III. Hämolytische Anämien

Werbung
1. Blut, allgemein
Blut = Organ in flüssiger Form (Fibrinogen) und wird zum Bindegewebe gerechnet.
45% Zellen und 55% Plasma, 8% des Körpergewichts ( !)
Der Verlust von 30-50% ist tödlich.
Blutzellen : Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten
Blutplasma = Serum + Gerinnungsfaktoren ( !)
-> Gewinnung Serum : Die Gerinnungsfaktoren werden im Röhrchen abgetrennt (Coating)
-> Plasmagewinnung : Röhrchen mit Zitrat / EDTA -> Gerinnungshemmung
Da die Gerinnungsfaktoren hauptsächlich Fibrinogen sind, kann man auch sagen :
Blutplasma = Serum + Fibrinogen
Inhaltstoffe des Plasmas :
-
Wasser
-
Plasmaproteine
-
Elektrolyte
-
Nährstoffe
-
Vitamine, Hormone
-
Abfallprodukte
2. Bluteiweisse
Albumine und Globuline.
a. Globuline
Kleine Proteine, die nicht durch die Gefässwand treten können. In den Blutgefässen lagern
sie Wasser an und sorgen so für den kolloidosmotischen Druck = Ziehen Wasser aus dem
Gewebe.
Abnahme der Albuminkonzentration im Blut (durch Leberschäden, Malassimilation) : Ödeme
-> Wasseraustritt ins Gewebe aus den Blutgefässen
Ist Trägermaterial für Bilirubin = indirektes Bilirubin, Schilddrüsenhormone, Fettsäuren und
Medikamente.
b. Globuline und andere
Kugelförmige Proteine, die in der Leber synthetisiert werden, ausser die gamma Globuline =
Immunoglobuline -> rotes KM
-
Transportproteine -> Ferritin
-
Antikörper
Gerinnungsfaktoren, Fibrinogen.
Weitere Funktion der Bluteiweisse : EW-Reserve, ph-Wert Puffer
3. Blutzellen
a. Erythrozyten
-
Kernlose verformbare diskusförmige Scheiben, 7 um
-
Stellen 98% des Hämatokrits = feste Blutbestandteile
-
Einlagerung des Hämoglobins -> Häm (Fe2+) und Globin
-
Lebensdauer 120 Tage
-
Abbau durch Milz, Leber, KM -> RES (Makrophagen-Monozyten-System). Dabei fällt an
(1) Bilirubin -> Leber -> Galle -> Darm/ Blase und Fe2+ (Speicher in der Leber als
Ferritin)
-
Hauptaufgabe : Speicherung O2 und CO2
-
Normwerte : 4,5 – 5,5 /mm3, leichte Differenz Mann-Frau
-
Bildung im roten KM -> Erythropoese, gesteuert durch Erythropoetin (Niere)
-
Notwendige Bausteine für Erythropose : Vitamin B12 (IF), Folsäure, Fe
-
Eiweisse der Erythrozytenmembran enthält Informationen über RF und Blutgruppe
b. Retikulozyten
-
Frühform der Erythrozyten, ebenfalls kernlos
-
Es findet jedoch noch HG-Synthese statt -> Deswegen Anwesenheit von Ribosomen und
Mitochondrien -> Anfärbung möglich
-
Eine gesteigerte Erythropose manifestiert sich in Erhöhung der Retikulozyten = treten sie
vermehrt auf, weiss man, dass der Körper vermehrt Erys braucht (Bsp : Blutverlust,
hämolytische Anämie)
-
Erhöhung auch bei Beginn einer erfolgreichen Anämie-Behandlung (Bsp Gabe Vit B12,
Folsäure, Fe)
Konzentration der Retikulozyten gibt also Aufschluss ûber die aktuelle Neubildung der Erys
im Körper.
c. Leukozyten
-
Ungefähr 3-10000 / mm3, kernhaltig
-
Befinden sich zum grössten Teil ausserhalb der Blutbahn -> am Wirkungsort
-
Fähigkeiten :
I.
-
Emigration (Blutgefässe -> Wirkort)
-
Diapedese (Aktiver Durchtritt durch Gefässwand)
-
Amöboide Bewegung
-
Chemotaxis
-
Phagozytose
Unterteilung in Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten
Granulozyten
Neutrophile, Basophile, Eosinophile. Ca. 60% der Leukozyten. Die Granulozyten gehören zu
der unspezifischen zellulären Abwehr. Nach Phagozytose sterben sie schnell ab. Ihr
Zytoplasma enthält Lysosomen für den Abbau nach Phagozytose -> Körnchen = Granula.
Einteilung nach Anfärbbarkeit gegen saure und basische Farbstoffe.
(1) Basophile
Differenzieren im Gewebe zu Mastzellen, die dann IgE binden und nach AG-Bindung an den
AK Histamin ausschütten. Das Histamin bewirkt ebenso eine Erweiterung der Blutgefässe
und eine Erhöhung derer Permeabilität für andere Blutzellen -> Ausschüttung bei EZ.
