ABSCHLUSSARBEIT für DAS WISSENSCHAFTLICHE STUDIUM VON KOMMUNIKATION UND MEDIEN MK - StudienEingangsPhase („STEP“) Von: M ATTHIAS H OFFMANN Matr.-Nr.: 9712866 Studienkennzahlen: 332/295 Hauptfach: Deutsche Philologie Adresse: 9010 Klagenfurt Mozartstr. 61/507 Email: [email protected] MK - StudienEingangsPhase ("STEP") GLIEDERUNG 1. Persönliche Ausgangssituation 2.1 Motive, Erwartungen und Ziele 2.2 Interview mit einem Kollegen (Motive, Ziele, usw. als Artikel mit Schlagzeile) 2.3 Ausgangssituation der anderen Kollegen 2. Abstracts aus „Massenmedien verstehen“ 2.1 „Die Frau möge schweigen...“, Brigitte Hipfl 2.2 „Wirklichkeitsverlust durch Medien?“, Günther Boeckmann 3. MK – Was ist das? 4. Protokolle der Referate 4.1 Einführung - Prof. Karl Nessmann 4.2 Prof. Reinhard Kacianka 4.3 Prof. August Fenk 4.4 Prof. Walter Schludermann 4.5 Prof. Günther Stotz 4.6 Prof. Melezinek und Prof. Leustik 5. Persönliche Reflexion über die LV Seite 2/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") 1. PERSÖNLICHE AUSGANGSSITUATION 1.1 Motive, Erwartungen und Ziele Der Beginn meines Studiums wird mir bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben! Ich hatte über Umwege von einem „Medienstudium“ in Klagenfurt erfahren, und mir war versprochen worden, daß ich Informationen erhalten würde, um mir ein besseres Bild machen zu können. Doch nach einigen Telefonanrufen war ich dann davon überzeugt, daß das wohl nichts mehr werden würde. In dieser Zeit versuchte ich gerade, bei einem AssessmentCenter des ORF in Graz teilzunehmen. Dazu jedoch später mehr. Jedenfalls, am Montag, dem 1. März erhielt ich endlich ein Fax von besagtem Studenten, dem ich entnehmen konnte, daß an diesem Tag um 16 Uhr die Semestervorbesprechung für das MK-Studium stattfinden sollte. Leider hatte ich mich damals gerade daran gewöhnt, sehr(!) spät aufzustehen, so daß es bereits 13 Uhr geworden war, als ich, noch das Fax in der Hand, zu überlegen begann: Wie komme ich in 3 Stunden von Gleisdorf1 nach Klagenfurt, eine Stadt, die ich noch nie gesehen habe und von der ich nur weiß, daß sie am Wörthersee liegt??? Zu meinem Glück hat meine Mutter in der Nähe von Villach ein paar Bekannte, die sie regelmäßig besucht, so daß ich (dafür gilt ihr heute noch meine Dankbarkeit) mit ihr herfahren konnte. So kam ich gerade rechtzeitig zum Beginn der Vorbesprechung und fand, wie sollte es anders sein, sofort Gefallen an dem Studium, das dort (schematisch) präsentiert wurde. Ein interdisziplinäres Studium, in dem Inhalte aus der Psychologie, der Soziologie, der Pädagogik und natürlich der Medienforschung kombiniert werden, war genau das, wonach ich seit meiner Matura gesucht hatte! Allerdings war es mir dann sehr recht, daß gleich am nächsten Tag eine weitere Einführung folgen sollte, die etwas mehr ins Detail gehen würde, da die Vorbesprechung über das Semester nicht dazu geeignet war, einen wirklichen Eindruck vom MK-Studium und damit eine verläßliche Entscheidungsgrundlage zu bekommen. In gewisser Weise war ich mir aber schon vor der LV „STUDIENEINGANGSPHASE - STEP“ sicher, endlich das zu meinen Interessen passende Studium gefunden zu haben... Daß dem menschlichen Geist und der Wahrnehmung immer schon mein Interesse gegolten hat, kann hier wohl als treffende Begründung Platz finden, warum ich dann das „wissenschaftliche Studium von Kommunikation und Medien“ begonnen habe. Natürlich ist da ein großer Unterschied zwischen einem bloßen „Interesse“ an diesem umfangreichen Wissensgebiet und einem universitären Studium, in dem bereits ein echtes Fundament in Theorie und Praxis gebildet wird, auf das dann später eine Laufbahn in einem Medienbetrieb folgen soll. Allerdings beeinflußte ein weiterer Faktor meine Entscheidung wesentlich: wenn schon der Geist und die Wahrnehmung zu jenen Dingen gehören, für die ich mich interessiere, so gilt dies für die Medien, insbesondere die sogenannten „neuen“ Medien, um so mehr! Denn hier verbinden sich alle Disziplinen der „alten“ Medien: Text, Ton und Bild, bewegt und unbewegt, können zu komplexen Einheiten verwoben werden, die weltweit für (beinahe) jedermann zugänglich gemacht werden können. Man könnte fast von einem Vakuum sprechen, das neue Entwicklungen, Erfindungen und kreative Ideen geradezu anzuziehen scheint. Damit bin ich bei meinem ersten Motiv angelangt: ich möchte mir das nötige Grundwerkzeug in Medienfragen aneignen, um Aufgabenstellungen aus dem Feld der multimedialen Inhaltsgestaltung meistern zu können. Dazu zähle ich das Erstellen einer Internet-Homepage ebenso wie die Mithilfe bei der Produktion von Multimediaprogrammen, immer natürlich vorausgesetzt, die Gestaltung der Inhalte bedarf der Mithilfe durch einen qualifizierten Kommunikationswissenschaftler. Natürlich ist mir bewußt, daß hierfür noch weitere Fähigkeiten notwendig sind, z.B. Programmiersprachen oder HTMLKenntnisse. Allerdings, so glaube ich, ist es hier besser, Informatiker zu verpflichten und den MK-Absolventen jenen Teil der Arbeit tun zu lassen, für den er am besten qualifiziert ist, nämlich all diese verschiedenen Produktionsund Publikationsmöglichkeiten in einen wissenschaftlich fundierten Kontext zu bringen, der dem jeweiligen Stand der Medien- und Kommunikationsforschung entspricht. 1 Mein bisheriger Wohnort, 30 km östlich von Graz Seite 3/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") Allerdings kann es natürlich nicht schaden, möglichst viel über die Arbeitsweise der modernen PCs und deren Software zu wissen, um als Medienwissenschaftler trotzdem die „Sprache“ der Programmierer, Grafiker und Webdesigner zu beherrschen! Am einfachsten ist es, mit dem hauseigenen PC erste „Entdeckungsreisen“ zu unternehmen. So war ich, ohne etwas von meiner späteren Berufung zum MK-Studenten zu ahnen, einer von zwei Textern bei der Maturazeitung meiner Klasse, wobei ich dann auch gleich bei der 4 Tage (und Nächte) dauernden Endfertigung der Zeitung als Layouter und Grafiker rekrutiert wurde. Etwas, worauf ich glaube, mit Recht stolz sein zu können: uns wurde gesagt, es sei die beste Zeitung seit Jahren geworden! Auch möchte ich hier nicht unerwähnt lassen, daß ich meine Matura an einem Oberstufenrealgymnasium gemacht habe, an dem ein eigener Informatikzweig angeboten wurde, der auch als vertiefender Schwerpunkt in die Reifeprüfung integriert