Stereotypen in der Werbung Geschlechter in der - Edu-Uni-Klu

Werbung
Publizistik und Kommunikationswissenschaften
Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften
Universität Klagenfurt
Eingereicht bei: LV- Leiterin Elisabeth Augustin
im Rahmen des PS Psychologie der Kommunikation
Marina Seirer
Matrikelnummer: 0760245
Stereotypen in der Werbung
Geschlechter in der Werbung mit
besonderem Fokus auf Frauen
INHALTSVERZEICHNIS
1. Ehrenwörtliche Erklärung ..................................................................... 3
2. Einleitung .............................................................................................. 4
3. Stereotypen ............................................................................................ 5
4. Werbung ................................................................................................ 7
4.1. Frauen und Männer in der Werbung .............................................. 7
4.2. Frauenfeindliche Werbung .............................................................. 8
5. Auswertung der Umfrage .................................................................... 11
6. Geschlechterspezifische Auswertung der Befragung ......................... 15
7. Beantwortung der Forschungsfrage .................................................... 17
8. Reflexion der Lehrveranstaltung ......................................................... 18
9. Literatur ............................................................................................... 19
10.
Anhang .......................................................................................... 20
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1. Ehrenwörtliche Erklärung
Ich versichere ehrenwörtlich, dass ich den vorliegenden Text selbst
verfasst habe, dass ich außer den angegebenen Quellen keine
anderen benutzt habe, dass jede Quelle gekennzeichnet ist, und dass
ich diese Arbeit an keiner anderen Stelle eingereicht habe.
Unterschrift aller Verfasser/Verfasserinnen
Datum
3
2. Einleitung
In meiner PS-Arbeit möchte ich auf Stereotypen in der Werbung eingehen. Da
dieses Thema sehr komplex ist, möchte ich mich auf die Geschlechter in der
Werbung mit besonderem Fokus auf die Frau konzentrieren. In meiner Arbeit
möchte ich herausfinden, wie die Werbung mit der Darstellung der Frau
„spielt“ .
Um mein Ziel dieser Arbeit genau einzugrenzen, habe ich mir eine zentrale
Forschungsfrage gestellt:
Werden Frauen in der Werbung stereotypisch dargestellt?
Bevor ich nun ins Forschungsfeld gehen konnte, musste ich einige
Überlegungen anstellen. Ich entschied mich mit Absprache meiner LV-Leiterin
dafür, einen standardisierten Fragebogen zu gestalten. Hierbei möchte ich
besonders auf ein Gleichgewicht der befragten Geschlechter achten um
herauszufinden, welche Unterschiede beziehungsweise Gemeinsamkeiten es
bei den Antworten der Befragten gibt.
Ich
habe
mich
dazu
entschlossen,
25
Personen
unterschiedlichster
Altersklassen zu befragen, um herauszufinden, wie diese zum Thema „Frauen
in der Werbung“ stehen. Den Fragebogen finden Sie im Anhang.
4
3. Stereotypen
Einführend zum Thema „Stereotypen“ möchte ich das Wort definieren.
Definition laut Susanne von Bassewitz: „Ein Stereotyp ist ein emotional
besetztes, entweder ganz oder teilweise tatsachenwidriges und auf soziale
Objekte gerichtetes Werturteil oder ein Konglomerat aus Werturteilen, das ein
Individuum im Prozeß der Sozialisation und Umwelterfahrung erwirbt, und das
Veränderungen gegenüber weitgehend resistent ist. Es hat in jedem Fall ein
sprachliches Korrelat, das ein Begriff sein kann, ohne daß es mit dem Begriff
identisch ist.“ (Bassewitz, 1990 ,S. 21)
Unser alltägliches Leben wird durch Stereotypen beeinflusst. Jeder Mensch
bildet sich seine Meinung seines Gegenübers meist schon in den ersten drei
Sekunden. Es reicht nur ein kleiner Augenblick und man glaubt zu wissen, wie
das Gegenüber ist. Dass diese Theorie sich sehr oft als falsch erweist, ist
meiner Meinung nach klar. Es ist unmöglich, sich in ein paar Sekunden ein
Bild über einen Menschen zu machen, denn man nicht kennt. Oft ist das
Aussehen eines Menschen ausreichend dafür, dass man sich keine Mühe mehr
gibt, sich den Menschen, der hinter der Kleidung steckt kennen zu lernen.