Die Mastzellen enthalten ebenso Heparin = Hemmung der Blutgerinnung, Serotonin und
chemotaktische Stoffe für Eosinophile.
(2) Eosinophile
Hauptaufgabe : Phagozytose löslicher Immunkomplexe, AG-AK. Die Granula enthält
Histamin-Antagonisten. Vermehrtes Auftreten bei Allergien, Parasiten. Am Anfang einer
Infektion ist die Zahl gering, am Ende (Heilung) gross.
(3) Neutrophile
Ist die grösste Gruppe der Leukozyten (50-75%). Bestandteil der sofortigen unspezifischen
Immunantwort = fressen alles Fremde und gehen dabei kaputt. Sie werden durch
Bakteriengifte und Zerfallsstoffe angelockt = Chemotaxis. Tote Neutrophile sind Teil des
Eiters (mit toten Bakterien, Gewebsbestandteilen).
Sie werden am Anfang einer Infektion (vor allem bakteriell) massiv gebildet. Es treten dann
« junge » stabkernige Neutrophile auf : Leukozytose mit Linksverschiebung. Sind also viele
stabkernige junge Neutrophile vorhanden, weiss man, dass die Infektion frisch ist (im
Gegensatz zu den Eosinophilen).
II.
Lymphozyten
25-40% der Leukozyten. Werden im roten KM gebildet und Reifen / bekommen ihre Prägung
im lymphatischen Gewebe = Thymus (T-Lymphozyten) und Darmnähe / Bursa-Äquivalent (BLymphozyten). Reifung / Prägung = Unterscheidung fremd – eigen.
Lokalisation : Wie alle Leukozyten meist im Gewebe und Lymphknoten (70%). Blut nur 4%.
(1) T-Lymphozyten
Bildung im roten KM und Ausreifung im Thymus während der Kindheit. Zelluläre spezifische
Abwehr, produzieren Lymphokine / Zytokine. Helferfunktion bei AK-Bildung (Aktivierung BLymphozyten) bei Kontakt mit AG.
Wichtige Rolle bei : Pilzen, Viren, Tuberkulose, Tumorabwehr, Allergie Typ IV,
Transplantatabstossung. Folgende Typen :
-
T-Helfer-Zellen (CD4) : Aktivieren andere Abwehrzellen
-
Killerzellen : Greifen AG direkt an
-
Supressorzellen
-
Gedächtniszellen
(2) B-Lymphozyten
Ausreifung im Bursa-Äquivalent in Darmnähe -> Peyer-Plaques. Ausreifung zu Plasma- und
Gedächtniszellen.
III.
Monozyten, Makrophagen
Einkernige grosse Fresszellen -> unspezifische zelluläre Abwehr. Zirkulieren im Blut und
wandern ins Gewebe, wo sie sich differenzieren / Spezialisieren. Bsp : Kupffer’sche
Sternzellen in der Leber
IV.
Thrombozyten
150-300000 / mm3. Lebensdauer 9-10 Tage. Abbau in der Milz. Sie enstehen aus
Megakaryozyten. Sehr empfindlich -> Bei Berührung mit « scharfen » Kanten (Bsp :
Gefässverletzungen) werden sie schnell beschädigt, lagern sich zusammen und setzen
Gerinnungsfaktoren frei.
4. Blutgerinnung
1. Etappe : Blutstillung = Zusammenlagerung von Thrombozyten bei Gefässschäden.
« Primärer Wundverschluss » oder primäre Hämostase. Sie setzen dann Gerinnungsfaktoren
frei die die eigentliche Blutherinnung in Gang setzen.
2. Etappe : Blutgerinnung = sekundäre Hämostase, die mit der Umwandlung von Fibrinogen
in Fibrin endet « Fibrinnetz » -> Fester Verschluss der Wund, an den sich dann Fibroblasten
binden und die Wunde endgültig mit BG verschliessen. Die Blutgerinnung wird durch die
Thrombozyten initiiert, die Gerinnungsfaktoren befinden sich im Blut und werden in der Leber
produziert. Insgesamt 13 Gerinnungsfaktoren.
Die Gerinnungskaskade bestitzt zwei Wege (exogen = Blut tritt ins Gewebe über oder
endogen = Gefässschaden auf Gefässinnenwand begrenzt). Beide Wege kommen in der
Aktivierung des Faktors X zusammen. Dieser wiederum wandelt Prothrombin in Thrombin
um, welches wiederun Fibrinogen in Fibrin umwandelt.
Am Ende, wenn BG durch Fibroblasten gebildet ist und die Wunde verscchlossen ist, wird
der Thrombus aufgelöst « Fibrinolyse ».
Für die Bildung von Prothrombin und Fibrinogen in der Leber wird Vitamin K benötigt. Die
Blutgerinnung kann also durch Vitamin K Antagonisten gehemmt werden.
Quick-Wert : Prothrombinspiegel.
