Workshop „WipWap

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Workshop „WipWap-Akrobatik“
von Sebastian Liebl, IfS
Theoretischer Hintergrund
WipWap-Akrobatik
 ist eine Sammlung aus Elementen der dynamischen Akrobatik und der KontaktImprovisation
 ist ein neues und noch relativ unbekanntes Bewegungsfeld
 kann sowohl den Bewegungskünsten als auch dem freien Turnen zugeordnet
werden
Bewegungsprinzipien
 Den Körperschwerpunkt finden und nutzen
 Körperkontakt anbahnen und einsetzen
 Ständiger Wechsel zwischen Gleichgewicht suchen und aufgeben, zwischen Anund Entspannung („Wipwap-Prinzip“)
Voraussetzungen
 Viele Übungen erfordern Matten, wie z.B. Turn-, Niedersprung-, Judomatten oder
Turnläufer. Weichbodenmatten sind nicht geeignet
 Ungefähr gleichgroßer und gleichschwerer Partner
Vorübungen
Vorübung 1:
Den eigenen Schwerpunkt finden
Ziel:
Gefühl für den eigenen Körperschwerpunkt entwickeln.
Beschreibung:
Eine Handfläche setzt am Unterbauch an, die andere am unteren
Lendenwirbelsäulen-
bzw.
oberen
Beckenbereich.
Die
Handflächen sollen nun versuchen, den Körperschwerpunkt
(KSP) nach oben zu „schieben“. Die Übung führ i.d.R. zu einer
aufrechteren Haltung und soll die Bedeutung und den Einfluss
des KSP verdeutlichen.
Erweiterung: Leicht von einem auf das andere Bein wippen.
Dabei den KSP immer über dem Standbein halten und bewusst
Oberkörper und freies Bein „ausbalancieren“.
Vorübung 2:
Den Schwerpunkt beim Partner finden und anheben
Ziel:
Gefühl für den Körperschwerpunkt des Partner entwickeln.
Körperschwerpunkt nutzen lernen.
Beschreibung:
Partner A legt seine Hände, wie in Vorübung 1 beschrieben, um
den KSP des Partners und diesen leicht an. Die Übung führt bei
Partner B zu einer leichten, aber spürbaren Entlastung der
Schwerkraft.
Erweiterung: Gleiche Übung, aber dabei langsam gehen.
Partner A begleitet Partner B, hebt dessen KSP leicht an und
ermöglicht ihm ein „leichtfüßiges Gehen“.
Vorübung 3:
Sandwich-Rollen
Ziel:
Körperkontakt anbahnen.
Beschreibung:
a) „kleine Sandwich-Rolle“: Partner A legt sich auf den
Rücken. Partner B legt sich bäuchlings so auf Partner A, dass
sich sein Kopf zwischen den Beinen von Partner A befindet.
Beide Partner umklammern jeweils die Unterschenkel des
anderen. Nun sollen sie gemeinsam in eine Richtung drehen
bzw. walzen.
b) „große Sandwich-Rolle“: Partner A legt sich auf den
Rücken. Partner B legt sich bäuchlings so auf Partner A, dass
sich sein Kopf zwischen den Beinen von Partner A befindet.
Partner C legt sich bäuchlings und in gleicher Ausrichtung auf
Partner B. Partner A und C umfassen jeweils die Unterschenkel
des anderen. Partner B legt lediglich seine Arme an seinen
Körper. Nun sollen Partner A und C gemeinsam in eine Richtung
drehen bzw. walzen und dabei Partner B in ihrer Mitte halten.
Vorübung 4:
Förderbänder
Ziel:
Körperkontakt anbahnen und einsetzen.
Beschreibung:
a) „klassisches Förderband“: 4 bis 6 Personen legen sich
bäuchlings im „Sardinen-Format“ eng nebeneinander. Eine
weitere Person legt sich mit dem Rücken quer auf das
„Förderband“. Die unteren Personen beginnen sich langsam zu
drehen und transportieren die oben liegende Person. Sie halten
das Förderband stetig in Betrieb, in dem die letzte Person immer
wieder nach vorne läuft und so stets eine neue „erste“
Förderrolle geschaffen wird.
b)
„Trio-Förderband“:
Zwei
Personen
liegen
dicht
nebeneinander. Eine dritte Person legt sich in entgegen
gesetzter Richtung auf bzw. zwischen den Rücken der beiden
anderen. Die unteren „Walzen“ beginnen nun langsam in eine
Richtung zu drehen, so dass die obere „Walze“ mitgetragen und
in entgegen liegender Richtung gedreht wird.
Hauptteil
Übung 1:
Die Bank rauf- und runterrollen
Ziel:
Gleichgewicht suchen und aufgeben.
Körperkontakt anbahnen und einsetzen.
Beschreibung:
Partner A und B befinden dicht nebeneinander in der
Bankposition mit Blick in entgegen gesetzten Richtungen.
