Kurs Anaerobier / Serologie

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Kurs Anaerobier / Serologie
Themen:
I. Sporenbildner und Anaerobier
II. Treponemen
Leptospiren
Borrelien
Aufgabe:
1. Betrachten Sie die von Ihnen angefertigten Resistenz-Testungen aus der vorherigen
Woche. Messen Sie den Durchmesser des Hemmhofes. Tragen Sie das Ergebnis in
den Protokollbogen ein.
Auswertung des Blättchen – Diffusionstest:
gram neg. Stäbchen
Staphylokokken
S
S
R
R
Penicillin
Vancomycin
Cefazolin
Cefotaxim
Wirkstoff
Menge
Penicillin
Vancomycin
Cefazolin
Cefotaxim
( µg )
10
30
30
30
1
2
3
4
Hemmhof nach
gram neg. Stäbchen
S
R
> 24
<12
>12
<9
>24
<18
>30
<20
5
6
7
8
9
10 cm
DIN u.a. (mm)
S
>29
>12
>24
>30
Staphylokokken
R
<28
<9
<18
<20
I. Sporenbildner & Anaerobier
In diesem Praktikum sollen zwei sich überlappende Gruppen von Bakterien
besprochen werden, die sog. Anaerobier (Bakterien, die nur in der Abwesenheit von
Sauerstoff wachsen können) sowie die Sporenbildner, die Dauerformen ausbilden
und dadurch extrem gut haltbar (oder, aus medizinisch-hygienischer Sicht, schwer zu
beseitigen) sind. Die Überlappung besteht in der Gattung der Clostridien, das sind
anaerobe Sporenbildner.
I. Sporenbildner
Sporen sind Zellformen mit extrem herabgesetztem Stoffwechsel (hypometabolische
Zellformen), die sich bei manchen Bakterien, eben den sogenannten Sporenbildnern,
aus der teilungsfähigen Form der Bakterienzelle (der vegetativen Form) entwickelt.
Sporen sind im Vergleich zu den vegetativen Formen gegen Austrocknung, Hitze,
Chemikalien und Strahlen sehr widerstandsfähig (wenn auch nur mässig resistent
gegen UV-Bestrahlung). Aus hygienischer Sicht ist diese Resistenz offensichtlich
bedeutsam:
Methoden der Desinfektion und Sterilisation müssen diese
Bakterienformen in Betracht ziehen (beispielsweise sind Alkohole, die gängigen
Mittel zur Händedesinfektion, nicht ausreichend wirksam gegen Bakteriensporen).
Sporen lassen sich als Dauer- und Überlebensformen der Bakterienzelle ansehen.
Die Überlebensfähigkeit dieser Formen ist beachtlich; das hohe Potenzial des
Bacillus anthracis, des Erregers des Milzbrands, als biologischer Kampfstoff liegt u.a.
in dieser Fähigkeit begründet.
Nach experimenteller Ausbringung von
Milzbrandsporen ist der Boden für mehrere Jahrzehnte infektiös.
Für die medizinische Mikrobiologie sind zwei Gruppen sporenbildender Bakterien
bedeutsam. Beide gehören zu den grampositiven Stäbchen: Es sind einmal die als
Bazillen bezeichneten aeroben Sporenbildner und zum anderen die als Clostridien
bezeichneten obligat anaeroben Sporenbildner.
Merke: Pilzsporen sind keine Dauerformen sondern Fortpflanzungsformen.
II. Anaerobier
Die unterschiedliche Fähigkeit der Bakterien, O2 als Elektronenakzeptor zu
gebrauchen, dient zur Einteilung der Bakterien in:
Obligat aerobe Bakterien
Mikroaerophile Bakterien
Obligat anaerobe
Bakterien
Fakultativ anaerobe
Bakterien
O2 ist essentiell für das Wachstum
Beispiel: Pseudomonaden, Mykobakterien
Wachstum nur bei reduziertem O2 Partialdruck (5% CO2)
Beispiel: Gonokokken, Mycoplasmen, Campylobacter
O2 ist toxisch, Wachstum nur in O2-freiem Milieu
Beispiel: Clostridien, Bacteroides, Peptokokken
Wachstum sowohl in Gegenwart von O2 als auch im O2freien Milieu
Beispiel:
Enterobacteriaceae,
Streptokokken,
Staphylokokken
Die obligat anaeroben Keime werden aufgrund ihrer Morphologie und ihres
Färbeverhaltens weiterhin eingeteilt:
Vorkommen
1 obligat
anaerobe
grampositive
sporenbildende Stäbchen
- Clostridien
2 obligat anaerobe gramnegative Stäbchen
- Bacteroides spp.