Embolie : Verschluss eines Gefässes durch einen Thrombus, der woanders entstanden ist.
Bsp : Lungenembolie aus tiefer Beinvenenthrombose.
Hemmung der Blutgerinnung :
-
Aspirin : Thrombozytenaggregationshemmer -> Blutstillung
-
Heparin : Hemmt Umwandlung Fibrinogen -> Fibrin (Lovenox)
-
Cumarin : Antagonist Vitamin K (Marcumar)
Bluter : Blutstillung ok, aber bestimmte Gerinnungsfaktoren fehlen -> Probleme mit
sekundärer Hämostase.
Typ A : Faktor VIII fehlt (85% der Bluter)
Typ B : Faktor IX fehlt
5. Blutbildungsstätten
Im roten Knochenmark der
-
platten Knochen -> Becken, Schädel, Rippen, Sternum
-
kurzen Knochen
-
Epiphysen der Röhrenknochen
Entwicklung aus pluripotenten Stammzellen.
Aussnahme Lympozyten : Bildung auch in lymphatischen Gewebe (Milz, Thymus, Tonsillen,
L-Knoten). Fetalzeit : Bildung auch in Leber und Milz.
T-Lymphozyten : In der vorgeburtlichen Phase wandern sie von KM in Thymus und reifen
dort während der Kindheit.
6. Entzündung
Eine EZ ist immer die Antwort des Körpers auf einen Reiz = Noxen.
-
Mechanischer Reiz -> Verletzung
-
Physikalischer – chemischer Reiz
-
Mikroorganismes
-
Autogen : Tumoren
EZ-Zeichen : Tumor, Calor, Rubor, Dolor, Funktionsbeeinträchtigung
Die EZ-Zeichen gehen aus der Pathogenese der EZ-Reaktion hervor :
Schädigener Reiz -> Gewebezerstörung -> Chemotaxis -> Mastzellen setzen Histamin etc.
frei -> Durchlässigkeit und Durchmesser der Gefässe nimmt zu -> andere Leukozyten greifen
ein (in erster Linie Neutrophile) aber auch Flüssigkeit tritt ins Gewebe über -> Ödeme
Dolor : Gewebezerstörung -> Substanzen aktivieren Schmerzrezeptoren
Calor : Vermehrte Durchblutung durch Weitstellung der Gefässe
Rubor : =
Tumor : Flüssigkeitsdurchtritt ins Gewebe durch erhöhte Durchlässigkeit der Gefässe
Allgemeine Symptome :
-
Fieber : Aktivierung Fieberzentrum im Gehirn
-
BSG, CRP erhöht
-
Leukozytose
-
Immunreaktion : AK nachweisbar
7. Das Blutgruppensystem, Rhesusfaktor
Nach Landsteiner : A, B, AB, 0. Die Blutgruppen-AG befinden sich auf der Oberfläche der
Erys. Im Serum befinden sich AK gegen alle BG ausser der eigenen. Häufigkeit in Europa :
A,0 jeweils 40%.
Die Allele von A und B sind dominant :
A = AA oder A0, B= BB oder B0, AB = AB AB oder AB 0, 0= 00
Im Blut von Person mit BG A befinden sich AK gegen B
Im Blut von Person mit BG B befinden sich AK gegen A
Im Blut von Person mit BG 0 befinden sich AK gegen A und B
Im Blut von Person mit BG AB gibt es keine AK !
Rhesus-System nach Landsteiner und Wiener : Patient mit Rh neg bildet AK, sobald er mit
Rh pos Blut in Berührung kommt -> Hämolyse des Fremdblutes bei Zweitkontakt.
Bedeutung : Bei Rh negativer Mutter, die bei erster Schwangerschaft ein Rh pos Baby
bekommt -> Bildung von AK. Ist bei zweiter Schwangerschaft das Baby auch Rh pos, so wird
es abgestossen. Abhilfe : Injektion von anti-Rh pos AK bei kurz vor Geburt.
8. Untersuchungsmethoden
Durch Blutbild = Hämogramm.
-
Kleines Blutbild : Anzahl Erythrozyen, Thrombozyten, Leukozyten. Nützlich bei Infektion
-> Leukozytose
-
Grosses Blutbild : Anzahl und Reifestadium der verschiedenen Leukozyten ->
Leukozytose mit Linksverschiebung
-
Blutsenkung (BSG) : Bei Pathologien oft erniedrigt / erhöht. Durchführung mit Plasma +
Citrat in einem speziellen Senkröhrchen.
