Spiel, Autobiographie und Geschichte

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Spiel in autobiographischen Berichten der frühen Neuzeit
Vortrag auf der Jahrestagung der Kommission „Erziehungswissenschaftliche
Biographieforschung“ in der Sektion Allgemeine Erziehungswissenschaft der DGfE am 27.09.02
in Göttingen
1. Kinderspiel im Licht einer interpretativen Theorie
Schilderungen von Kindheit und Kinderspiel kommen bis zum 16. Jahrhundert in den uns
überlieferten Quellen nicht vor. Warum? Jean-Michel Mehl, Historiker an der Straßburger
Universität, der eine Geschichte der Spiele im königlichen Frankreich des 13.-16. Jahrhunderts
schrieb, sagt dazu:
„Man weiß, dass das Mittelalter sehr schlecht unterscheiden konnte zwischen den verschiedenen
Altersklassen und dass die benutzte Terminologie nur schwer zwischen Kind, Jugendlichem oder
jungem Mann zu differenzieren erlaubte. Darüber hinaus: Auch wenn es offensichtlich ist, dass die
Kinder sich zahlreichen Spielen widmeten (siehe die Liste des jungen Froissart in der Gegend von
Valenciennes im 14. Jahrhundert), so haben diese Spiele doch nur sehr selten Spuren in
dokumentierten Quellen hinterlassen. Die archäologischen Ausgrabungen haben uns zwar
zahlreiche Spielzeuge beschert (im Großen und Ganzen verkleinerte Gegenstände der
Erwachsenenwelt), aber sehr wenig Spiele. Die Literatur [der Zeit des Spätmittelalters] setzt viele
Helden in Szene, die schon in sehr jungem Alter Schach spielen und denen es gelingt, Erwachsene
zu besiegen. Das gilt auch für das Würfelspiel, bei dem der Held schon im Alter von 5 Jahren
glänzt. Das Gegeneinanderkämpfen mit Eisenstangen war sicherlich eines der verbreitesten Spiele in
der Jugend. Karl der Kühne praktizierte dieses Spiel schon als Kind mit außergewöhnlicher
Brutalität.“ (Mehl 1996)
Ich beginne mit einer Theorieskizze der Interpretation von Alltagssituationen, wie sie uns
begegnen in Dokumenten und Funden aus vergangenen Epochen. Ich hebe zweitens die
Bedeutung des Kinderspiels für die Entstehung eines allgemeinen Bewusstseins für Kindheit
hervor, und ich stütze mich drittens auf autobiographische Berichte über Kindheit und
Kinderspiel, die meinen theoretischen Ansatz untermauern.
Die Rekonstruktion von Alltagssituationen in früheren Jahrhunderten hat - bei einer in der Regel
nur dürftigen Quellenlage - vier verschiedene Ebenen der Interpretation zu unterscheiden:
1. das handelnde und erlebende Subjekt, zu dem wir keinen direkten Zugang haben;
2. die signifikanten Zeichen (Bildnisse, Texte, Symbole, Materialien), die uns Hinweise auf das
Alltagsleben und -erleben dieser Subjekte geben;
3. der durch Raum, Zeit und Kultur fixierte Interpretationsrahmen, in dem die signifikanten
Zeichen eingebunden erscheinen und der letztlich bestimmt, was die betreffende Zeit bzw.
Gesellschaft als gültig für die Selbst- und Weltinterpretation der handelnden Subjekte
ansieht;
4. unsere Theorien darüber, wie dieser Interpretationsrahmen, d.h. das Selbstverständnis von
"Alltag" einer bestimmten Zeit bzw. Gesellschaft, aussah.
Die erste Interpretationsebene mit den drei folgenden in Übereinstimmung zu bringen, scheitert
oft schon daran, dass die Quellenlage (zweite Ebene) dürftig oder uneinheitlich ist. Unter der
Voraussetzung, Spielzeug als signifikantes Zeichen für Kinderspiel betrachten zu können, sind
gewisse Rückschlüsse auf die Spielhandlungen des vermutlichen Besitzers möglich. Aber weder
kann aus dem Nichtvorhandensein (bzw. Nichterwähntwerden) von Spielzeug mit letzter
Sicherheit geschlossen werden, dass nicht gespielt wurde, noch muss abgebildetes oder
gefundenes Spielzeug zwingend signifikantes Zeichen für Spiel sein: Spielzeug hat auch -
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jenseits des Spiels - eine Repräsentations-, Mode-, Kulturfunktion; es kann ferner, wie bereits
erwähnt wurde, lediglich signifikantes Zeichen für den Kindheitsstatus einer Person sein.
Die Mehrdeutigkeit signifikanter Zeichen zu klären, ist auf der dritten Interpretationsebene
geboten. Ein hermeneutisches Grundproblem besteht allerdings darin, dass die dritte Ebene sich
nicht lediglich als abhängige Variable der zweiten Ebene konstituiert: Sie stellt mehr dar als die
Summe der Interpretationen einzelner signifikanter Zeichen. Das Selbstverständnis einer
Gesellschaft wird geprägt von ökonomischen Bedingungen, vorherrschenden Ideologien,
Herrschaftsinteressen ud kulturellen Traditionen, die die Lebenswelt durchdringen. Demnach
besitzt diese dritte Interpretationsebene eine Eigenaktivität, die in Wechselbeziehung zur zweiten
und ersten Ebene steht, sie recht eigentlich erst erzeugt oder zumindest einem Selektionsprozeß
unterwirft.
So ist auf dieser dritten Interpretationsebene vordergründig ein bestimmtes Selbstverständnis von
Alltag auszumachen, hintergründig jedoch erkennt man die Interessenlage, aus der heraus sich
dieses Verständnis entwickelt, und die Funktion, die es im Dienste bestimmter Interessen bzw.
