Sommerakademie „Volkskultur als Dialog“

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Sommerakademie Volkskultur als Dialog - Wir und die Anderen
27.-30. August 2014, Gmunden am Traunsee
Die Sommerakademie „Volkskultur als Dialog“ des Österreichischen Volksliedwerks findet von 27. – 30.
August 2014 in Gmunden am Traunsee statt. Die Tagung versucht mit dem diesjährigen Titel „Wir und die
Anderen“ über einen vernünftigen Umgang mit Grenzen und ihren Markierungen in der Volkskultur
nachzudenken sowie das Potenzial von Volkskulturen für kreative Schaffensprozesse aufzuzeigen. Mittels
Vorträgen, Workshops und Diskussionen sowie bei einem Festabend (28. August) mit dem Titel
„WIMOWEAN – The Lion Sleeps Tonight“ werden den vielfältigen Ausdrucksformen des Eigenen und
Fremden im volkskulturellen Kanon nachgespürt.
Volkskultur kann zur Verständigung mit der eigenen Umwelt beitragen, wo sie in modernen Gesellschaften
als Ausdrucksmittel des Eigenen gesehen wird. Lieder handeln fast immer vom Eigenen, von
Lebensumständen und Gefühlen, auch von Besonderheiten. Gerade in der Betonung des Eigenen sagen
sie - nicht immer explizit - auch etwas über die Anderen aus. Sozialkritische Lieder über ungerechte
Zustände können auch von Selbstbewusstsein zeugen. Viele Lieder über (und nicht von!) Wildschützen
behandeln den Traum von einer gerechten, freien Welt, in der man angstfrei leben kann. Sie machten (und
machen) selbst in ihrer verwaschensten Form, dem volkstümlichen Schlager, Sinn und Hoffnung in einer
Welt, in der die Umstände ein solches Leben nicht zulassen. Minderheiten haben bei uns vielfach erst in
der Diaspora ihre Lieder zu Hymnen gemacht und bewusst als Ausdruck von Zusammengehörigkeit und
Selbstbehauptung, und auch des Andersseins genutzt. So haben Lieder ihre Zeiten und Konjunkturen, sind
oft mehrdeutig.
„Wir und die Anderen“ erscheint heute besonders aktuell, weil traditionelle und neue Lieder (und auch
andere kulturelle Embleme des Eigenen, wie dem Regionalen) in Umbruchsituationen entlang
geographischer, kultureller und religiöser und auf das Geschlecht bezogener Konfliktlinien aktualisiert
werden. Lieder und Volkskultur insgesamt können die eigenen Fähigkeiten, das eigene Leben, den
eigenen Ort, die eigene Gruppe und ihre Gefühle preisen. Solche Selbstfeier hat mit der Klärung von
Identität zu tun. Die Lieder auf Heimat, Bundesland, Dorf und Stadt, auf Berufe, die Stadiongesänge der
Fans, muss man kennen und können, um dazuzugehören, sie klären das „Wir und die Anderen“. Hymnen
können Symbole eines Anspruchs der Mehrheit, wie auch stolze Signale der Anderen sein, die sich davon
abgrenzen wollen. Kurz: Im Dialog der Gruppierungen und im Gewahrwerden des Anderen ergeben sich
vielfältige Formen von Begegnungen als Verbindungen zwischen Menschen und Kulturen. Sie eröffnen
Potenziale für kreative Schaffensprozesse.
Zur Sommerakademie heißen wir alle Vertreterinnen von volkskulturellen Verbänden, Initiativen und
Einrichtungen sowie Musikerinnen, Sängerinnen und Tänzerinnen, Pädagoginnen, Studentinnen,
Kulturwissenschaftlerinnen, Vertreterinnen aus Wirtschaft und Tourismus und alle an Volkskultur und deren
Nutzen interessierte Personen (und selbstverständlich ihre männlichen Pendants) herzlich willkommen, so
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in seiner Funktion als Präsident des Österreichischen
Volksliedwerks.
Die jährliche Sommerakademie „Volkskultur als Dialog“ des Österreichischen Volksliedwerks findet seit
1992 an verschiedenen Standorten in Oberösterreich statt. Ziel dieser jährlichen Veranstaltungsreihe ist es,
das breite Betätigungsfeld der Volkskultur anhand unterschiedlicher Perspektiven zu beleuchten, um
Brücken zu schlagen zwischen jenen, die Volkskultur leben, und jenen, die sich wissenschaftlich damit
beschäftigen.
Weitere Informationen: http://www.volksliedwerk.at; [email protected]; +43/01/512 63 35
Medieninformation inkl. Fotos: http://volksliedwerk.at/default.asp?id=7&id2=14&id3=155
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