Prof. Dr. Stefan Reindl Lernzielfragen: Ausgewählte Themen Forum Automobilwirtschaft im Wintersemester 2007/08 (1 = Dipl. Marketing | 2 = Dipl. Handel | 3 = Bachelor) 1. Zukunft der Automobilität (Prof. Dr. Stefan Reindl, 02.10.2007) 1. (1) Skizzieren Sie die Situation und Entwicklungslinien in der Automobilwirtschaft anhand der Strukturdaten (Umsatz, Beschäftigung, Absatzmärkte) von 2000 bis 2005. Nehmen Sie dabei Bezug auf Zulieferer, Automobilhersteller und das Kfz-Gewerbe. 2. (2) Die unbefriedigende wirtschaftliche Situation des Kfz-Gewerbes wird aus einzelnen Durchschnittskennzahlen deutlich. Wo liegen die wesentlichen Schwächen der Werkstätten und Autohäuser und welche Möglichkeiten zur Optimierung würden Sie vorschlagen? 3. (3) Wie ist die Umsatz- und Gewinnsituation in einzelnen Geschäftsfeldern in Autohausunternehmen (Handels-, Werkstatt- und ET-Geschäft) strukturiert? Welche Erkenntnisse lassen sich aus der Analyse ableiten? 4. (1) Skizzieren Sie die künftigen Marktchancen in den drei wesentlichen Geschäftsfeldern (Neuwagen- und Gebrauchtwagengeschäft sowie Servicegeschäft) von Autohausbetrieben! 5. (2) Wie hat sich in Deutschland die Nutzung von Verkehrsmitteln in der Vergangenheit entwickelt und wie sehen die Zukunftsprognosen aus? Nehmen Sie bei Ihrer Analyse zu den Ursachen insbesondere Bezug auf die Verkehrsleistung bei einzelnen Verkehrsarten. Skizzieren Sie außerdem die möglichen Auswirkungen der prognostizierten Entwicklung auf die Automobilwirtschaft. 6. (3) Wie hat sich europaweit die Nutzung von Verkehrsmitteln in der Vergangenheit entwickelt und wie sehen die Zukunftsprognosen aus? Nehmen Sie bei Ihrer Analyse zu den Ursachen insbesondere Bezug auf die Verkehrsleistung bei einzelnen Verkehrsarten. Skizzieren Sie außerdem die möglichen Auswirkungen der prognostizierten Entwicklung auf die Akteure in der Automobilwirtschaft. 7. (1) Definieren Sie die Begriffe „Mobilität“ und „Mobilitätsdienstleistungen“! 8. (2) Welche drei „Dimensionen“ der Mobilität kennen Sie? Wodurch sind diese gekennzeichnet und welche Zusammenhänge zwischen diesen drei Dimensionen sind identifizierbar? 9. (3)Welche nachhaltigen Treiber und Trends lassen sich derzeit in Deutschland hinsichtlich der Automobilität identifizieren? 10. (1) Bei der Anzahl von Besitzumschreibungen in Deutschland war bis zum Ende der 90er Jahre eine gegenläufige Entwicklung bezüglich der Neuwagenzulassungen identifizierbar. Seither sind die Neu- und Gebrauchtwagenregistrierungen nahezu aneinander gekoppelt. Worin liegen Ihrer Meinung nach die Ursachen für diese Entwicklung? 11. (2) Die Attraktivität des Automobils ist ungebrochen. Worin liegen Ihrer Meinung nach die wesentlichen Vorteile des „Motorisierten Individualverkehrs“ im Vergleich zum „Öffentlichen Verkehr“? Nehmen Sie unter anderem auch zu „objektiven“ und „subjektiven“ Kriterien Stellung! 12. (3) Erklären Sie stichpunktartig folgende Begriffe: 1 Smart Shopper Hybride Kunden Konkurrenz der Bedürfnisse Fragmentierte Zielgruppen Nehmen Sie dabei Bezug auf automobilwirtschaftliche Zusammenhänge, insbesondere auf die Anforderungen im Marketing der Autohausbetriebe. 13. (1) Welche Anforderungen der Kunden haben sich im Zeitablauf (Vergleich 2003 zu 2005) beim Neuwagenkauf spürbar verändert? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für das Marketing der Automobilhersteller? 