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Donau-Universität Krems forciert zahnmedizinische
Forschung
Donau-Uni-Professor Jürgen Willer zum NÖ-Vizepräsidenten der
Österreichischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ÖGZMK)
gewählt
Krems (kpr). Das heuer an der Donau-Universität Krems gegründete
Department für Interdisziplinäre Zahnmedizin und Technologie möchte die
Weiterbildung für ZahnmedizinerInnen in Österreich professionalisieren sowie
Forschung und Innovation vorantreiben. Eine wichtige Rolle soll dabei die
verstärkte Vernetzung österreichischer WissenschaftlerInnen und
PraktikerInnen spielen. Diese möchte Departmentleiter Univ.-Prof. Dr. Jürgen
Willer in seiner neuen Funktion als Vizepräsident des niederösterreichischen
Zweigvereins der ÖGZMK forcieren. Als aktuellen Forschungsschwerpunkt hat
sich Willer das Thema Tissue Engineering und Gewebeersatz in der
Zahnheilkunde vorgenommen.
Die Methode des Tissue Engineering beruht darauf, lebende Zellen außerhalb des
Organismus zu kultivieren, um diese dann in den Körper zu implantieren und so eine
Gewebefunktion zu erhalten oder wiederherzustellen. Im Bereich der Zahnmedizin
kommt Tissue Engineering etwa dann zum Einsatz, wenn Knochenmaterial für
Implantate oder Schleimhautersatz in der Parodontalchirurgie benötigt wird. Das aus
eigenen Zellen gezüchtete Gewebe ist besser verträglich als Fremdgewebe oder
synthetische Materialien und soll diese daher in Zukunft ersetzen.
Gezüchtete Knochen sollen Kunststoff bei Zahnimplantaten ersetzen
Tissue Engineering in der Zahnheilkunde und Kieferchirurgie zählt zu den neuen
Schwerpunktthemen des Departments für Interdisziplinäre Zahnmedizin und
Technologie, das seit Jahresbeginn von Univ.-Prof. Dr. Jürgen Willer geleitet wird.
Gemeinsam mit dem ebenfalls neu gegründeten Zentrum für Regenerative Medizin
unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Stefan Nehrer, einem der profiliertesten
österreichischen Tissue-Engineering-Spezialisten, hat Willer ein Projekt zur
Entwicklung von Gewebeersatz für die Zahnheilkunde und Kieferchirurgie gestartet.
Die Tissue-Engineering-Forschung soll sich aber nicht auf die Aktivitäten an der
Donau-Universität Krems beschränken. „Wir möchten die österreichischen
Forschungsaktivitäten auf diesem Gebiet bündeln und vorantreiben“, so Willers Ziel.
Ein im Rahmen des Österreichischen Zahnärztekongresses 2006 ins Leben
gerufener Arbeitskreis für Tissue Engineering und Gewebeersatz in Zahnheilkunde
und Kieferchirurgie soll österreichischen und internationalen ForscherInnen,
PraktikerInnen und Dentalunternehmen als Forum zum Austausch neuer
wissenschaftlicher Erkenntnisse dienen. Regelmäßige Tagungen an der DonauUniversität Krems und eine Online-Kommunikationsplattform sollen die Aktivitäten
ergänzen.
Darüber hinaus sind interdisziplinäre Forschungsprojekte an der Schnittstelle von
Zahnmedizin und Psychosomatik, Qualitätsmanagement und Patientensicherheit in
Kooperation mit dem Department für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie
sowie dem Zentrum für Management im Gesundheitswesen an der Donau-Universität
Krems geplant. In seiner Funktion als Vizepräsident des ÖGZMK-Zweigvereins
Niederösterreich wird Willer sämtliche Projekte koordinieren und begleiten.
Neues ÖGZMK-Führungsteam fördert Forschung und Weiterbildung
Die Österreichische Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ÖGZMK) ist
– neben der Zahnärztekammer – für die Zahnärzte-Fortbildung in Österreich
zuständig. Der langjährige Präsident des ÖGZMK Niederösterreich, Prof. Dr. Robert
Fischer, übergab sein Amt kürzlich an DDr. Hannes Gruber, der auch der
Zahnärztekammer Niederösterreich vorsteht. Zum 1. Vizepräsidenten wurde Univ.Prof. Dr. Jürgen Willer gewählt. Den Höhepunkt der diesjährigen Aktivitäten bildete
der im September an der Donau-Universität Krems veranstaltete Österreichische
Zahnärztekongress 2006, auf dem 680 internationale ZahnärztInnen,
ZahntechnikerInnen und ZahnarztassistentInnen aktuelle Themenstellungen wie
Implantologie, Alterszahnheilkunde, Parodontologie, Lasertechnologie oder
Komplementärmedizin diskutierten. „Die Wissenschaft ist die Basis der praktischen
Tätigkeit in den Ordinationen“, ist Willer überzeugt. „Zahnärzte müssen nach den
Regeln des State-of-the-Art behandeln.“ Der Forschung und Entwicklung auf dem
Gebiet der Zahnheilkunde müsse daher in Österreich künftig ein wichtigerer
Stellenwert beigemessen werden. (05.12.06)
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Zur Person
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Willer
Auf die neue Professur für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde an der
Donau-Universität Krems wurde im Oktober 2005 Univ.-Prof. Dr. Jürgen Willer
berufen. Willer habilitierte sich im Jahr 2000 an der Medizinischen Hochschule
Hannover. 2004 wechselte er an die Donau-Universität Krems, wo er am Zentrum für
Interdisziplinäre Zahnheilkunde als stellvertretender Leiter das Team von Univ.-Prof.
Dr. Rudolf Slavicek verstärkte und 2006 die Leitung des neu gegründeten
Departments für Interdisziplinäre Zahnmedizin und Technologie übernahm. Willer ist
spezialisiert auf die Entwicklung neuer Technologien in der Zahnmedizin, besonders
im Bereich der Implantologie und Prothetik. Er möchte sich künftig auf den Ausbau
der Forschung und Entwicklung in seinem Department sowie auf die interdisziplinäre
Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen der Universität konzentrieren. Als neu
gewählter Vizepräsident des niederösterreichischen Zweigvereins der Gesellschaft
für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ÖGZMK) ist Willer die Vernetzung
österreichischer WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen ein besonderes Anliegen.
Bild
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Willer, Leiter des Departments für Interdisziplinäre
Zahnmedizin und Technologie und neuer NÖ-Vizepräsident der Österreichischen
Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Foto: Andrea Müller)
Das Bild darf ausschließlich in redaktionellen Medienberichten über die Donau-Universität Krems verwendet werden.
Die Veröffentlichung ist unter Angabe des Fotonachweises honorarfrei.
Rückfragen
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Willer
Departments für Interdisziplinäre Zahnmedizin und Technologie
Donau-Universität Krems
Tel. +43 (0)2732 893-2684
[email protected]
www.donau-uni.ac.at/zahnmedizin
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