Ideologien erfüllt. Wenn etwa in einer Zeit über die Bedeutung des Kinderspiels viel gesprochen
wurde, dann muss das nicht unbedingt heißen, dass mehr gespielt wird als in vorangegangenen
Zeitabschnitten. Bedingt durch gesellschaftliche Wandlungen sozialer oder ideologischer Art
könnte dieser von der Quantität des Quellenmaterials her ableitbare Tatbestand vielmehr
Anzeichen sein, dass Interesse bestand, dem Spiel eine bestimmte Funktion zuzuweisen, die es
zuvor nicht hatte oder die in dem Maße nicht allgemein bewusst war, zum Beispiel eine
erziehende Funktion - wie dies im Zeitalter der Aufklärung deutlich in Erscheinung tritt.
Doch kommen wir nicht daran vorbei, dass auch die dritte Interpretationsebene uns wiederum
nur indirekt erschließbar ist: Wir können das Alltagsverständnis von "Spiel" einer sozialen
Gruppe innerhalb einer bestimmten Zeit darzustellen versuchen und dabei auch die
gesellschaftlichen Interessen, die die Art dieses Selbstverständnisses erzeugt, deutlich machen.
Das heute anhaltende Interesse an der Erforschung der Geschichte der Kindheit bringt Spiel und
Spielzeug dabei oft in die Rolle, signifikante Zeichen für ein bestimmtes Kindheitsverständnis zu
sein. Aber wir können nicht sicher sein, ob unsere Vorstellung von Kindheit, die wir einem
Zeitalter unterstellen, tatsächlich zutreffend ist. Auf dieser vierten Interpretationsebene stehend,
vermögen wir lediglich, Theorien darüber zu bilden, die sich erst über einen längeren Zeitraum
hinweg als richtig oder falsch erweisen, nicht zuletzt deshalb, weil sie einen bedeutenden Anteil
unserer eigenen Projektionen enthalten.
2. Zur Rekonstruktion von Kindheit und Kinderspiel anhand historischer Quellen
Spiel ist erstens Bestandteil von Alltagssituationen, Spiel ist zweitens - insbesondere auch in der
Kindheit - ein ambivalent zu bewertendes Phänomen, dem einerseits Berechtigung eingeräumt
wird, das andererseits auch „unziemlich“ sein kann und in diesem Fall strengen Verboten
unterliegt. Spiel ist drittens nicht eine allein den Kindern zukommende Aktivität, sondern
begegnet uns in der Historie, insbesondere in Berichten bis zum 18./19. Jahrhundert, sehr viel
mehr als Form der Unterhaltung Erwachsener, insbesondere des Adels und des Bürgertums;
dabei dominieren Spiele mit Körpereinsatz und Geschicklichkeit sowie Brett-, Karten- und
Würfelspiele.
Die deutsche Rezeption der Auffassungen von Ariès, die zumeist übernommen und in ihren
einseitigen Interpretationen kaum geprüft wurden, führte dazu, die soziohistorische Geburt der
bürgerlichen Familie und eines erwachenden Bewusstseins für Kindheit als einem eigenen
schutzwürdigen Lebensraum in das 17. bzw. 18. Jahrhundert zu legen (Niessen/Sailer 1980;
Schlumbohm 1983; Hardach-Pinke 1992). Folgt man autobiographischen Quellen (vgl.
Meschendörfer 1991), ist das Spielen im 18. Jahrhundert bereits Standard-Aktivität gehobener
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bürgerlicher Kindheit. Gleichzeitig wird es von Eltern und Pädagogen zu erzieherischen
Zwecken eingesetzt (vgl. Hauck 1935; Mairbäurl 1983). In den Jugenderinnerungen von
Wilhelm von Kügelgen, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts im liberalen Milieu eines
großbürgerlichen Elternhauses aufwuchs - sein Vater war einer der bekanntesten Portrait- und
Landschaftsmaler der Zeit - erscheint der Begriff "Spielen" zunächst als Bezeichnung für ein
Tun, das als eigene Tätigkeit zwar genannt, aber zunächst gar keine ausführliche Erläuterung
erhält (Kügelgen 1900, S. 9 ff). Hier wird im selbstverständlichen Gebrauch des Begriffs
sichtbar, wie das Wesen des Kindes unmittelbar mit dem Spiel verbunden erscheint. In dieser im
19. Jahrhundert vermutlich meistgelesenen Autobiographie des Jugendalters finden wir dann
ausführlich Spiele, Spielkameraden und gelegentliche Gefährdungen im Spiel dargestellt.
Gegenüber einer soziohistorischen Theorie, die das 18. Jahrhundert gleichsam zum Wendepunkt
in der Entwicklung von Familie und Kindheit macht, indem sie die Entstehung der bürgerlichen
Kleinfamilie in diesen Zeitraum legt, erscheint Skepsis angebracht. Die Kontinuität historischer
Entwicklungen wird sichtbar, wenn man frühere Jahrhunderte in die Betrachtung mit einbezieht.
Auf Grund der im 16. Jahrhundert erstmals in größerer Zahl auftauchenden Autobiographien
lässt sich zeigen,
1. dass ein Sinnhorizont für Kindheit als eines schutzwürdigen, der Liebe der Eltern in
besonderem Maße zuteil werdenden Entwicklungsabschnittes schon im Zeitalter der
Reformation existierte (wenn auch ein öffentliches Bewusstsein für diesen Sachverhalt noch
nicht artikulierbar war);
2. dass das Spiel von Kindern im 16. Jahrhundert eine relativ normal auftretende Aktivität war,
wenn die Sozialisation sich innerhalb gesicherter Lebensverhältnisse vollzog, d.h. einen
Freiraum für Aktivitäten offenließ, der die Chance bot, nicht ständig der Kontrolle der
Erwachsenen unterworfen zu sein;
3. dass Spielaktivitäten immer auch symbolische Bedeutung haben, d.h. signifikantes Zeichen
sein können, insbesondere für die begrenzte Rebellion, den aufflammenden Protest
gegenüber der herrschenden Ordnung der Erwachsenen (Nitschke 1985).
