Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Medizinische Fakultät Mannheim der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Scriptum Anästhesie 2012 Teil I.1 Wie funktioniert Anästhesie? Molekulare Mechanismen von Narkose und Lokalanästhesie Vs. 0.1 Ein Drama in drei Akten, gewidmet Will Shakespeare, einem der größten Action-GeschichtenSchreiber aller Zeiten - die einzelnen Akte im Untertitel benannt nach den dazu passenden Einzeldramen von Will. Wie Sie schon in der Titelbezeichnung I.1 sehen, machen wir hier kein neues Fass auf, sondern ergänzen die im allerersten Teil der Scriptenserie vermittelten praktischen Informationen über Allgemeinanästhesie("Vollnarkose") mit einigem Hintergrundmaterial, nämlich wie so etwas wie "Vollnarkose" auf molekularer und Zellebene eigentlich zu Stande kommen kann. Für den engagierten anästhesiologischen Intellekt mag es natürlich eine Freude sein, genauer zu wissen, warum und in welcher Weise das Zeug, das man den Patientinnen und Patienten täglich spritzt, überhaupt wirkt. Außerdem sollte man als Akademiker sich auch ein bisschen der tieferen Hintergründe des eigenen Tuns bewusst sein. Dennoch ist anzunehmen, dass Operateure und nicht anästhesiologisch oder nicht neurologisch orientierte Fachgebiete diesen tieferen Hintergründen eher fern stehen und in ihrer Berufskarriere auch weiterhin fern stehen werden. Deshalb steht dieses Scriptum auch nicht im Zentrum der Prüfungsrelevanz für die Prüfungen in unseren Anästhesiekursen. Wenn Sie aber Exzellenz in diesen Prüfungen erreichen wollen, müssen Sie damit rechnen, dass in unseren Prüfungen durchaus einige wenige Prüfungsfragen aus den Themengebieten vorkommen, die in diesem Scriptum angesprochen werden. Und vielleicht finden Sie es auch persönlich ganz interessant, zu erfahren, wie man es hinkriegt, dass Menschen gesteuert zeitweise das Bewusstsein verlieren können, ohne dabei zu sterben und nach einer bestimmten Zeitspanne gezielt dieses Bewußtsein wieder erlangen. Nach diesen ernsten Bemerkungen über Prüfungsrelevanz aber zurück zur eigentlichen Aktion: The Show must go on! With the best Wishes for your pleasure and entertainment, Christian Lenz. Dramatis personae: In den Hauptrollen Staring: Die Kalium-2-Por-Channel-Brothers(Zwei-Porendomänen Kaliumkanäle, zur genauen Namensgebung vergleiche1-3 - eigentlich Langweiler, aber allzeit bereit und halbwegs geöffnet für gute Taten, wenn es nur um ihre Ruhe geht. Deshalb sind sie auch hauptverantwortlich für das Ruhemembranpotential am Axon. -1- Der Natriumkanal - gebremster Schaum, scharrt mit den Hufen und wartet darauf, dass das Aktionspotential ihn loslässt. Der Chloridkanal, die Schlafmütze, durch Gamma-Aminobuttersäure aktiviert (aber nur um alles andere schlafen zu legen). Und der Clown, ein völlig verrückter Allerwelts-Kanal für alle möglichen Ionen, normalerweise aktiviert durch Glutamat über den NMDA-Rezeptor. Außer über die natürliche Aktivierung durch Glutamat kann im Versuch dieser Rezeptor auch noch speziell durch NMDA[N-Methyl-DAspartat] aktiviert werden und ist durch diese Tatsache zu seinem Namen gekommen. Um zu wirken, braucht er aber noch Anschub von seinem Freund, dem Natriumkanal. Den kriegt er aber nur dann, wenn der Natriumkanal gut drauf ist und mit seinem Aktionspotential das Axon depolarisiert hat. Dann haut er aber ordentlich auf den Putz und kann bei Menschen Halluzinationen und Albträume verursachen. Als Special Guest: Die Natrium-Kalium-Pumpe als Vertreter der Arbeiterklasse; ein Müllwerker zur Beseitigung des Natrium-Schrotts, den die vier Hauptdarsteller innerhalb des Axons angehäuft haben. Und letztendlich noch das Bühnenbild und die Statisten: Das Axon selbst und die Elektrolyte, die innerhalb und außerhalb des Axons ungleich verteilt sind: Elektrisch geladene Ionen von Kalium, Natrium, Chlorid, die mehr oder minder die Zellmembran passieren können und große Anionen, vor allem Proteine, die wegen ihrer Größe in der Zelle gefangen sind und diese nicht verlassen können. Durch die negative Ladung dieser Anionen wird beim Auszug der positiv geladenen Kaliumionen ein membranübergreifendes elektrisches Spannungsfeld aufgebaut, das bei zunehmendem Verlust von Kaliumionen aus dem Axon allmählich so stark wird, dass