Kunstmuseen

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Kunstmuseen
Gerhard Bott formulierte bereits 1979 in einem Festvortrag die verschiedenen Stufen
hinsichtlich der vordringlichen Aufgaben eines Kunstmuseums: Bewahrung und Pflege der
Sammlungen als fundamentale Aufgabe, wissenschaftliche Arbeit und Eingehen auf das
Publikum sowie adäquate Präsentation und vorsichtige Interpretation um die Kunstwerke zur
Geltung zu bringen. Schließlich müsse sich das Museum „mit Vorgaben und Informationen
an alle wenden. … Nur dann, wenn es dem Museum gelingt, dass wirklich jeder es benutzen
kann, erfüllt es seine Aufgabe und kann seine Existenz als eine ‚soziale Leistung’ für alle
beweisen. … Das Museum wird über das Sammeln, Bewahren und Darbieten hinaus eine
Rolle spielen, wenn aus ihm ein zum eigenen schöpferischen Denken führender Ort
geworden ist, über ein wieder in sein Recht eingesetztes ‚kritisches’ Sehen. … Die
zeitgenössische Kunst gehört in dieser Rolle selbstverständlich zum Museum. Der Künstler
‚sieht’ mehr als die übrigen Menschen und formt das Gesehene zur Mitteilung. … Das
Auswählen und Darbieten der Gegenwartskunst ist also Bestandteil der Museumsarbeit. …
Das Kunstmuseum ist also ein wichtiges Bildungsinstitut, das seine ihm zugemessene
Aufgabe beharrlich verfolgen muss. In seinem Äußeren soll es veränderlich und
anpassungsfähig sein.“1
Während Gerhard Bott das Kunstmuseum derart umschreibt, ist es dennoch sehr schwer
zu definieren, weil teilweise völkerkundliche Museen – wie ursprünglich auch das Staatliche
Museum für Völkerkunde in München - (und auch andere Museumstypen), die ganz andere
fachspezifische Zielsetzungen vertreten, kunsthistorische Präsentationskonzepte aufweisen.2
Schon um das Jahr 1800 waren einige Kunstmuseen entstanden. Voraus gegangen waren
bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts Gemäldegalerien – das 18. Jahrhundert war das
Jahrhundert der Gemäldegalerien3 - die von Fürsten in eigenen Ausstellungsgebäuden
einem interessierten Publikum zugänglich gemacht wurden, etwa die Königliche
Gemäldegalerie 1747 in Dresden und das Palais de Luxembourg 1750 in Paris. Markante
Eckpunkte für das Museum als öffentliche Institution bilden in der Museumsgeschichte die
Eröffnung des British Museum (1753) in London, des Herzog-Anton-Ulrich-Museums in
Braunschweig (1754) – gegründet als Kunst-und Naturalienkabinett des Braunschweigischen
Herzogs Karl I. auf der Burg Dankwarderode und als erstes auf dem Kontinent für die
1
Bott, Gerhard, a.a.O., S. 8.
Als Beispiele seien nur anzuführen das so genannte Museum in Bilbao/Spanien oder das Fritz-KönigMuseum in Landshut/Bayern/Bundesrepublik Deutschland.
3
Schöbel, Johannes, Historisches Museum, Dresden 1981, S. 9.
2
2
Öffentlichkeit zugänglich – und des Museum Fridericianum des Kurfürsten Friedrich II. von
Hessen-Kassel in Kassel (1779).
Denkt man an die großen europäischen Nationalmuseen, so sind sie verschiedenen
historischen Ursprungs und unterschiedlicher Typologie, vielfach auch als Kunstmuseen.
Seit jeher waren die spanischen Könige Kunstsammler und Mäzene von Malern gewesen –
so beispielsweise Tiziano Vecellio (Tizian, 1477/88-1572) als Hofmaler Kaiser Karls V. (ab
1533) und Philipps II.. Ein besonderes Beispiel hierfür ist der Prado in Madrid, die wohl erst
Pinakothek weltweit und schon im Jahre 1819 unter König Ferdinand VII. von Spanien
(1784-1833; König von 1814-1833) eröffnet. Eingerichtet worden war das Museum im Prado
de San Jerónimo, das zunächst für die naturwissenschaftlichen Sammlungen dienen sollte.
Seit 1868 führt das Museum die Bezeichnung del Prado.
Grundstock für die Kunstsammlungen bildeten Gemälde aus königlichen Palästen in
Aranjuez, El Escorial, La Granja de San Ildefonso und Madrid. Hinzu kamen 1872 Bestände
aus dem Museo Nacional de la Trinidad, die aus enteigneten Klöstern stammten.
In dem außergewöhnlich reichen Gemäldebestand sind heute die
Italienische/Venezianische-, die Flämische-, Holländische- und die Spanische Schule
vertreten und auch deutsche Maler wie Albrecht Dürer und Lucas Cranach.
Dieser Vorreiterrolle des Prado im gesamten europäischen und US-amerikanischen Raum
folgte erst zwischen 1830 und 1914 eine größere Epoche für die Entstehung von
Kunstmuseen, ihre heutige Berühmtheit und ihren legendären Ruf: der zum Kunstmuseum
gewordene Louvre, die National Gallery in London, Schinkels Altes Museum in Berlin, Leo
von Klenzes Alte Pinakothek in München.
Museumsleiter waren vielfach Gelehrte, deren Intentionen sich vor allem an die gebildete
Schicht richteten. Das Kunstmuseum folgte einem Programm von der Entwicklung der Kunst,
der Kunstgeschichte einschließlich der Schulen und einem historischen Überblick über die
Zusammenhänge in der Kunst.
Heute zählt man zu den Kunstgeschichtlichen Museen
-
Kunstmuseen/Pinakotheken
-
Jugendstilmuseen
-
Museen für Zeitgenössische Kunst
-
Kunst- und Kulturzentren
Das Shanghai-Museum für Asiatische- und Chinesische Kunst ist eines der jüngsten
von internationalem Rang. An diesem Beispiel ist im Vergleich zur Pinakothek der
3
Moderne in München zu sehen, wie als Kunstmuseum jeweils die europäische oder
asiatische Ausprägung den Kunstbegriff mit bestimmt.
Das 1962 gegründete Nationalmuseum Hispanisch-Muselmanischer Kunst in Granada
betritt man vom Palast Karls V. aus. Die Objekte stammen aus dem Museum der Alhambra
sowie des Archäologischen Museums von Granada.