Autobiographisch berichtete Spielerfahrungen der Kindheit geben durchaus einen Blick auf das
handelnde Subjekt frei: Wir hätten also einen authentischen Nachweis der ersten Ebene und
darüber hinaus und manchmal auch dessen eigene Bewertung, konstituiert durch Kriterien der
Erinnerung und der Selektion, die dem Interessenhorizont des Subjektes entstammen. Wir haben
einerseits die Authentizität des Berichts eines Autors über seine Spielerfahrungen zu
respektieren, andererseits unterliegt diese Darstellung auch der Selbstdeutung des Autors. Wenn
denn ein Begriffsverständnis von „Spiel“ so durchgängig über die Jahrhunderte vorhanden sein
soll, wie wir Spiel als vielfältig in Erscheinung tretendes, von anderen Phänomenen aber doch
abgrenzbares Ereignis im Alltagsverständnis begreifen, dann muss in diesen Schilderungen auch
etwas von den Voraussetzungen, dem Wesen und der ambivalenten Bewertung des Spiels
erkennbar sein (3. Ebene).
Dort aber, wo autobiographische Berichte eine Kindheit erfahrener Gewalt, Kriminalisierung und
Ausbeutung bilden, wo der tägliche Existenzkampf ums bloße Überleben alle Kräfte
beansprucht, existieren kaum Chancen, Spielerfahrungen zu machen bzw. in der
Lebensrückschau als berichtenswert erinnert zu werden.
3. Zur Entstehung zur Selbstbiographie
Die ersten ausführlichen Selbstbiographien stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Zwar sind
auch aus Altertum und Mittelalter selbstbiographische Zeugnisse nicht völlig unbekannt, aber
erst in der beginnenden Neuzeit, der Zeit des Humanismus, der Reformation, gewinnt die
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Selbstbiographie ihren eigentlichen Charakter. Beschreibungen des eigenen Lebens finden ihre
historisch-gesellschaftlichen Voraussetzungen erst in einer Zeit, die die Jenseitsgerichtetheit des
Menschen und sein absolutes Eingebundensein in den mittelalterlichen Ordo abzustreifen
beginnt und einem individuellen Selbstverständnis des Menschen Platz macht. Auf dem
Hintergrund einer sich ausweitenden und florierenden Geldwirtschaft kristallisiert sich ein neues
Persönlichkeits- und Leistungsbewusstsein heraus, dessen Träger das gebildete Bürgertum und
die humanistischen Gelehrten in den aufstrebenden Reichsstädten werden.
Die ersten selbstbiographischen Aufzeichnungen tauchen seit der Mitte des 14. Jahrhunderts in
privaten Rechnungs- und Handelsbüchern wohlhabender Bürger auf, in denen neben rein
geschäftlichen Notizen dann auch Hinweise über familiäre Ereignisse wie Geburt von Kindern,
Eheverträge, Todesfälle, Familienfestlichkeiten, Reisen und allerlei denkwürdige Ereignisse
auftauchen (Rein 1919, 196).
Neben dem Typus des Hausbuches im Sinne tagebuchartiger Eintragungen existiert aber im 15.
Jahrhundert auch schon die im reifen Mannes- oder Greisenalter abgefaßte Familienchronik, die
Zeugnis ablegt vom Lebensgang des Schreibers und den Ereignissen, die sein Leben
auszeichnen, motiviert von einem stark ausgeprägten, immer gegenwärtigen Familiensinn.
Die Tatsache, dass solchen persönlichen Aufzeichnungen seit Ende des 15. Jahrhunderts
zunehmend mehr ein allgemeingültiges, auch heutigen Lesern interessantes Moment anhaftet,
liegt darin begründet, dass in diesem Zeitumbruch ein wachsendes Interesse für das aufkommt,
was in der unmittelbaren Alltagswelt geschieht. Persönlich Erlebtes und Erfahrenes wird erstmals
in einem ganz allgemeinen Sinne berichtenswert. In diesen individuellen Zeugnissen des
Bürgertums tritt uns in der Regel weder der Versuch einer Reflexion über das eigene Wesen,
noch die Absicht der Verherrlichung der eigenen Taten entgegen - obwohl manche
Selbstdarstellung von Rechtfertigungsabsichten nicht frei ist. Die meisten Autobiographien des
16. Jahrhunderts sind jedoch von einem ansprechenden naiven Realismus getragen, in dem sich
die Freuden, Leiden, Sorgen und Empfindungen des Erzählers unmittelbar ausdrücken.
4. Kindheit und Spiel in Selbstbiographien des 16. Jahrhunderts
Eher in der Minderzahl sind diejenigen Selbstbiographien des 16. Jahrhunderts, in denen
Kindheitserlebnisse dargestellt werden. Andererseits kann man folgern, dass dort, wo dies
geschieht, ein engeres Verhältnis des Autors zur eigenen Kindheit vorliegt. Erstmals im 16.
