schreiben Sie Société Générale Deutschland

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Société Générale
z. Hd. Herrn Frank Burkhardt,
Vertreter der SG in Deutschland
Neue Mainzer Straße 46-50
60311 Frankfurt am Main
Sehr geehrter Herr Burkhardt,
mit Erschrecken habe ich erfahren, dass die Société Générale mit einem Exportkredit
an „RosAtom“ das geplante Atomkraftwerk im russischen Kaliningrad (Baltic
Nuclear Power Plant) mitfinanzieren möchte.
Aus folgenden Gründen, bitte ich Sie, Ihre Entscheidung zu überdenken:
Einer öffentlichen Umfrage zufolge sind 67% der lokalen Bevölkerung gegen den
Bau der zwei Atomreaktoren. Auch das benachbarte Litauen verurteilt das Projekt
entschieden. Die Sorge der Menschen ist gerechtfertigt, denn es wurde weder eine
seismische Prüfung am Standort des geplanten AKW durchgeführt, noch ein Plan
zum Umgang mit dem radioaktiven Abfall vorgelegt. Die Unfallanalyse ist gefährlich
lückenhaft: sie geht davon aus, dass sich die Auswirkungen selbst eines schweren
Unfalls auf das Reaktorgelände beschränken würden – konkret heißt dies, dass bei
einem Atomunfall keine Notfallpläne für die Evakuierung der Bevölkerung
existieren! Zudem werden kritische Stimmen ignoriert: etwa 200 Bürgerinnen und
Bürger wurden nicht zu den öffentlichen Anhörungen von RosAtom zugelassen;
mehrere Anfragen, eine Volksabstimmung durchzuführen, wurden abgelehnt.
Zudem gefährdet das AKW-Projekt die Existenzgrundlage vieler Menschen in
Kaliningrad. Die Region um das „Baltic NPP“ lebt von der Landwirtschaft – viele
landwirtschaftliche Kleinunternehmen werden durch das AKW verdrängt. Zwar
verspricht die russische Atomindustrie Tausende von Arbeitsplätzen, doch die
meisten davon sind für hochqualifizierte Fachkräfte – die es in der Region nicht gibt.
Die Atomunglücke von Tschernobyl und Fukushima zeigen, wie gefährlich es ist, die
Risiken eines Kernkraftwerks zu unterschätzen. Noch heute leiden viele Menschen
unter den Folgen dieser beiden Katastrophen, bereiten Sie nicht den Boden für
weitere.
Ich bin entsetzt, dass die Société Générale überhaupt in Erwägung zieht, ein solch
undemokratisches, unverantwortliches Projekt zu unterstützen.So, wie schon die
HypoVereinsbank, Credite Agricole und BNP Paribas mit gutem Grund aus der
Finanzierung ausgestiegen sind, bitte ich auch Sie, Ihre eigenen
Nachhaltigkeitsbekundungen ernst zu nehmen und dieses Projekt nicht zu finanzieren.
Bitte leiten Sie meinen Protest an Herrn Frédéric Oudéa, dem
Verwaltungsratvorsitzenden der Société Générale, weiter und machen Sie Ihren
Einfluss geltend, damit die Société Générale ebenfalls aus diesem Geschäft aussteigt.
Ich würde mich freuen, von Ihnen eine Antwort zu erhalten.
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