Borderline09 – Filmtage im OHO das Burgenländische Filmfestival feiert sein fünfjähriges Bestehen In diesem fünften Jahr des Filmfestivals „Borderline“ gibt es eine vom Regionalmanagement initiierte Ausstellung und ein Symposium mit dem Thema „Film-Schaffen im Burgenland“. In mehreren Referaten und einer abschließenden Podiumsdiskussion soll in Hinsicht auf die vorhandene Infrastruktur im Burgenland und die Situation junger Filmschaffender auf drei Fragenkomplexe eingegangen werden: Was braucht Film? Wie macht man Film? Was ist bisher gedreht worden? Dazu haben wir, gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern, ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Zur Eröffnung der Filmtage am 27. November wird der vom Land Burgenland ausgeschriebene Kurzfilmpreis durch Landesrat Helmut Bieler vergeben und ausgewählte eingereichte Filme Präsentiert. Anlaßgerecht laufen an den Abenden vom 27. und 28. November unter anderem die Diplomfilme „Rimini“ von Peter Jaitz und „Das große Glück sozusagen“ von Alexander Stecher: die beiden sind Absolventen der Filmakademie und kommen aus dem Burgenland. Weiter Highlights neben zahhlreichen Kurzfilmen und Dokumentationen (unter anderem auch von ORF-Burgenland und BKF) sind weiters der Musikalfilm „Hugo, Hugo oder das Auge der Götter“ von Peter Wagner, sowie der Film des Tiroler Regiesseurs Händl Klaus „März“ . Freitag 27. November 19 Uhr Eröffnung der Filmtage Borderline09 und der Ausstellung „FILM-SCHAFFEN IM BURGENLAND“ durch Landesrat Helmut Bieler Eröffnungsrede von Dr. Günter Unger Die Ausstellung „FILM-SCHAFFEN IM BURGENLAND“ wurde von der Kreativwirtschaft Burgenland initiiert und beschäftigt sich mit dem Film in und um das Burgenland, mit der Historie, dem Burgenland als Filmkulisse und besonderen „Locations“, den Menschen hinter und vor der Kamera und zeigt eine Präsentation bedeutender Filmemacher und Kameraleute aus dem Burgenland. Die Themen wurden von Reinhard Jud aufbereitet und die Ausstellung von Eveline Rabold gestaltet. Eine kleine Sensation in der Ausstellung ist ein Filmwurlitzer mit über 30 Filmen von FilmemacherInnen aus dem Burgenland. Die Filme können ausgesucht und auf einer großen Leinwand betrachtet werden. Die Ausstellung ist bis zum 12. Dezember geöffnet und auch für Schulen zugänglich. 20 Uhr Kurzfilmpreis des Landes Burgenland Moderation und Laudatio: Frank Hoffmann Preisverleihung durch Landesrat Helmut Bieler Für den Kurzfilmpreis des Landes Burgenland reichten 14 FilmemacherInnen 26 Kurzfilme ein. Die Arbeiten beschäftigen sich mit verschiedenen Genres. Die Länge der Arbeiten war laut Ausschreibung auf fünf Minuten beschränkt. Der/die PreisträgerIn wird an diesem Abend ausgezeichnet und die von einer Jury gereihten und ausgesuchten Filme anschließend an die Preisverleihung dem Publikum präsentiert. 21 Uhr 30 Ich ging vorbei am Tränenstrauch Ein Film über die Dichterin Hertha Kräftner Regie: Günter Unger Österreich 2003 – Farbe – 30 min Darstellerin: Katrin Thurm Kamera, Schnitt: Paul F. Kuppel Produktion: BKF Obwohl die väterlicherseits aus Mattersburg stammende Hertha Kräftner (1928 – 1951) kaum 23 Jahre alt wurde, zählt sie mit Ingeborg Bachmann zu den bedeutendsten Lyrikerinnen Österreichs der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Ihr Freitod hat eine literarische Produktion jäh beendet, die zu