Seminar: Stufu Biopsychologie

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Seminar: Stufu Biopsychologie
Referenten_innen: Marcus Donath, Leonie Aßmann und Laura Simmelbauer
28.06.2014
Einfluss der Hormone über die Lebensspanne
1.Schwangerschaft und Geburt
1.1 Schwangerschaft
Testosteron
- 8.-10. Woche: Genitalentwicklung des Embryos
- nach Geburt: kaum messbare
- Testosteronkonzentration
Gestagene (Gelbkörperhormone)
- besondere Bedeutung: Progesteron
- im Gelbkörper und ggf. in der Plazenta gebildet
- unterstützen Gebärmutterschleimhaut für Einnistung
- Sicherung der Entwicklung der befruchteten Eizelle durch:
a.Ruhigstellung der Gebärmutter
b.Verhinderung des Heranreifens eines neuen Follikels
besonders zu Beginn der Schwangerschaft von Bedeutung!
-Ausbildung des Milchgangsystems in der Brustdrüse
- sorgt für Temperaturanstieg von 0,3-1° C
- durch Blockierung der Progesteronrezeptoren Schwangerschaftsabbruch
- vielfältige Zusammenwirkung mit anderen Hormonen, besonderes Wechselspiel mit Östrogenen
Hormonproduktion:
1.Anregung durch Lutropin (aus Hypophyse)
2.Anregung durch Human- Chorion- Gonadotropin (HCG)
Verdopplung der HCG Konzentration alle 2-3 Tage, Höhepunkt: 7.-8. Woche, danach Absinken
•3.-4. Monat: Progesteronsynthese in Plazenta
hormonelle feto- plazentare Einheit
andere Hormone
-plazentare Östrogene: Wachstum von Gebärmutter- und Brustdrüsengewebe
- Plazentalactogen:
Vorbereitung der Milchsekretion
- Verdauungshormone: verbesserte Auswertung der Nahrung


Hormondrüsen des Embryos werden aktiver
besondere Bedeutung: Insulin, Adrenalin, Noradrenalin
1.2 Geburt

mehrere Faktoren leiten Geburt ein
 Relaxin
in Gebärmutter und Plazenta gebildet
Auflockerung des Bindegewebes
 Oxytocin
hebt Ruhigstellung der Gebärmutter auf
anhaltende Wirkung mindert Blutverlust
 Einfluss anderer Hormone
z.B. bestimmte Prostaglandine
1.3 Stress während der Schwangerschaft
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

Hohes Stress- und Angstlevel  erhöhtes Risiko für:
Fehlgeburt, Frühgeburt
Missbildungen, verlangsamtes Wachstum
Zusammenhang von mütterlichen, plazentaren und fetalen Faktoren
während Stress: Ausschüttung von CRH, ACTH, Kortisol und (Nor)Adrenalin
Vermutung, dass Stress durch Hormone auf den Fetus übertragen wird (besonders Kortisol!)
Effekt Stress = Effekt rauchen
(bezogen auf Gewicht des Babies und Kopfumfang)
zusätzliche Stressfaktoren während der Schwangerschaft:
körperliche Veränderungen
hormonelle Veränderungen
schwangerschaftsspezifische Angst
ungünstige Umweltfaktoren
Probleme bestehen nicht nur während der Schwangerschaft und bei der Geburt, auch Folgen
auf folgende Entwicklung (motorisch, kognitiv, Verhalten)
Studiendesign schwierig durch Interaktion der Faktoren
Multidimensionales Konzept
2. Kindheit
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
Thymusdrüse bei Kindern und Jugendlichen am größten
Thymosine fördern Vermehrung Lymphozyten
Funktionstüchtigkeit des Immunsystems
nach Ausbildung immunologischen Abwehrsystems (Eintritt in Pubertät)
Abbau des Thymusgewebes + Ersetzung durch Fettgewebe
höchster Melatoninspiegel
Sekretion aus Zirbeldrüse (Epiphyse)
 Tag-Nacht-Rhythmus bzw. Steuerung durch Licht
 steuert den zirkadianen Rhythmus
 Vermutung (1985): beeinflusst Beginn der Pubertät
hemmender Einfluss auf Entwicklung der Keimdrüsen / Sekretion GRH
 Beginn Pubertät
Melatoninspiegel verringert sich
3. Pubertät


Leptin als Auslöser
bei Vorliegen bestimmten Anteils an Köperfett (mind. 17%)
 Signal für Reproduktionsbereitschaft des
Körpers an Hypothalamus
 direkter Einfluss auf Regulation der Gonadenhormone in Hypophyse

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

Fettanteil ist notwendige, aber keine hinreichende Bedingung
Einfluss neuronaler Systeme
Umweltbedingungen (Ernährungsmuster, sozioökonomischer Status, etc.)
psychosoziale Faktoren (Belastungen in Kindheit vor 9. Lebensjahr)
genetische Faktoren (Erblichkeit)
3.2 Pubertät Wachstumshormone




