Achromobacter xylosoxidans in extended semen causes

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Achromobacter xylosoxidans in extended semen causes reproductive failure in
artificially inseminated sows and gilts
B. J. Payne et al.
Journal of Swine Health and Production 16, 6, 2008, 316-322
Achromobacter xylosoxidans ist ein Pseudomonaden-ähnliches, gram-negatives, aerobes Bakterium,
das relativ häufig Samen kontaminieren kann. Es wird nur selten als primäres Pathogen isoliert, kann
beim Menschen aber dosisabhängig zu nosocomialen Infektionen führen. Bakterien vom Stamm der
Pseudomonaden produzieren Biofilme, welche die Keime gegenüber von Desinfektionen resistent
werden lassen und somit nur noch schwierig aus verschiedenen Systemen zu eliminieren sind.
Während dieser Fallstudie diente eine Besamungsstation mit 180 Ebern als Spermazulieferer für ein
System mit 21 000 Sauen. Dieses wiederum umfasst mehrere Herden.
Im Herbst 2005 wurde bei einer Routinekontrolle eine Kontamination der verdünnten Spermadosen
mit Achromobacter xylosoxidans durch den Betriebstierarzt festgestellt. Jedoch konnten während
dieser Zeit bei den Routineuntersuchungen keine negativen Effekte auf die Parameter der
Spermaqualität wie Motilität und Morphologie gesehen werden.
Im Herbst 2005 und im Frühjahr 2006 gab es keine Hinweise für Reproduktionsstörungen in den
Sauenherden. Während der Woche 14 im Jahr 2006 meldete ein Betrieb eitrigen Scheidenausfluss
bei den Sauen und Remonten 3-19 Tage nach erfolgter Belegung. Weitere Abklärungen ergaben,
dass alle Betriebe des Systems betroffen waren. Die Prävalenz des Scheidenausfluss lag bei 8-15%.
Die ersten klinischen Anzeichen, die wahrgenommen, jedoch nicht aufgezeichnet wurden, waren eine
reduzierte Futteraufnahme, gefolgt von eitrigem Scheidenausfluss. Über 50% der Sauen und
Remonten mit Ausfluss wurden 4-5 Wochen nach erfolgter Insemination negativ auf Trächtigkeit
getestet. Insgesamt wurden sieben Sauen (fünf mit Ausfluss, zwei als Kontrolltiere) mittels Sektion
genauer untersucht. Die fünf Sauen mit Ausfluss zeigten alle eine Endometritis, wobei das
Uteruslumen mit Eiter gefüllt war. Bei vier der fünf Sauen konnte A. xylosoxidans aus dem Uterus
isoliert werden. Bei den beiden Kontrolltieren konnten keine pathologischen Veränderungen im Uterus
gesehen werden. Bei zwei Sauen mit Ausfluss und einem Kontrolltier konnten zusätzlich E. coli isoliert
werden. Da auch ein Kontrolltier betroffen war, wurde angenommen, dass E. coli nicht das
auslösende Agens ist.
Im Sommer 2006 wurden intrauterine Tupferproben entnommen, um das Bakterienwachstum bei
Sauen mit Ausfluss zu überwachen. Bei keinem der Kontrolltiere konnte A. xylosoxidans
nachgewiesen werden.
Viele andere mögliche Ursachen für Endometritiden wurden aufgrund der Klinik und Verbreitung
ausgeschlossen. Mykotoxine, mit immunsuppressiver Wirkung wurden ebenfalls ausgeschlossen.
Jedoch waren alle Herden PRRS-positiv, was ebenfalls einen negativen Einfluss auf das
Immunsystem hat.
In diesem Fall erfolgte die Infektion mit A. xylosoxidans über die verdünnten Spermaproben. Auffällig
war dabei die Resistenz der Bakterien gegenüber Reinigung, Desinfektion und längeren
Austrocknungsphasen. Eine Eintragsquelle wurde vermutet, aber nicht gefunden. Um einer weiteren
Verbreitung vorzubeugen wurde vorübergehend mit verschiedenen Biofiltern im Wassersystem
gearbeitet. Auch wird weiter über die Vermehrungseigenschaften des Keims geforscht. Proben von
nativem Sperma, verdünntem Samen, Wasser (das zur Verdünnung gebraucht wird) werden nun
wöchentlich kultiviert und monatlich werden auch Abklatschpräparate der Laboreinrichtung
entsprechend beprobt.
Um eine Verzögerung in der Diagnostik und Behandlung zu vermeiden wurde ein wöchentlicher
Rapport für Reproduktionsstörungen eingeführt.
A. xylosoxidans in verdünnten Besamungsdosen kann zu Endometritiden und Ausfluss und somit zu
grossen finanziellen Einbussen führen. Dieser Fall zeigt, dass die Wasserqualität für die Verdünnung
von Sperma sehr wichtig ist.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 30.11.2008
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