Die elektromagnetische Induktion Inhalt Die elektromagnetische Induktion Wird ein Leiter durch das Magnetfeld geführt, so bewegen sich mit ihm auch seine freien Elektronen. Bewegte Elektronen werden von einem Magnetfeld durch die Lorentzkraft senkrecht zur ihrer Bewegungsrichtung abgelenkt. Auf der einen Seite des Leiters bildet sich ein Elektronenüberschuß, auf der anderen Seite ein Elektronenmangel. Zwischen den Leiterenden entsteht eine Spannung. Ist der Stromkreis geschlossen, so ruft die Induktionsspannung einen Strom hervor. Die Richtung des Stromes ist von der Bewegungsrichtung des Leiters und von der Richtung des Magnetfeldes abhängig. Sie kann mit der Generatorregel (rechte Hand) bestimmt werden. Die induzierte Spannung wird fast immer von Leiterschleifen oder von Spulen abgenommen. Erkenntnis: Bewegt man die Leiterschleife im Magnetfeld in eine Richtung, so ändert sich der magnetische Fluß in der Schleife. Es wird während der Bewegung eine Spannung induziert. Diesen Vorgang nennt man Induktion. Die Richtung der induzierten Spannung hängt von der Richtung der Bewegung ab. Generatorprinzip: Magnetfeld und Bewegung eines Leiter erzeugen eine Spannung. Die Rechte- Hand- Regel Hält man die rechte hand so, daß die Feldlinien vom Nordpol her auf die Innenfläche der Hand treffen und der abgespreizte Daumen in die Bewegungsrichtung zeigt, so fließt der Induktionsstrom in Richtung der ausgestreckten Finger. Lenz'sche Regel Bei der Bewegung des Leiters durch das Magnetfeld wird im Leiter eine Spannung induziert, die einen Strom zur Folge hat. Durch diesen Strom wird ein Magnetfeld um den Leiter hervorgerufen, daß sich dem Polfeld überlagert. das Feld um den Leiter ist so gerichtet, daß sich das gemeinsame resultierende Feld vor dem Leiter verdichtet und deshalb auf den Leiter eine Kraft gegen die Bewegung ausübt. Aus der Richtung des Feldlinienstaus vor dem Leiter läßt sich die Stromrichtung bestimmen. Erkenntnis: Der durch eine Induktionsspannung hervorgerufene Strom ist stets so gerichtet, daß er der Ursache der Induktion entgegenwirkt. Induktion in Spulen Für den Vorgang der magnetischen Induktion ist nicht das Schneiden von Feldlinien das Entscheidende, sondern nur die Änderung des Magnetflusses, der den Leiterkreis durchsetzt. Deshalb entstehen auch in ruhenden Drahtspulen beim Annähern oder Entfernen eines Dauermagneten eine Induktionsspannung. Erkenntnis: In einer Drahtwindung oder Spule wird eine Urspannung induziert, wenn der von der Drahtwindung oder Spule umfaßte Magnetfluß sich ändert. Die Größe der erzeugten Induktionsspannung hängt ab: 1. Von der Windungszahl der Spule und damit von der Leitungslänge Nur bei der Reihenschaltung von Spulen erhöht sich die Windungszahl und somit die Leitungslänge. Bedeutet bei der Reihenschaltung erhöht sich die Induktionsspannung. Bei der Parallelschaltung wird nur der Querschnitt (Stromdichte) erhöht. 2. Von der Geschwindigkeit der Feldänderung Die Geschwindigkeit der Leiterschleife bzw. Magneten kann im linearen Bereich oder wie im Generator üblich im Kreis erzeugt werden. Lineare Bewegung 3. Von der Größe der magnetischen Induktion B Nur bei Parallelschaltung von Spulen wird die Induktionsdichte B vergrößert und somit vergrößert sich auch die Induktionsspannung. Induktion durch Bewegung In Formelbuchstaben: U0 = B . l . v . z In Einheiten: [ V = Vs . m . m ] m2 s Erklärung: U0 = Induktionsspannung Kreisbewegung B l v z = Induktivitätsdichte Tesla = [T] = wirksame Leitungslänge = Geschwindigkeit = Leiterzahl Induktive Spannungserzeugung Elektrische Spannung läßt sich mit Hilfe des magnetischen Feldes erzeugen. Dabei kann entweder der Leiter in einem feststehenden Feld umlaufen oder das umlaufende Feld am feststehenden Leiter vorbei. Mit beiden Möglichkeiten wird im Generator Spannung erzeugt. Erklärung: Das Magnetfeld (Stator oder Hauptfeld) wird durch zwei mit Polschuhen versehenen Spulen erzeugt. Die Leiterschleife entspricht den Zweipolrotor. Die in die Bürstenbrücke eingesetzten Kohlen greifen die bei Bewegung des Rotors erzeugte Spannung ab und führt sie dem Meßinstrument zu. Bewegt man den Rotor, der zu Beginn waagerecht im Polfeld stehen soll, so zeigt das Meßgerät einen Ausschlag der nach einer Rotordrehung nun 90° am größten ist. Es wird die Höchstzahl von Kraftlinien geschnitten in senkrechter Position: positive maximale Spannung (siehe Darstellung unten). Nach einer Umdrehung von 90° sinkt die Spannung auf Null ab. Bei weiteren 90° erreicht die Spannung wieder ein Maximum aber in entgegengesetzter Richtung. Nach einer Gesamtdrehung des Rotors von 360° beträgt die Spannung wieder Null. In der Praxis rücken an Stelle der Dauermagneten Elektromagnete, die an eine Gleichspannung angeschlossen sind. Zum Nachweis des Zeitlichen Verlaufs der vom Generator erzeugten Spannung kann man die Spannungskurve am Kathodenstrahl-Ozillographen sichtbar machen.