es den Auszug der positiv geladenen Kaliumionen durch seine elektrische Kraft zum Stoppen bringt. Deshalb sind diese großen, vorwiegend negativ geladenen Anionen auch an allem schuld, vor allem an der Existenz des Ruhemembranpotentials, können aber wie in der griechischen Tragödie nichts dafür, sondern es ist ihr Schicksal. -2- Einführung Auch wenn seit der ersten modernen Narkose im Jahr 1847 mehr als 150 Jahre vergangen sind, ist der molekulare Wirkungsmechanismus der Anästhetika bis zum heutigen Tage immer noch nicht vollständig aufgeklärt. Dennoch hat man hierbei in den letzten 10-20 Jahren erhebliche Fortschritte erzielt. Dies gilt insbesondere für die Wirkungsweise der gasförmigen(volatilen) Anästhetika. Besonders bemerkenswert sind dabei die zwei folgenden Beobachtungen: 1. Chemisch völlig verschieden aufgebaute Substanzen können dieselbe Aktion bewirken, nämlich das Ausschalten des Bewusstseins und bei höherer Konzentration Schmerzbetäubung4. Dies lässt darauf spekulieren, dass anästhetisch wirkende Substanzen ihre Wirkung an vielen verschiedenen Orten, die mit der Nervenerregung zu tun haben, entfalten und diese im Gesamteffekt hemmen. 2. Weiter scheint es so zu sein, dass die einzelnen Anästhetika an allen bisher bekannten Wirkorten, die für die Einzelqualitäten der Anästhesie verantwortlich sind, quantitativ mehr oder weniger wirksam sein können. Generell üben sie je nach Art des Anästhetikums eine mehr oder weniger hemmende Wirkung aus auf Bewußtseinslage, Schmerzempfinden und Muskeltonus, ohne die Aufrechterhaltung der Körperhomoiostase durch das autonome Nervensystem und andere unbewusste Mechanismen wesentlich zu beeinträchtigen5. Medizinisch vornehm gesprochen kann man dies als einen multimodalen Effekt bezeichnen, was praktisch heißt, dass man zwar weiß, dass irgendwas irgendwie an bestimmten Orten wirkt, aber nicht die genaue quantitative Ausprägung der Wirkungen an den einzelnen Wirkungsorten kennt; ebenso wenig die quantitative Relation der Bedeutung einzelner Wirkungsorte untereinander. Diese neueren Erkenntnisse nötigen auch mich(CL) einen Rückzieher zu machen in den Angaben zu der selektiven Wirkungsweise einzelner für die Anästhesie verwendeten Substanzen, die ich in früheren Scripten und Lehrveranstaltungen betont hatte. Ich hatte darin gesprochen, dass intravenöse und inhalative Hypnotika(Propofol, Thiopental, Etomidat intravenös, die Narkosegase wie Isofluran, Sevofluran, Desfluran inhalativ) zwar das Bewusstsein auschaltend, aber kaum atemdepressiv, schmerzhemmend und muskelrelaxierend wirken, während primär schmerzhemmende Medikamente wie die Opiate nur ein äußerst geringes Potential zur Bewusstseinsdämpfung besitzen. Die(wie immer für den Gutgläubigen schreckliche) Wirklichkeit hat nun aber gezeigt, dass alle diese Substanzen Wirkungen auf die bei der Anästhesie angestrebten Qualitäten - Bewusstseinsausschaltung, Ausschalten des Schmerzempfindens und Muskelrelaxierung aufweisen können5. Dennoch werden aber für jede einzelne Substanz völlig unterschiedliche Quantitäten benötigt um Bewusstseinsausschaltung, Ausschalten des Schmerzempfindens oder Muskelrelaxierung zu bewerkstelligen. Deshalb ist es nach wie vor sinnvoll, diese einzelnen Qualitäten der Anästhesie in Form einer balanzierten oder Kombinationsanästhesie mit denjenigen Medikamenten zu steuern, die am besten dafür geeignet sind. Im Folgenden sollen, ausgehend von der normalen Physiologie des Nervensystems in Ruhe und im Aktionszustand, auf neurophysiologischer und molekularer Basis pharmakologische Mechanismen beschrieben werden, die in der Lage sind, die Reizübertragung im bewussten und sensorischem Nervensystem zu hemmen, und damit einen Bewusstseinsverlust und Schmerzunempfindlichkeit bei operativen Eingriffen zu bewirken. Von der Besprechung anderer auf das Nervensystem hemmend wirkende Mechanismen, die nicht für die praktische Anästhesie im Operationssaal von Relevanz sind, wird allerdings abgesehen. -3- Ruhezustand des Axons und das Ruhemembranpotential (The Tempest, oder die Ruhe vor dem Sturm) Den Ruhezustand des Axons sehen sie in der ersten Abbildung: kanal Natrium K+2P-Kanäle "ZurHälfte"geöffnet: Verantwortlichfür das t l branpotenia em Ruhem Aktivierungdurch: Spannung Cl- Na+ K+ K+ Cl- Cl- K+ + K K+ Na+ + K Na+ K+ K+ ezeptor GABAAR Aktivierungdurch: inoaam m Gam buttersäure Cl- K+ K+ Cl- A- Na+ K+ K+ V -70m A- Na+ A- K+ A- Na+ NMDA-Rezeptor A- Aktivierungdurch: at Glutam +Glycin +Spannung K+ Na+ + K ATP-->ADP K+ Na+ Chloridkanal Cl- K+ K+ K+ K+ A- pe -Pum -Kalium Natrium Cl- Unspezifischer Ionenkanal (Na+, K+, Ca++) Abbildung 1: Axon im Ruhezustand Innerhalb des Axons finden Sie Anionen, die vielfach so groß sind, dass sie nicht über die Axonmembran diffundieren können(vorwiegend Proteine). Die positiv geladenen Kaliumionen können dagegen über die an der Axionmembran gelegenen und teilweise offenen Kaliumkanäle entlang ihres intra/extrazellulären Konzentrationsgradienten in den extrazellulären Raum diffundieren. Durch den Verlust positiver Ladungen aus der Zelle entsteht zwischen dem zunehmend negativ geladenem Zellinneren und dem positiv geladenen Zelläußeren ein elektrisches Spannungsfeld. Dieses Spannungsfeld verhindert durch seine elektrische Kraft zunehmend die weitere Diffusion positiver Ladungen aus dem Axon bis ein elektrochemisches Gleichgewicht zwischen der Diffusion entlang des Konzentrationsgradienten von Kalium und der elektrischen Anziehung positiver und negativer Ladungen über die Zellmembran erlangt worden ist(Die extrazellulären Natriumionen sind in hydratisiertem Zustand größer als die Kaliumionen und können deshalb trotz des extra/interzellulären Konzentrationsgefälles die Kaliumkanäle nicht in das Zellinnere passieren6). Die innerhalb des Axons gemessene Spannung in diesem Zustand ist das Ruhepotenzial des Axons. Rein rechnerisch beträgt dies für Kalium etwa -91 mV. Da aber in mehr oder weniger großem Ausmaß die Axonmembran dennoch auch unspezifisch durchgängig ist für Natrium und Chloridmoleküle, weiter die Natrium-Kalium-Pumpe in geringer Menge, aber regelmäßig drei Natriumionen gegen zwei Kaliumionen austauscht, beträgt das in der Realität messbare Ruhepotenzial des Axons etwa -70 mV6,7. -4- Im Gegensatz dazu finden Sie an inaktiven Ionenkanälen in diesem Zustand: Den Kanal für einen schnellen Natriumeinstrom, der über eine Depolarisation des Axons durch ein eingehendes Aktionspotential ausgelöst wird und dessen Aktivierung deshalb erregend wirkt(in der Abbildung rechts oben). Weiter zwei ligandengesteuerte Kanäle; das heißt, dass sie ganz oder zumindest teilweise durch Neurotransmitter aktiviert werden8: Der Chloridkanal, aktiviert durch Gamma-Aminobuttersäure(GABA) über den GABAA-Rezeptor, dessen Aktivierung hemmend auf das Axon wirkt(in der Abbildung links unten) und Ein unspezifischer Ionenkanal (für Natrium, Kalium und Calciumionen), aktiviert unter dem Zusammentreffen einer depolarisierenden Spannung und der Bindung von Glutamat und Glyzin am NMDA-Rezeptor, welches die Erregung des Axons verstärkt(in der Abbildung rechts unten). Und ganz unten in der Abbildung finden Sie die werktätige Klasse, die einzigen Elemente dieses Systems, die zu diesem, aber auch zu anderen Zeitpunkten unter Aufwendung von Energie wirklich arbeiten, die Natrium-Kalium-Pumpen, die mit viel Mühe und Energieaufwand den in das Axon eingesickerten Natriummüll wieder aus der Zelle entfernen. -5- Erregung des Axons durch das Aktionspotential (Will's Königsdramen, ein einziger Mord- und Totschlag: Action pur) Wenn ein Aktionspotential auf das Axon auftrifft, wird das negative Ruhepotenzial im Inneren des Axons zunehmend aufgehoben, bis es so weit in positiver Richtung verschoben ist, dass eine spontane Eröffnung der Natriumkanäle erfolgt, was durch einen schnellen Einstrom von Natriumionen zur Depolarisation des Axons an dieser Stelle führt, die dann in der Lage ist, weitergehende Depolarisationen an der nächstfolgenden Stelle des Axons auszulösen und damit den Nervenimpuls fortzuleiten(Abbildung 2; genaueres dazu, wie etwa die Repolarisation durch einen langsamen Kaliumausstrom, können Sie in den Physiologielehrbüchern der Vorklinik nachlesen, z. B.6,7,9). K+2P-Kanäle "ZurHälfte"geöffnet: Verantwortlichfür das Ruhemembranpotenia t l Natriumkanal Cl- Na+ Cl- K+ K+ Na+ + K + Na GABAA-Rezeptor K+ K+ Aktivierungdurch: Gammaaminobuttersäure A- A- Na+ Na+ Cl- Na+ + Na Na+ K+ + Na K+ K+ A- K+ Na+ K+ + Na Na+ A- K+ + A- + Aktivierungdurch: Glutamat +Glycin +Spannung Na+ ++ Na+ Ca K+ Ca++ ATP-->ADP NMDA-Rezeptor Na+ K+ K+ Cl- Chloridkanal K+ K+ +30mV K+ Na+ Cl- K A- Cl- Na+ K+ K+ K+ Einankom m endes Aktionspotential führt zuschnellem Natriumeinstromund Na+ zur Depolarisation desAxons K+ Cl- Na+ Unspezifischer Ionenkanal (Na+, K+, Ca++) Natrium-Kalium-Pumpe Abbildung 2: Axon im aktivierten Zustand Na+ Wenn durch diesen Vorgang das Spannungspotenzial am Axon genügend reduziert ist, werden weiter die NMDA-Rezeptoren zunehmend aufnahmefähig für ihre natürlichen Liganden, vor allem für Glutamat, dem am häufigsten vorkommenden erregenden Neurotransmitter im zentralen Nervensystem, was dann zusammen mit der Bindung von Glyzin zu einer zusätzlichen Erregung der Nervenzellmembran und zur Verstärkung des neuralen Impulses führt5. Bis zu 40% der Synapsen im zentralen Nervensystem sind glutaminerg und damit erregend, bis zu 50% GABAerg und damit hemmend, die restlichen 10-20% sind cholinerge und aminerge Synapsen10 -6- Hemmung der Erregung von Nervenzellen durch Anästhetika (Der Sommernachtstraum: Träume, Schäume und Schlaf; letzteres nicht garantiert) Das Wechselspiel zwischen erregender und hemmender Nervenleitung ist zwar eine Grundlage des Lebens, aber es gibt im Leben Situationen, wo eine überwiegende Hemmung der Nervenübertragung angeraten und auch von allen Patienten bevorzugt wird, wie etwa bei schmerzhaften Operationen oder anderen schweren Schmerzzuständen. Hier kommen Wirksubstanzen in Form der modernen Anästhetika zum Einsatz, die eben diese Hemmung der neuronalen Schmerzübertragung und eine Bewusstseinsausschaltung während des operativen Eingriffs bewirken. Die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Anästhetika zur Schmerzbetäubung und Bewusstseinsausschaltung sehen Sie in der dritten Abbildung. Dabei handelt es sich um: K+2P-Kanäle W eitereÖffnung durchätherähnliche Anästhetika Isofluran, Sevofluran, Desfluran Natrium kanal + K K+ K+ K+ K+ K+ GABAezeptor AR Aktivierung durchinjizierbare Einleitungsanästhetika: Propofol Thiopental ClEtom idat Benzodiazepine A- + K K+ K+ Cl- Na+ + K A- ClCl- + Cl- Cl- Cl- Cl- Na+ Na K+ Cl- Na+ K+ ClCl- K+ K+ Hyperpolarisation K+ Ätherähnliche Anästhetika A- K+ ClNa+ hem m endenschnellem Natrium einstromvon Na+ Innen Na+ K+ K+ Na+ Lokalanästhetika Cl- Na+ Na+ K+ +Spannung Hem m ungdurch: Ketam in - A- Aktivierungdurch: Glutam at +Glycin A- + K+ NMDA-Rezeptor Cl Lachgas, Xenon Isofluran K+ Ca++ K+ Cl- ATP-->ADP K+ Ca++ Na+ - Cl + Na Na+ Unspezifischer Ionenkanal (Na+, K+, Ca++) Natrium -Kalium -Pum pe Abbildung 3: Hemmung der Erregungsleitung im Axon durch Anästhetika Chloridkanal Na+ 1. Öffnung weiterer Kaliumkanäle, vorwiegend durch ätherähnliche Anästhetika. Vorwiegend durch volatile, ätherartige Anästhetika können einige für das Ruhemembranpotential verantwortliche Kaliumkanäle in vermehrtem Ausmaß geöffnet werden3,5,11. Dadurch erhöht sich der Ausfluss von Kaliumionen aus der Zelle entlang ihres Konzentrationsgradienten. Dies führt zu einer messbaren Hyperpolarisation der Zelle, welche die Erregbarkeit des Axons herabsetzt2,5,12. Möglicherweise kann auch die Depolarisation des Axons, ausgelöst durch den schnellen Natriumeinstrom bei Ankunft eines Aktionspotentials durch den vermehrten Kaliumausstrom kompensiert werden, so dass keine Weiterleitung des Aktionspotentials erfolgt2. An welchen -7- Bindungsstellen aber genau diese Anästhetika ihre Wirkung an den Kaliumkanälen entfalten, ist bisher wenig bekannt2. Neben den volatilen besitzen auch andere Anästhetika, allerdings in geringerem Ausmaß, ebenfalls die Fähigkeit, zusätzliche Kaliumkanäle zu öffnen und das Axon unerregbarer zu machen2,10. Für die Aufrechterhaltung des Ruhemembranpotentials verantwortliche K-2P-Kanäle werden aber nicht nur duch Anästhetika beeinflusst. Sie bestehen aus einer im Aufbau des individuellen Kanals ähnlichen, aber im Einzelnen differenzierten großen Familie. Deren Mitglieder können nicht nur durch Anästhetika, sondern je nach Art des Kanals auch von vielen anderen physiologischen und pharmakologischen Stimuli moduliert werden, wie etwa pH, Temperatur, Dehnung und chemischen Transmittern3. 