SZENE 1: Das Ende des zweiten Weltkrieges – 1945 Hinter dem

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SZENE 1: Das Ende des zweiten Weltkrieges – 1945
Hinter dem Vorhang hört man Maschinengewehrsalven, Explosionen, Bomben,
Kriegslärm.
Sechs schwarz gekleidete Schauspieler versuchen sich durch den Vorhang aus dem
Krieg zu retten.
Schließlich gelingt es ihnen, sie fallen auf die Bühne. Der Lärm ebbt ab.
Der erste Schauspieler steht auf und ruft: „Nie wieder Krieg!“
Der zweite Schauspieler steht auf und ruft: „Stoppt diesen Krieg!“
Der dritte Schauspieler steht auf und ruft: „Keine Toten mehr!“
Alle drei zusammen: Nein, nein, nein! Nie wieder Krieg!“
Der Vorhang geht auf auf der Bühne liegen noch viele schwarz gekleidete Schauspieler.
Eine zweite Gruppe bestehend aus drei Schauspielern erhebt sich.
Der vierte Schauspieler ruft: „Wir haben genug!“
Der fünfte Schauspieler ruft: „Stoppt die Kämpfe!“
Der sechste Schauspieler ruft: „Nicht noch mehr Leid!“
Alle sechs fassen sich an den Händen und rufen zusammen: „Wir wollen Frieden! Wir
wollen wieder selbst über unser Leben bestimmen können.“
SZENE 2: Schuman-Plan/ Römische Verträge – 1950/57
Die sechs Schauspieler ziehen ihre schwarzen T-Shirts aus, darunter tragen sie T-Shirts
mit den Farben ihrer Länder. (FR – IT – DE – NL – BE – LX) Die übrigen Schauspieler
stehen auf bleiben schwarz angezogen im Hintergrund der Bühne. Die Musik deutet
Hoffnung und Frieden an.
IT: “Ich kann meinen Bruder nicht finden. Hey, wo bist du?”
FR: “Hier bin ich. Ich bin nicht länger dein Feind.”
DE: “Ich habe alles verloren. Wo ist mein Platz in der Welt?”
NL: “Komm bleib bei mir. Mein Haus ist dein Haus.”
BE: “ich bin ganz allein. Ich fürchte mich.”
LX: “Hab' keine Angst, ich stehe dir bei.”
Alle sechs fassen sich an den Händen und rufen : “Stoppt die Kämpfe! Lasst uns
zusammen halten! Wir wollen Frieden.”
FR: “Wir brauchen neue Häuser!”
DE: “Wir brauchen was zu essen!”
IT: “Wir brauchen Schulen.”
BE: “Wir brauchen Kleidung.”
NL: “Wir brauchen Arbeit.”
LX: “Wir brauchen Hoffnung auf gute Zeiten.”
Alle zusammen: „Lasst uns die Ärmel aufkrempeln und anpacken. Zusammen werden wir
es schaffen.“ Sie beginnen aus dem Hintergrund der Bühne Steine zu holen und fangen
an zu bauen.
Chor: “Imagine”
Erzähler fordert das Publikum zum Applaus auf.
Die sechs jungen Schauspieler unterbrechen ihre Arbeit, tanzen Hand in Hand im Kreis
und singen: “Here we go round the mulberry bush”
Im Hintergrund sieht man auf der Leinwand die Väter der europäischen Idee Reden
halten: Schuman, Adenauer, De Gaspari.
SZENE 3: Mauerbau – 1961
In der Mitte der Bühne: Acht (später die Schauspieler für EE, LV, LT, PL, CZ, SK, HU, SL)
der im Hintergrund wartenden schwarz gekleideten Schauspiel kommen mit Karren und
vielen Steinen, schieben die Anfänge des europäischen Hauses zur Seite (Westen) und
beginnen eine Mauer zu bauen.
Auf der westlichen Seite der Mauer arbeiten die sechs Schauspieler unbeirrt weiter an
ihrem gemeinsamen Haus (reges Treiben). Während dessen wächst die Mauer, die die
schwarz gekleideten Schauspieler bauen.
Auf der östlichen Seite der Mauer ertönt eine monotoner mechanischer Rhythmus, die
Schauspieler bewegen sich automatisch, alle gleich.