war. Allerdings verfolge ich mit dem MK-Studium auch ein Ziel, das wahrscheinlich etwas – philosophischer anmutet als das ‚Publizieren von elektronischen Inhalten’. Ich bin der Ansicht, um die Praxis bewältigen zu können, sollte man über einen gewissen theoretischen Grundstock verfügen, um wenigstens ein paar der folgenden Fragen beantworten zu können: Wie nehmen Menschen die Welt wahr? Wie entstehen Mißverständnisse? Warum ignorieren wir starke Reize manchmal, während uns feine und feinste Eindrücke viel leichter beeinflussen können? Gibt es „unterschwellige (subliminale) Botschaften“, und, wenn ja, wie funktionieren sie? Wie stark können sie Menschen, z.B. in der Werbung, beeinflussen? Welche Rolle spielen Glaube, Religion und Gott in der menschlichen Wahrnehmung? Gibt es in der Forschung Annäherungen zu Spiritualität und jenen Inhalten, die heutzutage unter dem Begriff der Esoterik zusammengefaßt werden? Wie sind die Meinungen zu außersinnlicher Wahrnehmung? All diese Fragen sind natürlich eher theoretischer, wenn nicht sogar weltfremder Natur, allerdings bin ich überzeugt, daß ein umfassendes Wissen im Zusammenhang mit diesen Fragestellungen wichtig und sogar notwendig ist, wenn man eine nachhaltige Einsicht in die Natur des Menschen erreichen möchte. Es liegt mir fern, z.B. in der Werbung wieder Methoden einführen zu wollen, wie sie unter anderen auch Coca-Cola in den Jugendtagen der TVWerbung praktiziert hat. Vielmehr möchte ich versuchen, vielleicht auch nur für mich selbst, einen Zugang zu jenen Erkenntnissen über den Menschen zu finden, die im Zuge der letzten naturwissenschaftlichen Umwälzungen und „Objektivierungen“ in Vergessenheit geraten sind, bzw. denen der Makel der Unwissenschaftlichkeit anhaftet. Um jedoch wieder zu Themen zurückzufinden, die deutlich weniger metaphysisch sind, möchte ich noch anfügen, daß eine weitere, letzte Leidenschaft eine wichtige Rolle bei der Entscheidung zum MK-Studium gespielt hat. Genaugenommen würde sogar etwas ganz Essentielles fehlen, wenn ich sie nicht erwähnen würde: Fernsehen! Mein Wunsch wäre es, einmal die Moderation einer Sendung machen zu können, wobei mir Art und Zielgruppe ziemlich egal wären (Ausnahme: ‚Wer will mich?’). Natürlich weiß ich, daß ein Studium keine echte Grundlage oder Ausbildung für einen Moderator ist (egal ob Radio oder Fernsehen), aber es kann sicher nicht schaden, wenn man neben der Praxis, die man sowieso im beruflichen Alltag bekommt, einen zusätzlichen theoretischen Background vorweisen kann. Seite 4/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") 1.2 Interview mit einem Kollegen Sandra, ein Profi nicht nur für die Zukunft Klagenfurt. Frl. Sandra Opietnik, ihres Zeichens Studentin der ‚Medien- und Kommunikationswissenschaften’ an der Universität Klagenfurt, kann sicherlich, schon allein ob ihres professionellen Auftretens, zu den kommenden Shooting-Stars in der Werbe- & PR-Branche gezählt werden. In Kärnten aufgewachsen, hat die 22jährige ihr Hauptaugenmerk auf eine Karriere in der Politwerbung gerichtet, eine Branche, in der sie bereits als Assistenzkraft Erfahrung sammeln konnte. Medienkommunikation, wie ihre Studienrichtung auch genannt wird, studiert sie als Zusatz zu ihrem Hauptfach ‚Slowenisch’, so daß man ihr durchaus auch Chancen im Fremdenverkehr voraussagen kann. Auch in diesem wichtigen Zweig der Werbewelt fühlt sich Sandra Zuhause, auch hier hat sie schon einige Kenntnisse bei diversen Praktika sammeln können. Und obwohl das Studium, nach ihren Angaben, zuerst gewissermaßen als Alternative zur Arbeitslosigkeit gedacht war, scheint es nun klar zu sein, daß sie ihren Weg, den sie als Layouterin einer Pferdezeitung begonnen hat, mit großen Erfolg wird beschreiten können. Davon ist sie auch selbst überzeugt. Ihr gesundes Selbstvertrauen, das so besonders wichtig ist, um Menschen zu überzeugen, offenbart sich wohl am Besten in einem Zitat: „Der Hr. Ausserwinkler hätte mit mir die Wahl gewonnen! 1.3 Ausgangsituation der anderen Kollegen Auch im Gespräch mit den anderen STEP-Teilnehmern hatte ich den Eindruck, daß jeder die vorgestellten Lehrveranstaltungen höchst interessant gefunden hatte. Da jeder der Kollegen einen kurzen Überblick über sich, seine Erwartungen und Motive gab, verstärkte sich mein Eindruck, daß sich für das MK-Studium eine beträchtliche Anzahl begeisterter, hoch-motivierter junger Menschen interessiert, die alle eines gemeinsam haben: die Freude am Kommunizieren und am gemeinsamen, wissenschaftlichen Arbeiten. 2. ABSTRACTS AUS „MASSENMEDIEN VERSTEHEN“ 2.1 „Die Frau möge schweigen...“, Fr. Brigitte Hipfl Frauenrolle und Kommunikationsverhalten Für die bisherige traditionelle frauendiskriminierende Geschlechterrollentrennung und das typisch „weibliche“ bzw. „männliche“ Kommunikationsverhalten findet sich insbesondere in den Massenmedien eine breite Palette anschaulicher Beispiele. Beginnend bei den Inhalten der Medien und der Werbung über die Beschäftigungssituation in Medienbetrieben läßt sich ein „roter Faden“ kaum übersehen: die gleichberechtigte Frau ist sowohl in der direkten Kommunikation als auch in den Medien selbst eine seltene Ausnahme. Ein mit positiven Attributen versehenes „Männerbild“ existiert durchaus, allerdings fehlt ein ebenbürtiges „Frauenbild“, daß einen akzeptablen Ausgleich für die immer noch benachteiligten Frauen schaffen könnte. Für die Schlüssigkeit dieser Behauptung lassen sich in der Werbung problemlos Beispiele finden, die aufzeigen, daß Frauen oft als Dinge oder „Einrichtungsgegenstände“ gehandelt werden. Auch fällt auf, daß sich diese Haltung, die von der männlich dominierten Medienwelt ausgeht, nicht so ohne weiteres ins Gegenteil verkehren läßt. Das Beispiel des Firmenvorstandes, der seine hübsche Vorzimmerdame angesichts der Klagen seiner eifersüchtigen(!) Gattin wie eine Batterie auswechselt, macht das Problem greifbar: wenn man versucht, sämtliche Rollen dieser Situation auszutauschen, wird offensichtlich, von welchem Geschlecht wir welches Verhalten erwarten. Schon das Bild des eifersüchtigen Gatten, der die Chefin veranlaßt, den Sekretär zu ersetzen, mutet befremdlich an. Hier zeigen sich erste Vorstellungen über „typisch“ weibliche Eigenschaften. Während der Mann über Macht, Privilegien und Stärke verfügt, ist die Frau in einer Position, die