AP10

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Sebastian Schindler, HS Lektürekurs – Alexis de Tocqueville, Gruppe 2
Arbeitspapier zur Sitzung am 18. Januar 2011
Tocqueville hält Erziehung und vor allem die Sitten eines Volkes für eminent wichtig
zur Aufrechterhaltung der Demokratie. Wie begründet er dies und welche Schlüsse
zieht er daraus für andere Staaten?
Quelle:
-
Alexis de Tocqueville, Über die Demokratie in Amerika, S. 348-360. (Q1)
Vermittlung durch Basis-Bildung durch Erziehung in den Vereinigten Staaten als
Grundlage einer gebildeten, demokratischen Gesellschaft (Q1, S. 348)

„Es kann nicht daran gezweifelt werden, daß in den Vereinigten Staaten der
Volksunterricht mächtig zur Erhaltung des demokratischen Staates beiträgt.“ (Q1, S.
351)
-
hinzu kommt die Kopplung dieses Geistesunterrichts mit einer starken sittlichen
Erziehung!

zur Demokratie fähige Bürger gehen nicht allein aus Fertigkeiten einer Grundbildung
hervor, sonder benötigen auch eine moralische, sittliche Erziehung!
-
„Die Angloamerikaner sind bereits völlig geschult auf den Boden ihrer Nachfahren
angekommen; sie hatten nichts zu lernen, sie brauchten bloß nichts zu vergessen. (…)
In den Vereinigten Staaten hat die Gesellschaft also keine Kindheit; sie ist
erwachsen geboren.“ (Q1, S. 350)

Amerikaner konnten von Alter Welt lernen, von Fehlern profitieren

Aufrechterhaltung der Demokratie begünstigt, da Fehlerquellen und Risiken des
gesellschaftlichen Zusammenlebens aus Europa zumind. z.T. bekannt sind

übernommene Erfahrungen etc. (Sitten) aus Alter Welt schützen und stärken
Demokratie
-
Bildung der Amerikaner mehr auf Politik denn als auf Privatleben gerichtet (Q1, S.
352)
-
Sitten in Amerika sorgen gleichwohl für Glück & Zufriedenheit und damit für
Gedeihen der demokratischen Gesellschaft (Q1, S. 354)
-
bei vielen identischen Voraussetzungen und Bedingungen demokratischer Staaten
(selbst innerhalb der USA) bilden Sitten den entscheidenden Faktor für eine stabile
Demokratie! (Q1, S. 355f)

andere Faktoren, die Demokratien in ihrer Stärke nicht voneinander unterscheiden:
 Phys. / materielle Voraussetzungen eines Volkes
-
 Gesetze
-„-
 Sprache
-„-
 Religion
-„-
je stärker demokratische Sitten (=demokratische Gewohnheiten, Meinungen zur
Demokratie, demokratische Bräuche sowie Anschauungen der Demokratie) ausgeprägt
sind, desto beständiger und resistenter ist eine Demokratie! (Q1, S. 356)

„Es sind also vor allem die Sitten, welche die Amerikaner der Vereinigten Staaten als
einzige unter allen Amerikanern zum Ertragen der demokratischen Herrschaft
befähigen.“ (Q1, S. 356)
Schlüsse für andere Nationen:
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mangelnde Erfahrung (mit demokratischer Herrschaftsform) begründet u.a.
Instabilität und Schwächen anderer demokratischer Völker (Q1, S. 356)
-
demokratische Gesetze und Sitten müssen gestärkt werden, um wiederum Demokratie
zu stärken (Q1, S. 357)
-
Weg zum Erfolg demokratischer Staatsführung: vorsichtige Einführung der
demokratischen Einrichtungen in Gesellschaft eines Landes, Vermischung dieser
Einrichtungen mit Sitten des Volkes sowie Übergehen der demokratischen Sitten
in Meinungen der Menschen (Q1, S. 358)
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ABER: keine allgemein gültige Handhabe zur Etablierung einer starken Demokratie!

Spezifika der jeweiligen Länder erfordern unterschiedliche Wege der
Demokratisierung; was sich in Amerika bewiesen hat muss in anderen Nationen keine
Früchte tragen
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sozial-gesellschaftlicher Ansatz zur Stärkung der Demokratie:
„… die Amerikaner [haben] große und erfolgreiche Anstrengungen unternommen
(…), um die Schwächen des menschlichen Herzens zu bekämpfen und die natürlichen
Mängel der Demokratie zu beheben.“ (Q1, S. 359)

Nationen benötigen innere Bereitschaft Fehler einzugestehen und an steter
Verbesserung zu arbeiten

Ausbalancierung gesellschaftlicher Neigungen ist erforderlich:
 Unterschiedliche Gemeindegesetze
 Neid der Menschen
unruhiger Ehrgeiz der Bürger
Rechtsgedanken
 Unaufhörliche Bewegtheit des polit. Lebens
Unbewegtheit der religiösen Sitten
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 Erfahrung eines Volkes
theoretisches Unwissen eines Volkes
 Rutine in Geschäftigkeit
Ungestüm der Wünsche einer Nation
Wie die Amerikaner müssen auch andere Völker erkennen und anstreben, „… die
Demokratie mit Hilfe von Gesetzen und Sitten zu regeln.“ (Q1, S. 360)
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