Dann ist die Mauer fertig.
Auf der westlichen Seite: Radio mit Rock 'n' Roll Musik, Mädchen in Miniröcken tanzen,
Jungen spielen Fußball und tragen Amerikanisch Kappen, kauen Kaugummi.
Auf der östlichen Seite: Die Schauspieler (immer noch in schwarz) marschieren, es
werden Befehle gerufen, die Internationale ertönt, Poster werden hoch gehalten mit den
Vätern der Kommunismus.
Schließlich wird die Mauer aus der Mitte weiter in den Osten gezogen, um den Platz für
die weiteren Geschehnisse im Westen zu vergrößern. Die schwarz gekleideten
Schauspieler bleiben hinter der Mauer, arbeiten weiter, und gucken manchmal in den
Westen.
SZENE 4: Ankara-Vertrag – 1964
Die sechs Schauspieler im Westen arbeiten weiter am gemeinsamen Haus. Einer der
schwarz gekleideten Schauspieler aus dem Hintergrund tritt nach vorne, zieht sich sein
T-Shirt aus und gibt sich als Türkei zu erkennen. Er sieht sich beeindruckt das Haus an
und klopft an die Tür.
Die sechs:
Ja bitte! Wer bist du?
TR:
Ich bin die Türkei. Kann ich zu Euch kommen?
BE:
Was hast du für Qualitäten?
TR:
Oh, ich sehe gut aus!
FR + IT: Das können wir selber! Sie setzen ihre Sonnenbrillen auf.
DE:
Ernsthaft bitte! Was könnt Ihr für uns tun?
TR:
Also, wir sind ein großes Land und wir können hart arbeiten, das wisst Ihr
ja
bereits. Viele unserer Leute arbeiten bereits für Euch.
DE:
Einen Moment bitte.
Die sechs ziehen sich zu Verhandlungen zurück.
DE:
Es wäre nicht schlecht so jemanden in unserer Gruppe zu haben. .
BE:
Nein, wir brauchen die nicht.
DE:
Aber sie könnten uns helfen.
LU:
Nein, wir brauchen die nicht. Das gibt nur Ärger.
DE:
Wer sagt das?
BE+LU Wir sagen das, ist das nicht genug?
Pantomimisch wird weiter gestritten.
FR:
Stoppt den Streit. Was sollen die anderen von uns denken!
IT öffnet die Tür für die Türkei: Seid Ihr stark genug unserer Gemeinschaft beizutreten?
TR:
Aber klar doch! Inschallah!
Alle:
Dann gibt es nur noch eine kleine Hürde, die ihr nehmen müsst.
Zusammen schleppen sie stapelweise Papier auf die Bühne.
Alle (grinsend):
Ihr müsst nur noch diese Formulare ausfüllen.
TR ist schockiert und schafft es kaum alle Papiere von der Bühne zu tragen. Nach ein
paar Sekunden kommt Tr zurück, alle Papiere auf einer Schubkarre, Einkaufswagen
oder was zur Verfügung steht.
TR:
Fertig.
Alle:
Gut, dann gehörst du jetzt zu uns.
TR ist glücklich und tanzt herum.
Alle:
Aber nur versuchsweise, noch nicht richtig.
TR:
Was soll das heißen, noch nicht richtig?
Alle:
Oh, das ist ganz normal, du bist erst mal nur assoziierter Partner. Mach
dir
keine Sorgen. Keep cool. Aber zu erst lass uns mal was zusammen
trinken,
um den Ankara-Vertrag zu feiern. Was möchtest du trinken? Bier, Wein,
Grappa, Genever?
TR:
Ayran
Alle:
Ay- was?
TR:
Ayran
Alle:
I run, you run, we all run for I run.
TR verlässt die Bühne, Kopf schüttelnd.
SZENE 5: Prager Frühling im Osten, Jahr des Protests im Westen - 1968
Drei Hippies betreten die Bühne. Sie tragen das Schild „1968” herein und stecken es auf
das europäische Haus. Popmusik wird gespielt. Die sechs Schauspieler (FR – IT – DE –
NL – BE – LX) wundern sich.
Hippies:Hallo Leute. Habt Ihr heute schon gelacht? Habt Ihr heute schon Liebe
gemacht? (grinsen)
Die sechs:
Wer seid Ihr?