von Gehorsam und von Gefühlen (z.B. Eifersucht) bestimmt wird. Auch im normalen Kommunikationsverhalten unterscheiden sich Männer und Frauen erheblich. Bereits beim Spiel von Müttern mit ihren Babys konnte festgestellt werden, daß mit Burschen ganz anders gespielt wird als mit Mädchen. Knaben werden eher ermutigt, „Entdecker“ zu spielen, während Mädchen meistens zu Hausfrauen „herangespielt“ werden. Auch auf der nonverbalen Ebene der Kommunikation zeigen sich ganz spezifische Muster. So ist die männliche Körperhaltung typischerweise Seite 5/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") aktiv, nach außen und vom Körper weg gerichtet, während Frauen vorwiegend eine nach „innen“ gerichtete, passive Haltung einnehmen. In den Medien werden Frauen ebenfalls nur dann in „männlichen“ Haltungen präsentiert, wenn sexuelle Aufmerksamkeit erregt werden soll. Allgemein scheinen Männer meistens die Initiative zu ergreifen, sie bestimmen die Art der Anrede und den Grad der Intimität. Frauen hingegen sind in der Regel eher passiv, machen Gesten der Unterwerfung wie das Senken des Blicks, häufiges Zögern oder sogar Schweigen. In der Sprache allgemein ist wieder eine klare Vorherrschaft des Mannes zu erkennen, der „[...]Mann als Norm, als Standart[...]“ kann sowohl in der Bürokratie als auch in normalen Gesprächssituationen gefunden werden. Allerdings ist es inzwischen durch das beständige Anwachsen des weiblichen Einflusses in der Gesellschaft zu einem Ausgleich gekommen, vor allem aus dem englischen Sprachraum kommen Tendenzen, möglichst geschlechtsneutrale Formulierungen einzuführen. Auch in der Nutzung der (Massen-)Medien unterscheiden sich die Geschlechter. Während heranwachsende Burschen mehr als gleichaltrige Mädchen fernsehen, so überwiegen bei den Erwachsenen die Frauen in der Nutzungsdauer. Untersuchungen stellten dann fest, daß im Haushalt tätige Frauen oft während ihrer Arbeit fernsehen. Das Bild der Frau in den Medien ist, so ergaben Inhaltsanalysen aus dem Jahre 1983, ebenfalls einseitig. Im Fernsehen finden sich in sogenannten Non-Fiction-Sendungen, also in Dokumentationen oder Magazinen, sowie in Nachrichtensendungen kaum Frauen. Sie sind mit 3% deutlich unterrepräsentiert. Ähnlich, jedoch nicht ganz so illustrativ, ist die Situation in den Fiction-Sendungen (Spielfilme, aber auch verschiedene Inhalt aus dem sozialen Bereich), wo 22% der Rollen von Frauen besetzt sind, die allerdings wiederum ganz typisch „weibliche“ Eigenschaften haben: vor allem jung und schön, im durchschnitt zwischen 20 und 35 Jahre alt. Die Themengebiete der Frauenrollen waren überwiegend Familie, Partnerschaft oder Erziehung, nie jedoch Politik oder intellektuelle Fragen. Allerdings fanden sich kaum die traditionell „typischen“ Frauenthemen, Haushalt und Hausarbeit. In Quiz- und Showsendungen war die Geschlechterverteiling im wesentlichen ausgeglichen, aber auch hier waren die Schlüsselpositionen (Quiz- oder Showmaster) von Männern besetzt. Daraus wird ersichtlich, daß im Fernsehen derzeit ein klassisch patriarchalisches Modell der Aufgabenund Rollenverteilung vorherrscht. In den Printmedien, dazu zählen neben Zeitungen und Magazinen auch Schul. Und Kinderbücher, ist ebenfalls eine diskriminierende Tendenz gegenüber Frauen spürbar. So beträgt in Zeitungen das rein quantitative Verhältnis von Frauen und Männern 1:2 bis 1:5 (je nach Zeitung). Dominierend sind Themen über ‚Kultur und Unterhaltung‘ und ‚Prominenz und Klatsch‘ bei den Frauen, während bei den Männern Themen wie ‚Politik‘ oder ‚Wirtschaft‘ dominierten. Die Art der Berichterstattung kann jedoch bei genauerer Betrachtung als merklich diskriminierend bezeichnet werden. Eine ganz klare Tendenz gibt es bei der Beschreibung von Frauen, insbesondere in der Politik: hier wird weniger auf Eigenschaften oder Fähigkeiten eingegangen, sondern vielmehr wird das Äußere der Frauen, z.B. Kleidung und Frisur, beschrieben. Dieses Bild zeigt sich sowohl in den Artikeln selbst als auch in den jeweiligen Pressefotos. Frauen werden überwiegend so fotografiert, daß ihre Körper zu sehen sind, bei Männern indes wird das Gesicht betont. Untersuchungen ergaben, daß ‚Gesichts-Fotos‘ allgemein eher mit Intelligenz assoziiert werden als ‚Körper-Fotos‘. In den sogenannten Frauenzeitschriften ist zwar keine so deutliche Unterrepräsentation feststellbar, allerdings ist hier ein Anzeigenanteil von 40% wiederum ein klares Indiz, daß die Bezeichnung „Werbeträger“ für dieses Genre durchaus gerechtfertigt scheint. Die Situation bei den Schulbüchern weist zwar ebenfalls die in den Medien üblichen Rollenverteilungen auf, allerdings gibt es hier ernsthafte Bestrebungen um die „[...]realitätsbezogene Darstellung von Frau und Mann[...]“ zu gewährleisten. In Kinderbüchern sind weibliche Rollen ebenfalls als seltener männliche, auch sind sie eher passiv gestaltet. Als einzige Besonderheit kann hier die Tatsache gewertet werden, daß Männer in Märchen zwar unabhängiger aber gleichzeitig auch gehorsamer sind. Die Werbung unterscheidet sich von den bislang behandelten Branchen vor allem deswegen, weil Frauen hier nicht unterrepräsentiert sind. Allerdings Seite 6/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") wird diese Verbesserung dadurch wieder wettgemacht, daß das Frauenbild in der Werbung noch einseitiger dargestellt wird. Insbesondere zwei Klischees werden verwendet: die hübsche, erfolgreiche, junge Frau und die „Mutter“. Analysen ergaben, daß zwischen sechs verschiedenen Mustern frauenfeindlicher Werbung unterschieden werden kann: Die Gleichsetzung von Frauen mit Produkten, Verdinglichung der Frau „Frauen haben nur Haushalt im Kopf“, das Schenken von Haushaltsgeräten als Ausdruck höchster Verwöhnung Frauen haben „typische“ Schwächen/Unarten (modisch überdreht, tratschsüchtig...), unter der Männer leiden müssen Frauen müssen einem bestimmten (zwanghaften) Schönheitsideal entsprechen Vermarktung der ‚Emanzipation‘: der Kauf bestimmter Produkte ist emanzipiert Zynische, (von Männern) als witzig empfundene Sprüche oder Behauptungen Die Wirkung der vermittelten Frauenbilder in den Medien wird vor allem als wichtiger Faktor in der Sozialisation von Heranwachsenden angesehen, da gerade sie eine beachtliche Zeit aufwenden, um Massenmedien, vor allem Fernsehen, zu konsumieren. Es bleibt aber zu