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RENATO ZANELLA
Geboren 1961 in Verona, wo er auch mit dem Studium des klassischen Tanzes
begann. Nach der Matura ging er zu Rosella Hightower nach Cannes an das
Centre de Danse International. Dort schloß er seine Ballettausbildung ab.
1982 bekam er sein erstes Engagement als Tänzer in Basel bei Heinz Spoerli.
1985 wechselte er zum Stuttgarter Ballett. 1993 erfolgte durch Ballettdirektorin
Marcia Haydée seine Ernennung zum Ständigen Choreographen des
Stuttgarter Balletts. 1995 wurde er als Ballettdirektor und Chefchoreograph an
die Wiener Staatsoper berufen. Dieses Amt hatte er zehn Jahre, bis bis zum
Ende der Saison 2004/2005 inne, ehe er auf eigenen Wunsch seinen Vertrag
löste. Von 2001 bis 2005 fungierte Renato Zanella überdies als künstlerischer
Leiter der Ballettschule der Wiener Staatsoper.
Als Tänzer trat Renato Zanella in Basel und Stuttgart sowie bei zahlreichen
Gastpielen in einem breitgefächerten Repertoire in Erscheinung. Er tanzte in
Klassikern wie Giselle, Schwanensee und Dornröschen, in Choreographien
von George Balanchine und John Cranko (unter anderem Tybalt und Paris in
Romeo und Julia, Gremin in Onegin, Hortensio in Der Widerspenstigen
Zähmung), weiters in Balletten von Hans van Manen, Jiri Kylián, John
Neumeier, William Forsythe, Maurice Béjart, Glen Tetley, Kenneth MacMillan,
Mats Ek, Robert North und Heinz Spoerli. Von den Choreographen, die eigens
für Renato Zanella Rollen schufen, ist Hans van Manen hervorzuheben.
Renato Zanellas erste Choreographie war 1989 Die andere Seite, die er im
Rahmen der Vorstellungen "Junge Choreographen" der Stuttgarter NoverreGesellschaft zeigte. Seine nächsten Choreographien, Distanz (1989) und Ein
Tag (1990), wurden ebenfalls in diesem Rahmen uraufgeführt. Die andere
Seite übernahm das Stuttgarter Ballett in sein Repertoire. 1991 folgte Stati
d'animo für Marcia Haydée und Richard Cragun sowie Triptychon, das bei
den Ludwigsburger Schloßfestspielen aufgeführt wurde. Bei der Uraufführung
von Salvatore Sciarrinos Oper Perseus und Andromeda (Inszenierung: Gerald
Thomas) war Renato Zanella für die Bewegungsabläufe der Sänger
zuständig. Für Schülerinnen der John Cranko-Schule, die am "Prix de
Lausanne" teilnahmen, kreierte er seit 1991 mehrere Soli, für die WorkshopReihe "Hinter den Kulissen des Balletts" entstanden seit 1992 kleine Stücke für
Birgit Keil, Marcia Haydée, Richard Cragun und Christoph Lechner. Im April
1992 hatte Renato Zanellas erstes abendfüllendes Ballett, Mann im Schatten,
Premiere in Stuttgart. Im Sommer 1992 choreographierte er Voyage für
Vladimir Malakhov. Für das Stuttgarter Ballett entstand weiters im November
1992 Empty Place, im März 1993 Black Angels und im Dezember 1993 sein
zweites abendfüllendes Ballett, Mata Hari, mit Marcia Haydée in der Titelrolle.
Im Juni 1993 kreierte er Apollon für die John Cranko-Schule und Vladimir
Malakhov, im Dezember 1993 Konzertantes Duo für Les Ballets de MonteCarlo. Im Dezember 1994 entstand für Les Ballets de Monte-Carlo Watching
Waters, im April 1995 wurde bei Introdans Pieces of Earth von ihm
uraufgeführt, im September 1996 Love Beyond, im Oktober 1999 Ostarrichi, im
Septmber 2003 Concerto Italiano. Für das Ballett der Deutschen Oper Berlin
kreierte er im Februar 1998 ... schatten von sehnsucht ..., Last Blues, im
Oktober 1999 zeichnete er an der Deutschen Oper Berlin für die
Choreographie zu Moses und Aron (Inszenierung: Götz Friedrich)
verantwortlich. 2003 choreographierte er für eine Koproduktion des Teatro
Sao Carlos in Lissabon und des Mariinski Theaters in St. Petersburg die Tänze
für die Oper Die Zauberin (Inszenierung: David Pountney). Für die Neue Oper
Wien choreographierte er 2005 Die sieben Todsünden, für eine Koproduktion
der Bregenzer Festspiele und dem Royal Opera House Covent Garden
erarbeitete er die Choreographie zu Maskerade (Inszenierung:David
Pountney). Bei der Gala zum 200. Geburtstag von August Bournonville in
Kopenhagen präsentierte er From Vienna With Love.