- Fusobakterien
3 obligat anaerobe grampositive Kokken
- Peptokokken
- Peptostreptokokken
4 obligat anaerobe gramnegative Kokken
- Veillonellen
ubiquitär
(Gastrointestinaltrakt)
Bestandteile der
physiologischen Flora
(Schleimhaut,
Gastrointestinaltrakt)
Infektionen mit Anaerobiern (Ausnahme Clostridien) sind überwiegend endogene
Misch-Infektionen (reduzierte O2-Spannung nach Trauma, Stase).( Veillonellen
besitzen klinisch keine Bedeutung.)
Clostridien sind für eine Reihe schwerer Krankheitsbilder
Virulenzfaktoren sind Toxine, die von Clostridien gebildet werden.
Erkrankung
Keim
- Gasbrand
C. perfringens
verantwortlich.
C. novyi
C. septicum
C. histolyticum
- Tetanus
C. tetani
- Botulismus
C. botulinum
- Enterale Toxininfektionen
C. perfringens
C. botulinum
C. difficile (pseudomembranöse Kolitis)
Aufgaben:
1. Betrachten Sie die Kulturen :
- Bacillus cereus auf Nähagar
- Clostridium perfringens
- Clostridium difficile
2. Betrachten Sie den Clost – Test.
3. Fertigen Sie ein Grampräparat von Bacillus cereus an.
4. Mikroskopieren Sie die ausgeteilten Präparate:
- Gasbrand – Wundabstrich
- Clostridium tetani – Sporenpräparat
- Clostridium difficile – subterminale Spore
- Fusobakterien ( Angina Plaut – Vincent )
5. Zur Ansicht sind in Ihrer Reihe und vorne verschiedene anaerobe
Kulturverfahren ausgeteilt.
Clostridium
perfringens
Kultur:
Farbe, Form,
Grösse
Geruch
Mikroskopie:
Gramverhalten
Spore: ja / nein
Lage
Clostridium
tetani
Clostridium
difficile
Bacillus
cereus
Fusobakterium
Anaerobiermedien enthalten sauerstoffbindene Reduktionsmittel, wie z.B.
Cystein Natriumthioglykolat, Glucose, Ascorbinsäure. Durch Autoklavieren
wird den Nährmedien der gelöste Sauerstoff ausgetrieben. Da jedoch durch
Diffusionsprozesse aus der Raumluft wieder ein langsamer Sauerstoffanstieg im
Medium stattfindet, sollten Anaerobiermedien unter anaeroben Bedingungen
gelagert werden.
Anaerobe Kuturverfahren:
Fortner – Platte: Auf einer Hälfte einer Nähragarplatte werden
sauerstoffzehrende Bakterien ( z.B. Serratia marcescens ) ausgestrichen; auf die
andere Hälfte das Untersuchungsmaterial, aus dem anaerobe Keime
Atmosphäre hergestellt angezüchtet werden sollen. Danach wird der Deckel
aufgelegt und die Petri – Schale mit Klebeband verschlossen. Serratia
marcescens vebraucht bei ihrem raschen Wachstum den Luftsauerstoff und
schafft damit die Grundlage für das Wachstum der obligat anaeroben
Mikroorganismen.
Anaerobiertöpfe:Hier handelt es sich meist um durchsichtige Kunststoffbehälter
mit abgedichtetem Deckelaufsatz, in die jeweils eine ganze Anzahl von
Plattenkulturen eingebracht werden können. In den Topf kommt ein
Reduktionsmittel, dass den Luftsauerstoff bindet, sowie ein Sauerstoff –
Indikatorstreifen, der kontrolliert, ob auch tatsächlich ein anaerobe Milieu
wird.
Clost – Test:
= revers CAMP – Test
Der Test beruht auf der Lyse von Erythrozyten bei gleichzeitiger Einwirkung
von Faktoren, die von den Streptokokken und von dem zu untersuchenden
Clostridien perfringens Stamm gebildet werden.
Auf eine Columbia – Agarplatte wird mit einer sterilen Öse, strichförmig ein
Streptococcus agalactiae Stamm geimpft. Senkrecht dazu wird der zu
untersuchende Stamm geimpft, wobei sich die Impfstriche nicht berühren dürfen.