bedenken, daß nicht nur die Medien die Entwicklung von Jugendlichen beeinflussen, sondern auch Eltern, Schlue und Freundeskreis. Trotzdem kann davon ausgegangen werden, daß die Medien von Kindern/Jugendlichen als Anhaltspunkte verwendet werden, wie sich „richtige Jungen“ bzw. „richtige Mädchen“ verhalten. Die Tätigkeit von Frauen in Medienbetrieben ist durch die gleichen Probleme gekennzeichnet, die für die Situation der Frau in der Gesellschaft allgemein gelten. Die Tendenz, Frauen in die „Frauen-Ecke“ abzudrängen, findet sich bei den Printmedien ebenso wie beim Fernsehen. Hier sind sie nur in seltenen Fällen an der Produktion einer Sendung beteiligt. Auch sonst haben sie kaum Zutritt zu den „Männer-Themem“ Politik, Wirtschaft, Sport, Technik usw. Die Erklärungen, die die Verantwortlichen benutzten, um ihre Vorgehensweise zu rechtfertigen, sind vielfältig. So wurde argumentiert, Frauen hätten keine „Mikrofonpersönlichkeit“ oder sie könnten schlechte Nachrichten nicht ohne Emotionen vorlesen. Obwohl sich die Situation in den letzten Jahren gebessert hat, bleibt das ursprüngliche Problem weiterhin bestehen: Frauen müssen immer noch sehr darum kämpfen, im öffentlichen und medialen Leben anerkannt zu werden. 2.2 „Wirklichkeitsverlust durch Medien?“, Günther Boeckmann In seinem Aufsatz versucht Prof. Boeckmann, verschiedene Ansätze zur Fragestellung um den Wirklichkeitsverlust durch Medien zu überprüfen. Die für das soziale Leben unentbehrliche Fähigkeit, „Märchen“ von Tatsachen zu unterscheiden, wird durch das Einwirken der (elektronischen) Medien immer mehr in Gefahr gesehen. Die Theorien, die die Form der Gefahr zu beurteilen suchen, lassen sich in drei Kategorien unterteilen: These 1: die Welt der Tatsachen und die der Fiktion könnten vermischt oder verwechselt werden These 2: die Mediennutzung könnte zu einem verzerrten Wirklichkeitsbild (bei den Jugendlichen) führen These 3: die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit könnte verdrängt werden durch a) eine Flucht der (jugendlichen) Rezipienten in eine Traumwelt. b) den Zeitmangel für eigene Erfahrungen und soziale Handlungen. Um allerdings eine Beurteilung der einzelnen Theorien zu ermöglichen, muß erst eine Reihe von Begriffen klar definiert werden, wobei hier der Begriff der Wirklichkeit natürlich von besonderer Bedeutung ist. So ist der Ansatz der oben genannten Thesen nicht haltbar, da sie von einer klaren Trennung, hier Medien, da Wirklichkeit ausgehen. Unser Wirklichkeitsempfinden ist aber seit jeher sowohl von Kommunikation als auch Kommunikationsmedien beeinflußt. Die Wahrnehmung der Wirklichkeit ist kein „Absorbieren“ eines fertigen Abbildes sondern ein aktiver Konstruktionsprozeß, wodurch sie Seite 7/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") immer nur vorläufig, bruchstückhaft und subjektiv wird. WATZLAVICK spricht in diesem Zusammenhang aber auch von einer „Wirklichkeit erster Ordnung“ und einer „Wirklichkeit zweiter Ordnung“. Erster Ordnung ist jene Wirklichkeit, die durch nachprüfbare, unmittelbare Eindrücke wahrgenommen werden kann, ohne Medien zwischenschalten zu müssen. Eine Wirklichkeit zweiter Ordnung kann man laut WATZLAVICK nicht direkt erfahren, da sie „[...] in den Köpfen der Menschen ist oder aus ihnen kommt“. Man kann sie nur medial vermittelt wahrnehmen. Oftmals ist aber in den Medien nur wenig von einer Wirklichkeitsvermittlung zu spüren, Zeichentrickfilme oder Krimis beispielsweise erheben auch überhaupt nicht den Anspruch, diese Aufgabe erfüllen zu wollen. Dennoch hat auch dieser Bereich der Fiktion einen besonderen Bezug zur Wirklichkeit. Indem er unsere kollektiven Mythen und Phantasien medial vermittelt, übernimmt er die Rolle der Märchen, Sagen, Epen und Fabeln früherer Tage und lehrt uns so etwas über die Wirklichkeit. Diese Funktion, egal welches Medium sie übernimmt, ist in jeder uns bekannten Kultur fest in die Sozialisation eines Individuums eingebunden. Prof. Boekmann schreibt in seinem Artikel: „Fiktion ist Arbeit an der Wirklichkeit“. Es ergibt sich also in der Diskussion um einen möglichen Wirklichkeitsverlust ein erstaunliches Zwischenergebnis. Denn offenbar ist erst durch die Medien ein Zugang zur Wirklichkeit überhaupt möglich! Über Jahrhunderte hinweg haben Menschen die Wirklichkeit auf diese Weise erfahren, ohne daß es dadurch zu einem Wirklichkeitsverlust gekommen wäre. Zu prüfen bleibt allerdings, ob die neueren Medien, vor allem das Fernsehen, mit den herkömmlichen Mitteln der Wirklichkeitsvermittlung vergleichbar sind, oder ob sie etwas gänzlich Neues und Andersartiges darstellen. Der alte Gegensatz von ‚realer‘ und ‚ausgedachter‘ Mediendarbietung, der in den neuen Medien immer mehr verwischt, ist das eigentliche Problem. Die immer leistungsfähiger werdenden technischen Darstellungsmöglichkeiten erschweren hier noch zusätzlich die Unterscheidung zwischen Fiktion und Dokumentation. Gerade Kinder und Jugendliche müssen lernen, diese beiden Ebenen der Wirklichkeitsbearbeitung zu unterscheiden, vor allem da sie ja beide nicht wirklich ‚sind‘, sondern nur medial vermittelt. Allerdings haben auch die „herkömmlichen“ Medien wie Sprache oder Schrift mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen. Auch hier wurde (und wird) oftmals ‚Wahrheit‘ und ‚Dichtung‘ verwechselt. Beispiele hierfür sind die Reiseberichte Marco Polos, Karl Mays Romane oder das Radio-Hörspiel ‚Krieg der Welten‘ von Orson Welles, die alle fälschlicherweise für wahr und erfunden gehalten wurden. Es fällt auf, daß es sich bei allen erwähnten Beispielen entweder um gesprochene oder geschriebene Darstellungen handelt. Bei den Bildmedien, zu denen auch das Fernsehen gehört, fällt es leichter, den Unterschied zu erkennen, da man einen wesentlich präziseren Eindruck des Geschehens erhält als beispielsweise durch eine mündliche Überlieferung. Überdies zeigen Untersuchungen mit Kindern klar, daß diese sehr wohl die Fähigkeit haben, Fiktion und Dokumentation auseinanderzuhalten. Auch die Möglichkeit einer Verzerrung der Wirklichkeit scheint fraglich, da diese ja nicht von vorn herein festgelegt ist, sondern erst durch Kommunikation und Medien definiert wird. So ändert sich das persönliche Weltbild kaum durch zuviel Fernsehen. Was sich allerdings geändert hat, ist die soziale Wirklichkeit insgesamt, verursacht