In der Saison 2005/2006 choreographierte Renato Zanella für Birgit Keil in
Karlsruhe das Ballett Der Spielmann (Austattung: rosalie). Empty Place wurde
in das Repertoire des Teatro Municipal de Lima aufgenommen. Das
abendfüllende Ballett Wolfgang Amadé für das Madlenianum Oper Theater
in Belgrad.
An der Wiener Staatsoper stellte sich Renato Zanella als Choreograph
erstmals im Oktober 1993 mit Voyage vor. Seine erste Kreation für das Wiener
Staatsopernballett, La Chambre, gelangte im Februar 1994 zur Uraufführung
Im März 1994 übernahm das Wiener Staatsopernballett Empty Place. Für
seine erste Premiere als Ballettdirektor der Wiener Staatsoper im September
1995 wählte Renato Zanella Konzertantes Duo. Im Dezember 1995 kreierte er
für Vladimir Malakhov Mon Euridice. Mit dem im April 1996 herausgebrachten
Strawinski-Abend: Symphony, Movements, Sacre choreographierte Renato
Zanella seinen ersten kompletten Abend für die Kompanie. Im Mai 1996 hatte
Black Angels Premiere und im Juni 1996 folgte an der Wiener Volksoper eine
Neufassung von Mata Hari. Im Februar 1997 brachte er Elements im Wiener
Odeon heraus, im März 1997 kreierte er Alles Walzer. Love Beyond war im Juni
1997 Teil des off ballet-Programms im Odeon. Im November 1997 gelangte
Memento Mori in Kooperation mit "Wien modern" zur Uraufführung, im
Dezember 1997 brachte er Laus Deo heraus. Im März 1998 fand die
Uraufführung des abendfüllenden Balletts Wolfgang Amadé statt, im April
1998 kreierte er Die sieben letzten Worte für „OsterKlang Wien '98“, im Juni
1998 Mythos für das „NÖ Donaufestival '98“. Im November 1998 hatte an der
Wiener Staatsoper seine Version von Maurice Ravels Bolero Premiere. Seine
Fassung von Aschenbrödel zu Musik von Johann Strauß kam im Dezember
1999 an der Wiener Staatsoper heraus. 1999 choreographierte er außerdem
Soli für Carla Fracci und Manuel Legris. Im März 2000 kreierte er das Ballett
Beethoven Opus 73. Im November 2000 stellte er seine Neufassung von Der
Nußknacker vor, im April 2002 von Spartacus. Im Juni 2003 choreographierte
er Sensi (Uraufführung beim Beethovenfestival in Bonn), im Dezember 2003
stellte er seine eine Neufassung von Kadettenball und Duke’s Nuts vor.
Für den Diaghilew-Abend (Premiere: 23. März 2005) choreographierte Renato
Zanella die Ballette Petruschka (Musik: Igor Strawinski, Bühnenbild: Christian
Ludwig Attersee, Kostüme: Christof Cremer) und Renard (Musik: Igor
Strawinski, Bühnenbild: Hermann Nitsch, Kostüme: Anne Marie Legenstein).
2000 startete Renato Zanella die Tanzinitiative „off ballet special“, in der
behinderte und nichtbehinderte Mitglieder des Kulturvereins „ich bin o.k.“
und Mitglieder des Wiener Staatsopernballetts gemeinsam tanzen. Neben
Auftritten in eigenen Matineen in der Wiener Staatsoper zählt die Teilnahme
an der Eröffnung des Wiener Opernballs 2001 und ein Gastspiel an der
Warschauer Nationaloper 2004 zu den Höhepunkten von „off ballet special“.
