Inhaltsverzeichnis Einleitung Wir beschäftigten uns mit den verschiedenen Drachenarten, der Geschichte des Drachens, dem Flugverhalten, wie auch mit den Flugregeln. Wer heute einen Drachen steigen lässt, wird sich der wechselvollen Geschichte dieses Fluggeräts sicher nicht bewusst sein. Die Flugdrachen sind vor vielen Jahren als Kriegsgerät erfunden worden. In ihrer langen Entwicklungszeit sind sie als kriegsdienliche Flugkörper für Beobachtungsposten, aber auch als friedliches Verkehrsmittel und als Vorläufer des Motorflugzeuges entwickelt worden. Heute wird der Drachen mehr als Spielzeug verwendet. Seit ein paar Jahren hat diese Variante der Fliegerei wieder enormen Auftrieb bekommen. Nicht nur deshalb, weil eine Fülle raffinierter Drachen fertig zukaufen sind, sondern auch, weil in vielen Büchern neue und interessante Drachenmodelle zum Nachbauen animieren. Der einfache Flugdrache, ist heute nicht mehr begehrt. Wir haben uns für dieses Thema entschlossen, denn wenn jemand einen Drachen in die Hand nimmt, muss wohl kaum davon überzeugt werden, welch faszinierende Freizeitbeschäftigung die hier behandelten Drachen bieten können. Die Definition: "Der Drachen ist ein Fluggerät aus einem leichten Stabgerüst mit Stoff- oder Papierbespannung". Der Drachen besitzt drei grundlegende Eigenschaften: 1. eine Bauweise, die so beschaffen ist, dass der Wind für Auftrieb sorgt 2. eine Flugleine, die den Drachen hält 3. eine Waage, die die Unterseite des Drachens so zum Wind ausrichtet, dass er den bestmöglichen Auftrieb erfährt. Geschichte Herkunft China ist allgemein bekannt als Ursprungsland der Drachen. Bereits 400 v. Chr. soll dort der erste Drachen in Form eines Vogels geflogen sein. Eine chinesische Geschichte erwähnt von einem General, der 196 v. Chr. einen Palast belagerte. Mit einem Drachen errechnete er die Distanz zwischen seinen Leuten und dem gegnerischen Dorf. Er baute einen Tunnel und ermöglichte so seinen Truppen einen versteckten Angriff. Da zu dieser Zeit das Papier noch nicht erfunden war, baute man die Drachen aus Stoff. Es ist erwiesen, dass diese Drachen schon damals Menschen tragen konnten. Verbreitung des Drachens Korea Von China kam der Drachen nach Korea, wo traditionell ein Kampfdrachen gebaut wurde. Bauteile waren Bambus und Papier. Dieser Drachentyp war besonders wendig und deshalb brauchte man ihn für verschiedene Drachenspiele. Diese Spiele gehen bis ins 7.Jahrundert zurück. Japan In der Geschichte von Japan werden Drachen erstmals 713 n. Chr. erwähnt. Sie wurden zur Nachrichtenübermittlung eingesetzt. Seit jeher wurden japanische Drachen aufwendig dekoriert. Mit Hilfe neuartiger Techniken wie dem Holzdruck, wurden sie populärer, und heute zählt man über 80 historische Drachenzentren über das ganze Land verteilt. Seit Beginn des 18.Jahrunderts werden dort Drachenwettkämpe durchgeführt, die in Machtkämpfen unter Grossgrundbesitzer ihren Ursprung hatten. Die Flugleinen der Drachen wurden mit Glassplittern versehen, um dem gegnerischen Drachen die Leine zu durchschneiden und so dem Gegner zu besiegen Europa Die Geschichte des europäischen Drachens beginnt mit dem Fliegen von Windsäcken. Bereits zur Zeit des römischen Imperiums befestigten die Soldaten einen Drachenähnlichen Banner an Stäben, um Feinde abzuschrecken. Forschung und Entdeckungen Entdeckungen Benjamin Franklin, Schriftsteller und Erfinder, machte die berühmteste Entdeckung mit dem Drachen. Im Juni 1752 liess