durch die dominierende Position der visuellen Medien. Allerdings konnte die ‚Vielseher-Forschung‘, ein viel beachtetes Feld der Kommunikationsforschung, mittels verschiedener Tests an Vielsehern feststellen, daß diese Personengruppe, verglichen mit ‚Wenigsehern‘ durchaus anfällig für gewisse Verzerrungen in ihrem Weltbild tendieren. Verschiedene soziale Phänomene, wie die Häufigkeit von alten Menschen, wurden von ihnen deutlich falsch beurteilt. Das durchaus schlüssige Argument ist nun, daß die Medien/das Fernsehen kein objektives Abbild der Wirklichkeit geben, nicht einmal insoweit, wie sie es könnten. Es sollte aber auch beachtet werden, daß dies keine Besonderheit in der Geschichte der Medien darstellt. Immer schon waren die Themen in den Medien, egal ob Märchen, Sage oder Legende, davon abhängig, was die Menschen beschäftigt und interessiert. Darin unterscheiden sich die modernen Medien nicht von ihren Vorgängern, auch hier findet sich eine nichtrepräsentative Themenauswahl. Daß diese Tatsache zu einer Seite 8/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") Fehleinschätzung von Fakten führt, ist möglich aber nicht zwingend schlüssig. Auch subjektive Einstellungen oder Gefühle können Einfluß auf die objektive Wahrnehmung und Beurteilung einer Situation nehmen, ohen daß dazu Medien nötig gewesen wären. Neu ist nur die Bandbreite der Nachrichten, die über die Medien vermittelt werden, wobei es aber keine Beweise gibt, daß es hier einen meßbaren Einfluß gibt. Die Medien ermöglichen nur unter einer Bedingung eine Wirklichkeitsverzerrung, nämlich wenn sie einen Inhalt übermitteln, den man auch selbst und direkt hätte erfahren können. Fiktion oder ‚soziale Wirklichkeit‘ scheiden hier aus, da sie nur kommunikativ vermittelt werden können. Bleiben also die ‚objektiven Tatsachen‘, bei denen jedoch nur sehr wenige tatsächlich direkt erfahrbar sind, so daß wir den großen Rest abermals nur ‚vom Hörensagen‘ erfahren hätten. Demnach erlaubt einem das Fernsehen eine ungeheure Ausweitung der Erfahrungsmöglichkeiten, auch dahingehend, daß diese Erfahrungen sehr detailliert sind und es einem viel besser erlauben, sich sein eigenes Bild zu machen als die herkömmlichen Medien. Es zeigt sich, daß die Frage nach der Verzerrung der Wirklichkeit durch die neueren Medien viel zu komplex ist, um ein pauschales Urteil zu erlauben. Eine andere Behauptung ist hingegen völlig legitim und offensichtlich, nämlich daß die Quantität der Mediennutzung um ein Vielfaches gestiegen ist. Daß dieser Umstand aber zu einer Flucht vor Wirklichkeit oder zu einem Verlust von Wirklichkeit durch Zeitmangel führt, ist eine etwas unglückliche Formulierung. Denn Zuwendung zu Medien ist immer auch eine Zuwendung zur sozialen Wirklichkeit, unabhängig wie real die Inhalte sind. Die eigentliche Frage ist vielmehr, ob es zu einer Reduktion der aktiven Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit kommt, wenn man Medieninhalte konsumiert. Dies scheint aber, in Übereinstimmung mit verschiedenen Untersuchungen älteren und jüngeren Datums, nicht der Fall zu sein. Kinder und Jugendliche nehmen demnach sehr wohl noch Zeit für die aktiven Formen der Wirklichkeitsbegegnung haben, wie z.B. gesellige Aktivitäten, Spielen, Kino oder Lesen. Fest steht aber , daß die Jugendlichen jene Zeit, die sie sowieso ohne Reizeinflüsse erlebt hätten, die sie also nur mit sich und ihren Gedanken hätten füllen müssen, mit Medien verbracht haben. Ergo ist die Annahme, daß man mehr Zeit für aktive Erfahrungen in und mit der Wirklichkeit hätte, wenn es keine Medien gäbe, zweifelhaft. Im wesentlichen werden Medien nur dazu benutzt, jene Zeiträume zu überbrücken, in denen man sich sonst nur langweilen würde. Allerdings wurde diese Zeit vormals auch dazu benutzt um nachzudenken oder ‚tagzuträumen‘. Inwieweit diese Tätigkeit zu einer Persönlichkeitsentwicklung beiträgt, oder ob die Mediennutzung sie in dieser Funktion ersetzen kann, ist bisher leider nicht genau analysiert worden, zumal es als gesichert angesehen werden darf, daß die heute übliche Nutzung der Medien diesen Bereich der persönlichen Zeiteinteilung einschränkt. Der große Unterschied zwischen Medienerfahrungen und aktivem Erleben ist, daß erstere weder Wagnis och Risiko implizieren. Man vermeidet die Möglichkeit des Versagens und der Verantwortung völlig, man ist der Situation nicht ‚im Ernst‘ ausgeliefert. Dieser Sachverhalt gibt berechtigten Anlaß zu pädagogischen Bedenken. Andererseits ist es in unserer modernen Welt immer schwieriger geworden, ‚echte‘ Primärerfahrungen zu sammeln. Statt dessen bieten die Medien einen bequemen und sicherlich auch verführerischen Ersatz, so daß sie diesen Mangel nicht zu verursachen scheinen, sondern ihn vielmehr abdecken. Dieses Problem beschreibt HENTIG (1986) sehr deutlich, wenn er sagt: „Wenn die jungen Leute [...] mit Kopfhörern angetan und mit einem Walkman in der Tasche selig auf ihren Rollschuhen dahergleiten, dann gönne ich ihnen dies, aber ich weiß auch, daß es eine Ausflucht ist, eine Anklage gegen die von uns gemachte Welt, deren Erlebnisformen und Aufgaben sie nicht mehr locken.“ Die Zunahme der Mediennutzung ist also weniger eine Gefahr für die Wahrnehmung der Wirklichkeit, sondern vielmehr ein Zeichen für den Verlust an unmittelbarer Erfahrung in unserer modernen Welt. 3. MK – WAS IST DAS? Seite 9/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") Der acht Semester umfassende Studiengang ‚Medienkommunikation‘, kurz MK, der am Institut für ‚Medien- und Kommunikationswissenschaften‘ der Universität Klagenfurt als Fachkombination angeboten wird, ist ein interdisziplinäres Studium, das unter anderem Inhalte aus den folgenden Fachgebieten einschließt: Kommunikations- und Medientheorien Psychologie / Pädagogik Soziologie Germanistik Wirtschaft Technik Das Studium, in dem man sich sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse erwirbt, ist schematisch in mehrere Disziplinen unterteilt: Theorien, Konzepte und Methoden der Kommunikationsund Medienwissenschaften Kommunikations- und Medienpsychologie Praxiserfahrungen mit persönlicher Kommunikation und Medienkommunikation Medienproduktion Die Voraussetzungen, die man für das Studium mitbringen sollte, sind neben den üblichen Richtlinien für den Beginn eines Studiums an einer österreichischen Universität (erfolgreich abgelegte Reifeprüfung o.