2. Öffnung des hemmenden Chloridkanals durch neurotransmitterähnliche Substanzen. Der Chloridkanal wird natürlicherweise durch Gamma-Aminobuttersäure(GABA) über den GABAA-Rezeptor aktiviert, was zu einem Einstrom von negativ geladenen Chloridionen entlang deren Konzentrationsgradienten führt. Durch das Einströmen dieser negativen Ladungen in das Zellinnere erfolgt ebenfalls eine Hyperpolarisation der Axonmembran und damit die Hemmung eingehender Nervenimpulse. Gamma-Aminobuttersäure(GABA) ist der bedeutendste hemmende Neurotransmitter im Nervensystem10. Eine Reihe pharmakologischer Substanzen können die Wirkungsweise von GABA in geringer Konzentration potenzieren und in höherer Konzentration imitieren, indem sie an GABA-Rezeptoren des Chloridkanals oder an andere Bindungsstellen des GABA-Rezeptors am Chloridkanal binden und damit in der Lage sind, die Nervenleitung ebenfalls zu hemmen. Dabei handelt es sich vorwiegend um injizierbare Anästhetika, wie die klassischen Einleitungsanästhetika für eine Narkose: Propofol, Thiopental(TrapanalTM), Etomidat(HypnomidateTM), sowie Benzodiazepine, wie Midazolam(DormicumTM), Diazepam(ValiumTM) und andere. Wie schon bei den Kaliumkanälen, wirken auch andere Anästhetika am Chloridkanal, aber in geringerem Ausmaß(vergleiche dazu die Abbildung 3)2,5. Es gibt auch einen GABAB-Rezeptor, der bei Aktivierung durch GABA ebenfalls eine hemmende Wirkung, bzw. eine Hyperpolarisation der Nervenzelle auslöst. Allerdings geschieht dies durch einen anderen Mechanismus als wie beim GABAA-Rezeptor, nämlich durch Hemmung des Calciumeinstroms und Erhöhung des Kaliumausstroms13. Für die Anästhesie hat der GABAB-Rezeptor aber nur geringe Bedeutung, die bisher genannten Anästhetika besitzen keine Wirksamkeit an diesem Rezeptor, lediglich die selten verwendete GammaHydroxybuttersäure(GHB, SomsanitTM), anderweitig auch bekannt als Liquid Ecstasy. Die stimulierende Wirkung, die zu letzterem Namen geführt hat wird aber nicht über eine Wirkung am GABAB-Rezeptor vermittelt sondern über erst kürzlich entdeckte spezielle Rezeptoren für GHB(GHB-Rezeptoren), die eine sehr intensive Bindungsfähigkeit für GHB aufweisen(GHB wurde kürzlich auch als natürlich vorkommender Neurotransmitter nachgewiesen)14,15. Erst wenn durch höhere Konzentrationen von GHB zunehmend die GABA B-Rezeptoren stimuliert werden, überwiegen die Effekte der letzteren und es kommt zur gewünschten Sedierung und Hypnose14,15. Da GHB aber eine sehr lange Wirkungsdauer hat, was zu einer schlechten Steuerbarkeit der Narkose führt - die Patienten brauchen ewig, bis wie wieder aufwachen, wird GHB praktisch nie für Narekosezwecke eingesetzt. Die erhältlichen Präparate werden vorwiegend für die Dauersedierung auf Intensivtherapiestationen beworben. Auf unserer Intensivtherapiestation wird Gamma-Hydroxybuttersäure aber derzeit nicht eingesetzt. 3. Hemmung der erregenden, durch Glutamat-stimulierten NMDARezeptoren. Der häufigste im zentralen Nervensystem vorkommende erregende Neurotransmitter ist Glutamat10. Im zentralen Nervensystem existieren verschiedene Rezeptorklassen, die auf Glutamat empfindlich sind. AMPA und Kainat-Rezeptoren innerhalb dieser Rezeptorklassen scheinen bei der Auslösung von Anästhesie keine besondere Rolle zu spielen. Relevant für die Wirkung von Anästhesie ist dagegen die Stimulation des NMDA-Rezeptors durch Glutamat, zusammen mit einer zusätzlichen -8- Einwirkung von Glyzin und einer beginnenden Depolarisation. Einige Anästhetika können die Erregung dieses Rezeptors in mehr oder minder großem Ausmaß hemmen. Dies trifft insbesondere für Ketamin(und das neuerdings vorwiegend als wirksames Isomer verwendete S-Ketamin) zu. Aber auch andere Anästhetika sind dazu in geringerem Ausmaß fähig, wie etwa Lachgas und Xenon und andere volatile Anästhetika(vergleiche Abbildung 3)2,5. Die besondere Bedeutung von Ketamin besteht darin, dass diese Substanz zur akuten Schmerztherapie benützt werden kann, ohne die Nachteile anderer schmerzbetäubender Verfahren nach sich zu ziehen: Zum Ersten als wenig atemdepressiv wirkende Alternative zu Opiaten; zum Anderen als einfach intravenös injizierbares Anästhetikum zur Alternative für Lokalanästhesieverfahren, die anatomische Kenntnisse voraussetzen und erheblichen Zeitaufwand benötigen. Aus beiden Gründen wird Ketamin deshalb besonders im Notarztdienst geschätzt. Die schmerzhemmende Wirkung von Ketamin kommt