-
Erhöht : Infektionen, Tumoren, EZ
-
Reduziert : Polyzytämie, Polyglobuli, Leber-EK, Herzinsuffizienz, Allergie,
Sichelzellenanämie, Medikamente (ASS, Corstison)
-
Elektrophorese : Auftrennung Eiweissfraktionen
-
Knochenmarkspunktion
9. Das Hämoglobin
Erythrozyten enthalten ca. 35% Hb. Das Hb-Molekül besteht aus vier Untereinheiten = 4x
Globin und 4x Hämgruppe (Fe2+)
Es gibt vier Hb-Arten :
HbE : Embryonal bis zum 3. Monat
HbF : Fätal bis zur Geburt -> hat höhere O2-Affinität
HbA : Adultes Hb
HbA2 : Nebenfraktion
Die O2-Bindung ist begünstigt durch (1) hoher pH und (2) niedrige Temp. Bei erhöhter
Muskelarbeit besteht erhöhte Temp und wird Milchsäure freigesetzt -> O2 Abgabe.
Neugeborenen-Ikterus : Körper kommt mit Abbau HbF nicht nach.
10. Hypoxie
Körper oder Körperregion weist einen geringeren O2-Gehalt auf.
Ischämie : Minderdurchblutung (resultiert oft in Hypoxie).
-
Hypoxämische Hypoxie : Erniedrigung des arteriellen O2-Partialdrucks infolge von
respiratorischer Insuffizienz oder grosser höhen
-
Anämische Hypoxie : Nicht genug Erythrozyten / Hb -> Anämie
-
Ischämische Hypoxie : Herzinsuffizienz -> Minderdurchblutung
-
Zytotoxische Hypoxie : Gifte -> Zyanide
11. Allgemeine Aufgaben des Blutes
-
Transport von Nährstoffen, Abfallstoffen, O2, CO2
-
Vermittlerfunktion zwischen den Organen untereinander -> Hormone
-
Wärmeverteiler
-
Allgemeine Milieuregulation : pH, Ionen
-
Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks durch Albumine, Salze
-
Blutverlust : Blutstillung / Blutgerinnung
-
Abwehrreaktionen und Entzündungen
12. Leitsymptome und Differentialdiagnose
Anämie, Polyglobuli, Polyzytämie, Leukozytose, Leukopenie, Thrombopenie
a. Anämie
Blutarmut : Verminderung der Erythrozyten (Hämatokrit) und/ oder des Hb. Die Anämie kann
entweder eine eigenständige KH sein oder eine Folge einer anderen KH.
Allgemeine Anämiesymptome :
-
Müde, abgespannt
-
Blässe
-
Tachykardie, Atemnot (Atmung versucht O2 Mangel auszugleichen), Herzklopfen bei
Anstrengung
-
Kälteempfindlichkeit (nicht genug O2 da, um in den Muskeln verbrannt zu werden)
-
Starke Anämie -> Vorgeschädigte Organe zeigen Symptome
Diagnose durch Laboruntersuchung :
(1) MCH = mittleres korpuskuläres Hb = Hb-Gehalt pro Erythrozyt
(2) MCV = mittleres korpuskuläres Volumen = Grösse Erythrozyt
(3) Anzahl Erythrozyten
(3) Eisengehalt des Blutes
(4) Vitamin B6, B12, Folsäure
Dadurch wird folgende Einteilung möglich :
-
-
-
Hypochrome Anämie bei MCH < 27 dp = nicht genug Hb pro Erythrozyt :
-
Eisenmangelanämie -> Es kann nicht genug Hb synthetisiert werde,
-
Chronische Tumorblutung -> Fe-Verlust
-
Tumoranämie -> Eisenverwertungsstörung
-
Vitamin B6 Mangelanämie, Pb-Vergiftung, Cu-Mangel -> Kein Einbau von Fe in Hb
-
Sideroachrestische Anämie : Enzymdefekt -> Kein Einbau von Fe in Hb
Normochrome Anämie 27 pg < MCH < 33 pg = nicht genug Erythrozyten :
-
Hämolytische Anämien (Malaria, Ebola, Gelbfieber…)
-
Sichelzellenanämie, Thalassämie -> abnormale Form -> Abbau
-
Akute Blutungen
-
Aplastische Anämien -> KM-Schädigung
-
Infektanämie
-
Tumoranämie
-
Renale Anämie -> Erythropoetin erniedrigt -> geringere Bildung Erys
Hyperchrome Anämie > 33 pg = zuviel Hb pro Erythrozyt :
-
Perniziöse Anämie -> Resorptionsstörung Vit. B12 (Auto-Immun-KH)
-
Megaloblastäre nicht perniziöse Anämie -> Mangel an Vit. B12, Folsäure (durch z.B.
Darm-EK, mangelnde Ernährung…)
Die Anämien können aber auch aufgrund ihrer Ursache eingeteilt werden :
-
Blutungsanämie,
-
Mangelanämie (Fe, Vit B6/ B12, Folsäure)
-
Hämolyse
-
Chronische Erkrankungen : Infekte, Tumoren, Nieren-EK
Im folgenden werden die einzelnen Anämien detailliert.
I.
Eisenmangelanämie
Konsequenz des Fe-Mangels : Hb kann nicht in ausreichendem Masse synthetisiert werden.