ä.), das Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten, an persönlicher und medialer Kommunikation sowie am praktischen wie theoretischen Arbeiten mit Medien. Dadurch, daß sich der Student intensiv mit den Bedingungen und Interpretationsmöglichkeiten "medialer" Kommunikation beschäftigt, soll er ein grundlegendes Verständnis der Bedeutung von Kommunikation und Medien für Gesellschaft und persönlichen Alltag erlangen. Ein MK-Absolvent hat sich eine umfassendes theoretisches und methodisches Wissen angeeignet, das es ihm erlaubt, in der vielfältigen und ständig expandierenden Kommunikations- und Medienbranche Fuß zu fassen und dort schnell Karriere zu machen, zumindest verglichen mit Fachkräften ohne entsprechenden wissenschaftlichen Hintergrund. Die bestandene Diplomprüfung am Ende seines Studiums berechtigt den Absolventen zum Tragen des Titels ‚mag. phil.‘ Der Name des Studienganges ist ‚Medienkommunikation‘ und um diesen Begriff als Ganzes verstehen zu können, hat es sich bewährt, ihn in seine Elemente ‚Medien‘ und ‚Kommunikation‘ zu unterteilen. MEDIEN Als Medium werden jene Instanzen in einer Kommunikation zwischen mindestens zwei Partnern bezeichnet, die die Kommunikation in Sinne einer Übermittlung von Inhalten überhaupt erst ermöglichen. Die Definition von ‚Medien‘ als Sammelbegriff für alle heutigen technischen Mittel zur Informationsverbreitung (TV, Radio, Printmedien usw.) ist insofern unzulänglich, als daß sie große Teile der menschlichen Kommunikation unberücksichtigt läßt. Denn sowohl Sprache als auch Mimik sind beispielsweise Vermittlungsinstanzen, ohne die zwischenmenschliche Verständigung schwierig wenn nicht unmöglich wäre. So ist jede Art von Hilfsmittel, das dazu benutzt wird, um Verständigung über Raum und/oder Zeit hinweg zu ermöglichen, als ‚Medium‘ zu definieren. KOMMUNIKATION Ist es schon beim Begriff ‚Medien‘ schwierig, eine Formulierung zu finden, die die wichtigsten Standpunkte der Forschung auf einen gemeinsamen Nenner bringt, so stößt man beim Begriff der ‚Kommunikation‘ auf eine so große Anzahl von Auffassungen, daß eine allgemein gültige Bestimmung schwer fällt. MERTEN (1977) beispielsweise hat 160 verschiedene Definitionen dieses Begriffs aufgestellt. Es gibt allerdings einige überwiegend akzeptierte Auffassungen, wie ‚Kommunikation‘ zu verstehen ist. Kommunikation ist der Prozeß, durch den eine Information oder Nachricht von einem Sender zu einem Empfänger übermittelt wird. (einseitig) Seite 10/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") ist Informationsaustausch. (zweiseitig) ist eine Form sozialer Interaktion. ist ein Vorgang der Verständigung der Bedeutungsvermittlung zwischen Lebewesen. ist eine Form von interpersonalem Verhalten. ist ein interdependentes, interaktionales Verhältnis zwischen beliebigen Objekten. Die Medienkommunikation ist demnach als jene Wissenschaft zu verstehen, die sich mit allen Inhalten, die in den oben genannten Gebieten relevant sind, befaßt. Die persönliche Kommunikation mittels verschiedenster Medien ist hier ebenso vertreten wie die Kommunikation, die durch die Nutzung oder Produktion von Massenmedien. 4. PROTOKOLLE DER REFERATE 4.1 Einführung – Prof. Karl Nessmann In diesem Vortrag ging es, neben der Vorstellung des Instituts, darum, die persönlichen Erwartungen und Motive der Studierenden genauer zu definieren und ihnen die Möglichkeiten innerhalb des Studiums zu erläutern. Weiters wurden 2 Filme gezeigt, wobei der erste einen groben Überblick über die heutige Medienlandschaft (HD-TV, „neue“ Medien) machte und erste Einblicke in die Kommunikationswissenschaft gewährte (z.B. Watzlawick: „Man kann ‚nicht kommunizieren‘ “). Der zweite Film, „Campus am Wörthersee“, ist am Institut für Medienkommunikatin produziert worden. An ihm konnte man die Fähigkeiten, die sich die Studierenden erworben hatten, im praktischen Einsatz erleben, wobei sich das Ergebnis durchaus sehen lassen kann. Weiterhin wurden einige Grundbegriffe der Medienkommunikation z.B.: Was sind Massenmedien?, Was ist Massenkommunikation?, Kommunikator - Rezipient, Message Definition der Masse, Wirkungs- und Nutzansatz, Oralität und Literarität im Bereich „Sprache“, primäre, sekundäre und tertiäre Kommunikation. erklärt. Außerdem wurden in dieser Veranstaltung die Interviews geführt und in der Gruppe besprochen. Die Möglichkeit, zur Studienorganisation Fragen zu stellen, wurde von den Studierenden dankbar angenommen, da es insbesondere zu der neuen Studien Richtung ‚Publizistik und Kommunikationwissenschaften‘ viele Unklarheiten zu beseitigen galt. 4.2 Prof. Reinhard Kacianka Prof Kacianka stellte uns in seinem Vortrag zum einen seine Vorlesung ‚Digital-Schamanen‘ genauer vor, zum anderen referierte er kurz über die Begriffe Medien, Sender, Empfänger. In der Vorlesung/AG ‚Digital-Schamanen‘ werden die Zusammenhänge zwischen den Schamanen der Naturvölker und den Disc Jockeys der heutigen Zeit verdeutlicht. Beispielsweise stehen DJ’s in Diskotheken ebenso auf abgehobenen Podesten („Altären“) und kontrollieren von dort aus die Menge mit basslastiger, rhythmischer Musik, die sich in dieser Weise in Trance tanzt, gleichsam wie die Schamanen einst ihren Stamm durch rituelle Handlungen in Trance dirigiert haben. So ist die Machtposition des DJ’s gegenüber der Menge durchaus mit dem Status eines Schamanen gegenüber seinem Stamm vergleichbar. Seite 11/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") Zweiter Punkt in Prof. Kaciankas Referat waren die Begriffe Medien, Sender und Empfänger. Medien lassen sich grob nach dem Grad der Benützung von technischen Hilfsmitteln in drei verschiedene Gruppen einteilen: primäre Medien: weder Sender noch Empfänger benötigen technische Hilfsmittel, z.B. Sprache sekundäre Medien: der Sender benötigt ein technischer Hilfsmittel, z.B. die (geschriebene oder gedruckte)Schrift tertiäre Medien: sowohl Sender als auch Empfänger benötigen technische Hilfsmittel, z.B. Fernsehen, Radio, „neue“ Medien Sender und Empfänger sind zwei häufig benutzte Begriffe in der Medienforschung, da sie zwei essentiellen Pole einer Kommunikation darstellen. Zwischen ihnen steht, bildlich gesprochen, die Nachricht, die vom Sender so formuliert/produziert werden muß, daß a)das Medium die Information zum Empfänger transportieren kann b)der Empfänger die Nachricht so versteht, wie sie vom Sender gemeint war. 4.3 Prof. August Fenk Das Thema des Referats von Prof. Fenk waren, neben seinem Fachgebiet, der Kognitionspsychologie, empirisch-analytische Forschungsmethoden. Die (Medien)Wirkungsforschung beschäftigt sich mit der Wirkung, die die Rezeption von Medien auf den Menschen hat. Um seine Arbeit verständlich zu machen, stellte er folgende Hypothese auf: „Das viele Fernsehen wirkt sich auf den Schulerfolg negativ aus.