ganz großen Hoffnungen berechtigte. Was blieb, ist die Vollendung im Fragmentarischen, eine frühe Könnerschaft, die auch heute noch fasziniert. In dieser Filmdokumentation mit szenischen Einschüben werden die wichtigsten Lebensstationen Hertha Kräftners beschworen: Mattersburg – Wien – Paris, Orte, die auch Hans Staudacher, der Altmeister der informellen Malerei in Österreich, in Bezug auf Hertha Kräftner in Aquarellen festgehalten hat. Der berühmte Wiener Psychoanalytiker Viktor E. Frankl attestierte seiner jungen Patientin und Bewunderin Hertha Kräftner posthum eine „konstitutionelle Depression, die ihr kein tatsächliches Entkommen aus dem mehr oder weniger vorgezeichneten Schicksal erlaubte“. Hertha Kräftner hat, wie sie selbst formulierte, „kalt wie ein Reptil“ auf ihren gewollten Tod hin gelebt und geschrieben. Eindeutige bzw. eindimensionale Erklärungen für eine solche Entscheidung zum Nicht- Leben gibt es nicht. Eine Analogie zu Heinrich von Kleists berühmtem Satz vor seinem selbstgewählten Ende drängt sich auf: „Die Wahrheit ist, dass mir auf dieser Welt nicht zu helfen war“. Günter Unger Dr. Günter Unger, der Autor und Regisseur dieses Filmes, war mehr als 30 Jahre Kulturchef im ORF – Burgenland. Er hat zahlreiche Filme über Künstlerinnen und Künstler gestaltet, Hörspiele geschrieben und als Regisseur auch realisiert sowie Sachbücher zur Geschichte, Kunst und Literatur im Burgenland wie auch Lyrikbände und Erzählungen veröffentlicht. 22 Uhr Nur Du Regie: David Kleinl Österreich, 2009, - HDV - 4:08 min. Darsteller: David Kleinl, Tamara Pomper (amtvienna.com) Kamera: Herwig Steiner Musik: Tanz Baby! Kristian Musser Produktion: David Kleinl Im fünften offiziellen Musikvideo von Tanz Baby! greift Sänger und Regisseur David Kleinl auf seine zum Kult gewordene Do-It-Yourself Kameratechnik zurück und erzeugt durch die Montage der Kamera auf einer Fiakerkutsche einen OneShot im Zeitraffer. Eine ursprünglich 20-minütige Fahrt durch die Wiener Innenstadt wird auf die Länge des Songs komprimiert. In grobkörniger Schwarzweißästhetik, die an Stummfilmslapstick à la Buster Keaton erinnert, erleben wir in rasantem Tempo die Heimfahrt des Protagonisten nach einer durchzechten Nacht. Text, Performance und Bild montieren sich hier zu einer schlüssigen Metapher über Exzess und Reue. David Kleinl Geboren 1977 in Eisenstadt. HTBLA Graz für bildnerische Gestaltung Fachbereich audiovisuelle Medien, Universität für angewandte Kunst Wien in der Klasse visuelle Mediengestaltung. Seit 1995 Realisierung von Videoinstallationen, Kurzfilmen, Videodokumentationen, Musikgestaltungen. 2005 gründete er mit Kristian Musser die Band Tanz Baby! Das große Glück sozusagen Regie: Alexander Stecher Österreich 2008 – Farbe – 53min Darsteller: Simon Hatzl, Michael Fuith, Katharina Schwarz, Lilian Klebow, Christian Strasser, Darina Dujmic, Franz Denninger Buch: Alexander Stecher Kamera: Lisa Tillinger Schnitt: Uschi Lösch Musik: Matthias Kranebitter Georg ist ein Schriftsteller, der auf den großen Durchbruch hofft. Als er dem arbeitsamen Alois begegnet, erkennt er in ihm den Romanstoff, nach dem er so verzweifelt gesucht hat. Denn Alois hat eine seltsame Angewohnheit: Scheinbar sinnlos verstrickt er seine Mitmenschen in seltsame Situationen. Georg beschließt, Alois` Verhalten auf den Grund zu gehen und gerät dadurch in eine