Seminarplan und Formalia

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SomSem 2015 MA Literaturwiss. Texte. Zeichen Medien
Bettine Menke: Flüchtlinge - prekäre Szenen
Di 16-18 Uhr, D06
Flucht und Szene - hängen auf kennzeichnende mehrfache Weise zusammen. Sie sind verbunden
durch die Fragen nach dem Ort, der konstitutiven Raumordnung und der Ausnahme, sowie nach
den Institutionen der Rede und der Stellvertretung. Politische und rechtliche Kategorien, die mit
den Flüchtlingen auf dem Spiel stehen, wird das Seminar mit der Frage der Darstellung
verbunden. Der Status des Flüchtlings ist in politischen und rechtlichen Begriffen prekär; er ist die
Ausnahme, die „Anomie“ (H. Arendt) der auf der Basis der Nationalstaaten funktionierenden
Norm (und Europa als deren Nachfolger); diese bindet das Menschenrecht an den Staatsbürger (H.
Arendt, G. Agamben). Die Frage der Darstellung wird im Seminar als die der möglichen Szenen
verhandelt, weil mit der Bühne die Fragen nach dem ‚Platz’ des in Erscheinung-Tretens, der
Sichtbarkeit in der Bindung an einen (welchen?) Ort und dessen Status (im Aufschub) und die
Frage nach der Möglichkeit der Rede als Rede in Stellvertretung thematisierbar und als Fragen der
Theater-Szene selbst verhandelbar sind.
Die Frage nach dem Status der Flüchtigen wird von einem antiken Beispiel der flüchtend auf die
Szene Gelangenden ausgehen, das gerade gegenwärtig vielfach in Umschreibungen auf die
Bühnen gebracht wird: Aischylos Die Schutzflehenden (Hiketiden). Die gegenwärtige europäische
Flüchtlingspolitik wird aktuell auf den Bühnen und auf anderen anderswo eröffneten Szenen
thematisiert und im Medium reflektiert: in Inszenierungen u.a. von E. Jelineks Die
Schutzbefohlenen, wie auch Performances und Kunstaktionen, die direkt mit der Frage der
politischen Intervention (etwa an Kampnagel, des Zentrums für Politische Schönheit) verbunden
sind und durch ihre Formen, Performanzen und Medien den Nicht-Ort des Flüchtlings
reflektieren.
Die dringliche Aktualität erfordert eine Reflexion auf den Begriff des Flüchtlings als eine Figur
der Reflexion auf die politischen und rechtlichen Ordnungen, die von ihren Grenzen und ihren
Ausnahmen her zu denken sind (mit H. Arendt, G. Agamben u.a.). Historische Schnitte werden
‚um 1800’ (mit u.a. dem klassischen Text Goethes Hermann und Dorothea) und 1933-51 (bzw.
seit 1914) gelegt. Anhand der Beispiele werden Raumordnungen (Meer und Land, Flucht und
Grenze) und deren Aussetzungen, Transit-Räume und Zwischenzonen, Schauplätze und RedeSzenen (deren ‚Instituierung’ und Verfahren), Szenen vorläufiger Aufenthaltsberechtigung, des
Wartens (als die auch die des Theaters selbst zu kennzeichnen sind), analysiert.
Flüchtlinge – Szenen SomSem 2015 - 2
Literatur zur Vorbereitung:
G. Agamben: „Jenseits der Menschenrechte“ (etwas gek. http://jungleworld.com/artikel/2001/27/25547.html), in: Mittel ohne Zweck. Freiburg Berlin 2001, 23-34.
H. Arendt: „Der Niedergang des Nationalstaates und das Ende der Menschenrechte“, in: Hannah
Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale
Herrschaft, Piper, München 2001, S. 559–625.
Genfer Flüchtlingskonvention (1951).
Aischylos: Die Hiketiden
E. Jelinek: Die Schutzbefohlenen (2012-2014)
J.W. Goethe: Hermann und Dorothea
[Refugees – precarious Scenes]
The actuality of global situation of refugees is reflected both in political terms of the refugee as figure of
anomy (as H. Arendt has pointed out) as in terms of their representability – on the theatrical scene.
All participants will be expected to read the fundamental texts (Aischylos: Hiketides, Goethe: Hermann
und Dorothea, Brecht: Flüchtlingsgespräche, Seghers: Transit, Jelinek: Die Schutzbefohlenen) and present
specific sections of the programm. Both the writing of a short paper or of a substantial paper will be
possible (in any case consultation of the instructor is required).
