Blut: Das Blut ist eine Körperflüssigkeit, die mit Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems die Funktionalität der verschiedenen Körpergewebe über vielfältige Transport- und Verknüpfungsfunktionen sicherstellt. Blut wird als „flüssiges Gewebe“, gelegentlich auch als „flüssiges Organ“ bezeichnet. Blut besteht aus speziellen Zellen sowie dem proteinreichen Blutplasma, das im Herz-Kreislauf-System als Träger dieser Zellen fungiert. Es wird vornehmlich durch mechanische Tätigkeit des Herzmuskels in einem Kreislaufsystem durch die Blutgefäße des Körpers gepumpt. Unterstützend wirken Venenklappen in Kombination mit Muskelarbeit. Dabei werden die Gefäße, die vom Herzen wegführen, als Arterien und jene, die zurück zum Herzen führen, als Venen bezeichnet. Das Gefäßsystem des erwachsenen menschlichen Körpers enthält etwa 70 bis 80 ml Blut pro kg Körpergewicht, dies entspricht ca. 5 bis 6 l Blut. Durchschnittlich haben Männer etwa 1 l mehr Blut als Frauen, was vor allem auf Größen- und Gewichtsunterschiede zurückzuführen ist. Aufgrund der Gemeinsamkeiten in der Funktion ist Blut bei allen Wirbeltieren ähnlich. Auf bestehende Unterschiede zwischen menschlichem und tierischem Blut wird im Artikel hingewiesen. Zu Unterschieden in Aufbau und Funktion der Zellbestandteile des Blutes sei auf die betreffenden Artikel verwiesen. Zusammensetzung des Blutes Blut besteht größtenteils aus einer gelblichen Flüssigkeit , dem Plasma. Darin schwimmen Millionen von Zellen, die insgesamt etwa 45 Volumenprozent es Blutes ausmachen. Blut hat einen eigenen Geruch .Bei einem Erwachsenen beträgt der Anteil des Blutes im Verhältnis mit dem Körpergewicht 11 Prozent, was etwa 4.5 bis 6 Liter sind. Das Plasma besteht zu 90 Prozent aus Wasser. Der Rest besteht aus Proteinen, Ionen (so bezeichnet man elektrisch geladenen Substanzen) und andere Stoffe. Ein Kubikmillimeter menschliches Blut enthält ca. fünf Millionen rote Blutkörperchen , Erythrozyten genannt , 5 000 bis 10 000 weiße Blutkörperchen und zwischen 200 000 und 300 000 Blutplättchen. Rote Blutkörperchen : Rote Blutkörperchen sind rote, runde Scheiben von etwa 7.5 Tausendstelmillimeter Durchmesser, die oben und unten eingedellt sind. Beim Menschen und bei den besitzen rote Blutkörperchen keinen Zellkern. Seine rote Farbe verdankt das Blut dem Hämoglobin, einem eisenhaltigen Protein, das in den roten Blutkörperchen vorkommt. Hämoglobin bindet Sauerstoff, gibt ihn in den Kapillaren an die Zellen ab und nimmt dafür Kohlendioxid auf, das bei der Zellatmung frei wird. In den Lungen wird Kohlendioxid wieder gegen Sauerstoff ausgetauscht. Weiße Blutkörperchen: Weiße Blutkörperchen sind Blutzellen, die einen Zellkern enthalten. Man unterscheidet zwischen zwei Untergruppen, die granulatartigen (gekörnten) und die (ungekörnten) Leukozyten, sie sind Teile des Immunsystems. Blutplättchen (Thrombozyten) : Blutplättchen sind Blutzellen, die einen Zellkern enthalten, ihre Größe entspricht ca. einem Drittel eines roten Blutkörperchens. Bei Verletzungen legen sie sich über die verletzte Stelle und „verstopfen" sie, gleichzeitig produzieren sie einen Teil der Wundkruste, die sich dann bildet Zellen des menschlichen Blutes Bezeichnung Anzahl je μl Blut Erythrozyten 4,5 bis 5,5 Mio. Leukozyten 4.000–11.000 Granulozyten Neutrophile 2.500–7.500 Eosinophile 40–400 Basophile 10–100 Lymphozyten 1.500–3.500 Monozyten 200–800 Blutplasma : Das Blutplasma besteht zu 90 Prozent aus Wasser, es enthält dazu noch verschiedene Proteine. Thrombozyten 300.000 Zelluläre Bestandteile Blut hat bei Männern einen Zellanteil von 44 bis 46 %, bei Frauen von 41 bis 43 %. Dieses Verhältnis wird Hämatokrit genannt. Beim Neugeborenen beträgt der Hämatokrit ca. 60 %, bei Kleinkindern nur noch 30 %. Bis zur Pubertät steigt er dann auf die Werte für Erwachsene an. Die im Blut enthaltenen Zellen werden unterschieden in Erythrozyten, die auch rote Blutkörperchen genannt werden, Leukozyten, die als weiße Blutkörperchen bezeichnet werden und Thrombozyten oder Blutplättchen. Die Erythrozyten oder roten Blutkörperchen dienen dem Transport von Sauerstoff und Kohlendioxid. Sie enthalten Hämoglobin, ein Protein, das für Sauerstoffbindung und transport im Blut verantwortlich ist und aus dem eigentlichen Eiweiß Globin und der HämGruppe, die mit Eisen einen Komplex bildet, besteht. Dieses Eisen verleiht dem Blut von Wirbeltieren seine rote Farbe (siehe auch: Blutfarbstoff). Bei anderen Tieren wie den Kopffüßern, Spinnen oder Krebsen erfüllt eine Kupferverbindung (Hämocyanin) diese Funktion. Deshalb ist deren Blut bläulich[1]. Etwa 0,5 bis 1 % der roten Blutkörperchen sind Retikulozyten, das heißt noch nicht vollständig ausgereifte Erythrozyten. Die Leukozyten oder weißen Blutkörperchen werden noch einmal in Eosinophile, Basophile und Neutrophile Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten unterteilt. Die Granulozyten werden nach dem Färbeverhalten ihres Protoplasmas benannt und dienen, genau wie die Monozyten, der unspezifischen Immunabwehr, während die Lymphozyten an der spezifischen Immunabwehr teilnehmen. Thrombozyten dienen der Blutstillung und bilden damit die Grundlage der ersten Phase der Wundheilung. Die zahlenmäßige Zusammensetzung der Blutzellen kann zwischen den einzelnen Wirbeltierarten variieren. Besonders hohe Erythrozytenzahlen haben Ziegen (bis 14 Mio/µl), besonders niedrige das Geflügel (3–4 Mio/µl). Die Leukozytenzahlen haben ähnlich große Variationen: Rinder, Pferde und Menschen haben etwa 8.000/µl, während Schafe (bis zu 17.000/µl) und Vögel (bis 25.000/µl) besonders hohe Anteile an weißen Blutkörperchen haben. Auch der Anteil der einzelnen Untertypen der Leukozyten variiert beträchtlich. Während bei Menschen und Pferden die Granulozyten dominieren (granulozytäres Blutbild), sind es bei Rindern die Lymphozyten (lymphozytäres Blutbild); bei Schweinen ist das Verhältnis von Granulo- zu Lymphozyten ausgeglichen (granulo-lymphozytäres Blutbild).