Verkettung von dermaßen skurrilen, peinlichen und auch bedrohlichen Ereignissen, dass ihm die Sache bald über den Kopf wächst. Mit einem treffsicheren Gespür für Situationskomik heimste „Das große Glück sozusagen“ die Preise in den Kategorien Drehbuch, Regie und Schauspieler ein. Zu Recht: Denn die an und für sich formal unauffällige Komödie sprüht vor zündenden Ideen und einfallsreichen Dialogen und amüsiert durch eine charmante Beobachtungsgabe alltäglicher Kuriositäten. Martin Thomson, Schnitt.de Alexander Stecher Geboren 1968 in Wien. 1976 Übersiedlung ins Burgenland. Seit 2000 Studium der Filmregie an der Filmakademie Wien. Er drehte die Kurzspielfilme „Lichtung“, „Paradies“ und „Menschenleben“ sowie die Kurzdokumentarfilme „Die weiße Linie“ und „Flughafenfreunde“. Samstag 28. November 11 Uhr Symposium FILM-SCHAFFEN: Ressourcen, Perspektiven, Vernetzung - Was braucht Film? - Wie macht man Film? - Was ist bisher im Burgenland gedreht worden? Referate: Historischer Abriss (Produktionen seit 1900) - Dr. Gerhard Baumgartner Junge Filmschaffende im Burgenland - Erich-Peter Steiner (Regisseur) Ressourcen /Infrastruktur - Roman Sorger (Produzent) 13 Uhr Mittagspause 14 Uhr 30 Referate: Wie kommt es zu Fernsehserien-Projekten? - Alexander Vedernjak (ORF) Förderung für Nachwuchs - Susanne M. Wastl (BMUKK, ÖFI) 17 Uhr Podiumsdiskussion mit Susanne M. Wastl (BMUKK, ÖFI), Margit Crass (Kulturabteilung BGLD), Feri Tschank (BKF), Peter Jaitz (Filmemacher), Manfred Marlovits (TV-Südburgenland), Hans Peter Neun (Tourismusverband Südburgenland), Kolomann Watzek (Filmfirma WAKO), Moderation: Walter Reiss 19 Uhr Filmprogramm: Kurzfilme Cricket FM Regie, Kamera & Schnitt: Michael Friedrich, Miriam Friedrich, Nikolai Friedrich, Nina Rath, Jan Zischka Österreich – miniDV – Farbe – 2 min Nicht nur der Steppensegler und seine Crew regen zum Träumen an - auch die Art und Weise, wie diese surreale Konstellation ihren Weg durch die Welt findet, ist etwas Besonderes: Ein Heuschreck, der anstelle der Radioantenne die Sender empfängt und orakulös gemischt weitergibt, zeigt der Mannschaft wo's langgeht - und den Zusehern die Zukunft... Nikolai Friedrich Geboren 1981 in Vorau in der Steiermark, verbrachte die ersten 3 Jahre seines Lebens in Oberwart und die darauf folgende Jugend in Rettenbach bei Bernstein. Seit dem Abschluss seiner künstlerischen Ausbildung 2001 an der HTBLA Ortwein Graz und zwei längeren Indienaufenthalten studiert er Kultur- und Sozialanthropologie mit den Schwerpunkten Migration und visuelle Anthropologie (Dokumentarfilm, Fotografie, Tonabnahme im Feld,…) und beschäftigt sich mit Outdoortraining und Persönlichkeitsentwicklung. Michael Friedrich ...studiert möglicherweise seit drei Jahren Sport, sieht im Studium allerdings nicht seine Berufung, sondern nutzt die Offizialität als Erlaubnis, das zu tun, was ihm Spaß macht. In Wahrheit ist er Straßenköter, Gaukler und Pirat in den Tiefen seines Herzens, der anstelle eines Steuerrades die Kamera in Händen hält. Ganz besonders gerne dann, wenn's auf dem stürmischen Ozean des Films wieder brenzlig wird... Miriam Friedrich Diverse Rollen als Kinderdarstellerin in Filmen und Musicals regten in ihr eine schauspielerisch-künstlerische Ader, die jetzt in ihrem selbst gebastelt, bunt-skurrilen Kleidungsstil Ausdruck findet. Trotz ihrer Vorliebe für Mangas und Animes vampirösen Charakters, startet sie als Vegetarierin und aktive Tierrechtlerin diverse Aktionen in Schule, Heim und Elternhaus. Kanuntum Georg Csarmann Österreich 2009 – miniDv – Farbe – 10 min Drehbuch, Schnitt & Produktion: Georg Csarmann Kamera: Victor Bamieh Musik: Sebastian Hugeneck Drei Freunde bekommen ein Kanu und haben keine Ahnung, was sie damit machen sollen. Georg Csarmann Geboren 1989 in Eisenstadt. 