Ursachen :
-
Chronische ( !) Blutungen : Ma-Da-Geschwüre, CA… Es entsteht ein chronischer
Blutverlust, das dabei verlorene Eisen kann nicht wie sont bei Ery-Abbau
zurückgewonnen werden und in der Leber gespeichert werden
-
Menstruationsblutungen
-
Erhöhter Eisenbedarf wird nicht gedeckt: Schwangere, Kinder
-
Zu geringe Eisenaufnahme
-
Verminderte Fe-Resorption durch Darm
Die allgemeinen Anämiesymptome treffen auch hier zu + Plumer-Vinson-Syndrom
= Brüchige Nägel mit Rillen, Trockene rissige Haut, Mundwinkelrhagaden, Zungenbrennen
Die Fe-Mangelanämie ist hypochrom (nicht genug Hb pro Ery) und mikrozytär (Erys sind
kleiner, da weniger bepackt mit Hb). Labor :
-
MCH und MCV erniedrigt
-
Ferritin (Speicher- und Transportform) erniedrigt
-
Gesamt-Hb, Erythrozyten und HK erniedrigt
-
Transferrin erhöht (Transporteiweiss, bindet freies Fe im Serum) « freies Taxi »
Wichtig : Nicht einfach Fe geben, Ursache muss gefunden werden -> CA ? Wird dann Fe
gegeben, so steigt Hb an und die Retikulozytenzahl ebenfalls (Körper stellt mehr Erys zur
Verfügung). Wenn kein Anstieg Retikulozytenzahl bei Eisengabe : Ursachenforschung !
Eisengabe bewirkt schwarzen Stuhl.
II.
Sideroachrestische Anämie
Durch Enzymdefekt (genetisch) wird zuwenig Fe in Hb eingebaut.
Labor :
-
MCH und MCV erniedrigt
-
Gesamt-Hb, Erythrozyten und HK erniedrigt
-
Freies Fe erhöht, kann nur nicht eingebaut werden
Andere Einbaustörungen durch Vitamin B6-Mangel, chronische Pb-Vergiftung, Cu-Mangel
III.
Hämolytische Anämien
Hier gehen Erythrozyten massiv zugrunde oder werden verstärkt abgebaut (Leber, Milz ->
wegen abnormer Form). Angeborene und erworbene hämolytische Anämien.
Ursachen für erworbene hämolytische Anämien :
-
Medikamente
-
Infektionskrankheiten (Malaria…)
-
Künstliche Herzklappen -> Permanente Schädigung der Erys -> Verstärker Abbau
-
Bluttransfussionsfehler « Intravasale Hämolyse »
-
Autoimmunhämolytische Anämie : Bildung von AK gegen Erys (Lymphome, CLL, Lupus,
Mononukleose)
Ursachen für angeborene hämolytische Anämien :
-
Erythrozytenmembrandefekte -> Kugelzellenanämie -> Abnorme Form
-
Hämoglobindefekte : Sichelzellenanämie und Thalassämie -> Abnorme Form
-
STW-Störungen : G-6-P-Dehydrogenasemangel
Symptome : allgemeine Symptome + Ikterus (Leber kommt mit Konjugation nicht nach).
Braunfärbung des Urins. Später : Splenomegalie durch Hyperthrophierung =
Überanspruchung
Labor :
-
Unkonjugiertes Bilirubin erhöht
-
MCH normal
-
Gesamt-Hb, Ery, HK erniedrigt
-
Fe erhöht (ensteht durch vermehrten Abbau)
-
Retikulozyten erhöht (Versuch des Körpers zur Kompensation)
Allgemeine Therapie bei der hämolytischen Anämie : Milzentfernung, Erythrozytengabe,
Beseitugung der Ursache wenn möglich.
IV.
Akute Blutungen
Verlust von mehr als 1l / 24h ist lebensgefährlich. Hypovolämischer Schock.
Symptome :
-
Tachykardie, sinkender RR
-
Labor zunächst normal – Körper versucht durch Zentralisation das Gefässvoumen zu
reduzieren
-
Dann : Erniedrigung Ery, HK, Gesamt-Hb. MCH und MCV sind normal.
V.
Aplastische Anämie
„Leeres Knochenmark“ = KM-Schädigungen durch Viren, Tumoren, Metastasen, Gifte,
Strahlen. Gleichzeitig: Leukopenie, Thrombopenie.
Symptome: Infektanfälligkeit, Blutungen
Labor: Erys, Leukos, Thrombos, Retikulozyten erniedrigt, aber MCV / MCH normal.
Therapie: KM-Transplantation
VI.
Infektanämie
Durch chronische Infektionskrankheiten. Normochrom.
Bsp: Tuberkulose, Nephritis, Endokarditis
VII.
Renale Anämie
Störung der Nierenfunktion -> Erythropoetin wird weniger gebildet -> Reduzierte Produktion
von Erythrozyten. Normochrom
VIII.
Tumoranämie
Durch Tumoren ensteht eine Störung der Fe-Wiederverwertung -> Normo- oder hypochrom.
IX.