Unsere Gesellschaft ist sehr geprägt durch das äußere Erscheinungsbild. Wenn
ein Mensch nicht den „Idealen“ entspricht, wird dieser ausgegrenzt. Jedoch wer
bestimmt das „Ideal“ einer Gesellschaft?
Meiner Meinung nach, wird dieses „Ideal“ von Medien überliefert. Seien es die
Stars in Hollywood, die das Schöne und Makellose verkörpern oder seien es
auch Darsteller und Darstellerinnen in Werbespots. Es spielt keine Rolle,
welches Programm man im Fernsehen einschaltet, man sieht sicherlich
wunderschöne Frauen und Männer.
Warum auch nicht?
Jeder von uns glaubt, so sein zu müssen, wie die Darsteller und Darstellerinnen
im Fernsehen und in der Werbung.
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Meiner Meinung nach, ist genau das der Grund dafür, warum in der Werbung
solche Darsteller und Darstellerinnen gezeigt werden. Die Werbeindustrie weiß
genau, welche Mittel eingesetzt werden müssen, damit ihr Produkt gekauft
wird. Ob es jetzt die Hausfrau ist, die für Waschmittel oder Putzmittel wirbt
oder ob es die selbstbewusste, starke, unabhängige Frau ist, die für
Unterwäsche propagiert, jede Darstellerin wird in der Werbung so eingesetzt,
wie wir, die Rezipienten und Rezipientinnen diese sehen wollen. Keiner von
uns, würde eine Werbung annähernd ernst nehmen, in der eine Frau in
aufreizender Kleidung für Wasch- oder Putzmittel wirbt – es wäre nicht
authentisch und wir könnten uns nicht mit dieser Frau identifizieren.
In der Werbeindustrie muss sehr genau darauf geachtet werden, dass man
Darsteller und Darstellerinnen engagiert, die das zu bewerbende Produkt
optimal verkörpern.
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4. Werbung
Laut Bernardo Rabassa Asenjo soll die Werbung in drei verschiedene Phasen
eingeteilt werden:
„Voruntersuchungen zur Vorbereitung eines Werbefeldzuges.
Werblicher Pretest zur Überprüfung der von einer Werbeagentur vorbereiteten
visuellen, auditiven und audiovisuellen Werbemittel, mit dem Ziel, den
möglichen Werbeerfolg im vorhinein zu bestimmen und ungeeignetes Material
ggf. auszuscheiden.
Werblicher Posttest zur Überprüfung des Erfolges eines Werbefeldzuges und
seines Einflusses auf den Konsum.
Diese drei Phasen bilden eine logische und zeitliche Reihenfolge.“ (Rabassa
Asenjo, 1972, S. 13)
Werbung möchte bei den Konsumenten etwas bewirken. Sie möchte über
verschiedenste Medien erreichen, dass ihr Produkt von Konsumenten
wahrgenommen wird und im besten Fall, auch gekauft wird. Werbung möchte
Information über ein Produkt vermitteln und Meinungen beziehungsweise
Einstellungen zu einem bestimmten Produkt ändern. Ob Werbung erfolgreich
ist oder nicht, entscheidet meiner Meinung nach der Konsument. Der
Konsument nimmt Einfluss auf den Erfolg des Werbefeldzuges indem der
Konsument das Produkt aufgrund einer gelungenen Werbung kauft.
4.1.
Frauen und Männer in der Werbung
Männer werden in der Werbung meiner Meinung nach anders dargestellt als
Frauen. In der Werbung soll ein Mann stark, selbstsicher und unnahbar wirken.
„Männerwerbung
braucht
Adjektive
wie:
energisch,
unerschrocken,
dynamisch, kraftvoll, klar, beherrscht, selbstsicher, stark und mächtig – so sind
die Männer und so ist auch ihre Warenwelt.“ (Schmerl, 1981, S. 32)
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Männer werden in den gleichen Werbegenres wie Frauen eingesetzt, man sieht
Männer in Werbespots für Kleidung, Pflegeprodukte, Autos sowie Sportartikel,
um nur einige Gebiete zu nennen. Jedoch sieht man kaum beziehungswiese nie
Männer, die Werbung für Haushalts- oder Reinigungsprodukte machen. Diesen
Part übernehmen stets Frauen. Wie bereits Christiane Schmerl in ihrem Buch
„Frauenfeindiche Werbung“ meiner Meinung nach richtig beschrieben hat,
versucht die Werbebranche, das Image machtorientierter Männlichkeit in der
Werbung zu bestätigen.