2007 maturierte er am Gymnasium Kurzwiese in Eisenstadt und studiert seitdem Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Mit seinem ersten Kurzfilm „Me on the couch“ wurde er Burgenland-Sieger bei „shorts on screen 06“, dem Kurzfilmwettbewerb des ORF. Für mich war Film immer schon die perfekte Kombination der verschiedenen Künste, weswegen ich den Umgang mit dieser kreativen Kunstform so sehr schätze. Den Umgang mit der Kamera, dem Schnittprogramm und verschiedenste andere Aspekte der Filmgestaltung habe ich mir durch Selbststudium beigebracht und mit jedem meiner Filme versucht, meine Fähigkeiten zu verbessern. Im Herbst 2007 wurde er für drei weitere Kurzfilme („Boyfriend Inc“, „blasphémateur“, „Milk“) mit dem burgenländischen Jugendkulturpreis ausgezeichnet. Mit weiteren Kurzfilmen, darunter unter anderem auch „Malís Wiener Blut“ und „Annäherungsversuche“, nahm er weiters erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben und Filmfestivals in Österreich und Deutschland teil („Independent Days“, „Youki“, „wiener video&filmtage“, u.a.). Der Tod und ich auf Reisen Regie: Erich Peter Steiner Österreich 2008 – 16 mm – Farbe - 27min Darsteller: Peter Simonischek, Margit Jautz, Birgit Minichmayr, Daniel Leirouz Drehbuch: Erich-Peter Steiner Kamera: Mario Minichmayr Schnitt: Peter Brünner, Armin Koch Musik: Max Richter Produktion: Stephan Wabl, Erich-Peter Steiner, Mario Minichmayr Ein in die Jahre gekommener Literat, Emanuel Blum, wird mit seinem Tod konfrontiert. Er begehrt nicht auf, er akzeptiert - scheinbar bereitwillig, beinahe froh, dass sein Leben nun ein Ende hat. Träume, Erinnerungen und realistische Szenen wechseln sich ab, vereinen sich für kurze Zeit in einer fassbaren Wirklichkeit und werden gleich darauf wieder in hundert Einzelstücke zerrissen. Der Tod bringt den alten Autor an das Ende seiner Reise. Emanuel steht vor dem Mosaik seiner Existenz. Was war mein Leben, was ist der Tod? Zwischen Aufbegehren und Resignation, Leidenschaft und Einsamkeit, Schönheit und Vergänglichkeit. Leben und Tod. Erich-Peter Steiner Geboren 1980 in München, Besuch der Volksschule in Graz, Umzug nach Mühlgraben/Burgenland. Matura in Fürstenfeld/Steiermark, seit 2001 Studium der Politikwissenschaft an der Universität Wien. Arbeit als Regieassistent, Produktionsassistent und Schauspieler, inszenierte die Kurzfilme Mühlgraben, Reflection, Grenzgang und Der Tod und ich auf Reisen 20 Uhr Dokumentation Erinnern und Vergessen. Auf der Suche nach Spuren jüdischen Lebens in Lackenbach Regie: Elisabeth Fraller Österreich 2008 – Mini-DV – 16 min. Die Filmemacherin begibt sich auf die Suche nach Spuren der jüdischen Vergangenheit ihres burgenländischen Heimatorts Lackenbach. Die Bevölkerungsmehrheit war hier einst jüdisch und prägte das Bild dieses Ortes. Sie begegnet einem Bauern, dessen bester Freund jüdisch war, dem ehemaligen Dienstmädchen der Bäckerfamilie Kohn und einer Bäuerin, deren