Hippies:Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben. Wir sind
Liebe, Frieden und Solidarität.
Die sechs:
Und wir sind die, die Anzüge und Krawatten tragen. Wie seht Ihr denn
aus?
Hippies:Wer braucht Anzüge? Wir wollen die freie Liebe. Make love not war.
Die Mauer, die in der letzten Szene am östlichen Rand stand, wird jetzt wieder in die
Mitte geschoben. Das Licht erhellt immer die Seite, auf der gerade gespielt wird.
Westen:
Die Hippies singen Friedenslieder.
Osten: Zwei schwarz gekleidete Schauspieler (CZ und SK) in Osten rufen leise und
unsicher “Freiheit”, “Mehr Rechte”, “Freiheit”, “Mehr Rechte”. Die anderen
sechs schwarz gekleideten Schauspieler (Aufpasser) stehen am Rande die
Arme vor der Brust verschränkt und warten grimmig guckend.
Westen:
DE zu FR:
Die Hippies singen und tanzen, ohne nach Osten zu sehen.
Guck dir diese Idioten an. Die wissen nicht mal, was Arbeit ist.
Zwei der schwarzen Aufpasser (HU und PL) fangen auch an „Freiheit“,
„Demokratie“ zu rufen. Die Rufe werden jetzt lauter. Die vier Aufpasser
bleiben wachsam.
Osten:
Westen:
Vietnam.
Die sechs:
Die Hippies singen und protestieren mit Postern gegen die Krieg in
Osten:
gibt
ist
Laute Rufe nach Freiheit und Demokratie, die Aufpasser greifen ein, es
ein Gerangel. Die Mauer wird wieder nach Osten gezogen. Der Frühling
vorbei.
Geht doch rüber (zeigen nach Osten), wenn es Euch hier nicht gefällt.
SZENE 6: Inter Rail / 1. Erweiterung – 1972/73
Die drei Hippies sind jetzt wieder in der Mitte der Bühne. Ein weiterer Hippie erscheint
mit Rucksack. Im Hintergrund arbeiten die sechs Schauspieler (FR – IT – DE – NL – BE
– LX) langsam weiter pantomimisch am Europäischen Haus.
Hippie mit Rucksack:Ist hier irgendjemand am Reisen interessiert?
Drei Hippies:
Sicher. Wo soll es denn hingehen?
Hippie mit Rucksack:Kreuz und quer durch Europa. Spanien, Portugal, England,
Dänemark …
Drei Hippies:
Bist du reich???? Weißt Du, was das alles kosten wird????
Hippie mit Rucksack:Hey, keep cool. Habt Ihr noch nichts von Inter Rail gehört? Ein
Ticket, ein Monat gültig in ganz Europa. Join us and MOVE!!!
Drei Hippies:
Da sind wir dabei!!! Alle verlassen die Bühne.
Bühne unverändert: Mauer in Osten Europäisches Haus in der Mitte im Hintergrund.
England, Irland und Dänemark erscheinen mit ihren Flaggen.
Die drei neuen:
Hallo, ist hier jemand zu Hause?
Die sechs alten:
Ja! Die Tür des Europäischen Hauses wird geöffnet.
Die drei neuen:
Wir wollen mitmachen.
Die sechs alten:
Hey, die sehen cool aus. Wir sollten sie einladen. Was habt Ihr für
Kompetenzen?
Die drei neuen:
Big Ben, die kleine Meerjungfrau, Irish Pubs, Tee, gute Musik. Wir
sind hip und trendy, wir sind frisch und haben viele Verbindungen in
alle Welt.
Die sechs alten:
Das hört sich gut an. Wir könnten Euch gut gebrauchen in unserer
Gemeinschaft. Join us and MOVE.
Die drei neuen:
Yeah, wow, great. Darauf lasst uns anstoßen:
Alle:
Prost, CinCin, Cheers, A votre santé. (machen Gesten des
Anstoßens)
TR:
Hallo? Und was ist mit uns??
Alle:
Das hier ist etwas ganz anderes.
Der Erzähler fordert das Publikum zum Applaus auf.