Franklin seinen Drachen, mit einem Drahtseil, steigen, um nachzuweisen, dass beim Blitz der gleiche Strom entsteht, wie man bei der Stromerzeugung gewinnt. Er hatte Glück, dass er bei diesem Versuch nicht an einem Stromstoss starb. Er bemerkte erst später, dass er den Blitzableiter erfunden hatte. Otto Lilienthal gelang es als erster Mensch 1894 mit seinem patentierten Doppeldecker-Hängegleiter einen gesteuerten Dauerflug. Er schwebte 230 Meter weit und steuerte seinen Flug durch Gewichtsverlagerungen. Dies war der Beginn der modernen Fliegerei. Durch diese und ähnliche Experimente wurde der Erfindungsgeist in ganz Europa angestachelt und die Weiterentwicklung des Drachens nahm seinen Fortgang. Ehrgeizige Köpfe konstruierten Drachen zur Personenbeförderung, zum Ziehen einer Kutsche und für elektrische und meteorologische Messungen. Die grosse Anzahl erfolgreicher Drachenmodelle brachten den bemannten Motorflug einen Schritt weiter. Meteorologie Schon 1749 wurde die früheste wissenschaftliche Verwendung des Drachens aufgezeichnet. Es handelte sich um ein meteorologisches Experiment. Man mass die Temperaturunterschiede in verschiedenen Höhen mit einem halben Dutzend Drachen bis auf 915 Meter über Meer. 1833 wurde die Benutzung des Drachens als Zubehör der meteorologischen Forschung ausführlich von britischen Meteorologen erprobt. Es gelang ihnen, Windmessgeräte an Drachen zu befestigen und damit die Windgeschwindigkeit in verschiedenen Höhen zu messen. Den gleichen Meteorologen gelang es 1887 die erste Luftaufnahme von einem Drachen aus. Militär Dr. Colladon entwickelte 1844 den ersten Fallschirm, dieser Fallschirm benutzten später die Flugzeuge als Rettungsschirm. Um die Sichtweite auf See zu erweitern, liessen die Deutschen im Ersten und im Zweiten Weltkrieg Drachen, die Menschen trugen, von U-Booten aufstiegen. Die Sichtweite von üblicherweise 8 Kilometern konnte auf 40 Kilometer vergrössert werden. Im Zweiten Weltkrieg benutzten die Briten Abwehrdrachen die Kriegsschiffe gegen Luftangriffe schützen sollten. Von diesem Drachen hing ein Draht herab, an dessen Ende sich eine Bombe befand. Beim Aufprall eines Flugzeuges explodierte diese Bombe und versenkte den Piloten im Meer. 1963 entdeckte Jalbert, dass der normale Fallschirm ineffizient ist, weil er zuviel Luft durchliess. Er entwarf einen Fallschirm, welcher eine höhere Luftmasse aufnehmen konnte, höhere Tragfähigkeit besass und stabiler und sanfter zu Boden glitt. Drachenvarianten Drachenarten Es gibt viele verschiedene Drachenarten. Sie lassen sich vor allem durch die Steuerung unterscheiden. Folgende Drachenarten gibt es: Einleiner: Das einfachste Modell hat nur eine Leine. Dadurch ist eigentlich keine Steuerung möglich. Die chinesischen Kampfdrachen sind auch Einleiner-Drachen: Sie können aber im Gegensatz zu den anderen EinleinerDrachen gesteuert werden. Zweileiner: Der Zweileiner-Drachen ist der Standard unter den Drachen. Mit den richtigen Bewegungsabläufen ist sogar ein Trickflug möglich. Dreileiner: Die Variante des Dreileiner-Drachen ist sehr selten anzutreffen. Die Eigenschaften eines Dreileiner-Drachen sind dieselben, die ein Vierleiner-Drachen hat. Vierleiner: Zusätzlich zu den möglichen Manövern des Zweileiner-Drachen kann der Anstellwinkel zum Wind verändert werden. Damit lässt sich der Auftrieb und die Geschwindigkeit des Flugdrachen beeinflussen. Die grossen Matten, die zum Kitesurfen, Buggyfahren usw. verwendet werden sind