14. (2) Wo liegen die wesentlichen Unterschiede im Anforderungsprofil bei Frauen und Männern hinsichtlich des Neuwagenkaufs? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für das Handelsmarketing und die Verkaufsargumentation in Autohausbetrieben? 15. (3) Trotz der Intensivierung von Qualifizierungsmaßnahmen für Neuwagenverkäufer in den vergangenen Jahren, hat sich die Bewertung zur Qualität von Verkaufsaktivitäten durch die Kunden kaum verändert. Warum haben sich Ihrer Meinung nach diese Bewertungen trotz erheblicher Anstrengungen (z. B. zusätzliche Trainings) von Herstellern und Händlern nicht verbessert? 16. (1) Trotz der Leistungsführerschaft des Vertragshandels im Gebrauchtwagengeschäft wird lediglich ein Drittel aller Gebrauchtfahrzeuge über fabrikatsgebundene Autohäuser abgesetzt. Worin liegen Ihrer Meinung nach hierfür die wesentlichen Gründe? 17. (2) Die Auswahl des Serviceanbieters richtet sich hauptsächlich nach dem Anspruch der auszuführenden Wartungs- und Reparaturarbeiten einerseits sowie nach dem Fahrzeugalter andererseits. Interpretieren Sie diese These! 18. (3) Der Servicemarkt in Deutschland ist von einer Veraltung des Fahrzeugbestandes geprägt. Welche Konsequenzen hat diese Entwicklung für die freien und fabrikatsgebundenen Werkstätten? 19. (1) Warum ist es aus Ihrer Sicht von Bedeutung, dass sich die Autohäuser und Werkstätten auf einzelne Zielgruppen ausrichten. 20. (2) Welche Charakteristika müssen Kundengruppen aufweisen, damit diese als Zielgruppen für das Autohaus in Frage kommen? 21. (3) Warum sind Flotten und Fuhrparks auch für Autohäuser attraktive Zielgruppen? 22. (1) Warum gelten ältere Kunden (sog. Best Ager) als attraktive Zielgruppe für die Automobilwirtschaft? 2. Wettbewerbsrecht (Dr. Andreas Ottofülling, 16.10.2007) 1. (1) Welche wesentlichen Ansprüche lassen sich aus dem „Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb“ (UWG) ableiten? 2. (3) Was ist unter der Pkw-EnVKV zu verstehen? Welche Konsequenzen ergeben sich für den Handel? 2 3. (2) Aus dem Wettbewerbsrecht lassen sich hinsichtlich der Preiswerbung konkrete Richtlinien zur Transparenz ableiten. a) Nennen Sie die wesentlichen Vorschriften zum Ausweis der Überführungskosten bei Printwerbung und Internetangeboten! b) Nach der Preisangabenverordnung (PrAngVO) sind zwei Möglichkeiten zum Ausweis der Überführungskosten zulässig. Nennen Sie diese beiden Möglichkeiten mit Beispielen! c) Welche Angaben sind nach der Preisangabenverordnung (PrAngVO) bei der Bewerbung von Finanzierungsangeboten (Ratenkredit) unbedingt erforderlich? 4. (2) Welche Vorschriften sind nach dem Wettbewerbsrecht hinsichtlich der Gewinnspielwerbung unbedingt zur beachten? 5. (3) Welcher Unterschied besteht zwischen Provisionszahlungen und strafrechtlich relevanten „Schmiergeldzahlungen“ (mit Beispielen)? 6. (1) Beim Internet-Auftritt von Unternehmen sind im Impressum verschiedene Angaben erforderlich. Welche „Muss-Anforderungen“ kennen Sie in diesem Zusammenhang? 7. (2) Was ist unter einer „irreführenden Werbung“ zu verstehen? Unter welchen Umständen gilt dieser Tatbestand erfüllt? 8. (3) Was ist unter einer „belästigenden Werbung“ zu verstehen? Unter welchen Umständen gilt dieser Tatbestand erfüllt? 3. CO2 (R)evolution (Andreas Bockwinkel, 23.10.2007) 1. (1) “Klimaschutz und die Reduktion der CO2-Emissionen stellt eine, wenn nicht die größte Herausforderung des kommenden Jahrzehnts dar“, so Prof. Ulrich Seiffert. Warum kommt die EU-Kommission – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Aussagen von Experten – zu der Auffassung, dass eine Gesetzesinitiative für CO2Grenzwerte notwendig sei? Nennen Sie die wesentlichen Gründe und nehmen Sie dazu Stellung. 