3 Merkmale des Nutzungskontextes in der

Werbung
Studienarbeit
Informatik DPO4
Usability im Betrieb –
Untersuchungen des Nutzungskontextes
der Bedienung von Verpackungsmaschinen
am Beispiel MediSeal
vorgelegt von
Christina Reck
Matrikelnummer: 6255436
Betreuer:
Prof. Dr. Szwillus
Zweitkorrektor:
Prof. Dr. Engels
Paderborn, 15.05.2007
Usability im Betrieb - Untersuchungen des Nutzungskontextes
der Bedienung von Verpackungsmaschinen am Beispiel MediSeal
am: 15.05.2007
HEINZ NIXDORF INSTITUT
MEDISEAL GMBH
Universität Paderborn
Fürstenallee 11
D-33102 Paderborn
Flurstraße 65
D-33758 Schloß Holte
Eidesstattliche Erklärung:
Hiermit erkläre ich an Eides Statt, dass ich die vorliegende Arbeit
selbstständig und ohne unerlaubte fremde Hilfe angefertigt, keine
anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und die
den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als
solche kenntlich gemacht habe.
Paderborn, 15.05.2007
Inhaltsverzeichnis
Seite i
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung ....................................................................................... 1
1.1 Problematik ............................................................................. 1
1.2 Zielsetzung.............................................................................. 2
1.3 Vorgehensweise ..................................................................... 3
2
Grundlagen .................................................................................... 5
2.1 Usabilitynormen ...................................................................... 8
2.2 Entwurfprinzipien der Dialoggestaltung ................................. 10
2.3 Prüfverfahren ........................................................................ 12
2.3.1 Heuristische Evaluation ............................................. 12
2.3.2 DATech-Prüfhandbuch .............................................. 14
2.3.3 SUMI ......................................................................... 14
3
Merkmale des Nutzungskontextes in der
Medikamentenverpackungsindustrie ........................................ 16
3.1 Spezifikation der Benutzer .................................................... 16
3.2 Spezifikation der Arbeitsaufgabe .......................................... 17
3.3 Spezifikation der Arbeitsmittel ............................................... 19
3.3.1 Maschinenbeschreibung ........................................... 19
3.3.2 Bedeutung der Null-Stellung ..................................... 22
3.3.3 Menüführung ............................................................. 23
3.4 Spezifikation der Umgebung ................................................. 27
3.4.1 Organisatorische Umgebung..................................... 27
3.4.2 Technische Umgebung ............................................. 28
3.4.3 Physische Umgebung ............................................... 28
4
Begründung der Vorgehensweise zur praktischen
Untersuchung der Usability........................................................ 29
5
Analyse......................................................................................... 32
5.1 Produktionsbesichtigung ....................................................... 32
5.2 Problemanalyse .................................................................... 32
5.2.1 Allgemeine Fehlerursachen ...................................... 33
5.2.2 Konkrete Fehlerursachen .......................................... 35
5.2.2.1
Fehler in der laufenden Produktion .......... 38
5.2.2.2
Fehler beim Formatwechsel ..................... 42
Inhaltsverzeichnis
Seite ii
5.3 Fazit aus der Analyse ........................................................... 43
6
Diskussion möglicher Lösungen ............................................... 44
6.1 Minimierung der Instandsetzungszeit .................................... 44
6.1.1 Adaption der bestehenden Maschinenhilfe ............... 44
6.1.2 Diagnosesystem: „Step by Step“-Lösung .................. 49
6.2 Minimierung der Störungen ................................................... 52
6.2.1 Vermeidung von unbefriedigenden Produkten .......... 52
6.2.2 Konstruktion der Maschine ........................................ 55
6.2.3 Bedienprogramm für den Formatwechsel ................. 56
6.2.4 Pflege der Formatdaten ............................................ 57
6.3 Bestehender Lösungsansatz................................................. 57
6.3.1 Training ..................................................................... 58
6.3.2 Trainingsbeispiel ....................................................... 58
6.3.3 Fazit des Training...................................................... 60
6.4 Zusammenfassung der Lösungsansätze .............................. 61
7
Zusammenfassung und Ausblick .............................................. 62
8
Abkürzungsverzeichnis .............................................................. 64
9
Literaturverzeichnis .................................................................... 65
10 Anhang ......................................................................................... 67
Anhang
A1 Fragebogen zur Gebrauchstauglichkeit ...................................... 1
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 1
1
Einleitung
Es kommt zu einer Störung, die Maschine steht still und somit auch die
Produktion. Doch die Zeit drängt und irgendwie muss man die Maschine doch
wieder zum Laufen bekommen. Was unternimmt man als erstes?
Eine weitere Situation aus dem Produktionsalltag stellt sich den Mechanikern
beim Formatwechsel. Welcher Einstellwert führt eigentlich zum optimalen
Ergebnis des Produktes?
1.1
Problematik
Die Firma MediSeal, die ihren Hauptsitz in Schloß Holte hat, stellt
Medikamentenverpackungsmaschinen her und diese werden von
außenstehenden Betrieben schließlich zur Verpackung eingesetzt. Die
Maschinen werden international vertrieben, wie z.B. in die USA, England,
Frankreich, aber natürlich auch in Deutschland. Dabei entstehen jedoch in der
Bedienung häufig Probleme, die eine reibungslose Produktion hemmen. Die
Universität Paderborn in Betreuung von Professor Szwillus ging nun eine
Kooperation zwischen MediSeal und dem Fachbereich Mensch-ComputerInteraktion ein. Hiermit soll eine Analyse des Nutzungskontextes und letztlich
dann auch Vorschläge für eine Verbesserung der Bedienung erzielt werden. So
wird mit dieser Kooperation auch eine Verknüpfung zwischen Wirtschaft und
Forschung hergestellt. In diesem Rahmen war meine Aufgabe den
Produktionsprozess zu beobachten, Probleme wahrzunehmen und daraus
Lösungsstrategien zu entwickeln.
Um den Anspruch auf ein bestmöglich verpacktes Produkt gewährleisten zu
können, müssen in der Medikamentenverpackungsindustrie verschiedene
Aspekte beachtet werden.
Zum einen ist es von besonderer Bedeutung, dass Hygienevorschriften
strengstens eingehalten werden und zum anderen muss wie in jedem
industriellen Fertigungsprozess auf die Wirtschaftlichkeit dieser Produktion
geachtet werden.
Für einen Betrieb sind also lange Stillstände der Maschinen auf Grund
unerwarteter Störungen oder langes Suchen nach korrekten Parametern ein
ernstzunehmendes Problem. Bei einem so empfindlichen Produkt wie einem
Medikament, das vor jeglicher Verunreinigung oder starkem Lichteinfall
geschützt werden sollte, ergeben sich damit schnell Folgeprobleme und so auch
Folgekosten. Darüber hinaus können schnell Boden- oder Deckelfolien, die zur
Verpackung erforderlich sind, bei Stillständen durch Störungen beschädigt
werden, was weitere Kosten verursachen würde. Nach dem Sprichwort „Zeit ist
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 2
Geld„ sind auch lange Umrüstzeiten, um die Verpackungsformate zu wechseln,
hinderlich für eine hohe Produktivität.
Generell lassen sich Störungen, sei es aus dem Formatwechsel oder der
laufenden Produktion heraus, nicht vermeiden, sodass man nicht auf die
Illusion bauen kann, nie mit einem Fehler an der Maschine konfrontiert zu
werden. Jedoch besteht die Möglichkeit die Instandsetzungszeiten stark zu
verkürzen und die Anzahl der Störungen herabzusetzen, in dem an der
Usability der Benutzungsschnittstelle der Maschine, speziell an der
Fehlerbehebung, gearbeitet wird.
Es existieren also Probleme bei der Bedienung der Verpackungsmaschinen, die
durch eine geeignete Usabilityuntersuchung dargestellt und analysiert werden
können. Am Beispiel der Maschinen der Firma MediSeal werden diese
durchgeführt und diskutiert, sodass im Verlauf dieser Studienarbeit die
Komplexität von Nutzungskontexten und mögliche Lösungen für das Problem
dargestellt werden. Dadurch sollte es auch, nach einer praktischen Umsetzung
der Lösungsansätze, möglich sein, dass die Fehlerbehebung sofort erfolgt und
nicht für denselben Fehler bei wiederholtem Auftreten Ursachenforschung
betrieben werden muss.
Die Problematik besteht im Weiteren noch darin in einem solchen praktischen
Umfeld eine sinnvolle Untersuchung der Usability vorzunehmen. Unerwartete
Gegebenheiten innerhalb der Produktion können zu Schwierigkeiten in der
Evaluation der Usability führen und trotzdem müssen Lösungsmöglichkeiten
gefunden werden, die im laufenden Betrieb auch umsetzbar sind.
1.2
Zielsetzung
Zielsetzung dieser Usabilitystudie ist es, den Nutzungskontext in der
Medikamentenverpackungsindustrie am Beispiel der Maschinen von MediSeal
darzustellen. Ebenso sollen Störungsbehebungsstrategien der Mitarbeiter
analysiert und daraus erste Ideen für Verbesserungen entwickelt werden, die
sowohl auf Vermeidung von Fehlern als auch auf die Verkürzung der
Instandsetzungszeit ausgerichtet sind.
Statistiken haben ergeben, dass teuer zu behebende Fehler meist erst in den
betreffenden Betrieben entdeckt werden und bei Fehlern in der Bedienung ist
dies besonders häufig der Fall. Oft werden Produkte bzw. Anwendungen nicht
in ihrem wahren Nutzungskontext geprüft, sodass diese Störungen innerhalb
der Bedienung erst vom Endanwender gefunden werden können.
Eine ähnliche Situation stellte sich auch in den konkret betrachteten Firmen. In
diesem Fall entstehen dadurch sowohl den Betrieben, die die Maschinen von
MediSeal einsetzen, Kosten, da sie Produktionsausfälle durch
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 3
Maschinenstillstand ausgleichen müssen, als auch MediSeal selbst, denn
letztlich werden sogar Weiterentwicklungen und Servicedienstleistungen
notwendig, um Fehler zu beheben.
Da die Problematik hier schließlich darüber hinaus noch darin besteht, dass
Störungssituationen sehr zeitaufwendig in der Behebung sind und in
verschiedenen Nutzungsphasen Fehler in der Bedienung gemacht werden, setzt
diese Arbeit genau hier an. Deshalb muss eine Analyse folgen, die Aufschluss
über die Nutzung, die Probleme in der Bedienung und die Störungssituationen
im Arbeitsalltag gibt.
1.3
Vorgehensweise
Wenn das Ziel dieser Studienarbeit ist, die verschiedenen Situationen der
Nutzung zu analysieren und daraus Vorschläge zu entwickeln, die eine
Verbesserung der Bedienung nach sich ziehen, muss eine strukturierte
Vorgehensweise definiert werden.
Bei der Planung der Arbeit waren einige Faktoren von Bedeutung und mussten
deshalb bedacht werden. Auch wenn mir zu Beginn schon Wissen zum Thema
Usability bekannt war, musste dieses noch erweitert werden. Doch
problematischer war die Aneignung von Kenntnissen in Bezug auf den
Nutzungskontext und die Maschine. Um den Benutzern bei der Bedienung zu
helfen und die Qualität ihrer Arbeit verbessern zu können, musste auch ich mit
der Maschine vertraut sein.
Die praktischen Erfahrungen spielten dabei eine große Rolle, da diese dann
repräsentativ für eine reale Nutzung waren und darum eine höhere Gewichtung
in der Studienarbeit erhalten als rein theoretische Überlegungen. Dazu bot mir
MediSeal an, einem Training für Mechaniker beizuwohnen, um daraus erste
Kenntnisse über die Maschine und den Produktionsalltag ziehen zu können.
Mit diesen Einsichten war ich dann schließlich in der Lage bei einer weiteren
Produktionsbesichtigung die Nutzung in allen Phasen, die Reaktion auf
Störungen und deren Häufigkeit zu analysieren, damit aus den Ergebnissen
erste Ideen für Lösungen entwickelt werden können. Im Zusammenhang mit
der Beobachtung einer Formateinfuhr und in Kooperation mit MediSeal
konnten schließlich die Analyse und die daraus resultierenden Ergebnisse
voranschreiten. In diese eher wirtschaftliche und praktische Sicht der Thematik
fließen dann ebenfalls die literarischen und theoretischen Informationen zur
Usability mit ein. Durch die Verknüpfung von Wirtschaft und Forschung
sollten fachgerechte, aber auch für die Betriebe sinnvolle Lösungen der
Bedienungsprobleme entstehen.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 4
Mit dieser Vorgehensweise sollte die Arbeit strukturiert und sachgerecht
durchführbar sein, sodass auch wertvolle und zweckmäßige Ergebnisse für
beide Seiten daraus hervor gehen.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 5
2
Grundlagen
Allgemein gesagt wird mit Usability die Gebrauchstauglichkeit oder
Benutzerfreundlichkeit eines Produktes oder Anwendung bezeichnet. Demnach
stellt Usability Engineering den Prozess dar, der benötig wird, um ein Produkt
möglichst gut den Eigenschaften des Nutzers und der Nutzungssituation
anzupassen.
Die Denkweise die hinter Usability steht wurde nicht erst mit dieser
Studienarbeit erfunden. Schon lange hat man sich Gedanken dazu gemacht wie
man Werkzeuge oder Arbeitsgeräte an die physischen Fähigkeiten des
Menschen anpassen kann und dadurch ökonomisch gesehen bessere Ergebnisse
erzielt. Auch im militärischen Bereich hat man sich schon seit den 40ger
Jahren diese Idee zu Eigen gemacht.
Doch die technischen Entwicklungen wie Computer, Webseiten oder ganze
interaktive Systeme hat die Frage nach einer guten Benutzerfreundlichkeit
kompliziert gemacht. Daher wurden neue Forschung und Ansätze in diesem
Bereich notwendig. Betrachtet man den Tagesverlauf der meisten Menschen,
fällt auf, dass dieser fast ausschließlich von technischen Errungenschaften
bestimmt wird. So trinken wir morgens den Kaffee, der von einem
Vollautomaten gebrüht wird, können uns die beruflichen Verpflichtungen ohne
einen PC nicht mehr vorstellen und beauftragen eine automatische Regelung,
um die Temperatur unserer Heizung am Abend zu erhöhen. Bei der
Entwicklung der Technologien wird der Mensch jedoch nicht immer in den
Mittelpunkt gestellt, wie die nachfolgende Abbildung 2-1 verdeutlicht.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 6
Abbildung 2-11
Mit der Aussage von Jakob Nielsen: „Your best guess is not good enough“2
richtet er sich an die Entwickler und greift damit eine ähnliche Problematik wie
die Abbildung 2-1 auf. Diese entsteht wenn das Produkt nicht ausreichend auf
den
Benutzer
zugeschnitten
wurde.
Durch
falsche
Anforderungsbeschreibungen bzw. fehlendes Verständnis für die spezifischen
Nutzungseigenschaften entstehen solche Fehlentwicklungen. Sollten zusätzlich
die Bedürfnisse der Nutzer nicht berücksichtigt werden, kann man nicht
erwarten, dass eine Benutzungsschnittstelle gebildet wird, die ein effizientes,
effektives und zufrieden stellendes Arbeiten ermöglicht. So führt Jakob Nielsen
schließlich weiter aus „„Know the user“ is the most basic of all usability guidelines“3.
Doch viele Firmen muss man erst überzeugen sich überhaupt der Thematik der
Usability ihrer Produkte zu stellen. So kommentierte der Berufsverband der
deutschen Usability Professionals die Aussage mancher Unternehmen
„Usability-Optimierung, das ist ein „nice-to-have“ ohne messbaren Nutzen“4 in
einer ihrer Broschüren mit einer Gegendarstellung. Denn in vielen Onlineshops
ließe sich ein verstärktes Kaufverhalten feststellen nach einer Verbesserung der
Usability dieser Webseiten.
1
www.worldusabilityday.de/2005/muenchen
2
Jakob Nielsen, Usability Engineering, Seite 10
3
Jakob Nielsen, Usability Engineering, Seite 73
4
www.gc-upa.de/files/upa_brosch.pdf, Seite 4
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 7
Man sollte alles so einfach wie möglich machen, aber nicht einfacher (Albert
Einstein).
Von dem Idealzustand, grundsätzlich nur einfach zu bedienende und für die
entsprechende Arbeit geeignete Software zu entwickeln sind wir noch weit
entfernt. Bediener sollen an einer Software arbeiten an der auch Experten ihre
Schwierigkeiten haben, oder es wird ein Produkt entwickelt, mit dem eine
effiziente Aufgabenlösung erst gar nicht möglich ist, und bei einem wieder
anderen Produkt wurde die Belastung durch eine monotone Eingabetätigkeit
nicht
berücksichtigt.
Das nebenstehende Foto, Abbildung 2-2, wurde im
Rahmen einer Aktion am „World Usability Day“ 2006
als Illustration für benutzerfeindliche Produkte
erzeugt und spiegelt damit eigentlich auch bei
manchen Softwareprodukten die Realität wieder. Das
Motto dieser Veranstaltung war „Making Life Easy“
und durch ein leicht zu bedienendes Produkt würde
nicht nur die Zufriedenheit der Benutzer gesteigert.
Abbildung 2-25
5
www.worldusabilityday.org
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 8
Dabei könnte auch die Qualität der Arbeit bzw. des Endproduktes durch eine
gebrauchstauglichere Lösung des Arbeitsmittels deutlich erhöht werden. Das
hohe Fehlerpotential der Mensch-Maschine-Interaktion stellt somit ein
ernstzunehmendes Problem dar. So bekam in letzter Zeit das Forschungsgebiet
der Usability mehr Ansehen. Jedoch müssen noch weiter reichende
Veränderungen hinsichtlich gebrauchsfeindlicher Produkte angestrebt werden,
angesichts der hohen Komplexität der Wechselwirkung zwischen Benutzer und
Nutzungskontext.