meistens Vierleiner-Drachen. Verschiedene Modelle Es werden auch die verschiedenen Bauarten von Drachen unterschieden. Vor allem unter den Einleinern gibt es viele Formvarianten. Hier sind nur die wichtigsten Konstruktionen der Flugdrachen aufgeführt Schlitten-Drachen Im Jahr 1950 stellte der Amerikaner William M. Allison eine Drachenform her, die von einem bis dahin üblichen Baukonzept deutlich abwich: Während alle vorausgegangenen Formen ein starres Gestell als „Rückgrat“ hatten, war der „Allison-Sled“ nur in Längsrichtung durch Stäbe versteift. Erst durch den Winddruck formt sich bei diesem Drachen eine Art Baldachin bzw. eine Wannen- oder Schlittenform; in der Patentbe- schreibung von Allison wird der Baldachin zum hinteren Ende etwas schmäler dargestellt, was die Flugstabilität verbessert. Kastendrachen „Conyne“ Namensgeber für diesen Drachen ist der Amerikaner Silas J. Conyne, der sich diese Form 1902 patentieren liess. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurde viel mit Kastendrachen experimentiert, mit denen man Messund Beobachtungsgeräte in aller Höhe transportierte und die auch Menschen ermöglichte, sich in die Luft zu erheben. Dazu wurden zum Beispiel mehrere riesige Conyne- Drachen zu einer Kette verbunden. Vor dem ersten Drachen wurde an die dicke Flugleine ein einfaches Sitzgestell gehängt, auf dem ein mutiger Luftschiffer Platz nehmen konnte. Ähnliche Versuche machten auch andere Drachenbauer, zumeist mit grossflächigen oder Doppeldecker- Formen. und gehörige Präzision. All das wird aber belohnt durch einen eindrucksvollen Drachen. Grosser Deltadrachen Deltadrachen gehören zu den windleichten Drachen, denen schon ein leichtes Lüftchen genügend Auftrieb für ein vergnügliches Segeln gibt. Sie gehören zu den Leichtwinddrachen. Oft kommen sie sogar mit der Thermik aus, die an einem warmen Sonnentag über einer abgemähten Wiese oder einem Sportplatz entsteht. Sie schaukeln dann in der Luft, ohne starken Zug an der Flugleine zu entwickeln, fliegen mal nach links, mal nach rechtswo andere Drachen sich allen Startversuchen widersetzen. Flugverhalten Drachen sind schwerer als Luft und können dennoch fliegen. Dabei wirken drei Kräfte: Auftriebskraft, Schwerkraft und Zugkraft. Die Auftriebskraft lässt den Drachen nach oben steigen und wirkt der Schwerkraft entgegen. Ausserdem muss die Kraft des Windes den Luftwiderstand bei der Vorwärtsbewegung des Drachens überwinden. Die Leistungsfähigkeit eines Drachens wird durch das Verhältnis von Auftrieb zu Zug beschrieben. Ist dieses Verhältnis niedrig, so fliegt der Drachen schräg am Himmel. Bei einem hohen Auftrieb-Zug-Verhältnis steigt der Drachen steil empor. Deltadrachen haben normalerweise ein hohes Auftrieb-Zug-Verhältnis. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass Deltadrachen in einem 90-Grad-Winkel senkrecht über dem Boden fliegen. Flugregeln Das Drachen fliegen kann in einem Menschen Gefühle auslösen, die unbeschreiblich sind. Es gibt auch viele Gefahren, über die sich ein Pilot bewusst sein muss. Die Risiken beim Drachenfliegen können mit einigen Regeln aber gemindert werden. Mit dem Drachen sind aber auch kleine und grosse Verletzungen bis hin zum Tod möglich. Dabei sind Passanten und der Pilot gefährdet. Darum ist es notwendig, dass die folgenden Regeln beachtet werden. Sicherheit Das Fluggelände sollte so ausgesucht werden, dass keine Personen gefährdet werden. Es dürfen sich keine Zuschauer im direkten