Spielgefährten die jüdischen Nachbarskinder waren. Elisabeth Fraller Geboren 1966 in Eisenstadt. Studium der Übersetzungs- und Medienwissenschaft sowie Mediendesign in Wien, Bologna und New York. 2003 Fulbright-Stipendium und vierjähriger Studien- und Forschungsaufenthalt in New York. 2007 Fred-SinowatzForschungsstipendium, in dessen Rahmen der Dokumentarfilm "Erinnern und Vergessen" entstanden ist. Sie unterrichtet Filmgeschichte an der Universität Wien. Videoarbeiten seit 2003. Am Dokumentarfilm interessiert mich die Möglichkeit, mit Menschen zu kommunizieren, deren Lebensrealitäten mir andernfalls verschlossen blieben, und diese sichtbar zu machen. Das Tor Ist Offen - Flucht und Freiheit 1989 Regie; Walter Reiss Österreich 2009 – Farbe – 26min Kamera: Johann Reinprecht Produktion: ORF Als Ungarn vor 20 Jahren mit dem Abbau des Eisernen Vorhangs beginnt, versuchen tausende DDR-Bürger, in den Westen zu gelangen. Viele schaffen die Flucht in die Freiheit. Unter ihnen ein Ehepaar aus Berlin, das durch Wald und Dickicht im Südburgenland über die Grenze gelangt. Ungewöhnlich dagegen die Geschichte eines damals 18-jährigen Mannes aus Leipzig, der nach erfolgreicher Flucht Heimweh bekommt und wieder in die DDR zurückkehrt, um dort gegen das Regime zu demonstrieren. Im August 1989 wird bei Sopron die Grenze für ein paar Stunden offiziell geöffnet: 700 DDR-Bürger fliehen durch ein altes offenes Holztor in die Freiheit. Im September gewährt Ungarn allen ausreisewilligen DDR-Bürgern freie Fahrt. Ein junger Berliner schafft es als erster über die ungarisch-österreichische Grenze und weiter in die Bundesrepublik Deutschland. Er geht als "der schnelle Meyer" in die Geschichte ein. Schon im November fällt die Berliner Mauer. Walter Reiss, geboren 1951. Im ORF seit 1974 (davor Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft). Redakteur im Aktuellen Dienst des ORF in Radio und TV in Vorarlberg und im Burgenland. Regie bei Live-Übertragungen, Redaktion und Gestaltung von insgesamt 55 TV-Dokumentationen (u.a. „Was von der Heimat blieb – Burgenländer in Amerika“ ORF-2, 3-sat, 1992; „Das Lafnitztal“ ORF-2, 3-sat, 2004), vorwiegend für die Serien „Österreich-Bild“ und „Erlebnis Österreich“. Seit 2005 Leitung der Stabsstelle „TV-Sonderproduktionen“ im ORF Burgenland. Lebt in Litzelsdorf. 21 Uhr Rimini Regie: Peter Jaitz Österreich 2008 – Digi-Beta – Farbe – 83min Darsteller: Robert Reinagl, Andreas Winter, Sissi Noè, Lara Felsenreich, Clemens von Baeckmann Buch: Peter Jaitz, Libertad Hackl Kamera: Michael Schindegger Schnitt: Anja Schürenberg Musik: Alexander Kral Alex, Anfang 30, wirft seinen Job hin, und weiß nicht genau, warum. Hans, ein Polizist, weiß, was er will, darf aber nicht mehr. Und die Filmemacherin Siggi kann sich fast alles vorstellen. Zweieinhalb Geschichten über das Beobachten und Beobachtetwerden. Peter Jaitz ist ein Debut gelungen, das auf vielen Ebenen mit seinem Sujet spielt. Lässig und locker hält er einer modernen Gesellschaft den Spiegel vor, deren Individuen verzweifelt nach der eigenen Individualität und ihrem Lebensziel suchen. Dabei bleiben die hervorragend verkörperten Charaktere bis zum Schluss höchst ambivalent. Ein gelungenes Spiel mit der Wahrnehumg. Thomas Mang, SR-Online.de Peter Jaitz, geboren 1977 in Eisenstadt. Ausbildung an der HTL für Elektronik, seit 1998 Student im Fach Regie an der Filmakademie Wien. Drehte Kurzfilme wie JAGDFIEBER und VON BIS. Arbeitet im Bereich Schnitt und Schnittassistenz. 