vorwiegend zustande durch die selektive Hemmung der Erregungsübertragung zwischen einzelnen Zentren im zentralen Nervensystem, die Hemmung schmerzweiterleitender(nozizeptiver) Wege im Rückenmark und eventuell auch durch eine direkte Wirkung auf Opiatrezeptoren5. Das Problem bei der alleinigen Anwendung von Ketamin besteht aber in Folgendem: Durch die gleichzeitige Blockade von Hemmung und Aktivierung separater Nervenzentren sind diese nicht mehr in der uns aus dem Alltagsleben bekannten Erkenntnisweise verbunden, in welcher sie ein wirklichkeitsgetreues Abbild der Realität liefern. Stattdessen gaukeln sie bei teilweise erhaltenem Bewußtsein durch aberrierende Erregungsleitungen unserem Ich Halluzinationen vor(bezeichnet auch als "dissoziierte Anästhesie"). Konkretes Beispiel: Ich hatte einmal bei einem Patienten eine axilläre Plexusanästhesie für eine Operation am Unterarm eingespritzt, die etwas euphemistisch ausgedrückt "nicht vollständig gesessen" hat - also zu keiner vollständigen Schmerzbetäubung für den vorgesehenen Eingriff geführt hatte, was gelegentlich durchaus vorkommen kann, zumal uns damals noch keine Hilfsmittel wie Nervenstimulation und Ultraschall zur Verfügung standen, wie wir sie heute haben. Als gängigen Behelf in dieser Situation hatte ich dann konsequenterweise Ketamin intravenös injiziert(in der Anästhesiologie verschrien als die "KetoplexAnästhesie"). Daraufhin hatte der Patient den Eingriff ohne Abwehrbewegungen sehr wohl toleriert, aber während des Eingriffs den ganzen Operationssaal zusammen gebrüllt. Als er nach Ende der Operation wieder aufgewacht war, hatte ich ihn dann etwas ängstlich aber auch vorsichtig befragt, ob er denn von der Operation etwas mitbekommen hätte. Er hat dies dann verneint. Dagegen erzählte er, dass er davon geträumt hätte, dass er in Afrika auf der Jagd gewesen sei(der Patient kam aus Afrika). Ich war daraufhin froh, noch einmal Glück gehabt zu haben, nachdem die Träume in der Ketaminnarkose offenbar die fehlende regionale Blockade zur Zufriedenheit des Patienten ersetzt hatten. In der Praxis können bei Narkosen mit Ketamin solche Phänomene allerdings weitgehend unterbunden werden, wenn man gleichzeitig mit der Ketaminnarkose Medikamente einsetzt, die am Axon GABAerg wirken und durch eine vermehrte Eröffnung von hyperpolarisierenden Chloridkanälen das zentrale Nervensystem zusätzlich dämpfen. In der Praxis kommen dabei vorwiegend Benzodiazepine(in der Regel Midazolam[DormicumTM] intravenös) zur Anwendung. 4. Hemmung des schnellen Natriumeinstroms in das Axon bei Ankunft eines Aktionspotentials durch Lokalanästhetika Lokalanästhetika dringen in ungeladenem und lipophilem Zustand über die Axonmembran in das Axon ein, werden im Zytoplasma positiv aufgeladen und blockieren in diesem Zustand den schnellen Natriumeinstrom am Natriumkanal von innen(Vgl. dazu das Scriptum über Regionalanästhesie). -9- Weitere spekulative Möglichkeiten, wie die neurale Nervenimpulsübertragung noch gehemmt werden könnte. Als weitere mögliche Wirkungsstätten der Anästhetika werden gehandelt: HCN-KaliumKanäle(hyperpolarization-activated, cyclic nucleotide-gated cation channels), Acetylcholin- und Glyzinrezeptoren2,10. Ausblick Dieses Scriptum hatte zum Ziel, grundlegende molekulare Mechanismen der Anästhesie am einzelnen Axon darzustellen. Was überhaupt nicht zur Sprache gekommen ist, sind die differenzierten Auswirkungen auf die Verschaltung einzelner neuronaler Netzwerke im zentralen Nervensystem - manche Nervenverbindungen werden gehemmt, andere verstärkt. Das Zusammenwirken all dieser Prozesse erst führt zur Ausschaltung des Bewusstseins in Narkose oder im Fall von Ketamin zu einer diffenzierten Sinnesempfindung. Aber auch beim Fehlen von Anästhesie im wachen Zustand nehmen wir nur einzelne wenige Sinneswahrnehmungen bewußt auf und verarbeiten sie bewußt. Viele andere Sinneswahrnehmungen finden zwar den Weg in unser Unterbewußtsein, erreichen aber niemals unser Ich. Wie das geschieht, ist aber ein anderes Kapitel16. Zwischen den einzelnen Zentren unseres Gehirns lassen sich viele Feedback- und Feedvorward-Beziehungen nachweisen, die das Bewußtsein im Wachzustand stimulieren oder unter Narkose hemmen können5,17. Das heißt bei Weitem nicht, dass Anästhetika