auch durch staatliche Investitionsprogramme bekämpft werden. Höhere Sozialausgaben und staatliche Investitionsprogramme bedeuten höhere Staatsschulden und/oder höhere Steuern und/oder höhere Beiträge – mit negativen Folgen für spätere Generationen (Schulden) und das wirtschaftliche Wachstum (höhere Abgaben). © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2014 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterricht gestattet. Für inhaltliche Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. Kapitel 4 Soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Ungleichheit Anstöße Politik Autor: Jürgen Feick 2 von 2