Programm und Material

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24° internationales Kurs- und Tanzfestival
9. ≥ 31. JULI 2008
Bozen tanzt – tanzen Sie mit!
Bolzano Danza 2008 will ein Festival sein, dass die Begegnung zwischen den Kulturen, den
Kunstformen, den Personen unterschiedlicher Herkunft thematisiert und den interkulturellen
Austausch fördert. Bolzano Danza 2008, die mittlerweile 24. Ausgabe des traditionsreichen
Festivals, findet von 9. bis 31. Juli im Stadttheater Bozen und im suggestiven Rahmen von Schloss
Sigmundskron statt. Die beiden Aufführungen dort laufen unter dem Namen UP! Vertical World.
Für das Aufführungsprogramm zeichnet die Stiftung Stadttheater und Konzerthaus
verantworltich. Das Festival Bolzano Danza wird von der Autonomen Region Trentino Südtirol,
der Autonomen Provinz Bozen, der Gemeinde Bozen und dem italienischen Kulturministerium
gefördert. Seit dem Jahr 2005 kann das Festival auf die wertvolle Unterstützung der Hypo Tirol
Bank zählen. In diesem Jahr neu dazugekommen ist die Sel AG.
9 AUFFÜHRUNGEN, 7 davon in ITALIENISCHER ERSTAUFFÜHRUNG, die FOTOAUSSTELLUNG Füße
zeitgenössischer Choreographen von Lisa Rastl, die vom 27. Juni bis 18. Juli im Stadtzentrum von
Bozen zu sehen sein wird sowie ein großes Abschlussfest am 25. Juli auf Schloss Sigmundskron –
so das diesjährige Festivalprogramm.
Bolzano Danza 2008 zeigt die Begegnung zwischen Tanz und Film mit dem beeindruckenden
Stück Peplum des französisch-algerischen Choreographen NASSER MARTIN GOUSSET; die
unwiderstehliche Begegnung des zeitgenössischen englisches Tanzes mit den Farben und
Rhythmen Afrikas, die die Arbeiten von HENRI OGUIKE charakterisiert (2007 Gewinner des Critics
Circe National Dance Award); den atemberaubenden Tryptichon deGENERATION des englischisraelischen Choreographen HOFESH SHECHTER; den farbenfrohen Mix von Tanz, Rhythmus,
Trommeln von MAYUMANA (Israel), die weltweit schon mehr als 4 Millionen Zuschauer begeistert
hat.
Auf dem Programm stehen aber die menschlichen Begegnungen wie im Stück Don Q. des
deutschen Choreographen CHRISTIAN SPUCK, einem der hoffnungsvollsten „Talente“ im
deutschsprachigen Raum. Auf der Bühne begegnen sich Don Quixotte und Sancho Panza, ergo
Egon Madsen und Eric Gauthier. Erster zählt zu den besten Darstellern in der Geschichte des
Nederlands Dans Theater während der Kanadier Eric Gauthier zu den besten Solisten des
Theaterhauses Stuttgart zählt. Das Stück Äffi von MARCO GOECKE hingegen, einem weiteren
interessanten Choreographen aus dem deutschsprachigen Raum, thematisiert die Einsamkeit, also
die Begegnung mit sich selbst, brillant interpretiert von Marijn Rademaker. Den Zyklus
Deutschland schließt die junge Choreographin Anna Konjetzky mit ihrem neuen Stück
Tagebuch…si un jour tu decides te partir, das das Festival als Uraufführung zeigt.
Das Sprachrohr der jungen Generation, der Hip Hop, ist auch in der diesjährigen Ausgabe des
Festivals vertreten. Die französische Compagnie POCKEMON CREW zeigt das Stück C’est ça la vie!?,
welches im Vorjahr die Tanzbiennale von Lyon eröffnet hat. Die japanische Kultur und die
Tanzform des Butoh erleben wir zum Abschluss des Festivals auf Schloss Sigmundskron: Zu Gast
die weltbekannte Kompanie SANKAI JUKU mit dem Programm Utsushi in italienischer
Erstaufführung.
Bolzano Danza 2008
PROGRAMM
9. Juli
Mi
21.00 h
Mayumana (Israel)
BE!
12. Juli
Sa
21.00 h
Pockemon Crew (F)
C’est ça la vie?!