2. (2) Die Automobilindustrie konnte in den vergangenen Jahrzehnten, sowohl bei Ottoals auch bei Dieselmotoren, die Effizienz der Antriebskonzepte wesentlich verbessern. Dennoch ist der Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge nicht wesentlich gesunken. Worin liegen die wesentlichen Gründe? 3. (3) Es wurde bereits eine Vielzahl von verbrauchsarmen Fahrzeugkonzepten (z. B. VW 3L-Lupo, Opel Corsa Eco) angeboten. Häufig wurde das einzelne Angebot relativ schnell wieder vom Markt genommen. Wo sind aus Ihrer Sicht hierfür die wesentlichen Gründe zu suchen? 4. (1) Welche Rahmenbedingungen bzw. Voraussetzungen müssten aus Ihrer Sicht geschaffen werden, damit so genannte „Grüne Technologien“ auch die notwendigen Absatzmärkte finden könnten? 5. (2) Welche wesentlichen Entwicklungspfade im Automobilbau lassen sich heute zur Verbrauchs- und CO2-Senkung identifizieren? Nennen Sie die wesentlichen Pfade mit Beispielen und Umsetzungschancen! 3 6. (3) Welche Marktchancen haben aus Ihrer Sicht künftig Otto- und Dieselmotoren? Welche Maßnahmen tragen zur Verbesserung der Effizienz dieser beiden traditionellen Antriebskonzepte bei? 7. (1) Welche Marktchancen haben aus Ihrer Sicht die verschiedenen Hybrid-Konzepte? Nennen und beurteilen Sie die Zukunftschancen der verschiedenen Konzepte! 8. (3) Welche Marktchancen hat die Brennstoffzelle. Was spricht für und gegen die Brennstoffzelle als Antriebstechnologie der Zukunft? 4. Interkulturelle Kompetenz - China (Brigitte Ott-Göbel, 30.10.2007) 1. (1) Während der vergangenen acht Jahre wuchs die chinesische Wirtschaft mit Wachstumsraten zwischen 8 und 20 Prozent. Wo liegen aus Ihrer Sicht die wesentlichen Chancen und Risiken deutscher Automobilhersteller, sich in diesem Wachstumsmarkt zu engagieren? 2. (2) Wo liegen die wesentlichen interkulturellen Herausforderungen für deutsche Unternehmen, die sich in China engagieren? 3. (3) Welche „Do’s“ und „Dont’s“ kennen Sie hinsichtlich des persönlichen Beziehungsaufbaus mit Geschäftspartnern in China? 4. (1) Welche Verhaltenstipps würden Sie Ihrem Kollegen geben, wenn dieser eine längere Geschäftsreise nach China plant? 5. Nutzfahrzeug-Service (Christian F. Merten, 06.11.2007) 1. (2) Wenn Sie die Rahmen- und Strukturdaten des Nutzfahrzeugmarktes während der letzten 10 Jahre analysieren, zu welcher Einschätzung kommen Sie hinsichtlich einzelner Teilmärkte? 2. (3) Wie ist die Umsatz- und Gewinnsituation in einzelnen Geschäftsfeldern von NfzBetrieben im Vergleich zu reinen Pkw-Betrieben (jeweils Handels-, Werkstatt- und ET-Geschäft) strukturiert? Welche Erkenntnisse lassen sich aus der Analyse ableiten? 3. (1) Welche relevanten Einflussfaktoren und Treiber der Veränderungen auf den Service-Markt für Nutzfahrzeuge kennen Sie? Nennen und erklären Sie jeweils kurz die Entwicklungslinien bei den einzelnen Faktoren! 4. (2) Der Nutzfahrzeug-Service gilt als attraktives Geschäftsfeld. Erklären Sie hierzu die Gründe im Rahmen eines Attraktivitätsprofils. 5. (3) Wo liegen die Stärken und Schwächen herstellergebundener Betriebe im Nutzfahrzeug-Service-Geschäft? 6. (1) Wo liegen die Stärken und Schwächen freier Anbieter im Nutzfahrzeug-ServiceGeschäft? 