Der Vorhang fällt. Vor dem Vorhang:
SZENE 7: Demokratie für Spanien, Portugal und Griechenland – 1974 - 86
Scenery:
(Divided into different areas: on a door it can be read “Common Market”/ “Spain”,
“Portugal” and “Greece", the flags carried by people who follow the three
dictators
Franco: (Fascist salute). Caetano
.
Papadópoulous: Did you forget our appointment?
Franco: (At the centre of the stage with solemn air) Of course not, Alea iacta
est.
(A deputation of some country-members come out of the Common Market.
French(wo)man: Messieurs. We just arranged to meet at 9:00 et voilà!
Dictators: On the dot. Yes, sirs.
English(wo)man: Gentlemen, British punctuality is well-known. (S/he takes out
a watch from his/her pocket and checks out the time)
German: Gentlemen, stop beating about the bush and let's get to the point.
Papadópoulos : It's true, just as our sublime Plato stated… (The Portuguese
interrupts him).
Caeteno: This is no time for philosophy. Are we to be allowed into your
community or not?
French(wo)man: You already know our conditions, Messieurs.
German: You won't be accepted into the Common Market until you become a
democracy.
Franco: That's impossible. I'm the father of my country. Spain will be adrift
without my firm hand.
Caeteno and Papadópoulos: Yes, yes, so will we.
French(wo)man: In that case, gentlemen, Au revoire! (they go into the
Common Market building and, before closing the door, they put the typical hotel
sign: DO NOT DISTURB; the dictators, who have followed them towards the door
keep with their mouths open).
Papadópoulos: Gentlemen, (s/he catches the sign with his right hand) they
don't want us, they don't understand us.
Caeteno: We are all alone.
CURTAIN
Same scenery/set. On one side of the stage there is a VIP box running
perpendicular. We can see two soldiers holding machine guns at the foot of the
box. On the rest of the stage there are groups of people demanding and shouting
. Both the Greek and Portuguese dictators climb up the stage solemnly
DICTATORS (whispering) (a lot of people murmuring)
(Addressing the masses) As the Head of the nation I owe you an explanation.
MASSES: Freedom, democracy!
(The dictator takes out a handkerchief , nervously dries the sweat on his face)
MASSES: Leave us alone, we don't want you here!
DICTATORS: No, no
The masses step forward and both soldiers try to stop them with their machine
guns (struggle/quarrel)
MASSES TALKING (holding a basket full of red carnations): Comrade, these will
be our weapons (referring to the flowers). The audience can hear the song
“Grandola, vila morena” Taking the carnations and throwing them to the soldiers
and the dictators, the masses push them aside , out of the stage. The image
slows down until it stays motionless as a picture; meanwhile the music is on and
the curtain drops.
CURTAIN
Scene 8: the 80ies
(A fair, small stage, some chairs, Some people wearing traditional andalusian
clothes, some people on the stage: sevillanas: singing and dancing, everybody
claps. This part can be easili left out by the other countries)
At a table a familiy, the parents clothes and hair in 70s fashion, the grandmother
wearing black clothes and a scarf on her head, joins them).
Grandmother: My god, you can't imagine what strange people I have seen (she
sits down, fanning nervously, drinks from a glass of water) And the clothes, the
hair, terrible. Everybody was drinking and smoking, even the women!
Father: This is fashionable nowadays!
( the grandson joins them, he wears football equipment of a famous team)
Mother): Why didn't you change your clothes?
Son: (kisses the grandmother) Hi granny. I didn't have time, I've just finished
training.
Father: Pedro is going to be a famous football player, he'll play for Real Madrid or
Barcelona.
Son: No, I want to play for Manchester United, Bayern München or Milan
Mother: Abroad? You must be crazy! This is very complicated, you will need a
residence permit, a work permit...
Son: No, don't you know? Now you can live and work everywhere in Europe. In
the future there will be no borders in Europe!
( the daughter joins them with her boyfriend , both wearing punk clothes and
make up)
Daughter: Hi granny, (kisses her) This is Juan, my friend (Juan kisses the
grandmother)
Boyfriend: (very formal and polite) Pleased to meet you, madam
Grandmother: (touching Maria's hair) Oh my god you were so beautiful when
you were a small girl!
Daughter: (turning round and laughing) But granny don't you think I'm
beautiful? And what about him? (points at her boyfriend, the grandmother prefers
not to answer)
Boyfriend: We are going to perform a song with our friends. We have been
working hard in the rehearsals. Do you like modern music, madam?