15. Juli
Di
20.40 h
22.40 h
Marco Goecke (D)
Äffi
15 Juli
Di
21.00 h
Theaterhaus Stuttgart (D)
Don Q.- eine nicht immer getanzte Revue über den Verlust
der Wirklichkeit
Stadttheater
Großer Saal
Kreiert von: Boza Berman, Eylon Nuphar
Chor. Pockemon Crew
Chor. Marco Goecke
Stadttheater
Großer Saal
Ital. Erstaufführung
Stadttheater
Unterbühne
Ital. Erstaufführung
Stadttheater
Studio
Ital. Erstaufführung
Chor. Christian Spuck
16. Juli
Mi
21.00 h
Nasser Martin-Gousset (F)
Peplum
17. Juli
Do
21.00 h
Anna Konjetzky (D)
Chor. Nasser Martin-Gousset
in Koproduktion mit der Stifung Stadttheater Bozen
Tagebuch.. si un tu decides te partir
Stadttheater
Großer Saal
Ital. Erstaufführung
Stadttheater
Studio
Uraufführung
Chor. Anna Konjetzky
18. Juli
Fr
21.00 h
Henri Oguike Dance Company (GB)
Tiger Dancing – Expression Lines – Little Red – Green in
Blue
Stadttheater
Großer Saal
Ital. Erstaufführung
Chor. Henri Oguike
20. Juli
So
21.30 h
Hofesh Shechter Dance Company (GB)
deGENERATION
22. Juli
Di
21.30 h
Sankai Juku (Japan)
Utsushi
25. Juli
Fr
21.30 h
Grande festa di chiusura/ großes Abschlussfest
Schloss Sigmundskron
Chor. Hofesh Shechter
Schloss Sigmundskron
Ital. Erstaufführung
Chor. Ushio Amagatsu
(bei Regen wird die Aufführung auf den 23. Juli verschoben)
(bei Regen wird das Fest auf den 26. Juli verschoben)
Schloss Sigmundskron
9. Juli 08
Stadttheater
21 Uhr
If you liked STOMP, you’ll love it!
(New York Times)
“BE” by MAYUMANA
Kreiert von: Boaz Berman, Eylon Nuphar
mit Livemusik
Mayumana muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Der weltweite Erfolg des Ensembles aus
Isreal spricht für sich. In der zehnjährigen Erfolgsgeschichte des Ensembles haben mehr als 4
Millionen Zuschauer die atemberaubenden Aufführungen verfolgt. Und ganz egal, wo auf dem
Erdball Mayumana aufgetreten ist, lösten die Tänzer und Tänzerinnen die selben Begeisterung
aus. Nun endlich sind die gefeierten Performer auch in Bozen zu Gast.
Mayumana wurde 1996 von Eylon Nupbar (Turnerin und Marathonläuferin, mit einer Musik- und
Theaterausbildung, die sich in Percussion, orientalischer Musik und belly Dance ausgebildet hat)
und Boaz Berman (Percussionist, der an der Jursalem Academy of Musik studiert hat und sich
intenvis mit afro-kubanischer Percussion auseinandersetzt) gegründet, mit der Idee eine
Aufführung zu schaffen, die verschiedene Disziplinen vereint. Wenn Mayumana, das in hebräisch
soviel wie Perfektion, Geschicklichkeit heißt, anfänglich noch aus neun Personen bestand, so tourt
das Ensembles mit einem international besetzten Cast aus 50 Personen rund um den Erdball. Die
zehn Tänzer aus den verschiedensten Ländern der Welt zeichnet ihr einmaliges technisches
Können und ihre besondere Begabung zu einer fulminanten Show aus. Die erste Aufführung ist
1998 in Tel Aviv entstanden.
Der Rhythmus und unglaubliche Präzision zieht sich wie ein roter Faden durch die Aufführungen
von Mayumana. Alle Darsteller durchlaufen eine Sonderausbildung in Percussion, bevor sie in die
Kompanie eintreten können.
Es bleibt dennoch schwierig die Aufführungen von Mayumana zu beschreiben. Denn die
einzigartige Mischung aus Musik, Theater, Tanz und Humor ist eine so mitreißende Mischung, die
man gesehen haben muss. Die witzigen Einfälle und die unbändige Energie zeichnen die Show
aus. Die Darsteller kreieren mit verrückten Perkussionsinstrumenten wie Mülltonnen,
Schwimmflossen, Abwasserrohren, Wasser, Eimern und vielem mehr ihre packenden Rhythmen.
Eine virtuose Show, voller Power und Dynamik, die jung und alt unweigerlich vom Sessel reißt.
Die Kompanie hat ihren Sitz in Isreal, in Jaffa, einer Stadt in der Nähe von Tel Aviv. Das
Mayumana House wurde in einem alten Industriegebäude gebaut. Neben einem großen Lager
verfügt das Mayumana House auch über ein Theater mit 400 Sitzplätzen.
„Eine intelligente show, mit einer großen Dosis Humor, witzigen Choreographien und mitreißender Musik
gewürzt. Die Darsteller sind tallentiert und sie sind sexy.” New York Post
12. Juli 08
Stadttheater
ore 21
HIP HOP
EINE DER INNOVATIVSTEN GRUPPEN IM BREAKDANCE INTERNATIONAL
POCKEMON CREW
“C’est la vie?!”
