BVD-Sanierung

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BVD / MD (Bovine Virus Diarrhoe)
BVD-Sanierung
2009 gab es in Deutschland insgesamt 1381 BVD Neuausbrüche (lt. TGD).
Diese Viruserkrankung führt zu Pneumonie und Durchfall. Die Prognose ist in
der Regel schlecht. Mit homöopathischen Mitteln gelingt es, den Verlauf günstig
zu beeinflussen.
Der Erreger kommt aus der Gruppe der Pestviren (Togavirus – Rhabdovirus)
und tritt je nach Region und Klimazone in der einen oder anderen Form in
Erscheinung – so z. B. als Schweinepest oder Röteln beim Menschen.
Die Übertragung erfolgt direkt durch Kontakt, Tröpfcheninfektion, Belecken
oder durch den Deckakt, aber auch indirekt über Geräte, Futter oder
Trinkwasser.
Ein Befall kann drei verschiedene Auswirkungen haben:



Abort nach etwa zwei Wochen oder auch später, dann allerdings häufiges
Umrindern;
Eine spätere Infektion (ab dem 3. Monat) kann zur aktiven Immunisierung
der Frucht führen;
Eine Infektion während der Organanlagen kann Missbildungen mit
Todesfolgen hervorrufen.
Die verschiedenen Krankheitsbilder der MD sind in den letzten Jahren derart
vielschichtig geworden, dass ihre Beschreibung fast unmöglich wird.
Symptome:
Katarrhalische Scheiden- und Gebärmutter-Entzündungen, Verwerfen, nicht
aufnehmen, lebensschwache Kälber werden geboren, teilweise mit zentralnervösen Störungen und/oder trübe Augen, unstillbarem Durchfall, Atemwegsinfektionen.
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Dauerausscheider / Virämiker
Der BVD-Virus Dauerausscheider entsteht i.d.R. in der Trächtigkeit:
Infektion einer Kuh ohne Antikörper mit einem nicht zellzerstörendem BVDVirustyp.
 Infektion des Fetus (ca. 3 Wochen nach der Mutter jedoch vor dem 100.120. Trächtigkeitstag)
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 Der Fetus hat noch ein unreifes Abwehrsystem, baut Virus ein und wird
zum BVD-Dauerausscheider.
 Nach späterer Folgeinfektion (Mutation) mit zellzerstörendem Virusstamm entsteht in 2-270 Tagen Mucosal Disease.
Die Infektion in der Trächtigkeit verursacht die Schäden
1.-2. TM = 30% der Embryonen sterben ab
2.-3. TM = Dauerausscheider (0,1-1,3%)
4.-5. TM = Missbildungen
4.-7. TM = vereinzelte Aborte, Kümmerer
8.-9. TM = Neugeborenenschwäche
Es ist aber auch bekannt, dass eine der Infektionsursachen die BVDImpfung ist. Die Impfung kann in den ersten 120 Trächtigkeitstagen oft zu
Virämikern führen (vom TGD bestätigt!).
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Die Übertragung durch einen BVD-Virus-Dauerausscheider
Alle 18h entsteht eine neue Erreger-Generation mit hoher Mutationsrate.
Ein BVD-Virusdauerausscheider infiziert ca. 20 weitere Rinder, d.h. bei einer
Herdeninfektion von 0,1-1,3% Virämikern infizieren sich jährlich ca. 6% aller
Rinder im Bestand.
Ein vorübergehend infiziertes Rind steckt dagegen nur ca. 0,3 weitere Rinder an,
d.h. die Ansteckung in diesem Fall ist nicht von großer Bedeutung (lt. TGD)
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BVD-Sanierung
Durch das Ausmerzen der Dauerausscheider ist eine wichtige Infektionsquelle beseitigt.
Ab 01. Januar 2011 ist jedes Kalb zu untersuchen, spätestens bis zum 6.
Lebensmonat oder vor dem Verbringen.
Dies erfolgt über das markieren mittels Ohrmarken am ersten Lebenstag vor der
1. Biestmilchgabe optimal – bis 7. Lebenstag gestattet.
Bis zum Versand die Gewebeprobe gekühlt bei 4° C lagern (max. 14 Tage).
Geplante Versandart ist die Mitgabe der Gewebeprobe durch den Milchsammelwagen.
Zahlen von Bayern (lt. TGD):
1,3 Mio Geburten jährlich, d.h. 3600 Geburten täglich
2,6 Mio Stanzproben jährlich
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Kommt es bei der ersten Gewebeprobe-Entnahme zu einem BVD-Virusnachweis, sollte eine Bestätigungsuntersuchung durchgeführt werden.
Bei einem ELISA-Testverfahren muss eine Frist von 21 Tagen eingehalten
werden, d.h. wenn beispielsweise die erste Probeentnahme am 1. Mai war, dann
darf die Folgeprobe frühestens am 23. Mai stattfinden.
Erfolgt die sichere Diagnose eines BVD-Dauerausscheiders in einem Bestand,
so veranlasst die Veterinärverwaltung eine Untersuchung mittels Blutprobe
durch den Hoftierarzt. Untersuchung der Blutprobe im Bay. Landesamt für
Gesundheit.
Weiteres Vorgehen im Bestand nach positivem BVD-Ergebnis:
1. Schritt:
Untersuchung aller Jungrinder von 2-24 Monate ohne Status
2. Schritt:
Bei Auffinden weiterer Dauerausscheider Untersuchung von Färsen und
Kühen ohne (abgeleiteten) Status.
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Methoden zur Untersuchung der BVD
Verschiedene amtlich anerkannte Nachweismethoden (lt. FLI)
 Blutuntersuchung
 Milch-Pool
 Gewebeprobe (Ohrstanze)
Wie sind die verschiedenen Untersuchungsmethoden bezüglich
Genomanalyse zu betrachten?
In allen dieser genannten Untersuchungsmethoden können Untersuchungen auf
genetische Informationen (also Genomanalysen) durchgeführt werden.
Da es sich beim Milch-Pool jedoch um eine „Sammelprobe“ mehrerer Kühe
handelt, ist hier eine Einzel-Genomanalyse erschwert, bzw. kaum möglich.
Bei der Gewebeprobe dagegen, ist die Möglichkeit der Genomanalyse immer
gegeben, vor allem ist es sehr einfach die Gewebeprobe auch für längere Zeit
haltbar zu machen (Quelle IGGT).
Wie kann man dies ausschließen und umgehen?
Indem man nur Blutserum, Blutplasma oder den Milchpool untersuchen lässt.
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Nach der Blutabnahme muss das Blut zunächst zentrifugiert werden, dadurch
erhält man den flüssigen Anteil des Blutes, sog. Blutserum bzw.
Blutplasma und den zellulären Anteil des Blutes.
Blutserum und Blutplasma enthalten keine Zellen und können ohne
Möglichkeit zur Genomanalyse auf das BVD-Virus untersucht werden.
Da es sich bei der Untersuchung des Milchpools um eine „Sammelprobe“
handelt, ist keine Genomanalyse eines Einzeltieres möglich.
Wenn der Milch-Pool BVD positiv ist, muss eine Einzeltieruntersuchung
vorgenommen werden (Quelle IGGT).
Mit folgenden Tests kann eine Genomanalyse ausgeschlossen werden
(lt. IGGT):

