Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Medizinische Fakultät Studiendekanat Prodekan für Lehre und Studium: Prof. Dr. med. Thomas Schläpfer Doktorarbeiten im Sci Med Programm Institut/Klinik: Biomedizinisches Zentrum Arbeitsgruppe: Dr. rer. nat. Winfried Barchet , Dr. med. Kirsten Kübler „Immunerkennung viraler Nukleinsäuren im Zytosol“ Kontakt (e-mail, Tel.): Dr. Winfried Barchet Biomedizinisches Zentrum (BMZ); Center for Integrated Oncology (CIO) [email protected] Tel.: 0228-287-51146 http://www.klinpharm.de/index.php?page=ag-barchet Thema: Wie lenkt man antivirale Immunmechanismen gegen Krebszellen? – Immunogener Tumorzelltod durch die gezielte Aktivierung der Virus-Sensoren RIG-I und MDA-5. Beginn: ab sofort geschätzte Dauer: 12 Monate Kurzbeschreibung (max. halbe Seite): Krebszellen werden in der Regel vom Immunsystem nicht als gefährlich erkannt und lösen meist keine wirksame, gegen den Tumor gerichtete Immunantwort aus. Im Gegensatz hierzu wird die Anwesenheit von Viren umgehend detektiert, was schließlich zur gezielten Zerstörung der virusinfizierten Zellen durch zytotoxische T-Zellen führt. Ein Ziel bei der Immuntherapie von Tumorerkrankungen ist es die hochwirksamen antiviralen Immunmechanismen gegen Krebszellen zu lenken, und so therapeutisch nutzbar zu machen (Barchet et al., 2008). Wie sich erst in den letzten Jahren herausgestellt hat, werden Viren im Zytosol somatischer Zellen über ihr RNA bzw. DNA Erbgut von den darauf spezialisierten Helikasen RIG-I, MDA-5 bzw. von dsDNA Rezeptoren detektiert. Wir konnten zeigen, daß es durch die gezielte Applikation von RIG-I oder MDA-5 aktivierenden RNAs möglich ist in Ovarial-Karzinom Zellen eine Virusinfektion zu imitieren (Kübler et al. 2010 und 2011). Auf diese Weise stimulierte Tumorzellen schütteten inflammatorische Zytokine und Chemokine aus, und starben schließlich durch programmierten Zelltod. Darüber hinaus wurden über RNA Agonisten stimulierte Tumorzellen bevorzugt durch dendritische Zellen (DC) aufgenommen, was zu deren Ausreifung als professionelle Antigen-präsentierende Zellen führte, und auf sogenannten immunogenen Zelltod der Tumorzellen hinweist. Mit einem im Labor bereits etablierten Mausmodell für das Ovarialkarzinom soll im Rahmen der hier angebotenen Doktorarbeit erforscht werden, wie mit dem neuen immuntherapeutischen Ansatz eine für Krebszellen zytotoxische T-Zell Antwort erreicht werden kann. Barchet, W., Wimmenauer, V., Schlee, M., and Hartmann, G. (2008). „Accessing the therapeutic potential of immunostimulatory nucleic acids.“ Curr Opin Immunol 20, 389-395. Kübler, K., N. Gehrke, S. Riemann, V. Böhnert, T. Zillinger, E. Hartmann, M. Pölcher, C. Rudlowski, W. Kuhn, G. Hartmann, and W. Barchet. 2010. Targeted activation of RNA helicase retinoic acid-inducible gene-I induces proimmunogenic apoptosis of human ovarian cancer cells. Cancer Res 70: 5293–5304. Kübler, K., C. tho Pesch, N. Gehrke, S. Riemann, J. Daßler, C. Coch, J. Landsberg, V. Wimmenauer, M. Pölcher, C. Rudlowski, T. Tüting, W. Kuhn, G. Hartmann, and W. Barchet. 2011. Immunogenic cell death of human ovarian cancer cells induced by cytosolic poly(I:C) leads to myeloid cell maturation and activates NK cells. Eur J Immunol 41: 3028– 3039. Drittmittelförderung: DFG Emmy Noether Programm BA3544/1-1 "Immunorecognition of Viral Nucleic Acids in the Cytosol" DFG Sonderforschungsbereich 704, Teilprojekt A22 Methoden: Zellkultur mit Zellinien und primären Zellen (Patientenmaterial), Zellisolation (cell sorting), Durchflußzytometrie, Intrazelluläre Zytokinfärbung, Elispot, Zytokin Elisa, Real Time PCR, RNA Interferenz (siRNA, shRNA), Tumorimmunologie am Mausmodell, Zytotoxiztätstests in vivo und in vitro