Choreographie: Pockemon Crew
Musik: Christophe Rudel
HipHop-Tanz: das ist der Tanz der Straße. Auf der Straße fing alles an. Nicht auf irgendeiner
Straße, sondern unter den Arkaden der Nationaloper von Lyon. Dort trainierten ein paar Breaker
aus der Lyoner Vorstadt. Und so entstand die Pockemon Crew zwischen 1996 und 1997 in den
Straßen von Lyon.
1999 entschließt sich die Gruppe, an einer Competition/ Battle in Grenoble teilzunehmen und
feiert einen überwältigenden Erfolg. In kurzer Zeit gewinnen sie französische Hip-Hop
Meisterschaft im August 2003 in Montpellier, die entsprechenden Weltmeisterschaften im Oktober
2003 in Hannover und im Juli 2004 gewinnen sie die Europameisterschaften, die in London
ausgetragen werden. Seit 2003 gehört das Ensemble zur Oper von Lyon.
Die Gruppe besteht heute aus ca. 20 Tänzer, die sich dafür auszeichnet, den Hip Hop mit anderen
Teilen zu wollen, jenseits aller gesellschaftlichen Grenzen. Und die Straße bleibt der Ort ihrer
Inspiration. Ihr Ziel ist es, die Tanzsprache des Hip Hop weiter zu entwickeln in einer Synthese
aus Kunst und Straße, Ästhetik und sportlicher Höchstleistung, kollektiver Energie und
Individualität. Alle acht Tänzer sind absolute Koryphäen auf ihrem Gebiet. In ihren
halsbrecherischen Tanzperformances verbinden sie Freestyle-Elemente mit genau einstudierten
Choreografien. Diese geben den Rahmen, in dem jeder Tänzer seine eigenen Tanzfiguren erfinden
kann.
Jenseits allen Könnens wird hier gezeigt: Der Tanz kann einen Weg aus den Ghettos der Vorstädte
bieten. Hier hat der HipHop seine Wurzeln. Und das macht ihn zum gesellschaftlichen
Hoffnungsträger.
C’est ça la vie !? (Das ist das Leben!?) und entsteht 2006 für die Biennale de la Danse in Lyon.
Neben den atemberaubenden Breaks, erzählt das Stück die Geschichte eines jungen Menschen am
Beginn seines Erwachsenwerdens. Im Hintergrund laufen Bilder ab, die den Tanz und die
persönlichen Geschichten der einzelnen Tänzer verbinden, von der Geburt, bis hin zu den
Anfängen im Laubengang der Oper von Lyon bis hin zu den Katastrophen die die Welt
erschüttern.
AUF ALLEN WICHTIGEN BATTLES DER WELT RÄUMEN SIE PREISE AB. SIE SIND NICHT NUR
DIE FRANZÖSISCHEN, DIE EUROPÄISCHEN, JA AUCH DIE WELT-CHAMPIONS IM
BREAKDANCEFREESTYLE.
15. Juli 08
Stadttheater
Unterbühne, 20.40 Uhr und 22.40 Uhr
“Äffi”
Choreographie: Marco Goecke
Darsteller: Marijn Rademaker
Musik: Johnny Cash
Uraufführung: Arnheim 18. Juni 2005
Dauer: 10 Minuten
Studio 21.00 Uhr
“Don Q. – EINE NICHT IMMER GETANZTE REVUE ÜBER DEN VERLUST DER
WIRKLICHKEIT”
Choreographie: Christian Spuck
Darsteller: Egon Madsen, Eric Gauthier
Musik: diverse Schlager, Franz Schubert, Alfred Schnittke, u. a.
Uraufführung: Stuttgart 6. September 2007
Koproduktion: Theaterhaus Stuttgart in Koproduktion mit Grand Théâtre Luxemburg
in Kooperation mit dem Stuttgarter Ballett zum 80. Geburtstag von John Cranko
Dauer: 70 Minuten
Zwei Stücke an einem Abend, der dem Theaterhaus Stuttgart und seiner Tradition gewidmet ist.
Gezeigt werden die Arbeiten von zwei deutschen Choreographen, Christian Spuck und Marco
Goecke, die am Stuttgarter Ballet in Residenz arbeiten. Auf der Bühne drei großartige Interpreten,
die für verschiedene Epochen dieses wichtigen deutsches Ensembles stehen. Egon Madsen, Eric
Gauthier und Marijn Rademaker.