Flugbereich aufhalten. Helfer sollten sich ausserhalb des Flugbereiches aufhalten. Der Drachen sollte sofort gelandet werden wenn sich eine Person in die Gefahrenzone begibt. Die Drachen sollten nicht gestartet werden, wenn sich Personen noch in Reichweite aufhalten. Stark gespannte Flugleinen können böse Schnittwunden verursachen. Es darf nie über Köpfe von Menschen und Tieren geflogen werden. Fliegen Sie nie über Köpfe von Menschen und Tieren. Handschuhe sollten beim Einziehen von stehenden Drachen benützt werden. Flugplätze Der Sicherheitsabstand von kleineren Flughäfen muss mindestens 1 Kilometer und von grösseren Flughäfen 3 Kilometer betragen. Landwirtschaft Schäden an Kulturen sollten vermieden werden. Betreten Sie keine frisch angesähten Felder, Äcker mit wachsenden Kulturen oder Wiesen mit hohem Gras. Der Landbesitzer im Zweifelsfalle um Erlaubnis, ob das Landstück betreten werden darf. Elektrische Freileitungen Es muss genügend Abstand zu Freileitungen und Antennen gehalten werden, insbesondere mit neuen und nicht erprobten Drachen. Berühren Sie keine Flugleine von Drachen, die sich in stromführenden Leitungen verfangen haben. Länge der Flugleine In der Schweiz darf ein Flugdrache maximal 60 Meter hoch geflogen werden. Windstärken Fliegen Sie nur bei Windstärken, bei denen Sie den Drachen noch voll unter Kontrolle haben. Es sollte rechtzeitig zu einem kleineren Drachen mit geringerem Zug gewechselt werden, damit noch ausreichend Kraftreserven vorhanden sind und der Drachen gut beherrscht werden kann. Ausrüstung Zur Ausrüstung des Drachenfliegers gehören festes Schuhwerk, der Witterung angepasste Kleidung, Kopfschutz, Sonnenbrille und Sonneschutzcreme. Gurtzeug Benutzen Sie keine Gurten und keine Bindungen, welche nicht sofort gelöst werden können. Der Wind ist eine Naturkraft und besonders für Anfänger unberechenbar. Schlussteil Als wir uns für dieses Thema entschieden haben waren wir uns bewusst, dass ein sehr interessantes Projekt auf uns zu kommen wird. Uns hat es viel Spass und Freude bereitet, dieses Thema zu bearbeiten. In diesen 5 Wochen haben wir uns mit der Geschichte des Flugdrachens, sowie mit dem Flugverhalten, den verschiedenen Modellen und Flugregeln befasst. Weiter haben wir selbst einige Drachenmodelle entwickelt, die wir später in einen Flugdrachen umsetzten werden. Einer von diesen Drachen, den wir ausgesucht haben, wird an der Präsentation zu sehen sein. Ein Problem, dass sich uns in den Weg stellte, war das Auswerten des Materials. Die anfänglich fast 30 Seiten auf 10 Seiten zu kürzen und doch noch genug Infos darin zu verpacken. Schlussendlich war es ein Problem, doch noch ein 10-Seitige Arbeit zu schreiben. Das Thema Flugdrachen war ein sehr spannendes Thema. Die anfängliche Vermutung, zu zuwenig Material zu kommen, bestätigte sich nicht. Es traf eher das Gegenteil ein. Wir hatten etwas Mühe, das viele Material in eine kompakte und gute Projektarbeit zu verpacken. Wir hoffen, dass in naher Zukunft viele schöne und kreative Drachen am Himmel zu sehen sein werden. Literatur- und Medienverzeichnis Bücher Diem, Walter: Flugobjekte zum Selberbauen, 1997, Hugendubel. Rex, Dieter:Das grosse farbige Bastel- und Werkbuch, 2000, Falken. Duden Lexikon A – Z, 1997, Dudenverlag. Bilder Alle Bilder aus: www.google.ch, Suchbegriffe: Flugdrachen, Drachen, Conyne Drachen, Deltadrachen, Brandes Flare, Schlitten-Drachen. Internet www.goldnet.ch/drachenclub. www.drachenbauer.ch.