ausschließlich hemmend auf das zentrale Nervensystem wirken. In unseren eigenen Untersuchungen an Ratten konnten wir zum Beispiel nachweisen, dass unter Narkose mit Isofluran, Sevofluran und Desfluran einzelne Hirnstrukturen eine höhere Stoffwechselaktivierung aufweisen als im Wachzustand18-20. Ich habe das damals so interpretiert, dass höhere Zentren im Gehirn, die normalerweise untergeordnete Zentren hemmen, durch die Narkose selbst gehemmt werden. Durch Wegfall dieser Hemmung führt dies dann zu einer Aktivierung und vermehrten Stoffwechselaktivität in diesen untergeordneten Zentren. Glücklicherweise tragen diese untergeordneten Zentren nach den bisherigen Erkenntnissen aber wenig oder nichts zum Bewußtseinserlebnis bei. Das heißt, Anästhesie besteht nicht in einer generellen Hemmung aller Nervenaktivitäten. So etwas erreichen Sie auch ohne besondere anästhesiologischen Künste, wenn Sie zum Beispiel einem Menschen den Hals abschneiden. Dann spürt diese Person auch nichts mehr. Aber leider ist dieses Verfahren nicht reversibel, sodass es sich bei Operationen, die ja die Gesundheit wiederherstellen sollen, nicht bewährt hat. Anästhesie besteht dagegen darin, die bewusste Aufnahme unerwünschter Sinnesempfindungen während eines operativen Eingriffs zu verhindern, ohne die Aufrechterhaltung der Körperhomoiostase durch das zentrale und vegetative Nervensystem zu beeinträchtigen. - 10 - Kommentiertes Literaturverzeichnis: 1. Daut J., e.a. Was sind K2P-Kanäle? in www.uni-marburg.de/fb20/physiologie/ags/daut/pdfk2p (www.uni-marburg.de/fb20/physiologie/ags/daut/pdfk2p, 2007). Eine deutschsprachige Einführung in die Welt der K2P-Kanäle von einer Arbeitsgruppe aus der Physiologie der Uni Marburg 2. Franks, N.P. General anaesthesia: from molecular targets to neuronal pathways of sleep and arousal. Nature reviews. Neuroscience 9, 370-386 (2008). Wie Zitat 5 eine Übersicht über die molekularen Mechanismen und Rezeptoren, die Anästhesie ermöglichen; im Vergleich zu Zitat 5 aber beschränkt auf Hypnose auslösende Mechanismen. Zusätzlich werden aber auch die Auswirkungen auf neuronale Zentren abgehandelt, die für Schlaf und Wachheit von Bedeutung sind ; für Interessierte zum weitergehenden Lesen empfohlen. 3. Enyedi, P. & Czirjak, G. Molecular background of leak K+ currents: two-pore domain potassium channels. Physiological reviews 90, 559-605 (2010). Eine umfassende Grundlagenarbeit, die nicht für die für die Anästhesie relevanten, sondern alle bisher bekannten Eigenschaften und Funktionen der K2P-Kanäle referiert, 4. Franks, N.P. & Zecharia, A.Y. Sleep and general anesthesia. Canadian journal of anaesthesia = Journal canadien d'anesthesie 58, 139-148 (2011). Ein Vergleich neurophysiologischer Beobachtungen bei natürlichem Schlaf im Gegensatz zu Anästhesie - Der Grad an Differenzen und Gemeinsamkeiten ist letztendlich nicht klar und benötigt weitere Studien. 5. Brown, E.N., Purdon, P.L. & Van Dort, C.J. General anesthesia and altered states of arousal: a systems neuroscience analysis. Annual review of neuroscience 34, 601-628 (2011). Eine generelle Übersicht über die molekularen Mechanismen und Rezeptoren die Anästhesie ermöglichen mit einer detaillierten Besprechung der Wege, auf denen verschiedene Pharmaka die für eine Anästhesie relevanten Sinnesqualitäten beeinflussen können; für Interessierte zum weitergehenden Lesen empfohlen. 6. Dudel, J. Erregung von Nerv und Muskel. in Grundriß der Neurophysiologie (ed. Schmidt, R.) 19-70 (Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York, 1972). Ein Kapitel aus dem Neurophysiologielehrbuch meines eigenen Medizinstudiums, wo ich jetzt nach vielen Jahren bei der erneuten Lektüre gesehen hatte, mit wieviel Liebe und didaktischer Duldsamkeit Ignoranten wie uns damaligen Medizinstudenten die Grundlagen des Ruhemembranpotenzials vermittelt worden sind. Die neuesten neurophysiologischen Grundlagen zum Ruhemembranpotential und der neuronalen Erregungsübertragung finden sie aber in den Kapiteln von Moczydlowski, E. der neuen Auflage eines aktuellen Physiologielehrbuchs, das vor allem wegen seiner vielen gut erklärenden Abbildungen gerühmt wird(folgende weitere 3 Zitate). 7. Moczydlowski, E. Electrophysiology of the Cell Membrane. in Medical Physiology (ed. Boron, W., Boulpaep, EL ) 179-211 (Saunders Elsevier, Philadelphia, 2012). 