Diese Tanzrevue, inspiriert durch Cervantes' Roman "Don Quijote", führt die Zuschauer in eine
geschlossene Welt der Erinnerungen und Sehnsüchte. Egon und Eric, ein älterer Herr und sein
junger Weggefährte, leben in einer tragisch-absurden Zweckgemeinschaft aus der es kein
Entrinnen mehr gibt. Ihr ritualisierten Tagesablauf besteht aus der Flucht in vergangene
Lebensabenteuer sowie dem erfolglosen Versuch ihrer Gegenwart zu entkommen. Nur die
wunderschöne Dulcinea zieht die beiden immer wieder in ihren Bann. Melancholisch, skurril, zum
Weinen komisch, verkörpern Egon Madsen und Eric Gauthier ein ungleiches Paar, die einander als
Zuhörer und Teilhaber der eigenen Phantasien dienen. Der Choreograph Christian Spuck lässt sich
durch zwei außergewöhnliche Bühnendarsteller inspirieren und schafft zugleich eine Hommage
an zwei Tänzer – und Tänzergenerationen – die zahlreiche Zuschauer bereits verzaubert haben.
Im Sommer 2005 schuf Marco Goecke ein ergreifendes Solo zu drei Liedern von Johnny Cash. Die
Uraufführung von Äffi tanzte Marijn Rademaker, erster Solist des Stuttgarter Balletts, am 18. Juni
2005 bei der ARDT Dans Benefit Gala im niederländischen Arnheim und im Dezember 2005 in
Stuttgart. Die Stuttgarter Nachrichten schrieben: „Der neue Hauschoreograf des Stuttgarter
Balletts braucht kein Wolfskostüm, um uns vom Monster zu erzählen, das in uns wohnt – ein
nackter Rücken genügt ihm. Marijn Rademaker wirkt wie die Skulptur eines antiken griechischen
Athleten – bis Goeckes Tanz ganz nervös in ihn fährt, zu drei Songs von Johnny Cash Muskeln
zucken und Hände wie lästige Insekten den Körper des Tänzers umflattern lässt.“
li 08
Stadttheater
21 Uhr
NASSER MARTIN-GOUSSET / LA MAISON
“Péplum”
Künstlerische Leitung: Nasser Martin-Gousset
Darsteller:
Barbara Schlittler, Carole Gomez, Panagiota Kallimani, Laurie Young, Olivier
Dubois, Filipe Lourenço, Mathieu Calmelet, Smaïn Boucetta, Thomas Chopin,
Nasser Martin-Gousset
Musiker:
Steve Arguelles, Djengo Hartlap, cxhristephe Van Huffel
Musik:
Djengo Hartlap
mit Livemusik
Glamourös, sinnlich, tragisch. Für die Liebhaber ein wirklicher Péplum (frz. Antiker
Monumentalfilm). Martin-Gousset entwirft eine Choreographie für zehn Darsteller und drei
Musiker. Im Hintergrund sind die Stimmen von Liz Taylor und Richard Burton (Helden des
Klassikers der Filmgeschichte Cleopatra mit Joseph Mankiezwicz) zu hören, auf der Bühne wird
die fatale Beziehung zwischen Cäsar, Mark Anton und Kleopatra zeitgenössisch dargestellt.
Julius Cäsar trifft Liz Taylor: In Péplum bittet das alte Rom Hollywood zum Tanz. Der französische
Tänzer und Choreograph Nasser Martin-Gousset untersucht auf der Bühne gemeinsam mit neun
weiteren Darstellern und drei Musikern die unsterblichen Mythen von Macht, Herrschsucht,
Glamour und existentieller Liebe. Die vorchristliche Episode um Cäsar, Marc Anton und Kleopatra
wird mit der Liebesgeschichte Richard Burtons und Liz Taylors collagiert, die sich bei den
Dreharbeiten zu Alex North’ Hollywoodfilm »Cleopatra« kennen lernten. Foto- und
Videoprojektionen, Original-Filmmusikeinspielungen, pulsierende Live-Musik und die komplexe
tänzerische Ensemble-Darstellung der verschiedenen Figuren, Epochen und Facetten der
Geschichten machen Péplum zu einem schillernden Kaleidoskop mit Blick auf die Verbindung von
Emotionalität und Ruhm.
„Das Stück wird von der Faszination für die Liebe und ihren tragischen Untergang angetrieben“,
erklärt der Choreograph. „Die Kunstform des Monumentalfilms hat mich wegen seines optischen
Eindrucks und seiner Fähigkeit ein allumfassender Behälter zu sein. Dort konnte ich alle meine
Obsessionen ausleben. Ich wollte einen Triumphmarsch einfügen und es hat funktioniert. Die
Beziehung zwischen der antiken Tragödie und den Tragödien der heutigen Zeit ist einfach zu
artikulieren“.