Abb. Alhambra/Granada
Das Musée national des Arts (Louvre)
Die Sammlungen des Louvre und die Gestalt eines Prototyps beförderte die Entwicklung von
Kunstmuseen. Schon Mitte des 18. Jahrhunderts bestanden Pläne, für die Meisterwerke aus
den königlichen Sammlungen ein eigenes Kunstmuseum zu schaffen, das auch einem
allgemeinen Publikum zugänglich wäre. 1778 holte Charles Claude de La Billarderie, Comte
d’Angivillers (1730-1810) – in seinem Amt für Ludwig XVI. verkörperte er eine Art Vorstufe
eines Ministers der Schönen Künste – Architekten und Künstler zusammen, die Pläne für die
Präsentation erarbeiten sollten, 1779 schrieb die Académie d’Architecture einen Wettbewerb
für ein Museum aus, der jedoch wie auch verschiedene andere Pläne aus Kostengründen
nicht durchgeführt werden konnte. Eine wichtige Leitidee war, den Louvre zu einer
repräsentativen nationalen Stätte von Meisterwerken der Kunst zu machen. Im
Zusammenhang mit der Planung eines derartigen zentralen Museums verband sich die
„Repräsentation absolutistischer Macht“.4
Die Vorarbeiten und Diskussionen über Präsentationsfragen zeigten jedoch die
Entwicklung eines neuen Kunstverständnisses, „das mit Paradigmenwechsel in den
Wissenschaften korrespondiert: Herausnahme der Werke aus dem Ensemble höfischmonarchischer Repräsentation, Objektivierung für kunsthistorische und theoretische
Betrachtung. Dazu kommen die Aspekte der Öffentlichkeit und des Marktes: Die Werke
sollen allen Kunstinteressierten optimal präsentiert werden, damit sie möglichst objektiv
beurteilt werden können.“5 Dazu gehörte die Hängung nach Schulen und in chronologischer
Reihenfolge.
Das Museum wurde 1793, am Fest der Réunion, eröffnet. Ziel war das Museum als
erhabene Stätte, „die vom Ruhm der Revolution kündet und der republikanischen Erziehung
dient, einzigartig in der Welt.“6 Die Eroberungen der republikanischen Armeen, regelrechte
4
5
6
Harten, a.a.O., S. 185.
Harten, a.a.O., S. 181.
Harten, a.a.O., S. 185.
4
Kunst-Raubzüge, sollten Paris zur Hauptstadt der Künste auf dem europäischen Kontinent
machen. Schon während der Revolutionszeit hatte sich abgezeichnet, dass das LouvreMuseum nicht nur ein Gemäldemuseum sein würde, sondern vielmehr ein Gesamt-Museum,
oder wie man heute sagen würde Multiplexmuseum, das auch andere Künste und
Museumstypen beherbergt wie etwa ein Antikenmuseum, ein Architektur- und
Kupferstichmuseum und ein Museum für Graphische Kunst. Auch im 20. Jahrhundert sorgte
der Louvre für Überraschungen – als z.B. 1989 die Pyramide des Grand Louvre (Ieoh Ming
Pei) eröffnet wurde.
Eines der ersten von einer Auswahlkommission getragenen Museen – anstelle des
fürstlichen Privatbesitzes – ist das Alte Museum in Berlin. Impulse dazu waren u.a. schon in
der Festvorlesung über „den Kunstschatz des königlich-preußischen Hauses“ anlässlich des
Geburtstags Friedrich Wilhelms II. im Jahre 1797 gegeben worden. Sie hatte zum Ziel, „den
König von der Notwendigkeit, die der Vereinigung der Kunstwerke in einem eigenen
Gebäude zu überzeugen.“7 Berlin war damit fast in Zugzwang geraten, zumal in Wien, in
Dresden und in kleineren Residenzstädten „längst Bildergalerien, Kunstkabinette und
Antikensammlungen bestanden. Die Realisierung der Museumsgründung in Berlin wurde
schließlich auch von der Intention des Königs getragen, die Sammlungen für die
wissenschaftliche Nutzung freizugeben.“8
Mit dem Alten Museum in Berlin wurde die klassische Idee des Museums auf der Basis
des enormen Kunstbesitzes des Brandenburgisch-Preußischen Herrscherhauses verwirklicht
– nicht nur ideell gemessen am seit der Antike vorhandenen Museumsgedanken, sondern
auch durch die klassisch gewordene Idee des Baus, mit dem Carl Friedrich von Schinkel
(1781-1841) „das höchste Prinzip in der Baukunst“9 mit dem Zweck eines Museum verband.
Das Alte Museum auf der Berliner Museumsinsel (1823-1830) hatte das Pantheon in Rom
zum Vorbild. Schinkel entwarf es gemeinsam mit seinem Freund, dem Oberbaurat und
späteren Direktor der Bauakademie, Johann Carl Ludwig Schmid.
Schinkels Meisterwerk als Maler bildete jedoch der Bilderzyklus für das Alte Museum.
Die staatsphilosophische Grundlage für das Berliner Museumswesen geht hingegen auf
einen Freund Schinkels, Wilhelm von Humboldt (1767-1835) und seine Politischen
Denkschriften zurück.10 Humboldt hatte als Kulturpolitiker den Staatszweck im Auge, bei dem
Bildung, Wissenschaft und Kunst eine Einheit bilden, das Museum aber der Repräsentation
dienen sollte. Er versucht aber auch die Erwartungen eines kunstinteressierten Publikums an
7
Vieregg, Hildegard, Vorgeschichte der Museumspädagogik, a.a.O., S. 39./Vgl. Heyne, Hugo, Aloys Hirth
(1757-1837) – der Anreger zur Begründung unserer Berliner Kunstmuseen, in: Beiheft zur Zeitschrift des Vereins
für die Geschichte Berlins, Nr. 10/1940, Berlin 1949.
8
Vieregg, a.a.O., S. 40.
9
Rave, Paul Ortwin, Schinkels Museum in Berlin oder die klassische Idee des Museums, in:
Museumskunde, hg. vom Deutschen Museumsbund, 29. Bd. 1960, 1. Bd. Der dritten Folge, Berlin 1960, S. 1-21.
10
Gebhardt, Bruno (Hg.), Wilhelm von Humboldts Politische Denkschriften, Bd. 3/2. Hälfte, Berlin
1904./Vgl. auch Wilhelm von Humboldts gesammelte Schriften, hg. von der Preußischen Akademie der
Wissenschaften, Bd. 12, Abt. 2, Berlin 1904.
5
den Staat am Gründungsbeispiel des Alten Museums zu zeigen.11
Wilhelm von Humboldt (1767-1835), Sohn einer brandenburgischen Adelsfamilie (Vater
Offizier) wendet sich schon in seiner Jugendschrift: „Ideen zu einem Versuch, die Gränzen
der Wirksamkeit des Staats zu bestimmen“12, zu der er durch einen Aufenthalt in Paris im
Jahre 1789 motiviert worden war, in aller Deutlichkeit gegen jegliche Übergriffe des Staates.
Nur einige Abschnitte wurden in der Berliner Monatsschrift und in der von Friedrich von
Schiller (1759-1805) herausgegebenen Neuen Thalia veröffentlicht, ansonsten aber blieb
das Manuskript ungedruckt. Schiller selbst plante zu dieser Zeit seine Schrift „Über die
ästhetische Erziehung des Menschen“13, die in der Grundanschauung mit Humboldts Ideen
übereinstimmte, vor allem in der Weise wie Moral und Ästhetik zueinander in Beziehung
gesetzt wurden.14 Humboldt ging davon aus, dass seine Schrift die Bildung des Menschen
auch hinsichtlich politischer Einrichtungen – die Museen können hier einbezogen werden –
betreffe. Der andere Grundsatz von Humboldts, Ideen und Themen aus dem Leben selbst zu
finden15 trifft ebenfalls auf die Museen und erst recht auf die Museologie als Wissenschaft
von den Museen und die Museumspraxis zu, die vor allem von Theodor von Graesse so
definiert wurden.