Der Agar wird anaerob bei 36° C über Nacht bebrütet.
Erscheint eine pfeilförmige Hämolysezone, mit der Pfeilspitze zum Ammenstrich
weisend, so handelt es sich um C. perfringens.
Für Ihre Notizen:
II. Spirochäten
Humanpathogen Erreger in der Familie der Spirochaetaceae:
Genus
Species
Krankheitsbild
Treponema
T. pallidum subsp. pallidum
venerische Syphilis
subsp. endemicum
endemische Syphilis
subsp. per tenue
Frambösie
T. carateum
Pinta
T. vincenti
Angina – Plaut - Vincent
Leptospira
L. interrogans
M. Weil
Borrelia
B. recurrentis
Läuserückfallfieber
B. duttoni u.a.
Zeckenrückfallfieber
B. burgdorferi
Lyme - Borreliose
Aufgaben:
1. Diskutieren Sie den TPHA - Test im Team.
2. Betrachten Sie die Präparate:
- Treponemen, Kabolfuchsinfärbung
- Borrelia recurrentis Blutausstrich,
Giemsafärbung
3. Im hinteren Laborraum ist ein Fluoreszenzmikroskop mit einem FTA - Abs - Test
aufgebaut.
4. In der letzten Reihe finden Sie eine Zecke und eine Kleiderlaus im Lichtmikroskop.
5. KBR Reaktion
Komplementbindungsreaktion
Die Komplement-Bindungsreaktion (KBR) ist ein zweistufiges Reaktionssystem zur
Bestimmung von Antigen-spezifischen Komplement-bindenden Antikörpern im Serum. In
der 1. Stufe läuft die eigentliche Antigen-Antikörper-Reaktion (Ag-Ak-Reaktion) ab. Sind
Antikörper vorhanden, bilden diese mit einer bekannten Menge Antigen einen AntigenAntikörper-Komplex. Liegen keine Antikörper vor, so bildet sich auch kein AntigenAntikörper-Komplex.
Um den Ag-Ak-Komplex "sichtbar" zu machen, nutzt man die Eigenschaft des Komplexes
aus, Komplement zu binden und zu verbrauchen. Hierzu wird dem Reaktionsgemisch eine
definierte Menge Komplement zugesetzt. (Das in dem zu untersuchenden Serum
vorhandene Komplement muß natürlich vorher bei 56 C inaktiviert werden). Am Ende
der 1. Stufe der KBR ergeben sich nun folgende Möglichkeiten:
A. Im Serum waren Ak vorhanden, es bildete sich ein Ag-Ak-Komplex, der das
zugegebene Komplement gebunden und verbraucht hat.
B. Im Serum waren keine Ak vorhanden, es bildete sich kein Ag-Ak-Komplex,
Komplement wurde nicht gebunden und nicht verbraucht.
In der 2. Stufe der KBR wird nun festgestellt, ob Komplement verbraucht wurde. Dazu
verwendet man als Indikatorsystem Schafserythrozyten, die mit Antikörpern
(Ambozeptor) beladen sind. Ist noch Komplement vorhanden, werden die
Schafserythrozyten lysiert, die KBR ist negativ. Ist das Komplement in der 1. Stufe
verbraucht worden, werden die Schafserythrozyten nicht lysiert, die KBR ist positiv.
In der Serologie dient die
Komplementbindungsreaktion der Bestimmung
komplementbindender Ag-Ak-Komplex im
Patientenserum. Bei der Untersuchung der Titer
zweier Seren macht ein 4-facher Titeranstieg eine
frische Infektion wahrscheinlich.
KBR:
pos.
Kontrolle
neg.
Kontrolle
Pat. Pat. Pat.
1
2
3
SK
1:5
1:10
1:20
1:40
1:80
1:
160
1:
320
Ak im
Pat.serum?
Antigen
ja
ja
Reaktion
Ergebnis
[Ag + Ak] + C
→ [ Ery + AK]
Knöpchenbildung
nein
ja
Ag + - + C
→ [ Ery + Ak ]
Lysis
ja / nein
nein
- + +/- + C
→ [ Ery + Ak]
Lysis
= SK
SK = Serumkontrolle:
Ohne Vorlage von Antigen: es muss zur Lyse der Erythrozyten kommen.