Im Rahmen dieser Studienarbeit soll die Gebrauchstauglichkeit von
Medikamentenverpackungsmaschinen der Firma MediSeal untersucht und
Verbesserungsvorschläge gemacht werden. Dazu müssen die hygienischen
Richtlinien, menschlichen Fähigkeiten und die Komplexität der Maschine in
Einklang gebracht werden.
Um weitere Grundlagen zu diesem Thema zu schaffen wird im Folgenden
Usabilitynormen
und
deren
Wertigkeit,
Entwurfsprinzipien
für
Benutzungsschnittstellen und Verfahren, mit deren Hilfe eine Prüfung der
Usability eines Produkts getestet werden kann, dargestellt.
2.1
Usabilitynormen
Einige Produkte sind durch eine DIN EN ISO Norm genau festgelegt und
erlauben daher keine Abweichung in z.B. Höhe oder Breite, wie es bei einem
DIN A4 Blatt der Fall ist.
Im Bereich der Usability hatten sich im Laufe der Zeit verschiedene Begriffe
gebildet, die sich in ihrer Bedeutung teilweise überschneiden. Zunächst stand
der Ausdruck „user friendly“ als Auszeichnung für Produkte, die sich sehr
leicht erlernen und bedienen ließen. Doch wirklich treffend war dies nicht
gewählt und so kommentierte Jakob Nielsen diesen Ausdruck mit: „users don´t
need machines to be friendly to them, they just need machines that will not
stand in their way when they try to get their work done“6. Daraus entstand
schließlich der Begriff Usability, der zu Beginn dieses Kapitels schon
vorgestellt wurde. Im weiteren Verlauf bekam auch die Softwareergonomie
einen Namen, man versucht zu erläutern, warum Gebrauchstauglichkeit eine
bessere Übersetzung für Usability ist als Benutzerfreundlichkeit und beschreibt
die User Experience als wichtigste Komponente der Usability. Auch wenn man
nicht behaupten kann, dass es sich bei allen Begriffen um dasselbe handelt, so
ist eine Differenzierung für einen Laien nicht mehr möglich.
6
Jakob Nielsen, Usability Engineering, Seite 23
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 9
Eine genaue Definition wurde also erforderlich. Experten haben versucht
Usability in DIN EN ISO Normen festzuhalten, jedoch kann man hier eher von
einer Richtlinie sprechen. Nutzungskontexte sind grundsätzlich verschieden,
genauso wie die Produkte selbst. Dadurch ergeben sich natürlich auch andere
Maßstäbe für die Evaluation der Usability. Somit wurden Prinzipien der
Dialoggestaltung, generelle Definitionen und Heuristiken für eine
Usabilityprüfung in den DIN EN ISO 9241-11 bis 9241-17, DIN EN ISO
9241-110 und in der DIN EN ISO 13407 festgelegt. Es existieren zwar noch
weitere Normen, jedoch sind diese als die Wesentlichen zu nennen.
In der DIN EN ISO 9241-11 wurden im Jahr 1998 erstmalig der Begriff
Usability und die damit verbundenen Komponenten definiert. Für den weiteren
Verlauf der Studienarbeit ist es notwendig einheitliche Definitionen zu
verwenden, um Missverständnissen vorzubeugen. Deshalb werden hier die
festgelegten Definitionen dieser Norm vorgestellt.
- Gebrauchstauglichkeit (Usability)
Das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem
bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele
effektiv, effizient und zufrieden stellend zu erreichen.
- Effektivität
Die Genauigkeit und Vollständigkeit, mit der Benutzer ein bestimmtes Ziel
erreichen.
- Effizienz
Der im Verhältnis zur Genauigkeit und Vollständigkeit eingesetzte Aufwand,
mit dem Benutzer ein bestimmtes Ziel erreichen.
- Zufriedenstellung
Freiheit von Beeinträchtigungen und positive Einstellungen gegenüber der
Nutzung des Produkts.
- Nutzungskontext
Die Benutzer, Arbeitsaufgaben, Arbeitsmittel (Hardware, Software und
Materialien) sowie die physische und soziale Umgebung, in der das Produkt
genutzt wird.
- Arbeitssystem
Ein System, das aus Benutzern, Arbeitsmittel, Arbeitsaufgaben und der
physischen wie sozialem Umgebung besteht, um bestimmte Ziele zu erreichen.
- Benutzer
Die Person, die mit dem Produkt arbeitet.
- Ziel
Ein angestrebtes Arbeitsergebnis
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 10
- Arbeitsaufgabe
Die zur Zielerreichung erforderlichen Aktivitäten.
2.2
Entwurfprinzipien der Dialoggestaltung
Im vorherigen Kapitel 2.1 wurden Usabilitynormen näher erläutert und im
Folgenden soll nun eine Norm, die DIN EN ISO 9241-110 vorgestellt werden.
Bei dem Entwurf einer Benutzungsschnittstelle müssen verschiedene
Grundsätze beachtet werden, damit man dem Benutzer die Anwendung des
Produkts so leicht wie möglich gestaltet.
Dabei sollte die Belastung innerhalb des Dialogs für den Anwender so gering
wie möglich sein, da für ihn eine schnelle Aufgabenerfüllung im Vordergrund
steht. Das Management eines Betriebes hat in der Regel genaue
Zeitvorstellungen für die Durchführung einer Aufgabe und diese ist meistens
knapp bemessen. So sollte der Nutzer nicht durch überflüssige Schritte in der
Menüführung oder durch mangelnde Konsistenz innerhalb der
Nutzungsschnittstelle mehr eigene Transferleistung erbringen müssen als
notwendig. Darüber hinaus muss die Kontrolle über den Dialog immer beim
Benutzer liegen, sodass er über eine Entscheidungsgewalt in seiner Handlung
verfügt und für ihn Alternativpfade offen stehen.
Kurz gesagt muss eine Benutzungsschnittstelle so entworfen worden sein, dass
ihr Dialog verstanden wird, d.h. die Sprache des Benutzers muss verwendet
worden sein. Auch die Belastung für den Anwender soll so gering wie möglich
sein, durch z.B. Eingaben oder Gedächtnisleistung. Der Nutzer muss ebenfalls
über seinen Standort im Dialog und seine Möglichkeiten fortzufahren,
informiert sein und Bestätigung seiner Eingaben erhalten, sowie im Falle eines
Fehlers durch angebotene Hilfe zu einer schnellen Behebung der Störung
gelangen.
Um die zuvor recht allgemeinen Ziele umzusetzen wurden in der DIN EN ISO
9241-110 Eigenschaften bzw. Dialogprinzipien festgehalten, die für die
Erstellung von Benutzungsschnittstellen sinnvoll sind. Dabei wurden die
Richtlinien in sieben Kategorien gegliedert, Aufgabenangemessenheit,
Selbstbeschreibungsfähigkeit,
Erwartungskonformität,
Fehlertoleranz,
Steuerbarkeit, Individualisierbarkeit und Lernbarkeit. Bei Einhaltung der
zugrunde liegenden Definitionen zu den genannten Kategorien sollte die Arbeit
der Benutzer effizient unterstützt werden.
- Aufgabenangemessenheit
Die Aufgabenangemessenheit eines Dialogs meint in diesem Zusammenhang
die Möglichkeit für den Benutzer eine Aufgabe direkt zu lösen ohne
überflüssige Informationen auswerten zu müssen oder durch eine Belastung,
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 11
sei es psychischer oder physischer Art, zusätzliche Arbeit oder Frustration zu
erfahren.
- Selbstbeschreibungsfähigkeit
Die nächste Anforderung an einen Dialog ist die Selbstbeschreibungsfähigkeit.
Es wird erwartet, dass Informationen zu einer Eingabe gestellt werden, so dass
man z.B. weiß, in welcher Form ein Geburtsdatum angegeben werden sollte,
wie TT/MM/JJJJ oder eben anders.
- Erwartungskonformität
Folgend ist die Erwartungskonformität zu nennen, was bedeutet, dass das
Produkt die Erwartungen der Benutzer erfüllen muss. Dadurch lässt sich auch
schließen, dass dem Entwickler im Vorfeld schon die Erfahrungen und
Fähigkeiten der Nutzer bekannt sein sollten, um den Ansprüchen zu genügen.
- Fehlertoleranz
Nun sollte noch die nächste Eigenschaft eines optimalen Dialogs dargestellt
werden, die Fehlertoleranz. Dies ist erfüllt, falls eine Arbeitsaufgabe
durchführbar ist, obwohl eine sichtbare Fehleingabe gemacht wurde. Es sollte
nur ein geringer oder besser kein Korrekturaufwand nötig sein, um den Fehler
zu beheben.
- Steuerbarkeit
Die Steuerbarkeit soll für den Benutzer die Möglichkeit gewährleisten, selbst
über den Dialog zu bestimmen, d.h. welche Geschwindigkeit er hat, wann er
fortgesetzt wird, ob Daten wieder hergestellt oder wie viele Daten gleichzeitig
angezeigt werden sollen.
- Individualisierbarkeit
Bei der Individualisierbarkeit geht es darum eine Anwendung so flexibel wie
möglich zu gestalten, da auch die Nutzer alle unterschiedlich sind und das
Arbeiten leichter fällt, wenn man eine Oberfläche nach eigenen Gewohnheiten
anpassen kann.
- Lernförderlichkeit
Letztlich ist die Lernförderlichkeit zu betrachten. Es kommt darauf an, die
Schnittstelle so zu entwerfen, dass der Benutzer häufig verwendete Funktionen
schnell erlernen kann und natürlich auch finden und sie nicht in dritter
Hierarchie versteckt sind.
Die Grundsätze der Dialoggestaltung dieser Norm bilden ein Weg eine
Benutzungsschnittstelle zu konzipieren und die Bedeutung von Gestaltung
hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit zu ersehen.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 12
2.3
Prüfverfahren
Es gibt verschiedene Ansätze zur Prüfung der Usability eines Produktes und es
wird nicht möglich sein an dieser Stelle alle zu nennen. Jedoch sollen einige
präsentiert werden, um grundsätzliche Verfahren deutlich werden zu lassen.
Dabei wird unter anderem eine Expertenprüfungen und ebenso
Nutzerbefragungen als Usabilityuntersuchungen vorgestellt. Dass Verfahren
zur Prüfung der Usability festgelegt werden, spielt deshalb eine so große Rolle,
da sonst Prüfergebnisse nicht miteinander verglichen werden können und somit
eigentlich gar keine Aussage über das Produkt getroffen werden kann.
Dadurch, dass ein Verfahren auf der Grundlage von Normen erstellt wurde und
unterschiedliche Software durch dasselbe Verfahren geprüft wurde, können
generelle Angaben zu Produkten gemacht werden. Zudem müssen mit dem
jeweiligen Prüfverfahren auch eine hinreichende Prozentzahl an Fehlern
entdeckt werden. So sollen im Folgenden die heuristische Evaluation, das
DATech-Prüfhandbuch und den SUMI Fragebogen vorgestellt werden.
2.3.1
Heuristische Evaluation
Bei einer Untersuchung der Usability eines Produkts durch einen Experten
werden durchschnittlich 35%der Fehler erkannt. Dahingegen wird bei der
heuristischen Evaluation das zu betrachtende Softwareprodukt von etwa 3 bis 5
Experten getestet. Auf diese Weise soll etwa 75% aller Fehler im System
aufgenommen werden. Die Anzahl der Experten ist wichtig, da nur eine
Sichtweise subjektiv ist und viel übersehen werden kann. Sollte die Anzahl der
Tester jedoch größer sein wird keine höhere Erkennungsrate festgestellt. Dieses
zeigt auch die nachfolgenden Abbildung 2-3.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 13
Abbildung 2-37
Dabei gliedert sich das Verfahren in 4 Phasen:
- erste Phase
Die Erste dient der Vorbereitung, sodass die Experten das Produkt wirklich
kennen. Dabei ist es insbesondere von Bedeutung auch den Nutzungskontext
zu betrachten, denn in diesem Rahmen mit den Fähigkeiten der Bediener muss
die Software schließlich funktionieren.
- zweite Phase
In der zweiten Phase steht die Evaluation des Produkts im Vordergrund. Dabei
bedienen sich die Experten der Heuristiken, die die Grundlage der Prüfung
darstellen. Hierbei können z.B. die Checkliste von Jakob Nielsen verwendet
werden oder die Heuristiken die in den DIN EN ISO Normen 9241-12 bis
9241-17 aufgestellt wurden. Nielsen gliedert seine Heuristiken in zehn Gebiete,
wie z.B. ob die Sichtbarkeit des Systemstatus zu ersehen ist oder die Sprache
des Benutzers verwendet wurde. Die Experten arbeiten in dieser Phase jeder
für sich, da die Gefahr der Beeinflussung sonst zu hoch wäre. Anschließend
weist jeder den gefundenen Fehlern eine Schwere zu, die nach Häufigkeit,
Auswirkung und Persistenz bestimmt wird.
- dritte Phase
Im dritten Schritt müssen die Evaluationsergebnisse der einzelnen Experten
zusammengetragen werden, was in Form einer Abschlussarbeit oder
Präsentation geschehen kann.
7
Jakob Nielsen, Usability Engineering, Seite 156
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 14
- vierte Phase
Aus diesem Bericht werden dann in der vierten Phase Lösungsvorschläge
herausgearbeitet, um eine Verbesserung des Produkts zu erzielen.
Vorteile dieses Verfahrens sind die geringen Kosten und das schon in der
Entwicklungsphase mit dem Testen begonnen werden kann. Auch werden in
der Regel wie schon zu Beginn erwähnt 75% der Usabilityfehler aufgedeckt,
was schon eine beachtliche Zahl ist. Jedoch werden bei dieser Methode die
wirklichen Bediener komplett außer Acht gelassen und ihre Bedürfnisse nicht
direkt mit einbezogen, was sich wiederum nachteilig auswirken kann.
2.3.2
DATech-Prüfhandbuch
Das DATech-Prüfhandbuch ist ein Leitfaden für die ergonomische Evaluierung
von interaktiven Systemen. Es wurde auf der Grundlage der DIN EN ISO
Normen 9241-10, 9241-11 und teilweise 13407 erstellt. Durch das
DATech-Prüfhandbuch
wird
eine
Konformitätsprüfung
eines
Softwareproduktes durchgeführt, dessen Ziele das Aufdecken von Problemen
und eine Verbesserung des Produkts sind, sodass effizienteres Arbeiten
möglich wird. Jedoch ist dieses Verfahren nicht für alle Produkte anwendbar,
sondern nur für jene die die software-technischen Eigenschaften der DIN/IEC
12119 erfüllen, wie es auch schon in der Einleitung des DATechPrüfhandbuches beschrieben wird. Hierbei wird durch eine Beschreibung des
Nutzungskontextes durch die tatsächlichen Benutzer selbst, verschiedene
Kontextszenarien ermittelt, auf dessen Basis dann Prüfkriterien festgelegt
werden. Mit Hilfe der Prüfkriterien und der Benutzer sollen dann vorhandene
Nutzungsprobleme entdeckt werden. Im Rahmen einer anschließenden
Erhärtungsprüfung soll nun festgestellt werden, wie stark das gefundene
Problem den Benutzer bei seiner Arbeit hindert und ob es dadurch als NichtKonformität eingestuft werden soll und somit in den Prüfbericht aufgenommen
wird.
Auch durch das DATech-Prüfhandbuch werden nicht alle Nutzungsprobleme
gefunden, jedoch werden die Benutzer zur Erstellung der Szenarien und auch
zur Prüfung selbst mit hinzugezogen.
2.3.3
SUMI
SUMI steht für Software Usability Measurement Inventory und beinhaltet
einen Fragebogen, der nicht direkt Effizienz oder Effektivität einer Software
misst, sondern eher eine Nutzungsqualität des Produktes widerspiegelt.
Ermittelt wurde der Fragebogen auf der Grundlage der DIN EN ISO 9241-10.
Hierzu werden 50 Fragen an die Benutzer gestellt, die sie nach ihrem
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 15
subjektiven Empfinden beantworten. So wird zum Beispiel danach gefragt, ob
die Arbeit mit der Software Spaß macht, das Benutzerhandbuch informativ ist
oder andere Informationen verständlich. Mit der emotionalen Beurteilung der
Software in Form des Fragebogens kann dann eine Bewertung des Produkts
erfolgen, jedoch müssen Ergebnisse hinsichtlich des Nutzungskontexts einer
anschließenden Interpretation unterliegen, damit dieser seine Berücksichtigung
findet.
Nachteilig an dem Verfahren des SUMI-Fragebogens ist die Tatsache, dass der
Nutzungskontext nur in Form einer Interpretation mit einbezogen werden kann
und keinen direkten Einfluss nimmt. Zudem muss man feststellen, dass wenn
man die DIN EN ISO 9241-11 betrachtet nur die Zufriedenstellung des
Benutzers gemessen wird und nicht direkt die Usability.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 16
3
Merkmale des Nutzungskontextes in der
Medikamentenverpackungsindustrie
Nachdem nun grundlegende Definitionen festgelegt wurden, soll mit einer
Beschreibung
des
Nutzungskontextes
in
der
Medikamentenverpackungsindustrie fortgefahren werden. Damit sollte deutlich
werden, um welche Benutzer es sich handelt, welche Maschinen, mit ihren
Besonderheiten vorliegen und natürlich auch welche Nutzungsumgebungen
vorherrschen. Dies ist notwendig, um in der Analyse entsprechend
argumentieren zu können. Für diese Beschreibung werden weitestgehend die
Vorgaben der DIN EN ISO 9241-11 genutzt.
3.1
Spezifikation der Benutzer
Da für die Usability-Untersuchungen nur Personen beobachtet bzw. befragt
wurden, die schon an den Maschinen arbeiten oder für diese Tätigkeit in der
Zukunft eingeplant werden, handelt es sich um repräsentative Benutzer, dessen
Kenntnisse, Fähigkeiten und Einsatzbereitschaft charakteristisch sind.