Jahrhundert wird Kindheit so interessant, dass sie als wichtiger und mitteilungswürdiger
Lebensabschnitt autobiographisch bedeutsam wird.1 Ausführlichere Darstellungen der eigenen
Kindheit und Jugendzeit finden sich bei Johannes Butzbach (1478-1516), Thomas Platter (14991582), Hermann von Weinsberg (1518-1604), Felix Platter (1536-1614), Bartholomäus Sastrow
(1520-1603), Lucas Geizkofler (1550-1620). Sie sind heute bekannte, zeithistorisch bedeutsame
Quellen. Allen sechs Männern ist gemeinsam, dass sie durch die Geistesschule des Humanismus
gingen, aber es gibt große Unterschiede in bezug auf die Lebensbedingungen, die ihre
Kindheitserfahrungen prägen.
Dass für Kinder wie für Erwachsene Spiel eine volkstümliche Freizeitbeschäftigung ist, wird ab
dem 13. Jahrhundert durch eine Vielzahl von Quellen belegt. Wenn wir unterstellen, dass auch
vor mehr als einem halben Jahrtausend das Spiel von Kindern zu einer als eine als normal
empfundene, ihnen zugebilligte Aktivität wurde, ist bemerkenswert, dass in den Autobiographien
aus dieser Zeit, dort wo die eigene Kindheit etwas ausführlicher beschrieben wird,
1
Die hier dargestellten autobiographischen Berichte aus dem 16. Jahrhundert sind von mir auch
schon an anderer Stelle unter dem Aspekt einer Theorie der Kindheit ausgewertet worden
(vgl. Retter 1987, 1994).
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Spielerlebnisse und -beschreibungen aufs Ganze gesehen, nur einen recht geringen Anteil haben.
Um so häufiger wird berichtet von erfahrener Gewalt, insbesondere von brutaler Züchtigungen in
der Schule (vgl. Geizkofler).
Meine Arbeitshypothese lautet: Nicht Armut oder Reichtum, nicht Bürgertum oder bäuerliche
Lebensweise sind geeignete Kriterien um geringere oder größere Bedeutsamkeit von
Spielerfahrungen in autobiographischen Berichten erwarten zu können. Entscheidend ist
vielmehr die Frage, ob Kinder einen gewissen Freiraum in ihrem Handeln besaßen - was nicht
nur bedeutet, einen größeren Anteil am Leben der Erwachsenen zu haben, sondern vor allem
auch der Kontrolle ständig einschränkender, mit Strafe drohender Erziehung zeitweise entbunden
zu sein, um das Handeln im eigenen Lebensraum selbst steuern zu können. Beides ist an eine
Grundvoraussetzung gebunden: Das eigene Dasein muss als gesichert erfahren werden; es darf
nicht ständig unmittelbarer Lebens- und Existenzbedrohung ausgesetzt sein.
Autobiographisch berichtetes Spiel in der Kinder- und Jugendzeit hat als ein signifikantes
Symbol dafür zu gelten, dass Kinder sich selbstgestaltete Freiräume des Handelns erschließen
konnten, die sie kreativ nutzten - und zwar in doppelter Weise. Ein nicht unbedeutender Teil des
Spielhandelns hatte (und hat) damit zu tun, die Welt der Erwachsenen nachzuahmen und aus den
Elementen der erfahrenen Realität in der Spielphantasie neu zu artikulieren. Ich werde dies am
Beispiel einer Spielerfahrung von Felix Platter darstellen. Ein anderer Teil der Spielphantasie
richtete sich gegen die erfahrenen Zwänge der Alltagswelt, rebellierte gegen die bestehende
Ordnung, sei es in der bloßen Phantasie, sei es durch realistischen Schabernack, den man anderen
antat. Ich folge hier August Nitschke, der das Aufbegehren von Kindern und Jugendlichen gegen
die Erwachsenen in Mittelalter und Neuzeit verfolgte (Nitschke 1985). Und schließlich begegnet
uns als Bestandteil autobiographischer Berichten im Zusammenhang von Spiel immer auch die
Schilderung von Unglücksfällen, hervorgerufen durch Leichtsinn oder nicht vorhersehbare
Umstände.
Man kann Johannes Butzbach und Thomas Platter, die als arme "fahrende Schüler" ihr Leben
fristeten, Hermann von Weinsberg, Felix Platter und Lucas Geizkofler gegenüberstellen, die im
Schutze eines bürgerlichen Elternhauses aufwuchsen. Butzbach und Platter sind arm. Aber
warum ist Spiel für Butzbach kein erinnerbares Thema seiner Kindheit, für Thomas Platter aber
durchaus? Felix Platter und Lucas Geizkofler wachsen in gutsituierten bürgerlichen
Elternhäusern auf. Aber warum kann Felix Platter über Spielerfahrungen berichten und
Geizkofler kann es nicht? Um bei der letzten Frage zu beginnen: Der später in den Diensten der
Fugger stehende Advokat Geizkofler, der 1572 als Student der Pariser Universität die
Bartholomäusnacht miterlebte und früh zum überzeugten Protestanten wurde, schildert seine
Kindheit und Jugend aus dem Blickwinkel eines Menschen, der miterlebt, wie ärmere Mitschüler
durch Priester und Schulmeister brutal gezüchtigt und zu drakonischen Strafen verurteilt werden.
Dies bleibt für ihn dominante Kindheitserinnerung. Dass er selbst Spielerfahrungen innerhalb der
eigenen Familie machte, ist durchaus wahrscheinlich, aber sie werden nicht berichtet.
Johannes Butzbach, der als Prior des Klosters Laach starb, schreibt seine "Chronica eines
fahrenden Schülers" 1506 für seinen Bruder, "damit es durch das Beispiel meines Elendes,
welches mit mir von Kindheit an aufgewachsen ist, dir desto leichter werde, unter dem Druck der
Schule in der Fremde geduldig auszuhalten" (Becker 1869, XIV). Als junger "Schütz" ist er
gezwungen, für einen älteren Bacchanten "um Brot zu betteln", der ihn in seiner Gewalt hat und
mit ihm durch die Lande zieht.