Es ist mir klar, dass Werbung authentisch sein soll, damit man ein Produkt
verkaufen kann, aber warum müssen Frauen immer mit Haushalt in
Verbindung gebracht werden? In der heutigen Zeit müsste unsere Gesellschaft
endlich soweit sein um einzusehen, dass Frauen mehr können, als nur den
Haushalt zu führen und Kinder zu erziehen. Frauen stehen, genauso wie
Männer, im Berufsleben und machen NEBENBEI den Haushalt. „Diese Art
von Werbung betrifft „naturgemäß“ Anzeigen für Haushaltsprodukte. Es wird
wie selbstverständlich davon ausgegangen, daß der Haushalt nur und
ausschließlich die Angelegenheit von Frauen ist.“(Schmerl, 1981, S.9)
Deshalb finde ich es ist an der Zeit, dass dieser Wandel auch in Werbespots
sichtlich wird. Frauen leisten in unserer Gesellschaft gleich viel wie Männer,
wenn nicht sogar mehr, deshalb finde ich es nur gerecht, wenn das Bild der
Frau revolutioniert wird.
4.2.
Frauenfeindliche Werbung
Laut meiner Umfrage habe ich eine Erkenntnis darüber erhalten, ob meine 25
befragten Personen Werbung frauenfeindlich finden oder nicht. 60% sind der
Meinung, dass Werbung nicht frauenfeindlich ist.
Ich bin hingegen anderer Meinung. Meiner Ansicht nach sind viele Werbungen
im Fernsehen frauenfeindlich. Ein Beispiel für eine frauenfeindliche Werbung
ist die „Calgon“ Werbung. In dieser Werbung geht es darum, dass eine Frau zu
Hause ist und die Wäsche wäscht. Dabei wird ihr die Waschmaschine kapputt
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und der ganze Raum steht unter Wasser. Die Hausfrau ist verzweifelt und ruft
um Hilfe. Hilfe kommt sofort in Form eines Mannes, eines Handwerkes, eines
Experten. Die Frau glaubt, dass die Waschmaschine endgütlig kapputt sei, dem
ist jedoch nicht der Fall. Der Handwerker klärt die Hausfrau auf, dass die
Waschmaschine lediglich verkalkt sei und sie solle doch in Zukunft „Calgon“
den Wassserenthärter benutzen.
Durch diesen Werbespot wird vorbildlich gezeigt, wie Frauen in unserer
Gesellschaft wahrgenommen werden. Die Frau ist zu Hause und wäschst die
Wäsche, ein Malheur passiert und der Mann kommt in „strahlender Rüstung“
um der „dummen, unbeholfenen“ Hausfrau zu helfen. Durch die Aufklärung
des Mannes wird die Frau hinuntergestellt und diskriminiert, wie wenn sie
nicht wüsste, was sie da tut. Der Mann wird als Held dargestellt, die Frau als
unbeholfene Hausfrau.
Bei diesem Werbespot werden die typischen Klischees bedient. Einerseits
spielt eine Frau eine unbeholfene Hausfrau die zu Hause ist und sich um den
Haushalt kümmert. Andererseits wird der Handwerker, der zur Hilfe eilt von
einem Mann verkörpert. „Unsere These ist nun, daß das Bild, das die Werbung
von Frauen zeichnet, daß die Art und Weise, wie Frauen zu Werbezwecken
benutzt werden, und die Klischees, die über Frauen durch die Werbung
verbreitet werden, in der Mehrzahl der Fälle frauenfeindlich sind. (Schmerl,
1981, S.6)“ Frauen werden in der Werbung so dargestellt, wie wir, die
Gesellschaft es kennen. Früher war es immer so, dass die Frau keinen Beruf
erlernt hat, sie war zu Hause und hat sich um Haushalt und Kinder gekümmert,
wohingegen die Männer als „Verdiener des Hauses“ galten. Dieses Bild wird
uns auch heute noch vermittelt. Frauen werden in der Berufswelt noch lange
nicht so akzeptiert wie Männer – vor allem in höheren Positionen.