Jedoch unterscheiden sich die Benutzer auch, weil nicht jeder für dieselben
Aufgaben vorgesehen wird, sondern je nach Berufung ihrer Tätigkeit
nachkommen müssen. So arbeiten Bediener, Mechaniker, Elektroniker und
teilweise noch weiteres Personal an ein und derselben Maschine. In anderen
Betrieben hingegen erfüllt eine Person nahezu alle diese Aufgaben. Daher
haben die unterschiedlichen Benutzertypen auch verschiedene Wissensstände,
zumal sie nicht die gleiche Ausbildung erhalten haben. Mechaniker und
Elektroniker haben in der Regel die übliche Berufsausbildung ihrer Sparte
absolviert, wobei Bediener unter Umständen auch ungelernt sein können und
ihre Qualifikationen nur über die Arbeit an der Maschine gewonnen haben.
Allerdings ist es auch möglich durch eine Teilnahme an einer Schulung oder
anderen Weiterbildungen höhere Eignungen zu erreichen, was nicht jeder
Betrieb in Anspruch nimmt.
Die Erfahrung im Bezug auf die Maschine, der Arbeitsaufgabe und der
allgemeinen Organisation des Betriebs variiert bei jedem also je nach
Ausbildung, aber auch nach Dienstalter in dem jeweiligen Unternehmen. Es
lässt sich allerdings auch feststellen, dass jüngere Mitarbeiter oft deutlich
besser mit den neuen Gegebenheiten, der Bedienung der Maschine über einen
Touchscreen, zu Recht kommen.
Die persönlichen Merkmale der Mitarbeiter, wie Alter oder Geschlecht, hängen
natürlich auch stark von dem Betrieb, aber auch von dem Land, in dem das
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 17
Unternehmen tätig ist und dessen üblichen Standards, ab. So waren in einem
Betrieb in England die meisten Bediener weiblich und eigentlich alle
Mechaniker männlich, was in anderen Firmen auch anders sein könnte.
Damit sollte ein grobes Bild der Benutzer gezeichnet sein, sodass eine
Vorstellung über deren Leistungsfähigkeiten verdeutlicht wurde.
3.2
Spezifikation der Arbeitsaufgabe
Das Ziel der Aufgabe ist, sehr allgemein betrachtet, möglichst viele Blister,
aber natürlich auch in hoher Qualität herzustellen und zu verpacken, so dass sie
zur Auslieferung bereit stehen.
Um dieses Arbeitsziel zu erreichen haben die Mitarbeiter verschiedene
Teilaufgaben zu erledigen, wobei die Benutzertypen, die zuvor vorgestellt
wurden, bei der Zuweisung der Aufgabe natürlich eine Rolle spielen.
So sind Bediener während der Produktion dafür zuständig, der Maschine
sowohl das Verpackungsmaterial als auch das Produkt zuzuführen, d.h. nach
Bedarf Boden- und Deckelfolie, sowie die Tabletten nachzufüllen.
Für diese Tätigkeiten sind grundlegende Kenntnisse über die Maschine
notwenig, um korrekt arbeiten zu können. Exemplarisch wird eine eher
einfache Aufgabe der Bediener in alle Unterpunkten zerlegt, damit
Komplexität und erforderlicher Wissensstand verdeutlicht wird. Hierzu wird
die Teilaufgabe „Bodenfolie wechseln“ als Beispiel gewählt.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 18
Die untere Abbildung 3-1 zeigt die Bodenfolieneinheit, um die Vorgänge
dieser Aufgabe zu präsentieren.
Abbildung 3-18
Bei der Voraussetzung, dass die Bodenfolienrolle den eingestellten minimalen
Durchmesser unterschritten hat und damit die Störungsmeldung „303 Ende
Bodenfolie“ angezeigt wird, kann der Drehschalter in die Aus-Stellung
gebracht und die Spannwelle entspreizt werden. Nun kann die leere Rolle
abgezogen, die volle Rolle aufgesteckt und der Drehschalter wieder in die
Arbeitsstellung versetzt werden. Damit ist die Spannwelle sicher fixiert.
Anschließend muss die Folie noch eingefädelt und auf dem Klebetisch durch
Klemmleisten befestigt werden, sodass sie dann mit der Restfolie durch
Klebestreifen verbunden wird. Darüber hinaus müssen schließlich die Leisten
wieder gelöst und am Monitor der neuen Rollendurchmesser eingegeben
werden. Damit sollte einleuchtend sein welche Einzelleistungen der Bediener
erbringen muss und welchen zeitlichen Aufwand sie erfordern. Bei der
Aufgabe „Deckelfolie wechseln“ lässt sich eine ähnliche Prozedur feststellen.
Weiterhin gehört die Überwachung der Produktion zu den Pflichten der
Bediener. So sollen sie kontrollieren, ob die Druckmarken oder die Signierung
der Blister einwandfrei sind und müssen gegebenenfalls die Behälter für die
Fehlblister leeren und die Gutblister abstapeln.
Vor Beginn einer neuen Produktion oder nach Ablauf einer Frist sollen die
Bediener ebenfalls für eine akkurate Reinigung der Maschine sorgen.
8
MediSeal, Bedienerhandbuch CP400, Kapitel 3, Seite 11
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 19
Diese Aufgaben wiederholen sich in geregelten Abständen und lassen nur
einen geringen Handlungsspielraum in der Reihenfolge zu, da gewisse
Aufgaben eine Dringlichkeit aufweisen, die sofortige Erledigung erfordern.
Andernfalls könnte es zur Unterbrechung der Produktion kommen.
Bei Störungen obliegt es den Bedienern zu entscheiden, ob die Notwendigkeit
besteht einen Mechaniker zu benachrichtigen oder ob es möglich ist die
Störung selbst zu beheben.
Mechaniker hingegen sind nicht zwangsweise an der laufenden Produktion
beteiligt, sondern müssen vielmehr Reparatur- und Wartungsarbeiten erledigen.
Ebenso sollen sie einen Formatwechsel vornehmen, wenn ein anderes Produkt,
das dann auch andere Einstellwerte erfordert, gefahren werden soll. Diese
Aufgaben erfordern einen deutlich größeren Wissensstand und besitzen auch
ein höheres Potential um Fehler hervorzurufen. Nötige Schritte des
Formatwechsels und bestehende Problematik in diesem Bereich werden zu
einem späteren Zeitpunkt in dieser Arbeit erörtert.
3.3
Spezifikation der Arbeitsmittel
An dieser Stelle sollen die Maschinen vorgestellt werden, die Gegenstand
dieser Studie sind. Natürlich lässt sich eine detaillierte Präsentation der Anlage
dem Bedienerhandbuch entnehmen. Es soll dabei auch nicht um eine
erschöpfende mechanische Beschreibung der Maschine gehen, sondern eher
die Vorstellungen über die Problematik der Usability unterstützen. Dazu ist es
allerdings sinnvoll, die einzelnen Baugruppen, einige Besonderheiten und auch
die Menüführung am Touchscreen zu charakterisieren.
3.3.1
Maschinenbeschreibung
Grundlegend lässt sich feststellen, dass zur vollständigen Verpackung von
Medikamenten zwei Komponenten nötig sind. Zunächst müssen im Compacker
die z.B. Tabletten in Blister versiegelt werden und darüber hinaus muss dann
der Pacliner eine bestimmte Anzahl von Blister zusammen mit dem
Beipackzettel in Kartons verpacken. Damit eine Vorstellung über die
Maschinen entsteht wurde die nachfolgende Abbildung 3-2 zur Verdeutlichung
gewählt.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 20
Abbildung 3-29
Es existieren zwei wesentliche Arten, um die Maschine zu bedienen. Zum
einen den normalen Produktionsmodus, bei dem die Bedienung über einen
Touchscreen erfolgt, worauf zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer
eingegangen wird. Jedoch kann für Reparatur- oder Umrüstarbeiten die
Maschine auch auf Tippbetrieb umgestellt werden. Damit ist eine taktweise
Steuerung der Maschine über den Tipper möglich. Die unten stehende
Abbildung 3-3 zeigt einen solchen Tipper.
Abbildung 3-310
9
MediSeal, Bedienerhandbuch CP400, Kapitel 7, Seite 9
10
MediSeal, Bedienerhandbuch CP400, Kapitel 3, Seite 42
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 21
Im Folgenden werden die einzelnen Baugruppen näher erläutert.
- Bodenfolie
Die erste zu nennende Gruppe ist die Bodenfolieneinheit und dient dem
gleichmäßigen Abrollen der Folie, was über den Einstellwinkel des Tänzers
kontrolliert wird. Zudem wird in der Baugruppe am Schneid- und Klebetisch
bei einem Bodenfolienwechsel die neue Folie an die Alte geklebt, sodass die
Produktion reibungslos weiter laufen kann. Damit dabei keine
Unterbrechungen entstehen, kann in einem Speicher zunächst Folie eingespeist
werden und bei Bedarf die Produktion mit dieser Bodenfolie fortgesetzt werden
bis eine neue Rolle eingelegt wurde. Um die Blister mit einer Klebestelle
auszusortieren ist später ein Sensor angebracht worden, der diese erkennt und
zur gegebenen Zeit aus der Produktion nimmt.
- Tiefziehen
Die nächste Einheit, die es zu beschreiben gilt, ist die Tiefziehstation. Hierbei
wird als Erstes die Folie, es sei denn es handelt sich um eine Alufolie, in der
Vorwärmstation auf die entsprechende Temperatur erhitzt, die zum Formen
notwendig ist. Durch Formwerkzeuge werden dann Höfe in die Folie geformt,
in die später die Tabletten gefüllt werden. Die Bodenfolie wird schließlich
taktweise durch den Rollenabzug abgezogen.
- Dosieren
Als folgende Station bietet die Maschine den Dosierbereich. Dort wird das
Produkt vom Produkttrichter z.B. über Kanäle in die Blisterhöfe geleitet.
Bruchprodukte werden dabei von einem Lochblech aussortiert. Über
Abstreifbürsten
und
weitere
Vorrichtungen
wird
eine
Produktüberstandskontrolle gewährleistet und über eine anschließende
Füllgutkontrolle wird über ein Kamerasystem geprüft, ob auch wirklich alle
Höfe gefüllt wurden.
- Deckelfolie
An diesen Bereich schließt die Deckelfolieneinheit an, in der die Folie
deckungsgleich zur Bodenfolie der Produktion zugeführt wird. Ebenso wie bei
der Bodenfolieneinheit werden hier bei einem Wechsel die beiden Enden der
Folie aneinander geklebt. Die dadurch entstandenen Klebestellen werden zu
einem späteren Zeitpunkt über einen Sensor erkannt und aussortiert.
- Siegeln
Nun folgt die Siegelstation. Hierfür sind zwei Siegelplatten notwendig, wobei
eine erhitzt und die andere gekühlt wird. Das Produkt in den Blisterhöfen liegt
dabei in Aussparungen, sodass sie nicht durch Hitze geschädigt werden
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 22
können. Durch das schließen der Siegelplatten werden die Blister luftdicht
verschlossen.
- Stanze
Die nächste Station ist die Stanze bei der aus dem Folienstrang einzelne Blister
herausgetrennt werden.
- Pacliner
Anschließend wird das Produkt dem Pacliner übergeben, in dem dann der
Prospekt gefaltet wird, genau so wie der Karton. Die Maschine ist so
ausgerichtet, dass das Produkt, der Karton und der Prospekt gleichzeitig zur
Zusammenführung bereit sind. Der Karton wird verschlossen und an mögliche
Folgemaschinen übergeben.
3.3.2
Bedeutung der Null-Stellung
Alle Baugruppen der Maschine lassen die Einstellung einer genau definierten
Null-Stellung zu, dessen Werte natürlich auch aus dem Servicehandbuch zu
entnehmen sind. Bei Anlieferung übernimmt die erste grundlegende
Bestimmung der Null-Stellung der Hersteller, sodass zu Beginn einer
störungsfreien Produktion nichts im Wege steht. Durch die Existenz der NullStellung ist es überhaupt erst möglich gespeicherter Formatdaten für eine
erneute Produktion wieder zu verwenden, was prinzipiell eine
Arbeitserleichterung darstellt. Damit nimmt diese Art des Referenzierens eine
entscheidende Bedeutung ein. Allerdings bietet es zugleich ein großes
Gefahrenpotential für fehlerhafte Reparaturen bzw. Eingriffe in die Maschine,
die die Null-Stellung verändert und somit die Formatdaten nutzlos machen.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 23
3.3.3
Menüführung
Eine Bedienung der Maschine kann abgesehen von den mechanischen
Interventionen auch über den Touchscreen erfolgen. Auf diese Weise können
elektronische Einstellwerte angezeigt oder verändert werden.
Abbildung 3-411
In der Abbildung 3-4 ist ein solcher Bedienterminal dargestellt und um die
Maschine in Betrieb zu nehmen stehen einem daran vier Einstellschalter zur
Verfügung.
Der Erste ist ein Schlüsselschalter, der drei Zustände zulässt. Zunächst in
Position Null, wenn der Schlüssel sich in einer senkrechten Stellung befindet.
Hierbei handelt es sich um den normalen Produktionsmodus. Die beiden
weiteren Modi dienen dem Einrichten der Maschine. Wobei in Position eins,
der Schlüssel wurde also nach links gedreht, der linke Anlagenteil von der
restlichen Maschine getrennt wurde. Der andere Einrichtmodus betrachtet
dahingegen die gesamte Maschine.
Die zweite Taste am Bedienterminal zeigt eine Störungssituation an, indem sie
im Störungsfall blinkt. Mit ihr lässt sich ebenfalls eine Störung quittieren,
wenn der Bediener der Ansicht ist den Fehler zur Kenntnis genommen zu
haben oder er behoben wurde.
Mit der darunter liegenden Taste lässt sich schließlich die Produktion starten
und die vierte Taste bewirkt ein Anhalten der Maschine in einer Endposition.
11
MediSeal, Bedienerhandbuch CP400, Kapitel 3, Seite 40
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 24
Bei der unten dargestellten Abbildung 3-5 handelt es sich um das Hauptmenü
des Terminals.
Auch hier kann schon eine Fehlersituation angezeigt werden, indem entweder
die betreffende Stelle an der Graphik der Maschine rot aufleuchtet oder mit
roter Schrift neben der Graphik eine Störungssituation beschrieben wird.
Zudem kann der Menüpunkt Störung rot umrandet werden und so eben diese
signalisieren.
Abbildung 3-512
Es existieren sieben Möglichkeiten vom Hauptmenü in weitere Unterpunkte zu
gelangen.
-Format
Zunächst oben im Menü der Link Format hinter dem sich alle Möglichkeiten
verbergen, um auf Formatdaten Einfluss zu nehmen, wie Laden oder
Speichern.
- Betriebsdaten
Der Menüpunkt Betriebsdaten bezieht sich in erster Linie auf die Anzahl der
Betriebsstunden und damit zusammenhängende Parameter.
12
MediSeal, Bedienerhandbuch CP400, Kapitel 7, Seite 9
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 25
- Systemeinstellungen
Unter dem Link Systemeinstellungen können die Maschine ausgeschaltet
werden, aber auch Maschinenkonfigurationen oder Datensicherung getätigt und
natürlich auch artverwandte Einstellungen abgewickelt werden.
- Bedienprogramme
Als folgenden Menüpunkt sind die Bedienprogramme zu nennen unter denen
man z.B. die Programme „Folie neu einziehen“ oder „Tippen“ finden kann.
- Schalter
Im Punkt Schalter sind häufig benutzte Schalter, wie z.B. „Verbund
Folgemaschine“ zusammengefasst. Diese können ausschließlich aktiviert oder
deaktiviert werden und erlauben keine weitere Parameterveränderungen.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 26
- Funktion
Die meisten Einstellungen der elektronischen Parameter lassen sich im
Menüpunkt Funktion erledigen. Die Unterlinks von Funktion sind, wenn man
von den Punkten mechanische Einstellung und Geschwindigkeit absieht, dem
Maschinenaufbau nachempfunden, was man an der unteren Abbildung 3-6 gut
ersehen kann. Um dies noch weiter zu verdeutlichen wurden Teile des Menüs
entsprechend farbig markiert. Dabei stellen die Blau gekennzeichneten
Abschnitte die Einheiten des Compackers dar, dessen Reihenfolge auch schon
zu einem früheren Zeitpunkt aus der Maschinenbeschreibung entnommen
werden kann. Dem hingegen bilden natürlich die grün umrandete Stelle die
Baueinheiten des Pacliners.
Abbildung 3-613
- Störungen
Die letzte Möglichkeit vom Hauptmenü in eine darunter liegende Hierarchie zu
gelangen ist der Punkt Störungen. Dort werden aufgetretene Störungen
angezeigt, ebenso wie die dazu gehörige Hilfe, wenn man auf die Taste mit
dem Fragezeichen drückt. Das Ansehen eines Störungsprotokolls ist in diesem
Menüpunkt auch ausführbar.
13
MediSeal, Bedienerhandbuch CP400, Kapitel 7, Seite 15
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 27
Nun sind noch einige allgemeine Aussagen zur Menüführung zu treffen. So ist
die Wahl der Icons konsequent und ebenso intuitiv. In der unteren Leiste
befinden sich zum einen einige Punkte, die auch zuvor vorgestellt wurden und
darüber hinaus die drei Standardsymbole des Touchscreenmenüs. Das Haus
spiegelt den sofortigen Rückweg zum Hauptmenü wieder, das Fragezeichen
bietet die Hilfe zur aktuellen Seite und der Pfeil, je nachdem ob er nach oben
oder unten zeigt verändert die Hierarchie um eine Ebene. In der oberen Leiste
befindet sich noch ein weiteres Symbol, der Schlüssel, der das Bedienfeld zum
Einloggen in die Maschine freigibt. Hierbei ist es möglich je nach Status des
Mitarbeiters Rechte für Veränderungen an der Maschine über das Einloggen zu
vergeben.