Auch Auswirkungen der Französischen Revolution sind festzustellen, die fortan das
Museumswesen in Europa und vor allem die Konzeptionen von Kunstmuseen bestimmen
sollten: Die überall vorhandenen Bestände wurden zu öffentlichen Museen; die Anordnung
nach kunsthistorischen Gruppierungen wie sie im Louvre praktiziert worden war, wurde von
den meisten Museen übernommen. In Konkurrenz zu Napoleon erwachte auch in
Deutschland und anderen Ländern die Wertschätzung der Kunst.
Starke Persönlichkeiten setzten sich für die Rettung von Kunst- und Kulturgütern ein: die
Gebrüder Boisseree (………..), der Kanonikus Franz Ferdinand Wallraf (1748-1824) in Köln,
Hans Philipp Freiherr von Aufseß (1801-1872) für das Germanische Nationalmuseum in
Nürnberg, Friedrich von Hefner-Alteneck (1845-1904) für das Bayerische Nationalmuseum
München.164
Im 19. Jahrhundert wurden Kunstwerke einerseits noch in speziell dafür konzipierten
Räumlichkeiten wie etwa in dem einem Kirchenraum nachgebildeten Kirchensaal des
Bayerischen Nationalmuseums München präsentiert, andererseits wurden fürstliche
11
Lübbe, Hermann, Wilhelm von Humboldt und die Berliner Museumsgründung, in: Jahrbuch Preußischer
Kulturbesitz, Bd. XVII, hg. von W. Knopp, Berlin 1981, S. 87-111.
12
Ebenda.
13
Berghahn, Klaus L. (Hg.), Friedrich Schiller, über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer
Reihe von Briefen, Stuttgart 2000.
14
Cauer, Eduard, Einleitung zu Wilhelm von Humboldts „Ideen zu einem Versuch...„, S. I.
15
Battisti, Sigfried, Freiheit und Bindung, Berlin 1990, S. 66.
16
6
Kunstmuseen erbaut und Landesmuseen entwickelt, die neben anderen
Sammlungsbereichen vor allem auch Kunst präsentierten. Fürsten, Museen und
Bürgervereine erwarben Kunstwerke historischer und zeitgenössischer Kunst.
Die Hamburger Museumslandschaft ist gutes Beispiel dafür, wie bereits Ende des 19.
Jahrhunderts vor allem von Alfred Lichtwark (1852-1914) zeitgenössische Probleme in der
Bziehung von Museen zu ihren Bsuchern erkannt wurden.17
Lichtwark ging es um viele Bereiche des Museums: Wie sich an seinen Besuchen in der
Alten Pinakothek in München zeigte – er belegt es durch seine vielen Briefe – um Fragen der
besuchergerechten Präsentation von Objekten. Er forderte eine Präsentation anders als „die
Schaffung von förmlichen Entwicklungsreihen, denen der Nichtgelehrte ziemlich
verständnislos gegenübersteht, … vielmehr eine Aufstellung wie sie sich auch im Leben
innerhalb der häuslichen Sphäre vollzieht.“18
Es ging ihm aber auch um didaktische Zielsetzungen, wie sie in dem
maschinenschriftlichen Skript Briefe an die Kommission der Hamburger Kunsthalle (1896-1912) und die Mitglieder des Senats angesprochen wurden. Darin enthalten waren auch
Vorstudien zum Neubau der Kunsthalle in Hamburg. Lichtwark wollte seine
volkserzieherische Absicht zunächst diesen nahe bringen, damit sie seine Pläne verstünden
und unterstützten: "sie zu bilden, ihnen eine Vorstellung von den
kulturellen Problemen, von den Aufgaben der hamburgischen, der deutschen, der
europäischen Kunstpflege einzupflanzen.“19
Den Typus des modernen Galerieleiters mit dem "eine neue Weltanschauung in die
Museen einzieht"20, verkörperte auch Lichtwarks Kollege und Freund Gustav Pauli (………..)
– Leiter der Kunsthalle Bremen ab 1899. Er bezeichnete das Kunstmuseum als das
demokratischste aller Bildungsinstitute. Pauli berücksichtigte dabei vor allem
reformpädagogische Aspekte hinsichtlich der Kunstmuseen, mit denen er sich gemeinsam
mit Alfred Lichtwark auch hinsichtlich der Hamburger Kunsthalle beschäftigt hatte.21
In der Beurteilung des neben Julius Meier-Graefe22 führenden Publizisten seiner Zeit auf
dem Gebiet der bildenden Künste, Karl Scheffler (1869-1951), galt damit die Bremer
17
Ergebnisse der 12. Konferenz der Centralstelle für Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen: Die Museen als
Volksbildungsstätten. 4 Jessen, ... .Zur Geschichte der Museen. 1. Die Kunstmuseen. In: Ergebnisse der 12.
Konferenz Schriften der Centralstelle für Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen Nr. 25. Berlin 1904. S. 13 -19.
18
Berlepsch-Valendàs, a.a.O., S. 169.
Hentzen, Alfred, Lichtwark als Schriftsteller – heute, in. Kayser, Werner (Hg.), Hamburger Bibliographien,
Bd. 19./Vgl. Vieregg, Hildegard, Vorgeschichte der Museumspädagogik. Dargestellt an der Museumsentwicklung
in den Städten Berlin, Dresden, München und Hamburg bis zum Beginn der Weimarer Republik,
Münster/Hamburg 1991, S. 273.
20
Scheffler, Karl, Deutsche Museen Moderner Kunst – Die Bremer Kunsthalle, in: Kunst und Künstler, Nr.
11/1912, S. 85-86.
21
Pauli, Gustav, Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten, Tübingen 1936.
22
Julius Meier-Graefe (1867-1935), ein in Dresden lebender renommierter Kunsthistoriker und
Kunstkritiker.
19
7
Kunsthalle als eines der sich entwickelnden Musterinstitute.23
Insbesondere in der Schrift Berliner Museumskrieg taucht ein weiteres Problem in
der Entwicklung der Kunstmuseen auf. Karl Scheffler ging am Beispiel des KaiserFriedrich Museums und der Nationalgalerie der Frage nach, ob es "zweierlei Kunstmuseen"24
gebe,
die einen als Museen, in denen nur Kunstwerke präsentiert werden, die als "endgültig
beurteilt werden können, die mit recht als dauernde Werte angesprochen werden können,
und als Museen jener Gegenwartsproduktion, worüber ein abschließendes Urteil noch nicht
möglich ist, weil wir ihr zu nahe stehen, weil wir noch sehr befangen sind in Vorurteilen,
Konventionen und besonderen Sehformen der Zeit.“25
Auch in anderen Museumsstädten wurden die verschiedenen Gattungen bildender Kunst
in unterschiedlichen Museen untergebracht, wie beispielsweise in München schon im 19.