Bei Knöpfchenbildung verbrauchen AK des Patienten unspezifisch Komplement, ohne einen
Komplex mit einem Antigen eingegangen zusein.
weitere Antigen-Antikörper-Reaktionen
Treffen ein Antigen und ein gegen dieses Antigen gerichteter Antikörper in gelöster Form
aufeinander, so bildet sich ein Antigen-Antikörper-Komplex (Immunkomplexe). Die Art
der dabei entstehenden Komplexe wird weitgehend durch das Verhältnis von Antigen und
Antikörper bestimmt. Sind die Reaktionspartner nahezu äquimolar vorhanden, bilden
sich große, netzwerkartige Komplexe, die ausfallen: Es entsteht ein vom bloßen Auge
erkennbares Präzipitat. Im Gegensatz dazu bilden sich im Antigen- oder
Antikörperüberschuß kleine Immunkomplexe mit nur geringer oder ohne erkennbare
Präzipitatbildung.
Mit der quantitativen Präzipitationsreaktion (Heidelberger, 1930) wird die Folge der
Interaktion verschiedener Mengenverhältnisse von Antigen und Antikörper quantitativ
erfaßt. Nur wenn Antigen und Antikörper in einem ausgewogenen Verhältnis vorliegen
(Äquivalenz), führen die Bindungen zwischen Antigen und Antikörpermolekülen zu
großen, netzartigen Immunkomplexen.
Heidelberger Kurve:
-
+
+
-
+
+
freies AG
-
-
freier AK
Präzipitate
-
Antigen
Bei Ag–Unterschuss oder -Überschuss entstehen nur kleine, nicht sichtbare Präzipitate.
Grössere Präzipitate entstehen erst bei äquimolaren Mengen von AG und AK.
Doppeldiffussion nach Ouchterlony
Prinzip: Bei dieser Methode diffundieren Antigen und Antikörper aus zwei Vertiefungen
aufeinander zu. In der Äquivalenzzone kommt es zur Präzipitation des Antigens durch
den Antikörpekomplexr. Die Methode dient zur Charakterisierung von Antigenen (bei
gegebenen Antikörpern) oder von Antikörpern (bei gegebenem Antigen). Man weist eine
Identität, Nicht-Identität oder Teil-Identität der Antigene bzw. Antikörper nach.
Immundiffusion nach Mancini:
= radiale Immundiffusion in Antiseren-haltigen (monospezifischen) Agar- oder
Agarosegelen.
1964 von Mancini et al. beschrieben und zur quantitativen Bestimmung von
Serumproteinen angewandt.
Die quantitativ eingefüllte Ag–Probe diffundiert radial aus einer Vertiefung in eine
gleichmässig dicke, monospezifisches Antiserum enthaltende Agar- oder Agarosegelschicht
unter Bildung kreisförmiger Präzipitationshöfe. Zwischen der von Präzipitat bedeckten Fläche
und der Ag–Konzentration besteht eine lineare Beziehung; gemessen wird der Durchmesser
des Präzipitationshofes. Durch Mitführen von Proben mit bekannten Ag– Konzentrationen (
Standard ), kann eine Eichkurve angefertigt werden, aus der sich die Antigenkonzentration
der unbekannten Probe ablesen lässt.
Immunelektrophorese
Die Immunelektrophorese dient zur Diagnostik von z.B. der Agammaglobulinämie oder der
monoklonalen Gammopathie.
Prinzip:
Die Immunelektrophorese ist ein zweidimensionales Verfahren. Im ersten Schritt werden
Serumproteine in einem Agarosegel entsprechend ihrer Eigenladung elektrophoretisch
getrennt. Im zweiten Schritt diffundiert in vertikaler Richtung dazu ein Antiserum, das
korrespondierende Antikörper gegen diejenigen Proteine enthält, die dargestellt werden
sollen. Wo Proteine auf gegen sie gerichtete Antikörper treffen, bilden sich
Präzipitationslinien.
Formen sich bei Darstellung der Immunglobuline Präzipitationslinien gleichmässiger
Krümmung, so ist das ein Zeichen der homogenen Antikörperverteilung innerhalb der IgKlasse.
Liegt vermehrt Immunglobulin einer Klasse und eines Types vor, also eine monoklonale
Gammopathie, so bildet sich eine Verformung der Präzipitationslinie in Richtung des
Antiserums aus. Sie ist kennzeichnend für monoklonale Gammopathien.
TPHA - Test
= Treponema pallidum - Häm – Agglutinationstest
Vorbereitung und Arbeitsmaterial:
1. Antigen:
Schaferythrozyten werden mit Formalin und Tannin - Gerbsäure behandelt. Dies bewirkt eine
Aufrauhung der Erythrozytenoberfläche und somit Freilegung von Bindungsstellen.