Die Sprache des Touchscreen lässt sich individuell verändern, zumindest in
Deutsch, Englisch und Französisch variieren und damit gewissermaßen den
Fähigkeiten des Bedieners anpassen. Da allerdings mehrere Personen zur
selben Zeit an der Maschine arbeiten, ist ein weiteres Angleichen an die
eigenen Bedürfnisse in der aktuellen Version nicht möglich.
3.4
Spezifikation der Umgebung
Die Produktionsumgebung kann sich im hohen Maße auf die Qualität der
Arbeit auswirken und dabei spielt es keine Rolle ob die Problemhaftigkeit in
der organisatorischen, technischen oder physischen Umgebung liegt. Daher
werden auch diese Aspekte des Nutzungskontextes dargestellt.
3.4.1
Organisatorische Umgebung
Die Struktur der Arbeit gestaltet sich in der Regel in zwei oder drei
Schichtdiensten, die sieben oder acht Stunden dauern und eine oder zwei
Pausen beinhalten. Dieses ist natürlich je Betrieb unterschiedlich, genauso wie
die Führungsstruktur des Unternehmens. Auch wenn jeder Mitarbeiter seine
definierten Aufgaben hat, ist die Gruppendynamik in den Unternehmen, die ich
kennen gelernt habe, gut ausgeprägt. So wird bei Störungen oder Fragen
gegenseitige Hilfestellung geleistet und im Team das Problem gelöst.
Unterbrechungen der Arbeit finden sonst nur in Form von Störungen an der
Maschine statt. Durch nahe liegende Auslieferungstermine entsteht schon mal
Produktionsdruck, der sich auf die Atmosphäre auswirkt und das Arbeitstempo
anhebt. Jedoch ist das in den mir bekannten Unternehmen nicht so stark
aufgefallen, wie man es hätte erwartet können.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 28
3.4.2
Technische Umgebung
An dieser Stelle sollen die mechanischen Daten der Maschine keine große
Rolle mehr spielen, da einige Aspekte zuvor schon erwähnt wurden und
weitere den Rahmen der Studienarbeit übersteigen. Jedoch sollen trotzdem
noch einige technische Fakten ergänzend festgestellt werden. So verfügt jede
Maschine, wie zuvor in diesem Kapitel beschreiben, über ein interaktives
Bedienerpanel, den Touchscreen. Die angezeigten Oberflächen werden über
XML- Dateien erzeugt, was einen einfachen Datenaufbau und -austausch
gewährleisten kann. Insgesamt wird das System in einer Unix-Umgebung
realisiert. Weitere Details, die die Programmierung betreffen, müssen zu einem
späteren Zeitpunkt erörtert werden, wenn es eine Weiterführung der Arbeit
erfordert.
3.4.3
Physische Umgebung
Die akustischen Bedingungen am Arbeitsplatz beeinträchtigen die Benutzer nur
gering, da eine Lautstärkenemission von 78 Dezibel zwar störend ist, aber nicht
gravierend schlimme Auswirkungen hat.
Eine weitere Auffälligkeit an der physischen Umgebung des Arbeitsplatzes
sind die Sicherheitsbestimmungen. Dabei spielen zum einen die
Schutzmaßnahmen, die die Benutzer vor Verletzungen schützen sollen, eine
Rolle, wie die Schutztüren an der Maschine. Sie erfüllen zwar genau ihren
Zweck, aber je nachdem wie stark der Betrieb die Sicherheitsbestimmungen
auslegt, können Behinderungen bei der Arbeit entstehen. So ist das Einrichten
der Maschine bei geschlossenen Türen nur schwer möglich.
Darüber hinaus existieren auch hygienische Sicherheitsbestimmungen, da es
sich bei Medikamenten um ein Produkt handelt, das sehr empfindlich ist und
gesetzlichen Richtlinien unterliegt. Also müssen die Mitarbeiter spezielle
Schutzkleidung tragen, Haarnetze und gegebenenfalls auch Mundschutz und
Handschuhe, die die Arbeitssituation unbequemer macht aber die Arbeit nicht
grundsätzlich behindert.
Eine weitere Beeinträchtigung der Nutzer der Maschinen in einigen Betrieben
stellt eine Trennwand zwischen dem Compacker und dem Pacliner dar, die aus
Kostengründen eingerichtet wurde. Jedoch wird durch sie die Kommunikation
zwischen den Bediener gehemmt und es können daraus Probleme entstehen,
auf die ich zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer eingehen werde.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 29
4
Begründung der Vorgehensweise zur praktischen
Untersuchung der Usability
Im Kapitel 2 „Grundlagen“ wurden verschiedene Prüfverfahren vorgestellt und
auch darauf hingewiesen, dass eine konsequente Umsetzung nützlich sein
kann, um Produkte vergleichen zu können. Darüber hinaus hat die Erfahrung
gezeigt, dass durch die Maßnahmen des jeweiligen Prüfverfahrens Fehler
diagnostiziert und schließlich auch eine Verbesserung erzielt werden kann.
Doch im Laufe dieser Arbeit musste der Frage nachgegangen werden, welches
Prüfverfahren für die Untersuchungen am besten geeignet wäre. Dabei stellte
sich heraus, dass sich die Frage komplexer gestaltete als zunächst
angenommen, denn bekannte Prüfverfahren spiegeln nicht ausreichend die
Wechselwirkungen von Mensch und Maschine im konkreten Fall wider. Im
Wesentlichen sind hierfür drei Gründe zu nennen.
- Personenanzahlen
Einige Prüfverfahren konnten sofort ausgeschlossen werden, da sie darauf
beruhen, dass eine Gruppe von Prüfern Nutzungssituationen beobachtet, wie
z.B. bei der Heuristischen Evaluation. Innerhalb dieser Studie agiere ich
allerdings alleine, sodass diese Form der Prüfung nicht in Frage kommt. Auch
stand nicht eine so große Zahl an Probanden zur Verfügung, dass eine rein
empirische Umfrage aussagekräftig gewesen wäre.
- Nutzungssituationen
Neben diesen Problemen stellten sich jedoch noch weitere. Das Auffinden von
Nutzungsmustern erfordert entweder das Betrachten vorgefertigter
wiederholter Szenarien oder eine große Anzahl an Untersuchungen in einer
laufenden Produktion. Meine Beobachtungen haben zwar den Vorteil, dass sie
authentisch sind, da sie nicht künstlich herbeigeführt wurden, sondern so dem
Produktionsalltag entspringen. Aber daher ist die Analyse auch von dem
Geschehen in der Produktion abhängig. Deshalb ist es erforderlich bei den
Besuchsterminen in den jeweiligen Firmen interessante Nutzungssituationen zu
Gesicht zu bekommen und nicht nur ein Bild einer reibungslosen Produktion
ohne Ecken und Kanten vorzufinden. Es stellt sich also so dar, dass man nicht
von unterschiedlichen Mitarbeitern ein und den selben Arbeitsschritt mit
gleichen Formatdaten und gleicher Maschine sehen kann, sodass im Vergleich
sofort Nutzungsmuster geschlossen werden können. Zunächst muss also die
Produktion fortfahren, bis erneut eine Situation entsteht, die diesen
Arbeitsschritt erfordert. Darüber hinaus schafft jede Firma ihr eigenes
Arbeitsumfeld, das zwar Ähnlichkeiten zu anderen Betrieben aufweist, sich
jedoch in Organisationsstruktur, Mitarbeitern, und physischen Eigenschaften
der Umgebung unterscheiden kann.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 30
- Prüfverfahren
Das größte Problem hingegen stellt die Verflechtung zwischen Maschine,
Software in Form der Bedienung über einen Touchscreen und den Menschen
selbst dar. Prüfverfahren, wie z.B. die Heuristische Evaluation oder der SUMIFragebogen, die sich ausschließlich mit Problemen an der Software und ihrer
Bedien- bzw. Nichtbedienbarkeit beschäftigen, genügen den Störungen, die
direkt an der Maschine verursacht wurden, nicht. Dieses kann man schon an
den Heuristiken selbst ersehen, die sich z.B. mit der verwendeten Sprache im
Dialog beschäftigen. So kann man auch nicht einen SUMI-Fragebogen
herumreichen und erwarten, auf Fragen wie „Würden sie die Software ihren
Kollegen weiter empfehlen“ eine sinnvolle Antwort zu erhalten. Es ist also eine
globalere Betrachtung notwendig.
Aus dem beschriebenen Zustand heraus musste also ein neues Konzept der
Vorgehensweise entwickelt werden, an Hand dessen die Usability der
Medikamentenverpackungsmaschinen der Firma MediSeal geprüft werden
kann. Im Rahmen der Kooperation bestand die Möglichkeit sowohl einem
Training beizuwohnen, als auch die Produktion selbst in einem Betrieb zu
beobachten und ebenso eine Formateinfuhr in der Fabrikation bei MediSeal
anzuschauen.
Da ich selbst zu Beginn der Studienarbeit nicht mit den Maschinen vertraut
war, bzw. mehr oder weniger nur durch das Lesen des Bedienhandbuches, bot
sich das Training an, um selbst die Maschine kennen zu lernen und erste
Eindrücke über die Produktion zu gewinnen. Dadurch fielen
Nutzungssituationen auf, die in den weiteren Untersuchungen genauer
betrachtet werden müssen. Jedoch konnten ebenso andere Anwendungen
innerhalb der Produktion, bei denen zu Beginn noch eine Problemhafigkeit
nicht ausgeschlossen werden konnte, nun außer Acht gelassen werden. Mit den
Voraussetzungen konnte ich bei den Terminen zur Produktionsbesichtigung
eine Rolle als „Expertin“ einnehmen, die es dann ermöglicht, die schwierigen
Nutzungssituationen zu beobachten, zu gliedern und schließlich zu beurteilen.
Daraus folgend lassen sich dann aus der Beurteilung der Nutzungssituation
Konsequenzen auch in Form von Lösungsansätzen entwickeln.
Ein solches Vorgehen bei praktischen Usabilityuntersuchungen ist keine
Seltenheit, da die Komplexität von Nutzungskontexten es unmöglich macht,
einzelne Aspekte daraus zu lösen. So sind die Wechselwirkungen bei
Maschinen, die ebenso über eine Software bedienbar sind wie über direkte
mechanische Interventionen an der Maschine, teilweise so undurchschaubar,
dass Prüfverfahren, die sich nur auf eine Bedienart beziehen, für eine genaue
Beschreibung nicht ausreichen oder der Zeitaufwand den Rahmen dieser
Studienarbeit überschreiten würde.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 31
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 32
5
Analyse
In diesem Kapitel werden die Beobachtungen der unterschiedlichen
Nutzungssituationen einer laufenden Produktion beschrieben und analysiert,
um daraus später Lösungsvorschläge zu entwickeln.
5.1
Produktionsbesichtigung
Um überhaupt eine Analyse der Nutzungssituation während einer
Produktionsbesichtigung durchführen zu können, musste jedoch im Vorfeld
des Aufenthalts das Vorgehen geplant werden. Der deutsche Betrieb, bei dem
ich meine Untersuchungen in der Zeit vom 04.12.2006 bis zum 06.12.2006
ausführen durfte, besitzt drei Maschinen der Firma MediSeal. Das bedeutet,
pro Schicht werden zwischen fünf bis zehn Mitarbeiter an den Maschinen
erwartet. Es stellte sich jedoch heraus, dass am konkreten Termin einige
Mitarbeiter aus Krankheitsgründen nicht vor Ort waren.
Ursprünglich wollte ich mit Hilfe einer empirischen Umfrage erste Ergebnisse
zur
Nutzungsproblematik
erzielen.
Angesichts
der
personellen
Besetzungssituation an den Maschinen musste von dem Konzept abgewichen
werden. Darüber hinaus ließ die Organisationsstruktur der Produktion den
Mitarbeitern nicht die Zeit für eine akkurate Ausfüllung des Fragebogens.
Dieser lässt sich im Anhang A1 genau nachlesen. Teilweise wurde jedoch der
Fragebogen in Form eines Interviews mit den Benutzern geführt.
Neben den Fragen haben aber auch die Beobachtungen eine große Rolle
gespielt, denn über die Selbsteinschätzung in Störungssituationen hinaus,
konnte das Verhalten der Mitarbeiter während ihrer Arbeit begutachtet und die
Situationen herausgefiltert werden, in denen die Störungen am häufigsten
auftraten. Dabei habe ich mich bemüht, so wenig wie möglich einzugreifen, um
die Nutzungssituation authentisch zu halten. Die Ergebnisse aus der
Produktionsbesichtigung und meine Einschätzung in Bezug auf bestehende
Probleme sind im folgenden Kapitel 5.2 Problemanalyse dargestellt.
5.2
Problemanalyse
Bei den Beobachtungen des Betriebs galt es festzustellen, welche
Nutzungsphasen existieren, an welchen Stellen der Produktion Störungen
auftreten und wie die Benutzer mit ihnen umgehen. Ebenso war es notwendig,
das Fehlerverhalten zu charakterisieren, um Fehlerursachen zu bestimmen und
nicht adäquate Wege der Störungsbehebung zu untersuchen. Der
Nutzungskontext wurde schon in Kapitel 3 beschrieben und deshalb wird an
dieser Stelle verstärkt auf Störungssituationen eingegangen.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 33
5.2.1
Allgemeine Fehlerursachen
Um zu klären, welche Faktoren bei der Entstehung einer Störung eine Rolle
spielen, und einen grundlegenden Überblick zu erhalten, wurde folgendes
Ursache-Wirkungsdiagramm, wie in Abbildung 5-1 gezeigt, konzipiert. Die
wesentlichen Aspekte und damit auch primären Ursachen sind dabei der
Mensch, die Maschine, die Methodik, das Material und das Management, die
eine Störung auslösen können. Folgend werden zu den einzelnen Aspekten
auch die sekundären Ursachen erläutert, um ein vollständiges Bild der
Ursachen-Wirkungskette darzustellen.
Mensch
Schlechte
Qualifikation
Vergessen der
Produktzufuhr /
Materialzufuhr
Maschine
Falsche elek. / mech.
Parametereinstellungen
Defekte Bauteile
Management
Zeitdruck
Bestellen falscher
Materialien
Fehlende Wartung
Schichtbesetzung
Maschinenalter
Motivation
Unkonzentriertheit
End - bzw. Notstop
durch Störung
Logbuch / Dokumentation
manuelle Formatlisten
Fehlerhafte
Produkte
Produktionsfehler
Elektronische Formatlisten
Örtliche Trennung von
Pacliner und Compacker
Methode „ Trail & Error“
Methode
Transportfehler
Schlechte
Folienqualität
Produktionsfehler
Transportfehler
Material
Abbildung 5-1
- Mensch
Als erste Ursache für einen Not- bzw. Endstopp und damit auch die
unberechenbarste Komponente stellt sich der Mensch heraus. Durch den
Menschen können auf verschiedene Art und Weise Störungen ausgelöst
werden. Schon die personelle Schichtbesetzung kann im ungünstigen Fall
Stresssituationen während der Arbeit für die Benutzer Ursache genug sein, um
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 34
eine Störung zu verursachen oder falsch zu bearbeiten. Weitere Gründe liegen
in der
Motivation und dem Grad der Konzentration auf die
Arbeitsaufgabe der einzelnen Bediener bzw. Mechaniker. Schließlich muss
noch die allgemeine Ausbildung der Benutzer betrachtet werden, da durch eine
schlechte Qualifikation, auf Grund von fehlender Teilnahme an einem Training
oder keiner fundierten Berufsausbildung auch Fehler verursacht werden
können. So können z.B. die Produkt- oder Materialzufuhr vergessen oder
fehlerhaft durchgeführt werden.
- Maschine
Den nächsten Aspekt nimmt nun die Maschine ein. Durch falsche
Parametereinstellungen, sei es elektronischer oder mechanischer Art, kann es
zu Störungen kommen, die je nach Fehler schwer zu beheben sind. In einem
solchen Falle ist die Ursache nicht immer ohne weiteres zu ermitteln, weil sie
aus einer Zusammensetzung mehrerer Fehleinstellungen bestehen kann, dessen
Rekonstruktion größeren Sachverstand erfordert. Natürlich können auch
defekte bzw. falsch eingebaute Bauteile Schuld an einer Störung haben. Dabei
spielt dann auch die Wartung und somit der verbundene Verschleiß der Teile
eine Rolle, was mit dem Maschinenalter einhergeht.
- Management
Das Management spielt sicherlich auch eine Rolle, denn es trifft die
Entscheidungen darüber, ob und wie lange ein zusätzliches Training für die
Mitarbeiter gebucht werden soll, welche Schichtbesetzung vorliegt und damit
auch unter welchen zeitlichen Druck man die Mitarbeiter stellt. Dies
beeinflusst natürlich dann wiederum auch die Qualität der Arbeit und kann zu
Störungen führen. Darüber hinaus ist das Management verantwortlich für den
Einkauf und damit auch für die Qualität der Materialien. Minderwertige Folien
können die Produktion immer wieder zum Stillstand bringen.
Die Beeinflussung durch das Management ist auch bei späteren UrsacheWirkungsdiagrammen immer gleichwertig zu betrachten.