Partner A „rollt“ nun auf den Rücken von Partner B. Er soll dabei
ständig
Körperkontakt
halten
und
beim
„aufrollen“
die
Bankposition öffnen, so dass Arme und Beine an den Seiten von
Partner A herunterhängen. Nun „rollt“ Partner A in umgekehrter
Reihenfolge wieder von Partner B herunter und landet neben ihm
wieder in der Bankposition, nur auf der anderen Seite. Nun darf
Partner B bei A „rauf- und runterrollen“.  im Wechsel!
Zielgruppe:
Ab 2. Klasse, Anfänger
Übung 2:
Klassischer Überzieher
Ziel:
Gleichgewicht suchen und aufgeben
Körperkontakt anbahnen und einsetzen
Beschreibung:
Partner A blickt in die gleiche Richtung wie Partner B, befindet
sich dicht hinter ihm und streckt die Arme nach oben, so dass
Partner B seine Handgelenke fassen kann. Partner B geht leicht
in die Knie, so dass sein KSP unter dem von Partner A ist. Nun
lädt er Partner A auf seinen Rücken, in dem er ihn an den
Handgelenken nach vorne-oben zieht, sich langsam nach vorne
beugt und die Beine streckt. Partner B beugt sich kontinuierlich
weiter nach vorne-unten und führt die Hände von Partner A
Richtung Boden, bis diese ca. 10-20cm vor seinen Füßen den
Boden berühren. Partner A löst sich langsam von Partner B’s
Rücken und rollt ab. Partner B unterstützt das Abrollen von
Partner A, in dem er ihn mit dem Rücken begleitet.  im
Wechsel!
Zielgruppe:
Ab 3. Klasse, Anfänger, immer mit Hilfestellung!
Übung 3:
Überzieher-Reverse
Ziel:
Gleichgewicht suchen und aufgeben.
Körperkontakt anbahnen und einsetzen.
Beschreibung:
Gleiche Übung wie „Überzieher“, nur dass Partner A mit dem
Rücken zu Partner B stehet. Aufladen, Ausheben und Hände zu
Boden führen ist wie beim „Überzieher“. Am Ende rollt aber
Partner A nicht ab, sondern hält die Arme gestreckt, führt seine
Beine gestreckt Richtung Bauch und kippt langsam so über, dass
er auf seinen Füssen landet.  halbe Drehung  im Wechsel!
Zielgruppe:
Ab 3. Klasse, Anfänger bis Fortgeschrittene, immer mit
Hilfestellung!
Übung 4:
Überzieher-Kopfüber
Ziel:
Gleichgewicht suchen und aufgeben.
Körperkontakt anbahnen und einsetzen.
Beschreibung:
Gleiche Übung wie „Überzieher-Reverse“, nur dass Partner A
sich im Handstand befindet – so nah an Partner B, dass er
dessen Rücken berührt. Partner B greift nun statt der Hand-, die
Fußgelenke, lädt Partner A wieder auf und führt seine Füße
Richtung Boden, so dass Partner A sicher zu stehen kommt. Nun
schwingt Partner B auf in den Handstand.  im Wechsel!
Zielgruppe:
Ab 5. Klasse, Fortgeschrittene, immer mit Hilfestellung!
Übung 5:
Wipwap-Basic
Ziel:
Gleichgewicht suchen und aufgeben.
Körperkontakt anbahnen und einsetzen.
Bewegungsrhythmus mit dem Partner finden.
Beschreibung:
Partner A und B stehen dicht nebeneinander, greifen jeweils um
den Rücken des Partner und bauen einen engen Körperkontakt
von den Füssen bis zu den Schultern auf. Die Partner beginnen
leicht hin und her zu wippen, indem sie im Wechsel den äußeren
Fuß belasten. Dabei soll mehr und mehr versucht werden, den
Partner leicht auszuheben.  im Wechsel!
Anmerkung: Mit etwas Hüfteinsatz, gutem Gleichgewichtsgefühl
und guter Zusammenarbeit, kann ein Partner den Anderen sogar
bis zu 1m ausheben.
Zielgruppe:
Ab 3. Klasse, Anfänger bis Fortgeschrittene
Übung 6:
Wipwap-Bauchklammer
Ziel:
Gleichgewicht suchen und aufgeben.
Körperkontakt anbahnen und einsetzen.
Bewegungsrhythmus mit dem Partner finden.
Beschreibung:
Partner A umschlingt den Bauch-/Hüftbereich von Partner B, so
dass er sich wie ein Gürtel um den Bauch von Partner B wickelt.
Partner B hält Partner A dabei an Oberschenke und Oberkörper
fest. Partner B beugt nun seinen Oberkörper zur Seite, so dass
Partner A mit beiden Beinen aufsetzen kann. Partner A behält
die Klammerung der Arme bei und zieht, sobald er steht, Partner
B um seinen Bauch-/Hüftbereich.  im Wechsel!
Anmerkung: Beim Absetzen eines Partners muss der Griff um
die Beine gelöst werden, damit dieser gut in den Stand gelangen
kann.
Zielgruppe:
Ab 5. Klasse, Fortgeschrittene
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