Sprechstunden: Do 12:15-13:30 MG 1 (Hochhaus)/ 417
Bitte anmelden! auf der Liste MG 1/ 417
Sekretariat: Tel. 737-4210, MG 1/407
[email protected]
Formalia: nach neuer MA PO werden PL im Modul erbracht. Die Lehrveranstaltung ist inhaltlich und
formal eine der Voraussetzungen zum Abschluß des Moduls.
Die regelmäßige und gut vorbereitete Teilnahme wird von allen erwartet.

Die grundlegenden Texte für jede Sitzung (*) sind von allen zu lesen und vorzubereiten.
Die aktive Teilnahme wird von allen nachgewiesen durch die Präsentation des Materials für eine
Seminarsitzung, entweder in mündlicher (Kurz-Referat) oder in schriftlicher (Essay) Form.
Anmeldung erforderlich spätestens bis 19.4..
Bitte bedenken Sie: Die MA-PO sieht für 2. ein std. Seminar 60 Stunden für Vor- und Nachbereitung + 90
Stunden für Selbststudium & Nachweis aktiver Teilnahme vor.
Die Modulprüfungsleitung ist eine große Hausarbeit - nach Vorlage eines Konzepts.

Für eine große Hausarbeit ist die Absprache in einer Sprechstunde (bitte anmelden), mit
schriftlichem Konzept (spätestens bis zum 4. 6.) erforderlich. Die Abgabe ist (formal) bis zum
Abschluß des BAs möglich; eine zeitnahe Fertigstellung wird aber dringend empfohlen.
Zugänglichkeit der Texte für das Sem.
* Die Anschaffung von literarischen Texten und Grundlagen-Texten wird empfohlen.
* Es gibt einen Sem. App. in der Bibliothek (und viele weitere Bücher in der UB).
* Die Seminartexte sind elektr. in einem Google-Drive-Ordner hinterlegt. Der Zugriff darauf wird eröffnet
ausschließlich über eine E-Mail (mit "uni-erfurt.de"- Adresse) an: [email protected].
Alle Teilnehmer/innen müssen die Anmeldung unverzüglich: bis 13.4. vornehmen.
Nachfragen und Problemmeldungen zum Sem.App. (elektr. oder analog) - nur! aber bitte unbedingt an:
[email protected]
Flüchtlinge – Szenen SomSem 2015 - 3
SEMINARPROGRAMM:
7.4. Einsatz: Flucht und Szene
Grundlegende Fragestellungen und Interessen
Vorlage: Genfer Flüchtlingskonvention (1951), hier: Art. 1. (S. 1-4)
http://www.unhcr.de/fileadmin/user_upload/dokumente/03_profil_begriffe/genfer_fluechtlingskonvention/
Genfer_Fluechtlingskonvention_und_New_Yorker_Protokoll.pdf
http://www.unhcr.org/3b66c2aa10.html
Aktuelle Lagen:
14.4. Begriff und Status des Flüchtlings
http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCchtling
*Giorgio Agamben: „Jenseits der Menschenrechte“, in Mittel ohne Zweck. Freiburg Berlin 2001, 2334.
etwas gek. Fass. http://jungle-world.com/artikel/2001/27/25547.html
(erstmals in Libération (»Au-delà des droits de l'homme«, 9./10. Juni 1993), dann in Mezzi senza fine.
Note sulla politica, Turin 1996)
*Hannah Arendt: „Der Niedergang des Nationalstaates und das Ende der Menschenrechte“, in:
Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale
Herrschaft (engl. Orig. New York 1955), Frankfurt a.M. 1962, Kap. 9, davon: 402-434*
(Ullstein Materialien Bd. 2, Kap. 9: 220-268, zunächst: 220-250* (Die Nation der Minderheiten
und das Volk der Staatenlosen)
oder Ausg. Piper, München 2001, S. 559–625 (davon: Die Nation der Minderheiten und das Volk
der Staatenlosen)
wird wiederaufgegriffen am 16.6.
21. 4. Flucht und Szene. Aktuelle Präsentationen:
mit
* Elfriede Jelinek: Die Schutzbefohlenen (2012-2014) (Text im Netz)
zum Diskussionsumfeld:
*Programmheft der Inszenierung am Thalia, 2014f., darin insb. „Realitäten“, *9-17, T. Holert/
Mark Terkessides: „Fliehkraft“, *35-43.