Jahrhundert in der Alten- und Neuen Pinakothek, der Schack-Galerie und der Glyptothek als
eigenem Museum für die Skulpturensammlung mit Werken aus der Antike.
.(In diesem Zusammenhang ist der große Kunstliebhaber und Mäzen König Ludwig I. von
Bayern besonders zu erwähnen.26
Vor wenigen Jahren wurden Werke des 20. Jahrhunderts in den Neubau der Pinakothek
der Moderne transferiert, die wiederum weitere Museen beherbergt: das Architekturmuseum,
die Graphische Sammlung, das Als Kunsthalle DesignMuseum und die Neue Sammlung.
Abschließend soll bemerkt werden, dass Werke der bildenden Kunst immer auch unter
interdisziplinären Gesichtspunkten betrachtet werden sollten. Wie wäre sonst ein Triptychon
von Max Beckmann aus dem Jahre 1937 mit dem Titel „Die Versuchung des heiligen
Antonius“ in der Pinakothek der Moderne in München zu verstehen, wenn es nicht in seinen
zeitgeschichtlichen Kontext eingeordnet würde.27
Tretyakov Galerie Moskau
Die Tretyakow-Galerie (Tretyakow/Tretjyakov-Galerie) als ursprüngliches Sammlermuseum
in Moskau bildet eine eigene Ausformung in der Museumstypologie. Sie wurde von Pavel
23
Scheffler, Karl, Deutsche Museen Moderner Kunst, Die Bremer Kunsthalle, S. 88.
Scheffler, Karl, Berliner Museumskrieg, a.a.O., S. 87.
25
Scheffler, a.a.O., S. 89.
26
An der Heiden, Rüdiger/Goldberg, Gisela, Begleitheft zur Ausstellung Ludwig I. – eine Darstellung seiner
Sammeltätigkeit, hg. von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München, München 1986.
27
In München entsteht derzeit (2007) das Museumsgebäude für die Sammlung Brandthorst.
………………..
24
8
Tretyakov (1832-1898), einem Privatsammler gegründet. 1892 machte er seine Sammlungen
für die er eigens Porträts von Dostojewski und Tolstoy, aber auch von anderen Größen der
russischen Kultur wie Literaten und Schauspielern malen ließ, der Stadt Moskau zum
Geschenk. Ein Großteil der eigentlichen Sammlungen gehört heute zum Puschkin-Museum
Tretjakows Sammlung umfasste zunächst etwa 2000 Bilder. Sie wurden in fünf
Museumsgebäuden – im ältesten Gebäude an der Lavruschinski-Gasse, in einem modernen
Depot, in einer Kirche, in einem dreistöckigen Haus und in der Administration –
untergebracht. Am Krymski-Wall befindet sich heute die Kunst des 20. Jahrhunderts – allen
voran Wladimir J. Tatlins (1885-1953) großes Werk.
Im Übrigen rekonstruierte die Tretjakow-Galerie unlängst eine Ausstellung von 1921.28
Abgesehen von den Künstlerateliers (Galupkino, Wasinzov, Pavel Chorin ….) und
experimentellen Abteilungen gibt es im ursprünglichen Gebäude der Tretjakow-Galerie –
traditionell präsentiert – Bestände von der großartigen russischen Ikonenmalerei bis hin zu
großen Gemälden sowie Graphik und Bildhauerei.
Abb.: Tatlin: Skulptur im Museumsgebäude am Krymski-Wall
Durch Veränderungen in der Wertschätzung von Kunstwerken, die zu höherem
Kunstbewusstsein führten, mit m Kunstbewusstsein, das mit eine …..
Am Rande ist zu bemerken: Gerade Kunstmuseen wurden auch zu Präsentationsorten
der Kolonialmächte und zeigten gerne ihre imperialen Eroberungen und die erbeuteten
Schätze. Insbesondere der Louvre ist dafür Beispiel. Das Musée Napoléon im Louvre erhielt
nach jedem erfolgreichen Feldzug einen neuen Anbau.
Bei den Kunstmuseen sollte man auch auf die Skulpturenmuseen eingehen wie sie sich
seit Auguste Rodin (1840-1917) (z.B. im Rodin-Museum von Philadelphia/USA), Marino
Marini (1901-1980) in der Pinakothek der Moderne – Ankäufer der Skulpturen war der
damalige Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Prof. Dr. Erich
Steingräber) oder wenig später mit der Skulpturensammlung des exzellenten Bildhauers Fritz
König (geb. 1924) vor den Pinakotheken in München darstellt. Im Übrigen ist das
Skulpturenmuseum von Fritz König in Landshut, das seit wenigen Jahren besteht, besonders
bemerkenswert in der deutschen Landschaft von Skulpturenmuseen:
Dieses Museum beinhaltet sowohl die bayerischen Aspekte einer Kunstansicht als auch
die weltweiten Beziehungen und Visionen.
28
Holm, Kerstin, Kinderstube: Die Moskauer Tretjakow-Galerie rekonstruiert eine Ausstellung von 1921, in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 08.01.07.
9
Fritz König hat als Bildhauer zum Einen historisch gedacht, wenn er Entwürfe für
Mahnmale und Gedenkstätten gestaltete: Nicht ohne Grund ragt das Mahnmal der
Bundesrepublik Deutschland auf dem Gelände des ehemaligen NS-Konzentrationslagers
Mauthausen unter den vielen anderen Mahnmalen hervor: Es zeigt einen gegen das
nationalsozialistische Regime hilf- und wehrlosen Menschen innerhalb der überragenden
Staatsgewalt.
Auch im Battery-Park an der Südspitze von Manhattan/New York sind heute die Relikte
des von Fritz König geschaffenen, einstmals für das World Trade Centre in New York
bestimmten Brunnens der Zerstörung am 11. September 2001 zu sehen. Sie spiegeln die
Gewalttaten eines außerhalb der USA entstandenen Terror-Regimes. König ist nicht nur
dadurch ein zeitgenössischer Bildhauer von Weltrang.
Ganz anders gibt es auch Skulpturenmuseen, die sich der mittelalterlichen-, oder der
Renaissancekunst widmen. Ein derartiges ist das Museum Marés’ im Palast der Grafen von
Barcelona und der Könige von Aragonien in Barcelona/Spanien.
Das Metropolitan Museum of Art trug schon seit seiner Gründung 1879 auch in den letzten
Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts dazu bei, den Begriff eines Kunstmuseums neu zu
definieren. Die darstellende Kunst würde zu finden sein in Galerien, die auch andere
Museumsfunktionen erfüllten, hinsichtlich der optimalen Präsentation der Objekte, ihrer
Bildungsaufgaben und der Museumsbesucher. Diese Überlegungen wurden gegen Ende des
19. Jahrhunderts mit Kunstmuseen verbunden, aber ihre Grenzen waren fließend. Erst in
den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts konnte man diese Verbindung zufrieden
stellend lösen. Mit dem hohen hierarchischen Status der Kunstmuseen – Lawrence Levine
(1933-2006) nannte ihn kulturelle Hierarchie – leben wir erst heute.29
Kunstmuseen können gegen Ende des 19. und noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts im
Sinne Walter Benjamins gesehen werden als Orte des Rituals, wo Objekte ihre Aura
bewahren oder in mancher Hinsicht auch mit einer Aura umgeben wurden, die sie
ursprünglich nicht hatten. Das Kunstmuseum schuf den Kontext für die Objekte, um ihr
Ansehen und ihre Authentizität zu wahren, aber auch als historischre Zeugnisse zu dienen.