Hyperchrome Anämien
= Reifehemmungsanämien : Perniziöse und megaloblastäre Anämie. Die Erythrozyten
können wegen Mangels an Vitaminen etc nicht reifen. Es werden zu grosse Erythrozyten
gebildet, die zuviel Hb enthalten.
(1) Megaloblastäre Anämie :
Reifestörung durch Mangel an Vitamin B12 und Folsäure ; es liegt aber keine Störung in der
vorhandenen Menge an IF vor.
Ursachen : EtOH, Medikamente, Mangelernährung, chronische EK Ma-Da-Trakt,
Magenentfernung
(2) Perniziöse Anämie :
Resorptionsstörung von Vitamin B12, durch Mangel an IF. Dies wird wiederum durch AutoAK gegen IF selbst oder die Zellen ausgelöst, die ihn bilden.
Symptome der perniziösen Anämie :
-
Glatte rote brennende Zunge = Hunter Glossitis
-
Durchfälle, Verstopfung
-
Gangunsicherheit
-
Kribbeln
-
Sensitivitätsstörungen
-
« Funikuläre Myelose » = Gesamtbild der neurologischen Störungen
Labor :
-
MCH, MCV, Fe erhöht
-
Erythrozytenzahl vermindert
-
Vitamin B12 vermindert
-
Indirektes Bilirubin erhöht (grosse Erys werden vermehrt abgebaut)
Therapie : Lebenslang Vitamin B12 parenteral, ebenfalls Fe, da nach Vitamin B12 Injektion
Fe sehr schnell verbraucht wird.
b. Polyglobulie
Erythrozytenvermehrung bei gleichbleibendem Plasmavolumen.
Ursachen :
-
Primäre Polyglobuli : Bösartige Störung des KM
-
Sekundäre Polyglobuli :
-
Kompensation bei O2-Unterversorgung : Raucher, grosse Höhen, EK Herz-Lunge
-
Hormonale Stimulation : M. Cushing, Hyperthyreose
-
Autonome Stimulation : Tumore -> Niere, Eierstock, Leber, Kleinhirn-CA ; Nieren-EK
Symptome :
-
Erniedrigte Fliessgeschwindigkeit des Blutes -> Geldrollenbildung
-
Rotblaue Hautfarbe « blühendes Aussehen »
-
Kreislaufbeschwerden : Schwindel, Ohrensausen, Atemnot
-
Angina pectoris
Komplikationen : Thromboembolie, Blutungen, KM-Insuffizienz, Entwicklung einer akuten
Leukämie. Therapie : Aderlässe, Aspirin
Labor :
Gesamt Ery und Gesamt-Hb erhöht, HK erhöht, BSG erniedrigt (setzt sich langsamer ab),
Harnsäure erhöht
c. Polyzytämie
Bösartige Erkrankung mit Proliferation aller drei Blutzellenarten. Problem : Viskosität des
Blutes. Symptome analog Polyglobulie.
Therapie : Aderlässe, Zytostatika, Interferone
d. Leukozytose
Vermehrung der Gesamt-Leukozytenzahl über 10000 /mm3. Symptom einer Krankheit.
Ursachen :
-
Bakterielle Infektion (normalerweise keine virale Infektion)
-
Akute Entzündungen
-
Stress, Rauchen
-
Morbus Cushing, Kortisontherapie
-
Leukämie : Hier meist auch Milz- und Lymphknotenvergrösserung
Meist sind Neutrophile und Lymphozyten erhöht. Linksverschiebung = frische Infektion
e. Leukopenie
Verminderung der Leukozytenzahl unter 3000 /mm3. Oft Granulozytopenie (Neutropenie).
-
Reduzierte Produktion im KM
-
Vermehrter Verbrauch
-
Pathologische Verteilung
Ursachen :
-
Virusinfektion, vor allem am Anfang
-
Manche bakterielle Infektionen : Paratyphus, Typhus, Borreliose
-
Schwere Infektionen mit Schädigung des KM : Sepsis, Peritonitis, Diphterie
-
Leukämien, Lymphome, schwere perniziöse Anämie
-
KM-Metastasen
-
Bestrahlung und Chemotherapie
f.
Veränderung der BSG
(1) Sehr starke Erhöhung > 80 mm : Notfall !
-
Plasmazytom = Multiples Myelom
-
Sepsis
-
Nephrotisches Syndrom
-
ARF
(2) Mässig bis mittelstarke Erhöhung
-
Entzündungen aller Art
-
Infektionen
-
Anämien
-
Leber und Nieren KH
-
Tumoren
-
Patienten nach Schock, OP
(3) Verlangsamte BSG
-
Polyzytämie, Polyglobulie (v.a. durch Kortison-Therapie)
-
Sichelzellenanämie
-
Allergien
13. Erkrankungen der weissen Blutzellen
Agranulozytose, Leukämien (ALL, AML, CLL, CML), Maligne Lymphome, Hodgkin, NonHodgkin, Plasmozytom, Morbus Waldenström
a. Agranulozytose
Allergie Typ II (zytotoxischer Typ) = AK gegen Allergen greifen körpereigene Strukturen an.