Text und Aufführungsbericht in Theater heute (Nr. 7) Juli 2014.
Theater heute, Nr. 2, Februar 2015, Neue Stücke: S. 10-13; Menschenrechte für Alle? Das
unbequeme Flüchtlingstheater, S. 18-31.
wird am 30.6. fortgesetzt.
Historischer Überblick zum Asyl (allerdings nur bis 1992):
Flüchtlinge – Szenen SomSem 2015 - 4
Hans Tremmel: Grundrecht Asyl, Freiburg iBg 1992, 61-64 (zum deutschen Grundgesetz Art. 16.a)
und S. das neuzeitliche Asylrecht: 51-61.
28.4. u. 5.5.
Flucht und Szene: Die Schutzflehenden
* Aischylos: Die Hiketiden
Mit: Gödde, Susanne: Das Drama der Hikesie: Ritual und Rhetorik in Aischylos' "Hiketiden",
Münster 2000.
(vgl. auch Tremmel: Grundrecht Asyl, Freiburg iBg 1992, S. 3-18).
12.5.
Flucht und Szene: Agon und Theater:
* Florens Christian Rang: „Theater und Agon“, in ders.: Historische Psychologie des Karnevals, Berlin
1983 (als „Agon und Theater“ auch in W. Benjamin GS I.3, 891).
* Walter Benjamin: Ursprung des deutschen Trauerspiels (1928), in: ders., Gesammelte Schriften = GS,
Band I.1, hg. von Tiedemann und Schweppenhäuser, Frankfurt/M. 1974, 203-430: 285-88, *294299.
sowie: Materialien zum Ursprung des deutschen Trauerspiels in GS I.3, 891-894*
dazu: *Cornelia Vismann: „Das Drama des Entscheidens“, in: dies., Thomas Weitin
(Hgg.): Urteilen und Entscheiden, München 2006, 91-101.
Juliane Vogel: „‚Boden bereiten‘. Strategien des dramatischen Prologs“, in: Der Einsatz des Dramas:
Dramenanfänge, Wissenschaftspoetik und Gattungspolitik, hgg. von Claude Haas, Andrea
Polaschegg, Freiburg i. Br. 2012, 159-172.
19.5., 26.5.
um 1800, Ordnung und die Flüchtlinge:
*J.W. Goethe: Hermann und Dorothea (1796/7), in JWvG. Werke. Hamburger Ausgabe (hg. von
E. Trunz), Bd. 2 Gedichte und Epen II, 437-514, Anm. 734-755..
- Das Schauspiel der Flucht.
- Ordnung durch Verortung (oikos) – Bewegungen, Ortlosigkeit als Wirrsal, Vagierende,
„Der Flüchtling kennt kein Gesetz“ Goethe: Hermann und Dorothea, 6,58.
Zu den älteren Konzepten: Religions-, Kriegs-, Pest-Flüchtlinge, Vaganten (fremd, arm).
vgl. u.a. Hans Tremmel: Grundrecht Asyl, Freiburg iBg 1992: Mittelalterliche Ausfaltungen des
Asylrechts, 37-50*, neuzeitliches Asylrecht, Völkerrecht, moderner Staat: 51-61*.
Vorgeschichte/ Vorlage zu Goethe HuD: http://de.wikipedia.org/wiki/Salzburger_Exulanten
Flüchtlinge – Szenen SomSem 2015 - 5
http://www.ostpreussen.de/uploads/media/Die_Salzburger_in_Ostpreussen.pdf
Nach Kriegsende, ungesicherte Durchgangsräume:
z. B. das Wirtshaus in Lessings Minna von Barnhelm.
dazu: Joel B. Lande: „Auftritt und Interaktion, Zu Lessings Minna von Barnhelm“, in: Juliane Vogel,
Christopher Wild (Hg.): Auftreten. Wege auf die Bühne, Berlin, 2014, 233-246.
auch: J.W. Goethe: „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“ (1794/5), in JWvG. Werke.
Hamburger Ausgabe (hg. von E. Trunz), Bd. 6 , 125-241.
(Friedrich Schiller: „Der Flüchtling“ (Gedicht, schon vor Sch.’s Flucht aus Stuttgart 1782 entstanden)
(Sämmtliche Werke Bd. 1, Cottasche Buchhandlung, Stuttgart 1879, 23-24).