29
Conn, Steven, Museums and American Intellectual Life, 1876-1926, Chicago/London 1998, p. 194.
10
Das Kunstmuseum das heute – nach der Auffassung Conn’s – an der Spitze der
Museumslandschaft steht, durchlief unterschiedliche Prozesse. Zum einen orientierten sich
Kunstmuseen am Modell des Louvre/Paris, andere hatten den Museumskomplex von South
Kensington in London vor Augen. Um nur zwei bedeutende Beispiele zu nennen: Das
Metropolitan Museum in New York wählte das Vorbild des Louvre, das Kunstmuseum von
Philadelphia das South Kensington Museum. Beide Modelle konkurrierten miteinander, aber
zu Beginn der Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts blieb als Leitbild allein der Louvre
übrig.30
Bezogen auf das Metropolitan Museum of Art, das nach der Bestimmung des „Art
Committee“ (1869) als nationale Institution für die Kunst dienen sollte, wurde dessen
Intention ergänzt durch das Executive Committee, das die Meinung vertrat, das Metropolitan
Museum of Art „should be based on the idea of a more or less complete collection of objects
illustrative of the History of art, from the earliest beginnings to the present time.“ Das
Committee spezifizierte auch den Begriff der Kunst. Aus seiner Position konstituierten in der
Gründungsphase Architektur, Skulptur und Malerei die drei großen Künste, während
Keramik, Porzellan, Druckkunst, Mosaiken, Metalle und Textilien unter die Kategorie der
Subsidiary Ornamental Arts fielen.31 Trotz oder gerade wegen der eigenen Sicht versuchte
man aber auch, europäischen Kunstmuseen – wie etwa die Museen in Leipzig, Amsterdam,
Gotha und das im Aufbau befindliche National Museum in Berlin - in den Blick zu nehmen,
um schließlich das eigene Modell eines Kunstmuseums entwickeln zu können.
Im Jahre 1897 eröffnet wurde das Brooklyn Museum – seit 1997 heißt es Brooklyn
Museum of Art – eines der herausragenden Kunstmuseen der Welt mit Meisterwerken von
ägyptischer bis zu zeitgenössischer Kunst und Kunstäußerungen vieler anderer Kulturen.
Eine der zwölf Kopien der berühmten Skulptur Die Bürger von Calais von Auguste Rodin
(1840-1917) befindet sich im Eingangsbereich. Die Stadt Calais hatte das Monument, das
Bezug nimmt auf die Belagerung der Stadt Calais in den Jahren 1346/1347, 1885 bei Rodin
in Auftrag gegeben, 1895 wurde es verwirklicht und vor dem Rathaus von Calais aufgestellt.
Weitere Kopien befinden sich beispielsweise im Palmengarten zu London (seit 1915), im
Rodin-Museum von Philadelphia (seit 1925), im Skulpturenpark des Hirshorn-Museums in
Washington (seit 1966) und in der Rodin-Galerie in Seoul/Südkorea (seit 1995).
Abb.: Die Bürger von Calais – Kopie vor dem Museum in Philadelphia
Vor etwas mehr als 30 Jahren wurde aus dem Wallraf-Richartz-Museum in Köln ein
eigenständiges Museum Ludwig mit einer zeitgenössischen Sammlung herausgelöst und
schließlich im Sommer 1986 eröffnet. Es ist dem rheinischen Sammler, Peter Ludwig (192530
31
Conn, a.a.O., p. 195.
Ebenda.
11
1996) zu verdanken. „Das Sammlungsmodell, das Ludwig zeitlebens ansteuerte, tendierte
zum Welthaltigen und Kosmopolitischen, letztlich zu einer umfassenden ästhetischen
Anthropologie.“32 Ludwig entdeckte und erstand in den Jahren 1967/68 Werke der Pop-art
und brachte in den siebziger Jahren auch Werke der damaligen Ost-Kunst in seine
Sammlungen ein. „Als 1980 das Projekt einer deutschen Stiftung Ludwig auf Bundesebene
scheitert, wendet sich Ludwig mit aller Macht und Leidenschaft Osteuropa zu und spürt
hinter den Künsten im Umbruch und in der Auflösung der kommunistischen
Zwangsgesellschaften nach – in einer Kampagne, die ihn von der DDR in die Sowjetunion,
nach Ungarn, Bulgarien und weiter bis China und auf Castros rote Insel, nach Kuba führen
sollte. Schon 1991 eröffnete er das Ludwig Forum Internationale Kunst in Aachen. 1993
kaufte er die Videoskulptur Brandenburger Tor des Künstlers Name June Paik (1932-2006) –
ein aus Südkorea stammender US-amerikanischer Musiker und bildender Künstler, der als
Begründer der Video- und Media-Kunst gilt, die 1994 an das Museum Ludwig in Köln
geschenkt wurde.33 Ludwig knüpfte ein internationales Netz von neunzehn Vertragsmuseen
in fünf verschiedenen Ländern, die er zur operativen Basis seiner eigenwilligen
Unternehmungen machte.“34 Darin lag nicht nur das Bestreben zur Versöhnung einer
deutsch-deutschen Kunst, sondern er wollte sowohl die Ostkunst für den Westen erschließen
als auch die Globalisierung in Sachen Kunst voran bringen. Sein kosmopolitisches Interesse
blieb besonders an seinem Stammmuseum in Köln nicht ohne Kritik. Im Ausland jedoch
erlangte er viele Ehrendoktorwürden, so an der Uni Leipzig (1983), an der Hochschule für
Bildende Künste Budapest (1988), an der Kunsthochschule (1991) und der Universität von
Havanna auf Kuba (1995).
James Stewart Polshek (*1930) schuf gemeinsam mit dem japanischen Architekten Arata
Isozaki (* 1931), der zahlreiche postmoderne Bauten plante und sich in seiner
Formensprache auch auf die Wiener Sezession bezieht, die er in einem eigenen Stil
weiterführt35, von 1986 bis 1993 auch den ersten Masterplan für die Renovierung und
Erweiterung des schon 1897 eröffneten Brooklyn Museum of Art (seit 2004 wieder Brooklyn
Museum benannt) – es ist das zweitgrößte Kunstmuseum in New York, das das reiche
künstlerische Erbe der Weltkulturen zeigt – und 2001 das National Design Museum in New
York.
Besonders zu erwähnen im Zusammenhang mit den Aufgaben und Intentionen des
32
Beaucamp, Eduard, Mauerspringer, Tabubrecher, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 06.01.2006.
Auch Les Levine und Wolf Vostell arbeiteten etwa gleichzeitig an den Möglichkeiten der Media-Kunst. Zu
erinnern ist dabei auch an die Skulptur Pre-Ball-Man vor dem Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main.