Grandmother prefers not to answer. The young people perform Quenn's “ I
want to break free”. Everybody dances.
SCENE 9: Solidarnosc – 1980
Vor dem Vorhang:
Erzähler:
Wir schalten zurück ins Jahr 1980. In Polen passieren Dinge, die die
Welt
verändern werden. Polens Werftarbeiter gründen eine unabhängige
Gewerkschaft. Sie streiken. Hier sehen sie Lech Walesa:
PL:
je
Wir wollen anständige Jobs und anständige Löhne. Ich möchte härter als
zuvor arbeiten, um Menschen auf der ganzen Welt zu helfen.
Ein Bild von Johannes Paul II wird eingeblendet und aus dem off kommt der Satz:
Papst: Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit gibt es keine Gerechtigkeit ohne
verzeihen.
Erzähler:
Jetzt betritt Norwegen (NO) die Bühne. In Norwegen wird alljährlich der
Friedensnobelpreis verliehen.
NO:
Damit fängt die Freiheit in Osteuropa an, Lech Walesa, wir überreichen
Ihnen für Ihre Verdienste den Friedensnobelpreis. (hängt PL einen Orden
um.)
Erzähler fordert das Publikum zum Applaus auf. Die Darsteller gehen ab und der
Vorhang geht wieder auf.
SZENE 10: Erasmus-Programm – 1987
UK, IT, FR, DE entrollen ein großes Banner mit dem Wort ERASMUS. Dazu ertönt
Musik.
UK, IE, DK:
Lasst uns mal was für die Jugend tun. Sie sollen sich besser
kennen
lernen.
LU, NL, BE, DE:
Durch das Erasmus-Programm haben wir Freunde in Spanien, sie
bringen uns bei, wie man Flamenco tanzt. (tanzen ein paar Takte)
GR, PT:
Hurra!
ES, TR, IT:
Und unsere deutschen Freunde haben uns eingeladen an einem
Projekt mit zuarbeiten. Sie wollen mit uns die Umwelt schützen.
(halten ein Plakat „Schützt den deutschen Wald“ hoch)
GR, PT:
Hurra!
GR:
Stopp, Stopp! (zeigt seine leeren Hosentaschen) Wer soll das
bezahlen?
UK, IT, FR, DE:
Oh-Oh-Oh!
DE:
Was ist los? Was ist passiert?
GR, PT, ES, TR, IT: Wir haben ein Menge Freunde überall in Europa, aber wir haben
nicht genug Geld ins Ausland zu reisen. Flüge sind teuer und Inter
Rail dauert zu lange. Unsere Gemeinschaft ins gewachsen und die
Wege werden immer weiter.
UK, IT, FR, DE:
Dafür haben wir jetzt das Erasmus Programm. (zeigen auf das
Banner) Studenten und auch Schüler und ihre Lehrer werden seit
1987 von der Gemeinschaft unterstützt, um in anderen Ländern
Erfahrungen zu sammeln, zu studieren oder an Projekten gemeinsam
zu arbeiten. Da gibt es ganz tolle Austauschprogramme. Erweitert
Euren Horizont.
Alle:
Hurra! Danke an ERASMUS! Wir können reisen! Danke an
ERASMUS! Wir können andere Länder und Menschen kennenlernen!
Erzähler (an das Publikum gewendet): Das ist doch mal wieder einen Applaus wert.
(Nach dem Applaus:) Und jetzt bereiten Sie sich vor auf ein ganz besonderes Jahr, das
Jahr der Revolutionen 1989!
SZENE 11: Singende Revolution – 1989
Auf der Bühne sind die 12 EUler versammelt und sehen zur Leinwand.
Erzähler:
Was Sie hier sehen ist sensationell: Eine Menschenkette von Vilmius in
Litauen über Riga in Lettland bis nach Tallinn in Estland. Das Ziel ist nicht
weniger als die Unabhängigkeit der drei Baltischen Staaten. Freiheit und
demokratische Wahlen.
Video: Baltic Way (30 sek)
Auf der Bühne erscheinen die noch schwarz gekleideten Schauspieler EE, LV uns LT
fassen sich an den Händen und bilden eine Ketten, die anderen reihen sich ein.