“ Die dadurch entstehende Unterthese wäre: Kinder lesen nicht mehr, das Lesen wurde vollkommen durch das Fernsehen ersetzt. Als mögliche Folge kommt in Frage, daß bei Kindern und Jugendlichen durch das Fernsehen ein neuer Antialphabetismus entstehen könnte. Die grundsätzliche Aufgabe des untersuchenden Forschers ist es, einen Untersuchungsablauf zu erstellen, die möglichst viele Fehlerquellen eliminiert. Im gegebenen Beispiel könnten sie etwa so aussehen: Die durchschnittlich acht Jahre alten Kinder, , können in diesem Alter nur sehr schwer abschätzen, wieviel Zeit es vor dem Fernseher verbringt. Das Kind könnte unbewußt über die „soziale Erwünschtheit“ seines Verhaltens nachdenken oder unbewußt bei der Angabe der Zeit „untertreibt“, Wenn es den Verdacht hat, daß das lange Fernsehen als negativ betrachtet werden könnte. Wenn man annimmt, bei der Untersuchung wäre zu keinen solchen Fehlern gekommen, könnte das Ergebnis so aussehen: „Je mehr Zeit die Kinder täglich vor dem Fernseher verbringen, desto schlechter werden ihre Noten.“ die Möglichkeit einer Verfälschung besteht jedoch immer noch, wenn man gewisse Störvariablen außer Acht gelassen hat. Folgende Möglichkeiten kommen im Beispiel in Betracht: Defizite: das Kind hatte nicht genug Zeit, um zu lernen oder konnte nicht ausreichend schlafen, wodurch es schlechte Noten bekam. Beide Fälle hätten aber auch durch andere Einflüsse als das Fernsehen ausgelöst werden können. Habituelle Eigenschaften: Hier handelt es sich um bestimmte Eigenschaften des Kindes oder der Familie (Passivität, Todesfall,...), die den schlechten Schulerfolg verursacht haben könnten. In diesem Fall kann es sogar sein, daß das Fernsehen gar keinen Einfluß hatte. Eskapismus: Ein Kind, das schlechte Noten bekommt, flüchtet sich aus der realen Welt in eine Scheinwelt, was dann die Ursache für noch schlechtere Noten ist. All diese Wirkungsgefüge müssen vom Versuchsleiter genauestes bedacht werden, um der unweigerlich entstehenden Dynamik auf den verschiedenen Ebenen des untersuchten Systems entgegenwirken zu können. 4.4 Prof. Walter Schludermann Das erste Thema, das Prof. Schludermanns in seinem Vortrag behandelte, war das Zusammenspiel zwischen Massenmedien, Politik und Öffentlichkeit. Welche Seite 12/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") Aufgaben und Möglichkeiten die einzelnen Komponenten haben, wurde im Vortrag näher erklärt: Die Medien bieten der Öffentlichkeit Information und Unterhaltung. geben der Politik die Bühne der Selbstdarstellung. Können durch Auswahl und Gestaltung der Berichterstattung Einfluß auf das politische Geschehen nehmen. Dieser Einfluß kann auch auf die Binnenstruktur einzelner Parteien wirken. Die Öffentlichkeit reagiert auf die Politik mit Akzeptanz (z.B. durch Wählerstimmen). signalisiert den Medien Akzeptanz (z.B. durch Einschaltquoten). Die Politik bietet der Öffentlichkeit Normen und Gratifikationen. gibt Medien einen Input, sie ist ein unerschöpflicher Themenlieferant. Außerdem bestimmt sie Gesetze (z.B. Medien- oder Rundfunkgesetz,...). Folgende Modelle beschreiben das Zusammenspiel von politischem System und Medien: Das Autonomiemodell: das Mediensystem ist ein strukturell eigenständiges System, es ist gleichberechtigt mit dem System der Politik. „Medien als vierte Gewalt“. Instrumentalisierungsmodell: Die Systeme sind strukturell eigenständig, aber nicht gleichberechtigt. In der Regel ist die Politik durch die Medien instrumentalisiert, aber es kann auch umgekehrt sein. Das Symbiosemodell: Medien und Politik sind nicht mehr strukturell eigenständig, sondern bilden ein „Supermodell“, (z.B. Berlusconi-Imperium) Prof. Schludermanns zweites Thema, ‚Medien und Pädagogik‘, beschrieb zwei grundsätzliche Formen, wie diese Bereiche einander ergänzen können. 1.) Der Unterricht MIT Medien, der traditionellerweise als „Mediendidaktik“ bezeichnet wird 2.) Der Unterricht ÜBER Medien, also mit den Medien als Gegenstand und Inhalt des Unterrichts (Medienerziehung, Medienpädagogik im engeren Sinn) Das Ziel jeder Medienpädagogik ist das Erreichen einer Medienmündigkeit und einer Medienkompetenz bei den Schülern/Studenten. Die wichtigsten Ansätze hierzu sind: Handlungsorientierte Medienpädagogik mit dem Rezipienten im Mittelpunkt Protektionistischer Ansatz, der vor allem die Gewalt im Fernsehen diskutiert Kulturkritischer Ansatz (auf der Basis von ethisch-moralischen Weltanschauungen) Gesellschaftskritischer Ansatz. Hierbei werden Medien als Stütze eines kapitalistischen Systems verstanden 4.5 Prof. Günther Stotz Messages und Zeichen werden wahrgenommen. Die Forschung versucht nun zu klären, wie und nach welchem Konzept Menschen diese Wahrnehmungen verarbeiten. (Symbolischer Interaktionismus) ‚Symbolischer Interaktionismus‘, war das wichtigste Schlagwort im Vortrag von Prof. Stotz. Diese Bezeichnung steht für eine soziopsychologische Richtung, in der erforscht wird, nach welchem Schema Menschen gewissen Dingen gewisse Bedeutungen zuschreiben, und wie es dazu kommt, daß verschiedene Leute den gleichen Dingen verschiedene Bedeutungen zuschreiben. Hierbei ist der Hintergrund einer Person von entscheidender Bedeutung. An dieser Stelle kommen zwei Forschungsrichtungen zum Einsatz: Motivforschung: Welche psychologischen Motive haben bestimmte Personen? Konstruktivismus: Menschen konstruieren mit Hilfe von Sprache und Bedeutungen eine bestimmte Wirklichkeit. 