34
Beaucamp, ebenda. Derartige „Vertragsmuseen“ sind in Wien, Budapest, St. Petersburg und Peking zu
finden.
35
Auch über seine dritte Frau hat er Kontakte zu „Ikonen“ der Modernen Kusnt wie hans Richter und Man
Ray.
33
12
Kunstmuseums ist wiederum Alfred Lichtwark (1852-1914), der die Besucher zum
Betrachten der Kunstwerke führen wollte und damit wohl erstmals eine didaktische
Komponente in die Museumslandschaft der Kunstmuseen einführte.36 Die Position der
Hamburger Kunsthalle sah er die als eines patriotischen Unternehmens mit der Verbindung
von Museumsorganisation, Präsentation und Transfer zum Publikum.37 Unter Gustav Pauli
(1866-1938) wurde die Kunsthalle nach dem I. Weltkrieg (1914-1918) vor allem hinsichtlich
der Öffnung für alle Bevölkerungskreise unter dem Begriff eines Volksmuseums
weitergeführt.
Dieser Ansatz, der auf der Mannheimer Tagung zum Thema Die Museen als
Volksbildungsstätten insbesondere von Alfred Lichtwark (1852-1914), aber auch von
zahlreichen Künstlern, Gelehrten, Museumsverantwortlichen, Regierungsvertretern und
Bürgermeistern vertreten wurde, bezieht sich auf die Wirksamkeit amerikanischer Museen,
die sich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts eines Weltrufs erfreuten, weil sie
Volksbelehrung nicht als etwa außerhalb ihrer Aufgaben Liegendes, sondern als
wesentlichen museumsinternen Auftrag erachteten.38 So wurden die Aufgaben lokaler
Museen, deren grundsätzliche Aufgabe es war, „mit den Objekten den Bezug zum Ort und
seiner Umgebung herzustellen und damit das Spezifische der historischen Entwicklung in
einem geographischen Raum auszuzeigen“39, um die unverzichtbare Bildungsintention
erweitert.
Lichtwarks Museumskollege und Leiter der Kunsthalle in Bremen seit 1899, Gustav Pauli
(1866-1938) ist Herausgeber des umfangreichen Werkes: „Alfred Lichtwark. Reisebriefe.
Briefe an die Kommission für die Verwaltung der Kunsthalle“.40 Die Briefe erschienen,
beginnend im Jahre 1896, in 20 Bänden. Pauli hatte Lichtwark beim ersten
Kunsterziehungstag in Dresden (1901) kennen gelernt, wo er selbst einige Museumsjahre
verbracht hatte.41
Er nahm nicht nur an Lichtwarks Museumsideen regen Anteil, sondern war auch sein
persönlicher Freund und ebenfalls Anwalt der Reformpädagogik. Diese Briefe können als
Vorstufe zu Lichtwarks weiterführenden offiziellen Mitteilungen „Briefe an die Kommission
der Hamburger Kunsthalle“ (1896-1912)42 gelten, in denen er seine Gedanken über
Museumsprobleme in konsequent geführten Tagebüchern festhielt und auch Vorstudien zum
36
Lichtwark, Alfred, Übungen im Betrachten von Kunstwerken, nach Versuchen mit einer Schulklasse
herausgegeben von der Lehrervereinigung zur Pflege künstlerischer Bildung. 15.-18. Aufl. Berlin 1903.
37
Vieregg, Hildegard K., Museumswissenschaften, eine Einführung, Paderborn 2006, S. 156.
38
Vgl. Schriften der Centralstelle für Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen, Nr. 25, Die Museen als
Volksbildungsstätten, Ergebnisse der 12. Konferenz für Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen, Berlin 1904.
39
Roth, Hans, Heimatmuseum – was ist das?, in: Schönere Heimat. 70. Jg., Sonderheft 1, München 1981,
S. 2.
40
Pauli, Gustav (Hg.), Alfred Lichtwark, Reisebriefe, Briefe an die Kommission für die Verwaltung der
Kunsthalle, mit einer Einleitung von Gustav Pauli, Bd.1 und 2, Hamburg 1924.
41
Pauli, Gustav, Das Kunstmuseum der Zukunft, in: Die Kunstmuseen und das deutsche volk, München
1919, S. 3-21.
42
Lichtwark, Alfred, Briefe an die Commission für die Verwaltung der Kunsthalle, Bd. 1-20, masch. geschr.,
Hamburg 1896-1912.
13
Neubau der Hamburger Kunsthalle niedergelegt hatte. Mit diesen Briefen beabsichtigte
Lichtwark auch die Mitglieder des Senats „in seinem Sinne zu erziehen, sie zu bilden, ihnen
eine Vorstellung von den kulturellen Problemen, von den Aufgaben der hamburgischen, der
deutschen, der europäischen Kunstpflege einzupflanzen, damit sie seine großen Pläne
verstünden und unterstützten - [...] ein Vorgang, für den es in der deutschen
Geistesgeschichte kaum eine Parallele gibt“.43
Hugo von Tschudi
Hugo von Tschudi (………….) musste sich nach vielen Querelen in Berlin beruflich
verändern und kam nach München …… Zur historischen Einführung!!!)
Zu den politischen Verhältnisse im Nationalsozialismus (1933-1945) und den
Kunstmuseen ??? (hier oder bei der allgemeinen Einführung???)
Das steiermärkische Landesmuseum Joanneum in Graz/Österreich widmet eines seiner
Departments der Kunst mit Alte Galerie, Neue Galerie, Kunsthaus und Künstlerhaus.
Kunstmuseum – Ende des 20./Beginn des 21. Jahrhunderts
Kunstmuseen als Personenmuseen (Persönlichkeitsmuseen)
In allen Teilen der Welt gibt es neben den großen Staatlichen und Privaten Kunstmuseen
auch Museen, die sich einzelnen Künstlern widmen.
Auch von der großen Zahl spanischer Künstler sind viele in Persönlichkeitsmuseen im
Sinne der Kunst, der Kunstgeschichte oder einfach der Geschichte. Oft sind sie im
Geburtshaus oder am Wohnort eingerichtet, bisweilen wurden auch Gebäude rekonstruiert.
Das Haus und Museum von Dominikos Theatokópoulos – nach seiner griechischen
Herkunft genannt El Greco (1541-1614) in Toledo gehört zu den attraktivsten. Ein Mäzen
errichtete auf den maurischen Grundfesten 1906 ein Wohnhaus im Stil von Kastilien im 16.
Jahrhundert. Eingerichtet wurde es mit Objekten aus dem Besitz des aus Kreta stammenden
Greco. Seit 1931 ist es Nationalmonument. El Greco arbeitete zunächst (ab 1565) im Atelier
von Tizian in Venedig, 1577 kam er nach Spanien, erst nach Madrid, dann nach Toledo. Das
El Greco-Museum, ein Zentrum spanischer Kunst – mit der Geschichte der Malerei von El
43
Hentzen, a.a.O., S. 6 .
