MATHEMATISCHES INSTITUT DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN WS 2006/7 Übungen zur Analysis III für Physiker Prof. Dr. D. Dürr Blatt 10 Aufgabe 1: Es sei K der Körper der komplexen oder reellen Zahlen. Beweisen Sie, daß der l2 := {x = 1 P∞ P∞ 2 2 2 (xk )k∈N : | x | < ∞, x ∈ K, k ∈ N} mit der Norm k x k := ( | x | ) k k 2 k k=1 k=1 vollständig ist. Aufgabe 2: Wendet man das Gram-Schmidtsche Orthonormalisierungsverfahren R 1 auf die Folge der Monome (1, x, x2 . . .) in L2 ([−1, 1]) mit dem Skalarprodukt (f, g) = −1 f (x)g(x)λ(dx) an, so erhält man die normierten Legendre-Polynome Pn , n ∈ N. Pn ist ein Polynom n − ten Grades. Berechnen Sie mit diesem Verfahren Pn für n = 0, 1, 2 und skizzieren Sie die Polynome. Was bedeutet Orthogonalität von P0 und P1 graphisch? Aufgabe 3: 1 2 Die sogenannten Hermiteschen Funktionen Ψn (x) = Cn e− 2 x Hn (x) R ∞ bilden ein vollständiges Orthonormalsystem in L2 (R) mit dem Skalarprodukt (f, g) = −∞ f (x)g(x)λ(dx). Dabei 2 dn −x2 die Hermiteschen Polynome. Berechnen Sie für n = 0, 1, 2 sind Hn (x) = (−1)n ex dx ne die Polynome Hn (x) sowie die Normalisierungskonstanten Cn . Überzeugen Sie sich von der Orthogonalität der Ψn . Bezüglich welchem Skalarprodukt sind die Hn orthogonal? Hinweis: Benutzen Sie bei der Berechnung der Normierung die Formel: d − dy Z (−yx2 ) e Z λ(dx) |y=1 = 2 x2 e−x λ(dx) Bemerkung Die Hermiteschen Funktionen sind die quantenmechanischen Eigenzustände des harmonischen Oszillators. Aufgabe 4: Es sei L2π 2 ([−π, π]) := {f : [−π, π] → R πR : f ist f. ü. 2π-periodisch und f ∈ L2 ([−π, π])} mit dem Skalarprodukt (f, g)π := π1 −π f (x)g(x)dx versehen. Dann bilden die Funktionen {fk }k∈N mit f0 (x) := √12 , f2n (x) := cos(nx) und f2n−1 := sin(nx) ein vollständiges Orthonormalsystem in L2π 2 ([−π, π]). (a) Bestimmen Sie die Fourierkoeffizienten der Funktion f (x) :=| sin x | (x ∈ R). (b) Leiten Sie mit Hilfe der Parsevalschen Gleichung und Teil (a) die Beziehung ∞ X n=1 1 π2 − 8 = (4n2 − 1)2 16 her. (c) Man zeige, daß die Fourierreihe gleichmässig gegen die Funktion f konvergiert.