DIE ZUSAMMENSETZUNG DES BLUTES Blut besteht zu etwa - 55% aus Blutplasma, das etwa zu 90% aus Wasser, 8% Eiweißen (Plasmaproteine), 1% organische Säuren und 1% Salze besteht und zu etwa - 45% aus Zellen (Blutkörperchen). Die Blutzellen sind in 3 große Gruppen einzuteilen: 1.) ERYTHROZYTEN (rote Blutkörperchen) etwa 4,5 - 5 Mio pro mm3 Blut, scheibchenförmig bikonkav, enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, dieser vermag Sauerstoff und Kohlendioxid zu binden. Sie entstehen im roten Knochenmark. Dort liegen die (kernhaltigen) Stammzellen der Erythrozyten. Aus ihnen gehen durch fortgesetzte Teilungen und Ausstoßen des Kerns die reifen roten Blutkörperchen hervor, die in das Blut ausgeschwemmt werden. Dort bleiben sie etwa 4 Monate, bevor sie in der Milz und in der Leber abgebaut werden. Die Knochen des erwachsenen Menschen enthalten etwa 1300 g blutbildendes Knochenmark. Stündlich werden etwa 10 000 000 000 (zehn Milliarden) rote Blutkörperchen erzeugt. 2.) LEUKOZYTEN (weiße Blutkörperchen) 6000 – 8000 mm3 Sie dienen den Abwehrvorgängen im weitesten Sinne. Im Gegensatz zu den roten Blutkörperchen halten sie sich nur vorübergehend im Blut auf. Sie benützen das Blut als Transportmittel, um zu ihren Bestimmungsorten zu gelangen. Dort treten sie durch die Wände der Kapillargefäße in das Gewebe über. Im Durchschnitt kreisen etwa 5% aller weißen Blutkörperchen im Blut, der Rest ist auf alle Gewebe verteilt. Entstehung im roten Knochenmark. Entsprechend der Mannigfaltigkeit der Abwehrstrategien gibt es auch sehr viele verschiedene Arten von weißen Blutkörperchen. Man unterscheidet im Allgemeinen 3 Gruppen: a) Granulozyten (granuläre Leukozyten, polymorphkernige Leukozyten kleine Freßzellen): Sie machen etwa 60 - 75% aller weißen Blutkörperchen aus. Ihren Namen haben sie von den vielen kleinen Körnchen (Granula) im Zell-Leib. Diese lassen sich mit neutralen (neutrophile Granulozyten), basischen (basophile Granulozyten) oder sauren Farbstoffen (z.B. Eosin, eosinophile Granulozyten) anfärben. Neutrophile Granulozyten haben die Fähigkeit der Phagozytose. Sie umfließen Fremdkörper und lösen diese dann mit den in den Körnchen enthaltenen Enzymen auf. Dabei sterben sie selbst oft ab. Auf diese Weise entsteht Eiter. Die eosinophilen Granulozyten befinden sich besonders reichlich bei allergischen Reaktionen. Sie dienen dem Abbau von Antigen-AntikörperVerbindungen. Die Körnchen der basophilen Granulozyten enthalten Heparin. Dieser Stoff wirkt der Blutgerinnung entgegen. b) Die Monozyten (Makrophagen) sind große Freßzellen; sie machen etwa 4 - 5% der weißen Blutkörperchen aus. Sie sind die größten Leukozyten. Sie enthalten reichlich Enzyme mit denen sie vor allem die Bakterien auflösen können. c) Die Lymphozyten (Lymphzellen) machen etwa 20 - 35% der weißen Blutkörperchen aus. Sie dienen der "spezifischen" Abwehr 1 . Sie werden anders als die übrigen weißen Blutzellen außer im Knochenmark auch noch in den lymphatischen Organen gebildet oder differenziert. Man unterscheidet wieder 3 Untereinheiten: Die T-Lymphozyten bekämpfen gemeinsam mit den Fresszellen in den Körper eingedrungene Bakterien direkt (zelluläre Immunreaktion). Die Bezeichnung T-Lymphozyten kommt daher, dass diese Zellen in der Thymusdrüse eine Art Spezialausbildung durchmachen. Es gibt mehrere Arten von T-Lymphozyten: Zytotoxische T-Zellen können fremde Zellen direkt töten Helfer-T-Zellen aktivieren Freßzellen und unterstützen andere T- oder B-Lymphozyten beim Erkennen von Antigenen. Suppressor-T-Zellen verhindern, daß körpereigenes Gewebe von Lymphozyten angegriffen wird. Die B-Lymphozyten können sich in Plasmazellen umwandeln und Antikörper bilden (humorale Immunreaktion). Antikörper richten sich jeweils gegen einen bestimmten körperfremden Stoff und nur gegen diesen. Auf der Bildung von Antikörpern beruht die sogenannte "Immunität". Nach dem ersten Kontakt mit einem Krankheitserreger beginnen die Plasmazellen Antikörper zu bilden. Es dauert dann etwa 10 Tage bis der Körper "aufgerüstet" ist. Nach dem Überstehen einer Krankheit behalten einige Lymphozyten als "Gedächtniszellen" die Fähigkeit zur Bildung des speziellen Antikörpers. Bei einem neuerlichen Kontakt mit dem Krankheitserreger wird dieser sofort durch die Antikörper unschädlich gemacht (erworbene Immunutät). "Killer-Zellen" töten unspezifisch virusbefallene Zellen und Geschwulstzellen. Andere töten nur Zellen, die mit bestimmten Antikörpern markiert sind. 3.) THROMBOZYTEN (Blutplättchen) enthalten für die Blutgerinnung wichtige Enzyme. Sie können auch zur "Ersten Hilfe" durch Aneinanderlagern (Aggregation) einen Propfen bilden, mit welchem kleinere Löcher der Gefäßwand sofort verschlossen werden. 1d.h. die spezifische Abwehr richtet sich jeweils nur gegen einen einzigen Feind