Pressemitteilung, 27. Mai 2015 Universitätsklinikum St. Pölten: Datum: 29. Dezember 2013 Multiple Sklerose - Eine Erkrankung mit vielen Gesichtern… ST. PÖLTEN - Am 27. Mai 2015 ruft der Internationale Welt-Multiple-Sklerose-Tag (MSTag) zum siebenten Mal rund um den Globus zur Solidarität mit den weltweit etwa zwei Millionen MS-Erkrankten auf. Im Universitätsklinikum St. Pölten werden jährlich 1.500 Patientenkontakte auf der spezialisierten Multiple-Sklerose-Ambulanz, unter der Leitung von Frau OÄ Dr. Claudia Franta, verzeichnet. Die laufende Teilnahme an nationalen und internationalen Studien ist dabei fixer Bestanteil, um Patientinnen und Patienten auf dem neuesten Stand der Forschung therapieren zu können. Die Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung mit Entzündungsherden im zentralen Nervensystem, also im Gehirn und Rückenmark. Das häufigste Erkrankungsalter liegt um das 30. Lebensjahr, Frauen sind fast dreimal so häufig betroffen wie Männer. In Österreich leben rund 10.000 – 12.000 Menschen mit Multipler Sklerose. Weltweit sind in etwa zwei Millionen Menschen betroffen. „Multiple Sklerose ist eine Erkrankung mit sehr vielen Gesichtern. Die unterschiedlichsten Symptome sind zu beobachten, wie z.B. Gefühlsstörungen im Gesicht, an den Händen oder Beinen, Sehstörungen, Unsicherheiten beim Gehen, Blasenfunktionsstörungen sowie Störungen der Feinmotorik“, so Prim. Assoc. Prof. PD Dr. Stefan Oberndorfer, Leiter der Klinischen Abteilung für Neurologie am Universitätsklinikum St. Pölten. Diese Symptome sind typischerweise vorübergehend und dauern einige Tage bis maximal Wochen an. Zu Beginn der Erkrankung bilden sich diese Symptome im Normalfall vollständig wieder zurück. „Je früher die Diagnose MS gestellt wird, desto besser können wir den Krankheitsverlauf mit Hilfe der modernen MS-Therapie günstig beeinflussen", so Oberndorfer. Die Ursache der Multiplen Sklerose ist letztendlich nicht geklärt, es gibt unterschiedliche Hypothesen. Die rechtzeitige Diagnose spielt bei der Behandlung der Multiplen Sklerose eine ganz entscheidende Rolle. Die Aussichten für die Patientinnen und Patienten haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Wer heute die Diagnose MS bekommt, hat in Anbetracht der derzeit zur Verfügung stehenden Therapien weitaus bessere Chancen, mit weniger Behinderung und höherer Lebensqualität leben zu können. Die Wahl des passenden Medikamentes sollte jedenfalls einem MS-Spezialisten überlassen werden. Die Diagnostik erfolgt einerseits durch eine klinisch neurologische Untersuchung, durch bildgebende Verfahren, wie z.B. die Kernspintomographie des Gehirns und des Rückenmarkes, sowie durch die Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeit des Sehnervs. Ebenso enthält die Rückenmarksflüssigkeit, die mittels eines Kreuzstiches gewonnen wird, bestimmte Proteine, die charakteristisch für diese Erkrankung sind. Im Universitätsklinikum St. Pölten wird ein besonderes Augenmerk auf die interdisziplinäre Behandlung der Multiplen Sklerose gelegt. Die Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Disziplinen wie Augenärzte, praktische Ärzte, Physiotherapie, Logopädie, Neuropsychologie, Pflegepersonal und Sozialarbeit, ist unabdingbarer und fixer Bestandteil einer umfassenden und ganzheitlichen Therapie. Informationen über Selbsthilfegruppen http://www.selbsthilfenoe.at/ in Ihrer Nähe finden Sie unter: Bildtext: Das Team der MS-Ambulanz am Universitätsklinikum St. Pölten: DGKS Waltraud Vonwald-Gaupmann, OÄ Dr. Claudia Franta, Leiterin der Multiple-SkleroseAmbulanz, Prim. Assoc. Prof. PD Dr. Stefan Oberndorfer, Leiter der Klinischen Abteilung für Neurologie am Universitätsklinikum St. Pölten, OÄ Dr. Doris Hauer OÄ Dr. Claudia Franta im Beratungsgespräch mit einer Patientin MEDIENKONTAKT DI (FH) Thomas Wallner MA Öffentlichkeitsarbeit Universitätsklinikum St. Pölten Tel.: +43 (0) 2742 9004 65006 E-Mail: [email protected]