22 Uhr 30 MÄRZ Regie: Händl Klaus Österreich 2008 – 35mm – Farbe – 84min Darsteller: Isolde Ferlesch, Julia Strauhal, Alfred Kleinheinz, Julia Gschnitzer, Florian Elsner, Ilse Kuen, Josef Kuderna Buch: Händl Klaus Kamera: Gerald Kerkletz Schnitt: Joana Scrinzi Produktion: Händl Klaus Filmproduktion, coop99 Der gemeinsame Selbstmord von drei Freunden schockiert eine kleine Gemeinde in Tirol. Ohne erkennbares Motiv und ohne Abschiedsbrief bleiben die Angehörigen in einem Zustand der bitteren Ungewissheit zurück. Die verstörte Suche nach Antworten wird über Verrichtungen ausgetragen, die längst zur Routine geworden sind – das Backen eines Kuchens, die Arbeit im Gemischtwarenladen. „MÄRZ“ erzählt eine Geschichte ohne Lösung, eine Geschichte voller Leerstellen. Wie kann der Alltag, der sich von außen betrachtet nicht verändert hat, jemals wieder normal werden? Der Rest ist der Phantasie der Zuschauers überlassen, die gerade durch die Leerstellen Möglichkeit und Raum erhalten, selbst aktiv zu werden. Auch dadurch wird „MÄRZ“ zu einem sehr persönlichen Film. Dadurch, dass die einzelnen Momente wie aus der Gesamthandlung losgelöst zu sein scheinen, werden sie zu Projektionsflächen der Erfahrungen des Zuschauers. Nana A.T. Rebhan, ARTE Händl Klaus Geboren 1969 in Innsbruck. Ging nach der Matura nach Wien, nahm Schauspielunterricht, war am Schauspielhaus Wien engagiert und spielte kleinere Rollen in Filmen. 1994 veröffentlichte er den Prosaband „Legenden“ im Grazer Literaturverlag Droschl, dem ein Hörspiel, Opernlibretti für Beat Furrer, Klaus Lang und Eduard Demetz, sowie mehrere Theaterstücke für die Münchner Kammerspiele, den steirischen herbst und Schauspiel Hannover folgten: „Ich ersehne die Alpen“; „So entstehen die Seen“, dann „(WILDE)Mann mit traurigen Augen“, „Dunkel lockende Welt“ und „Furcht und Zittern“. 2008 stellte er seinen Spielfilm „MÄRZ“ fertig. Er lebt in Wien, Berlin und Port am Bielersee. Sonntag 29. November 11 Uhr Matinee HugoHugo oder Das Auge der Götter Regie: Peter Wagner Österreich 2001/02- Digi-Beta – Farbe - 122 min Drehbuch: Peter Wagner Darsteller: Jan Sokol, Kurt Resetarits, Eveline Rabold, Arthur Fandl, Gerhard Duffek, Karl Petz, Christoph F. Krutzler, Dr. Kurt Ostbahn Kamera: Koloman Watzek Schnitt: Wolfgang F. Svatek Musik: Jan Sokol Musikarrangements: Jan Sokol, Thomas Stimpfl Produktion: musical güssing "Die Stärke der Gespenster liegt gerade in ihrer Unwirklichkeit” - Umberto Eco HugoHugo ist eines von mehreren Gespenstern in der überkommen Welt einer alten Geisterbahn. Eines Tages findet er eine gläserne Murmel - das „Auge der Götter“ -, die durch die Leuchtkraft ihrer Farben eine brennende Neugierde in ihm verursacht. Er bricht aus der alten Welt der Geisterbahn aus, um die Welt der Menschen kennenzulernen. Auf dieser Reise begegnet er den verschiedensten Figuren und Typen, allesamt der Spezies „Mensch“ zugehörig und doch sich selbst und den anderen die präziseren, schlüssigeren und besseren Gespenster - bis HugoHugo gezwungen ist zu erkennen, dass auch er dereinst solch ein Mensch gewesen war ... Tatsächlich also ist die Geschichte des naiven Suchenden HugoHugo auch der Stoff des Jan Sokol, in dem sich seine musikalische Energie am