- Methode
Die vierte Komponente, die als primäre Ursache für eine Störung gilt, ist die
Produktionsmethode. Hier verbirgt sich ein hohes Fehlerpotential, denn die
Probleme gliedern sich vielschichtig. Als ersten Gesichtspunkt ist der
grundsätzliche Aufbau der Produktionshalle zu nennen. Viele Unternehmen
sehen aus Kostengründen eine örtliche Trennung des Compacker vom Pacliner
vor. Auf diese Weise muss nicht so viel Geld für Belüftungsanlagen
ausgegeben werden, die in der Lage sind, Hallen solcher Größe zu
klimatisieren. Dadurch werden allerdings oft Störungen, die auf der einen Seite
ihre konkrete Ursache haben, von Mitarbeitern der anderen Seite quittiert,
obwohl eine wirkliche Diagnose nicht stattgefunden hat.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 35
Ein weiterer schwerwiegender Fehler in der Methodik liegt in den
Formatlisten. Normalerweise werden sie manuell geführt und zusammen mit
den entsprechenden Stücklisten für die Bauteile des Formats aufbewahrt. Oft
erfordern jedoch Änderungen am Material oder dem Produkt auch Änderungen
an den Parametern der Maschine oder der Scanware, die die Befüllung der
Blister prüft, um eine gute Qualität des Endprodukts zu gewährleisten. Neue
Maschinengenerationen bieten auch die Möglichkeit, diese Daten über die
Maschine selbst verwalten zu lassen. Aber auch hier ist eine akkurate Führung
der Parameterwerte notwendig. Falls die Daten fehlerhaft sind, müssen über
eine weitere fragwürdige Methode eigenständig Werte ermittelt werden, durch „Trial and Error“, denn ein anderes Verständnis zum Feststellen von
Parametern, z.B. mathematisch haben die Mechaniker nicht. So wird allerdings
viel Zeit für die Bestimmung der Einstellwerte verwendet, obwohl die Theorie
kurze und schnelle Wege vorsieht.
- Material
Nun möchte ich noch das Material als Ursache anführen. Die Begründung für
fehlerhafte Produkte oder Materialien mit schlechter Qualität sind in der Regel
in Produktions- oder Transportfehlern zu suchen. Auch hierdurch werden
Störungen hervorgerufen, da bei schlechter Folienqualität das Verhalten der
Folie z.B. beim Erwärmen nicht genau vorhersagbar ist. So kann sie sich
zusammenziehen und alle Folgeparameter damit außer Kraft setzen, was dann
wieder Zeit raubt, um neue Werte zu finden.
Zusammengefasst lässt sich also feststellen, dass Störungen jeglicher Art auf
jeden Fall Zeit in Anspruch nehmen und so die Produktivität hemmen, was
letztlich auch Kosten verursacht.
5.2.2
Konkrete Fehlerursachen
Nachdem bislang allgemeine Ursachen betrachtet wurden, sollen nun konkrete
Störungen, die während der Produktionsbesichtigung aufgetreten sind, weitere
Aufschlüsse darüber geben, welche Nutzungssituationen als besonders kritisch
zu bewerten sind. Dazu wurden Auszüge einer FMEA- Analyse
(Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse) vorgenommen, die für diese
Untersuchung relevant sind.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 36
1
Formatwechsel,
Ausbau
Formatwechsel,
Einbau
2
3
4
Fehlerart
(konkrete Fehler)
Kommunikationsproblem
Schichtwechsel
Kommunikationsproblem
Schichtwechsel
Formatteillisten nicht
korrekt
Formatwechsel, Tippbetrieb fehlerhaft
Einrichten
Formatwechsel, Geladene Formatdaten
Format laden
falsch
5
Mögliche
Fehlerfolgen
der Fehlerart
Beschädigungen
von Bauteilen
Beschädigungen
von Bauteilen
Einbau nicht
benötigter oder
falscher Teile
Fehlerursache
Entdeckung
Prozessschritt/
Komponente/
Funktion
Bedeutung
lfd.
Nr.
Auftreten
Ergebnis der Produktionsbesichtigung
RPZ
Keine definierte
Übergabe
Keine definierte
Übergabe
Änderung an
Formatlisten
nicht
dokumentiert
Ursache
Unbekannt
Änderungen an
Formatdaten,
Produktdaten,
Zuliefermaterial
4
3
7
84
4
3
7
84
4
8
3
96
2
5
5
50
8
7
3
168
Manuelle
Einstellung der
Scanware
Änderungen an
Produktdaten
(z.B.: Farbe,
Größe)
5
7
4
140
Zeitverlust
Manuelle
Einstellung
elektronischer
Parameter
6
Scanwareeinstellungen
passt nicht zum Produkt
7
Zeitverlust
Nicht exakte
Formatwerte
Korrekte
Formatdaten
nicht bekannt
9
6
9
486
8
Formatwechsel, Methode "Trail & Error"
Einstellen
mechanischer
Parameter
Formatliste nicht korrekt
Zeitverlust
Nicht exakte
Formatwerte
Änderungen am
Format, die nicht
in Formatlisten
übernommen
wurden
9
9
4
324
9
Produktion
Produktionsstopp Ausrichtung
Kartonband
4
6
1
24
Produktionsstopp Überlastkupplung 4
ausgelöst,
Ausrichtung
Kartonband bei
P1500
Produktionsstopp Auswurfs8
mechanismus
defekt
6
1
24
3
1
24
3
7
8
168
6
1
8
48
10
Kartonübergabe an
Folgemaschine erfolgt
nicht
Seitenlaschenumleger
11
Auszuwerfender
Fehlkarton wurde nicht
entfernt
12
Sensor für
Kartoncodeerkennung
liest alles
Ignorieren von
Störungsmeldungen
Fehlprodukte
könnten
entstehen
Produktionsstopp
Verschleiß von
Gleitschienen beim
Blistereinschub
Handbefüllung
Produktionsstopp Fehlende
Wartung
4
6
5
120
Zeitverlust
4
6
1
24
5
7
1
35
13
14
15
16
Tabelle 5-1
Folienverklemmung in
der Stanze
Lesekopf nicht
justiert,
Lesekopf defekt
Mangelnde
Motivation
Zu kleine
Tabletten
Produktionsstopp Klebestelle
schlecht,
Maschine zu
intolerant
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 37
Hierbei wurde jedem Fehler ein Prozessschritt bzw. eine Nutzungsphase
zugeordnet, sodass sich später aus dem zwar recht geringen Datensatz eine
statistische Aussage treffen ließ, welche Phase sich am problematischsten
darstellte.
Wie man aus der oben abgebildeten Tabelle 5-1 entnehmen kann, wurden
neben dem Prozessschritt noch die Fehlerart, die möglichen Folgen und die
Ursache der jeweiligen Fehler zur Analyse herangezogen. Auch wenn in der
Regel für eine FMEA-Analyse alle möglichen Fehler betrachtet werden, sind
die hier untersuchten aus der tatsächlichen Produktionsbesichtigung
entnommen und repräsentieren somit reale Störungsgegebenheiten. Nach der
Auflistung der einzelnen Fehler wurden für diese Punkte verteilt, je nach
Häufigkeit des Auftretens, der Bedeutung bzw. Auswirkung für die Produktion
oder den Kunden und der Entdeckung des Fehlers. Die konkrete Vergabe der
Werte erfolgte in diesem Fall nach subjektivem Ermessen. Die genaue
Verteilung lässt sich aus der unteren Tabelle 5-2 entnehmen.
Wahrscheinlichkeit des
Auftretens des Fehlers
(Fehler kann vorkommen)
unwahrscheinlich = 1
sehr gering
gering
=2-3
=4-6
mäßig
hoch
=7-8
= 9 - 10
=1
Wahrscheinlichkeit der
Entdeckung des Fehlers
(vor Auslieferung an den
Kunden)
hoch
=1
=2-3
=4-6
mäßig
gering
=7-8
= 9 - 10
sehr gering
=7-8
unwahrscheinlich = 9 - 10
Bedeutung des Fehlers (Auswirkungen auf den
Kunden)
kaum wahrnehmbare Auswirkungen
unbedeutender Fehler, geringe
Belästigung des Kunden
mäßig schwerer Fehler
schwerer Fehler, Verärgerung des
Kunden
äußerst schwerwiegender Fehler
=2-3
=4-6
Tabelle 5-214
Aus dem Produkt der drei bestimmten Werte ergibt sich eine
Risikoprioritätszahl(RPZ), die Aussage über die schwere des Fehlers macht. Im
Falle der von mir durchgeführten Produktionsbeobachtung gab es jedoch nur in
zwei unterschiedlichen Nutzungsphasen, dem Formatwechsel und der
laufenden Produktion, Fehler zu sehen. Aus den durchschnittlichen RPZWerten lässt sich damit auch die Nutzungsphase bestimmen, in der kritische
Fehler aufgetreten sind, was in diesem Fall der Formatwechsel ist. Die genaue
Verteilung der
RPZ-Werte lässt sich aus der nachfolgenden Abbildung 52 entnehmen.
14
Gina.ikmfbs.ing.tu-bs.de/methoden/uploads/FMEA.xls
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 38
Abbildung 5-2
Anschließend werden nun Fehler aus den Nutzungsphasen beschrieben, die
besonders aufgefallen sind.
5.2.2.1 Fehler in der laufenden Produktion
Beginnend ist die Störung „620: Seitenlaschenumleger“ zu nennen, bei dessen
Behebungsverlauf sich häufig verwendete Muster in der Handhabung von
Störungen durch die Bediener deutlich erkennen lassen. Es existieren laut
derzeitigem, Bedienerhandbuch für den CP400 und den P3000 zwei Ursachen
und somit auch zwei Möglichkeiten zur Behebung, - zum einen, dass die
Überlastkupplung ausgerastet ist, und zum anderen, das die Ausrichtung des
Kartonbands sich verstellt hat.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 39
Störmeldung: 620
Seitenlaschenumleger
2&4
9 & 14 & 25
5 & 10 & 15 & 26
1&3
Störmeldung
ignorieren,
Störung quittieren,
Produktion starten
Störmeldung
bearbeiten
6 & 11 & 16
Überlastkupplung
prüfen
7
Überlastkupplung
lösen, einrasten
lassen
27
Hilfe suchen bei
Mechaniker 2
28
Ausrichtung
Kartonband prüfen
29
Ausrichtung des
Kartonbands neu
einstellen
30
12
„Mechanische
Bearbeitung“ der
Überlastkupplung
Störmeldung
quittieren und
Produktion starten
13
8
17
Fernhilfe suchen
bei Mechaniker 1
19
24
20
18
Änderung der
Parameter
Störmeldung: 538
Überlast Einschub
21
Entfernen der
verklemmten
Kartons
22
Ausbau und
Einbau des
Einschubs
23
Parameteränderung
rückgängig
machen
Abbildung 5-3
In der oben abgebildeten Graphik 5-3 werden normale Pfade mit blau
gekennzeichnet, kritische Maßnahmen mit rot markiert und der ideale
Lösungsweg mit grün dargestellt. Um die Handlungsabfolge der Bedienerin
nachvollziehen zu können, haben die Pfeile in der Abbildung 5-3
Nummerierungen, die jeweils einen Schritt repräsentieren. Insgesamt benötigte
die Bedienerin 30 Schritte um die Störung zu beheben, der ideale Weg
hingegen beinhaltet nur 4 Schritte.
Zunächst ignoriert die Bedienerin die Störung, was die erste kritische
Handlung darstellt, da je nach Störung dadurch der Schaden deutlich größer
werden kann als er es wäre, wenn die Mitarbeiter sofort reagiert hätten. Nach
dem Entschluss, die Störmeldung zu bearbeiten, muss die Ursache für die
Störung geklärt werden. An dieser Stelle war der Bedienerin nur eine Ursache
bekannt. So hat sie sich auf die Prüfung der Überlastkupplung beschränkt und
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 40
ist wiederholt über diese Maßnahme an das Problem herangegangen. Die
einmalige
Überprüfung
der
Überlastkupplung
ist
im
Störungsbehebungsverlauf durchaus eine sinnvolle Handlung, doch bei
akkurater Ausführung wären alle Wiederholungen überflüssig und damit auch
kritisch in der Behebung der Störung. Durch eine solche Situation entsteht
Frustration und die einzige Hilfe scheint die Mitarbeiterin in anderen
Mechanikern zu sehen. Doch über die erste Fernhilfe, die sie erhält, bekommt
sie nicht den geeigneten Rat, der zu einer korrekten Behebung führt, sondern
bringt sie auf einen völlig falschen Pfad, sodass sie zeitraubende und vor allem
unnötige Schritte einleitet, die auch Schaden an der Maschine verursachen
können. Der zweite Mechaniker zeigt ihr dann die richtige Strategie auf und
weist sie auf die Maßnahme der Ausrichtung des Kartonbands hin, von der sie
selbst anscheinend nichts wusste.
Auch bei anderen Störungen ist folgendes Muster hervorgetreten. Die
Störmeldungen werden in der Regel ein bis zwei Mal ignoriert, bevor man sie
wirklich bearbeitet. Es wird nicht die Maschinenhilfe bei Problemen
verwendet, sondern es werden andere Mechaniker befragt. Dabei sind oftmals
nicht alle Ursachen für eine Störung bekannt bzw. es wird eine
zusammenhangslose, falsche Ursache ermittelt, sodass auch fehlerhafte
Maßnahmen eingeleitet werden können.
Aus diesen festgestellten Mustern lässt sich im Folgenden auch eine allgemeine
Störungsbehebung modellieren, wie sie in Abbildung 5-4 zu sehen ist.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 41
Fremde
Störmeldung
Störmeldung
Ignorieren und
quittieren der
Störung,
Produktion starten
Bearbeiten der
Störung
Ursache
bestimmen
Hilfe über
Maschinenhilfe
oder andere
Mechaniker
Störung
lokalisieren
Beides
bestimmt?
Maßnahme zur
Behebung
einleiten
Quittieren der
Störung,
Produktion starten
Störung behoben
Abbildung 5-4
Hilfe über
Maschinenhilfe
oder andere
Mechaniker
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 42
5.2.2.2 Fehler beim Formatwechsel
Die zweite Nutzungsphase, in der Störungen aufgetreten sind, ist der
Formatwechsel. Dabei sind vor allem die fehlerhaften Formatdaten, seien sie
elektronischer oder manueller Art, aufgefallen und die daraus resultierende
Methode „Trial & Error“. Aus Produktänderungen oder einem Wechsel des
Materialzulieferers entstehen oftmals auch Änderungen an den Formatdaten
und somit an den mechanischen wie elektronischen Einstellwerten. Wenn diese
allerdings nicht neu bestimmt bzw. korrekt validiert werden, erfordert ein
Formatwechsel jedes Mal das Finden dieser Parameter, was zeitaufwendig ist
und nicht dem Konzept der Bedienung der Maschine entspricht. Dabei wird
nicht auf Logik oder mathematische Bestimmung der Einstellwerte gesetzt,
sondern alleine über das Ausprobieren eine Lösung gefunden.
Anfangswert wählen
(nach Erfahrung des
Mechanikers)
Wert inkrementieren
Maschine tippen
Wert dekrementieren
Reaktion der
Maschine beurteilen
(an Hand des
Produkts)
Ziel erreicht
Abbildung 5-5
Wie man aus der Abbildung 5-5 entnehmen kann erfolgt durch das Tippen eine
Reaktion der Maschine. Dies geschieht deutlich langsamer als in der normalen
Produktion, sodass Mechaniker alle Details der jeweiligen Baugruppe, die
eingerichtet wird, erkennen, mögliche Fehler diagnostizieren und schließlich
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 43
auch beheben können. Sollten die Einstellwerte nicht korrekt sein werden sie
dann in der Regel erhöht oder gesenkt, um die Reaktion der Maschine zu
beeinflussen. Das Problem der Methode „Trial & Error“ liegt darin, dass die
benötigte Umrüstzeit allein von der Erfahrung des Mechanikers abhängt und es
kein systematisches Vorgehen gibt.
Eine weitere Schwierigkeit, die durch die zuvor benannte Methode entsteht, ist
das Ausnutzen der Toleranzen der Maschine. Bei den meisten Parametern ist
die Maschine nicht darauf angewiesen, einen exakten Wert als Eingabe zu
erhalten, sondern bietet die Möglichkeit nach oben oder nach unten geringfügig
abzuweichen. Jedoch kann es dann dazu kommen, wenn bei vielen Parametern
Abweichungen vorliegen, dass sich diese wiederum auf korrekte Einstellungen
auswirken und somit außer Kraft setzen.
5.3
Fazit aus der Analyse
Die Analyse wurde auf das Verhalten im Falle einer Störung beschränkt, da es
zu zeigen galt, in welchen Nutzungsphasen Probleme auftreten können. Eine
detaillierte Analyse des Menüs wäre natürlich auch möglich gewesen. Jedoch
habe ich bei der Produktionsbesichtigung festgestellt, dass sowohl Bediener als
auch Mechaniker den grundsätzlichen Aufbau und Struktur des Menüs als gut
empfinden und eine solche Analyse dann nicht vorrangig ist.
Als Konsequenz aus der Analyse lässt sich also entnehmen, dass zum einen die
Reaktion auf eine Störung bei vielen Bedienern problematisch sein kann. Es
sind teilweise nicht alle notwendigen Kenntnisse vorhanden, um eine Ursache
effizient zu bestimmen, zudem werden im Störungsbehebungsverlauf kritische
Maßnahmen unternommen, die eher weitere Fehler verursachen als schnelle
Abhilfe leisten. Aber auch schon bevor es zu einer wirklichen Störung kommt,
treten Fehler in der Handhabung auf, wie man es am Formatwechsel gesehen
hat.
Auf beiden Ebenen müssen Unterstützungsmaßnahmen getroffen werden,
sodass eine Störung verhindert werden kann und im Falle einer solchen eine
schnelle Lösung gefunden wird. Welche Möglichkeiten sich dazu bieten,
werden im folgenden Kapitel näher erläutert.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 44
6
Diskussion möglicher Lösungen
Es gibt generell zwei Wege, um eine Zeitersparnis und damit auch eine
Verbesserung der Produktivität beim Umgang mit den Verpackungsmaschinen
der Firma MediSeal zu erzielen. So kann man zum einen versuchen,
Möglichkeiten zu bieten, die bei der Behebung von Störungen bzw. einer
unbefriedigenden Herstellung von Produkten, sinnvoll unterstützen. Zum
anderen lassen sich Wege entwickeln, die den Mitarbeitern helfen Störungen
jeder Art zu vermeiden. Natürlich kann man dabei Störungen nicht völlig
verhindern. In beiden Fällen aber sind überzeugende Ansätze ersichtlich, die
den Benutzern bei ihrer Arbeit helfen können. Zunächst werden einzelne
Lösungsvorschläge dargestellt, um dann schließlich daraus die sinnvollen
Lösungen herauszuarbeiten.