(Kerzen?) Erzähler fordert das Publikum auf, mit Feuerzeugen oder Handys zu
leuchten.
SZENE 12: Der Fall der Berliner Mauer / Wiedervereinigung – 1989/90
Die Mauer wird wieder in die Mitte geschoben. Die Darsteller sind abgegangen.
Musik: Wind of Change
Auf der östlichen Seite: drei Schauspieler noch in schwarz nähern sich der Mauer,
wollen über die Mauer sehen:
Auf der westlichen Seite: drei Schauspieler nähern sich der Mauer.
.
1. Schauspieler (Ost):
Mutter, wie geht es Dir?
2. Schauspieler (West):
Ich vermisse dich so sehr!
3. Schauspieler (Ost):
Wir gehören zu einer Familie, aber dürfen nicht zusammen
sein.
4. Schauspieler (West):
Warum gibt es diese Mauer überhaupt? Wir sind doch keine
Feinde? Wir sind ein Volk.
Alle Schauspieler (Ost): Wir sind das Volk! Wir sind das Volk! Wir sind das Volk!
Erzähler:
für
Sie können ruhig alle mit rufen. (nach drei Rufen breitet er
Ruhe sorgend die Arme aus und sagt:) Es ist die Zeit
gekommen, die Mauer niederzureißen.
Video: Leute auf der Berliner Mauer
Video: 3. Oktober am Reichstag in Berlin
Alle Schauspieler aus den Osten und dem Westen beteiligen sich daran, die Mauer
niederzureißen. Applaus.
SZENE 13: Krieg in Jugoslawien – 1995
Die Karte Jugoslawiens erscheint auf der Leinwand. Sieben schauspieler kommen vor
den Vorhang und tanzen Hand in Hand einen traditionellen Tanz. Dann sind
Kriegsgeräusche zu hören. Die alte Karte wird überblendet mit der neuen Karte, auf
der Jugoslawien in viele Teile zerfällt.
Die Schauspieler halten Schilder mit den Namen der neuen Länder hoch, wollen nichts
mehr mit einander zu tun haben. Rempeln sich an, sind unfreundlich.

: Ich komme aus Bosnien und Herzegowina.

: Ich komme aus Mazedonien.

: Ich komme aus Serbien.

: Ich komme aus dem Kosovo.

: Ich komme aus Slowenien.

: Ich komme aus Kroatien.

: ich komme aus Montenegro.
Erzähler:
Dieser Krieg hat mehr als 100.000 Menschen das Leben gekostet, viele
Familien zerstört und unzählige Kinder traumatisiert. Und das mitten in
Europa.
Alle gehen ab. Der Vorhang geht wieder auf.
SZENE 14: 4. Erweiterung – 1995
Das übliche Bild auf der Bühne: am europäischen Haus wird gebaut, Mauersteine
liegen immer noch ordentlich herum, die zwölf Mitglieder der Gemeinschaft und TR
sind auf der Bühne. Fünf weitere Schauspieler mit den Flaggen von SE, FI, NO, AT,
CH erscheinen.
ES: Wir sind die zwölf Bewohner des europäischen Hauses.
IT: Ich glaube, da wollen noch mehr einziehen.
DE: Laden wir sie doch ein und fragen sie.
SE, FI, AT, NO und CH treten vor:
FI:
Wir würden gerne einziehen. Seid Ihr damit einverstanden? Unsere Produkte
sind alle sehr hochwertig. Unsere Umwelt ist sauber.
SE: Wir würden gerne einziehen. Seid Ihr damit einverstanden? Wir haben beste
Bedingungen zum leben und arbeiten. Ihr werdet unser Design lieben. Ihr kauft
doch jetzt schon alle Möbel bei IKEA.
AT: Wir würden gerne einziehen. Seid Ihr damit einverstanden? Wir sind ein reiches
Land in der Mitte Europas, wäre doch schade, wenn wir nicht dazu gehören
würden. Lasst uns zusammenarbeiten und Freunde sein.
Die EUler bilden einen engen Kreis zur Beratung. Dann tritt FR vor:
FR:
Erzähler:
Wir haben uns beraten und beschlossen Euch aufzunehmen. Ihr seid es
wert, in unser Haus einziehen zu dürfen. Kommt herein. Join us and
MOVE. (alle prosten sich zu und feiern)
Applaus, Applaus, Applaus!!!