Hier : Granulozyten. Bsp für Allergen : Novalgin.
Konsequenz : Zusammenbrechen der körpereigenen Abwehr -> Tod
Symptome : Hohes Fieber, Schüttelfrost, Schleimhautnekrosen, Tonsillengeschwüre,
Lymphknotenschwellung
b. Leukämien
Leukämie = « weisses Blut ». Unkontrolliertes Wachstum des Leukozyten, Entstehung im
Knochenmark (Bildungsstätte).
Hauptcharakteristika :
-
Streuung reifer oder unreifer Zellen
-
Entarteten Stammzellen im KM verdränden die anderen : Anämie, Thrombozytopenie,
Leukopenie (Bsp :Granulozytopenie).
Leitsymptome : Anämie, Blutungen, Infektanfälligkeit, Organvergrösserungen
Die Leukämien werden nach Abstammung und Enstehungsgeschwindigkeit unterteilt :
-
Myeloische Leukämie : Entartung einer myeloischen Stammzelle (-> Granulozyten)
-
Lymphatische Leukämie : Entartung einer lymphatischen Stammzelle (-> Lymphozyt.)
-
Akut (sehr schnelle Bildung) und chronisch
I.
Akute lymphatische Leukämie (ALL)
Unkontrolliertes schnelles Wachstum von Lymphozyten, 80% bei Kindern. Durch die schnelle
Vermehrungsgeschwindigkeit werden unreife Vorstufen der Lymphozyten produziert =
Blasten.
Symptome :
-
Plötzlicher Beginn ( !)
-
Fieber, Abgeschlagenheit, Nachtschweiss
-
Anämiesymptome
-
Blutungsneigung
-
Infektanfälligkeit -> Granulozytopenie
-
Lymphknotenvergrösserung
-
Leukämische Infiltrate in der Haut
Labor : Anstieg Lympoblasten, Anämie, Thrombozytopenie. Gesamtleukozytenzahl erniedrigt
– normal – erhöht ( !)
Therapie : Zytostatika, KM-Transplantation, SZ-Therapie
II.
Akute myeloische Leukämie (AML)
Symptome entsprechen der ALL, Besonderheiten : Hepatosplenomegalie.
Labor : Myeloblasten, Auer-Stäbchen im Zytoplasma
Prognose schlecht
III.
Chronische lymphatische Leukämie (CLL)
Vor allem bei Männern in höherem Lebensalter. Autonome Überproduktion von immunkompetenten B-Lymphozyten. Niedrige Malignität.
Symptome :
-
Schleichender Beginn ( !)
-
Nachtschweiss, Müdigkeit
-
Hepatosplenomegalie
-
Knotige Hautinfiltrationen
-
Lymphknotenvergrösserung
Labor : Sehr hohe Leukozytose, Gumbrecht Kernschatten
Therapie : So spät und so schonend wie möglich. Milde Chemotherapie.
IV.
Chronische Myeloische Leukämie (CML)
Im KM werden exzessiv funktionstüchtige Granulozyten produziert. Beginn schleichend, 2040 Lebensjahr.
Leitsymptom : Splenomegalie und Klopfschmerz über Sternum.
Labor : Höchte Leukozytenzahl aller Leukämien. Granulozyten aller Reifestadien, Anämie,
Thrombozyten normal ( !), Philadelphia-Chromosom
Therapie : KM-Transplantation (mit vorheriger harter Chemotherapie). Lebensdauer 3,5 J.
V.
-
Zusammenfassung der Leukämien
Akut : Plötzlicher Beginn, Bildung von Blasten, Gesamtleukozytenzahl erniedrigt oder
normal oder erhöht
-
Chronisch : Schleichender Beginn, starke Leukozytose, Leukozyten sind funktionsfähig
-
Myeloisch : Schlechte Prognose, Milzvergrösserung
-
Lymphatisch : Lymphknotenvergrösserung
c. Maligne Lymphome
Hodgkin, Non-Hodgkin, Plasmozytom, Morbus Waldenström
Bösartige Erkrankung, die von Lymphknoten oder lympatischen Gewebe ausgehen ->
Entartung findet nicht ursprünglich im KM statt wie bei Leukämien.
Konsequenz : Unkontrollierte Vermehrung der Lymphozyten in den Lymphknoten
I.
Hodkin-Lymphome
Bösartiger Tumor des lymphatischen Systems. Man weiss nicht, woher die entarteten Zellen
herkommen, die sich dann in den Lymphknoten ungehindert teilen, sie stammen jedoch von
den B-Lymphozyten ab. Zuerst Lymphknotenerkrankung, dann systemisch.
Symptome :
-
« B-Symptome » : Fieber, Nachtschweiss, Gewichtsverlust, Leistungsknick
-
Lymphknotenschwellung und –schmerz (vor allem nach EtOH-Genuss)
-
Hals-Kopfgebiet, aber auch Brust/ Bauchraum.
