Diagnostic investigation into the role of Chlamydiae in cases of

Werbung
Literaturrecherche
Diagnostic investigation into the role of Chlamydiae in cases of increased rates
of return to oestrus in pigs
U. Camenisch et al.
Veterinary Record, 155, 2004, 593-596
Die Familie der Chlamydiaceae kann unterteilt werden in die beiden Genera Chlamydia und
Chlamydophila. Von den bekannten Spezies sind Chlamydia suis, Chlamydophila pecorum und
Chlamydophila abortus signifikante Pathogene der Schweine. Reproduktionsstörungen, erhöhte
Umrauschraten, vaginaler Ausfluss, Aborte, Mumifikationen, Totgeburten und erhöhte peri- und
neonatale Sterblichkeit wurden bereits erwähnt.
Verschiedene Untersuchungen in Deutschland konnten im Genitaltrakt von Zuchtsauen mit hohen
Umrauschraten und Reproduktionsstörungen eine hohe Prävalenz von Chlamydien nachweisen. Die
hier durchgeführte Studie hatte zum Zweck das Vorkommen von Chlamydien in Schweizer Betrieben
mit erhöhten Umrauschraten zu untersuchen.
Dazu wurden Proben von Zuchtsauen aus Betrieben mit hoher Umrauschrate und ReproduktionsStörungen (Gruppe A) mit solchen aus Herden ohne Reproduktionsstörungen (Gruppe B) verglichen.
Die Herdengrössen variierten zwischen 5-250. Für die Gruppe A wurden nur Tiere ausgewählt, die
eine hohe Umrauschrate aufwiesen, während für die Gruppe B jeweils mehrere Tiere pro Betrieb
zufällig ausgewählt wurden. Es handelte sich um reine indoor Haltungen. Zervixtupferproben und
Serumproben wurden gewonnen. Zusätzliche wurde bei 21 geschlachteten Sauen der Gruppe A der
Genitaltrakt untersucht. Tupferproben und Gewebeproben aus dem Genitaltrakt wurden mittels PCR
auf Chlamydien untersucht. Die PCR-Produkte wurden sequenziert und mit der Gen-Datenbank
verglichen. Somit konnten die verschiedenen Chlamydien identifiziert werden. Für die Serologie wurde
ein ELISA angewendet. Chlamydophila abortus wurde bei sieben von insgesamt 65 Tupferproben der
Gruppe A nachgewiesen. Neun Sauen aus der Gruppe A zeigten vaginalen Ausfluss. Ein drittel der
untersuchten Genitaltrakte war ebenfalls positiv für Chlamydophila abortus. Alle 128 Tupferproben der
Gruppe B waren hingegen frei davon. Chlamydia suis konnte in Proben von beiden Gruppen in kleiner
Anzahl gefunden werden (Gruppe A 1.5%, Gruppe B 2.3%). Von den 193 Seren wurden 61.7% positiv
auf Chlamydien getestet, wobei kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen A (52.3%) und
B (66.4%) festgestellt werden konnte.
Gruppe
Anzahl Sauen
A
B
65
128
Chlamydophila
abortus
7
0
Chlamydia suis
1
3
Chlamydia-like
organisms
19
28
Tabelle: Resultate der 16S rRNA PCR der Zervixtupferproben der Gruppe A und B.
In den Proben aus dem Genitaltrakt konnte eine höhere Prävalenz von Chlamydophila abortus
nachgewiesen werden als in den Zervixtupferproben.
Die Seroprävalenz von AK gegen Chlamydiaceae war bei beiden Gruppen hoch. Es gab keine
Korrelation zwischen dem Serumtiter des Einzeltieres und dem Nachweis von Chlamydiaceae in
Tupferproben oder im Genitaltrakt. Die Resultate lassen vermuten, dass die Zuchtschweine in der
Schweiz häufig Kontakt zu den genannten Erregern haben. Latente Chlamydiaceae-Infektionen in
anderen Organen (z.Bsp. Intestinaltrakt) könnte die hohe Seroprävalenz erklären.
Verschiedene Chlamydia-like Organismen wurden im Genitaltrakt nachgewiesen. Diese gehören zur
Ordnung der Chlamydialen, können aber noch keiner Familie zugeordnet werden. Anhand der
Zervixtupferproben konnten keine signifikanten Unterschiede im Vorkommen dieser Organismen bei
der Gruppe A und B festgestellt werden. Weitere Untersuchungen werden empfohlen, um
herauszufinden, ob sie evt. für die hohe Seroprävalenz der AK verantwortlich sind.
Zusammengefasst wird erwähnt, dass Chlamydophila abortus ein möglicher Grund für das
Umrauschen der Sauen sein kann.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.06.2005
Seite 1 von 2
Nur bei 5 Sauen der insgesamt neun mit vaginalem Ausfluss konnten mittels PCR Chlamydophila
abortus nachgewiesen werden. Die weiteren bakteriologischen Untersuchungen ergaben Infektionen
mit E. coli, Staphylokokken, Stretokokken, verschiedene Enterokokken und Aktinomyceten.
Auch nicht infektiöse Ursachen für das Umrauschen in dieser Untersuchung werden angeführt. Bei 66
der 86 (65 lebend getupferte Tier und 21 untersucht im Schlachthof) Sauen aus der Gruppe A konnten
keine infektiösen Ursachen für das Umrauschen gefunden werden. Ein Peak der ReproduktionsStörungen wurde im späten Sommer, Herbst und frühen Winter verzeichnet. Dies würde mit dem
Saisonalen Infertilitäts Syndrom übereinstimmen.
-
-
-
Serum- und Zervixtupferproben sowie Proben aus dem Genitaltrakt von geschlachteten
Sauen wurden auf Chlamydien untersucht in Gruppe A (Tiere mit
Reproduktionsstörungen) Gruppe B (Tiere ohne Reproduktionsstörungen).
Chlamydophila abortus konnte in 7 von 65 Tupferproben der Gruppe A nachgewiesen
werden, während in der Gruppe B alle Proben negativ waren.
Chlamydia suis konnte in Tupferproben von beiden Gruppen (A 1.5%, B 2.3%)
nachgewiesen werden.
In 33.3% der untersuchten Genitaltrakte (Schlachttiere Gruppe A) konnten
Chlamydophila abortus nachgewiesen werden.
61.7% aller getesteten Sera waren positiv für Chlamydien, es konnte kein signifikanter
Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden.
Es gab keine Korrelation zwischen dem Serumtiter des Einzeltieres und dem Nachweis
von Chlamydiaceae in Tupferproben oder im Genitaltrakt. Die Resultate lassen
vermuten, dass die Zuchtschweine in der Schweiz häufig Kontakt zu den genannten
Erregern haben. Latente Chlamydiaceae-Infektionen in anderen Organen (z.Bsp.
Intestinaltrakt) könnte die hohe Seroprävalenz erklären.
Weiters bleibt offen, ob evt. die häufig nachgewiesenen Chlamydia-like Organismen für
die Seroprävalenz verantwortlich sind.
Chlamydophila abortus wird als mögliche Ursache für das Umrauschen von Sauen
angesehen.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.06.2005
Seite 2 von 2
Herunterladen