8. Moczydlowski, E. Synaptic Transmission and the Neuromuscular Junction. in Medical Physiology (ed. Boron, W., Boulpaep, EL) 212-236 (Saunders Elsevier, Philadelphia, 2012). 9. Moczydlowski, E. Electrical Excitability and Action Potentials. in Medical Physiology (ed. Boron, W., Boulpaep, EL) 179-211 (Saunders Elsevier, Philadelphia, 2012). 10. Klein, J. Wie wirken Anästhetika? 1-16 (Abbott GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main, 2010). Eine 16seitige deutschprachige Broschüre über das Thema dieses Scriptums, das sie sich von Abbott zuschicken lassen können und die der Ausgangspunkt für die Erstellung dieses Scriptums war. 11. Patel, A.J. & Honore, E. Anesthetic-sensitive 2P domain K+ channels. Anesthesiology 95, 1013-1021 (2001). - 11 - Dieser vielzitierte Artikel ist die Multiplikation neurophysiologischer Kanalforschung(sowieso schon schwierig zu kapieren) mit der durch molekulargenetische Untersuchungen ermittelter Vielfalt der in der Natur vorkommenden Kaliumkanäle(mindestens Dutzende - ich hab's nicht nachgezählt, aber die Natur ist schließlich wild). Die Lektüre dieser Arbeit ist ein Muss für wissenschaftlich orientierte Masochisten. 12. Nicoll, R.A. & Madison, D.V. General anesthetics hyperpolarize neurons in the vertebrate central nervous system. Science 217, 1055-1057 (1982). Das ist der Originalartikel über die Auswirkungen von Anästhetika auf die Kaliumkanäle und gehört deshalb selbstverändlich in dieses Verzeichnis herein, auch wenn man ihn nicht unbedingt gelesen haben muss(Ich hab ihn gelesen). 13. Bettler, B., Kaupmann, K., Mosbacher, J. & Gassmann, M. Molecular structure and physiological functions of GABA(B) receptors. Physiological reviews 84, 835-867 (2004). Dieses und das folgende Zitat über GABAB-Rezeptoren dienen vor allem dazu, die interessanten, aber von der offenbar nicht ganz jugendfreien Homepage in Zitat 15 stammenden Informationen durch Daten aus peerrevied Arbeiten zu erhärten(Wenn Sie nicht wissen, was "Peer Review" bedeutet, schlagen Sie dies bitte bei Wikipedia nach - Das ist wichtig, wenn Sie in Zukunft neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Medizin aufnehmen und beurteilen wollen. Wikipedia hat mittlerweile selbst mit einer Art von Peer Review angefangen). 14. Castelli, M.P. Multi-faceted aspects of gamma-hydroxybutyric acid: a neurotransmitter, therapeutic agent and drug of abuse. Mini reviews in medicinal chemistry 8, 1188-1202 (2008). 15. Cousto, H. Fachinformation GHB(Gamma-Hydroxybutyrat) - Mischkonsum [Endogener Neurotransmitter]. in www.drogenkult.net/?file=GHB 1-17 (www.drogenkult.net/index.php/GHB.pdf?file=GHB&view=pdf, 2011). 16. Dehaene, S. & Changeux, J.P. Experimental and theoretical approaches to conscious processing. Neuron 70, 200-227 (2011). Eine Arbeit über bewusstes und unbewusstes Aufnehmen von Informationen aus der Außenwelt und deren Verarbeitung 17. Alkire, M.T., Hudetz, A.G. & Tononi, G. Consciousness and anesthesia. Science 322, 876880 (2008). Eine Arbeit, die die Frage aufwirft, ob unter Anästhesie unser Bewußtsein immer wirklich vollständig ausgeschaltet ist und spekuliert, wie die Interaktion, bzw. Nicht-Interaktion einzelner Nervenzentren untereinander zur Anästhesie beiträgt. Die folgenden Zitate(18-20) sind pure Angabe und sollen belegen, dass wir hier in Mannheim auch etwas zur Erforschung der grundlegenden Wirkungen von Anästhetika auf das zentrale Nervensystem beigetragen haben und das, was wir herausgefunden haben sogar den Weg in eine Celebrity-Veranstaltung unseres Fachgebiets gefunden hat(Zitat 20). 18. Lenz, C., Rebel, A., van Ackern, K., Kuschinsky, W. & Waschke, K.F. Local cerebral blood flow, local cerebral glucose utilization, and flow-metabolism coupling during sevoflurane versus isoflurane anesthesia in rats. Anesthesiology 89, 1480-1488 (1998). 19. Lenz, C., et al. Local coupling of cerebral blood flow to cerebral glucose metabolism during inhalational anesthesia in rats: desflurane versus isoflurane. Anesthesiology 91, 1720-1723 (1999). 20. Cottrell, J.E. We care, therefore we are: anesthesia-related morbidity and mortality: the 46th Rovenstine Lecture. Anesthesiology 109, 377-388 (2008). - 12 -