Vorkurs zur Mathematik WS 2012/2013 Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Dr. Michael Höding, DM Michael Rother Übungsblatt 2 2. Aussagen, Mengen und Beweise Aufgabe 2.1 Man beschreibe symbolisch unter Verwendung der Aussagen: p: Der Student hat die Modulprüfung bestanden. q: Der Student hat mindestens 50 % der Übungsaufgaben gelöst. r: Der Student hat fleißig studiert. s: Der Student hat die Lehrveranstaltungen besucht. (a) Wenn der Student die Lehrveranstaltungen besucht und mindestens 50 % der Übungsaufgaben gelöst hat, hat er fleißig studiert und besteht die Modulprüfung. (b) Der Student besteht die Modulprüfung genau dann, wenn er fleißig studiert, die Lehrveranstaltungen besucht und mindestens 50 % der Übungsaufgaben gelöst hat. (c) Wenn der Student die Lehrveranstaltungen besucht hat, jedoch nicht fleißig studiert und nicht mindestens 50 % der Übungsaufgaben gelöst hat, besteht er die Modulprüfung nicht. Aufgabe 2.2 Man zeige mithilfe einer Wahrheitstabelle, dass die folgenden Aussageverbindungen immer wahr sind: (a) (A ∧ B) ⇔ (Ā ∨ B̄), (b) ((A ⇒ B) ∧ (B ⇒ C)) ⇒ (A ⇒ C). Aufgabe 2.3 Gegeben sind die Implikationen: (1) A ⇒ B, (2) B̄ ⇒ Ā (Kontraposition von (1)), (3) (A ∧ B̄) ⇒ B, (4) A ∧ q̄. Zum Nachweis der Implikation (1) gibt es u. a. folgende Beweistechniken: (a) Direkter Beweis: Man beweist die Implikation (1) direkt. (b) Beweis der Kontraposition von (1): Man beweist die Implikation (2). (c) Indirekter Beweis: Man beweist die Implikation (3) oder die Konjunktion (4) führt zu einem Widerspruch. Man zeige, daß die Implikationen (1), (2) und (3) paarweise logisch äquivalent zueinander sind. Aufgabe 2.4 Zum Beweis einer Äquivalenz wird die Aussageverbindung (A ⇒ B) ∧ (B ⇒ A) nachgewiesen. Zeigen Sie mithilfe einer Wahrheitstabelle, dass die Aussageverbindungen (A ⇒ B) ∧ (B ⇒ A) ⇒ (A ⇔ B) immer wahr ist. Aufgabe 2.5 Man schreibe die Aussage ((((A =⇒ (B =⇒ A)) ∧ A) ∨ (B =⇒ B)) =⇒ A) ∨ B̄ logisch äquivalent unter Benutzung möglichst weniger Zeichen. Aufgabe 2.6 Im folgenden verwendet man die Abkürzungen M (x) : x ist männlich, W (x) : x ist weiblich, xJy : x ist jünger als y , xKy : x ist Kind von y, xHy : x ist mit y verheiratet. (a) Man formuliere die nachstehenden Aussagen in Worten: (i) ∀x [ ∃y (xKy ∧ M (y) ) ∧ ∃z ( xKz ∧ W (z) ) ] (ii) ∀x ∀y ( xKy =⇒ xJy ) (b) Man schreibe symbolisch auf: (i) Wer einen Vater hat, hat auch eine Mutter. (ii) Es gibt jemanden, dessen sämtliche Kinder verheiratet sind. Aufgabe 2.7 Man bestimme den Wahrheitswert der folgenden Aussagen, wenn x, y, c und d reelle Zahlen bezeichnen: (a) ∃c ∀d ∃x (x2 + cx + d = 0), (b) ∀y ( [ ∀x {(x2 + y = 0) =⇒ [ (x = 1) ∨ (x = 2) ]} ] =⇒ y = 2 ). Aufgabe 2.8 Beweisen Sie folgende Aussagen: (a) Das Quadrat jeder ungeraden Zahl ergibt bei der Division durch 8 den Rest 1. (Mithilfe eines direkten Beweises) (b) Die Wurzel aus 5 ist irrational. (Mithilfe eines indirekten Beweises) (c) Ist n eine natürliche Zahl, so ist die Summe aus n und n2 eine gerade Zahl. (Mithilfe eines direkten Beweises und mithilfe der vollständigen Induktion) (d) Für jede natürlichen Zahl n ist der Ausdruck 2n3 + 4n durch 6 teilbar. (Mithilfe eines direkten Beweises und mithilfe der vollständigen Induktion) Aufgabe 2.9 Zeigen Sie mithilfe vollständiger Induktion: (a) Für alle natürlichen Zahlen n gilt: n P k=1 k3 = n2 (n+1)2 . 4 (b) Die Gültigkeit der Ungleichung: Für alle natürlichen Zahlen n und alle nichtnegativen reellen Zahlen a, b gilt: an + bn ≤ (a + b)n .