(C.-G Helmolt,: Der schöne Flüchtling, Lustspiel in 5 Akten. Wien 1777 )
(Hamah Cowley: Die Freundschaft im Kloster oder der amerikanische Flüchtling Leipzig 1781)
(Carl Gottlob Cramer: Der schöne Flüchtling: ein Paroxismus der Liebe, 1804.)
Joseph Vogl, „Asyl des Politischen. Zur Struktur politischer Antinomien“ in: Raum, Wissen, Macht
hgg. von Rudolf Maresch und Niels Werber, Ffm., 2002, 156-172.
Nationalstaatliche Ordnung: - und Flüchtlinge. Gibt es einen Common Ground?
2.6., 9.6. 1933-45
Fluchtszene
*B. Brecht: „Flüchtlingsgespräche“ (1940/1)
Werke, Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Bd. 18, Prosa 3,
Sammlungen und Dialoge 1995 (mit Kommentar)
Andrea Bartl: „Transitorische Ästhetik. Bertolt Brechts „Flüchtlingsgespräche“ und einige
exemplarische Fragen zum Schreiben im Exil“, in ZIS (Zeitschrift für Internationale
Strafrechtsdogmatik – www.zis-online.com) 3/2010, 280-283
*Anna Seghers: Transit (verf. 1941/42; publ. 1944 zuerst auf engl. und span.; 1947 deutsches Org. in
Berliner Zeitung) Ausgabe Reinbek b.Hbg. 1966: 2. Kap., 3. Kap., 4. Kap: 7, 5. Kap.: 1-4
Transit-Räume:
Ute Gerhard: „Literarische Transit-Räume. Ein Faszinosum und seine Dirkursive Konstellation im
20. Jh.“, in S. Lange (Hg.): Raumkonstruktionen in der Moderne, Bielefeld 2001, 93-110
(+ Literaturvz., 319-344)
Weitere Fälle, Facts, z.B.:
Lisa Fittko: Mein Weg über die Pyrenäen. Erinnerungen 1940/41, München, Wien 1985 (über
Marseille, über W. Benjamin, auch H. Arendt, u.a.)
Weitere lit. Beispiele: Michel del Castillo: Tanguy (!957)/ auf deutsch: Elegie der Nacht.
Iréne Némirowsky: Suite française
Flüchtlinge – Szenen SomSem 2015 - 6
http://de.wikipedia.org/wiki/Konferenz_von_%C3%89vian
Vgl. Eva Horn: „Der Flüchtling“ u. Florian Schneider: „Der Fluchthelfer“ in: S. Kaufmann, U. Bröckling,
Eva Horn: Grenzverletzer: Von Schmugglern, Spionen und anderen subversiven Gestalten, Berlin:
Kadmos 2002, S. 23-40 u. 41- 57.
16.6., 23. 6. Konzepte des Flüchtlings, Diagnosen
Fortführung von:
*Hannah Arendt: »We Refugees«, Menorah Journal (31), 1943; repr. in The Jew as Pariah, 55-67.
oder: *Hannah Arendt: “Wir Flüchtlinge“. In: dies.: Zur Zeit: Politische Essays, hgg. M.L. Knott, übers.
von Eike Geisel, Berlin 1986.
Hannah Arendt: „Der Niedergang des Nationalstaates und das Ende der Menschenrechte“, in:
Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale
Herrschaft, Frankfurt a.M. 1962, Kap. 9, davon: 434-454
(Ullstein Materialien Bd. 2, Kap. 9: 220-268: davon insb.: 250-268* (Die Aporien der
Menschenrechte).
in Ausg. Piper, München 2001, S. 559–625 (Die Aporien der Menschenrechte)
„Contesting Statelessness“: http://www.hannaharendtcenter.org/?p=11493.
* G. Agamben: „Jenseits der Menschenrechte“, in Mittel ohne Zweck. Freiburg Berlin 2001, 23-34.
G. Agamben: Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben (zuerst ital. 1995). Suhrkamp,
Frankfurt 2002.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%Bcchtlingseigenschaft
http://de.wikipedia.org/wiki/Asylrecht_(Deutschland)
Hans Tremmel: Grundrecht Asyl, Freiburg iBg 1992, 61-64 (Grundgesetz Art. 161), Jahrhundert
der Flüchtlinge (das 20.), 65- ff. (Befunde: bis 1992).
Festung Europa (Sicherheitsdiskurs):
Étienne Balibar: Sind wir Bürger Europas?, Bonn 2005 (Auszug im Programmheft (Thalia
Theater zu Insz. E. Jelinek), 66-68).