14
Greco bis Vicente López - wurde 1910 für das Publikum geöffnet.44
Beispiele:
Sorolla- Museum/Madrid (nach Joaquin Sorolla, 1863-1923), seit 1932 Museum; PicassoMuseum/Barcelona ohne örtliche Beziehung zu dem Maler (1963); .Museum Julio Romero
de Torres/Córdoba im Geburtshaus des Künstlers (…..); Picasso-Museum Paris (…..),
Zentrum Paul Klee in Bern (im Juni 2005 eröffnet)
S. Internet – Bilddatenbank!
Kunstmuseen im Internet
Seit etwa Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts gewann die Präsentation von
Information über Museen im Internet zunehmend an Bedeutung. Vielfach wird dafür die
Bezeichnung virtuelles Museum gebraucht, die jedoch so nicht zutrifft.
Das virtuelle Museum kann nicht als Museum im klassischen Sinne verstanden werden,
vielmehr handelt es sich laut Jaron Lanier um eine virtuelle Realität als Technologie, die
Nutzern hilft, mit einer dreidimensionalen computergestützten Umgebung von einem realen
Ort und einer realen Zeit ausgehend zu interagieren. Virtuelle Realität ist eine Philosophie,
die im weitesten Sinne vom Science Fiction hergeleitet werden kann.45 Immer ist auch
abzuwägen, ob Präsentationen real oder virtuell erfolgen. Viele Museen weltweit machen
heute den Versuch einer Information und Kurz-Präsentation im Internet. Mittlerweile
eingerichtet ist auch eine Website des International Council of Museums ICOM Museums
around the World.46 Einer der großen Vorteile der Internetpräsenz ist die weltweite
Erreichbarkeit und die Unabhängigkeit eines Museums vom geographischen Standort.
Wenige haben jedoch den Standard erreicht, wie es zwei bedeutende Kunstmuseen in den
44
Cayetano Enríquez de Salamanca, Spanien-Land der Museen, Barcelona, o.J.
Vieregg, Hildegard, Museology in Progress: Presentation and Education Supported by New Media, in:
Vieregg, Hildegard/Davis, Ann (Eds.), Museology and Presentation: Original or Virtual?, Munich/Calgary 2002, S.
11.
46
www.icom.org/vlmp/world.html
45
15
USA tun.
Das National Museum of American Art in Washington (NMAA), ein zur Smithsonian
Institution zählendes Museum, präsentiert Kunst aus den Vereinigten Staaten seit der
Kolonialzeit bis zur Gegenwartskunst. Für das Fine Arts Museum of San
Francisco47(FAMSF) – es verfügt mit der Rockefeller Collection of American Art ebenfalls
über eine der bedeutendsten Sammlungen US-amerikanischer Kunst von der native art
Amerikas, Afrikas und den Pazifischen Inseln bis ins 20. Jahrhundert – sind beide seit den
neunziger Jahren exemplarisch Wegbereiter für Museen, die das Internet als Präsentationsund Kommunikationsmedium benutzen.48
Gegründet wurde das NMAA bereits 1846, seinen jetzigen Namen trägt es seit 1980 (seit
1906 hieß es National Gallery of Arts, heute bezeichnet es sich nach umfangreichen
Renovierungsarbeiten vom Museumstypus her als Landmark Arts Museum (Kunst,
Architektur und natürliche Landschaft im Zusammenhang).49
Das FAMSF ist ein Zusammenschluss zwischen dem de Young-Museum (gegründet
1895) im Golden Gate Park und dem Legion of Honour, zunächst gegründet zum Gedenken
an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten (1924 vollendet und in den Jahren 19921995 renoviert und in seiner historischen Form restauriert) im Lincoln Park gelegen. Die
herausragende Bilddatenbank The Thinker trägt den gleichen Namen wie eines der
berühmtesten Werke des Bildhauers Auguste Rodin (1840-1917), bedeutender Wegbereiter
der Moderne, der im Court of Honour der Legion of Honour zu sehen ist.50
Noch einfügen:
Zentrum Paul Klee Bern (21. Juni 2005)51
Insbesondere auch erwähnen: Renzo Piano (….)
Metropolitan Museum of Art (siehe Direktor Francis Henry Taylor – 19. Jh.)
Pierre Eugene Du Similière und Charles Wilson Peale waren von großer Bedeutung
schon vor der Wende zum (???) des 19. Jahrhundert.
47
48
Schweibenz, Werner, Museumsinformation im Interne am Beispiel der Webseiten zweier Kunstmuseen
in den USA, in: 50. Deutscher Dokumentartag 1998, Informationen und Märkte, hg. von Ockenfeld,Marlies und
Mantwill Gerhard J., Frankfurt am Main, DGD, S. 87-99.
49
www.sc94.ameslab.gov/TOUR/natamart.html
50
www.thinker.org
51
Vieregg, Hildegard, Museumswissenschaften, eine Einführung, Paderborn 2006, S. 228231./www.zpk.org Susann Bosshard-Kälin, Swiss national Corrsepondent, www.museumspass.ch, in: Nichols,
Ann (Ed.), Bulletin of the European Museum Forum, Bristol/England, July 2005, pp. 4-5./ Museumskunde,
…………..
16
MOMA/ New York
Wieder eröffnet 2005/006
Das schon1929 eröffnete Museum diente einer bildungsbezogenen Mission. Damit ist es
wahrscheinlich das erste Museum moderner Kunst mit diesem Auftrag weltweit. Seit seiner
Wiedereröffnung will es vor allem dem Verständnis und der Freude an moderner und
zeitgenössischer Kunst dienen.52 Die besonderen Zielsetzungen sind:
- moderne und zeitgenössische Kunst bis zum heutigen Tag zu vermitteln an ein nationales
und internationales Publikum;
- alle Formen der Kunst zu zeigen: von der Skulptur und Malerei bis hin zu Fotografie und
Architektur;
- diese Formen durch die verschiedenartigen und vielfältigen Museumssammlungen zu
reflektieren und für Besucher aufzubereiten;
- Damit die Bedeutung der zeitgenössischen Kunst zu zeigen und permanent weiter zu
führen.53
Frankreich: Gründung des Musée d’Orsay im ehemaligen Bahnhof. Zielsetzungen und
Konzeption ………….Konstruktion des Bahnhofs einbeziehen in die Präsentation.
Unter der Glasfläche: Modell des Areals um die Oper etc.
Centre Pompidou/Paris
Museu de Arte Moderna MAM (Sao Paolo)
Museo Arte Moderna (MAO) Caracas/Venezuela
Eremitage St. Petersburg/Russland
Madrid
Tate Gallery in London / Neue Tate Gallery
Viele Künstlermuseen: Emil Nolde/Seebüll, Claude Monet (Giverny/Frankreich), Pablo
Picasso Barcelona (?) und Paris
52
Davor war es während der Renovierungs- und Umbauzeit mit vielen seiner Bestände sozusagen
ausgelagert in die Nationalgalerie Berlin.
53
http://www.moma.org/about_moma
17
Museumsinsel Berlin
Im beginnenden 20. Jahrhundert trat in Deutschland eine neue Kunsthistorikergeneration an,
die sich mehr mit aktuellen Konzepten der Kunst befasste.