„Wenn wir also an ein Dorf gekommen waren, so schickte er mich hinein, um zu betteln und
wartete dann auf mich an dem entgegengesetzten Ende. Kam ich dann je zuweilen mit leeren
Händen zurück, so schlug er mich jämmerlich und rief: „So so! bei Gott, ich werde dich schon
noch betteln und fechten lehren!“ Wenn ich aber einmal etwas Gutes bekommen hatte, so
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verschlang er allein es ganz, und ich bekam höchstens die Reste, die er übrig ließ. ... J
mißtrauisch, wie er war, zwang er mich sogar öfters, den Mund mit warmem Wasser
auszuspülen und es dann auszuspeien, um an dem Wasser zu sehen, ob ich über dem Bettel
etwas Fettes für mich allein gegessen hätte“ (Butzbach 1896, S. 42 f.).
Ausbeutung eines Schwächeren durch einen Stärkeren im rechtsfreien Raum. Das kennen wir
doch auch heute. Ein deutscher Jugendlicher, der wegen angeblichen Rauschgiftbesitzes in ein
türkisches Gefängnis kam, schildert die Zustände, die er dort erlebte (Simons 1984): Wärter
müssen bestochen werden, damit sie Gefangene aufhören, systematisch zu foltern, z.B. durch
Stromstöße in die Genitalien.
„Besonders schlimm haben es die Kinder. In der Quarantäne habe ich es miterlebt, dass sich
Jungen im Alter von neun bis zwölf Jahren in einer Reihe aufstellen und ihre Hände
ausstrecken müssen. Wenn sie schreien oder die Hände wegziehen, wird man sie - so heißt es
- totschlagen. Die Wärter schlagen mit kantigen Holzknüppeln auf die Handrücken, und außer
schmerzverzerrten, bleichen Kindergesichtern und rollenden Tränen ist keine Reaktion
wahrzunehmen. Man schlägt solange, bis erwachsene Inhaftierte den Wärtern Geld geben,
damit die Prozedur ein Ende findet“ (Simons 1984).
Auch der kleine Butzbach ist in der Fremde ganz abhängig von seinem Bacchanten und wird von
ihm systematisch ausgebeutet. Dazu gehört das Erdulden von Erniedrigungen, physischer
Gewalt, Gefährdungen aller Art. Von Spiel und Kurzweil kann hier nicht berichtet werden.
Ähnlich schlimm sind die Erfahrungen, die Thomas Platter während seiner Zeit als "Fahrender"
macht. Auch ihm drohte ständig physische Gewaltanwendung durch ältere Bacchanten, die ihn
systematisch abrichten. Kein Wunder, dass auch seine Wanderjahre ohne eigene Spielerlebnisse
verlaufen.
Dass Thomas Platter, der später Buchdrucker und Schulmeister im reformierten Basel wird, ein
Bewusstsein für die Besonderheit der kindlichen Psyche entwickelt hat, geht aus der Schilderung
seiner frühen Kindheit hervor. Dem Dreijährigen wird vom ältesten Bruder, der aus dem Krieg
zurückkehrt, ein Holzpferdchen als Spielzeug geschenkt.
"Das zog ich an einem Faden vor die Tür; da meinte ich gänzlich, das Rößlein könnte gehen;
daraus ich verstehen kann, wie die Kinder oft meinen, ihre Puppen und was sie sonst haben,
seien lebendig" (Fischer 1911, 21).
Mit sechs Jahren muß Platter in den "grausamen Bergen" seiner Schweizer Heimat Ziegen hüten;
im Vordergrund seiner Schilderungen stehen die Gefahren, denen er dabei ausgesetzt ist, aber er
erwähnt auch, dass er Hilfe von anderen Hütejungen erhielt und man sich am
Steinplattenschießen erfreute - einmal leider mit bösen Folgen für den jungen Thomas. Hier
konnte sich ein Miteinander von Gleichaltrigen beim Spielen wie bei der Arbeit des Hütens wohl
nur deshalb entwickeln, weil strafende Erwachsene unter freiem Himmel nicht zu fürchten
waren, sondern erst abends bei der Rückkehr zum Bauernhof. Platter lernt im Spiel, zielsicher
mit Steinen zu werfen und muss wenige Jahre später mittels gezielter Steinwürfe Gänse stehlen,
um sich und seine Bacchanten mit Nahrung zu versorgen: Aus dem Spiel ist eine
Überlebenstechnik geworden.
Ganz anders verläuft die Kindheit des Kaufmannssohnes Hermann von Weinsberg, dem späteren
Ratsherrn und Advokaten, dessen Eltern in Köln ein Weingeschäft betreiben. Im Schutze der
bürgerlichen Familie in der Großstadt aufwachsend, ist seine Kindheit geprägt von Erfahrungen,
die er durch aktive Auseinandersetzung mit seiner näheren Umwelt gewinnt. Weinsbergs
anschauliche Erzählung deutet die moderne Dreiteilung von vorschulischer Kindheit, Schulzeit
und Jugendzeit (Universitätsstudium) schon an. Entscheidend ist, dass jeder dieser drei
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Entwicklungsabschnitte immer auch durch den Umgang mit Gleichaltrigen geprägt wird. Viele
Situationen, die Weinsberg schildert, könnten heute passiert sein.