6.1
Minimierung der Instandsetzungszeit
Wie zuvor schon erwähnt besteht ein Weg darin, den Bedienern und
Mechanikern Unterstützung zu bieten nach einer Störung so schnell wie
möglich die Produktion wieder aufnehmen zu können.
6.1.1
Adaption der bestehenden Maschinenhilfe
Eine Variante zur Unterstützung liegt in der Adaption der bestehenden
Maschinenhilfe. Dazu muss, wie im vorherigen Kapitel festgestellt wurde,
deutlich sein, dass die zurzeit vorhandene Hilfe von den Mitarbeitern des
Betriebs, in dem ich die Produktionsbesichtigung gemacht habe, nicht benutzt
wird. Dies ist jedoch nicht verwunderlich mit dem Erfahrungshintergrund mit
dem man heutzutage Hilfefunktionen begegnet. Betrachtet man die Studie von
„Senay und Stabler“15 aus dem Jahre 1987 wird dies deutlich. Hierzu wurden
über 52000 Nutzer beobachtet. Von ihnen geben 23 % an, dass gar keine Hilfe
existiert. Die Benutzer, die glauben eine Hilfe entdeckt zu haben, empfinden
diese nur in 35 % der Fälle auch als wirklich hilfreich. Das bedeutet, ein großer
Teil der Nutzer weiß nicht, wie er mit den vorgefundenen Informationen
umgehen soll. Dieses Bild lässt sich auch in der konkreten Produktion
erkennen. Da stellt sich natürlich die Frage, worin genau die Ursache für die
Nicht-Benutzung der Hilfe liegt. Eindeutig lässt sich das an dieser Stelle nicht
klären, doch entsteht die Vermutung, dass die aktuelle Hilfeversion nicht den
Ansprüchen der Benutzer gerecht wird. Zum einen erscheint es so, als ob die
Qualität der Hilfe nicht ausreichend und die verwendete Sprache nicht die der
15
Jakob Nielsen, Usability Engineering, Seite 150
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 45
Benutzer ist. Zum anderen wäre es denkbar, dass bei erneutem Auftreten der
Fehler der Inhalt der Hilfe schon bekannt ist. So besteht die Möglichkeit, dass
über eine Erweiterung der Hilfefunktion dieser Zustand geändert wird.
Wie auch schon in Kapitel 2 „Grundlagen“ beschrieben, muss der Benutzer zu
jeder Zeit die Kontrolle über die Situation behalten. In einer Störungssituation
kann dieses Verhältnis jedoch schnell zu Ungunsten der Benutzer variieren.
Über eine geeignete Hilfestellung kann man nun Möglichkeiten bieten, sodass
die Kontrolle über die Nutzungssituation bei den Bedienern und Mechanikern
bleibt.
Eine sinnvolle Strukturierung der Hilfe beinhaltet vier Aspekte, die
Störmeldung, eine Beschreibung der Störung, eine genaue Angabe möglicher
Ursachen und dazu geeignete Abhilfemaßnahmen.
- Störmeldung
Zunächst wird die Störmeldung untersucht, was für die Benutzer die erste
explizite Anzeige einer Störung ist. Hier werden in der aktuellen Hilfe oft nur
einige Wörter für die Beschreibung der Störung verwendet, wie z.B. „617:
Gegenkontrolle linker Auswurf“. Was für Außenstehende nichts sagend
erscheint, lernen die Bediener bei wiederholtem Auftreten dieses Fehlers zu
verstehen. Bei der Erstellung einer Störmeldung muss eine Gratwanderung
vollzogen werden, die eine genaue Darstellung der Situation angibt, dabei
allerdings nicht so langatmig wirkt, dass die Benutzer sie nie zu Ende lesen.
Eine Fehlermeldung sollte selbsterklärend sein, sodass sofort deutlich ist
welches Problem vorliegt. Weiter sollte sie in der Formulierung keine
Anschuldigung gegen den Nutzer erheben, sondern sachlich und präzise das
Störbild wiedergeben. Dieses ist bei den aktuellen Störmeldungen jedoch noch
nicht ausgereizt und ausbaufähig. So könnte man durch eine andere Wortwahl,
wie z.B. „Karton wurde nicht ausgeworfen“ eine verständlichere Aussage im
Bezug auf die Störung treffen.
- Beschreibung der Störung
Ebenso wird eine Charakteristik der Störung in der augenblicklichen Version
noch nicht verwendet. Dabei könnte eine Beschreibung der Störung, was dann
den zweiten Aspekt darstellt, zum Verständnis des Fehlers an der Maschine
beitragen. Zurzeit ist es so, dass es bei einigen Störungen sogar zu einer
Vermischung der Beschreibung des Störbildes und der Ursachenangabe
kommt, jedoch eine eindeutige Trennung mehr Klarheit schaffen würde. Eine
Darstellung der Störung kann für die Benutzer sinnvoll sein, um die
Lokalisation zu vereinfachen, falls die Störmeldung für eine erste Diagnose
nicht ausgereicht hat. Im Fall der Störung 617, die schon zuvor genannt wurde,
wird unter dem Begriff Ursache folgendes geschrieben: „Ein auszuwerfender
Karton wurde nicht aus dem Produktionsprozess entfernt“. Dies ist im
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 46
eigentlichen Sinne eine Beschreibung des Bildes, das sich an der Maschine
zeigt, aber stellt keine Beschreibung der Ursache für das entstandene Problem,
dass ein Karton nicht ausgeworfen wurde, dar. An dieser Stelle wird eine
Verbesserung in der Differenzierung zwischen Ursache und Beschreibung
benötigt.
- Ursache
Im allgemeinen muss bei der Erläuterung der Ursachen darauf geachtet
werden, dass sie sprachlich so gewählt werden, dass sie von den Benutzern
auch verstanden werden und einen hinreichend großen Prozentsatz an
Ursachen auch wirklich aufführt, was in der Hilfe nicht immer der Fall ist. Im
vorherigen Kapitel habe ich die Störung „620:Seitenlaschenumleger“
angesprochen und den Behebungsweg des Bedieners nachgezeichnet. Wenn
man sich diese Störung im Ursachen-Wirkungsdiagramm, Abbildung 6-1,
anschaut wird deutlich, dass mehr Ursachen als das Ausrasten der
Überlastkupplung und eine falsche Ausrichtung des Kartonbands vorhanden
sein könnten. Auch dieses müsste in einer Ursachenbeschreibung
aufgenommen werden.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 47
Maschine
Mensch
Kupplung
ausgerastet
Falsche
Einstellungen
Ausrichtung Kartonband
Position Seitenlaschenumleger
Timing der Klappen
am Prospekteinschub
Verwechslung von
Bauteilen
Einschub
Seitenlaschenumleger
Falsche Materialzufuhr
Falsche Teile
in der Formatliste
Fehlende Überprüfung
Falsche
Formatdaten
Defektes/
Verschlissenes
Bauteil
Sensor
Kupplung
Antriebsstrang
Störung:
620
Seitenlaschenumleger
Falsche Karton
Falsche Seitenlasche
Falscher Prospekt
Falsche Falzung
Methode
Material
Abbildung 6-1
- Abhilfe
Zudem muss auch der vierte Aspekt deutlich ausgearbeitet werden, um die
Abhilfe präziser zu formulieren. Da es zu vielen Fehlern auch mehrere
Ursachen gibt, müssen die zugehörigen Abhilfen gegliedert werden, um den
Benutzern das Verständnis für die Störung zu erleichtern. Dabei halte ich es für
sinnvoll, Prioritäten für die einzelnen Abhilfen zu vergeben, die sich aus der
Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der Störung und einem Schweregrad, der
die Schwierigkeit für die Behebung angibt, zusammensetzt. Darüber hinaus
könnte eine Verbildlichung der Störung dabei helfen, das Problem zu erkennen
und besser zu verstehen. So könnte man neben der schriftlichen Hilfe auch
Fotos von den entsprechenden Maschinenteilen abbilden, damit der Ort der
Störung und die Art der Behebung deutlich werden. Natürlich gestaltet sich
dieses nicht unbedingt einfach, da viele Maschinen eine Sonderanfertigung
sind und dadurch auch für jede dieser Maschinen extra Fotos aufgenommen
werden müssten. Jedoch würde sich der zusätzliche Arbeitsaufwand mit der
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 48
größeren Verständlichkeit rechnen, da generell Menschen durch Bilder eher
angesprochen werden und sie oft dazu neigen, Texte nur zu überfliegen und
nicht genau zu lesen, vor allem nicht wenn sie unter Zeitdruck stehen, wie es in
einer laufenden Produktion der Fall ist.
Eine möglichst ideal gestaltete Hilfefunktion ist dennoch nicht ausreichend,
wenn man nicht die Bediener und Mechaniker überzeugen kann diese zu
verwenden. Dazu muss man zum einen die Qualität der Hilfe steigern, wie
auch schon beschrieben wurde, allerdings könnte auch eine größere
Attraktivität der Hilfe förderlich sein. Unter Umständen könnte man bis zu
einem gewissen Grad die Benutzer sogar zum Lesen der Hilfe und der
Störmeldung zwingen. Mit dem zuletzt Genannten sollen natürlich nicht die
Benutzer in ihrer Arbeitsweise eingeschränkt werden. Jedoch ist es aufgefallen,
dass bei den Beobachtungen in der Produktion Bediener häufig Störungen
ignoriert haben und die Meldung quittierten, ohne sie gelesen zu haben. Ein
weiteres Phänomen war es, dass, wenn ein Benutzer eine Schutztür geöffnet
hatte und infolge dessen sofort eine Störung signalisiert wurde, diese auf die
Tür zurückgeführt wurde. Aus diesem Grund hatte sich dann keiner um eine
genauere Diagnose bemüht. Durch das Ignorieren können Folgefehler
entstehen, was man verhindern sollte. Das Erzwingen des Lesens der
Störmeldung könnte sich so darstellen, dass ein Quittieren nur aus dem
Störungsmodus heraus möglich ist. Damit hätte man das Wahrnehmen der
Störmeldung gewährleistet und könnte sicher sein, dass zumindest die Anzahl
der Störungen bekannt ist. Um eine Behinderung der Arbeit auszuschließen,
müsste ein „Zurück-Button“ aus dem Störungsmenü zum vorherigen Menü
gewährleistet werden, sodass der Bediener nicht gezwungen wird, sich durch
das Menü zu der Stelle zurückzuklicken, an der er zuvor gearbeitet hatte.
Eine weiteres Verfahren das Lesen der Hilfe durchzusetzen, wäre es, falls eine
und die selbe Störmeldung innerhalb von z.B. 10 Maschinentakten 4 mal
auftritt, automatisch das Hilfemenü zu der entsprechenden Störung aufzurufen.
Auch hier müsste die Möglichkeit bestehen, wenn die Hilfe nicht erwünscht ist,
diese sofort wieder zu verlassen.
Mit diesen Maßnahmen müsste sich die aktuelle Hilfe deutlich verbessern
lassen, sodass sie den Mitarbeitern auch im Falle einer Störung gut zur Seite
steht.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 49
6.1.2
Diagnosesystem: „Step by Step“-Lösung
Bei einem Diagnosesystem mit einer „Step by Step“-Lösung stelle ich mir zwei
Varianten der Gestaltung vor.
- statische Hilfe
Zunächst wäre es möglich, einen Experten in Bezug auf die Maschine zu Rate
zu ziehen und ihn bitten, zu jeder Störmeldung eine Hilfe zu entwerfen, die
jeden einzelnen Schritt innerhalb der Behebung aufzeigt. Dadurch könnte man
den Benutzern über einen sonst üblichen allgemeinen Hilfesatz hinaus alle
notwendigen Tätigkeiten für die Beseitigung eines Fehlers verdeutlichen,
sodass keine Fragen zur Behebung offen bleiben. Dadurch hätte man einen
statischen Datensatz an Hilfemöglichkeiten gespeichert, aber für die Erstellung
wäre ein hoher Zeit- und Arbeitsaufwand nötig.
- dynamische Hilfe
Somit stellt sich die Frage, ob eine dynamische Hilfe, die auf einem Datenpool
basiert, der stetig gepflegt und im laufenden Betrieb beim Auftreten einer noch
nicht erfassten Störung erweitert wird, sinnvoller erscheint. Eine ähnliche
Diagnoseunterstützung wurde für die DaimlerChrysler AG entwickelt, um dort
eine Hilfestellung für den Umgang mit Störungen zu geben. Bei diesem Tool
können Benutzer im Falle des Auftretens einer Störung Lösungswege zu dieser
angeben und bei einer Wiederholung des Fehlers diesen dann einsehen oder
automatisch das Instandsetzungspersonal über die Störung informieren. Auch
hier werden Prioritäten bestimmt nach Häufigkeit, um die einzelnen Diagnosen
zu sortieren und den Bedienern immer die wahrscheinlichste Ursache zu
präsentieren. Dazu müssen die Bediener die ermittelte Ursache an dem
Maschinenterminal bestätigen und so kann die Statistik der Häufigkeit der
Störung erweitert werden. Das Bedienpaneel wurde wie in der unteren
Abbildung 6-2 konzipiert.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 50
Abbildung 6-216
- Umsetzung für die Kunden von MediSeal
Eine komplette Umstellung der Hilfe auf ein vollständig eigenverantwortliches
System ist für die Nutzer der Maschinen von MediSeal nicht sinnvoll. Dadurch
würde die Schere zwischen den Pharmazeuten, die ohnehin schon auf eine
gepflegte Datenbasis aufbauen und denen die unter verstärktem Zeitdruck
produzieren noch größer. Bei den zuletzt genannten Betrieben ist ein korrekter
Aufbau eines solchen Datenpools nicht gewährleistet. Zudem sind Ansätze für
eine Hilfe schließlich schon vorhanden. So könnte eine Kombination aus einer
verbesserten Hilfe, die von MediSeal angeboten wird, und einer Möglichkeit
für die Nutzer, selbst zusätzlich Lösungswege für sich speichern zu können, am
besten geeignet sein. Dabei stelle ich mir die Hilfe durch MediSeal wie unter
dem Punkt 6.1.1 „Adaption der bestehenden Hilfe“ vor. Zusätzlich sollte die
Option bestehen, einen Kommentar einzufügen, der sich auf den Lösungsweg
oder auf den allgemeinen Umgang mit der Störung bezieht. Auf diese Weise
könnte nicht nur eine „Step by Step-Lösung“ hinterlegt werden, sondern es
könnten auch Angaben gemacht werden, die sich auf das Verhalten beim
Auftreten der Störung auswirken. So könnte z.B. bestimmt werden, dass bei
einer Wiederholung einer Störung auf eben diese oder jene Weise reagiert
werden soll. Bei der Entwicklung eines solchen Kommentars ist es von
entscheidender Bedeutung, dass eine klare Trennung gesetzt wird zwischen der
16
Heinecke, A.M. ; Paul, H.: Mensch und Computer 2006, Seite 337
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 51
Hilfe, die von MediSeal konzipiert wurde, und der, Hilfe die eigenständig von
den Betrieben über die Eingabe von Kommentaren, entwickelt wird. Dies ist
wichtig, um rechtliche Einwände im Falle einer Beschädigung der Maschine
auf Grund fehlerhafter Hilfestellungen nicht auf die Hilfe von MediSeal
zurückführen zu können. Dies Problem sollte sich jedoch graphisch sehr leicht
lösen lassen. Ein erstes und einfaches Konzept für die zusätzliche
Unterstützung mittels der Möglichkeit Kommentare zu Störungen der Hilfe
beizufügen kann aus der unteren Abbildung 6-3 entnommen werden.
Abbildung 6-3
Über den Button „Kommentar bearbeiten“ würde dann die Möglichkeit
bestehen den Kommentar neu zu erstellen oder den bestehenden Kommentar zu
verändern. Dabei wäre es allerdings sinnvoll, dass nur Mechaniker mit einer
Berechtigung einen Kommentar anfertigen dürfen, was über den normalen
Anmeldemodus geregelt werden könnte.
Durch diese Maßnahme hätte man eine größere Individualisierbarkeit des
Arbeitsmittels für die Benutzer erzielt, sodass in gewissem Sinne die Maschine
bzw. die Hilfeleistung an die Fähigkeiten der Benutzer angepasst wäre. Dabei
könnten die Nutzer auch selbstständig entscheiden, für welche Störung sie sich
über die normale Hilfe hinaus zusätzliche wünschen.
Da die Kommentare von Mechanikern verfasst werden und derzeitig das
Vertrauen in deren Abhilfemaßnahmen gegenüber der Maschinenhilfe deutlich
größer ist, wäre damit ein weiteres Argument für diese Lösung gegeben.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 52
6.2
Minimierung der Störungen
Nicht erst wenn eine Störung aufgetreten ist, kann man den Benutzern der
Maschine eine Hilfestellung geben. Durch geeignete Maßnahmen lassen sich
Störungen vermeiden und die Bedienung der Maschine vereinfachen. Welche
Wege sich dafür ersehen lassen, werden im Folgenden beschrieben.
6.2.1
Vermeidung von unbefriedigenden Produkten
Oft entsteht gar keine explizite Störmeldung, aber trotzdem ist das entstandene
Produkt unbefriedigend. Der Blister ist nicht ganz symmetrisch, der Karton
schließt nicht korrekt oder die Druckmarke liegt nicht genau über den
Blisterhöfen. In solchen Situationen wird häufig lange nach der Ursache für die
unbefriedigende Produktion gesucht. Wenn nicht alle Abhängigkeiten der
Parameter untereinander in der Maschine bekannt sind, kann diese Suche auch
aussichtslos werden. Darum wäre eine Unterstützung, die Abhängigkeiten
zwischen den einzelnen Baugruppen aufzeigt, sinnvoll. Diese könnte aus dem
Menü heraus aufgerufen werden. Zurzeit ist es möglich, über die Hilfefunktion
aus dem Menü Informationen zu den dort verwendeten Parametern zu erhalten.
