Institut für Statistik Akademiestr. 1 / IV, 80799 München WS 2006 / 07 Übungsaufgaben zur Vorlesung Biometrie für Studierende der Veterinärmedizin Helmut Küchenhoff und Christian Heumann Einige Aufgaben wurden uns von Prof. Dr. Lothar Kreienbrock von der Tierärztlichen Hochschule Hannover zur Verfügung gestellt, wofür wir uns herzlich bedanken. 1. Blatt: Besprechung am 2.11. 2006 Aufgabe 1 1. In einer Rinderherde sind 10% der Tiere erkrankt (d.h.: Prävalenz = P (krank) = 0.1) und 20% der Rinder sind untergewichtig (d.h.: P (mager) = 0.2). Außerdem sei bekannt, dass 5% der Tiere sowohl krank als auch untergewichtig sind. Wie viel Rinder sind weder krank noch untergewichtig? Aufgabe 2 a) Wir betrachten 2 Krankheiten A und B. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tier an der Krankheit erkrankt sei P(A)=0.2. Weiter gilt: P(B)=0.1 und P(A B)=0.05. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Tier an A erkrankt ist, falls bei diesem Tier B diagnostiziert wurde. Kommentieren Sie das Ergebnis. Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Krankheiten? b) Für eine weitere Krankheit C gelte: P(C)=0.5 und P(C|A)=0.5. Interpretieren Sie das Ergebnis! Welcher Zusammenhang besteht zwischen C und A? Wie groß ist P(C A)? Aufgabe 3 Krankheiten können unabhängig voneinander auftreten oder einander begünstigen. Wird Krankheit als ein zufälliges Ereignis aufgefasst, so findet der Multiplikationssatz für Wahrscheinlichkeiten seine Anwendung, wenn das gleichzeitige Auftreten zweier Krankheiten untersucht wird. Krankheit A trete mit einer Wahrscheinlichkeit von 0.1 auf und Krankheit B mit 0.05. Wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Patienten beide Krankheiten diagnostizierbar sind, unter der Bedingung a) die beiden Krankheiten treten unabhängig voneinander auf? b) Krankheit B wird durch A mit der Wahrscheinlichkeit P ( B | A) 0.5 begünstigt? c) Interpretieren Sie die bedingte Wahrscheinlichkeit Häufigkeit. P ( B | A) als Anteil oder Aufgabe 4 Angenommen, in einer Population werden Tiere unabhängig voneinander mit der gleichen Wahrscheinlichkeit von p 0.2 von einer Krankheit befallen. Ein Tierarzt untersucht nun eine zufällig aus dieser Population ausgewählte Stichprobe von n 4 Tieren. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass a) alle 4 Tiere krank sind? b) mindestens ein Tier gesund ist? c) alle vier Tiere gesund sind? d) Mindestens ein Tier krank ist? Aufgabe 5 (siehe Folien zur Vorlesung am 2.11.) SMD (swine misery disease) ist eine infektiöse Schweinekrankheit, die sich nach einer Inkubationszeit von 3 Monaten manifestiert und bei jungen Schweinen mit einem verminderten Wachstum verbunden ist. Der Diagnose-Test SMDETEC basiert auf der Entdeckung von Toxinen im Serum. In einer nationalen Studie wurde SMDETEC erprobt, dabei ergab sich eine Prävalenz von 0.1, d.h. 10% aller Schweine sind mittels SMDETEC als krank diagnostiziert worden. Die Validität des Tests wurde an 200 Schweinen genauer mit folgendem Ergebnis untersucht: Test positiv negativ Summe wahrer Status krank gesund 79 4 21 96 100 Summe 83 117 200 a) Berechnen Sie die Sensitivität und Spezifität von SMDETEC. b) Berechnen Sie den positiv prädiktiven Wert und interpretieren Sie das Ergebnis.