Untersuchungsmethode „ELISA“
Untersuchungsmaterial: Blutserum/Blutplasma
Probeentnahme: Blutentnahme vor Biestmilchgabe und ab dem 61. Tag

Untersuchungsmethode „Zellkult.“
Untersuchungsmaterial: Blutserum
Probeentnahme: Blutentnahme vor Biestmilchgabe und ab dem 41. Tag
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Untersuchungsmethode „RT-PCR“
Untersuchungsmaterial: Blutserum / Blutplasma /
Milch-Pool (bis 50 Kühe)
Probeentnahme: Blutentnahme ohne zeitliche Beschränkung
Vorteile Stanzprobe gegenüber Blutabnahme:
 Nicht das Problem des „Nicht“-wechselns der Nadel
 Ein Eingriff am Tier, der sowieso vorgenommen werden muss.
 Probenahme kann durch den Landwirt selbst erfolgen
 Unempfindliches Probematerial
 Entnahme der Gewebeprobe kann auch nach der Biestmilchgabe
erfolgen
Nachteile der Stanzproben:
 Lange Lagerfähigkeit der Gewebeproben
 Genomanalyse über lange Zeit möglich
 Doppeltes Ohrenmarken setzen
 Wenig Aufklärungs- und Informationsfluss
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Im Merkblatt des Bayer. Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit zur
BVD-Bekämpfung für Rinderhalter ist nachzulesen:
„Dem Tierhalter ist es freigestellt, welche Art von Proben er untersuchen lassen möchte, welchen Transportweg er wählt und welche
Untersuchungseinrichtung er beauftragt.“
Für betroffene Betriebe ist zweifelsohne von Vorteil, wenn Dauerausscheider
durch dieses Sanierungsprogramm ausgemerzt werden können.
Jedoch der dürftige Informations- und Aufklärungsfluss lässt einige Bedenken aufkommen.
Welchen Informationsfluss und Datenaustausch haben die betroffenen
Institutionen untereinander? Wird hier immer der Datenschutz gewahrt?
Die Problematik durch Patente auf Leben ist auf alle Fälle berechtigt, da
bereits eine Vielzahl solcher Patentanträge vorliegt, siehe Schweine- oder
Schnitzelpatent.
Fazit:
Würde das Patentgesetz geändert, so wäre kein Grund
zur Aufregung bzgl. der Ohrstanzmethode gegeben.
© Praxisgemeinschaft
Birgit Gnadl * THP * Achenweg 30 * D-83236 Übersee
Tel. 0049/(0)8642/5211 * Fax 0049/(0)8642/5979965
und
Angela Lamminger-Reith * THP * Windbichl 4 * D-83317 Teisendorf
Tel. 0049/(0)8656/485 * Fax 0049/(0)8656/983839
Internet: www.nutztierhomoeopathie.de
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