Seine früheste Kindheitserinnerung ist der Einzug Kaiser Karl V. in Köln, den er als knapp
Dreijähriger erlebt. Mit drei Jahren erhält er "ein blau Röckchen und ein rot Mützchen mit hohen
runden Aufschlägen" geschenkt; die Mutter ist stolz auf ihn. In Weinsbergs Kommentar wird die
enge Eltern-Kind-Beziehung deutlich:
"Vielleicht hielt mich meine Mutter, da ich ihr erstes Kind war, für sehr schön, denn einen
jeden dunkel sein Eulchen ein Täubchen zu sein."
Der Vater geht mit dem Fünfjährigen von Köln nach Dormagen; die Müdigkeit des Jungen
überwindet er durch ein Spiel, indem Vater und Sohn ein Holzstück abwechselnd vor sich auf
den Weg werfen und wieder aufnehmen.
Weinsberg schildert sich als unruhiges, immer aktives Kind, dass auch rasch Streit mit anderen
bekam. Doch das Spiel mit Gleichaltrigen bringt für den Sechsjährigen eher ein Problem anderer
Art. In die folgende Situation können wir uns gut hineinversetzen:
"Einst spielte ich mit den Kindern auf der Straße, und wie die Großmutter sah, dass wir mit
bloßen Hintern dalagen, hat sie mich gescholten und bei den Eltern über mich geklagt und
gesagt, man lasse mich ohne Aufsicht und verzöge mich, sie sollten mich auf die Schule tun,
da lerne ich Stillsitzen und dergleichen."
Durch Weinsberg wissen wir, wie Schüler die von der Schule gewährte Freizeit zum Spielen
tatsächlich nützten: Man spielte Topfschlagen (Kreiseltreiben), Würfel- oder Klickerspiele;
Weinsberg sah zu, wie die anderen Schüler um Federn, Riemen oder Spielgeld spielten; solche
"harmlosen" Spiele lagen ihm wohl weniger. Er berichtet denn auch, wie er mit seinen
gleichaltrigen Freunden allerlei Streiche ausheckte. Aus Mutwillen werden die Scheiben eines
alten Hauses eingeworfen. Leute werden durch Anklopfen an die Haustüren aus den Häusern
gelockt, selbst entkommt man unerkannt - eine "Klingelreise" war also auch schon damals ein
beliebter Schülerscherz! Bedenkliches Kopfschütteln der Erwachsenen - "Nein, diese Jugend von
heute" - muss auch der folgende, von Weinsberg erzählte Jungenstreich hervorrufen:
"Die Pfannenschläger hatten es nicht gern, wenn man sie fragte, wieviel Uhr es sei; sie
meinen, man beschimpft sie, weil sie so schlecht hören; wenn wir einen harmlosen Gesellen
fanden, so sagten wir ihm, es sei fünf Uhr, auch wenn es schon sechs Uhr war und wetteten
mit ihm; kamen wir dann in die Straße Unter Pfannenschläger, so sagten wir zu dem: 'Geh
hin, frag die Knecht'; wenn er die dann fragte, so liefen sie ihm nach, machten ihm das
Gesicht schwarz, warfen etwas nach ihm oder schlugen ihn häßlich. Wir, die wir solches
zugerichtet hatten, entliefen eilends" (Hässlin 1961, 58).
Es ist Großstadtkindheit, die hier erlebt bzw. wiedererzählt wird. Sie lässt die junge Generation
sich jenseits der Kontrolle Erwachsener in eigenen Gruppierungen segregieren, gibt ihrem
Handeln Freiraum und impliziert die Möglichkeit, sich in allerlei Schabernack die Gebote
sittsamen Betragens zu überschreiten und sich an der Erwachsenenwelt zu reiben. Auch das
Laufen und Spielen der Schüler auf dem zugefrorenen Rhein im Winter, das wegen einer
unsichtbaren offenen Stelle beinahe tödlich ausgegangen wäre, darf nicht fehlen. Mit 16 Jahren
die Kölner Universität besuchend, berichtet Weinsberg dann weiter von seinen
Freizeitgepflogenheiten mit seinen Studiergesellen, etwa vom Brettspiel, bei denen es um eine
Flasche Wein oder einen anderen Einsatz ging.
Betrachten wir schließlich die Kindheit von Felix Platter, den Sohn Thomas Platters. Als Kind
einer angesehenen Bürgerfamilie in der Großstadt aufgewachsen, sind seine
Sozialisationsbedingungen durchaus vergleichbar mit denen Hermann von Weinsbergs. Er macht
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sich kleine Schifflein aus Holz, legt sie in den Brunnentrog und fährt mit ihnen umher, als führe
er auf dem Meer. Im Winter baut er aus Schnee einen Backofen und bewirft gleichaltrige
Mädchen mit Schneebällen. Aber das Spiel im häuslich-privaten Bereich und auf der Straße hatte
im 16. Jahrhundert noch sein Gegenstück in öffentlichen Spielen des urbanen Bürgertums, die
wiederum Vorbilder für die Rollenspiele der Kinder im privaten Bereich bildeten. Es ist nützlich,
sich der gesellschaftlichen Bedeutung des Spiels in jener Zeit zu vergegenwärtigen.
Im 16. Jahrhundert war das Spiel im Rahmen von Theater, Fest und Feier durchaus ein
öffentliches Ereignis; Würfel- und Kartenspiele gehörten zur Freizeitkultur auch ärmerer
Bevölkerungsschichten, waren allerdings auch Verboten ausgesetzt. Die Fastnacht und andere
besondere Tage gaben Freiheit zu Spiel und Mummenschanz. Bedeutende Zeugnisse geben
Aufschluß über die Fülle der Spiele dieser Zeit: Man denke an Pieter Breugels Bild
"Kinderspiele", das er 1560 malte und auf dem man über 80 zum Teil heute noch bekannte
Spiele ausmachen kann. Allerdings sind Breugels spielende Gestalten eher als Erwachsene zu
identifizieren. Man denke an die vielen Spiele, die François Rabelais (1494-1553) in seinem
Volksbuch den Riesen Gargantua spielen ließ und die der größte deutsche Satiriker des 16.