Überdies choreographierte Renato Zanella an der Wiener Staatsoper die
Ballette in den Opern Rienzi, der Letzte der Tribunen (Inszenierung: David
Pountney), Le Prophète (Inszenierung: Hans Neuenfels) und Guillaume Tell
(Inszenierung: David Pountney), führte Bewegungsregie bei Don Giovanni
(Inszenierung: Roberto de Simone) und Roméo et Juliette (Inszenierung:
Jürgen Flimm), choreographierte für Jenůfa (Inszenierung: David Pountney),
Der Riese vom Steinfeld (Inszenierung: Jürgen Flimm), Jonny spielt auf
(Inszenierung: Günter Krämer) und Daphne (Inszenierung: Nicola Joël) und
studierte die Choreographie zu Le nozze di Figaro ein (Inszenierung: Giorgio
Strehler).
Wiederholt arbeitete Renato Zanella für Festivals: 1997 hatte seine Kreation
Wiener Blut im Rahmen des Festivals „Im Puls Tanz Wien 97“ Premiere. 2000
entstand für Altaussee das Ballett Via Salis, für das VOESTival in Linz die
Choreographie zu Adiemus Live! Music & Dance, 2001 für Altaussee
Sehnsucht nach Altaussee und Tanz auf der Seewiese, für den Attergauer
Kultursommer Renard, Trois Gymnopédies und Die Geschichte vom Soldaten.
2002 für Altaussee Ausseer Impressionen und 2003 für das voestival Linz Die
Geschöpfe des Prometheus und Karneval der Tiere sowie für Altaussee
Bergauf / Danke Aussee!.
Für die Fernsehübertragungen der Neujahrskonzerte der Wiener
Philharmoniker choreographierte Renato Zanella L'Enfantillage (1994), die
Proceß-Polka und Perpetuum mobile (1995), Csárdás aus Ritter Pasman und
den Walzer Marien-Klänge (2000), Harlekin-Polka und Der Kobold (2001),
Hellenen-Polka (2003), Fata Morgana und An der schönen blauen Donau
(2005). Für den Wiener Opernball entstanden An der schönen blauen Donau
und Opern-Soiree-Polka (1996), Carnevals-Botschafter und Marsch D-Dur
(1997), Tausend und eine Nacht und Persischer Marsch (1998), Rosen aus
dem Süden und Banditen-Galopp (1999), Opern-Maskenball-Quadrille und
Freikugeln (2000), Seviliana und Galop aus Le Trouvère (2001), Die
Schönbrunner (2002), Wo die Citronen blühn’n und Tritsch-Tratsch-Polka
(2003),
Carmen-Quadrille
und
Hopser-Polka
(2004).
Überdies
choreographierte er für Vladimir Malakhov (Louis XIV.), Simona Noja (Strauss
incontra Verdi), Roberto Bolle (Ave Verum), ein Sollo, das auch bei einer
festlichen Veranstaltung im Vatikan gezeigt wurde, Giuseppe Picone (Dying
Swan) und Shoko Nakamura (Ombra), für den Spielfilm Jedermanns Fest
(Regie: Fritz Lehner) und die "World Sports Awards of the Century" an der
Wiener Staatsoper sowie das "Toyota Millennium Concert" in Tokio.
1995 und 1999 wurde Renato Zanella in die Jury des Tanzwettbewerbs Prix de
Lausanne berufen, 1998 war er Jury-Mitglied des Concours International de
Danse de Paris, 1999 des Concours International de Chorégraphie Classique
in Paris, der International Ballet Competition of Luxemburg und des
Choreographen-Wettbewerbs in Hannover, 2000 war er Vizepräsident des 2.
Internationalen Ballettwettbewerbs in St. Pölten und Jury-Mitglied des
Monaco Danses Dances Forum, 2001 Ehrenpräsident des ÖTR-Contest für
Ballett und Zeitgenössischen Tanz in Wien und Juror bei den Wettbewerben in
Luxemburg, Helsinki (Choreography Competition) und beim Prix Dom
Pérignon des Hamburg Ballett. 1995 wurde ihm in Venedig im Teatro "La
Fenice" von der Zeitschrift "Danza & Danza" der Preis für den "Besten
italienischen Choreographen im Ausland" verliehen. 2000 wurde er in Rom für
seine choreographischen Verdienste mit dem "Premio Internazionale Gino
Tani" ausgezeichnet, 2001 in St. Pölten mit dem Jakob Prandtauer-Preis".
"Danza & Danza" verlieh ihm 2001 den Jahres-Preis für den "Besten
Künstlerischen Leiter". Renato Zanella ist Träger des Österreichischen
Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst. Im Herbst 2000 erschien im Verlag
Holzhausen das Buch "zanella. zwischenbilanz".
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