S. Mezzadra: „Gerechtigkeit an den Grenzen“, im Programmheft (Thalia Theater zu Insz. E.
Jelinek), 58-61*
Mark Terkessides, Tom Holert: Fliehkraft, Köln 2007 (Auszug im Programmheft (Thalia Theater
zu Insz. E. Jelinek), 35-43*).
30.6.
gegenwärtige Performationen: Flucht und Szene
*Elfriede Jelinek: Die Schutzbefohlenen (2012-2014)
Inszenierung von N. Stemann Hamburg/ Mannheim (eingeladen zum Theatertreffen 2015)
Die Schutzbefohlenen 5 Minuten in 3 sat: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=50718
Flüchtlinge – Szenen SomSem 2015 - 7
http://www.bamf.de/DE/Willkommen/willkommen-node.html
http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/Broschueren/willkommen-indeutschland.pdf?__blob=publicationFile
Text und Aufführungsbericht in Theater heute (Nr. 7) Juli 2014.
Theater heute, Nr. 2, Februar 2015, Neue Stücke: S. 10-13; Menschenrechte für Alle? Das
unbequeme Flüchtlingstheater, S. 18-31.
Frage: Wer spricht? wer wird gesehen? Wer kann wen repräsentieren? für wen sprechen?
Kann es zutreffen, daß das Theater oder die Szene zum sicheren Raum wird?
(Auch inszeniert am Wiener Burgtheater (Regie Michael Thalheimer):
http://www.burgtheater.at/Content.Node2/home/spielplan/event_detailansicht.at.php?eventid=9634
62761
Bärbel Lücke, Aischylos, Aufklärung und Asylproteste in Österreich (und anderswo). Zu Elfriede Jelineks
Stück Die Schutzbefohlenen: http://www.textem.de/index.php?id=2519
„Wir sollten uns nur vor der Dummheit fürchten“ – Regisseur Michael Thalheimer im Interview:
http://kurier.at/kultur/buehne/michael-thalheimer-wir-sollten-uns-nur-vor-der-dummheitfuerchten/121.102.558 (Kurier, 24.03.15)
7.7. Schlußsitzung
Fortsetzung und Abschluß: weitere Performances, Flucht und Szene:
Zentrum für Politische Schönheit: „Erster Politischer Mauerfall“
Flüchtlinge auf der Bühne. „Flüchtlinge sprechen für sich selbst“?
Maxim Gorki: Common Ground (Yael Ronen & Ensemble) (auch dieses zum Theatertreffen eingeladen)
http://www.gorki.de/spielplan/common-ground/
Common Ground : Gemeinsamkeit, gemeinsamer Boden, - gibt es das? (in rechtlicher, in politischer, in
welcher? Hinsicht?
„Die Reise“ am Wiener Volkstheater. Ein Projekt für 30 MigrantInnen von Jacqueline Kornmüller
Premiere: 23. September 2011
http://www.volkstheater.at/home/premieren/1032/Die+Reise
https://www.youtube.com/watch?v=FjjGadF8_8k
Das Hamburger Flüchtlingsprojekt „Lampedusa“:
Video zur Urlesung von „Die Schutzbefohlenen“ am 21.09.2013 in der Hamburger St.-Pauli-Kirche:
https://www.youtube.com/watch?v=YxkCO_v90C8
thalia-theater.de zur „Gruppe Lampedusa in St. Pauli“
http://www.thalia-theater.de/de/spielplan/repertoire/die-gruppe-lampedusa-in-st.-pauli/
http://de.wikipedia.org/wiki/Lampedusa_in_Hamburg#cite_note-ndr.de-8
„Zeit“ (15.09.14) zum „Hamburger Asyl-Theater“:
http://www.zeit.de/hamburg/kultur/2014-09/lampedusa-thalia-hamburg
Flüchtlinge in den Räumlichkeiten der „Theaterfabrik“ (Kampnagel, Hamburg):
http://www.deutschlandfunk.de/ecofavela-lampedusa-nord-soziales-laborund.807.de.html?dram:article_id=305549
Flüchtlinge – Szenen SomSem 2015 - 8
Das Hamburger Theaterprojekt HAJUSOM für jugendliche Flüchtlinge:
http://www.uno-fluechtlingshilfe.de/projekte/projektberichte/inlandsprojekte/theaterprojekt-hamburg.html
https://www.youtube.com/watch?v=FCdZ0pOVDGY&feature=youtu.be
http://www.ardmediathek.de/tv/Kulturjournal/Hajusom-Junge-Fl%C3%BCchtlinge-spielen-The/NDRFernsehen/Video?documentId=24781262&bcastId=3487828
Heimathafen Neukölln: Grenzfälle (2014) http://www.morgenpost.de/berlinaktuell/article126034397/Oranienplatz-Fluechtlinge-stehen-jetzt-auch-auf-der-Buehne.html
Weitere Literatur (bleibt weiter zu ergänzen):
vor allem historisch:
Herbert Reiter, Geschichte des Asyls im 19.Jahrhundert, Die deutschen politischen Flüchtlinge
des Vormärz und der Revolution von 1848/49 in Europa und den USA, Berlin, 1992.