Jahrhunderts, Johann Fischart (15461590), in seiner "Geschichtsklitterung" wiederaufleben ließ.
Man denke an eine Reihe von Poeten und Stückeschreibern, darunter Hans Sachs (1494-1576),
der als dichtender Nürnberger Schuster zum Verfasser bekannter Volksstücke wurde. Träger
dieser lebenszugewandten Spielkultur ist - abgesehen von den nach wie vor an den Fürstenhöfen
existierenden Traditionen - das Bürgertum, das insbesondere in den Freien Reichsstädten eine
Blütezeit erlebte.
Der spätere Arzt Felix Platter wuchs in Basel auf, jener Stadt, die zum Zentrum des reformierten
Protestantismus wurde. Der 1536 geborene Platter beschreibt anschaulich, wie die Aufführung
von öffentlichen Spielen, eine wichtige Funktion im städtischen Leben besaß, an der alle Bürger
Anteil nahmen. Klassische Komödien von Terenz und Plautus waren ebenso beliebt wie die von
einzelnen begabten Bürgern selbst verfaßten Stücke. Davon zeugen Erinnerungen des
Fünfjährigen an Spiele der Bürgerschaft, an das traditionelle Armbrustschießen und an Umzüge
mit Trommeln und Pfeifen. Oft waren es biblische Geschichten, religiöse Themen oder weltliche
Begebenheiten, die Gegenstand öffentlicher Aufführungen wurden. Kirche oder Marktplatz
bildeten den Aufführungsort. Mehr als einmal war in Basel des christenmordenden Saulus'
Verwandlung zum christlichen Missionar Paulus Gegenstand öffentlicher Spiele. Man kennt die
Stelle in der Apostelgeschichte, in der es heißt:
"Und da er [Saulus] auf dem Wege war und nahe an Damaskus kam, umleuchtete ihn
plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu
ihm: 'Saul, Saul, was verfolgtst du mich?"' (Apg. 9, 3-4).
Das biblische Geschehen bildet die Vorlage eines Spiels der Bürger, das der kleine Felix
miterlebte und das mit einem unvorhergesehenen Vorkommnis endete:
"Einst führte man das Spiel 'Pauli Bekehrung' auf dem Kornmarkt auf, verfaßt von Valentin
Boltz ... Ich sah zu vom Eckhaus an der Korngasse ... Der Bürgermeister von Brun war
Saulus, der Balthasar Hahn (war) der Herrgott in einem runden Himmel, der hing oben am
Pfauen, daraus der Strahl schoß: eine feurige Rakete, die dem Saulus, als er vom Roß fiel, die
Hosen anbrannte. Man hat oft Spiele gehalten zu den Augustinern in der Kirche unten, wo
jetzt alles verändert ist. Allezeit wenn der neue Rektor (der Universität) das Mahl gab, haben
die Studenten mit Pfeifen und Trommeln ihn in der Herberge samt der Regenz (der Universitätsleitung) geladen, und man ist in der Prozession in die Komödie gezogen,"
Platter berichtet weiter von den Stücken, die dort aufgeführt wurden. Auch sein Vater pflegte in
der Schule die lateinischen Klassiker unter Mitwirkung von Felix aufzuführen und hatte selbst
eine Komödie geschrieben. Das Stück "Pauli Bekehrung" des Terenz-Übersetzers Valentin Boltz,
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das die Bürger auf dem Kornmarkt spielten, beeindruckte Felix Platter so sehr, dass er es mit
seinem Spielgefährten auf dem väterlichen Hof selbst spielen wollte. Er erinnert sich:
"Der Roll war Saulus und ich der Herrgott, ich saß auf dem Hühnersteglein und hatte ein
Scheit für einen Strahl, und als der Roll auf einem Scheit vorüberritt gen Damaskus, warf ich
den Strahl nach ihm und traf ihn auf ein Auge, dass er blutet und greinte, indem er sagte, er sei
arm und von den Seinen verlassen, darum plagen wir ihn" (Fischer 1911, 179 f.).
Diese Episode macht nicht nur deutlich, dass Kinder damals wie heute beeindruckende
Umwelterlebnisse im Spiel mit Gleichaltrigen verarbeiten. Sie belegt darüber hinaus die soziale
Spannungen, die zwischen dem Bürgersohn und dem alleinstehenden Kind einfacher Leute beim
Spiel zum Ausbruch kommen, eine Begebenheit, die Felix Platter lange im Gedächtnis blieb.
Das Bewusstsein von Kindheit als eigenständigem Lebensabschnitt korrespondierte aber auch
mit dem Interesse an musischer Ausbildung. Im 16. Jahrhundert wird die selbstausgeübte Musik
(insbesondere das Lautenspiel und das mehrstimmig gesungene Madrigal) zu einem neuen
Kommunikationsmedium, das die gehobene Form der Unterhaltung im Adel und im Bürgertum
darstellt.
Felix Platter berichtet von seiner sehr früh entdeckten Liebe zur Musik. Er baut sich als Kind
selbst ein Musikinstrument, um darauf "mit den Händen und dem Geigenbogen zu kratzen". Mit
acht Jahren erlernt er das Lautenspiel. Martin Luthers Liebe zur Musik ist bekannt. Er lernt das
Spielen der Laute in seiner Erfurter Studentenzeit. Auch Hermann von Weinsberg berichtet aus
seiner Jugend, dass alle seine Mitstudenten selbst Musik ausübten, er selbst hätte gern Laute,
Clavicord oder Flöte gelernt - "zum Zeitvertreib". Seine musischen Kräfte nutzt er dann für die
Malerei. Der "musische" Aspekt im Verständnis einer eigenständigen Kindheit ist deshalb
wichtig, weil eine Transzendierung der Spielfunktion in einem neu erschlossenen, mit objektiven
Ansprüchen erfordernden Leistungsbereich erfolgt, die zur Regulierung der Affektkontrolle
erheblich beiträgt.