»Das Stück rockt wie ein Konzert, es knistert vor Spannung wie die Luft in einem Club. ... Péplum ist nicht
nur das bislang beste Stück seines vierzigjährigen Choreographen, sondern eines der originellsten,
faszinierendsten, und für die Ästhetik des zeitgenössischen Tanzes bedeutendsten der vergangenen zehn
Jahre.«
Wiebke Hüster, FAZ
NASSER MARTIN – GOUSSET
Nach ersten Erfahrungen in der Welt des Theaters, beginnt Nasser Martin-Gousset am
Nationalkonservatorium in Lyon Tanz zu studieren. Er tanzt mit Karine Saporta, Dominique Petit,
Christine Bastin, Jacques Pattarozzi, Sasha Waltz, Mag Stuart und Josef Nadi und übernimmt
erstmals 1989 die Kodirektion eine Stückes, La Petite Représentation mit Anni Legros. Es folgen das
solo Babelogue (’93) und The Marriage – A Babelogue Suite. 1996 gründet er seine eigene Kompanie,
La Maison, für die er das Duett Allèluia kreiert. Es folgen 1998 Solarium und im Jahr 2000 Bleeding
Stone an der Ménagerie de Verre in Paris. In dieser Zeit führt er seine Arbeit mit Josef Nadj fort. Im
Jahr 2002 entsteht Neverland und 2004 Solarium Return für drei Tänzer. Im Mai 2005 schafft er für
das Festival Rencontres Choréographiques Internationales de Sein-Saint-Denis das Solo Pop Life.
Péplum ist seine letzte Choreographie, die 2006 für die Biennale de la Danse in Lyon entstanden ist.
17. Juli 08
Stadttheater –Studio
21. Uhr
ANNA KONJETZKY
“Tagebuch – si un jour tu decides te partir“
Choreographie: Anna Konjetzky
Für zwei Tänzerinnen und einen Musiker und einigen, wenigen Gedichten des israelischen
Dichters Avraham Ben-Yitzhak
mit Livemusik
Wie auch schon in der Vergangenheit, wird das Festival Bolzano Danza jungen Talenten eine
Chance geben und neue Arbeiten zeigen. 2008 haben wir uns für die neue Arbeit der jungen
deutschen Choreographin Anna Konjetzky entschieden, die ihr neues Tanztheater mit Livemusik
zeigen wird.
Konjetzky, 1980 in Bayern geboren, hat Theater und Clownerie mit Jess Curtis, Ismael Ivo und
Germaine Acogny studiert und ist eine vielseitige und interessante Künstlerin. Ihre Interessen
reichen von der Tanztherapie bis hin zum Butoh und von der Lecoq-Methode bis hin zum
‚physical theater’ und bis zum indianischen Tanz. Aus dieser vielseitigen Ausbildung entwickelt
sich ihre Tanzsprache: ein intimes Tanztheater, das um einen raffinierten Ausdruck, poetisch und
direkt, manchmal auch gewaltsam entsteht.
„In meinem Körper geht es um die Direktheit, die Unmittelbarkeit des Körpers. Der Körper in
bestimmten Zuständen, Situationen und Themen ist. Dabei geht es mir darum eine sehr subtite
poetische Sprache zu finden, die aber sehr gewaltsam, direkt oder extrem sein kann. Ich arbeite die
Stücke wie eine Komposition: inhaltlich und strukturell fügt sich Teil an Teil und bildet nach und
nach ein Gesamtobjekt.“ So Anna Konjetzky.
Der Tanz ist wie eine Verwebung von Zuständen des sich-Erinners, sich erinnern können oder
wollen, Vorahnungen haben: Tanz als Tagebuchaufzeichnung. Mit den Gedichten und der Musik
des Kontrabasses, und den beiden Tänzerinnen erzählt das Stück von einem Zustand, in einem
Bild, der Einsamkeit zu dritt auf der Bühne. Dennoch entstehen hierbei Spannungsfelder, bis hin
zu einer sexuellen Spannung, die besonders zwischen den beiden Tänzerinnen spürbar ist. Es
werden Bruchstücke getanzt, alleine, zu zweit, manchmal zu dritt. Und immer wieder werden
genau diese Bruchstücke wieder losgelassen, fallen gelassen, vergessen oder tauchen an anderer
Stelle wieder auf, wie beim Tagebuch schreiben, ist jeder Moment eine Art Wahrheit, kann aber
auch wieder verworfen werden. Immer wieder kommen die gleichen Dinge und Gedanken,
Wünsche, Träume und Ängste zu Tage und verblassen wieder.
„Tagebuch – su un jour tu decides te partir“ ist ein sehr intimes, persönliches Tanztheater.