An diese Rezeptoren werden jetzt Antigene angelagert, den Nichols - Stamm. Dies ist ein
hochspezifisches Antigen, aus dem Hoden infizierter Kanninchen gewonnen.
Diese sensibilisierten Schaferythrozyten bilden die Grundlage des TPHA - Test.
2. Serum: Unverdünntes Patientenserum wird 30 Minuten bei 56° C inaktiviert.
3. Zur Verdünnung wird ein Absorptionsmedium eingesetzt, der den Reiterstamm enthält.
Dies ist kein echter Treponemen - Stamm. Er entfernt unspezifische Antikörper, die sich gegen
alle Treponemen richten. Weiterhin enthält es Zellmembran von Schaferythrozyten, um
heterophile Antikörper zu absorbieren, die in fast jedem Patientenserum sind.
4. Negativ Kontrolle: nicht sensibilisierte Schaferythrozyten
Bei Bildung einer Zellmatte, hat der Patient immer noch heterophile Antikörper.
5. Positiv Kontrolle: reaktives Kontrollserum
Reaktionsablauf:
Sind im Patientenserum Antikörper gegen Treponema pallidum, agglutinieren diese die
Schaferythrozyten. Es bildet sich eine Zellmatte.
Wenn keine Antikörper im Serum vorhanden sind, sedimentieren die Erythrozyten zu einem
Knöpfchen.
Der TPHA gilt als Suchtest in der Syphilis Diagnostik. Er kann als qualitativer und
quantitativer Test in Verdünnungsstufen durchgeführt werden.
Er weist IgG und IgM nach, kann jedoch nicht zwischen IgG und IgM unterscheiden.
2 - 3 Wochen nach Primärinfekt ist der TPHA - Test positiv.
Ein Titer ab 1: 80 gilt als positiv.
Aufgrund des echtem Treponemen Stamm ist der Test hoch spezifisch.
Syphyilis, Frambösie und Pinta sind serologisch nicht unterscheidbar.
+K
-K
1
2
3
1:40
NS
1:80
S
1:160
S
S = sensibilisierte Erythrozyten
NS = nicht sensibilisierte Erythrozyten
Direkte und indirekte Immunfluoreszenz
Hierbei werden Antigen - Antikörper - Reaktionen dadurch sichtbar gemacht, dass einer der
Reaktionspartner mit einem fluoreszierenden Farbstoff markiert ist.
Das meist benutzte Fluorochrom heisst Fluorescein ( FITC ).
Die Reaktion ist im UV – Mikroskop beurteilbar.
Trift weisses kurzwelliges energiereichesn Licht von Halogen- oder Quecksilberlampen auf
diese Fluorochrome, nehmen sie Energie auf und strahlen sie in Form von langwelligem
grünen Licht wieder ab.
Die direkte Immunfluoreszenz dient zum direkten Nachweis von Bakterien, Viren, Parasiten
im Untersuchungsmaterial.
Durchführung: Untersuchungsmaterial wird auf einen Objektträger fixiert ( Hitze,
Trocknung, chemisch ) . Anschliessend wird der fluoreszenzmarkierte Antikörper, der gegen
das gesuchte Antigen gerichtet ist, auf die Auftragsstelle gegeben. Nach einem Waschprozess
legt man den Objektträger unter ein UV - Mikroskop.
Im positiven Falle sind die gesuchten Antigene durch den Antikörper markiert und erscheine
leuchtend grün.
Entsteht keine Fluoreszenz, sind die Antikörper nicht spezifisch gewesen und ausgewaschen
worden.
Mit der indirekten Methode weist man Antikörper nach. Dazu gehört der FTA Abs. Test.
FTA Abs. Test:
Fluoreszenz - Treponema - Antikörper Absorptiosnstest.
Bestätigungstest, wenn TPHA positiv oder zweifelhaft positiv ausfällt.
Er ist spezifischer und empfindlicher als der TPHA -Test:
Vorbereitung:
Absorptionsschritt:Kreuzreagierende Antikörper im Patientenserum werden mit apathogenen
( Reiter- ) Spirochäten absorbiert.
Das Patientenserum wird in einer Verdünnungsreihe auf einen Objektträger gebracht, der
mit abgetöteten pathogenen Treponemen beladen ist.