überzeugendsten und schlüssigsten bündeln konnte. Nebst aller euphorischen und todessüchtigen Opulenz, die der Rockmusik eigen ist, wurde daher in diesem Fall aus der Musik auch ein sehr intimer künstlerischer Ausdruck, der weit über die bloße akustische Bebilderung einer szenischen Handlungsfolge hinaus geht. Sie "erzählt” die Figuren anhand des musikalischen Musters als Struktur ihrer eigenen Psychologie, als die Wirklichkeit hinter den sich äußerlich darbietenden Schemata, ohne uns das penetrant wissen lassen zu müssen. Peter Wagner Peter Wagner Jahrgang 1956 und passioniert erleidender Grenzburgenländer, hat die Grenzerfahrung seit seiner Jugend in seine Arbeit einfließen lassen. Umfangreichen Einblick in seine Arbeit als Schriftsteller, Dramatiker, Komponist und Regisseur liefert seine Website www.peterwagner.at 13 Uhr Mittagspause 14 Uhr Charmsante Miniaturen … *Walenta & Wölger Hommage an Daniil Charms … oder das märchen Regie: Astrid*Walenta und Katrin Wölger Österreich 2006 – dv-pal – Farbe – 5 min Darsteller: Passanten Musik: Alexander Shevchenko … oder die herausfallenden alten frauen Regie: Astrid*Walenta und Katrin Wölger Österreich – dv-pal – Farbe – 3 min Darsteller: Sita Colloredo Musik: Viviane Eisold … oder he krakin! Regie: Astrid*Walenta und Katrin Wölger Östereich dv-pal, 2008, 6 min Darsteller: Sascha Zaitseva und Roman Spiess Kamera: Barbara Horvath Musik: Emily Smejkal Die Arbeiten sind eine Hommage an Daniil Charms, an seine absurde Welt, sie lehnen sich an sein Werk an, sind jedoch Eigenkreationen und keine illustrativen literarischen Verfilmungen/Performances. Wir sehen unsere Arbeiten in der Tradition einer experimentellen Filmkunst, wobei das Experiment im Inhalt und nicht in der Form liegt. Unsere Filme entstehen in performatorischer und improvisatorischer Bausteinweise. Das musikalische Element spielt eine große Rolle. Ausgangspunkt ist das literarische Schaffen von Daniil Charms. Exzerpte daraus werden zu Drehbüchern verarbeitet, die als Grundlage dienen, jedoch durch äußere Einflüsse willentlich und bewusst verändert werden. *walenta & wölger, Mai 2009 Astrid*Walenta Aufgewachsen im Burgenland, lebt und arbeitet in Wien. Freischaffende Schauspielerin, Autorin, Clownfrau, Sängerin. - Duo das A&O (Comedy-Theater, mehrfach ausgezeichnet) - Le Balayeur (Solo Musik-Clown-Theater) - Charmsantes (Kurzfilme, Performances) seit 2000 - Cliniclown seit 1995 - Close-up Comedy - Moderation der Kinderkonzertreihe "Agathes Wunderkoffer" im Wiener Musikverein seit 2007 Veröffentlichungen: "Ferdinand der Affe", Buch + CD (Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien), "Die Fische fliegen wieder", Buch "Eventuell", Esmeraldas Taxi, CD Katrin Wölger / Your Cousin Pla Performance, Video- und Aktionskünstlerin, Live Art Vom Theater (bis 1997 Schauspielerin bei diversen freien Gruppen) über experimentelles Theater (Teatro Abraxa, Rom, J. Grotowski, Pontedera) zu eigenen Soloperformances (seit 1995). Videos , Installationen, Kunstaktionen und Interaktionen. Kilim Filim Regie: Deniz Sözen in Zusammenarbeit mit Sara Hossein Deutschland/Österreich/Großbritannien 2007-08 – DVD-Pal – Farbe – 14 min Buch und Schnitt: Deniz Sözen Kamera, Interviews: Deniz Sözen und Sara Hossein Sponsor: Fonds Soziokultur So wie eine Landkarte kann auch ein Teppich als kodifiziertes Wissensbild betrachtet