TR:
FI, SE, AT:
TR:
Und ich?
Du musst noch warten, du bist noch nicht so weit.
So ein Mist! Die glauben wohl, sie sind was besseres!
UK:
Was ist eigentlich mit Euch? (zu NO und CH) Ihr seid doch auch
Europäer
und echte Demokraten und reich noch dazu. Ihr fehlt uns noch in
unserem
Club.
Alle:
Join us and MOVE.
NO und CH: Nee. Nee, danke der Nachfrage, wir kommen auch alleine klar, wir
brauchen Eure Hilfe nicht. Wir bewahren lieber unsere Unabhängigkeit.
Aber bei Erasmus machen wir auch gerne mit das ist cool. Reisen für
Studenten von der EU bezahlt. (gehen ab.)
SZENE 15: Einführung des Euro – 2002
Alle fünfzehn Mitglieder der EU stehen auf der Bühne. Der Erzähler kommt mit einer
riesigen Euro-Banknote herein und einem Sack voll Euro-Münz-Konfetti.
Erzähler:
Im neuen Jahr führen wir eine gemeinsame Währung ein: den
EURO.
DE und FR:
Das ist gut für unseren gemeinsamen Markt.
UK:
Ich will damit nichts zu tun haben. Wir behalten das Pfund.
IT, NL, LU, BE:
Es wird keine schwankende Wechselkurse mehr geben.
DK:
Mit mir nicht, wir wollen die Dänische Krone behalten.
FI und AT:
Wir sind dabei. Das ist prima!
SE:
Ich nicht, das ist viel zu riskant.
IE:
Ich bin dabei. Das hat doch nur Vorteile.
ES, PT, GR:
Genau, die ganzen Touristen brauchen nicht mehr in Peseten,
Escudos und Drachmen umzurechnen.
UK, DK, SE verlassen de Bühne.
Der Erzähler verteilt die neue Währung an die Befürworter. Tusch! Applaus!
SZENE 16: 5./6./7. Erweiterung – 2004-13
Nacheinander erscheinen EE, LV, LT, PL, CZ, SK, HU, SL, MT und CY auf
der Bühne. In
der Mitte bilden die fünfzehn Mitglieder einen Kreis mit den Gesichtern nach außen. Der
Kreis dreht sich langsam: Die Neulinge gehen Hände schüttelnd an dem Kreis vorbei.
EE:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE.
LV:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE.
LT:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE.
PL:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE.
CZ:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE.
SK:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE.
HU:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE.
SL:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE.
MT:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE.
CY:
Darf ich mitmachen?
Die fünfzehn:
Join us and MOVE. Puh, das artet ja in Arbeit aus. Jetzt
reicht's aber erst mal.
In der Mitte versuchen die fünfundzwanzig Mitglieder einen neuen Kreis zu
machen, das
geht nicht ohne Rangeleien.
GR: Das soll ein Kreis sein? Da dreht sich ja Archimedes im Grabe um.
Der Kreis formiert sich langsam. Drei weitere Schauspieler betreten die Bühne.
RO:
Darf ich mitmachen?
Die 25:
Join us and MOVE. Es reicht.
BG:
Darf ich mitmachen?
Die 25:
Join us and MOVE. Jetzt reicht' s aber wirklich.
HR:
Darf ich mitmachen?
Die 25:
Join us and MOVE. Aber jetzt ist erst mal Schluss.
DE:
Und die Türkei?
TR:
Ich will schon gar nicht mehr dazu gehören. Macht doch Euer
Kram allein. Mir geht es auch so immer besser. Inschalla.
SZENE 17: Vertrag von Lissabon – 2009
Auf der Bühne sind drei Schauspieler, ein Pärchen und der Erzähler im Vordergrund.
Im Hintergrund werden die alten Mauersteine verwendet, um das Haus Europa zu
erweitern, alle neuen Nationen kleben ihre Namen an das Haus.
ER aus Polen:
Wo wollen wir nach unser Hochzeit leben?
SIE aus Dänemark: Vielleicht in London, oder nein besser in Paris!