“Ab 1919 entstand mit der modernen Sammlung der Nationalgalerie des Kronprinzenpalais
in Berlin die reinste Ausformung des ‚Museum der Gegenwart’, das sich in Deutschland so
zahlreich und vielgestaltig entwickelte wie nirgends sonst. … In breiten Kreisen stießen sie
auf Unverständnis und Ablehnung und bildeten so die Grundlage für die
nationalsozialistische antimoderne Propaganda, die Femeausstellungen ab 1933 und die
Aktion Entartete Kunst.“54
Die Bauten auf der Museumsinsel Berlin können in zwei unterschiedliche Gruppen
eingeteilt werden: einerseits das Alte Museum (gemeinsam mit der Alten Nationalgalerie und
dem Neuen Museum) als Pendant zum ehemaligen Stadtschloss. Dieses bildet einen
wesentlichen Teil des von Friedrich August Stüler (1800-1865) – einer der maßgeblichen
Architekten seiner Zeit in Berlin und Schöpfer des Neuen Museum – 1841 entworfenen
Forum der Künste und Wissenschaften (Spreeinsel). Dazu kommen das Bodemuseum und
das Pergamonmuseum (Kupfergraben). Angestrebt ist mit einem so genannten Masterplan
seit 1990 eine Sammlungen übergreifende Präsentation, die die Museen auch inhaltlich
verbindet.
Die Nationalgalerie in Berlin ist aber kein Sammler-Museum, „sondern sie hat und sie
sucht Sammlungen für intelligente Nachbarschaften.“55
In der Kunst- und Museumspolitik Baden-Württembergs offenbarten sich dagegen schon
Krisenfälle bezüglich zwischen so genannten Sammlermuseen und mit Objekten mehrerer
Sammler bestückten Zentren, wie etwa das Museum für Neue Kunst (MNK Tübingen), das
unter dem Dach des Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM Karlsruhe) „eine
kulturpolitische Wende im Umgang mit Sammlern und deren Beständen“56 anstrebt.
Wichtige Museumsgründungen
Vgl. dazu: Seminar „Das Museum der Gegenwart“ – Theorie und Praxis der Sammlungen moderner
Kunst in den Zwanziger Jahren des 20. Jh. in Deutschland. ….
55
Wagner, Thomas/Wefing, Heinrich, Wir sind keine wankelmütigen Visionäre, Berlin Rochade: Ein
Gespräch mit Peter-Klaus Schuster über die Flick Collection, den Schlossplatz und die Zukunft der Alten Meister
im Bodemuseum, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 31.03.2005, S. 35.
56
Wagner, Thomas, Wie es euch zerfällt, Krisenfälle: Baden-Württembergs Kunst- und Museumspolitik, in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), 29.11.2003.
54
18
In diesem Zusammenhang sollen einige Beispiele für wichtige Museumsgründungen genannt
werden. Zunächst bildeten Kunstmuseen den wohl bekanntesten Museumstyp:
Uffizien Florenz/Medici-Sammlung (1743), Museo Pio Clementino Vatikan (1775), Musée
Napoleon Paris (1800), Rijksmuseum Amsterdam (gegründet 1808, Museumsbau 18771885), Glyptothek München (1816/30), Städelsches Kunstinstitut Frankfurt am Main
(gegründet 1817, eigener Bau 1878), Museo del Prado in Madrid (1819), Kunsthalle Bremen
(1823), Wallraf-Richartz-Museum Köln (1824), National Gallery London (Gründung 1824,
Errichtung 1832-1838), Altes Museum Berlin (erbaut von Schinkel 1825-1828), Museum der
Schönen Künste Sevilla (1835), Alte Pinakothek München (1836), Neue Eremitage
Leningrad (erbaut von Klenze 1839-1852), Museum Ferdinandeum Innsbruck (1842/1845),
Kunstmuseum Basel (1844/1849), Neue Pinakothek München (1846/1853), Gemäldegalerie
Dresden (1847/1855), Landesgalerie Oberösterreich (auf Initiative von Adalbert Stifter,
1851), Kunsthalle Bremen (1847/1854), Smithsonian Institution Washington (1855),
Kunsthalle Hamburg (1863/1869), Museum Santa Cruz Toledo (1887 bzw. 1958), TretyakovGalerie Moskau (Mitte 19. Jh. bis 1892), Nationalgalerie Berlin (1866/1876), Art Institute
Chicago (1879), Kunstmuseum Bern (1879), Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg
(1879); Metropolitan Museum of Art New York (1880), Tate Gallery London (1897), Puschkin
Museum Moskau (1898-1912), Museum Folkwang Hagen (1902), Museum von Navarra
(1910), Provinzmuseum der Schönen Künste in Granada (1958);
Guggenheim Museum New York (Frank Lloyd Wright) (….), Milwaukee Art Museum/USA
(Santiago Calatrava, 1994-2001), Fondation Beyeler Basel/Schweiz (1996/97),The National
Art Center Tokio/Japan (Kisho Kurokawa, * 1934), Museum of Modern Art (Erweiterung 2004
durch Yoshio Taniguchi), National Gallery of Victoria in Melbourne/Australien (Renovierung
1996-2003), Museo die Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Rovereto/Italien
„MART“(Mario Botta, 1996-2002), Pinakothek der Moderne München/Deutschland mit
insgesamt fünf verschiedenen Kunstmuseen einschließlich der Graphischen Sammlung, die
vor nahezu 100 Jahren schon beispielhaft neu geordnet wurde 57 (Stefan Braunfels, 2003?),
Kunsthaus Graz am Landesmuseum Joanneum/Österreich (…), Museo nazionale delle arti
del XXI secolo Rom/Italien „MAXXI“ (Zaha Hadid, 2003-2007), The New Acropolis Museum
Athen/Griechenland (Bernard Tschumi, 2003-2007), Zentrum Paul Klee Bern/Schweiz
(2005), Shanghai Museum of Chinese Art Shanghai/China (gegründet 1952, seit 1996 im
Neubau am People’s Square im Stadtteil Huangpu), das Museum Frieder Burda (Architekt
Richard Meier, eröffnet 2004 in Baden-Baden), das Musée d’art Moderne Grand-Duc Jean
(MUDAM) in Luxemburg (Architekt Pei, eröffnet 2006).
57
22.
Gräff, Walter, Die Neuordnung der Graphischen Sammlung in München, in: Museumskunde VI, 1, S. 17-
19
Als Besonderheit für die Entwicklung der Museumstypologie sei auf das Beispiel St.
Petersburg/Russland hingewiesen: Aus dem Fundus des im 18. Jahrhundert entstandenen
Kaiserkabinett mit den Privatschätzen Zar Peters I. des Großen, bildete man schon 1836
sieben Akademische Museen: Ethnographisches Museum, Museum für asiatische Kunst,
Ägyptisches Museum, Botanisches Museum, Zoologisches und Anatomisches Museum,
Numismatisches Museum, Mineralogisches Museum.
Darin ist die Museumstypologie, die wir heute in Mitteleuropa haben, weitgehend
begründet.
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