werden. Der Teppich selbst kann als Metapher für Migration gelesen werden – als ein transportabler Kulturraum bedeckt er die Böden in den Wohnungen der MigrantInnen in Kassel – und anderswo. Auch Deutsche ohne Migrationshintergrund besitzen Teppiche aus unterschiedlichen Herkunftsgebieten und bereisen so fremde Kulturräume in ihren Wohnzimmern. Durch ihre Aneignung dieser Teppiche verschwimmen kulturelle Grenzen und es entstehen hybride Räume. Deniz Sözen Geboren 1981 in Wien, aufgewachsen in Eisenstadt. Studierte bildende Kunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und MFA Art Practice am Goldsmiths College in London. Sie war Stipendiatin des Arts and Humanities Research Council. Deniz Sözen hat mehrere Kurzfilme realisiert, welche bei Festivals und Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt wurden. 2010 hat sie ihre erste Einzelausstellung im ACF in London. Supper Regie: Nikolaus Suchentrunk Österreich 2009 – found footage – Farbe – 3 min Schnitt/Ton: Nikolaus Suchentrunk Das Video Supper zeigt ein scheinbar idyllisches Abendessen im Kreis der Familie. Durch Verkettung gefilmter und auditiver Fragmente (found footage) wird das Nachtmahl zum spannungsgeladenen Austausch und jeder Atemzug ein stummer Schrei... Nikolaus Suchentrunk Geboren 1978 in Bregenz, arbeitete als Techniker bei Telecom Austria, absolvierte die SAE in Wien, war Kameraassistent beim ORF und bei ARGE Burgenland, studiert in der Meisterklasse von Daniel Richter an der Akademie für Bildende Künste, Wien. Ist in den Bereichen Bildende Kunst, Medienkunst, Computer- und Videokunst, sowie Sounddesign tätig. Zahlreiche Ausstellungen und Soundinstallationen. The Rest of the Pack Usually Follows Regie: Wolfgang Lehrner Österreich 2007 – MotionJpg – 45 Sek. (Loop) Outshined Regie: Wolfgang Lehrner Österreich 2008 – MotionJpg – 37 Sek. (Loop) Lady in Blue, Men in Red Regie: Wolfgang Lehrner Österreich 2009 – HD-Video – 60 Sek. Moving Image: Die Realität als Film - der Film als Realität. Kurze Sequenzen des Realen werden aufgenommen, mit einem Titel versehen und als Film wiedergegeben. Wie real ist / bleibt die Realität? Was sieht das Auge - wie verbindet der Kopf? Sinnliche Betrachtung trifft intellektuelle Wahrnehmung. Wolfgang Lehrner Am 14.11.1980 geboren im Burgenland aufgewachsen in Wien lebend, die Welt bereisend. Studium der Architektur, Technische Universität, Wien, 2002-2004 Studium “Transmediale Kunst“, Universität für angewandte Kunst, Wien, 2005-2009 Einzelausstellungen, Gruppenausstellungen, Installationen NN Kunstfabrik Regie: Kolomann Watzek Österreich 1995 – Digibeta - 11 min Der Film zeigt die Entstehung verschiedener Kunstwerke bis zur fertigen Vernissage, Drehort ist die alte Zuckerfabrik in Siegendorf. Koloman Watzek Arbeitet seit 1982 im Bereich Redaktion und Regie beim ORF. Lehrjahre beim Sport in Wien folgten Regiearbeiten im Bereich Sport und Kultur. Gründete 1985 die WAKO Film Produktion, die seit dieser Zeit als Partner des ORF tätig ist. Dazu kommen freie Produktionen, TV Werbungen und Wirtschaftsfilme. 1990 machte er eine Ausbildung zum Steadicam Operator und hat dann an vielen Großproduktionen des ORF mitgearbeitet. Im Bereich der Werbung drehte er Tourismusfilme für Touropa und war an der Produktion eines Coca Cola Spots in München beteiligt. Beim Spielfim Kameramann bei HugoHugo.