ER:
Was hältst du von Athen oder Madrid, da ist es wärmer:
Sie:
Nein. Lieber Rom. Rom ist am schönsten.
Erzähler:
Seit dem Vertrag von Lissabon ist das alles möglich und
noch
viel mehr.
Erzähler:
Die Europäische Union hat viele soziale, politische, wirtschaftliche und
demokratische Entwicklungen seit ihren Anfängen durchgemacht. Allerdings
gibt es noch einige Probleme zu lösen.
Ein weiteres Paar geht nach vorne:
ER:
Du?
SIE:
kann
Er:
Ich möchte in Deutschland lebe, das ist ein reiches Land. Was meinst
Wo möchtest Du gerne wohnen?
Ich glaube England ist besser. Das ist die älteste Demokratie und ich
schon gut englisch. Und die Menschenrechte werden eingehalten.
Was hältst Du von Italien? Wir könnten in Wohlstand leben und hätten
bessere Jobs.
SIE:
Nein, wir gehen nach Frankreich, Freiheit , Gleichheit und Brüderlichkeit
für
alle Bürger, das hört sich gut an.
Erzähler:
Hört auf zu streiten! Habt Ihr nicht gehört vom Vertrag von Lissabon? In
der
Europäischen Union haben jetzt alle Bürger, egal welcher Nation, gleiche
soziale, wirtschaftliche und demokratische Rechte. Ihr könnt leben, wo Ihr
wollt, es wird Euch gut gehen. Entscheidet, wo Euch die Landschaft und das
Klima am besten gefällt.
Beide Paare: Das ist ja wunderbar!!
Erzähler:
In einigen Teilen der Welt herrscht immer noch Krieg, aber in der
europäischen Union herrscht seit fast 70 Jahren Frieden. Alle sind gute
Freunde geworden und arbeiten zusammen.
SZENE 18: Friedensnobelpreis 2012
NO betritt wieder die Bühne mit einem Orden: Das soll belohnt werden: Ihr bekommt
Friedensnobelpreis 2012; Herzlichen Glückwunsch. Alle drängeln sich nach
vorne um den Orden zu bekommen.
Erzähler (ans Publikum): Wenn das keinen Applaus wert ist.
den
SZENE 19: Offenes Ende
SZENE 26: Mitgliedschaft der Türkei – 2020/20??
Auf der Bühne tanzen drei Schauspieler zu Pop-Musik. Die Musik hört auf, aber sie
tanzen weiter. Traditionelle Sufi-Musik beginnt. , Drei wirbelnde Derwische tanzen auf
die Bühne und tanzen Sama. Es kommen immer mehr neugierige EUler auf die Bühne
und gucken interessiert zu.
PL:
DK:
ES:
FR:
IT:
GR:
DE:
NL:
Tänzer 1:
Tänzer 2:
FI:
Tänzer 3:
oben
mit
DE:
Tänzer 1:
Tänzer 2:
Alle:
zu
Guck Dir die an.
Wer sind die?
Was machen die?
Ist das nicht merkwürdig?
Aber, auch charmant.
Lasst uns hingehen und sie kennenlernen.
Hallo! Wer seid Ihr?
Was macht Ihr da?
Wirt sind Türken.
Wir tanzen einen unserer traditionellen Tänze.
Hat das irgendeine Bedeutung?
Ja, natürlich. Es symbolisiert Frieden und Toleranz. Ein berühmter
türkischer Religionsphilosoph, Mavlana, erklärt das so: mit der nach
gerichteten Hand erhalten wir Frieden und Toleranz direkt von Gott, und
der anderen Hand geben wir Frieden und Toleranz weiter an alle
Menschen.
Das hört sich gut an, ich möchte mehr darüber lernen.
Dann versuchen wir es doch gemeinsam.
Wir sind hier und bereit.
Join us and MOVE.
Eine Kombination von Pop-Musik und Sufi-Musik ertönt und alle beginnen gemeinsam
tanzen. Zeigen sich gegenseitig die Schritte und Handbewegungen.
Der Erzähler: 2020, tritt die Türkei endlich der EU als vollwertiges Mitglied bei. Damit
verbunden sind große Hoffnungen für beide Seiten; die Türkei und die
Nationen der Europäischen Union. Das ist einen letzten Applaus wert.
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