Neben dem properen Hausfrauenimage der Frauen in der Werbung gibt es auch
noch ein anderers Extrem, wie zum Beispiel, dass die Frau oft als Sexgespielin
oder Dummchen dargestellt werden – dies gilt für Männer nur einer
abgeschwächten Art und Weise. Männer verkörpern nur Produkte im Sinne
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von traditioneller Männlichkeit, sie zeigen sich nie beziehungsweise selten
nackt, sie lächeln seltener als Frauen, sie wirken unabhänigiger und stärker.
Außerdem müssen Frauen immer jung, hübsch und schlank sein. Wie auch
meine Umfrage ergeben hat (Frage 10) haben sich 72 Prozent der befragten
Personen für das Bild 1 entschieden, welches drei hübsche, junge und schlanke
Frauen zeigt, die für ein Schönheitsprodukt werben. Das Bild 2, dass ebenfalls
zur Auswahl stand, hat nur 28 Prozent der Befragten gefallen. Durch dieses
Ergebnis kann man deutlich sehen, dass die Rezipientinnen und Rezipienten
ausschließlich junge, hübsche und schlanke Frauen sehen wollen.
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5. Auswertung der Umfrage
Die anfangs erwähnt, wollte ich eine Balance zwischen weiblichen und
männlichen Befragten finden. An meiner Umfrage haben 15 Frauen und 10
Männer teilgenommen (siehe Grafik):
Geschlecht
Weiblich
40%
Männlich
60%
Frage 1: Wenn Werbung im Fernsehen läuft, siehst du sie dir an?
48%
Ja
52%
Nein
Frage 2: Siehst du lieber Werbung mit Frauen oder Männern?
36%
Frauen
Männer
64%
Frage 3: Glaubst du, dass Frauen oft in der Werbung stereotypisch
dargestellt werden?
24%
Ja
11
76%
Nein
Frage 4: Findest du Werbung für Haushaltsartikel authentischer, wenn eine
Frau das Produk anpreist?
16%
16%
J
Ja
a
Nein
84%
84%
Frage 5: Glaubst du, dass sich Zuschauerinnen leichter mit Frauen
identifizieren können, die ihnen in der Werbung ähneln und in der Folge das
angepriesene Produkt kaufen?
36%
Ja
Nein
64%
Frage 6: Glaubst du, dass Frauen ein Produkt eher kaufen, wenn ihnen die
Darstellerin in der Werbung symphatisch ist?
24%
J
a
76%
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Frage 7: Wenn du einen Werbespot für Waschmittel entwickeln müsstest, für
welchen Typ Frau würdest du dich entscheiden?
2 Antwortmöglichkeiten:
Antwort 1. Für eine Frau, die selbstbewusst, stark und unabhängig ist oder
Antwort 2. Für eine Frau, die einer Hausfrau ähnelt
28%
Antwort 1
Antwort 2
72%
Frage 8: Findest du, dass einige bzw. viele Werbespots frauenfeindlich sind?
40%
Ja
60%
Nein
Frage 9: Warum glaubst du, werden Frauen, die Werbung für ein
Haushaltsprodukt
werben
anders
dargestellt
als
Frauen
die
für
Schönheitsartikel werben?
Antwort 1.
Weil es sich um eine andere Produktgruppe handelt
Antwort 2.
Weil man andere Zielgruppen anspricht
Antwort 3.
Weil Frauen für Schönheitsartikel schön und sexy sein
müssen, Frauen für Haushaltsartikel nur seriös wirken müssen
16%
13
60%
24%
Antwort 1
Antwort 2
Anwort 3
Frage
10:
Welche
der
beiden
folgenden
Werbungen
Schönheitsprodukt findest du besser?
Bild 1:
Bild 2:
28%
Bild 1
Bild 2
72%
14
für
ein
6. Geschlechterspezifische
Auswertung der Befragung
Um zu veranschaulichen wie unterschiedlich die Geschlechter auf meine
gestellten Fragen geantwortet haben, möchte ich einige Beispiele aus meiner
Auswertung zeigen um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Geschlechter
zu veranschaulichen.
Frage 2: Siehst du lieber Werbung mit Frauen oder Männern?
Auf diese Frage haben die 10 befragten Männer eindeutich geantwortet. Die
Befragten wollen zu 100 Prozent Frauen in der Werbung sehen, wo hingegen
Frauen eher ausgeglichen geantwortet haben. Frauen wollen Männer und
Frauen in der Werbung sehen. Das Verhältnis lautet 9 zu 6.