5. Spiel und Spielzeug
Die wiedergegebenen autobiographischen Aussagen belegen, dass sich im 16. Jahrhundert im
Bürgertum ein Verständnis von Kindheit im Sinne eines besonderen Lebensabschnittes
entwickelt hat; auch Erlebnisse aus der vorschulischen Kindheit sind berichtenswert geworden.
Es bestehen - trotz elterlicher Strenge und harter Strafen - enge gefühlsmäßige Bindungen
zwischen Eltern und Kindern, es gibt insbesondere im geschützten Umfeld der Familie
Freiräume für das Kind, in denen es spielerisch handelt und deren Grenzen es erprobend zu
überschreiten sucht. Im Spiel mit Gleichaltrigen bilden sich Spieltraditionen heraus, die in der
Rückerinnerung des Erwachsenen als bedeutsam empfunden werden und den besondere
Charakter der Kindheit hervorheben.
Mittelalterliche Quellen über das Spiel der Kinder aus der sozialen Randschicht der Allerärmsten
und Ausgestoßenen sind uns so gut wie nicht überliefert (vgl. Mollat 1984), obgleich das
Vorhandensein kleiner Kinder in Berichten Erwähnung findet. Dort, wo existentielle Not,
Hunger, Krankheit und soziale Demütigung in ihrer ganzen Schärfe auf Kinder trafen, mussten
vermutlich alle vorhandenen Kräfte in den Dienst der Lebenssicherung gestellt werden und boten
dem Gedanken an Spiel kaum Raum.
Die Quellenlage läßt allerdings nur Analogieschlüsse aus kulturvergleichenden Untersuchungen
zu, aus denen hervorgeht, dass sich bei ständiger Bedrohung des Leibes und Lebens Spiel nicht
oder nur rudimentär vorfindbar ist. Hier ist dann aber auch der Charakter der Kindheit als
eigenständiger Lebensabschnitt durch Ausprägung entsprechender (Kindern vorbehaltenen)
Traditionen von Betätigungs- und Kommunikationsformen nicht gegeben.
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Spiel in der Kindheit als reales Geschehen und Spiel als signifikantes Zeichen für das
Kindheitsbewusstsein einer bestimmten Zeit befinden sich in einem ständigen Prozeß der
Überlagerung von Absichten der Erwachsenen und Absichten der Kinder. Erwachsene wollen,
dass Kinder "keine Dummheiten" machen; sie wollen eventuell das erwünschte Spiel dem Kind
nahebringen, das Kind von "verbotenen" Spiel in jedem Falle fernhalten. Kinder überschreiten
als Ergebnis ihrer Spontaneität und Neugier oft die ihnen vorgegebenen Normen des Zulässigen,
was zu begrenzten Konflikten führen kann.
Freilich ist Spiel auch unter diesem Aspekt ein Phänomen, das soziale Züge trägt: Es spielt
immer jemand mit. Die moderne Auffassung von Spiel und Spielzeug, wie sie in der Zeit der
Aufklärung entstand und in der Romantik etwa bei Fröbel zu einem ersten Höhepunkt geführt
wurde, war dem Mittelalter und der frühen Neuzeit fremd: dass den Spielmitteln ein bildender
Ansichwert zukommt, der das Spiel des Kindes nicht mehr primär als kommunikativen Akt einer
Spielgemeinschaft versteht, sondern als Ergebnis der Auseinandersetzung des Kindes mit dem
Spielmittel selbst; dessen Vorhandensein avanciert allmählich zum Gradmesser einer
"kindgemäßen" Erziehung, allerdings mit vielfachen Einschränkungen: Das Kind darf nicht
zuviel Spielzeug besitzen, das Spielzeug muss altersangemessen und einfach konstruiert sein,
damit der Gestaltungsdrang des Kindes nicht erdrückt wird. Das "erlaubte", pädagogisch
legitimierte Spielzeug, das zwar anregend und unterhaltsam bleiben soll, aber gleichzeitig in
einer neuen ihm vom Erwachsenen zugewiesenen Rolle als Bildungsmittel auftritt, verändert die
Vorstellung von der Bedeutung des Spiels in besonderer Weise.
Das Spielzeug des Kindes, das seit dem Ende des 18. Jahrhunderts vermehrt industriell
produziert und vom Bürgertum zu Erziehungszwecken erworben wird, stellt für das spielende
Kind einerseits einen Schlüssel zur Welt dar, begünstigt andererseits den Ablöseprozess von der
direkten Einflußnahme der Erwachsenen. Das Spielzeug tritt zunehmend mehr zwischen Eltern
und Kind; indem der Erwachsene genötigt wird, dem Kind "sein Spiel zu lassen" und im Mitspiel
als gleichberechtigter Partner aufzutreten, gibt der Erwachsene (während des Spiels) das Prinzip
unumschränmkter Autorität auf zugunsten eines Prinzips von Gleichberechtigung und
Partnerschaft (vgl. Sutton-Smith 1986) - eine der wichtigsten Voraussetzungen für unser heutiges
Verständnis von Kindheit und Kindgemäßheit.
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Prof. Dr. Hein Retter
Institut für Allgemeine Pädagogik und Technische Bildung
Technische Universität Braunschweig
Postfach 3329, D-38023 Braunschweig
E-Mail: [email protected]
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