Word-File - Universitätsklinikum St. Pölten

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Pressemitteilung, 18. März 2016
Universitätsklinikum St. Pölten:
Im Jahr 2014 konnte in Österreich 813 Menschen
Datum:Organtransplantationen
29. Dezember 2013
durch
geholfen werden
Prof. Hörmann neuer Transplantationsreferent für Niederösterreich
und Burgenland
ST. PÖLTEN – Jemand der die ethischen und fachlichen Aspekte der Organspende
bestens kennt, ist Prim. Assoc. Prof. Dr. Christoph Hörmann, Leiter der Klinischen
Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum St. Pölten. Als
erfahrener
Experte
in
diesem
Bereich
hat
er
die
Aufgabe
des
Transplantationsreferenten für die „Region Ost“ in Österreich übernommen.
„Mein absolutes Credo lautet: Organspende heißt immer, dass am Anfang das Leid der
Angehörigen steht, wenn ein Patient verstirbt. Ganz klar muss auch sein, dass jeder
Mensch, der ins Klinikum eingeliefert wird, als Patient behandelt wird und die maximale
Versorgung und Therapie erhält. Unser Ziel in der Intensivmedizin ist, dass möglichst viele
Menschen überleben und wieder gesund werden. Dabei spielt es keine Rolle, wie viele
Organe gerade benötigt werden. Erst dann, wenn die Medizin den Tod eines Menschen
hinnehmen muss, wird über das Thema Organspende gesprochen“, so Prim. Assoc. Prof.
Dr. Christoph Hörmann, Leiter der Klinischen Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin
am Universitätsklinikum St. Pölten.
Mit 1. Jänner 2016 wurde Prof. Hörmann als Transplantationsreferent für Niederösterreich
und Burgenland, als Teil der Region Ost, bestellt.
Von 2002 bis 2012 hatte er diese Funktion bereits in der Region West, als leitender Oberarzt
des
Departments
Transplant-Anästhesie
und
Transplant-Intensivmedizin
an
der
Universitätsklinik Innsbruck, inne. Österreich wird beim Thema Organspende und
Transplantation in vier Regionen unterteilt. Die Region Ost besitzt aufgrund der Größe zwei
Referenten.
„Ich freue mich, dass Prof. Hörmann als ausgewiesener Experte auf dem sensiblen Gebiet
der Transplantationsmedizin diese wichtige Aufgabe übernimmt. Ein Ziel von Prof. Hörmann
besteht darin, dass nicht aufgrund von organisatorischen Mängeln oder Unwissenheit eine
mögliche Organspende versäumt wird. Zentraler Teil seiner Tätigkeit ist dabei die
Intensivstationen bei der Identifizierung und Betreuung von potenziellen Organspendern zu
unterstützen“, so Landesrat Mag Karl Wilfing.
Um diesen Aufgabenbereich wahrnehmen zu können, wird
Prof. Hörmann vom
Transplantationszentrum über jeden gemeldeten Organspender in Niederösterreich und
Burgenland informiert und wenn erforderlich eingebunden. Für intensivmedizinische
Anfragen in Sachen Organspenderbetreuung ist er an sieben Tagen der Woche rund um die
Uhr telefonisch erreichbar. Ebenso zählt die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
in den Kliniken zu seinem Aufgabenbereich.
Als Organspender kommen prinzipiell all jene Verstorbenen in Frage, bei denen die
Hirntoddiagnostik gemäß den Empfehlungen des Obersten Sanitätsrats abgeschlossen
wurde und bei denen kein Widerspruch zu einer Organentnahme vorliegt. Es existieren
praktisch keine Altersbeschränkungen. Mithilfe von Organtransplantationen wurde 813
Menschen im Jahr 2014 geholfen.
Ein weiteres zentrales Anliegen von Prof. Hörmann ist die Sensibilisierung der Bevölkerung
zum Thema Organspende und Transplantation. Er betont die Wichtigkeit, innerhalb der
eigenen Familie über das Thema Organspende zu sprechen, um voneinander zu wissen,
wie der Einzelne dazu steht. Denn jeder Mensch kann jederzeit in die Situation kommen,
selbst potenzieller Organspender zu sein. Wenn man dies nicht möchte, sollte man sich im
Widerspruchsregister eintragen lassen oder zumindest die Angehörigen darüber informieren.
„Mich lassen die Patientinnen und Patienten auf der Transplantationswarteliste in diesem
Leben nicht mehr los. Diese schwerkranken Menschen haben keine Lobby in der
Öffentlichkeitsarbeit. Sie brauchen jemanden, der sich für sie einsetzt. Darüber hinaus
können Menschen nach Organtransplantationen wieder in das Berufsleben integriert werden
und sogar sportliche Höchstleistungen sind im Bereich des Möglichen“, so Prof. Hörmann.
Im Universitätsklinikum St. Pölten werden im Rahmen der drei Intensivstationen bis zu 40
potentielle Organspender pro Jahr identifiziert. Zwischen 15 und 20 Verstorbene werden
jährlich als tatsächliche Spender gemeldet.
Informationen zur Organspende in Österreich:
Zurzeit werden in Österreich die Organe Niere, Leber, Lunge, Pankreas und Herz
transplantiert. Sie können auch kombiniert transplantiert werden, wie etwa Herz-Lunge oder
Niere-Pankreas. Darüber hinaus werden in Österreich Transplantationen von Darm und
Inselzellen durchgeführt.
Nachfolgend statistische Zahlen gemäß dem Transplant-Jahresbericht 2014 von der
Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und dem Bundesministerium für Gesundheit:
24,3 Organspender kommen auf eine Million Einwohner (um 11 % höher als noch 2013)
345 verstorbene, potenzielle Organspender wurden gemeldet
207 Organspender wurden auch explantiert
77 Lebendspenden sind erfolgt
921 Personen befanden sich im Jahr 2014 auf der Organwarteliste
Ziel: 30 Spender pro einer Million Einwohner
Österreich verfügt über vier Transplantationszentren. Die drei Uni-Kliniken Wien, Innsbruck
und Graz transplantieren alle Organe. Das Wiener AKH hat den Schwerpunkt der LungenTransplantation, Pankreas-Transplantationen finden schwerpunktmäßig in Innsbruck statt.
Das Krankenhaus der Elisabethinen in Linz transplaniert ausschließlich Nieren.
Österreich
bewegte
sich
2013
Transplantationsaufkommens.
Im
im
internationalen
Bereich
der
Vergleich
im
Spitzenfeld
Nierenlebendspende
sowie
des
der
Transplantation von Leber und Pankreas liegt Österreich im Mittelfeld der vergleichbaren
Länder. Bei der Lungen-Transplantation hat Österreich die höchste Frequenz pro Million
Einwohner.
Das von der Gesundheit Österreich GmbH geführte Widerspruchsregister gibt es seit dem
Jahr 1995. Mit Ende des Jahres 2014 haben sich 35.205 Personen in Österreich im
Widerspruchregister gegen eine Organentnahme ausgesprochen.153 Personen haben sich
seit dem Bestehen aus dem Widerspruchsregister wieder austragen lassen.
Bildtext: (v.l.) Prim. Assoc. Prof. Dr. Christoph Hörmann, Leiter der Klinischen Abteilung für
Anästhesie
und
Intensivmedizin
am
Universitätsklinikum
St.
Pölten
Transplantationsreferent für die Region Ost mit Landesrat Mag. Karl Wilfing
MEDIENKONTAKT
DI (FH) Thomas Wallner MA
Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum St. Pölten
Tel.: +43 (0) 2742 9004 65006
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