Dieter Gosewinkel: Einbürgern und Ausschließen. Die Nationalisierung der Staatsangehörigkeit
vom deutschen Bund bis zur Bundesrepublik Deutschland, Göttingen 2001 (u.a. zur
Staatsangehörigkeit als Institution des Nationalstaats, 1848, 1871-1914, nach 1914;
„Volk“ und „Rasse“.
D. Mußgnug, Die Reichsfluchtsteuer 1931-1953, 1993,
Michael R. Marrus: Die Unerwünschten. The Unwanted. Europäische Flüchtlinge im 20. Jahrhundert.
Assoziation A, Berlin 1999.
Gerda Heck: „Illegale Einwanderung.“ Eine umkämpfte Konstruktion in Deutschland und den
USA. Edition DISS Band 17. Münster 2008,
Tillmann Löhr: Schutz statt Abwehr. Für ein Europa des Asyls. Wagenbach, Berlin 2010.
Enzo Traverso: À feu et à sang. De la guerre civile européenne 1914–1945. Paris 2007, deutsch: Im Bann
der Gewalt. Der europäische Bürgerkrieg 1914–1945. Siedler, München 2008.
Staatenlosigkeit:
Martin Stiller: Eine Völkerrechtsgeschichte der Staatenlosigkeit. Dargestellt anhand ausgewählter
Beispiele aus Europa, Russland und den USA. Wien 2011, ISBN 978-3-7091-0784-3.
Manuela Sissy Kraus: Menschenrechtliche Aspekte der Staatenlosigkeit. BWV Verlag, Berlin 2013.
http://homohistoricus.podcast-kombinat.de/hh-003-staatenlos (A. Fahrmeir)
Angeschaut werden können auch im Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte
(verschiedene Aufl.), die Einträge: Auswanderung, Asyl, Flucht, Gastfreundschaft, Kirchenasyl,
Kriegsfluchtrecht, Landfrieden, Staatsangehörigkeit, Staatsbürger (Stolleis), Territorialstaat,
Toleranz(-patent), Völkerrecht,
Transit-Räume:
Sigrid Lange (Hg.): Raumkonstruktionen in der Moderne, Bielefeld 2001, darin u.a. Ute Gerhard:
„Literarische Transit-Räume. Ein Faszinosum und seine Dirkursive Konstellation im 20.
Jh.“, 93-110, Annette Keck: „Poetik unsichtbarer Wände und fadenscheiniger Machwerke.
warten mit Feuchtwanger und Brecht“, 75-92 (+ Literaturvz., 319-344)
Flüchtlinge – Szenen SomSem 2015 - 9
Görner, Grenzen, Schwellen, Übergänge, Zur Poetik des Transitorischen, 2001
Patrick B. Farges: “Transit/Transfer/Transgression: Das Erzählen von ‚Entortung‘ in Anna
Seghers‘ Erzählungen (1924-1980), in Johannes F. Evelein (Hg.): Exiles Travelling,
Exploring Displacement, Crossing Bondaries in German Exile Arts and Writings 19331945, Amsterdam, New York 2009, 283-296.
Weitere Geschichten, z.B.
Valeriu Marcu: Die Vertreibung der Juden aus Spanien. Querido, Amsterdam 1934, neu aufgelegt bei: Mattes &
Seitz, München 1991,
Robert Menasse: Die Vertreibung aus der Hölle, Ffm. 2001.
Sebastiao Saramago: Migranten (Konzept von Lelia Wanick)
http://www.ardmediathek.de/tv/-/Das-Salz-der-Erde-Wim-Wenders-Hommag/DasErste/Video?documentId=24197480
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