Abbildung 6-417
Wenn man im Menü Druckmarkensteuerung, das in der Abbildung 6-4
dargestellt wurde, über den Button mit dem Fragezeichen zu der dazu
gehörigen Hilfe gelangt, erfährt man dort etwas über die benutzen Parameter,
17
MediSeal, Bedienerhandbuch CP400, Kapitel 7, Seite 46
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 53
wie „Sollposition Druckmarke“. Aber zwischen welchen anderen Baugruppen
oder Einstellwerten, die nicht direkt in Verbindung mit der Druckmarke stehen,
existieren trotzdem Abhängigkeiten? Dieses erfährt man über die bisherige
Unterstützung nicht, jedoch wäre eine solche Weiterführung der Hilfe sinnvoll.
Um ein solches Maschinenmodell, das alle abhängigen Parameter beinhaltet,
zu erstellen, sollte auf die bestehende Maschinenmenüführung aufgesetzt und
aus jedem Menüpunkt heraus abhängige Einstellungen ersichtlich gemacht
werden. Wenn man bei dem Beispiel „Druckmarkensteuerung“ bleibt und sich
in einem Ursache-Wirkungsdiagramm, Abbildung 6-5, nach Gründen für eine
unbefriedigende Druckmarke sucht, lässt sich folgendes feststellen.
Mensch
Falsche mech.
Einstellungen
Höhe der Querbürste
Maschine
Kantensteuerung schiebt
Druckmarken aus dem
Sensorbereich
Fehlerhafter
Folientransport
Tiefziehen
Mech. Position des Sensors
Siegeln
Falscher Abzug
Falsche elek. Einstellung
Folie hängt fest
Controller falsch eingestellt
Falsch eingestellter Sensor
Defektes Bauteil
Pneumatik
Unbefriedigende
Druckmarke
Falsche Druckmarke
Schlecht gepflegte Formatdaten
Falsches Layout
Falsche Farbe
Fehler an der Deckelfolie
nicht reckbar
reißt
Methode
Material
Abbildung 6-5
Es können Fehler in verschiedenen Bereichen aufgetreten sein, die nicht
unmittelbar mit der Druckmarkensteuerung verknüpft sind. So kann die
Ursache für eine unbefriedigende Druckmarke z.B. bei der Abzugslänge des
Tiefziehen zu finden sein. Ebenso ist es möglich, dass die Höhe der Querbürste
die Dosierung beeinflusst und diese sich auf das Zuführen der Deckelfolie und
damit auch auf die Druckmarke auswirkt. Damit sollte gezeigt werden, dass
Querverbindungen innerhalb der Maschine komplexer sind als man es sich
gemeinhin vorstellt. Wenn man nun die Ergebnisse für das UrsacheWirkungsdiagramm aufbereitet und die daraus resultierenden Informationen in
der Maschinenhilfe zur Verfügung stellt, können Mechaniker oder Bediener in
Fällen, bei denen sich die Suche nach der Ursache für das nicht zufrieden
stellende Produkt hinzieht, sich dieser Hilfe bedienen. Aber auch beim
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 54
Einrichten der Maschine bei einem Formatwechsel kann diese Hilfe in
Anspruch genommen werden. Dadurch werden Ursachen außerhalb der
direkten Umgebung der Druckmarkensteuerung für den Mechaniker oder
Bediener ersichtlich.
Wünschenswert wäre es allerdings auch, aus dem Abhängigkeitsmodell
automatisch eine Hilfe generieren zu können. Damit nicht bei jedem
Maschinenmodell oder bei jeder Sonderanfertigung alle Konzepte neu
entworfen werden müssen, wäre eine Vereinfachung dieses Prozesses durch
eine vereinheitlichte Oberfläche, die auf alle Maschinentypen anwendbar ist,
sinnvoll. Grundlage könnte die Erstellung von Fehlerbäumen sein, bei denen
z.B. eine Gliederung nach Baueinheiten vorgenommen wird. Diese sind bei
jedem Maschinentyp vorhanden, auch wenn ihre Ausprägung und damit ihre
Abhängigkeiten verschieden sein können. Das heißt ein Ziel ist es, den Entwurf
der Fehlerbäume zu erleichtern und daraus schließlich ein Verfahren zu
entwickeln, das eine automatische Generierung der Hilfe ermöglicht. Die Hilfe
soll dann über die normale Hilfetaste aus dem Menü heraus abrufbar sein. Eine
Übertragung dieses Verfahrens auf die Ermittlung der Ursachen für die Hilfe
nach einer Störmeldung wäre ebenfalls denkbar. Zusammenfassend soll also
ein Tool zur Verfügung gestellt werden, dessen Optik den Mitarbeitern von
MediSeal bekannt ist, sie somit die erforderlichen Informationen schnell
eintragen können und daraus dann eine Hilfe generiert wird, die von der Art
her der üblichen Maschinenhilfe entspricht.
Natürlich müsste dieses Verfahren für alle Menüpunkte bzw. Baueinheiten
durchgeführt werden, um auch für alle Baugruppen Abhängigkeiten dargestellt
zu haben. So könnte der Blick in eine solche Hilfe die Einrichtzeit bei
Formatwechsel erheblich verkürzen, was sich dann wiederum positiv auf die
Produktion auswirken kann.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 55
6.2.2
Konstruktion der Maschine
Eine Möglichkeit, um die Usability der Maschine zu verbessern, besteht
natürlich auch darin an Bauteilen, bei denen es häufig zu Fehlern kommt,
mechanische Konstruktionen zu verändern.
Abbildung 6-6
Bei der obigen Abbildung 6-6 handelt es sich um einen Ausschnitt aus dem
Ursache-Wirkungsdiagramm aus dem Kapitel 6.2.1. Wenn man konsequent für
alle Baugruppen ein solches Diagramm erstellt, erhält man auch für diese einen
Ausschnitt, der die Ursachen für die fehlerhafte Produktion, die an der
Maschine zu suchen sind, zeigt. Somit könnte man Überlegungen anstellen, ob
einige dieser Fehler durch eine veränderte Konstruktion der Maschine den
Zustand beheben könnten. Defekte Bauteile lassen sich nie gänzlich
verhindern, aber bei wiederholten Problemen an ein und demselben Bauteil,
sind Überlegungen diesbezüglich denkbar. In dem genannten Beispiel treten
auch öfter Probleme in Verbindung mit der Kantensteuerung auf, weil diese die
Druckmarke aus dem Sensorbereich herausschiebt und somit auch nicht mehr
gelesen werden kann. Dabei muss die Frage im Vordergrund stehen, in wie
weit durch eine andere Konstruktion diese Störung behoben wäre.
Ich bin natürlich nicht in der Lage, wirklich fachgerechte Aussagen darüber zu
treffen, an welchen Stellen eine andere Konstruktion in der laufenden
Produktion weniger fehleranfällig wäre. Jedoch könnte durch eine geeignete
Visualisierung wie in Abbildung 6-6, Anstöße an die Konstruktion gegeben
werden, welche Änderungen sich lohnen würden oder an welchen Stellen
überhaupt Änderungen möglich sind.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 56
6.2.3
Bedienprogramm für den Formatwechsel
Als Nutzungssituation mit der höchsten Fehleranfälligkeit stellte sich bei
meinen Untersuchungen der Formatwechsel heraus. Dadurch liegt die
Überlegung nahe, dass vielleicht die Möglichkeit bestehen könnte die
Mechaniker zu unterstützen, sodass sie den Formatwechsel strukturierter
durchführen können. In Kapitel 6.2.1 wurde schon mit der genaueren Hilfe aus
dem Menü heraus eine Erleichterung für das Einrichten der Maschine gegeben.
Darüber hinaus liegt die Schwierigkeit bei einem Formatwechsel vor allem bei
den Betrieben, die keine Validierung ihrer Formatdaten vornehmen. So suchen
die Mechaniker bei jedem Wechsel erneut nach den korrekten Einstellwerten,
wie es auch schon in Kapitel 5.2.1 beschrieben wurde.
Ein Bedienprogramm wäre also eine weitere Lösung, jedoch besteht trotzdem
ein Problem. Die einzelnen Maschinen unterscheiden sich oft in ihrem Aufbau
und den enthaltenen Extras. Falls mechanische Parameter ebenfalls
elektronisch abgefragt werden ist hiermit eine Stelle gegeben, an der man
ansetzen kann. Ist dies der Fall, lässt sich die Reihenfolge der verschiedenen
Parameter der Reihenfolge der Tätigkeiten eines Formatwechsels
nachempfinden. Über die Bestätigung der eingestellten Werte kann gesichert
werden, dass der Ist-Wert auch dem Soll-Wert entspricht.
Was geschieht aber, wenn die Maschinen eines Betriebs solche Funktionen
nicht haben? Dann müsste erst ein Grundkonzept für ein Bedienprogramm neu
entwickelt werden. Durch diese Variation ist ein einheitliches
Bedienprogramm nur sehr schwer zu realisieren. Daher sollte die
Unterstützung eher an anderen Punkten ansetzen, damit die Mechaniker und
auch die Bediener mehr über Zusammenhänge innerhalb der Maschine wissen
und nach einer Störung adäquate Hilfe erhalten. Bei einem Formatwechsel lässt
sich durch einfache Maßnahmen das Fehlerrisiko jedoch reduzieren, zum einen
durch die Pflege der Formatdaten, wie im Folgenden noch genauer beschrieben
wird. Zum anderen können über systematische, strukturierte Abhandlungen
Verwechslungen ausgeschlossen werden. Dazu zählen geordnete
Schichtwechsel, die genügend Überschneidungszeit haben, so dass schon
ausgebaute Teile und noch nicht eingebaute nicht zu Verwirrung führen
können und somit dann Zeit kosten. Konsequente Trennung zwischen „alten“
und „neuen“ Teilen ist aber nur ein Weg, Fehler im Formatwechsel zu
vermeiden. Je strukturierter der Formatwechsel aufgebaut ist, je weniger Daten
fehlerhaft waren, je reibungsloser wird er auch funktionieren.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 57
6.2.4
Pflege der Formatdaten
Über alle Unterstützungsmöglichkeiten hinaus ist eine der wirksamsten
Methoden Störungen zu vermeiden, die Formatdaten auch im laufenden
Betrieb weiterhin zu validieren. Wie schon erwähnt kann es sehr viel Zeit und
damit natürlich auch Geld kosten bei jedem Formatwechsel die notwendigen
Parameter neu zu suchen, um korrekte Produkte herstellen zu können. Auch
können falsche Parameter sich erst in der Produktion auswirken und dort
schließlich zu Störungen führen. Demnach rechnet es sich, Zeit zu investieren
um Abweichungen bei Einstellwerten zu dokumentieren und zu analysieren,
Produktänderungen auf Parameter zu übertragen und eben alle Daten
gewissenhaft zu pflegen.
Daher kann man allen Betrieben nur raten, dass auch wenn sie im ersten
Moment glauben weniger Zeit investieren zu müssen und demnach auch
weniger Arbeit, sich der Aufwand insgesamt lohnt. Auch Mechaniker mit
guten Kenntnissen von der Maschine benötigen eine gewisse Zeit einen
Parameter zu bestimmen. Im Gegensatz dazu beträgt die Dauer für das
Übernehmen eines bereits geprüften Einstellwertes nur wenig Zeit. Bei der
Menge an Parametern, die zu einer laufenden Maschine gefunden werden
müssen, hilft es ungemein, auf validierte Formatdaten zurückgreifen zu
können. Auch die Störungsanfälligkeit wird dadurch gesenkt und so kann man
wirklich nur die Empfehlung aussprechen Formatwerte einer ständigen Prüfung
zu unterziehen.
6.3
Bestehender Lösungsansatz
Die Firma MediSeal ist sehr daran interessiert, ihren Kunden eine fehlerfreie
Produktion zu ermöglichen. Daher wurden schon verschiedene Maßnahmen
ergriffen, wie z.B. die Einrichtung der bestehenden Maschinenhilfe. Darüber
hinaus wird das Training als Lösungsansatz schon so in der Firma MediSeal
umgesetzt. Geeignete Schulungsmaßnahmen können sowohl die
Instandsetzungszeit verkürzen als auch die Anzahl der Störungen minimieren.
Also wäre eine Verpflichtung für Betriebe, ihren Mitarbeitern ein Training zu
ermöglichen, wünschenswert.
Der in Kaptitel drei beschriebene Nutzungskontext, insbesondere die
Komplexität der Verpackungsmaschine, impliziert von vornherein ein hohes
Fehlerpotential in der Bedienung. Die Zahl der Bedienungsfehler ist in hohem
Maße abhängig vom Wissensstand der Benutzer. Mit einer Erweiterung des
Wissensstandes der Nutzer kann sich der gesamte Nutzungskontext positiv
verändern, da ein Zusammenhang der einzelnen Elemente im Nutzungskontext
besteht. Versteht ein Benutzer beispielsweise eine Störmeldung nicht, wird er
diese auch nur schwer beheben können. Deshalb bietet die Firma MediSeal
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 58
ihren Kunden schon verschiedene Schulungsmöglichkeiten an, damit den
Mitarbeitern die Bedienung ihrer Maschine leichter fällt, die Häufigkeit von
Störungen minimiert und dadurch dann auch die Produktivität erhöht wird.
6.3.1
Training
Mit jeder neuen Maschinengeneration entstehen auch neue Besonderheiten in
der Bedienung, Wartung oder Reparatur, die dann auch eine neue Schulung
erforderlich machen würden. Gerade die technischen Aspekte verschaffen der
Maschine
eine
hohe
Komplexität.
Wie
in
Kapitel
3.3.1
„Maschinenbeschreibung“ und auch dem darauf folgendem Abschnitt 3.3.2
Nullstellung beschrieben wurde, besteht die Maschine aus verschiedenen
Baugruppen, die Abhängigkeiten besitzen, die auf den ersten Blick nicht ohne
weiteres zu erkennen sind. Auch führt das eigentlich sehr arbeitserleichternde
Prinzip der Nullstellung dennoch oft durch Interventionen an der Maschine zu
schwerwiegenden Folgefehlern.
Das Erfordernis einer Schulung lässt sich also gut ermessen, denn für die
genaue Handhabung ist es obligatorisch, ein zusätzliches Training zur
grundlegenden Ausbildung zu absolvieren. Ein weiteres Indiz für die
Bedeutsamkeit dieser Schulung ergibt sich aus dem Verhältnis der Häufigkeit
von Problemen in Betrieben, die Wert auf eine Schulung gelegt haben, und
denen, die die Schulung abgelehnt haben. So wurde mir versichert, dass
Unternehmen, deren Mitarbeiter an einem Training teilnahmen, deutlich
weniger Störungsfälle melden, für dessen Behebung externe Reparaturdienste
in Anspruch genommen werden mussten.
MediSeal bietet erstmalige Schulungen für Bediener, Mechaniker und
Elektroniker an, aber auch Weiterbildungen je nach Wunsch des
Unternehmens.
6.3.2
Trainingsbeispiel
Im Rahmen dieser Studienarbeit wurde es mir ermöglicht, an einer Schulung
von Mitarbeitern eines englischen Unternehmens beizuwohnen, damit mir die
Ausbildungssituation und Kenntnisse der Mitarbeiter verdeutlicht werden und
auch ich einen besseren Einblick in die Maschine erhalte. Bei dem Training
handelte es sich um eine erstmalige Schulung von Mechanikern für die CP400
und den P3000, die vom 23.10.2006 bis zum 27.10.2006 stattfand.
Eine übliche Gruppenstärke bei einer Schulung sind eigentlich maximal vier
Mitarbeiter, damit auf jeden einzelnen eingegangen werden kann und auch
jeder die Möglichkeit bekommt praktisch an der Maschine zu arbeiten. Diese
Schulung sollte eine Woche dauern. Bei diesem Training gab es allerdings
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 59
einige Abweichungen vom normalen Verlauf. Aus terminlichen Gründen
wurde die Schulung der einen Gruppe auf vier Tage verkürzt und für den
verbleibenden fünften Tag eine Einführung für eine zweite Gruppe gegeben.
Dadurch wurde vor allem an praktischen Übungen gespart.
Von den Teilnehmern wird eine gewisse Vorkenntnis im Umgang mit dem
Gerät erwartet. So haben die jeweiligen Mitarbeiter schon etwa drei Monate
Erfahrung mit der Arbeit an der Maschine und das eine oder andere Problem
selbst erlebt.
Die Inhalte der Schulung richten sich dabei natürlich nach den Aufgaben der
Mitarbeiter, die sie zu bewältigen haben. Hierfür wurden über Jahre hinweg
Konzepte entwickelt, um das Training so effizient wie möglich zu gestalten,
damit am Ende die Mitarbeiter ideal vorbereitet sind für ihr berufliches
Tätigkeitsfeld.
Das Training für Mechaniker beinhaltet z.B. sechs wesentliche Aspekte, die sie
beherrschen müssen, um ihre Aufgabe adäquat zu erfüllen. Dazu gehören
Grundverständnis, Menüführung, Formatwechsel, Reparaturen, Wartung und
Qualitätssicherung.
Zunächst wird die Maschine in allen Einzelheiten den Teilnehmern nahe
gebracht, damit sie Zusammenhänge begreifen und Fehler-Ursachen
Beziehungen verstehen können. Hierbei wird jede Baugruppe oder Lichtsensor
erklärt und ihre möglichen Fehlerquellen erläutert.
Nach dieser recht technischen Einführung folgt nun eine Erläuterung der
einzelnen Menüs, denn auch hier lauert ein großes Gefahrenpotential in
falscher Verwendung und Veränderung von Parametern. Insbesondere der
Menüpunkt „Funktionen“ wird ausführlich behandelt, weil hier die wichtigsten
Einstellungen zu den Baugruppen zu finden sind.