6. Europäischer Ersatzteilmarkt (Klaus Baum, 27.11.2007) 1. (3) Was ist unter dem Aftermarket im automobilwirtschaftlichen Zusammenhang zu verstehen? Welche Teilbereiche umfasst der Aftermarket? 4 2. (3) Welche wesentlichen Veränderungstreiber (Trends und Herausforderungen) lassen sich hinsichtlich des Aftermarket identifizieren? Inwiefern werden diese Treiber das Marktgeschehen künftig beeinflussen und mit welchen Konsequenzen ist zu rechnen? 3. (3) Wie wird sich der Reparaturmarkt für Kraftfahrzeuge künftig entwickeln und welchen Chancen und Risiken stehen so genannte Non-Captives gegenüber? 7. Sachmängelhaftung (Axel Berger, 04.12.2007) 1. (2) Was ist unter dem „Schuldrechtmodernisierungsgesetz“ zu verstehen? Welche Ziele wurden und werden damit verfolgt? 2. (3) Was verstehen Sie unter „Sachmängelhaftung“? Wo ist das Gesetz verankert? 3. (1) Welche generellen Regelungen wurden durch die Schuldrechtreform bzw. durch die neue Sachmängelhaftung in deutsches Recht umgesetzt? Welche Änderungen des Kaufrechts sind von Bedeutung? 4. (2) Welche Bedeutung hat die Sachmängelhaftung für Automobilhersteller im Neuwagengeschäft? 5. (3) Welche Bedeutung hat die Sachmängelhaftung für den Automobilhändler im Gebrauchtwagengeschäft? Welche Besonderheiten gelten hier? 6. (1) Für wen gilt die Sachmängelhaftung? 7. (2) Skizzieren Sie den Unterschied zwischen Garantie, Kulanz und Gewährleistung! 8. (3) Was verstehen Sie unter „Beweislastumkehr“? Welche Auswirkungen haben die Bestimmungen zur Beweislastumkehr im Gebrauchtwagengeschäft? 9. (1) Welche Auswirkungen hat die Beweislastumkehr in der Praxis? 10. (2) Was ist ein Agenturgeschäft? 11. (2) Kommt das Agenturgeschäft für den Automobilhandel in Frage, um die Sachmängelhaftung zu umgehen? 12. (1) Was ist unter „Nacherfüllung“ zu verstehen. Wann darf „nacherfüllt“ werden? Wer hat Anspruch darauf? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? 13. (2) Welche Möglichkeiten hat der Kunde generell, Ansprüche bei einem vorliegenden Sachmangel durchzusetzen? 14. (3) Welche Möglichkeiten hat der Handel, Auswirkungen der Schuldrechtsreform „positiv“ zu nutzen? 15. (1) Welche Chancen räumen Sie Versicherungsangeboten im Autohaus, die keinen Bezug zum Automobil haben, ein? Begründen Sie Ihre Auffassung! 8. Eigenmarke (Burkhard Weller, 11.12.2007) 1. (2) In der Automobilwirtschaft wird von der so genannten „Marketingführerschaft“ des Herstellers gesprochen. Was ist darunter zu verstehen und welche Auswirkungen hat diese Führerschaft auf die Kommunikations- und Markenpolitik im Automobilhandel? 5 2. (3) Welche Gründe sprechen für eine eigenständige Markenprofilierung von Automobilhandelsunternehmen in Deutschland? 3. (1) Welche Merkmale sollte die Unternehmensorganisation im Hinblick auf die Ausrichtung als Mehrmarkenhändler (Händlergruppe) aufweisen? Argumentieren Sie aus Perspektive des Kunden, der Automobilhersteller und aus Sicht des Händlers selbst! 4. (2) Was verstehen Sie unter einer „Marke“ und welche Funktionen hat eine Marke? Argumentieren Sie aus Anbieter- und Kundenperspektive! 5. (3) Warum ist es aus Ihrer Sicht gerade für filialisierte und mehrmarkenorientierte Automobilhändler vorteilhaft, eine Unternehmensmarke aufzubauen? 6. (1) Wie können einzelne Automobilmarken in die Markenstrategie des einzelnen Händlers integriert werden. Nennen und beschreiben Sie mindestens zwei grundlegende Konzepte (Bspw. WELLER vs. DELLO)! 6