18. Juli 08
Stadttheater
21 Uhr
HENRI OGUIKE DANCE COMPANY
“Tiger Dancing, Expression Lines, Little Red, Green in Blue”
Choreographie: Henri Oguike
mit Livemusik
Erst 1999 gegründet, zählt die Henri Oguike Dance Company mittlerweile zu den absoluten
Shooting-Stars unter Englands jungen Compagnien. Der nigerianische Vater, die wallisische
Mutter, die London Contemporary Dance School und die Richard Alston Dance Company mögen
dazu beigetragen haben, dass Henri Oguike zu einem mit höchster Musikalität und großem
Empfindungsvermögen gesegneter Choreograph geworden ist. Sein Respekt vor der Musik drückt
sich auch in seinem Willen zur Live-Darbietung aus.
Im Solo Expression Lines (’06) tanzt Oguike selbst zu den Gitarrenklängen von Ali Farka Touré. Das
gut durchdachte Lightdesign des Stücks lässt an den Sonnenuntergang in der Sahara denken. In
Tiger Dancing (’05) hingegen verwandeln sich die Tänzer eine Gruppe von Tigern der Savanne,
aggressiv und herrschaftlich zugleich. Das besondere Augenmerk von Oguike liegt aber auf jeden
Fall in der Musikalität. Dies kommt auch deutlich Stück Little Red (’07) zum Ausdruck: hier
kombiniert Oguike den abstrakten, zeitgenössischen Tanz mit den Violinkonzerten von Vivaldi.
Von der Musik, diesmal dem Jazz, ist auch das letzte Stück Green in blue geprägt. Auf der Bühne,
neben den Tänzern, der Saxophonist Iaim Ballamy mit seinem Trio.
“Henri Oguike zählt zu den brillantesten Hoffnungen der zeitgenössischen, brittischen Tanzszene”.
The Daily Telegraph, 23. Februar 2007
Henri Oguike
Henri Oguike wird als Sohn eines Nigerianers und einer Waliserin in West Glamorgan (Wales)
geboren. Nach seinen Musik-, Theater- und Tanzstudien am Swansea College bringt er seine
Ausbildung an der London Contemporary Dance School zu Ende. Von 1994 bis 1997 ist er Tänzer
in der Richard Alston Dance Company, einem der größten britischen Tanzensembles der
Gegenwart. Sein Stück "Amongst Shadows", das seine Uraufführung 1996 hat und eines der ersten
von ihm choreografierten Stücke ist, wird 1997 mit dem Jerwood Award for Young
Choreographers ausgezeichnet. Zwei Jahre später gründet er sein eigenes Tanzensemble, die Henri
Oguike Dance Compagny, die inzwischen zu einem der renommiertesten Ensembles
Großbritanniens avanciert ist. Seitdem choreografiert er Auftragswerke und erhält für seine Arbeit
zahlreiche Preise. Oguike ist außerdem künstlerischer Leiter des National Youth Dance Wales.
20 Juli 08
Schloss Sigmundskron
21.30 Uhr
HOFESH SHECHTER DANCE COMPANY
“deGENERATION”
“Cult”-“Fragments”-“Uprising”
Choreographie: Hofesh Shechter
Musik: J.S. Bach, Eric Idle, Hofesh Shechter
con: Winifred Burnet-Smith, Christopher Evans, Eulalia Ayguade Farro, Philip Hulford, Yen Chin
Linn, Hofesh Shechter
Die Arbeiten des israelischen Choreografen und Tänzers HOFESH SHECHTER sind echte
Publikumsmagnete: Zuschauer rund um den Globus sind fasziniert von seiner ganz eigenen,
zuweilen eigenwilligen Tanzsprache. Seit 2004 arbeitet Shechter für „The Place“, das wichtigste
britische Zentrum für zeitgenössischen Tanz in London und sorgt mit seinen Stücken nicht nur in
der dortigen Tanzszene für einiges Aufsehen.
Das dreiteilige Programm „deGENERATION“ besteht aus seinem neuesten Werk „Uprising“
(„Aufstand“), einer Arbeit von starkem, kämpferischem Charakter für sieben männliche
(revolutionäre) Tänzer sowie aus zwei seiner erfolgreichsten Choreografien, „Cult“ („Kult“) und
„Fragments“ („Fragmente“). Mit „Cult“ ist der Gewinner des Publikumspreises „The Place Prize
2004“ zu sehen; im Duett „Fragments“ tanzt ein Paar zu Musik von Johann Sebastian Bach und
zum Monty-Python-Song „Always Look on the Bright Side of Life“...