Darüber hinaus muss nach der theoretischen Vorstellung der CP400 und P3000
nun auch praktische Erfahrung gesammelt werden. Dazu werden
Formatwechsel und Reparaturarbeiten, teilweise unter Anleitung, durchgeführt,
bei denen jeder Teilnehmer verpflichtet ist sich einzubringen. Weitere Punkte
sind Wartungen und Qualitätssicherung, die die Mechaniker erlernen sollen,
um korrekt auf jede erdenkliche Situation zu reagieren.
Es werden immer wieder so genannte „Trouble Shootings“ in die Schulung
eingeflochten, denn hierdurch wird der normale Alltag der Mechaniker ideal
repräsentiert. Dafür werden die Maschinen präpariert, das heißt, es werden
bewusst Störungen verursacht, sodass sie entweder mechanisch verändert
werden oder nur einige Parameter verstellt sind. Die Aufgabe der Teilnehmer
ist es natürlich, die aufgetretene Störung schnellst möglich wieder zu beheben.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 60
Bei Bedienern richten sich die Inhalte des Trainings natürlich nach ihren
Aufgaben, sodass sie eher lernen sollen die Boden- bzw. Deckelfolie zu
wechseln. Jedoch auch hier müssen Menübedienungen und grundlegende
Maschinenkenntnisse begriffen werden.
Mechaniker haben in der Regel alle eine abgeschlossene Ausbildung, was für
den Beruf des Bedieners nicht erforderlich ist. Dies kann natürlich je nach
Staat auch verschieden sein. In England ist es zum Beispiel auch möglich,
einzelne Module innerhalb eines Betriebs abzulegen, und sich so den
Berufstitel Mechaniker zu erwerben. Dadurch können dann auch
Schwankungen im Wissensstand entstehen.
Um am Ende aber zu gewährleisten, dass sich die Teilnehmer durch das
Training das erforderliche Wissen angeeignet haben, wird ein abschließender
Test unumstößlich. Zum einen werden die Mitarbeiter praktisch geprüft, damit
deutlich wird, ob sie in der Lage sind Probleme und Aufgaben korrekt und
effizient zu lösen und im Weiteren müssen die Schulungsteilnehmer noch einen
schriftlichen Test absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluss wird den
Mitarbeitern ein Zertifikat ausgehändigt und den Führungskräften wird eine
detaillierte Auskunft darüber erteilt, in welchen Bereichen ihr Personal gut
abgeschlossen hat und wo noch eine Weiterbildung nötig ist. An Hand dieser
Ausführung kann dann entschieden werden, in welcher Weise die Mitarbeiter
eingesetzt werden.
6.3.3
Fazit des Training
Zu Beginn standen Überlegungen im Raum, welche Nutzungssituationen
greifbare Probleme beinhalten könnten, welchen Wissensstand die Mechaniker
dann wirklich haben, und in wie weit er sich in dieser Woche steigert. Im Fazit
lässt sich sagen, dass erste Vermutungen bestehen, dass der Formatwechsel die
größten Schwierigkeiten bereitet und darüber hinaus auch das Erkennen von
Zusammenhänge von Parametern und deren Auswirkungen in einem
Störungsfall, wie man es im „Trouble Shooting“ gesehen hat.
Es stellte sich aber ebenso heraus, dass alle Mechaniker schon gute
Grundkenntnisse über die Maschine gewonnen hatten, auch schon vor dem
Training. Jedoch bekam man den Eindruck, dass jenes Wissen, das speziell auf
das Maschinenmodell bezogen war, allein aus Probieren im Arbeitsalltag
entstanden war und nicht aus fundierter Quelle gelernt wurde. Aus dem
Vergleich der beiden Gruppen konnte man allerdings auch Unterschiede im
Wissensstand erkennen und in der Fähigkeit mit der Maschine umzugehen. So
haben einige einen schnelleren Zugang zum Trainingskonzept gefunden als
andere. Allen Teilnehmern hat das Training jedoch geholfen, ihre Kenntnis zu
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 61
erweitern und so können sie nun im Arbeitsalltag besser mit der Maschine
umgehen.
6.4
Zusammenfassung der Lösungsansätze
Nachdem nun einige mögliche Lösungen herausgearbeitet wurden, soll im
Folgenden ein Gesamtkonzept vorgestellt werden.
Die Adaption der bestehenden Maschinenhilfe ist sicherlich durchführbar.
Jedoch wird hierbei die Unterstützung von Experten erforderlich, um die
Ursachen und die Abhilfen zu den Störungen auch wirklich korrekt zu erfassen.
Obwohl Hilfe für die Form und den Inhalt gegeben werden kann, liegt hierbei
der größte Zeitanteil bei MediSeal.
Wenn man dagegen die weiterführende Unterstützung durch einen Kommentar
betrachtet, so liegt hier die Arbeit bei den Betrieben selbst. Doch auf diese
Weise können sie schließlich auch eigenverantwortlich das hinzufügen, was für
sie wichtig ist. Allerdings sollte die schon bestehende Maschinenhilfe vielleicht
in veränderter Form beibehalten werden, um einen gewissen Grad der Hilfe
gewährleisten zu können. Eine komplette „Step by Step“-Lösung, die durch
einen Experten verfasst wurde, ist gemessen an Zeit- und Arbeitsaufwand
ungeeignet.
Um die Arbeit erst gar nicht in eine Störung zu führen, wurden Überlegungen
angestellt, dieses zu vermeiden. Als wesentlicher Aspekt stellte sich dabei die
Unterstützung beim Einrichten durch die weiterführende Hilfe aus dem Menü
heraus dar. Durch ein entsprechendes Tool, das einfach zu handhaben ist,
könnte MediSeal Veränderungen an den Maschinen abgreifen und so immer
eine Hilfe anbieten, die Zusammenhänge zwischen den Einheiten der
Maschinen angibt. So wurden z.B. mögliche Lösungen für eine
unbefriedigende Druckmarke in Kapitel 6.2.1 beschrieben.
Darüber hinaus sollten Denkanstöße gegeben werden für die Konstruktion der
Maschine, die Strukturierung des Formatwechsels und die Pflege der
Formatdaten.
Insgesamt wurden Ansätze genannt, um eine Verbesserung der Bedienung zu
erzielen, die sich dabei nicht nur auf die Software der Maschine beziehen,
sondern ebenso ganzheitlich auf alle Komponenten, die bei der Bedienung und
der Arbeit eine Rolle spielen. Dies ist wichtig, damit eine wirkliche
Veränderung angestrebt werden kann und nicht nur eine oberflächliche
Anpassung, die während der laufenden Produktion keine Korrektur der
Arbeitsbedingung hervorruft.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 62
7
Zusammenfassung und Ausblick
Die Analyse der Probleme innerhalb des Nutzungskontextes hat sich sehr
vielschichtig gezeigt. So kann man Fehler in der Bedienung der Maschine
betrachten, ebenso wie falsche methodische Ansätze, die die Produktion und
das Umrüsten gewährleisten sollen. Wenn man die Usability in einem Betrieb
verbessern möchte, muss man sich immer vor Augen halten, dass es sich in
gewissem Sinne um ein eingebettetes System handelt, denn Maschine,
Benutzer und Nutzungssituation sind nicht voneinander zu trennen. Damit
sollte deutlich sein, dass es nicht ausreichend ist durch z.B. eine Applikation
der Software für die Benutzungsschnittstelle außerhalb der Unternehmen eine
Prüfung der Usability vorzunehmen. Eine ganzheitliche Betrachtung ist dafür
also unbedingt notwendig.
In der Analyse wurden kritische Nutzungsphasen herausgearbeitet und die
Reaktion bzw. der Umgang der Nutzer mit ihnen dargestellt. Dabei sind
Störungen innerhalb des Formatwechsels besonders aufgefallen, wie auch das
Verhalten auf eine Störung aus dem laufenden Betrieb.
Aus diesen praktischen Erfahrungen wurden dann natürlich auch
unterschiedliche Anstöße für die Lösungsvorschläge gegeben, die diese
widerspiegeln und deshalb auch in den Betrieben umsetzbar seien sollten, wie
z.B. die Adaption der Hilfe.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Mensch als Benutzer in seinen
Möglichkeiten zu reagieren niemals berechenbar ist. Somit kann man sich nur
bemühen, eine Benutzungsschnittstelle so zu konzipieren, dass Maßnahmen
ergriffen werden, damit es erst gar nicht zu einer Störung kommt. Sollte ein
solcher Fall trotzdem eintreten, muss den Benutzern aus jeder Situation heraus
eine geeignete Hilfe zur Verfügung gestellt werden, um entstandene Probleme
so schnell wie möglich wieder beheben zu können. Dabei sollte es keine Rolle
spielen, ob eine Störmeldung, allgemeine Probleme beim Finden von
Parametern oder eben Ähnliches vorliegen. Deshalb wurden auf verschiedenen
Ebenen Lösungsvorschläge entworfen, die allen Nutzungssituationen gerecht
werden.
Anschließend an diese Studienarbeit sollten in Absprache, die
Lösungsvorschläge herausgefiltert werden, an deren Umsetzung Interesse
besteht. Eine praktische Konzeption dieser Lösungsvorschläge wäre dann
folgend zu erstellen, sodass deren Wirksamkeit erprobt werden kann.
Dabei stellt zum einen ein Tool zur Anfertigung einer automatisch generierten
Hilfe und zum anderen auch die Möglichkeit zum Verfassen von Kommentaren
sich als besonders sinnvoll dar. Die Adaption der bestehenden Maschinenhilfe
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 63
muss in Kooperation mit MediSeal vorgenommen werden. Darüber hinaus
könnte durch eine Analyse der Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Störungen
und deren Schwere in der Behebung das Anpassen der Hilfe unterstützt
werden.
Mit dieser Studienarbeit wurde jedoch ein erster Schritt zu einer besseren
Bedienbarkeit der Maschinen gemacht und durch eine Fortsetzung der Arbeit
kann dieses noch ausgebaut werden.
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 64
8
Abkürzungsverzeichnis
CP
Compacker
P
Pacliner
FMEA
Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse
RPZ
Risikoprioritätszahl
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 65
9
Literaturverzeichnis
Publikationen
[DAT01]
Deutsche Akkreditierungs stelle Technik e.V. (Hg.): DATechPrüfhandbuch Gebrauchstauglichkeit - Leitfaden für die softwareergononmische Evaluierung von Software auf der Grundlage von
DIN EN ISO 9241, Teile 11 und 110, Version 3.4. DATech,
Frankfurt/Main, 2006
[GRG06]
Greßler; Göppel: Qualitätsmangement – Eine Einführung,
Bildungsverlag Eins, Troisdorf, 2006
[HEP06]
Heinecke, A.M. ; Paul, H.: Mensch und Computer 2006 - Mensch
und Computer im Strukturwandel. Oldenbourg, München, 2006
[NIE94]
Nielsen, Jakob: Usability Engineering. Morgan Kaufmann, San
Francisco, 1994
[MED06]
MediSeal: Bedienerhandbuch CP400. MediSeal GmbH, Schloß
Holte, 2006
MediSeal: Bedienerhandbuch P3000. MediSeal GmbH, Schloß
Holte, 2006
MediSeal: Servicehandbuch CP400. MediSeal GmbH, Schloß Holte,
2006
MediSeal: Servicehandbuch P3000. MediSeal GmbH, Schloß Holte,
2006
MediSeal: Trainingshandbuch. MediSeal GmbH, Schloß Holte,
2006
MediSeal: Bedienerhandbuch CP400. MediSeal GmbH, Schloß
Holte, 2006
[SCH03]
Schmid, Dietmar: Produktionsorganisation mit
Qualitätsmanagement und Produktpolitik, Europa-Lehrmittel, HaanGruiten, 2003
Normen und Richtlinien
[DIN9241]
DIN EN ISO 9241-11: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten
mit Bildschirmgeräten, Teil 11: Anforderungen an die
Gebrauchstauglichkeit; Leitsätze, 1999
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 66
DIN EN ISO 9241-12: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten
mit Bildschirmgeräten, Teil 12: Informationsdarstellung, 2000
DIN EN ISO 9241-13: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten
mit Bildschirmgeräten, Teil 13: Benutzerführung, 2000
DIN EN ISO 9241-14: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten
mit Bildschirmgeräten, Teil 14: Dialogführung mittels Menü, 2000
DIN EN ISO 9241-15: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten
mit Bildschirmgeräten, Teil 15: Dialogführung mittels
Kommandosprachen, 1999
DIN EN ISO 9241-16: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten
mit Bildschirmgeräten, Teil 16: Dialogführung mittels direkter
Manipulation, 2000
DIN EN ISO 9241-17: Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten
mit Bildschirmgeräten, Teil 17: Dialogführung mittels
Bildschirmformularen, 2000
DIN EN ISO 9241-110: Ergonomie der Mensch-System-Interaktion, Teil
110: Grundsätze der Dialoggestaltung, 2006
[DIN13407]
DIN EN ISO 13407: Benutzerorientierte Gestaltung interaktiver Systeme,
2000
Internet Referenzen
[FIT07]
Online Initiative des Frauenhofer Institut. unter:
http:// www.fit-fuer-usability.de
[USE07]
Nielsen, Jakob: Useable information technology. unter:
http://www.useit.com
[SZW06]
Prof. Dr. Gerd Szwillus: Usability Engineering. unter:
wwwcs.uni-paderborn.de/cs/ag-szwillus/lehre/lehre.html
[WUD05]
Usability Professionals Association: World Usability Day 2005. unter:
http://www.worldusabilityday.de
[WUD06]
Usability Professionals Association: World Usability Day 2006. unter:
http://www.worldusabilityday.org
Anhang
10
Seite 65
Anhang
Inhaltsverzeichnis
A1 Fragebogen zur Gebrauchstauglichkeit ...................................... 1
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 1
A1
1.
Fragebogen zur Gebrauchstauglichkeit
An welchem Maschinenmodell arbeiten Sie (z.B. CP400)?
_________________________________________
_________________________________________
2.
3.
4.
Wie lange arbeiten Sie schon an dieser Maschine?
□
Kürzer als 3 Monate
□
3 Monate bis 6 Monate
□
6 Monate bis 1 Jahr
□
Länger als 1 Jahr
Was ist Ihre Funktion an der Maschine?
□
Bediener
□
Mechaniker
□
Elektroniker
□
Sonstige ____________________________
Stellen Sie sich vor, Sie müssten einen neuen Kollegen in die
Bedienung der Maschine einweisen – was schätzen Sie, wie
lang die Einarbeitungszeit sinnvollerweise sein sollte?
□
bis 1 Monate
□
bis 3 Monate
□
bis 6 Monate
□
über 6 Monate
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 2
5.
6.
7.
8.
9.
Wie gut kennen Sie die Maschine?
□
sehr gut
□
gut
□
für den Normalfall ausreichend
□
eher zu wenig
Haben Sie an einem Training des Unternehmens
MediSeal GmbH teilgenommen?
□
Ja
□
Nein
Hat Ihnen das Training bei Ihrer Arbeit geholfen?
□
nein
□
weniger
□
ein bisschen
□
sehr
Hatten Sie von diesem Training mehr erwartet?
□
Ja, und zwar _______________________
□
Nein
Kommentare zum Training :
_________________________________________
_________________________________________
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 3
10.
11.
12.
13.
14.
Erscheint Ihnen die Menüführung am Touchscreen
einleuchtend?
□
Ja
□
Nein
Suchen Sie öfter nach Funktionen im Menü?
□
Ja
□
Nein
Gibt es Parameter deren Bedeutung Sie nicht kennen?
□
Ja, welche _____________________________
□
Nein
Bereitet es Ihnen Probleme die korrekten Werte für
Parameter
einzustellen?
□
Ja
□
Nein
Befinden sich für Sie manchmal zu viele Informationen auf
dem Touchscreen?
□
Ja
□
Nein
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 4
15.
16.
17.
18.
19.
Gibt es eine Hilfefunktion an der Maschine?
□
Ja
□
Nein
□
weiß nicht
Sind die Anweisungen der Hilfe verständlich?
□
Ja
□
Nein
Wie oft nutzen Sie die Hilfefunktion?
□
immer
□
oft
□
selten
□
nie
Lässt sich durch die Hilfe eine Störung beheben?
□
immer
□
oft
□
selten
□
nie
Nutzen sie noch weitere Informationsquellen (z.B.
Benutzerhandbuch)?
□
Ja, welche ________________________
□
Nein
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 5
20.
21.
22.
23.
24.
Wie oft treten Störungen in der laufenden Produktion auf?
□
sehr oft
□
oft
□
selten
□
nie
Wie lange wird die Produktion dadurch unterbrochen?
□
unter 5 Minuten
□
5 bis 15 Minuten
□
15 bis 30 Minuten
□
länger als 30 Minuten
Wie oft treten Störungen nach einem Formatwechsel auf?
□
sehr oft
□
oft
□
selten
□
nie
Müssen Sie bei geladenen Formaten trotzdem
Feineinstellungen der Parameter vornehmen?
□
Ja
□
Nein
Reichen Ihnen die Fehlermeldungen aus um die
Störungsursache zu lokalisieren?
□
Ja
□
Nein
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 6
25.
26.
27.
28.
29.
Wie werden Störungen typischerweise behoben?
□
mechanische Reparaturen
□
Parameterveränderungen am Touchscreen
□
sonstige Eingriffe___________________________
Wie schwierig ist die Entscheidung, ob Sie bei einer Störung
einen Mechaniker hinzuziehen?
□
sehr leicht
□
leicht
□
schwer
□
sehr schwer
Werden manchmal bei Störungsfällen Mechaniker unnötig
hinzugezogen?
□
Ja
□
Nein
Empfinden Sie die Bedienung der Maschine als
unproblematisch?
□
Ja
□
Nein
Strengt Sie das Arbeiten an der Maschine stark an?
□
Ja
□
Nein
Error! Use the Home tab to apply Überschrift 1 to the text that you want to appear here.Seite 7
30.
Wünschen sie sich Verbesserungen in der Bedienung der
Maschinen? Wenn ja, welche:
_________________________________________
_________________________________________
Herunterladen