Somatotropin (Sekretion aus Hypophysenvorderlappen)
hormonelle Produktionsanregung durch Hypothalamus
Freisetzung unterliegt ausgeprägtem
Wach-Schlaf-Rhythmus
 tagsüber niedrig ; nachts Sekretionsmaximum
direkte Wirkung:
 Erhöhung des Blutzuckerspiegels
 Fettmobilisierung
 Muskelaufbau

indirekte Wirkung:
 Knorpelaufbau
 Knochenwachstum

Regulierung über Rückkopplung an Hypothalamus und Hypophysenvorderlappen


Androgene unterstützen Knorpelwachstum
in höherer Konzentration kommt es zur Hemmung = Verknöcherung
Längenwachstum abgeschlossen
3.2 Pubertät Geschlechtshormone

Hoden + Eierstöcke  wichtige endokrine Hormondrüsen (Gonaden)


Androgene (männliche Geschlechts- und Sexualhormone)
Östrogene und Gestagene (weibliche Geschlechtshormone)
aber: nicht geschlechtsgebunden, geringe Menge jeweils beim anderen Geschlecht
3.3 Menstruationszyklus

 Regulationszentrum: Hypothalamus
wenige Tage nach Menstruation
 Sekretion von GRH steigt
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

Wirkung Gestagene
Vorbereitung + Aufrechterhaltung Schwangerschaft
Regulation Menstruationszyklus



Beeinflussung Menstruationszyklus
psych. Belastungen  Unregelmäßigkeiten
Verhältnis Fett/fettarme Masse
3.4 Hormonelle Auswirkungen auf das Verhalten

ansteigende Hormone modulieren Verhalten
 aggressives Verhalten, depressiven Affekt, etc.
direkte Effekte insgesamt schwach
vielfältige Variablen + Richtung der Kausalität nicht gegeben
 Verhalten kann auch endokrine Prozesse modulieren
 Stress / ausagierendes Verhalten beeinflusst Produktion von
Gonadenhormonen
keine direkte Verbindung Hormone
Verhalten
 komplexes Zusammenspiel biopsychosozialer Variablen vor und während der
Pubertät
 Auswirkungen auf kognitive Funktionen
 neuronale + hormonelle Systeme sind sensitiver gegenüber Stress
 Korrelation Essstörungen – hohe Östrogenkonzentration
 Auswirkung von gesteigerter Produktion der Gonadenhormone auf sexuelle
Aktivitäten
abhängig von sozialen Faktoren (religiöse Orientierung,…)
 frühe pubertäre Reife korreliert mit negative Prognose für gelungene
psychosoziale Anpassung im späteren Leben
 Pubertätsbeginn hat Auswirkungen auf/ im Erwachsenenalter
 z.B. spät pubertierende Männer haben höhere Prävalenz antisozialer
Verhaltensprobleme + Substanzmissbrauch (Alkoholprobleme)
4. Einfluss der Hormone im Erwachsenenalter

Hormonhaushalt von sowohl Frauen als auch Männern unterliegt monatlichen Schwankungen
Monatliche hormonelle Schwankungen bei Frauen
Innerhalb des 28-tägigen Zyklus’ kommt es zu Schwankungen verschiedener Hormone.
Besonders viel Einfluss auf das Befinden haben Östrogene und Progesterone.
 Ca. 14. Tag des Zyklus kommt es zum Eisprung und besonders hohem Östrogenspiegel
 Hoher Östrogenspiegel führt zu Ansteigen von z.B. positiver Stimmung, höhere kreative
Leistungen und höherer Empfänglichkeit von sexueller Stimuli
 Zum Ende des Zyklus’ starker Abfall von Östrogen und Progesteron
Psychische und physische prämenstruelle Veränderungen ( bei ca. 80% der Frauen)
Leichte Formen von PMS (premenstrual syndrom) (bei ca. 20- 30%) umfasst z.B.
Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
Schwere Formen von PMS ( PMDD- Premenstrual Dysphoric Disorder) umfasst z.B.
Gefühlsschwankungen sind schwer unter Kontrolle zu bekommen, Panikattacken,
Suizidgedanken und Essattacken.
Wechseljahre bei Frauen


Beginnt bei Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr bedingt durch starken Abfall der
Östrogenproduktion
Endet mit etwa 60 Jahren
Symptome
 Vasomotorische Symptome steigen an (Hitzewallungen)
 Essstörungen
 Veränderung des Blutdrucks
 Depression
 Ängstlichkeit
 Reizbarkeit
 Stimmungsschwankungen
Wechseljahre beim Mann



Betrifft nicht jeden Mann
Kein genauer Zeitpunkt
Rückgang von Testosteron ausschlaggebend
Symptome
 sexuelle Probleme ( z.B. Erektionsprobleme)
 erhöhter BMI
 schlechtere Gedächtnisleistungen
 Diabetes Typ II
 Herzprobleme
 Stimmungsveränderungen
Einflüsse auf Testosteronlevel
 Der Testosteronlevel kann durch bestimmte Faktoren positiv/negativ beeinflusst werden
 Positiver Einfluss: Sportliche Betätigung
 Negativer Einfluss: Alkoholabusus
5. Einfluss der Hormone auf das Seniorenalter
 Rückgang vom insulinähnlichen Wachstumsfaktoren (IGF-I)
führt zu:
 Zunahme des Körperfetts
 dünnerer Haut
 Abnahme der Magermasse des Körpers
Quellen
Abb. 1: http://www.homeopathy.at/images/stories/diverse/hormone.gif
letzter Zugriff: 21.06.2014 16:39
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