„Sein Ruf eilt ihm voraus: Hofesh Shechter gilt als einer der angesagtesten jungen Choreografen in
London... Mit den drei kurzen Stücken seines Programms ‚deGENERATION‘ zeigt er wirklich
etwas Ungewöhnliches: jungen, wilden, rohen Tanz, ein besessenes Körpertheater voller Energie,
in dem der pulsierende Rhythmus die Körper über die Bühne treibt, meilenweit entfernt von
elaboriertem Tanztheater oder pusseliger Kontaktimprovisation.“
22 Juli 08
Schloss Sigmundskron
21.30 Uhr
SANKAI JUKU
“Utsushi”
Inszenierung, Choreographie und Idee: Ushio Amagatsu
In Zusammenarbeit mit: Semimaru
Musik: Takashi Kako, Yas-Kaz, Yoichiro Yoshikawa
Koproduktion: CNCDC Châteauvallon, Frankreich – Sankai Juku, Japan
Uraufführung: Juli 2008 CNCDC Châteauvallon
Rasierte Häupter, weiße Gesichter, dehnbare Körper in langen Rücken. ‚In der Mitte zwischen
Männlichem und Weiblichem zu sein’, so definiert Amagatsu, Gründer und Choreograph, das
Ensemble von Sankai Juku. Der Spagat zwischen Ausgeglichenheit und Ungleichgewicht und eine
fließende Sinnlichkeit, an Körpern die zugleich sehr fleischlich und doch sehr unkörperlich sind.
Fast unantastbar wirken die muskulösen Körper der Tänzer (die Kompanie besteht übrigens nur
aus männlichen Tänzern) und so wirken die Muskelkontraktionen des Körpers, die
Verzerrerungen der Gesichter und die zelebrierte Langsamkeit wie aus einer anderen Welt. Das
magische und poetische der Aufführungen von Amagatsu kann man erst verstehen, wenn man
einer der Aufführungen mit eigenen Augen gesehen hat. Utsushi ist sein aktuellstes Werk, das auf
Anfrage wichtiger Festivals entstanden ist, eine Kreation für „das Freie“ zu machen. Es handelt
sich hierbei um eine Collage der wichtigsten Werke aus dem Repertoire der Kompanie und geben
einen tiefen Einblick in die Schaffensvielfalt des Choreographen. Ein „Best of“ der Magie, der
Licht- und Schattenspiele, der zelebrierten Bewegungen – in Harmonie mit Zeit und Raum und
der Umwelt. Die Werke Hibiki (’98), Kagemi (’00), Kinkan Shonen (’78 und ’05) und Toki (’05)
vereinen sich so zu einer wunderen Reise in die Welt des Butoh.
Bu" heißt tanzen, "Tô" heißt auf den Boden stampfen. Im traditionellen Sinn - ein ritueller Tanz.
Buto wird von den Bauern beim Erntefest getanzt. Zum anderen ist Buto die revolutionäre
Bewegung im Tanz der sechziger Jahre ... Buto ist der Kreis zwischen Geburt, Leben und Tod.
USHIO AMAGATSU
Ushio Amagatsu, lange Zeit selbst Tänzer der von ihm gegründeten Kompanie, ist weltweit als
Gastchoreograph gefragt. Neben seiner choreographischen und tänzerischen Tätigkeit ist er unter
anderem als Regisseur dreier Opernproduktionen bekannt geworden, die an so renommierten
Häusern wie der Lyoner Oper aufgeführt wurden. Seine Tanzproduktionen wurden mehrfach
international ausgezeichnet.
Die Kompanie wurde 1975 von Amagatsu gegründet, einem der Aushängeschilder der zweiten
Butoh-Generation. Für Amagatsu ist Butoh nicht nur eine Tanztechnik, sondern vielmehr eine
artikulierte Ausdrucksform des Körpers. Seine persönlichen Studien des Butoh konzentrieren sich
auch auf die Schwerelosigkeit. Bevor er sich aber völlig dem Butoh hingibt, hat Amagatsu eine
klassische und moderne Tanzausbildung in Tokio absolviert. 1975 versammelt er ca. 30 junger
Tänzer und Tänzerinnen um seine Kompanie zu gründen, die heute nur mehr aus Männern
besteht. Sankai Juku heißt frei übersetzt soviel wie „Das Atelier der Berge und des Meeres“.
Foyer Stadttheater
27 Juni - 18 Juli
FOTOAUSSTELLUNG
“Füße zeitgenössischer Choreographen”
von Lisa Rastl
Die Geschichte erzählt uns, dass, als Isadora Duncan ihre Tanzschuhe wegwarf um barfüßig zu
tanzen, der moderne Tanz seinen Anfang hatte. Das moderne, im Gegensatz zum klassischen,
beginnt effektiv auf diese Weise, Anfang der 20. Jahrhunderts, barfuss. Sich seiner Tanzschuhe zu
entledigen bedeutet also eine andere Ästhetik zu suchen, das künstliche abzulehnen, das
märchenhafte um sich der Realität zu öffnen. Der nackte Fuß wurde zum Symbol dieser
bahnbrechenden Veränderung.