Bei meinem nächsten Beispiel handelt es sich darum, ob Frauen in der
Werbung stereotypisch dargestellt werden (Frage 3: Glaubst du, dass Frauen
oft in der Werbung stereotypisch dargestellt werden?). Bei dieser Frage waren
sich Frauen und Männer einig. Frauen werden in der Werbung stereotypisch
dargestellt.
Sehr interessant für mich war auch die nächste Frage. Frage 4: Findest du
Werbung für Haushaltsartikel authentischer, wenn eine Frau das Produkt
anpreist? Hier waren die Geschlechter einer Meinung. Beide finden, dass
Haushaltsartikel durch Frauen besser repräsentiert werden als durch Männer.
Auffallend hierbei ist, dass sogar Frauen dieser Meinung sind.
Frage 7 beschäftigt sich mit der Entwicklung eines Werbespots für
Waschmittel. Bei dieser Frage wollte ich herausfinden, für welchen Typ Frau
man sich entscheiden würde um das Produkt optimal wie möglich zu
präsentieren. Zur Auswahl standen zwei unterschiedliche Typen von Frauen.
Zum Einen eine Frau, die selbstbewusst, stark und unabhängig ist, zum
Anderen eine Frau, die einer Hausfrau ähnelt. Wenn meine Probanden und
Probandinnen einen Werbespot entwickeln müssten, würden sie sich
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einstimmig für eine Frau die einer Hausfrau ähnelt entscheiden. Interessant
hierbei ist, dass sich sogar Frauen für hausfrauähnliche Frauen entscheiden
würden, obwohl sie diese Rolle in der Werbung stets von sich schieben wollen.
Die nächste Frage beschäftigt sich mit der Frauenfeindlichkeit in der
Werbung. Die befragten Männer waren sich hier zu 80% einig, Werbespots
sind nicht frauenfeindlich. Bei den Frauen war das Ergebnis dieser Frage nicht
so eindeutig. Die befragten Frauen waren sich hier nicht einig, nur 53%, dass
heißt 8 von 15 Frauen finden, dass Werbung frauenfeindlich ist.
Abschließend kann ich sagen, dass Frauen und Männer sehr unterschiedlich
geantwortet haben. Auffallend bei meiner Auswertung war, dass Männer
eindeutiger geantwortet haben als Frauen. Frauen sind sich noch nicht ganz
einig, was sie davon zu halten haben. Einerseits finden sie zwar, dass Werbung
frauenfeindlich ist und andererseits antworten sie nicht entsprechend.
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7. Beantwortung der
Forschungsfrage
Schlussendlich möchte ich meine anfangs gestellte Forschungsfrage „Werden
Frauen in der Werbung stereotypisch dargestellt?“ wie folgt beantworten.
Mit Hilfe meiner durchgeführten Umfrage habe ich herausgefunden, dass
Frauen in der Werbung nach wie vor stereotypisch dargestellt werden. Dieses
Ergebnis war sehr eindeutig, da 76 Prozent dieser Meinung sind.
Natürlich stellte ich mir die Frage, warum dieses Ergebnis so eindeutig ist. Die
Antwort zu finden ist meiner Meinung nach nicht so schwer: Da Frauen nach
wie vor in der Werbung anders dargestellt werden als Männer und dieses Bild
der Frau in der Werbung nicht mehr realtitätsgetreu ist.
Frauen haben in der Vergangenheit mehrmals bewiesen, dass sie mehr können
als putzen, kochen und auf die Kinder aufzupassen. Es ist langsam an der Zeit,
dies auch in Werbespots deutlich zu machen.
Ein Anfang ist schon sichtbar, wie zum Beispiel der Werbespot von „Actimel“
in der die Frau sehr dominant ihrem Mann gegenüber dargestellt wird. Sie
schimpft mit ihm und sie sagt wo es lang geht und was er zu tun hat. Der
Werbespruch „Herbert, trink das“ spricht für sich.
Mich persönlich hat das Ergebnis der Umfrage nicht verwundert, da ich
derselben Meinung bin, dass Frauen in der Werbung stereotypisch dargestellt
werden und ich bin durch die Umfrage bestätigt worden.