4.6 Prof. Melezinek und Prof. Leustik Seite 13/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") die Professoren Melezinek und Leustik stellten gemeinsam jenen Fachbereich vor, in dem sie überwiegend tätig sind, ‚Neue Informationstechnologien‘ und ‚Neue Medien‘. Das Entstehen der neuen Medien ist in etwa vergleichbar mit der Einführung des Buchdruckes oder des Telefons. In beiden Fällen kam es binnen kürzester Zeit zu massiven Änderungen in der Gesellschaft, vergleichbare Erscheinung in den 90iger Jahren ist die Globalisierung und Zentralisierung des Infromationswesens. Die Umstrukturierung der Telefonnetze und der Einsatz von Glasfaserleitungen sind nur zwei der maßgeblichen Änderungenm, die es einer breiten Masse von Rezipienten ermöglichen, den sogenannten „Informations-Highway“ zu „befahren“. So werden zum Beispiel gegenwärtig unzählige Institutionen wie Schulen, Krankenhäuser oder Universitäten vernetzt, wobei letztere allerdings bereits seit den Anfangstagen des Internets immer eine wichtige Rolle bei seiner Entwicklung gespielt haben. Auch die Zahl der privaten Internetbenutzer steigt jeden Tag beträchtlich, Online-Dienste die einen schnellen Zugang zum Internet bieten, haben Hochkonjunktur. Der hohe Grad der Nutzung der neuen Medien hat natürlich enorme Auswirkungen auf die Gesellschaft. So kommt es beispielsweise zu einer Zentralisierung und Konzentration des Marktes im Allgemeinen. Eine Entwicklung, an deren Ende nur noch eine Handvoll riesiger Firmen die Haushalte mit allem Notwendigen versorgen, kann nicht völlig ausgeschlossen werden. 4.7 Prof. Karl Nessmann (statt Prof. H. Weidner) Gleich zu Beginn des Vortrages wurde klar, daß ein Fachbereich wie ‚Public Relations‘ nicht mit einigen wenigen Worten erschöpfend erklärt werden kann. So entstand im Laufe des eingängigen Referats ein Katalog von Begriffen, die alle im Bedeutungsumfeld des Terminus ‚PR‘ beheimatet sind. Öffentlichkeitsarbeit Meinungsmacher Werbung Verkauf Plattform Information Corporate Identity Wirtschaftsfaktor PR – Public Relations bedeutet Beziehungen zur Öffentlichkeit, öffentliche Beziehungen, Öffentlichkeitsarbeit fungiert als Sprachrohr ebenso wie als Hörrohr, da es eine der wichtigsten Aufgaben eines PR-Managers ist, für die Bedürfnisse der Menschen offen zu sein hat die Aufgabe, die Beziehungen zwischen Unternehmen und Bevölkerung zu managen. Heutzutage ist eine PR-Abteilung für jedes Unternehmen unentbehrlich. ist eine gezielte und professionell geplante Kommunikation mit Hilfe von selbstproduzierten Medien, Massenmedien oder persönliche Kommunikation. Seite 14/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") Warum ist PR so wichtig? Was soll PR vor allen Dingen erreichen? Akzeptanz Identifikation Image Interessensgeleitete Kommunikation ...... 4.8 Prof. Klaus Boeckmann „Ein Film ist leicht zu verstehen aber schwer zu erklären“. Die Filmanalyse, jene Disziplin, in die uns Prof. Boeckmann einen kurzen Einblick gab, betrachtet die Medienkommunikation auf eine ungewöhnliche Weise. Wie schon der sagte: Das Ziel jeder Filmanalyse ist, zu ermitteln, woraus sich die eine Idee zusammensetzt und welche Mittel zu ihrer Vermittlung eingesetzt wurden. Eine vollständige Filmanalyse kann es jedoch nicht geben, da sie letztendlich immer eine subjektive Interpretation sein wird. Instrumente der Filmanalyse sind u.a. die Unterscheidung zwischen Erzählzeit und der ‚erzählten Zeit‘. Daß es bei einem Film zu einer Verkürzung der erzählten Zeit kommen muß, selbstverständlich. Allerdings ist es für den Filmanalytiker wichtig, zu beachten, welche Teile der Geschichte wann im Film vorkommen, und wie lange sie dauern. Das Publikum wird dadurch stark beeinflußt. Der „Point-of-View“ oder die Fokalisierung. Von Bedeutung ist hier die Perspektive, aus der eine Geschichte erzählt wird. In der Regel gibt es eine Hauptperson, die in beinahe jeder Szene vorkommt. Alle Ereignisse sind auf sie fokalisiert. Bei einer Änderung der Fokalisierung ändert sich auch die Einstellung des Rezipienten. Vereinzelt sind auch Filme ohne Fokalisierung produziert worden, die aber auf den Rezipienten meist wie Theaterstücke wirken. PERSÖNLICHE REFLEXION Fast jeder Erstsemester ist am Anfang ein wenig erschlagen von der Vielfalt der angebotenen Lehrveranstaltungen, Arbeitsgruppen und Seminare. Der Überblick, den mir diese LV gebracht hat, war gerade für mich besonders notwendig und nützlich, da ich ohne jede Vorkenntnisse in das MK-Studium „gestolpert“ bin. Meine Vorliebe für jede Art von technisch vermittelter Kommunikation war sicher erforderlich, um mich auf „Das wissenschaftliche Studium von Kommunikation und Medien“ überhaupt erst aufmerksam werden zu lassen. Jedoch bekam ich erst in der STEP-Veranstaltung meinen ersten wirklichen Eindruck, welche Herausforderungen und Möglichkeiten sich mir in diesem Studium eröffnen. Viele meiner Erwartungen fand ich bestätigt, so zum Beispiel die Ausbildung in Bezug auf Produktion und Analyse von Medien. Allerdings hatte ich vor lauter Vorfreude, endlich ein Studium gefunden zu haben, das meinen Interessen entspricht, auf einen wesentlichen Punkt vergessen: das theoretische und wissenschaftliche Arbeiten mit Inhalten aus der Kommunikations- und Medienforschung ist ein ebenso wichtiger Teil der Ausbildung wie ihre praktische Umsetzung. In letzter Konsequenz bedeutet das also: ‚zurück auf die Schulbank!‘ Allerdings mißfällt mir diese Perspektive des Studiums nicht im geringsten, zumal die Fachgebiete, die ja auch in den verschiedenen Referaten vorgestellt wurden, mir überaus interessant erscheinen. Ich mußte beispielsweise schon in einem der ersten Referate feststellen, daß meine Auffassungen der Begriffe ‚Medien‘ oder ‚Kommunikation‘ nur als äußerst vage, wenn nicht sogar als unausgegoren gelten dürfen. Womit ich eigentlich auch nicht gerechnet hatte, war das psychologische Fundament, das man im überwiegenden Teil der Lehrveranstaltungen immer wieder vorfindet. Ich glaube aber, daß gerade die Psychologie ein unentbehrliches Werkzeug ist, wenn man daran gehen will, erfolgreich mit Menschen und für Menschen zu kommunizieren. Was meine Pläne bezüglich eines bestimmten Berufsbildes angeht, bin ich mir auch jetzt noch nicht 100%ig sicher, welche Möglichkeiten nach oder während Seite 15/ 16 MK - StudienEingangsPhase ("STEP") des Studiums auf mich zukommen könnten. Fest steht allerdings „Richtung“, aus der sie kommen werden: Medien und Kommunikation! die Am Ende der STEP-Vorlesung hatte ich das Gefühl, wenigstens ungefähr zu wissen, welcher Weg vor mir liegen könnte. Um ehrlich zu sein habe ich dieses Gefühl bisher nur bei den wenigsten Entscheidungen gehabt, die ich je getroffen habe. Seite 16/ 16