Die österreichische Fotographik Lisa Rastl hat also die Füße der wichtigsten zeitgenössischen
Choreographen abgelichtet um diese in einer Fotoausstellung mit dem sinnigen Titel „Füße
zeitgenössischer Choreographinnen“ zu vereinen, die wir zu Beginn des Festivals Bolzano Danza
im Foyer des Stadttheaters Bozen und in den Vetrinen der Bozner Kaufleute zeigen werden.
Eine Auswahl an Fotos, in Farbe und schwarz/weiss wo, unter anderem, die Füße von Steve
Paxton, Mag Stuart, Mark Tompkins, Lloyd Newson, Alain Platel, Mathilde Monnier, Ko
Morobushi, Susanne Linke oder Jonathan Burrows verewigt wurden. Die „Posen“ konnte jeder für
sich selbst entscheiden. Koffi Koki beispielsweise hat seine Füße in den Sand gesteckt, Nir Ben Gal
unters Wasser gehalten. Die „Portraits“ sind mit Kommentaren der Choreographen versehen –
machmal ernst – manchmal ironisch.
Öffnungszeiten Ausstellung
Öffnungszeiten Kasse Stadttheater Bozen
Di – Fr: 10.00 – 13.00, 15.00 – 19.00
Sa: 10.00 – 19.00
An Aufführungstagen bis 22.00 Uhr
Eintritt Frei
Allgemeine Infos
Öffnungszeiten Kasse Stadttheater Bozen
Di – Fr: 10.00 – 13.00, 15.00 – 19.00
Sa: 10.00 – 19.00
Beginn Kartenvorverkauf: 10. April 2008
Tel. 0471 304 130 - Fax 0471 304 140
www.ntbz-tickets.net
[email protected]
An Sonn- und Feiertagen sowie Montags bleibt die Kasse
geschlossen.
ABONNEMENTS
Bolzano Danza Card
100,00 Euro
tutti gli spettacoli, escluso festa di chiusura
alle Aufführungen, ausgenommen Abschlussfest
Abo 6
70,00 Euro
tutti spettacoli al Teatro Comunale
alle Aufführungen im Stadttheater
Abo 3
40,00 Euro
3 spettacoli a scelta – escluso UP! Vertical World
3 Aufführungen nach Wahl – ausgenommen UP! Vertical World
Per gli abbonamenti non sono previste riduzioni.
Für die Abonnements sind keine Ermäßigungen vorgesehen.
EINZELTICKETS
Biglietto unico Teatro Comunale
Einheitspreis Stadttheater Bozen
19
15*
5**
Biglietto unico UP! Vertical World***
Einheitspreis UP Vertical World
Festa di chiusura Bolzano Danza
Abschlussfest Bolzano Danza
25
20*
8 **
25
(non sono previste riduzioni per la festa)
(für das Abschlussfest sind keine Ermäßigungen vorgesehen)
Lo spettacolo Äffi può essere acquistato solo in combinazione con Don Q.
Die Aufführung Äffi wird nur in Kombination mit Don Q. verkauft;
ERMÄSSIGUNGEN
* Kulturpass, Over 65, Under 26, Family Card A&O e Famila, Südtirol Süden Card, corsisti Bolzano Danza, visitatori
Museion, visitatori Pergine Spettacolo Aperto;
Kulturpass, Over 65, Under 26, Family Card A&O und Famila,Südtirol Süden Card, Kursteilnehmer Tanzsommer Bozen, Besucher
Museion, Besucher Pergine Spettacolo Aperto;
** prezzi per studenti, da applicare nelle fi le P, X, Y.
Die Studententarife werden in den Reihen P, X, Y angewandt.
*** inclusa visita del castello dalle ore 19.00 nei giorni di spettacolo.
Inklusive Schlossbesichtigung ab 19.00 Uhr an den Aufführungstagen.
Le riduzioni non sono cumulabili./Es kann jeweils nur eine Ermäßigung angewandt werden
Risparmia sul parcheggio:
biglietti al costo di 2 Euro per il parcheggio
Bolzano-Centro alla biglietti era del Teatro
Comunale
Günstig parken:
2 Euro-Tickets für das Parkhaus
Bozen-Mitte sind an der
Theaterkasse erhältlich
Stiftung Stadttheater und Konzerthaus
Verdiplatz 40
39100 Bozen
[email protected] - www.ntbz.net
Pressebüro national
Maria Luisa Buzzi
Kommunikation & Marketing
Marion Thöni
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