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8. Reflexion der Lehrveranstaltung
Abschließend möchte ich den Kurs „Psychologie der Kommunikation“ noch
einmal Revue passieren lassen.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass mir der Kurs sehr gut gefallen hat. Der
Aufbau der von der LV-Leiterin Frau Augustin gewählt wurde, war sehr
abwechslungsreich, themenvielfältig, diskussionsreich, lehrreich und spannend.
In der Gruppe wurden die unterschiedlichsten Themen besprochen und
bearbeitet.
Diese
reichten
von
Interkulturellen
Kommunikation,
Kommunikation
und
Politik,
der
Nonverbalen
Kommunikation
Kommunikation
Kommunikation,
und
und
Geschlecht,
Massenmedien,
Kommunikation und digitale Medien, Selbstbild und Fremdbild, Beruf und
Kommunikation, Emanzipation über Werbung und Kommunikationsstörungen
sowie Metakommunikation. Außerdem wurde von der LV-Leiterin ein
spannender Gastvortrag von Mag. Barbara Bodlaj organisiert, welcher sich mit
dem Thema Kommunikationstypen beschäftigte.
Weiters wurden Themen in Kleingruppen bearbeitet, die anschließend in Form
eines Referats vorgestellt wurden. In der Referatsgruppe habe ich mich sehr
wohl gefühlt, wir haben sehr gut miteinander gearbeitet. Wir waren uns sehr
schnell einig, wie die Präsentation aufgeteilt wird und wer sich mit welchem
Thema näher beschäftigt.
Das Arbeiten in der Gruppe war sehr angenehm – es herrschte eine gutes
Arbeitsklima. Wohl auch darauf zurückzuführen, dass die LV-Leiterin den
Kursteilnehmern sehr viel vermittelt hat – nicht nur in Theorie sondern auch in
praktischer Form. Außerdem war die LV-Leiterin immer mit sehr viel Spass
bei der Arbeit, mit dem sie auch die Teilnehmer mitriss.
Letztendlich kann ich sagen, dass ich bei diesem Kurs sehr viel gelernt und
erfahren habe und ich dieses erworbene Wissen auch in Zukunft in Kursen und
Vorlesungen einsetzen kann.
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9. Literatur
Bassewitz, S. v. (1990). Stereotypen und Massenmedien. Wiesbaden.
Rabassa Asenjo, B. (1972). Psychologie und Werbung. Heidelberg.
Schmerl, C. (1981). Frauenfeindliche Werbung, Sexismus als heimlicher Lehrplan.
Berlin.
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10. Anhang
FRAGEBOGEN
Frauen in der Werbung
Geschlecht:
Alter:
1.
Wenn Werbung im Fernsehen läuft, siehst du sie dir an?
Ja
Nein
2.
Siehst du lieber Werbung mit Frauen oder Männern?
Frauen
Männer
3.
Glaubst du, dass Frauen oft in der Werbung stereotypisch dargestellt werden?
Ja
Nein
4.
Findest du Werbung für Haushaltsartikel authentischer, wenn eine Frau das Produkt
anpreist?
Ja
Nein
5.
Glaubst du, dass sich Zuschauerinnen leichter mit Frauen identifizieren können, die
ihnen in der Werbung ähneln und in der Folge das angepriesene Produkt kaufen?
Ja
Nein
6.
Glaubst du, dass Frauen ein Produkt eher kaufen, wenn ihnen die Darstellerin in der
Werbung sympathisch ist?
Ja
Nein
7.
Wenn du einen Werbespot für Waschmittel entwickeln müsstest, für welchen Typ Frau
würdest du dich entscheiden?
für eine Frau, die selbstbewusst, stark und unabhängig ist oder
für eine Frau, die einer Hausfrau ähnelt
8.
Findest du, dass einige bzw. viele Werbespots frauenfeindlich sind?
Ja
Nein
9.
Warum glaubst du, werden Frauen, die Werbung für ein Haushaltsprodukt werben
anders dargestellt als Frauen die für Schönheitsartikel werben?
Weil es sich um eine andere Produktgruppe handelt
Weil man andere Zielgruppen anspricht
Weil Frauen für Schönheitsartikel schön und sexy sein müssen, Frauen für
Haushaltsartikel nur seriös wirken müssen
10. Welche der beiden folgenden Werbungen für ein Schönheitsprodukt findest du besser?
Bild 1
Bild 2
Vielen Dank!
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