Reaktionsablauf:
Positive Reaktion: Ak im Patientenserum binden an die Treponemen und lassen sich dann
nicht mehr durch Waschen entfernen.
Negative Reaktionen: AK im Patientenserum erkennen die Treponemen nicht und lassen sich
abwaschen.
Detektionstreaktion: Es soll nachgewiesen werden, ob die Treponemen auf dem Objektträger
mit Antikörpern beladen sind. Dazu werden AK verwendet, die gegen humane
Immunglobuline gerichtet sind, und mit einem fluoreszierenden Farbstoff gekoppelt sind.
Werden Treponemen markiert, leuchten diese im fluoreszierenden Licht auf.
Bei einem unklaren Reaktionsausfall wird ein Western - Blot angeschlossen.
Enzymimmunoassay
Eine Reaktionakomponente ist mit einem Enzym markiert, welches nach Ablauf der
immunologischen Reaktionen mit einem geeigneten Substrat zusammen gebracht wird.
Die durch das Enzym hervorgerufene Umsetzng des Substrates ist proportional zur
Enzymmenge sowie zur Reaktionszeit. Die enzymisch entstandenen Produkte können mittels
Spektrometrie gemessen werden.
ELISA = enzyme linked immunosorbent assay:
Mit der ELISA – Technik kann man sowohl die Konzentration von Antikörpern als auch von
Antigenen quantitativ erfassen. Dazu gibt es verschiedene Methoden:
Antigen – Nachweis:
Bei der Sandwich _Methode werden spezifische Antikörper als feste Phase in
Mikrotiterplatten, Reagenzgläser oder an Kunststoffkugeln gebunden. Dieser festen Phase
wird das Untersuchungsmaterial zugegeben. Sind die gesuchten Antigene vorhanden, so
binden sie sich an die Antikörper der Festphase ( z.B. am Boden einer Mikrotiterplatte ).
Nach einem Waschvorgang ( Entfernung des Untersuchungsmateriales aus dem Näpfchen )
werden enzymmarkierte Antikörper hinzugefügt ( Konjugat ), die gegen das gleiche Antigen
gerichtet sind wie die Festphasenantikörper und die sich nun an die vorhandenen Antikörper
- Antigen - Komplexe binden. Nach einem zweiten Waschvorgang ( Entfernung des
überschüssigen Konjugats ) wird ein Substrat zugegeben, das von den konjugierten Enzymen
abgebaut werden kann. Der enzymatische Abbau des Substrates wird nach einer festgelegten
Zeit durch Zugabe einer Säure oder Lauge gestoppt. Die entstandenen farbigen Produkte
können photometrisch gemessen werden; die Farbintensität entspricht dem Antigengehalt.
Bei der kompetitiven Methode wird die Lösung mit dem nachzuweisenden Antigen vor dem
Test mit einer standardisierten Menge an gleichen, aber enzymmarkierten Antigenen
gemischt. Markierte und nichtmarkierte Antigen konkurrieren um die Bindungsstellen der
Antikörper an der festen Phase. Das Verhältnis von markierten zu nichtmarkierten ( also
nachzuweisenden ) Antigenen in der Lösung gleicht dem Verhältnis von markierten und nichtmarkierten Antigenen, die später an der festen Phase gebunden sind.
Werden mehr unmarkiete Antigene gebunden, so wird weniger Substrat abgebaut ( geringe
Farbbildung ). Je grösser die Antigenkonzentration der zu untersuchenden Probe ist, desto
geringer ist also die Farbintensität.
Zum Antikörpernachweis mittels ELISA wird die indirekte Methode angewendet. Hier besteht
die feste Phase aus dem Antigen. Nach Zufügen der fraglichen antikörperhaltigen Lösung
werden - vergleichbar dem IIFT - enzymmarkiertes AHG zugegeben.
„ Medizinische Mikrobiologie für MTA „ V. Mersch - Sundermann
RIA
= Radioimmunoassay
Beim Radioimmunoassay werden Antikörper oder Antigene durch das homologe Antigen bzw.
den homologen Antikörper nachgewiesen, wobei jeweils einer der Reaktionspartner mit einem
radioaktiven Isotop ( z.B. 125 J )
markiert ist. Nach Bindung des markierten Antigens bzw. Antikörpers mit dem homologen, an
der Festphase gebundenen Reaktionspartner und Entfernung der Radioaktivität im
Reaktionsüberstand durch Waschvorgänge, wird die Radioaktivität an der Festphase mit
einem Strahlenmessgerät gemessen .
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