-
« Kartoffelsack » = schmerzlose zu Pakten verpackte Lymphknoten
Diagnose : Sternberg-Riesenzellen, absolute Leukozytopenie
Therapie : Bestrahlung. Einteilung und Prognose nach Stadien. Tauchen B-Symptome mit
auf, so ist Prognose schlechter.
II.
Non-Hodgkin-Lymphome (NHL)
Ungehemmte Teilung von B- oder T-Zellen in den Lymphknoten. Auftreten verstärkt bei
Abwehrschwäche.
Symptome : Analog I. ohne Sternberg-Zellen. Zusätzlich : Hauterscheinungen,
Thrombopenie. I und II. werden in besonderen Zentren behandelt.
III.
Plasmozytom
Multiples Myelom. NHL mit niedrigem Malignitätsgrad. Bildung von Plasmazellklon, der sich
unbegrenzt teilt und so den Körper mit monoklonalen AK überschwemmt. Das KM wird von
den Plasmazellen und AK infiltriert (ursprünglich hat sich der Plasmazellklon ausserhalb des
KM gebildet).
Symptome :
-
Auftreten einer grossen Menge von monoklonalen AK
-
Plasmazellnester in KM
-
Knochenmarksinfiltation > 10%
-
Osteolytische Herde oder Osteoporose -> Spontanfrakturen, Knochenschmerzen,
« Schrotschussschädel »
-
Thrombopenie, Leukopenie, Anämie durch KM-Insuffizienz (Verdrängung der anderer SZ
durch Plasmazellen)
Diagnose : Histologie, Elektrophorese AK, Proteinurie (Bence-Jones-Proteine)
Therapie : Chemotherapie (Thalidomid), Interferone
IV.
Morbus Waldenström
Makroglobulinämie. NHL mit Bildung monoklonalen AK des IgM-Typs. Ähnliches KH-Bild wie
Plasmozytom, Prognose jedoch besser.
Sy : B-Symptome, KM-Infiltation, hämorrhagische Diatese, Lympknotenschwellung,
Polyneuropathie, Durchblutungsstörungen (visköses Blut)
Diagnose : Nachweis IgM, KM-Infiltration, Thrombopenie, Leukopenie, Anämie
14. Erkrankungen des hämostatischen Systems
Hämostase = Blutgerinnung. Folge : Hämorrhagische Diatese = Spontanblutungen,
verlängerte Verletzungsblutungen, Petechien.
Allgemeine Ursachen : Thrombozytopenie, Thrombozytopathie, Koagulopathie, Angiopathie
(Beschädigung der Thrombozyten durch Gefässschäden)
a. Thrombozytopenie, Thrombozytopathie
Verminderte Bildung oder verstärkten Abbau.
Ursache für Bildungsstörungen :
-
KM-Schädigungen : Medikamente, Strahlen, Infektionen, Auto-EK gegen SZ
-
KM-Infiltrationen : Leukämie, Lymphome, CA, Metastasen
-
Osteomyelosklerose : Fibrose und Sklerose des KM
-
Mangel Vitamin B12 und Folsäure
Ursachen für vermehrten Untergang :
-
Infektionen, bösartige EK
-
Auto-AK gegen Thrombozyten : ITP
-
Hypersplenismus = Verstärkte Aktivität der Milz
-
Künstliche Herzklappe -> Beschädigung -> Abbau
Thrombozytenzahl unter 30000 : Lebensgefahr. Immer Leukämie / Lymphom ausschliessen.
Achtung : Bei diesen Patienten keine intramuskuläre Injektion !
Ideopathische thrombozytopenische Purpura :
Verkürzte Lebensdauer der Thrombozyten infolge Auto-AK. Akut (meist bei Kindern nach
Infekten) oder chronisch bei Erw (M. Welof)
Symptome : Wie bei allen EK des hämostatischen Systems = Petechien, Nasenbluten,
Blutungen bei leichten Traumen, Hirnblutungen
Diagnose : Rumple-Leede-Test = Petechien bei 10-15 min angestautem Blut
(Blutdruckmanschette)
b. Koagulopathien
Fehlen eines Gerinnungsfaktors. Hämophilie = Bluter-Krankheit.
Typ A : Ungenügende Bildung Faktor VIII
Typ B : Ungenügende Bildung Faktor IX
Wird über defektes X-Chromosom der Mutter auf männliche Nachkommen vererbt. Frauen
sind nur dann Bluter, wenn beide X-Chromosomen geschädigt sind = Mutter Überträgerin
und Vater Bluter.
Spezialfall : Verbrauchskoagulopathien
Durch schwere Verletzung, OP, Sepsis…werden grosse Mengen an Gerinnungsfaktoren
verbraucht -> gesteigerte Blutungsneigung
Sy : Hämorrhagische Diatese + Mikrothrombenbildung -> Organversagen -> Notfall
Herunterladen